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His
S panien.
Madrid, 23. April. Die Hof-Zeitung meldet in ei- nem außerordentlichen Supplement von gestern, nach Depeschen, die im Kriegs - Amte eingegangen: „Im benachbarten König- reiche Portugal entwickeln sih die Ereignisse mit Schnelle. Als die Spanischen Truppen sich am 1Z3ten vor Almeida zeigten, von wo der Práätendent entfloh, um nicht darin eingeschlossen zu werden, erklärte sich diese Festung am 18ten Morgens für Donna Maria da Gloria, wie folgende Depeschen des Kom- mandanten von Ciudad Rödrigo vom 19ten zeigen.“ Die Haupt- Depesche, welche nun folgt, enthält wesentlich nichts Anderes. Es fommt noch schließlih darin vor: „Der Paß- Visitator in Barba de Puerco zeigt mir an, daß la Bausa, ein Dorf in meinem Bezirk, so wie andere, voll von flüchtigen Weibern, Kin- dern und Greisen aus Portugal sind, die mit Allem, was sie von ihrer Habe mit fortbringen konnten, dort einen Zu- fluchts - Ort suchen. ‘/ Eine Depesche vom General Ro- dil aus dem Hauptquartier Guarda vom 18ten Mittags sagt fsodann: „„Das Vordertreffen wird diese Nacht in Castello-:Branco Halt machen, wohin es ging, um den Fliehenden in die Flanke zu kommen, einige Wagen, die mit Effekten be- laden? zu nehmen und den Portugiesen und dem Volk von Estre- madura bis an den Tajo zu zeigen, daß wir stets bereit sind, zu marschiren, wohin der Dienst Jhrer Majestät der Königin, unserer Gebieterin, uns ruft. Die Truppen werden in Bel- monte - deployiren, in Uebereinstimmung mit den Vorschriften, die ih dem dort kommandirenden General gesandt, und Gene- ral Baron von Carondelet mit einer Kolonne Fußvolk und Rei- terei, womit er in Capina ankam, wird nach dieser Stadt mit den Geshüß-Batterieen der Feld-Artillerie-Brigade marschiren.“ Der Tiempo theilt Briefe mit, die im Gepäck des Don Carlos gefunden worden, angeblich unorthographisch und un- grammatish, wie die Anhänger dieses Fürsten ( Moreno, Bal- masedo u. s. w.) sie abgefaßt haben sollen.
Dou gal
Lissabon, 22. April. (Englische Blätter.) Von al- len Seiten gehen günstige Nachrichten über den Fortgang der kriegerischen Operationen ein. Von der Ost-Gränze her hat man jeßt die (bereits mehrerwähnte) Nachricht von dem Vordringen der Spanier und der Einnahme von Almeida; im Norden ist es dem Herzoge von Terceira, der nunmehr den Ober-Befehl in Porto übernommen hat, gelungen, die ganze Provinz enire Minho e Douro vom Feinde zu säubern und im Süden ist General Sa da Bandeira auch nicht unthätig; in Santarem selbst, an dessen Befestigungen übrigens noch immer gearbeitet wird, soll die Krankheit und der Mangel unter den Truppen noch immer zunehmen, und mehrere angesehene Offiziere, namentlich die Ge- nerale Santa Martha und Silveira, sind von der Partei Dom Miguels zu der Dom Pedros Übergegangen ; Einige nennen auch noch den Grafen San Lorenzo und- den Visconde de Santa- rem. — Was die Operationen des Herzogs von Terceira anlangt, so hat man mehrere offizielle Berichte erhalten, deren leßter vom 14. April aus dem Hauptquartier in Murcça datirt ist. Nach einigen Erfolgen, welche die unter seinem Kom- mando stehenden Offiziere Über die Miguelisten erfochten, wurde zuleßt Lamego genommen; der Sieger trieb fortwährend die Feinde vor sich her und verschaffte der constitutionnellen Regierung überall Anerkennung. Nur Figueiras soll noch Miguelistisch seyn, wird aber wahrscheinlich einer Belagerung der Pedroistischen Truppen nicht lange widerstehen -können. Auch in Viseu ist die Königin Donna Maria proklamirt worden und aus den Provinzen Beira und Tras-os-montes wird berichtet, die Einwohner seyen der con- stitutionnellen Sache zugethan. Jn der leßteren Provinz gelang es einer Pedroistishen