1834 / 127 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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W ampf Packetbôte auf den Stationen Holyhead, Liverpool, Mil- ford und Portpatrick. Auf diesen Stationen betrugen die Gesammt- Ausgaben 681,648 und die Gesammt-Einnahmen 250,999 Pfd. ; hieraus ergiebt sich ein Verlust von nicht weniger als 430,649 Pfd. Aber diese Angaben reichen nur bis zum Jan. 1832, und da aus den Details der Uebersicht hervorgeht, daß der jährliche Verlust sich auf ungefähr 35,000 Pfd. beläuft, so mússen wir noch 70,000 Pfd. hinzufügen, um die Gesammt - Summe des Verlustes bis zum Januar 1834 herauszubringen; und es zeigt s also, daß 500,000 Pfd. von den öffentlichen Geldern in dem Dienst der Dampf-Packetbôte vergeudet worden sind. Herr Wallace wünschte den Bericht bis auf 1834 fortgeführt zu sehen und machte einen darauf bezúglichen Antrag, aber Herr Vernon Smith, ein Lord des SchäbAintés, der die Aufgabe hat, das Verfahren der Post- Beamten im Unterhause zu vertheidigen, hob dem von Herrn Mallace geforderten Bericht einen ganz anderen unter. Seine Uebersicht, die auf Befehl des Unterhauses am 24sten v. M. gedruckt wurde, liefert bloß einen Bericht von den „Netto-Ausgaben für die Er- haltung der Dampf-Paketboot-Stationen, nach einer durchschnittli- chen Berechnung der Cinkünfte und Kosten seit Einführung dersel- ben.// Die Kosten der obigen 4 Stationen werden darin auf nur 34,140 Pfund angegeben; dies rührt daher, weil man dabei alle evn Kosten der Unternehmung, so wie alle Ausbesserungs - Ko- {ten übergangen hat. Aber diese hätten auch eingerehnet wer- den mússen, denn die Packetbôte nußen sich schnell ab und er- order oft Ausbesserungen , die einem neuen Bau gleich kom- men. Das neueste derselben is jest 8 Jahr alt, und es wird nächstens eine beträchtliche Summe zu einer aligemeinen Reno- virung erforderlih seyn. Dies ist eine Probe von der Art und Meise, wie die Post-Beamten sih bemühen, Alle, die ihre Red- lichteit und ihr Talent in der Leitung ihres Departements in Frage stellen, zu verwirren und zu úberlisten. Aber nicht zu- frieden dainit, die Berichte selbst zu verfälschen, hat der Herzog von Richmond noch den neuen Plan angenommen, sie mit eige- nen Bemerkungen zu begleiten. Er läßt von einem Lord des Schazamtes mit HÚlfe der Post-Beamten unrichtige Etats ent- werfen und baut darauf Schlußfolgerungen , die durchaus faisch Inde

Die von der kürzlich verstorbenen Wittwe des berühmten Schottischen Dichters Burns hinterlassenen Effekten wurden vo- rigen Donnerstag zu Dumfries verkauft und brachten eine sehr bedeutende Summe ein, da nicht nur werthvolle Gegenstände, wie das Silbergeschirr, die Bibliothek und die Gemälde-Samm- (ung, sondern auch die geringfügigsten Artifel sehr theuer er- Fanden wurden. So wurde unter Anderem das Gebot auf eine Wanduhr bloß deshalb, weil man wußte, daß der Dichter sie oft s-!bst aufgezogen hatte, bis auf 35 Pfund gesteigert, und der Käufer hatte sciñen Agenten sogar beauftragt, bis auf 60 Pfund mitzubieten.

Die Times sagt: „Es steht zu hoffen, daß die Ankunft der Türkischen Flotte zu Tripolis dem Bürgerkriege ein Ende ma- cen wird, der dieje Regentschaft schon so lange verheert. Die Re“ ellen sind im Besiß einer kleinen Position auf der Kü®?e und auf 2090 Mann reducirt. Der größere Theil der Regentschaft ist S!ssuf’s, des schwachen und alten Pascha's, ältestem Sohn und rechtmäzigem Nachfolger Aly treu geblieben, nachdem Jus- suf beim Ausbruch der jeßigen Unruhen der Regierung entsagt “ate. Die Einwohner von Tripolis haben den Empdrern Wi- derstand geleistet, und die Zahl der Leßbteren verminderte sich noch mehr, als ihr Anföhrer einen s grausamen Mord an einem all- gemein geachteten Chef beging und dadurch alle Liebe verlor. Die Rebellen haben daher jezt wenig Aussicht auf Erfolg, wenn die Britiscce Regierung nicht offen fúr ste Partei nimmt. Inzwischen liegt aller Handel darnieder, und man findet nír- genos mehr Sicherheit. Wir wissen, daß man die Meinung acáußert hat, die Britische Regierung habe aus Eifersucht auf die Beslknohme von Algier durch die Franzosen die gcZeime Absicht, die Regentschaft Tripolis erst unzustürzen und in Ver-

irrung zu bringen, um sh dann ihrer zu bemächtigen. Diese

Ansicht theilen wir aber nicht. Für jeßt wollen wir nur Lemer- ten, daß der Sheriff Mahommed Hassuna d'Ghies, ehemaliger Minister des ‘Paschas, dem Britischen Parlament eine Bittschrift iberreiht hat, worin er sich über das in den leßten 6 oder 7 Jahren von dem Britischen Konsul Herrn Warrington zu Tri- volis beobachtete Verfaßzren beschwert. Diese Bittschrift {czildert das Benehmen jenes Konsular - Agenten bis zu dem Zeitpunkt, wo der Bittsteller selbsi durch dessen Verfolgungen aus dem Lande vertrieben wurde. Leider müssen wir glauben, daß die Haupt- Ursache der Uebel, die jenes unglückliche Land so lange gedrückt und endlich úberwältiat haben, in der blinden Unterstüßung zu suchen is, welche die Britische Regierung einem Agenten ange- deihen licß, dem die Macht und Ehre Großbritaniens niemals hâtte anvertraut werden soilen.‘/

Das Auswanderungs-Comité zu Petworth hat so eben 155 Auswanderer, meistentheils aus den Kirchspielen, in denen der Graf von Egremont Besißungen hat, nach Kanada befördert; der Guaf bestreitet die ganzen Uebersahrts- Kosten für diese Aus- wandernden.

