ger Anstrengung und einer Ausgabe von 100 Mill. Fr. Gesebt aber auch, die Kolcnisirung gelänge im vollsten Maße, so würde jener Landstrih uns doch nie fár unsere Opfer entschädigen, nicht zu gedenken , daß bei einem Kriege ein Befehl der Encli- schen Admiralität 1s das Land verschließen könnte.“ Nachdem Herr von Sade bei dieser Gelegenheit noch an die Expedition Buonavartes nach Aegypten erinnert, die er die größte Thorheit in der Geschichte der neueren Zeit nannte, {ch{chloß er mit
folgenden Worten: ,, Man hat behauptet, daß Ludwig Philipp nicht ohne Schande, ja sogar nicht ohne Ge- fahr fúr seine Krone, eine von Karl X. unternommene
Eroberung wieder aufgeben könne. Hierauf erwiedere ich aber bloß, daß von einer Schmach nur in dem Falle die Rede seyn könnte, daß die fremden Mächte die Avfgabe der Kolonie von uns verlangten. Dies ist aber gewiß nicht der Fall. Unter einem Tory-Ministerium fonnte unsere Eroberung die Englän- der mißtrauisch machen; jet aber it das Jnteresse Englands zu eng mit dem unsrigen verknüpft, als daß diese Allianz unter eit- lei Vorwänden gebrochen werden könnte. Noch weniger haben wir die Cinwendungen der übrigen Mächte zu fürchten. Alles, was ich versichern kann, is, daß das Ausland unsere Truppen viel lieber an den Ufern des Massafran, als denen des Rheins oder der Mosel kampiren sieht.‘/ — Herr Piscatory, der dem Grafen von Sade auf der Rednerbühne folgte, suchte durch Zahlen zu beweisen , daß die Ausgaben für die Kolonie nicht so beträchtlich seyn würden, als man es glaube, sobald nur erst eine gute Verwaltung eingeführt worden. Ueber die Fruchtbarkeit des Bodens könne nur eine Stimme seyn, und die Ebene von a ka wúrde sich ohne bedeutende Kosten urbar machen assen.
In der heutigen Sigung wurde die Berathung fortge- set. Der Graf Gaëran von Larochefoucauld trat unbe- dingt der Ansicht des Grafen von Sade bei. Der Graf De- laborde hielt dagegen die Austroknung der Sümpfe sür eine Arbeit, zu der man füglich die zur Eisenstrafe verurtheilten Ver- brecher benußen könnte, so wie er denn überhaupt jeden Gedan- ken an eine Verzichtleistung auf die Kolonie von der Hand wies. Am Schlusse seines Vortrages vertheidigte er noch die von Buonaparte unternommene Expedition nah Aegypten, die er, im Gegensaß zu der Behauptung des Grafen von Sade, als die \chónste militairische Unternehmung und den großartigsten Gedanken Napoleons bezeichnete. Herr Dupin beleuchtete zu- nächst den Zweck der von der vorigen Regierung angeordneten Expedition nah Algier ; dieser sey kein anderer gewesen, als den Dey für einen dem Französischen Konsul angethanen Schimpf zu züchtigen, und zugleich der Seeräuberei ein Ende zu machen. Gewiß habe Karl X. nicht daran gedacht, aus Älgier eine Französische Kolonie zu machen, und also habe auch die jez- zige Regierung bei der Entscheidung der Frage, ob dieser Landstrich zu behalten, oder wieder aufzugeben sey, . bloß den eigenen Vortheil zu Rathe zu zichen. Im Allgemeinen äu- ßerte der Redner sich in dem Sinne des Grafen von Sade, indem er die Art und Weise, wie die dortigen Verwaltungs- Behörden von Anfang an gegen die Eingebornen aufgetreten, auf das strengste tadelte. „Was shlägt man uns vor ?// äußerte er, „wir solien jährlih 30 Mill. für die Beseßung von 4 Punk- ten an der Afrikanischen Küste ausgeben. Wäre es nicht besser, wir benußten dieses Geld für das eigene Land ? In der Cbene von Netidjah will man Sümpfe austrocknen, und bei uns sind noch so viele Tausende von Hektaren Land urbar zu machen. Man will Straßen nah dem Berge Atlas anlegen, und die Budgets-Kommission verweigert 1 Mill. zur Unterhaltung unse- rer Brücken und Chausséen. Man will die Afrikanische Küste befestigen, und unsere eigenen Festungen sind in schlehtem Zu- stande. Man will die Häfen von Algier und Oran ausbessernì, vnd einer unserer schönsten Häfen, Cherbourg, ist wegen Mangels an Fonds noch immer unvollendet. Jch hosse, wir wer- den keinen Krieg bekommen ;- gewiß ist aber, daß der erste, der ausbricht, kein kleiner Eroberungsfrieg seyn wird, daß vielmehr alle Mächte daran Theil nehmen werden. Sollten uns alódann die 30,000 Mann, die je6t in Algier schen, hier in Frankreich niht mehr noth thun? Wäre es ein Seekrieg, so würde unsere dolonie doppelt bedroht seyn; wäre es ein Landkrieg, so würden
uns jene 30,000 Mann nicht das mindeste núßen fönnen. Jn-
dessen giebt es abenteuerliche Menschen genug, die Algier als cinen Sammelpunkt'betrachten, von wo aus man nach Aegypten gelangen, mit dem Sohne des Vice-Königs gemeinschaftliche Sache machen, úber Antiochien nah Klein - Asien gelangen, und sich endlih an den Ufern des Bosporus befinden könnte. (Herr Delaborde: „Napoleon hatte diesen Plan. /), Ja, wohl! er scheiterte aber bei dem ersten Schritte . Es giebt noch andere Politiker, die der Meinung sind, daß Algier uns insofern schon von Nuben sey, als es uns dereinst zum Austausch dienen éönnte. Und mit wem denn? England wird uns doch gewiß nichts dafür bieten; es hat Gibraltar, Malta, die Jonischen äSnseln, und diese Besißungen tosten ihm keine 30 Mill., keine 30,000 Mann. M. H., wer uns sucht, der wird uns finden. Sollen wir einst zu den Waffen greifen, um unsere Rechte zu vertheidigen, so wird uns der Krieg nicht im Süden, sondern im Norden und Osten drohen; und welche Kontinental - Macht môchte uns wohl die fleinste Festung an der Mosel oder Maas gegen die Abtretung von Algier anbieten?