Guerilla, in die Stadt Carrezada einzudringen und dort 42 politische Gefangene zu befreien; sie zog sodann mit den Befreiten, ohne unterwegs angehalten zu werden, bis zur Spanischen Gränze; ihre sichere Ankunft in Spanien wird durch eine Depeschedes General d’Avillez bestätigt, wel- cher in den Gränz-Distrikten ‘Portugiesische Truppen zusammen ge- bracht hat und mit 2000 Mann in Tras-os-montes vordringen soll. — (Eine in der Zeitung von Porto mitgetheilte Depesche des General d’Avillez aus Moncovo vom 22. April meldet, daß zuerst Braganza und dann ganz Tras-os-Montes der Regierung Ihrer Majestät unterworfen worden sey.) — Weniger sicher sind die Nachrichten aus Algarbien, doch weiß man, daß ein Treffen bei Loulé am 5ten und bei Setubal am 20sten für die Pedroi- ften gunstig ausfiel; Sa da Bandeira befand sih den lesten Nachrichten zufolge, in Lagos. — Der Admiral Napier is von seiner Expedition nach den nördlichen Theilen der Küste wieder hierher zurückgekehrt; zur Belohnung seiner Verdienste bei die- sem leßten Unternehmen ist er, da er bisher nur den Titel Vis- conde (Cabo de Vicente) führte, von Dom Pedro zum Grafen erh oben worden. Es heißt, der Admiral werde den Tajo bald wieder verlassen, um eine neue Expedition zu unternehmen. — Dom Pedro is gestern von seiner Fahrt nach Car- taxo zurückgekehrt; der Französishe Gesandte hatte ihn da- ir begleitet; dieses und der früher erwähnte S esuch des
dmiral Parker und des Englischen Gesandten in San- tarem, geben zu mancherlei Sagen Anlaß, ohne daß man úber den Zweck jener Besuche etwas Bestimmtes anzuge- ben wüßte; do behauptet man jeßt, beide Gesandten hätten nur die Absicht gehabt, sih Über die Lage der Dinge in den beiden Hauptquartieren zu unterrichten; namentlih habe Lord Howard de Walden sehen wollen, ob sich Spanische Truppen in Dom Miguels Armee befinden, und sey, sobald er sich von der Grund- losigkeit dieses Gerüchtes überzeugt habe, ohne etwas auszurich- ten, wieder zurückgekehrt.
Während die Berichte über die Kriegs-Operationen fast mit jedem Tage günstiger werden, scheint das shlechte Vernehmen zwischen unserm Ministerium und den hier residirenden Briten fortwährend zuzunehmen. Die gerichtliche Verhandlung der Sache wegen des ermordeten Crotty, auf die man hier natürlich sehr gespannt war, wird immer von Neuem wieder aufgeschoben. Dagegen is neues Mißverständniß zwischen den Britischen Be- hörden und dem Minister des Auswärtigen dadurch veranlaßt worden, daß das Dampfschiff „Salamander“/, welches nah Eng-
land expedirt _ worden ¡war, als es bei dem Fort Belem vorbeifuhr, sich nicht visitiren ließ; der Minister erließ
deswegen ein Schreiben an den Englischen Gesandten, so wie an den Admiral Parker, worin er ihnen anzeigte, daß man künf- tig in einem solchen Falle von den Batterieen auf die Britischen Schiffe feuern werde. Der Admiral soll geantwortet haben, er werbe dann gleichfalls von seinen Schiffen aus feuern lassen. — Auch die Anhaltung einiger Englischen Schiffe veranlaßt große Spannungz so beschweren sich Unter Anderem die Engländer darúber, daß eiz Englisches Schiff, wegen einiger unbedeutenden Viktualien ‘Käse und Bier), die es dem Admiral aus England
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halten wurde, als alle auf dem Tajo befindlichen Engítschen Fahrzeuge mit dem Löschen eines auf einem Portugiesischen Schiffe ausgebrochenen Feuers beschäftigt waren. — Der wich- tigste Umstand aber, durch welchen die Engländer sich in ihren Rechten beeinträchtigt schen wollen, ist die Erlassung eines Kdö- nigl. Dekretes über die Gleichstellung des Einfuhr - Zolles für alle Nationen, einer natürlichen Folge der früher publicirten Erklärung Lissabons zum Freihafen.