Paganini gab gestern hier ein Konzert, in dem er sich, nach einigen Violin-Stücken, zum erstenmale auf der Bratsche hören ließ; sein Spiel auf diesem Jnstrument scheint aber, nach den Zeitungen zu urtheilen, nicht so großen Beifall gefunden zu ha- ben, wie das auf der Violine. Er soll die Grisse auf jenem nicht so in seiner Gewalt haben, als auf diefer.

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Rotterdam, 1. Mai. Der hier verhaftete Herausgeber des Etendard, Thompson, soll in gesewidrigen Verbindun- gen mit Belgien und selbst mit Agenten der Belgischen Regie- rung gestanden haben. Heute ist sein Blatt nicht erschienen, doch hat die Redaction folgende Anzeige ausgegeben: „Wir be- nachrichtigen unscre Abonnenten, daß gestern, in dem Augenblicke, als wir unser Blatt der Presse übergaben, unsere Papiere versiegelt worden sind, während der Herausgeber, Herr Thomp- son, nach kurzem Verhöre in das Gefängniß der hiesigen Stadt abgeführt worden; unser Journal ist dadurch verhindert, für heute zu erscheinen.“

Seit den lebten Greuel-Scenen zu Brüssel ist unsere Gränz- Polizei doppelt wachsam und zwar sowohl gegen das Eindringen Belgischer Reisenden, als gegen das Hin- und Herreisen dies- seitiger Einwohner, die sich nah Belgien begeben.

Aus Java sind Zeitungen bis zum 18. December v. J. eingegangen. Vor einiger Zeit ist auf der Höhe von Patschikan ein Fahrzeug, Namens „„Mathilde‘/, verschwunden, über dessen Schicksal man durchaus keine Auskunft erlangen konnte. Vor Furzem kamen jedoch 17 Eingeborne in einer Schaluppe nach der Bucht von Sormbrieg, wo sie vorgaben, daß sie bei einem Sturme auf der Reise von Bali nah Samarang ihr Fahrzeug cingebüßt hätten. Allein es ergab sich, daß sie zur Besaßung der „„Mathilde‘/ gehört hatten, und nachdem“ man \ie ins Ge-

Dck16 fängniß abgeführt, gestanden sie, daß sie den Capitain Levingston und seinen 10jährigen Sohn, ferner den Steuermann, den Kon- stabel, den Koch, eine Frau und zwei einaeborne Matrosen er- mordet hätten, daß sie das Fahrzeug darauf versenkt und sich nun mit der Schaluppe ans Land begeben haben, in der Hosf- nung, unentdeckckt entfliehen zu können.

In der Nacht vom 2Usten November v. J. ist sowohl in Batavia , als in Palembang und Sincapore, ein starkes Erdbe- ben verspürt worden, das man an leßtgenanntem Otte einer Eruption des Berges Merapie auf Sumatra zuschrieb. Das Erdbeben hat, bei einer ziemlich heiteren Luft, die Richtung von Süden nach Norden genommen.

Dele Brüssel, 1. Mai. Gestern Abend hat der König dem Geseß-Entwurfe über die Eisenbahn seine Zustimmung ertheilt. Dieser Entwurf is also nun definitives Staats -Geseb. Die Arbeiten der Bahn werden, dem Vernehmen nach, in den erften 14 Tagen des Mai beginnen, und man hosst, daß die Bahn von

Brüssel nach Mecheln im Monat November vollendet seyn werde. Während des Baues- dieses Theils werden der Ankauf

des Terrains und die Erd- Arbeiten auf anderen Punkten be- werkstelligt werden.

Die Zahl der Familien, welche von Jhren Majestäten wäh- rend der leßten fünf Monate in Brüssel Geld-Unterstüßzungen er- halten haben, beläuft sich auf 11653.

Mehrere Offiziere außer Dienst, welche sich zu Brússel auf- hielten, U in Folge eines Befehls des Kriegs-Ministers, ih- ren Wohnort verändert.

Es sind wieder mehrere Personen, welche, als der Plúünde- rung verdächtig, verhaftet worden waren, in Freiheit geselzt worden.

An unserer Börse geht es seit einigen Tagen ungemein leb- hast zu. Besonders sind die Spanischen Papiere gefragt, und in wenigen Tagen um beinah 8 Procent gestiegen.

De O ano

Frankfurt a. M., 3. Mai. Den in der gestrigen Nacht hier vorgefallenen hôchst beklagenswerthen Scenen der Unord- nung scheint nicht sowohl die Absicht, eine gewaltsame Befreiung der politischen Gefangenen von außen her bewirken zu wollen, zum Grunde gelegen zu haben, als vielmehr eine gewisse Be- günstigung des Entfliehens von einzelnen Subalternen im N nern des Gefängnisses, verbunden mit einem verabredeten Auf- laufe, der die Flucht der Gefangenen erleichtern solite, indem sich diese unter der Menge verbargen. Von Zweien, denen es auf diese Weise zu entflichen gelang, is jedoch schon wieder Einer zur Haft gebracht worden.

Frankfurt a. M, 3. Mai. Die heute zu Ende gehende Woche war für den Effekten - Handel sehr günstig. Das (Geschäft blieb stets belebt und es wurden ansehnliche Umsäße gemacht in Oesterreichischen, Holländischen und vornehmlich Spanischen Paplie- ren. Da fich anhaltende Kauflust zeigte, so zogen die Nottrungen merklich an Die Monats-Abrechnung fand am 29. April statt und fiel durchaus befriedigend aus. Die Ausgleichungen fanden keinerlei Schwierigkeit. Der Mangel an Stücken und der Ueberfluß an baaren Mitteln ergaben sich augenscheinlich, indem Metalliques Und Integrale für den Zinsgenuß auf eincn Monat tägliche Lieferung willig in Prolongation unterzubringen waren. Depot - Geschäfte wurden 1! 33 pCt. Zinsen auf mehrere Monate hinaus abgeschlossen. Die Ergebnisse der April - Liquidation waren den Spekulanten aufs Steigen sehr ersprießlich. Die Hauvt - Differenz stellte sich bet der Syanischen Rente heraus. Die 5proc. ging im Laufe des Monats von 622 auf 691 bis 70, und die 3proc. von 40g auf 445. Die 5proc. Metalliques besserten sich nur um 47 pCt., die 4ycoc. um 2 yCt., Actlen um 9 Fl. Die Differenz bei den Holländischen Fonds war ebenfalls kaum 2 à | yCt. den ganzen Monat über. it Beginn des Mai erneuerte si das Gesuch und fäinmtliche Fonds wurden zu steigenden Preisen bezahlt. Ani beträcht!ichfien waren die Umsäße in den Svanischen Papieren. Die Oefsterreichi- \chen 4proc. Paxrtiai - und 100 Fl. - Loofe wurden etwas im Course gedrückt, weil voi ciner neuen Lolterie- Anlethe dic Rede war. Fr Preußische Staats-Schuld-Scheèine fanden sich viele Nehmer zu 994 à 992, Jm Wechsel - Geschäft ereignete sich nichts Bemerkens- werthes. Loitdon, Paris und Wien aller Sichten waren am meisten