Um mich endlih kurz zu fassen, verlange ih, daß die Ur- heber der in Algier begangenen Verbrechen und Gewaltthätigkeiten bestraft werden, damit wir zu den Eingebornen sagen können : „Wenn Euch Unrecht geschehen, so habt Zhr Genugthuung dafür erhalten; erkennet hierin die Folgen unserer Civilisa- tion.‘ Was die Kolonisirung anbetrifft, so ist dies ein abge- shmacktes Verlangen. Die Frage über die Verzichtleistung ist aber nicht an der Tagesordnung. Bis zum 1. Januar 1836 haben wir die Vcrwaltungs-Fonds bewilligt; die Ausgaben müss sen jeßt möglich beschränkt werden; man muß auf die Mittel bedacht seyn, eine Behörde ege die der Lage des Landes am meisten zusagt, und den Augenblick möglichst beschleunigen, wo Frankreich von einer Last befreit werden könnte, die es nicht mehr lange tragen kann und will. — - Nach Herrn Dupin ließen sich noch einige andere Redner über den der Berathung vorliegenden Gegenstand vernehmen ; unter diesen befand sich auch der Marschall Clausel. Derselbe begann damit, daß er die Verwaltungs-Behörden von Algier ge- gen die mannigfachen Beschuldigungen, die von einigen Depu- tirten gegen sie vorgebracht worden, in Schuß nahm. Er er- klärte, daß er namentlich seinerseits immer streng darauf gehal- ten habe, daß daß Privat-Eigenthum respektirt werde. Die mei- sten Verheerungen, behauptete er, seyen von den Beduinen selbst angerichtet worden. Der Redner ließ sich darauf in eine Erôr- terung der Frage über die Kolonisirung Algiers ein, die er mit großer Wärme vertheidigte. Er verglich die Fruchtbarkeit des Bodens mit derjenigen Castiliens, Estremaduras und Andalusiens; in derx Ebene von Metidjah, meinte er,
“ tional-Garde Úbertrggen wolle.
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12 wúrde man vorzüglih Baumwolle, Zucker und Jndigo bauen können und aus diesen Erzeugnissen des Bodens
sofort ein ansehnliches Einkommen gewinnen. Die Behauptung, daß die Eingebornen sich um Ackerbau nicht hergcben würden, wollte der Redner niczt gelten lassen; mehrere Araber, erzählte er, hâtten gegen einen Tagelohn von 14—15 Sous bei verschie- denen Grundbesißern gearbeitet, und diese wären mit ihren Lei- stungen immer sehr zufrieden gewesen; außer den Eingebornen aber fónne man "gewiß auch auf eine zahlreiche Menge von Franzosen, Schotten, Schweizern und Deutschen rechnen, die, anstatt nach Amerika, künftig nach Algier auswandern wärden, sobald sie nur erst wüßten, daß Frankreich sich der Kolonie nicht wieder entäußern wolle. -— Der leßte Redner, der fich in dieser Sigung vernehmen ließ, war Herr Viennet, der die Nothwendigkeit der Beibehaltung Algiers dar- zuthun sich bemühte. Frankreich, meinte er, kônne Al- gier eben so wenig- aufgeben, als die Engländer Malta oder Gibraltar, wenn die Besizung auch nùch \o ‘viel kosten sollte; eine Verzichtleistung auf die Kolonie wúrde der Juli-Revolution ur ewigen Schande gereichen, und ein Ministerium, das eine solche Feigheit beginge, würde des Landes unwürdig seyn. — Ueber den Anfang dieser Sißung is noch zu melden, daß der Oberst Paixhans úber die von dem Kriegs-Minister pro 1834 und 1835 verlangten Zuschüsse berichtete. *Er erklärte, daß die Kommission einmüthig dafär stimme, die nöthigen Summen zu bewilligen, damit das Heer pro 1834 noch auf dem Fuße von 360,009 Mann belassen werden fônne; was dagegen das künftige Jahr betreffe, so sey sie der Meinung, daß, da der Kammer eine neue Zusammensebung bevorstehe, man derselben nicht vorgreifen, son- dern hôchstens über das erste Semester des k. J. verfügen dürfe; demnach schlage die Koinmission vor, ète von dem Kriegs-Minister verlangte Summe von überhaupt 36,456,000 Fr. um 14,512,000 Fr. ‘zu ermäßigen, — eine Proposition, der die Regierung be- reits ihre Zustimmung ertheilt habe. — Nach Herrn Paixhans bestieg Herr Gouin die Rednerbühne, und legte den Kommis- sions- Bericht Über das Einnahme - Budget auf das Bureau des Präsidenten nieder.
Der Augenbli, wo die Wahl - Kollegien zusammentreten werden, ist noch nicht genau bestimmt, aber man weiß gewiß, daß die Königl. Verotdnung zur Einberufung derselben gleich nach dem Schlusse der Session erscheinen wird. Das Ministerium hat berechnet, daß die Deputirten-Kammer die Budgets bis zum 10. oder 15. Mai votirt haben, und daß die Pairs - Kammer in 10 Tagen damit zu Ende kommen werde. Auf diese Weise würde am 20. oder 25. Mai Alles beendigt seyn, und die Wahl- Kollegien fönnten dann gegen Ende des Juni zusammenberufen werden.
der sämmtlichen Werke des Herrn von Lamartine, mit Einschluß seiner beiden neuesten Dichtungen. Herr von Lamartine erhält dafúr eine Summe von mchr als 100,000 Fr.
Der Courrier français meldet, die Regierung habe durch den Telegraphen die Nachricht erhalten, daß der General Quesada durch Zumalacarreguy überrumpelt und gezwungen worden sey, sich nah Pampelona zurückzuziehen, nachdem er ei nen Theil seines Geschüßzes verloren.
Paris, 30. April. Gestern führte der König in einem zweistündigen Minister-Rathe den Vorsib.