S Ulle
Konstantinopel, 8. April. (Schlesische Zeitung.) Die Hospodare für die Fürstenthümer sind nun ernannt, und zwar ist, wie man schon früher vermuthet hatte, der Fürst A. Ghika zum Hospodar der Wallachei und der Fürst M. Stourdza zum Hospodar der Moldau gewählt worden. Am 6ten d. ist ein Türkischer Commissair mit dieser Entschließung des Sultans nach Jassy und Bucharest abgegangen. *) Es wird behauptet, daß dieser zugleich den Auftrag habe, die beiden neuen Hospo- dare zur Jnvestitur nach der Hauptstadt einzuladen, was aber mit besseren Gründen bestritten wird, indem dieser früher übliche Gebrauch: „daß die Hospodare hier ihre Jnvestitur erhielten““, durch das Zugeständniß einer ausgedehnteren Selbsiständigkeit derselben für abgeschafst angesehen wird. Die Vorbereitun-
gen zur Unterwerfung der widerspenstigen Samier scheinen nun beendigt; die Flottille ist in Bereitschaft. Wenn mit
der Ausführung jeßt noch gezögert wird, so geschieht dies sicher aus keinem andern Grunde, als um den meist kompromit- tirten Bewohnern der Jnsel Samos Zeit zur Auswanderung zu lassen, wonach, wie man hofft, die Zurückgebliebenen von selbst ohne Anwendung strenger Maßregeln zum Gehorsam zurückkeh- ren werden. — Die Zubereitungen zu der Vermählungs-Feier der Sultanine dauern fort und erscheinen schon enorm. Es heißt, daß mehrere der angesehenern Pascha’s hierzu nach der Hauptstadt werden eingeladen werden. Indessen ist der Name desjenigen noch nicht bekannt, den der Sultan mit der Hand seiner andern Tochter zu úberraschen gedenkt. „Beglúcken gedenkt‘ darf ich wohl nicht sagen, wenigstens ist ein solches Glück sehr relativ, wenn man bedenkt, daß die Acquisition desselben äußerst kostspielig ist und oft das ganze Vermögen dessen verschlingt, dem es wirklich zu Theil wird, wofür er dann, neben der bloßen Ehre, weiter nichts als eine Gebieterin erhält, die, getrennt von ihm, in ihrem ei- genen Palaste wohnt und ihm nur dann und wann gestattet, oder je nah Umständen befiehlt, bei ihr zu erscheinen. — Der Königl. Griechische Gesandte, Herr Zogrophos, hat noch keine Audienz beim Sultan erhalten können. — Der Cours des Tür- fischen Geldes hat keine Veränderung erlitten.
Alo. Berlin, 8. Mai. Das hiesige Schúßen-Corps beging am 5ten d. M. zur Erinnerung an das im vorigen Jahre eingetre- tene funfzigjährige Jubiläum eines seiner Mitglieder als Schübe, des Fabrikanten und Gutsbesißers Claudius, ein außerordentli- ches Fest, wobei um mehrere werthvolle Prämien nach der Scheibe geschossen wurde. Jhre Königl. Hoheiten die Prinzen des Königl. Hauses hatten huldreichst gestattet, daß von Seiten des Corps für Hochdieselben geschossen wurde. Nachdem das Schützen - Corps sih im SchÜßenhause versammelt hatte, wurde in Gegenwart des Herrn Polizei-Präsidenten Gerlach, des Herrn Oberst-Lieutenants von Gontard und der Herren Deputirten des Magistrats wegen der L der Schüßen geloost und es hatten mehrere für JJ. KK. HH. die Prinzen schießende Mit- glieder das GlÚc, Prämien, welche in silbernen Medaillen be- standen, zu gewinnen. Die Feier des Tages beschloß ein Festmahl. — Nachrichten aus Breslau zufolge, begingen die dorti- gen Freiwilligen aus den Jahren 1813—1815 am 2en d. M., als am Jahrestage der Schlacht bei Lüben, die Feier der Erin- nerung an den Befreiungs- Krieg, in einem Lokale und Garten vor dem Schweidnißer Thore auf dem ehemaligen Schweidnißer Anger, — einer Gegend, an welche sich die lebendigsten Erin- nerungen an jene große Zeit knüpfen, und die nicht wenig dazu beitrug, dem Feste den Stempel einer echt patriotischen Gesin- nung aufzudrücken. — Die Königlichen und gewerkschaftlichen Beamten, so wie die Knappschaft des Schweidnikischen Bergamts - Bezirks haben eine Summe von 230 Rthlrn., und die Bergleute der Königl. Steinkohlen - Gruben von Saarbrücken eine solche von 246 Rthlrn. für die hülfsbedürftigen Familien der in der Kohlen- grube Goulay bei Achen verung{ückten Arbeiter zusammenge- bracht und an die dortige Königl. Regierung gelangen lassen.