efragt. Auch für Amsterdam 2 Monat zeigte ich Begehr, Dis- Fo uta -Vayies i zu 22 à 8 pCt. gern zu placiren. Nah.\chrift. Heute, am Sonnadvend , waren die Effekten wieder schr begehrt und die Course steigend.

Deter

Wien, 39. April. Se. Durchlaucht der regierende Land- graf von Hessen-Homburg is aus Berlin, der Herzog von Ro- han aus Rom und der diesseitige Gesandte am Künial ÆWúürt- tembergishen Hofe, Fürst Schönburg-Harteuftein, aus Dresden hier eingetroffen.

Dem Vernehmen nah wird Se. Excellenz der Könial. Preußische Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Anus cillon, binnen wenigen Tagen seine Rückreise nah Berlin an- treten.

S Gen N

Zürich, 28. April. (Allgemeine Zeitung.) Der Vor- ort scheint nun endlich einmal ernstlich damit beschäftigt, an cine Execution der von ihm schon längst ausaesprochenen Grundsäße zu denken. Wie man vernimmt, sind Bern gegenüber neue Schritte gethan worden. Man hot indeß, Bern werde auch ohne weitere Maßregeln, die unzweifelhaft bei der gegenwärti- gen Stimmung der Kantone für scin Uebergewicht im Bunde sehr gefährlich werden köunten, dem Wunsche der übrigen Stände nachgeben, und hat um so eher Grund, solches zu hof- fen, als das Volk des Kantons Bern der fremden Flüchtlinge äußerst úberdrüssig ist. Hat doch die Berner Polizei durch eine Proclamation die Polen bei Allem, was ihnen heilig jey, auf- gefordert, das Land freiwillig zu räumen, Und sogar Drohun- gen beigefügt, wenn sie es nicht thun wollen. Dieses Alles nur, weil sogar die Volks-Vereine die ‘Polen nicht mehr zu un- terstüßen gesonnen sind. Ueberhaupt ist es merkwürdig, wie selbst radikale Berner Blätter nun auf einmal vor Abberufung des Ober - Gerichts warnen. Die diesfällige Stimmung hat sich in Kurzem ziemlich geändert, und da die Regierungen nach dem neuen Berner Systeme allen Launen der Regierten ent- sprechen müssen, so wirò auch die Regierung, ohne sich durch Vorwürfe von Jukonsequenz abschrecken zu lassen, ihr System dieser veränderten Stimmung anpassen. Es scheint, die Häup- ter der Radikalen erschrecken allmälig selbst vor der isolirten Stellung, in welche sie sich und die Jhrigen geführt haben. Was uns în der Schweiz gegenwärtig am meisten fehlt, sind talentvolle und erfahrene Geschäftsmänner. Man verspürt die- sen Mangel besonders in den eidgenössischen Angelegenheiten. Den Alten fehlte es größtentheils an wissenschaftlicher Bildung, dagegen hatten sie die Gewandtheit der Erfahrung mehr für sich; den Neuen fehlt es an Erfahrung und oft auch an Kennt- nissen. Während sonst in der Schweiz kein Mangel an tüchti-

-

gen Jhdividuen ist, so sind sie doch M «5cra in den regen;

rirten Kantonen auf die Seite gedrängt, und es finden \ich un, |

ter den gegenwärtigen Leitern der eidgenössischen ‘Politik nur A relbs bei dem Nachtheil seines Handels;Monopols, als wenn es

wenige, welche geistige Anlagen mit Geschäfte-Kenntniß verbin, F" n eifersüchtigen Volksstämmen in Stücke gerissen wird und

den. Zu diesem rechne ich besouders Baumgärtner in St. Gal, N venn aller Gewerbfleiß und Handel daniederliegt, wie es jeßk

len und Schaller in Freibuxg, welche sich die erforderlichen |

Kenntnisse durch langes Dienen in Kanzleistellen erworben hg, ben. Durch die Revolution, welche auf die ephemere Gesin nung des Tages sah, emporgehoben, wissen sih die meisten O Männer in der thnen fremden Sphäre oft nicht recht zu inden. Jahre 18.0 von Französischen, und eben weil sie für die Mass paßten, allgemeinen und oberflächlichen Grundsäßen, Maximeyn Neigungen durchdrungen wurde, nicht das des über der Mass und den einseitigen Liebhabereien der Parteien stehenden, auf das Wesen blickenden Staatsmannes. Ihre Sonne is die Ju li: Revolution’ in Frankreich. Da sich aber dort diese Sonne

verfinstert hat und auch dort sich ein anderes ihnen unver|känd, ?

liches System ausbildet so wissen sie nicht reht, woran si sind; fie tappen in dem Halbdunkel umher, vergebens nach ei | nem Stüspunkte suhend. Auf Deutsche Staaten, auf die ös,

achtet, gewissermaßen aus demselben vornehmen Barbarismus, au! welchem die Franzosen die Deutsche Literatur bis vor Kurzem verachteten, ohne sie zu kennen oder etwas von ihr zu veel

Wenn das natürliche Gleichgewicht sich auch für die Schwei W nd um wie viel schneller würde es noch gehen,“ w

wieder herstelle und nun, da es unklug und unschweizerish|

(denn Neutralität ist des Schweizers natürliche Politik), ver f fannt wurde, seine Herstellung mit moralischen, wo nicht gat

materiellen Nachtheilen verknüpft ist, so darf man sich darübe nicht wundern. Man muß nur beklagen, daß nicht geschickter Köpfe diese Nachtheile, die jedem unbefangenen Betrachter klar vorlagen, erkannt und zur rechten Zeit zu vermeiden gewußt ha ben. Die Verwickelungen, in welche die Schweiz sich verstrick! hat, möchten es jedenfalls gerathen machen, einen aus tüchtigen! und erfahrenen Geschäfts-Männern bestehenden Repräsentanten Rath dem Vororte an die Seite zu geben. ;