In der Pairs-Kammer erfolgte gestern die Wahl der großen Deputation, die dem Könige morgen den Glückwunsch der Kammer zu seinem Namensfeste Überbringen U Un der Tagesordnung waren darauf die Berathungen über den Rech? nungs-Abschluß von 1831, der nach einer kurzen Debatte mit 83 gegen 11 Stimmen angenommen wurde. — An der heutigen Siz- zung erfolgte zuvörder|t die Annahme des Geselz-Entwurfs Über den Austausch des nichr appanagirten Theils des Palais-Royal gegen zivei Staats- Forsten mit 92 gegen 8 Stimmen. Eben fo ging der Geseß-Entwurf über die Einberufung der 80,000 Mann von der Klasse von 1833, nach einigen Demerkungen des Generals von Ambrugeac, der abermals auf die Nothwendigkeit einer guten Reserve hinwies, mit starker Stimmen-Mehrheit durch.
In der Deputirten-Kammer wurden heute die Be- rathungen über das Budget sür die Kolonie Algier fortgeseßt.
Das Journal du Commerce spricht von neuen Zivistigkei- ten, die im Ministerium ausgebrochen wären. Es sagt in dieser Beziehung: „„Der Kamyf ist im Schoße des Ministeriums zwischen den Anhängern der alten Kaijerlichen Regierung Und den Doctrinairs, die sich, trolz der durh den Rückzug des Her- zogs von Broglie erlittenen Niederlage, noch nicht für geschla- gen halten, ausgebrochen. Die Einen, an deren Spiße Herr Thiers und der Marschall Soult stehen, möchten die militairi- he Monarchie, welche sich auf die materielle Gewalt der Bajon- nette süßt, wieder inFrankreich einführen. DieAndern im Gegentheil, mit Herrn Guizot an der Spike, halten dieses Regierungs-Spstem, welches, nach dem Ausdrucke des Journal des Débats, immer auf militairische Weise, mit dem Tambour voran und mit an- gezündeter Lunte vorwärts schreitet, für durchaus abgenukt. Daher die Zwistigkeiten zwischen der Buonapartischen Schule, welche durch die Polizei und die Bajonnette herrschen will, und der doctrinairen Schule, welche einen regelmäßigen Staat, d. h. das Englische System mit der erblichen Aristokratie und einer bezahlten Geistlia,keit, verlangk; daher die Zwistigkeiten zwischen dem Marschall Soult, der kein Mittel scheut, um sich seine Ar- mee zu erhalten, und Herrn Humann, der sich weigert, dieser gewaltsamen Politik die Hand zu leihen, indem er sich auf die dfonomischen Gesinnungen der Deputirten - Kammer Üt; daher die Zwistigkeiten zwischen Hrn. Thiers, der sich Universal- Fähigkeit genug zutraut, uin den administrativen Despotismus der Kaiserl. Regierung wieder herzustellen, Und Hrn. Guizot, der sih bemüht, das Land zu den Bedingungen zurückzuführen, die, seiner Meinung nach, einer Repräsentativ-Regierung unum- gänglich nöthig sind. Aber besonders ist zwischen den beiden Lebteren in diesein Augenblicke der Krieg sehr lebhaft: die Her- ren Thiers und Guizot streiten sich, wer von ihnen die Wahlen leiten soll.“
Der Messager hatte gemeldet, daß das Ministerium den Plan wegen Befestigung der Hauptstadt wieder aufnehmen und, um denselben populairer zu machen, dessen Ausführung der Na- Der General Jacqueminot hat jest ein Schreiben in die hiesigen Blätter einrúcken lassen, worin er dieser Behauptung auf das bestimmteste widerspricht.
Bei Gelegenheit einer Mittheilung des Herrn Guizot in der Deputirten-Kammer über die Unruhen in Lyon sagte der Minister. bekanntlich, es jeyen die unnachsichtigsten Befehle ge- geben worden. Ein hiesiges Blatt will jest wissen, die am 11. Nachmittags an den General Aymar abgesandte telegraphische Depesche habe folgendermaßen gelautet: „Werfen Sie, wenn es seyn muß, Lyon in den Rhone, aber halten Sie sich darin.“
Die übliche Zllumination wird am 1. Mai, als am Ges
Der Buchhändler Gosselin veranstaltet eine neue Auflage |
wollen. Polîtisch wäre es dabei, wenn der Hof es sich zur Re- gel machte, jedes Jahr einige Monate in Dublin zu verweilen denn dieses würde den Hauptgrund der Auflôser (Repealers). daß die Abwesenheit eines National-Parlamentes die vornehmen Leute aus dem Lande zieht, größtentheils vernichten, da die An- [lung merkwürdiger handschriftlicher Briefe ]tatt. Ein Schreiben F wesenheit des Königs nicht nur die Jrländische, sondern selbst der Gabriele von Estrées wurde für 410 Fr. verkauft, ein an: # einen großen Theil der Englischen und Schottischen vornehmen deres von Jean Lafontaine für 400 Fr. und eins von Montaigne Æ# Welt für die Zeit nah Dublin bringen, und wenigstens jener fúr 700 Fr. Das le6tere war vom Jahre 1588 datirt und be: F Stadt von bedeutendem Mugen seyn würde. Alle andere Kla- skand aus ungefähr 30 Zeilen. F gen sind durchaus ungegründet; denn Jrland erhält im Par-
Herr Parquette, Capitain des 7ten leichten Regiments, der lamente mehr als seinen gebührenden Antheil Aufmerk- das Bataillon befehligte, welches am 5. April beordert wurde, Ff samkeit, und wie ungerecht auch die erste Eroberung die Räumung des Hofes des Justiz-Palastes zu Lyon zu bewir," F und spätere Behandlung des Landes gewesen seyn mag, fen, erschien am 24. April vor dem Kriegsgerichte der 7ten Mi S so ist es besonders in den leiten zehn Jahren, man möchte sa- (itair:Division. Die Anklage lautete dahin, er habe: 1) auf gen, eher wie ein verzogenes Kind, als wie eine eroberte Pro- Befehl der Meuterer die Soldaten das Bajonnet abnehmen | vinz behandele worden. Es hat alle die Vortheile, welche der (assen und geduldet, daß lelztere mit den Jnsurgenten verkehn"" reiche Britische Markt einem Lande nur immer gewähren kann hätten ; 2) habe er einem Brigadier der Gendarmerie, der unte," * und is dabei außer} leicht besteuert. Die fatholischen Bewoh- den Augen der Truppen mißhandelt worden, feinen Beistand“ ner sind sowohl geseßlich als faktisch den Protestanten gleich ge- geleistet; 3) habe er jeinen Posten ohne Befehl verlassen. Dur stelle, und wenn der Reichthum der bischöflichen Kirche noch die Debatten ergab sich aber die Grundlosigkeit dieser Beschuldi mmer mit der Armuth der katholischen einen unangenehmen Ge- gungen, so daß Herr Parquette einstimmig freigesprochen wurde gensaßz bildet, o is doch bereits vieles, was die Erhebung der