__*) Nach Briefen aus Bucharest vom 14. April is dieser Com- missair bereits in der dortigen Quarantaine angelangt.
Meteorologische Beobachtung. 1834. Morgens U Abends Nach einmaliger 7. Mai. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
os, . (341,0 s “’Par.|341,3 4 s 339, 1 2 “Par fQuellwärme 7,0 °® R. Luftwärme |4+-11/3 ® R.|+18,2 ® R.|+413/,2® Rheins 49 5 0 S UaUvantt [4+ 9,1 ° Mie 2/1 9R.4 4/6 2 R warme: 12, 2 "M.
Dunstsättg.| 84 pCt. 46 pCt. &1 pCt. Bodenwärme 10,2 ® R. Wetter... heiter. heiter. halbheiter. i Gel N: | OSO. WSW. | W. Ausdünst. (0,211 Rh. Wolkenzug | — O |vriederichiag 0)
Auswärtige Börsen. Amsterdam, § Mai Niederl, wirkl. Schuld 505 58 de. 96} Ausgesetzte Scluld —,
Kanz-Bill. 222, 448 Amort. 894i. 348 725. Russ. (v. 1831) 965. Preusx Prämien - Scheine —. do, 42 Anl. GVemerr. 97. 52
Span. 701. 32 457. Autwerpen, 1 Ma.
0 541 38 454. Zinsl, 1677. London, 2. Mä. Conus. pr. compt. 924. dito pr. 27. Mai 925.
v. 4821 372, £, 38 45. Wotegr. 514. 55 Holl, 967
775 Russ. v. 1822 1057. Bras. 745. Mex. v. Wien, 3. Mai.
216 52. 48 8975. Bank-Actien 1264
Pai .-Obligat. 1362.
Span. 56 71.
Belg, 991, Span. Portug. v. 1831 1825 42. Columb. 273,
55 Met. 9975. 100 Fl. 201.
Loose zu
Königliche Schauspiele.
Freitag, 9. Mai. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: König Harald, Trauerspiel in 5 Abth., von F. v. Elshol6. Ou- verture und Musik zu den Zwischen-Akten von Bernhard Klein. Der Schlacht-Gesang der Skalden inr zweiten Akte vom Königl. Konzertmeister C. W. Henning. / Sonnabend, 10. Mai. Im Schauspielhause: Gebrüder Foster, Charakter-Gemälde aus dem 15ten Jahrhundert in 5 Abth., vom Dr, C. Töpfer.
als Geschenk mitbrachte, in demselben Augenblick am Zoll ange-
Opec in 3 Abth., mit Ballets. (Mad. Schröder - Devriey Amazily, als Gastrolle. Dlle. H. Elsler wird hierin tanzen.) Königstädtisches Theater. i
Freitag, 9. Mai. Die Engländer in Paris, Posse in Akten, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Vorher : Ein Mann hi} dem andern, Lustspiel in 1 Akt, von Johanna von Weißenthun|}
Sonnabend, 10. Mai. Haß allen Frauen, Lustspiel in Akt, von Castelli. Hierauf: Die Unzertrennlichen, Posse in Akt, vom Dr. Arendt. Zum Beschluß; Der Dachdecker, tw E ——— — he Gemälde in 5 Rahmen, von L. Angely. L D
Wegen fortdauernder Krankheit des Herrn Holzmiller f} R2 129
die Oper „Anna Boulen‘/ nicht gegeben werden. j « S Neueste NaGriG ten.