Gee ano Nauplia, 16. Febr. Es is in diesen Tagen eia Oester:

Postenlaufs zwischen Patras und Triest. Da der Regentschaft sehr daran licgt, daß die Communication zwischen Griechenland und den andern Europäischen Staaten so viel als möglich ver vielfästigt und erleichtert werde, bis jeßt noch nicht hinreichen, auf eigene Kosten eine Dampf: schifffahrt nach den Haupt-Häfen des Mittelländischen und Adria

tischen Meeres einzurichten, so wurde die Gelegenheit gern er}

griffen, in dieser Beziehung auf das Anerbieten der Oesterreichi | schen Regierung einzugehen. Es ist wohl keinem Zweifel unter:

worfen, daß der hierüber stipulirte Vertrag von Seiten Oester? Dem zufolge wird außer den be Moungen des Flusses benulzend, die Brücken auf den Ufern errich-

reichs wird ratificirt werden.

reits bestehenden ‘Packetbôten jeden Monat den 1. und 16. ein

Oesterreichi\ches Dampf\chiff von Triest nach Patras gehen, dv Wten und dann, wenn sie f Tnále darunter hinweg leiten. - Mund er fann, wenn er bei dem Unternehmen beharrt, es noch Behufe erbaut, und bis zu deren Vollendung werden vier Oejter: reichische Kriegs-Goeletten diesen Dienst verschen. Doch hat si} dabei die hiesige Regierung vorbehalten, eine ähnliche Dampf: l i Mauf die Spur zu kommen, denn Alexandrien is cin wahres Brut- Dabei wurde auch, wie man ver Wett der Lügea, die theils aus reinem Muthwillen, theils gus Me déwilligfeit, meist aber in betrügerischer Absicht,

selbst etwa sieben Tage verweilen, und dann wieder nach Triest zurück fahren. Cs werden bereits zwei Dawmpfschisfe zu diesem

\chifffahrt mit eigenen Schiffen einzurichten, falls ihr später dieses zweckdienlich scheinen würde. nimmer, zwischen beiden Staaten ein weiterer Post - Vertrag ab gesch!ossen, vermittelsi dessen man von Griechenland gus alle Briefe unfrankirt in die gauze Oesterreichische Monarchie senden fan

Aegypten

Nachstehendes ist das gestern vorbehaltene Schreiben der Ti mei aus Kahira vom 16. März: „Der Pascha läßt nicht nach in seil nen Anstrengungen, die Armee, sowohl an Truppenzahl als a1]

Mannszucht und jeder anderen wesentlichen Eigenschaft, zu ve stärken und zu verbessern.

Qv

(in Syrien betrugen sie 25,000 Mann) erseßt worden. Jbrahim ve

weilt noch immer in Syrien, Einige meinen aus Furcht, da? in sei} ner Abwesenheit nicht Alles so gut gchen möchte, Andere, wel

er gern Alles daselbst erst auf ein System zurückführen wolle,

bevor er das Land verlasse, welches Leßtere das Wat; 1cheinlichere|

ist; aber alle Nachrichten stimmen dahin überein, daß die B

vôlferung das Aegyptische Joch dem Tärkischen vorzuicht. Der Pascha zeigt eben so großen Eifer, seine Flotte} in guter erhalten; aber dieser Zweig seine!

Ordnung l Macht scheint zum 1

die „„Jafarta; beschädigt wieder zurückzukehren, daß die Ausbesserung große Ko! sten erfordert. Daran aber ist er jelbst Schuld, denn während das Schiff gebaut wird,

Arbeit an, ohne das Bauholz und andere Dinge gehörig zu prü}

fen, und fann das Ende nie erwarten. An die Stelle von Ds man Pascha, über dessen Abfall schon ausführlich berichtet wo den, hat der Pascha den Mutis Bey, der, wie feine Freundé sagen, ein tapferer Mann und ein ziemlich guter

Besson zum Range eines Beys erhoben und zum Vice - Admi ral gemacht; Lekzterer ist ein Franzose, von trefslichem Charafte! und von tüchtigen Kenntnissen in seinem Fah. Diese Beförde rung von Ausländern und Christen zu hohen Würden isk ein neuer Zug in der Türkischen Politik und von guter Vorbedew tung für die baldige Beseitigung der Vorurtheile, die bishe! diese beiden großen Religions-Parteien auseinander hielten. Au- ßer Besson sind noch einige Andere zu demselben Range bef dert worden. Der aufrührerische Bey von Hedschas, Turi Bilmez, hat sich nach seinem Sturz auf ein Englisches Schi} geflüchtet und ist mit demselben nah Bombay gegangen. Ein mächtiger Stamm der Arabischen Beduinen vertrieb ihn aus Mokka, bemächtigte sich der Stadt und plúnderte dieselbe. Um diesen Stamm wieder von da zu verdrängen und die Ruhe in Lande herzustellen, soll sich die Armee des Pascha?s schleunigst in Marsch seben. Man glaubt, daß ihr dies nicht schwer werden wird, obgleich es seltsam scheint, daß man die heiße Jahreszeit dazu Die Passagiere, welche so eben von Bombay hier angekommen sind, versichern, daß sle auf ihrer Fahrt das Rothe Meer hinauf die Armee zu Dschedda gesehen haben, und daß die Truppen die beste Haltung und Ordnung gezeigt hätten. Obgleich der Pascha nicht das geringste Recht, ja nicht den leisesten Vorwand hat,

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B del F

Ihr politishes Wissen ist das der Masse, wie sie im} T ufnehmen, und gelegenen

/ s j E A wirken, der sich jeßt seiner lichen und nördlichen Mächte haden sie bisher überall nicit ge N 7

sch theilt, um vermittelt | | Wenn der niedrige Wasserstand des A: Maler zUr Anfeuchtung

2 j i ester des Wasser zur Anfeuchtung reichischer Post-Beamter hier angekommen, um mit der hiesigen? Fegierung Verhandlungen zu pflegen, wegen eines regelmäßigen?

die Mittel des Staats aber?