Die Lyoner Zeitungen enthalten ein Schreiben des Hrn," Einkünfte derseiben betrisst, auf einen billigeren Fuß gestellt, und Adolph Périer, worin dieser sagt, daß sein Haus in seiner Ah die Katholiken dürfen hoffen, auh ohne Auflösung der Union wesenheit der zu Gunsten der verwundeten Soldaten eróffneta M manches, was ihnen daran mißfallen mag, beseitigt zu sehen. Subscription mit einer Summe von 2000 Fr. beigetreten sey, Der schlagendste Beweis aber für die Vortheile der Union für Obgleich er diesen Akt an sich nicht mißbillige, so fühle er sh" ZJrland liegt darin, daß, seitdem sie stattgefunden, nicht nur die doch verpflichtet, zu erklären, daß er sofort eine gleiche Summ! Ausfuhren, sondern auch die Einfuhren desselben, die An- an die Sammler geschickt habe, welche die Unterstüßung alle" zahl seiner Schiffe, seiner Kanäle, Landstraßen, Fabriken Personen ohne Unterschied des Standes , die bei den lelzten b, Kaufleute u. st. w. sich bedeutend vermehrt haben. Jn dem flagenswerthen Auftritten gelitten hätten, beabsichtigten. 4 Lande fehlr jeßt nichts, als innerer Friede und Sicherheit um
Der Marschall Marmont is, wie man vernimmt, in Odesh! Feines der blühendsten in-der Weit zu seyn. Was aber das Land angekommen, von wo er sich nah Konstantinopel begeben will,* [mit einem besonderen Parlamente und unter der Leitung eincs um eine Reise nah dem Orient zu unternehmen. M O'’Connells werden müßte, kann sich jeder denken — er würde
Herr Moriß Schlesinger, Redacteur der Gazette mus wirklicher König des Landes seyn, Und sein unruhiger herrsch- cale, erschien gestern wegen einer gegen ihn angestellten Diffa [suchtiger Geist, so wie sein erklärter Haß gegen England, wel- mations: Klage vor dem hiesigen Zuchtpolizei - Gerichte. [ches allein ihn hindert, daß er nicht Herr und Meister der hatte nämlich in dem von ihm redigirten Blatte gesagt, daß dae „grünen Jnsel“/ wird, würden es bald zum Bürgerkriege mit bekannte Klavierspieler Herb, den er in seinen Kritiken sehr han" diesem bringen. Daher sind denn auch alle Englischen und Schot- beurtheilt hatte, eine Bande Assomeurs gegen ihn gedungen habe tischen Revräsentanten, fo wie die meisten Arländischen, ohne Un- Herr Schlesinger wurde zu 50 Fr. Strafe und zur Einrückunz/“ terschied der Religion und Partei, gegen den Vorschlag, und dieses Urtheils in sein Blatt kondemnirt. man glaubt nicht, daß Über 40 dafür stimmen werden, und zwar
Die Sentinelle des Pyrenées vom 26sten enthält! Ifast lauter Leute, die unter O'’Connells Flügeln ins Parla-
burtstage des Monarchen, nicht stattfinden, da bekanntlich der König f alle Kosten der Art für die Unterstüßung der bei den Unruhen Verwundeten verwendet zu schen wünscht. Alle dffentlichen F Gebäude werden indeß an jenem Tage geschlossen seyn.
Gestern fand auf der Börse eine Versteigerung einer Samm;
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folgende Nachrichten : „Der General Quesada steht mi ment gekommen sind, und seinen sogenannten Schweif bil- 1500 Mann in Villafranca, wo er sich mit den Dil Iden. JInzwischen machen die Debatten wenig oder keinen Ein-
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visionen Butron's und Pastor's vereinigt hat, um Zumalacar. dru aufs Britische Publikum; man ärgert sich nur, daß sie reguy , der sich täglich verstärkt, zu überfallen. Ueber diese" so viel Zeit rauben, und dafür so viele andere wichtrge Maßre- plôgliche Erscheinen Quesada's in Villafranca sind verschieden" geln auf die Seite geseßt werden müssen. — Das Oberhaus hat Gerüchte in Umlauf; man sagt sogar, daß dieser General ven “troß der Frechheit, womir einige Zeitungen demselben gedroht, den Karlisten bei Burunda geschlagen worden sey und drei K, (seine Würde behauptet, und beschlossen, die vom Unterhaus ihm nonen nebsk einer ziemlich großen Anzahl von Gefangenen ver F zugeschickte Bill zur Bestrafung der Wähler zu Warwick, nicht loren habe.“ ohne eine neue gerichtliche Untersuchung vor seinen Schranken j é ‘anzunehmen ; da indessen dergleichen sowohl kostspielig als zeit Großbritanien und Jrland. g raubend so wäre doch gewiß eine unabhängige Kommision, London, 29. April. Der Standard glaubt versichern} N T über gesezwidriges Verfahren bei den Wah- zu kônnen, daß Jhre Majestät die Königin in diesem Somme} Lien M Ua O, Häuser zur Entscheidung zu auf eine kurze Zeit nah Deutschland zu reisen beabsichtige, um} Mpnen R e O ßige Anstalt. — Die häufigen Pro- ihre Mutter zu besuchen, und daß der Herzog von Sachsen! L e selbi i wer er- Vereine erregen allgemeinen Unwillen, Meiningen , Bruder Jhrer Majestät, um die Mitte des Juni e N I wie O'Connell, Evans und Hume, sich in England erwartet werde. Das genannte Blatt glaubt dit E aure A P e L ODN öffentlih im Unterhause Versicherung hinzufügen zu müssen , daß dieser von Ihrer Ma R os U sich Ersterer neulich erboten hatte, densel- ‘estät beabsichtigte Besuch mit der Politik