Seine Aegyptischen Truppen haben? den Winter über in Syrien durch Fieber und andere mit det! dortigen Klima verknüpfte Beschwerden in vieler Hinsicht seht geliiten; aber ihr Verlust ist durch neue Aushebungen dort und Gier f

Ober - Yräsidenten aber dem Dri

nglúck verurtheilt, denn erst vor einem! Ponat verbrannte durch Zufall eine seiner schönsten Fregatten, und es geschieht selten, daß eines der Schisse/| wenn auch auf noch so kurze Zeit, in See geht, ohne so leck und}

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treibt er fortwährend zur Becilung de!

H

Matrose seyn

soll, zuin Flotten-Admiral ernanat; auch hat er den Capitain Müngen sînd allenthalben in Ruhe

ewählt hat. f

ih in den Besiß jenes Landes zu seben, so ist es doch die Frage,

ob es nicht fúr alle dabei Junteressirte besser ist, wenn cr es hat,

all ist, denn seine Regierung hat sich bei ail ihren Män- eln doch stets durch “Kraft ausgezeichnet Und überall, wohin ihr influß sich erstreête, Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten. er Pascha macht sich jelzt mit inehreren großen ‘Plänen zur inne- Verbesserung des Landes viel zu schassen. Einer davon ist von 1 Umfange und einer Bedeutung, daß er des großen Saladin wäre. Er láßt nämlich die Gegend zwischen Kahira mit Rüksiche auf die Anlegung einer Eisenbahn, wenn der Bericht seiner Ingenieure günstig uéfállt, wie Niemand daran zweifelt, da das Land fast eine nz todte Cbene ijt und der harte Boden dieser Wüste sich zu diese Zweck ganz besonders eignet, [o wird das Werk auzen- D 6liélih beginnen. Seine Absicht ist, sich einen leichteren und (ebhafceren Verkehr mit den auf der Ofifüste des Rothen Meeres Yrovinzen zu schassen und zugleich zu einem Plan mit-

Reife zu nähern scheint, nämlich

u der vielbesprochenen Dampfschisssahrt zwischen Indien und England. Das Dampsbbet „Hug zindsay“’, welches jet zu Quez iegt, wird die Königliche Thron: Kede in einem Monat von hier oder in etiva 10 Wochen von England nah Bombay bringen, enn das Dampf-

b

Tren inen zürdig und QUtz/

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A bis Alexandrien gelangen könnte und eine Dampfschifffahrt

boot P erch Aegypten eingerichtet wäre. Das wúrie jedoch große Schwierigkeiten haben, besonders von hier dis älevandrien, und Rich zweifle, daß der ‘Pian jemals in Ausführung fommen wivd, Fvenigstcns wohl niczt in dem Maße, wie es zu wünschen wäre, Iso eifrig auc) die Sache in Judien jest betrieben wird. Die túrzlich gemachte Entdeckung von Steinkohlen in Syrien könnte Bein neuer Sporn dazu jeyn. Das andere von den beiden Fgroßen Werken, deren ich gedachte, ijt das, was cinjt schon Buo- \naparte prophezeite, nämt.ch der Dau von Deichen oder Brücken Init Schleusen über die beiden Arme des Mils, da, wo der Strom j um vermittelt derselben den Fluß aufzustauen und, Nils eintritt, stets hinreichen- des ganzen Landes zu haben, da das Klima jo beschajfen ist, daß zu jeder Jahreszeit alle Arten von Vegeta- tion erzeugt werden können, wenn nan nur den Boden bewässern kann. [Der Nil if in seinen Armen an manchen Stellen 600 Fuß Dhreit und hat immer noch eine ziemliche Kassermasse, selbst wenn Pr am niedrigsten ist; man kann sich also daraus eine Vorstel- Îung von der Gröze des Unternehmens machen. Man hat sich u Brúcken von dauerhaften Mauerwerë mit Schleusenthoren Pentschlosscn, Und das Material ist bereits herbeigeschasst, so daß die Arbeit nächstens beginnen kann; Manche glauben aber, daß, Tenn der Pascha sich die Sache reiflicher überlegen wird, die ungeheuren Kosten und der nothwendige Zeitaufwand ihn von Dem Unternehmen abschrecken werden. can wil übrigens die Brücken nicht über die jeßigen Kanäle bauen, fondern, die Bie-

A

ertig sind, den Strom durch neue Ka- Mehmed Ali ist ein kräftiger Alter, Wollendet schen und auf diese Weise ein dauernderes Denkmal eines Ruhines erleben, als irgend etwas, was er his jelzt voil- racht hat. Es ist hier sehr shwer, der Wahrheit einer Sache

erfunden

welden.‘

R L E Berlin, 7. Mai. Jn der leßten Versammlung des land- virthchaftlichen Vereins zu Münster schenkte der Wirkliche Geheime Rath und Ober - Präsident Herr von Vincke Excellenz den sämmtlichen Weirgliedern der Gesellschaft ei. Exemplar einer vichtigen Schrift unter dem Titel: „Kurze nleitung zur Auf- und Verbesserung der Pferde‘, welche zur Befs Zweiges der ländlichen Judustrie von sachkundigen entworfen und ausgearbeitet, durch die Fürsorge des Herrn Drucke übergeben worden ist, um Herr Landrath v. Heyden

einaciáandte An-

N Dieles

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je möglich? gemeiunülzig zu machen. M berreichte der Gesellschaft eine ihm gus ' Findigung einer neu erfundenen Quetsch-LNajchine sür Oel-Saag- men, deren Anschaffung indessen nicht beliebt wurde, weil die M reise derselben (1000, 1500 und 2500 Fr.) zu beträchtlich seyen im Verhältniß zu dem Nutzen, den man sich davon versprechen könne. Herr v. Martels verlas einen Aufsaß über Düngung, Und erôffnete der Gesellschast, daß er nach dem vorgetragenen Mlane bereits eine Schrift über diesen wichticen Gegenstand Mauszuarbeiten begonnen habe, die: er dem Drucke zu Übergeben geneigt sey, insofern die Gesellschaft erbôtig wäre, die Druck- Kosten und den Debit davon zu übernehmen. Das Anerbieten Avurde dankend angenomnien.

- m E O Ta,

Mechber die Einführung der revidirten Städte-Ordnung

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in dexr Prooimny Sachen:

| Dle Einführung der revidirten Städte-Ordnung in den Städ- ten der Provinz Sachsen i nunmehr im Wesentlichen vollendet. vie dabei vorgefommenen Wahlhzandlungen und andern Verhand- und Ordtiung vor sich gegangen, id wenn schon bei einer so tief eingreifenden Veränderung alle tinzelne Fnter-}en, besonders die der feühern Magistrats-Personen, Micht haben unvecleizt bleiben fönnen, #o is doch tm Allgemeinen e größte Zufriedenheit nit der neuen Einrichtung zu bemerfett. Wur die Subsistenz der Magistratuglen, welche nicht wieder erwählt

Morden,/ is durch vie Pensionen , die ihnen durch die §. 15, 16 und E Sintlbruñgs Ordnung bestimmt sind, gesorgt. Nur einige wenige pon denjenigen, welche bloß vorläufig und kominissarisch und noch nicht seit fünf Fahren angestellt waren, daher aber auf Penston aus den siädti- Jchen Kassen keinen Anspruch hatten, sind durch thre Erseßung durch an- re in Bedrängniß gekommen. JFudessen hat bei diesen zum Theil die Gnade Sr. Maicstät der Noth abgeholfen. Mehreren sind Un- rstüßungen ausgeseßt, und ihre Wiederanstellung im Staatsdienste, ach Maßgabe ihrer Brauchbarkeit, anbefohlen worden. I Nach der frühern Westphälischen und Sächsischen Städte-Ver- fassung waren die städtischen Ve“waltungs-Behdrden unter eine renge Kuratel der Regierung in Beziehung af die Haushalts-An- ‘legenheiten der Stadt gesteilt- worden, dergestalt, daß, insonderheit Mach der erstern, jeder Bescyluß der Stadt-Behbrden und Gemeinde- ertreter erst durch die Genehmigung der Regierung Gültigkeit er- hielt und zur Ausführung gebracht werden durfte. Zwar war schon eit der Preußischen Besißnahme die Strenge dieser Bd mb glich| gemildert und auf die Wünsche der Gemeinden, so wett das Geseß es irgend zuließ, Rücksicht genommen worden. Fndessen Mvar doch zu besorgen, daß der Uebergang aus der frühern Beschrän-

=.

Halberstadt

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fung zu der Befugniß einer so freien Bewegung in den städtischen Verwaltungs-Angelegenheiten, wie die Städte-Ordnung sie gestattet, nicht ohne mannigfache Reibungen werde bewirkt werden können. Besonders mußte befürchtet werden, daß die Stadtverordneten-Ver- sammlungen, zusammengeseßt aus Bürgern, die in diesen Verwal- tungs -Angelegenheiten noch unerfahren und der thnen angewiesenen wichtigen Stellung noch ungewohnt waren, diese Stellung häufig ver- fennen und Anjprüche über ihre Befugniß hinaus erheben würden. Um o erfreulicher, um so ehrenvoller jür die Bürgerschaften is es aber, daß nur hb seltene Fälle, welche diese Besorgniß hätten bestät!gen können, zur Kenntniß der hdhern Behörden gekommen sind, und daß auch in diesen Fällen wohlwollende und Überzeugende Belehrung immer sogleich ausgereicht hat, um allen weiteren Strei- tigkeiten vorzubeugen. Dieser Beweis tüchtiger Bildung und ge- mäâßigter Gesinnung im Bürgerstande muß eben in der gegen- wärtigen Zeit als doppelt erfreulich anerfannt werden. Die Redaktion der revidirten Städte-Orduung, welche die leitenden Be- griffe Überhaupt, die Gränzen der Befugnisse der Stadtverordneten, der Magisträte und der Staats- Behörden aber fnsbesondere \hâr- fer als die Städte« Ordnung vom 19. November 1808 fesistellt, hat indessen jedenfalls zu diesem erfreulichen Ergebnisse wesentlich bei-

| getragen.

Was nun die Resultate der Einfährung in den einzelnen Ne- gierungs- Bezirken anlangt, so bemerken wir darüber aus amtlichen Quellen folgendes:

1. Regierungs-Bezirk Magdeburg.

Hier is die revidirte Städte-Ordnung in 41 Städten elngeführt.

Ft Beziehung auf dieienigen Säße des Grundbesißes und Einkommens, welche nah §. 15 der revidirten Städteordnung zu Erwerbung des Bürgerrechts, und nach §. 56 zur Wählharkeit be- rechtigen, haben sich die meisten Städte an dasz geseßliche Minimum achalten. Etnige, welche in Hinsicht des Bürgerrechts bet diesem

| Einkommen stehen geblieben sind, haben jedoch ihre Ansprüche tn Bezie-

hung auf die Wählbarkeit gestekgert, und dazu elnen Grundbesiß von 1509 2000 Nthlr. an Werth uud ein Einkommen von 3 500 Rthlr. verlanat.

Folgendes sind die Festsezungen in den drei größten Städten

des Negierungs-Bezirkes : Be Qs des E _Bürgerrechts A “sind erforderlich : 9. ein Grund- ein Einkfom- besi von men von Magdeburg 40,144 2000 Rthlir. 400 Rthlr. 16 S4 O0 2300 = 5000 # 800 S Ung 56 O 20 20001 P 400 -

Nur die fleinsien Städte haben sich mit der §. 46 fesigeseßten geringsten Zahl von 9 Stadtverordneten begnügt. Jn den meisten sind 12 21, in Halberstadt, Quedlinburg und Aschersleben 24 ge- wählt worden. Keine Skadt aber hat auf die zulässige höchste Zahl von 60 Anspruch gemac6t, indem auch in Magdeburg 30 als zurei- chend erkannt worden sind. : :

Fn allen Städten ohne Ausnahme ist die Wahl nah Bezir- fen erfolgt. Von der, nach §. 52 der revidirten Städte-Ordnung nach- A Wahl nach Klassen hat keine einzige Stadt Gebrguch gemacht.

Fn jeder der beiden Städte Halberstadt und Quedlinburg ift ein Bekenner des mosagischen Glaubens zum Stadtverordneten er- wählt worden.

Die Magisirate sind in einigen Orten ganz, in den melsteit aber zum größten Theile erneuert worden. Nur in einigen sind die zeit- herigen Magistrats-Mitglieder ganz beibehalten und nut die hinzu- getretenen unbesoldeten neu gewählt worden. Jn mehreren, zum Thetl in bedeutenden Orten wird künftig der Bürgermeister aflein besoldet, die Rathsherren aber werden sämmtlich unbesoldet seyn, z B. ¿n Schöônebec mit 6751 Einwohnern. Die Kämme"er, welche nach der Städte-Ordnung vom 19. November 1808 als Magistrats-Mit- glieder fungiren sollen, sind bei Einführung der revidirten meist als Magistrats-Subalternen angestellt worden.