durchaus in kein Pamit sie sich nicht rechtlicher Rath an die Hand zu gehen, Verbindung stehe. Schlin E H M bei ihrem unrechtlichen Verfahren in die Der vom Unterhaus ernannte Ausschuß zur Begutachtung" erzrte 4 p Auf D CeBe O möchten. Lord Brougham er- der Ansprüche des Capitain Roß auf eine Unterstüßung is am M üsse N Stu A A für gesewidrig, meinte aber, es Freitage übereingekommen , eine solche Maßregel anzuempfehlen, M eit f N, V Ministers des Jnuern überlassen bleiben, man war Anfangs geneigt, einen Theil der beantragten Sum ie E T V der dffentlichen Ordnung zu dul- für den Neffen des Capitains, den Commandeur Roß, der di M e S aben die Schneidergesellen sowohl hier als Expedition unter ihm mitgemacht hatte, zu bestimmen, aber mat Wern 4 A Mi M lp arbeiten aufgehört, indem sie den Mei- fand kein Präcedenz-Beispiel dafúr. A chen kd L d E P wolien, die diese nicht ein- Dem Vernehmen nah is den Ministern höchsten Orte erden 6 E R T U diese lezteren beshüßt, so anempfohlen worden, daß für jegzt keine fernere Vermehrung de Derby 0 Ai L wieder den Kürzeren ziehen. Zu Zahl der Ritter in den verschiedenen Orden vorgenommen wet Da uin f D Sn A aus Mangel an Mitteln nach- den möchte, wenn nicht ganz besondere Umstände dafür sprächen" Wurück i nd selbst zu Oldham sind fast alle zur Arbeit Eine in einer kärzlich stattgehabten Versammlung zu Edin P \ burg angenommene Petition zu Gunsten der Emancipation def i S Juden ist an den Lord - Advokaten befördert worden, mit de E Sud S Bitte, sie dem Unterhause vorzulegen ; gleichzeitig wurde ei E n in Sn Sf 90. April. Der Drucker des hier seit Kur- Schreiben an Herrn Abercromby, Parlaments - Mitglied fü R Sprache erscheinenden Opposicionsblattes Edinburg, gerichtet und derselbe ersucht, diese Petition im Pashracht N ist heure nach dem Gefängnisse ge- lamente zu unterstüßen; sie_ist von 6230 Personen aus den acht An Ce E in Beschlag genommen worden. barsten und einflußreichsten Einwohner-Klassen von Edinburg, da orbenen Ce A den vor drei Jahren ver- unter namentlich alle Mitglieder des Stadt-Raths, unterzeichne Dem V A l en Dichter Willem Bilderdyk geprägt worden. Lord Nugent ist im Begriff, von den Jonischen Jnseln di Neven A E nun bald wieder das Lager zureisen, und es wird -sein Nachfolger im Kommando nächsten? dirschot durch „die N unseres Heeres und das von ernannt werden. Auch soll ‘in dem Stabe des Mittelländischa! ) „die Reserve bezogen werden. Meeres eine Veränderung stattfinden und namentlich Sir Deutschlänmnd Ponsonby zu Malta und Sir A. Woodford zu Korfu durch «M Hannover, 3. Mai. Das Resi : A dere Befehlshaber abgeldst werden. en Kunst-Aasstell s E Resultat der diesjährigen zwei- Der Courier meint, daß die Spanische Regierung, U F noch S welche am 31. März geschlossen wurde, geachtet des Traktats mit Portugal und ungeachtet der Ant Der gus “felltea M ausgefallen g19, das „dex voriajährigen. kennung der beiden jungen Königinnen der Halbinsel, bei det G A db n. : N N 493, von 229 verjchiedenen Unterhandlung über eine neue Änleihe auf die größten Schwit eiche S bes ABADI ZONETIANE) von dene 56, dem KLNig- rigkeiten stoßen, ja, daß sie dieselbe vielleicht gar nicht zu Stan en Plastisd A C Ae E, 42 Gegenstände ausgestellt hat- bringen würde, wenn sie nicht etwas thäte, um die Inhaber delle und Kuvf R Q L 26, Kartons, Zeichnungen, Aqua- Cortes -Obligationen zu befriedigen. Mstellung R ee a 04/ E, übrigen Oelgemälde. Die Aus- Von St.- Thomas und den benachbarten Inseln sin igen Sälen dea Gk Ht sehr [enes und geräumtges Lokal in ei- Nachrichten bis Ende März hier eingegangen, denen zufolge i Genuß N A Schlosses begünstigt, welches den diesen Kolonieen Alles ruhig war ; zu Barbados hoffte man aich Ln L E ausgezeichneten Kunstwerke wesent- eine gute Aerndte. velchen die Preise f T V S L A eti angegeden waren, sind 90 zu Betrage — — London, 29. April. Die Debatten über die Ausspon 8381) Rrhir. Gold verkauft worden, und zwar Vat dr Ba lôsung der Union sind noch immer nicht zu Ende, Die RegiesEin zur Verloosung unter seine Mitglieder 32 Stü zu 2848 rung und mit ihr alle Freunde des status quo scheint sich df thl. Gold erstanden, 7 wurden durch Privat - Sub- Gelegenheit zu freuen, um das Jrländische Volk erstens dur uen zur Verloosung gebracht, fünf für das König- Gründe zu überzeugen, daß dieser Schritt eben so schädlich fü" Fiche Schloß, 46 von Beschüßern und Freunden der Kunst an- dasselbe seyn würde, als für Großbritanien selbst, und zweiten MBefauft. — Der Besuch der Ausstellung war fortdauernd zahl- wo solches zu befangen seyn sollte, um Vernunftgründen Gehieich, und durch viele besonders deßhalb hierher gereiste Fremde zu geben, demselben den Beweis zu liefern, daß die Auflösun vermehrt. Durch die Eintritts - Karten und Kataloge wurden von dem Reichs-Parlament nicht anders, als durch Gewalt zu (f 1880. Rehlr. 18 Gr. eingenommen, wovon der Erlds der drei halten sey. Sollte diese leßtere Ueberzeugung, nun auch manch ebten Tage! mit 252 Rihlr. 18 Gr. den hiesigen Stadt-Armen oder wohl gar viele geneigt machen, solche Gêwalt zu versuchen F 3ewandt ist. — Die Vergleichung dieser Zahlen mit der frü- so würde sie doch alle vermögende und friedliebende Persone! on Ausstellung ergiebt eine Erhöhung der Verkaufs-Summe von der Partei trennen, welche sich geschmeichelt hatte, diese Aus 0n 1620 Rthlr. Gold, und eine Vermehrung des Eincrittsgel- lósung durch die Macht der Ueberzeugung zu erlangen. Im Noth a von 285 Rthlr. — Solche Resultate kênnen nicht verfehlen fall würde sich auch das Parlament dazu ver ehen, ein Geseh zu gebel/f B den günstigsten Eindruck hervorzubrigen, unseren Aus- wonach es strafwúrdig seyn würde, irgend einen offenbaren Versu, ungen immer ausgezeichnete Zusendungen zu sichern, und durch zu machen, diesen für die Nation so wesentlichen Zustand umzW" ang der Künstler zur Förderung und immer höherer stoßen, eben so wie es vormals straffällig gemacht wurde, di" Ams Deutscher Kunst wesentlich beizutragen. Uebertragung der Krone an das Haus Braunschweig ändern in verflossenen Sonntage fand hier die erste Versammlung
Die
der Mitglieder des Gewerbe - Vereins statt, um die von dem Comité vorgeschlagenen Statuten dieses Vereins in Berathung zu ziehen. Die Verjammlung wurde von dem Herrn Minister Schulte eröffnet; die vorges{chlagenen Statuten berathen ‘und im Wesentlichen angenommen. Morgen ist eine zweite Versamm- A worin die Beamten des Gewerb - Vereins erwählt werden ollen.
__ Dresden, 2. Mai. Die erste Kammer beschäftigte sich in ihrer Sibung vom 23sten v. M. mit dem Deputations -: Be- richt, den Gefeß - Entwurf über die privilegœten Gerichtsstände N / N S Af Gegenstände b etreffend. Desonders veranlaßten die Paragraz hen dieses Gesetzes, welche d auf L der Ehe- Verlöbnisse beziehen, eine Dunke dahin entschieden das din Ehe/Verlbnissen Hach bem Bortaha “deb Delebrei A ra R Men 1a) bem gang der Vesterreichischen Gese6gebung die Gültigkeit und rechtliche Kraft genommen werde, und daß dieselben zur Leistung E was auf den Fall des Rücktritts bedungen worden, feine Berbindlichfeit nach sich ziehen sollen. Die berichtende Deputation evélárte je6t, daß sie es für angemessen erachte, der zweiten Kam- mer wegen Annahme der diesfallsigen Bestimmung aus dem Oester- reichischen Geselzbuche beizutreten, war jedoch der Meinung, daß die rehtliche Gültigkeit des Versprechens einer Entschädigung im Falle des Rüktrittes, eines Reugeldes, nicht aufgehoben werde, indem sle demgemäß eine Fassung der betrefsenden ‘Pa- ragraphen beantragte. Nach einigen Erörterungen hierüber be- stoß die Kammer fúr jeßc, auf den Fall, daß man der zweiten Kammer beitreten sollte, dem Versprechen des Reugeldes recht- liche Wirkung beizulegen. Zugleich trat man der zweiten Kam- mer einstimmig darin bei, es in das Ermessen der Regierung zu stellen, durch Verordnung geeignete Strafen darüber zu bestim- inen falls Jemand nach bereits erfolgtem Aufgebot sich leicht- e Weise der Eingehung der Ehe zu entzichen suche. — Die zweite Kammer bewilligte in ihren fortgeseßten Verhand- lungen über das Ausgabe-Budget die Summe von 10,032 Rthlr. ‘für die Berg-Akademie und die Berg-Schulen des Landes. Als Etat für Bearbeitung und Herausgabe einer petrographischen Karte Sachsens war eine Summe ‘von 1659 Rthlr. angeseßt | die sich jedoch nach muthmaßlicher Lösung aus dem Verkaufe von fertigen Blättern auf 1500 Rthtr. vermindert. Der Abge- ordnete Dehlschlegel bemerkte, wie in dieser, auf 20 Blätter berechneten Karte ein Werk von einem Umfange entstehen werd {che d ein äf i M0 vou welchem noch kein Land ein ähnliches aufzuweisen habe. Der unsterbliche Werner sey es gewesen, welcher den Plan zu Gen Werke entworfen, das die Verbreitung und gegenseitige S der die Vbersläche Sachsens bildenden Gebirgsarten S ge darstellen solle. Die Kammer bewilligte darauf diese
L Stuttgart, 1. Mai. (Württembergische Zeitung.) Bon den im Urlaube befindlichen Soldaten ist eine Anzahl rasch einberufen worden, _Und gestern sind bereits viele Beurlaubte hier eingetroffen. Bei den hier garnisonirenden Regimentern soilen, wie wir hören, per Compagnie 10 Mann einberufen seyn. Auch bemerkt man seit mehreren Nächten , daß die ge- wöhnlichen Militair - Patrouillen in stärkerer Zahl und häufiger als fonst die Straßen unserer Stadt durchziehen, und man ver- sichert, daß sowohl diese, als die Schildwachen mit scharfen Pa- tronen versehen worden seyen. — Da die größte Ruhe und Ordnung in hiesiger Stadt herrschen und nirgends ein Anlaß zur Störung derselben vorzuliegen scheint, so kann der Schlüssel zu diesen militairischen Rüstungen wohl nur in von auswärts gekommenen Warnungen gesucht werden,
__Die neue Heilmethode der Homöopathie macht auch hier wie bereits in mehreren Städten des Landes, Fortschritte. Schon seit einiger Zeit hält ein hiesiger Arzt öffentliche Vor- lesungen Über Homöopathie, die von Leuten aus allen Ständen sehr stark besucht werden. Diesem Homdopathen sind mit Ge- nehmigung unseres Königs 14 Soldaten, welche eine Haut- Krankheit haben, zur Heilung übergeben worden, wobei ein Stabs-Offizier die Ober - Aufsicht hat, damit die Vorschriften des Arztes genau befolgt werden. 14 andere kranke Militair- Personen sind einem Allopathen anvertraut worden, um zu se- hen, welcher von Beiden am schnellsten und besten das Uebel hebt. Auch andere Kranken sollen bereits bei Herrn S., dem homöopathischen Arzte, Hülfe gesucht haben. Man sieht hier- aus, daß man der neuen Methode von Oben nicht entgegen ist sie jedoch genau prüfen und untersuchen will. Ó
 „Darmstadt, 2. Mai. Heute ist der Landtag durch den Präsidenten des Finanz - Ministeriums, Wirklichen Geheinen S T von Hoffmann, im Sißungs-Saale der ersten Kammer, wohin die zweite eingeladen worde ar df zweir gelad 1 war, eröffne worden. L (ais Top Stri 40 ck ate, Dirie p oi + : Der dirigirende Staats - Ministcr, Freiherr du Thil, wird morgen von Wilen zurUck erwartet.