Was nun die finanziellen Resultate der neuen Organisation an-

at, so haben 9 Städte dfe Besoldungen threr Beamten erhöht,

Zur Wählbarkeit sind erforderlich: ein Grund- ein Einfom- besi von men von

60909 Rthlr. 800 Rthlr.

ang daher der künftige Normal - Etat gegen den zeitherigen cine Mehr- Ausgabe voi

1434 Nthlr. naczwcis. Dfese Mehr - Ausgabe ifi aber zum großen Theile nur (cheinbar, da die mit den Magisirats=Stelien verbunden gewesenen Deputate und Emolumente eingezogeit worden sind, deren Beteag únftig den Kämmereien anbeimfällt, welche daher durch die Mehr- Einnahme für die Mehr-Ausgabe entschädigt werden.

Dagegen ersparen die übrigen Städte nach dem Normal - Etat fúunftig gegen den früheren Etat iährlich

484 Rthlr.

Für den Augenblick wird aber eine Ersparniß nur in achtzehn

Städten erreicht und beträgt darin die Summe von i : 2477 Rthlr.

Fn den übrigen Skädten dagegen erfordern die persönlichen Zulagen, welche wegen früherer höherer Besoldungen haben beiril- ligt , Und die Pensionen, die den Ausgeschtedenen haben ausgeschßt werden müssen, eine Mehr-Ausgahe vou zusammen

7328 Rthlr., welche iedoch von Fahr zu Fahr, je nachdem die Beamten und Pen- stonairs mit Tode abgehen oder anderweit versorgt werden, sich min- dern wird. Auch geht hiervon schon seßt dtetenige Summe ab, welche die Städke, wte obgedacht, durch eitgezogene Deputate und Emotuménte ersparen, die sich jedoch nicht mit Besiimmtheit in Zahlen angeben läfit. 2) Regierungs-Bezirk Merseburg.

In diesem ist die Städte-Ordnung in 62. Orten et1geführt.

Was eben beim Magdeburgischen Bezirke im Allgemeinen über die Sâße des Grundbesißes und Einkommens zu Bürgerrecht und Wäblbaréeit, die Wahl der Stadtverordneten, der L/tagifirate 2c. be- merft worden, i im Wesentlichen auch in Beziehung auf den Be- zirk Merseburg anzufüyren. Juden finden sich in den chemais Sâch- ischen Städten beinahe gar nicht und haben noch keine Bürgerrechte. Jn den Städte der ehemals Westphälischen Kretse, nomentlich des Saal- und des Mannösselder See- und Gebirgs- Kretses haden ste Búrger- rechte, sind jedoch auch nicht in bedeutender Anzahk zu fütden. Als Stadtverordueter is keiner gewählt worden.

Die Wahlen der Stadtverordneten sind auch im Regterungs- Bezirk NVierseburg überall nah Bezirken, nirgends nah Kklas- sen bewirkt worden, obwohl in den ehemals Sächsischen Städten die Zunft - Verfassung noch besieht und daher zu der Wahl nach Klassen ein sicheres Anhalten dargeboten haben würde.

Die Veränderungen in den Magistratspersonen sind weniger hâäu- fig, als im Bezirke Magdeburg zu bemeröen. Die Kämmerer sind meistens Magaistrats-Mitglicder geblieben. Auch hter is in meh- reren Städten der Bürgermeister das einzige besoldete Magisirats- ‘Mitglied.

In Beziehung auf die Säße des Grund-Besißes und Einkom- mens zu Bürgerrecht und Wählbarkeit und die Zahl der Stadtver- ordneten is bei den einzelnen bedeutenderen Städten Folgendes zu bemerken :

Zum Bürgerrecht Zur Wählbarkeit sind erforderlich sind erforderlich Zahl der

Ein- Grund- Ein- Grund- Ein- Stadtver- wohner hesiß kommen besi kommen ordneten Nel Ne M o. Halle :.. 24/190 500 350 3000 600 27 Wittenberg 8/065 500 9200 2000 400 18 Soi 0/289 500 300 1209 500 15 S 9,769 410 9200 9500 300 18

Die bedeutende Stadt Naumburg mit 10,994 Einwohner und die Reglerungsstadt Merseburg mit 8211 Einwohner sind bet den nach dem Geseße zulässigen geringsten Säßen stehen geblieben.

__ Die finanziellen Resultate stellen sich in diesem Regierungs-Be= zirke weit besser, als im Regierungs-Bezirke Magdeburg. Die Normal-Ausgaben des Etats in 21 Städten vevanlassen ge- gen die frühern einen Mehr-Aufwand von Ey 4924 Rthlen. Dahingegen ergiebt sich bei den Übrigen Städten eine Ersparniß von : 8760 Rthlr. Etne augenblickliche Ersparniß wird in 21 Städten bereits mit l: 2803 Rthlr. erreicht. Ogagcgen steigt der vorübergehende Mehr - Aufwand für Besoldungs-Erhdbhungen, E in den übrigen Städten auf / 4978 Rthlr. 3) Regierungs-Bezirk Erfurt. In diesem ist die Städteordnung in 19 Städten eingeführt. In Hinsicht der allgemeinen Bemerkungen können wir uns auf das, was beim Regierungs-Bezirke Magdeburg bemerkt worden, be- ziehen Juden sind nirgends zu Stadtverordneten gewählt worden. Eine Wahl nach Klassen ist in keiner Stadt erfolgt. Zum Bürgerrecht Zur Wählbarkeit sind erforderlich sind erforderlich Zahl der

Ein- Grund- “Ein- Grund- Ein- Stadtver= wohner besiz kommen besi kommen ordneten Rthlr. Rtble: Nthlr. Nthlr. Erfurt. 22/759 800 300 3000 400 24 Mühlhausen 11,251 300 200 2000 300 21 Rordhausen 10,901 500 250 5000 500 18

Der fünftige Normal - Etat ergiebt gegen den zeitherigen in 9 Städten eine Mehr - Ausgabe E E 08: i 1163 Rthlr. Dagegen in den übrigen eine Minder - Ausgabe von 4 “8515 Mhlr. In sehs Städten wird bereits jeßt gegen die zeitherigen Aus= gaben erspart 1504 Rthlr.