Fvanbfurt a. M., 3. Mai. Die Frankfurter Blâà t- ter enthalten übereinstimmend die nachstehende Meldung: ¿„„Ge- stern Abend ercignete sich hier ein Vorfall, welcher alle rechtli- chen Bürger mit tiefem Schmerz erfüllen muß. Gegen 10 Uhr war durch einen Schüßen des hiesigen Linien - Militairs einer der an der Konsfabler-Wache stehenden Schildwachen die War- nung zugegangen, sle mdge sich von ihrem Posten zurückziehen indem mehrere der Gefangenen befreit werden soliten. Die Aa L aOne sogleich die Mittheilung an, worauf die Wa ) mann cha7t ins Gewehr trat. Bald darauf zeigte sich ein Trupp Menschen in der Nähe der Wache, ging jedoch, als eine
cy T nt 000H No c 3 Ee ihm entgegen beordert worden, auf deren ¿{uf- orOeLUnG auseinander: na tut Seit tan 100M ern
größerer Haufen, und zu gleicher Zeit versuchten fünf der Verhafteten, ich) auf die Straße herunter zu sassen und zu entfliehen. Von jenem zweiten Trupp Menschen war auf eine gegen ihn abgesandte Patrouille geschossen worden, worauf diese das Feuer erwiederte. Von den fünf Ver- hafteten gelang es zwei, ihr Vorhaben auszuführen; zwei andere erhielten bei dem Herablassen auf die Straße Verleßzun- gen, welche die Flucht unmöglich machten ; Ler Fünfte, Student Rubener aus Wundsiedel, wurde verwundet und starb an den Folgen dieser Wunden. Das Feuern mußte wiederholt werden, und leider sind mehrere hiesige Angehörige ein Opfer jenes Un- ternehmens geworden. Bis jet weiß man, daß fünf Personen gestorben sind, mehrere sind verwundet. Es wurden sogleich in der Nacht alle nöthigen Maßregeln angeordnet, und es gelang auch, den einen der Entslohenen noch hier zu verhaften, so daß nur einer der fünf Flüchtlinge bis jeßt noch nicht verhaftet ist. — Dieser betrübende Vorgang, wegen dessen die strengsten Un- tersuchungen bereits eingeleitet sind, kann nur dazu dienen, zu zeigen, wie alle Versuche Böswilliger hier scheitern müssen , da sie nirgends eine Unterstüßung ihrer verbrecherischen Bestrebun-
gen finden. Die Ruße war sogleich wieder hergestellt und die
‘zu machen nôthig haben werde,
meisten Einwohner Frankfurts erfuhren erst heuté früh das trau rige Ereigniß, welches sich gestern Abend ZuUtrug. i Hier ist heute nachstehende Bekanntmachung erschienen : Er Senat der freien Stadt Frankfurt an Löbliche BÚr - ger und Einwohnerschafe. Während der Senat in voll- fommenster Uebereinstimmung mit den andern verfassungsmäßi- gen Behörden, die kräftigsten Mittel zu Ausrechthaltung der df fentlihen Ordnung und Ruhe in hiesiger Stadt ergrissen und fein Opfer solche zu erhalten gescheut hat, hat sich am gestrigen Abend ein Ereigniß zugetragen, was allgemein Abscheu erregt- indem eine Rotte Böswilliger die Ruhe zu stôren beabsithtigte. Der Zweek dieser Menschen war kein anderer, als die Flucht der Gefangenen, welche wegen des am 3. April v, J. dahier began- genen Verbrechens auf der Zeughaus-Wache sich befinden, zu be- günstigen. Zu diesem Zweck nahete sich ein Trupp Menschen der Zeughaus-Wache, da derselbe aber auf eine entgegengeschickte Pa- trouille auseinanderging, so war zu hoffen, daß die Ruhe nicht gestôrt und die Mannichaft von ihren Wassen keinen Gebrauch Als aber der Trupp bald in vergrößerter Anzahl sich der Wache wieder näherte, und auf die demselben abermals entgegengeschicête Patrouille feuerte, so machte die Mannschaft von ihren Wasen Gebrauch, wobei 5 Men- schen das Leben eingebúßt haben, und einige verwundet wurden. Wirklich gelang es auch 5 dieser Gefangenen aus il- ren Gefängnissen zu entkommen. Allein einer wurde getödtet, zwei wurden sogleich wieder zur Haft gebracht, einer der in ei- nem hiesigen Hause sich verborgen hatte, wurde dort arretirt und ins Gefängniß zurückgebracht; so daß es nur einem mdg- lich war, sich den polizeilichen Nachforschungen bis jest zu .ent- ziehen. — Wenn die Beförderer solcher \chweren Verbrecher, wodurch Leben und Eigenthum der Bürger und Einwohner ge- fährdetr wird, zu deren Entdeckung und Habhaftwerdung die raschesten und entschiedensten Maßregeln ergriffen worden sind, der gerechten Strafe nicht entgehen werden, so darf der Senat auf die Mitwirkung löblicher Bürger: und Einwohnerschaft zu Verhütung solcher Frevel fest vertrauen. Der Senat fordert daher jeden Bürger bei seinen Bürgerpflichten, so wie jeden Ein- wohner bei den Pflichten, womit er hiesiger freien Stadt zuge- than ist, andurch feierlich auf, Alles, was ihm über -diese oder ähnliche Vorfälle bekannt worden, oder noch bekannt wird, der Behörde anzuzeigen, auch mitzuwirken, daß solche Verbrechen für die Folge verhütet werden, da dergleichen Verbrechen nur die größten Nachtheile für hiesige Stadt und deren Bewohner haben, und jeder, der solche verhehlt, sich der größten Verant- wortung gegen d:n Staat, sowie der Vorwürfe seines eigenen Gewissens \{huldig macht. — Beschlossen in Unserer großen Raths-Versammlung den 3. Mai 1834.‘
In der heutigen Sißung unserer gesezgebenden Versamm- lung verlas der Präsident, unter dem Bemerken, daß der ge- stern Abend stattgehabte traurige und empörende Vorfall eine einstweilige Ausfeßzung der auf der Tagesordnung befindlichen Gegenstände nothwendig mache, nachstehende Mittheilung des hohen Senats: „Wenn der Senat bisher bemüht war, die Ruhe und Ordnung zu erhalten, und dadurch iede Einmischung abzuhalten, so muß ein Ereigniß wie das, welches sich gestern Abend an der Konstablerwache zutrug, in diese Bemühungen des Senats nur höchst stôrend eingreifen. — Der Senat macht es sich zur Pflicht, die geseßgebende Versammlung von dem gan- zen Hergang der Sache, so weit solcher bisher ausgemittelt wer- den fonnte, sofort in Kenntniß zu seßen, um den Gerüchten, die sich bald verbreiten und absihtlich oder unvorsäßlich die ganze Sache verdrehen werden, zuvorzukommen, _— Nach den offiziellen Berichten war der Vorgang folgender : Kurz vor 10 Uhr gestern Abend sagte ein in hiesiger Schützen- Compagnie stehender Soldat, welcher arretirt ist, dem Posten vor der Zeughauswache, er möge sich" zurückziehen, indem ÜUr- restanten befreit würden. Zugleich ineldete die Schildwache vor der Zeughauswache , daß sich ein Trupp Menschen nähere; auf eine denselben entgegengeschikte Patrouille gingen die Leute zwar aus einander, gleich darauf aber rücête ein stärkerer Trupp Menschen an und feuerte auf die demselben entgegengeschickte Patrouille. Jn demselben Augenblicke befreiten sich fünf Ar- restanten, wovon einer getödtet, die andern aber bis auf einen wieder eingefangen wurden. — Auch mehrere sonstige Arrestatio- nen wurden noch in der Nacht vorgenommen, und es ist zu hof- fen, daß die Menschen, die dieses schändliche Attentat geleitet, und dadurch Menschenleben aufs Spiel gesetzt haben, entdeckt wer- den; daß bei einer solchen Gelegenheit, wo das Militair, ange- griffen, von seinen Waffen Gebrauch macht, auch mancher viel- leiht Unschuldige verwundet oder getödtet wird, ist leider nicht zu vermeiden. Wenn der ruhige Bürger* erwarten darf, daß nicht durch einige Böswillige die Ruhe der Stadt beständig ge- fährdet wird, so rechnet der Senat auch auf das Mitwirken der Bürgerschaft , daß ähnliche Vorfälle für die Folge möglichst ver- hütet, und die böewilligen Gerüchte, die man wohl absichtlich verbreiten wird, kräftig widerlegt werden.“ Die Sibung wurde hierauf zur Berathung städtischer Angelegenheiten , für eine ge - heime erklärt. E Im Einverständnisse mit der Königlich Preußischen und Königlich Bayerischen Ober-Post- Behörde wird voin Monate Mt d) all, cine tägliche Personen- und Güter-Post zwi:
schen Frankfurt a. M. und Paris über Mainz und Saarbrücken
hergestellt werden. Frankfurt a. M., 26. April. (Allgemeine Zeitun g.) Die Sendung des Herrn Baron von Neumann und des Herru
Obersten von Caniß nach Biberich, welche im Vereine mit den Niederländischen Abgesandten, Grafen v. Reede, den Herzog von Nassau zur Einwilligung in die Abtretung eines Theils des Groß- herzogthums Luxemburg bewegen sollten , scheint auf mancherlei Schwierigkeiten zu stoßen. Es liegen dieselben in der Natur der Sache; und wenn etwas Verwunderung und Befremden er- regen soll, so müßte dies eher der Fall seyn, in Hinsicht der zu- versichtlichen Erwartung einer baldigen Ausgleichung , welche in verschiedenen Korrespondenz - Artikeln ausgesprochen worden. Dies war jedenfalls schr voreilig. 5
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j Die Ehre des Besuches aus- gezeichneter, von den ersten Mächten Deutschlands eigens abge- sandten Diplomaten muß gewürdigt werden; allein wenn dere moralische Hebel solcher Intercessionen eines hinlänglichen a teriellen Stüßpunktes entbehrt, so kann wohl ein auf evidente Interessen und Rechte basirter Entschluß nicht aus seinen M geln treten. Allerdings möchte die Verlegenheit des Niederlan- dischen Hofes und dessen Wunsch, der obwaltenden Verwicklung ein Ende zu machen, ein bedeutendes Gewicht in die Wag schale legen. Allein es ist dies kein neuer Gegenstand der Er- wägung, und in der gänzlich ablehnenden Erklärung, welche die tassauischen Agnaten über das Cessions-Ansinnen an den Bür s destag gelangen ließen, ist dieses Motivs bereits als eines ole chen gedacht, welches die aus den Familien - Rezessen fließeuden Rechte und Verpflichtungen der genannten Agnaten nicht bejei-