in den andern dagegen für den E mehr ausgegeben 3028 Rthlr. Als Resultat der Einführung in Hinsicht der Verwaltungs- Ausgaben für die ganze Provinz ergiebt sich daher Folgendes : “Nach dem künftigen Besoldungs-Etat, verglichen mit dem zeit- herigen, wird von den Städten der Provinz bezahlt:

| : mehr weniger im Regierungs-Bezirk Magdeburg .. 1434 Rthlr. 4084 Rthle. É E Mee S 8760 = - v -— Gt 1165 -= S) s - 4521 Rthlr. 16,359 Rthlr. c L C 16,359 Rthlr. die Me Se E 4,02L - abgerechnet, verbleibt eine Summe von... ... 11,838 Rthlr.

welche die Städte der Provinz künftig an Besoldungs-Aufwand er= sparen werden. Dieser Summe tritt der Betrag der eingezogenen Deputate und Emolumente zu, welcher der Kämmeret- Einnahme ¡uwächft - und durch den wahrscheinlich schon jeßt ein großer Theil der Mehr-Ausgabe gedeckt wird.

Was dagegen die jeßigen, durch vorübergehende Zulagen zu den Normal - Gehalten und Pensionen in mehreren Städten gesteigerten Ausgaben anlangt, so ergiebt sich folgendes Resultat:

__ Die jeßigen wirklichen Verwaltungs - Ausgaben betragen gegen die vor Einführung der Städte-Ordnung stattgefundenen :

| : mehr weniger

im Regierungs-Bezirk Magdeburg... 7328Rthlr. 2477 Rthlr.

- - l Mere L Us

- = = S. 368 -— 1504 -= 15,934 Rthlr. 6784 Rthlr.

Wird nun von der Mehr-Ausgabe : von 15,934 Rthlr. die Ersparniß von 6,734

so- verbleibt die Summe von 9,159 Rthlx., welche die Städte der Provinz in Folge der Einführung der Städte- Ordnung vorübergehend als Mehr- Auëgabe bezahlen müssen. Fn-= dessen geht von dieser Summe dasjenige ab, was an eingezogenen Depautäten und Emolumenten den Kämmercien als Mehr-Einnahme zufließt. Bet der wirksamen Theilnahme und Kontrolle, die den Bürgerschaften in Beziehung auf sämmtliche Einnahmen und Aus- gaben durch die Städte-Ordnung zugestanden worden, is abec zu hofen, daß die augenblicklich verbleibende Mehr-Ausgabe, welche ohne- hin von Jahr zu Jahr sich mindern muß, durch bessere Benußung der Einnahme - Quellen und Sparsamkeit in allen Arten von Aus-= gaben, wenn nicht schon ießt, doch in der nächsten Zeit reichlich ge- deckt seyn werde - Wenn beretts jeßt mehrere Städte bedeufend ersparen können, so kommt dies daher, daß man in den leßten Fahren vor Einfüh- rung der Städte-Ordnung in Erwartung des Gesetzes die erledig- ten Magistcats - und Subaltern-Stellen möglichst undbeseßt, oder ste fommissarish verwalten lteß, daher in solchen Fällen sogleich der geringere Normal - Etat eintreten konnte. Auf diese Weise hat be- reits die Stadt Osterwtek im Regierungs - Bezirk Magdeburg eine Erleichterung von 652 Rthlr. gegen die früyeren Ausgaben erlangt.

in Abzug gebracht,

Q C s 4 Beobachtung.

Meteorologische

41834. | Morgens | Nachmitt. | Abend? F} Nach, einmaliger

6. Mai. | 6Uhr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. j Beobachtung.

0 S Vi A E C Li Nei de L tete Dit Luftdruck. . 1338,78 "Par.|339,2 8 Par./339, 7 4 Pa 6,9 ° R. Luftwärme |4=- 9,3 ® R.\+18 8 ® R.|+12/,4 ® Rä, as t Thaupunft |4+ 8,5 ® R.|+4 9/9 N 8,70 N jolußwärme 11,0 ° R. aeg. 94 pCt. 51 pEf. 75 pCt. Bodenwärme 9,4 ® N. Vetter heiter. heiter. but M Md | D, D. | A P 0,113 Md. Wolkenzug | E 2. | a ENiederschlag 0.

AusSvarti20 DoOrSen. Amsterdim., 2 Mh

Niederl. wirkl. Schuld 51. 58 da. 963. Ansgesetzte Schuld 17,

P ne : ck16 A art G 910 737 E L « : Kanz-Bill, 2216. 446 Anoct, 90. 345 T2%. Kuss. (v. 1831) 96% Preugss. Fränuen - Sciuzine 98. do. 48 Anl. 98, Qexsterr. 967 58 T E «6 1 L « JDg & Span. 71. 3# 45%. ARTCWELHGON, 2 N Î e O 741 0 7-41 c -5 e) Span, 58 T1535. 45 94g. an A Bua E MAmourg, 5. ¿l i Vesterr. 55 Met. 95. 42 do. 8914 - Actien 1273. Russ, Engl.” 1016, Kuss. Holl, 944. Met, in Hamb, Gert. 95. Freuss Prämnien-Scheine 1094. Poin. 125. Dän. 714, Holl, 58 941. 212 50 Se 20 4323 0 521 i S Span. 35 437. 45 997: St, Petersburg, 30. Apnl.

Hamb. 3-Mon. 525. Silb.-Rub. 359. Kop. 1? 5 1) M7 In, S

D QO_ O L PPRTT 4 lo to0N x dds 5 16: DURBKR - ACUOD i261 E OUSC

Lond, 3 Mon. 104. ial, 52 Met. 99s

b’at Obligat. 1362

E zu 100 FI. 201.

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Donnerstag, 8. Mai. Jm Opernhause: Fidelio, Oper .ín 2 Abth. Musik von L. van Beethoven. (Mad. Schrôder-De- vrient : Fidelio , als Gastrolle.) :

Wegen eingetretener Hindernisse kann die Oper: Jphigenia in Tauris, heute nicht gegeben tverden.

Zur Oper Fidelio bleiben die für Donnerstag bereits gekauf- ten Opernhaus-Billets gültig, auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Donnerstag bezeichnet seyn.

Im Schauspielhause: 1) Une bonne fortune, vaudeville en 1 acte. 2) La secoude représenlation de: La Dugazon,