Paris, 2. Mai. Vorgestern Abend empfing der Kn
die Glückwünsche des Staats-Raths zu seinem gestrigen N} mens-Feste. Gestern Vormittag fanden sich auf denselben Ans die Minister, die Marschälle und die Haus-Beamten ein. (6 gen Mittag empfingen Se. Majestät im Thron-Saale, Umgeh von den gesammten Mitgliedern der Königl. Familie, die gy ßen Deputationen der Pairs - und der Deputirten-Kammer, so h aller Civil-, richterlichen und städtischen Behörden, und einige Stu a die Offiziere der Garnison und der National-Garde. \| i 4 Uhr wurde das diplomatische Corps vorgelassen, in dessen} Der bisherige Privat-Docent Dr. Adolph Ermann hier- men der Kaiserl. Russische Botschafter, Graf Pozzo di Boy 6 i a M eA Professor in der philosophischen folgende Anrede hielt: e A : : afultát der hiesigen Universität ernannt worden.
„Sire, indem das diplomatische Corps Ew. Majestät (E Der Justiz-Kommissarius Gustav Robert Spier zU dieser festlichen Gelegenheit den Tribut seiner Ehrerbietung zol Stettin ist zugleih zum Notarius im Bezirke des Königlichen {äßt es sih glücklich, denselben mit seinem Glückwunsche j Jher-Landesgerichts zu Seettin bestellt worden. dem guten Einverstänönisse begleiten zu können, das unter all U E Mächten herrscht und sie alle zu dem festen und heilsam Entschlusse vereinigt, den Nationen die Wohlthaten des Fi dens zu sichern und leßtern vor den Leidenschaften u Frrthümern zu bewahren, wodurch man ihn zu stören versu
Amtliche Nachrichten.» Kvonif das Tg,
Des Königs Majestät haben den bisherigen außerordent- hen Professor in der katholisch - theologischen Fakultär der Uni- versität zu Breslau, Dr. Berg, zum ordentlichen Professor in er gedachten Fakultät Allergnädigst zu ernennen und die hier- her ausgefertigte Bestallung Allerhöôchstselbst zu vollziehen gerußt.
Der Fabrikant Philipp Heinrich Pastor Wms Sohn zu Burtscheid hat unterm 7. Mai 1834 ein von diesem Tage Jab auf 15 hinter einander folgende Jahre und für den Umfang
"des Preußischen Staats gültiges ‘Patent :
möchte. Wir sind übeczeugt, Sire, daß wir uns Ihnen nit wegen einer durch Zeichnung und Beschreibung nach:
unter günstigeren Auspicien und mit den Gesinnungen E gewiesenen, für neu und eigenthümlich erkannten Fa- o e Cin ‘ L e O ‘ 2 Î D As d S A CNL
Majestät entsprechenderen Gefühlen nähern, noch Sie aus b(|* bricationsweise von Nähnadeln mittels aschinen,
sern Gründen ersuchen könnten, die guten Wünsche gnädigst y genehmigen, die wir für Jhr Glück, Sire, und für das Jhri 7 A Me 0 Frankreichs hegen.“ Angekommen: Der General-Major und Commandeur er König antwortete : [ ivi S u Breslau. „Jch empfange stets mit Vergnügen die Glückwünschunge| M ZUDERIE, SEOVINON 2. O A O n 00 S des diplomatischen Corps. Gern erfreue Jch Mich mit Jh der Fortdauer des guten Einverständnisses, das zwischen all}
erhalten. U
Preußische S
Berlin,
Mächten herrscht und den Nationen die Wohlthaten d} Den e Mi E Me Friedens verbürgt. Dadurch, daß Wir redlih die Rech D, E R g s : n t ch) l
Aller ehrten, sind Wir zu diesem glücklichen Resulta| B us T N D,
gelangt; dadurch, daß Wir bei diesem Systeme bcharran}?
werden Wir A E mehr und mehr befestigen, un} Cane
Europa vor den Uebeln bewahren, die das Toben der Leid : 9 Mai. Von den Antworten, die der Kdnig auf
schaften stets in seinem Gefolge hat. Jch danke Jhnen, da} die Mau, a E Geburtsfeste an ihn gehaltenen Reden
Sie Meine Gesinnungen so wohl erkannt haben; eben so dant, heben wir noch diejenige an den Präsidenten der Pairs-
Fch Ihnen für die Wünsche, die Sie Mir für Frankreich, i hielt, hebe Si } D ir
„ch Zhnen fl L ey J )/ D Fammer heraus. Sie lautet folgendermaßen: „Wenn irgend
Meine Familie und für Mich zu erkennen geben.“ l ¿twas Mich úber alles das trôsten kann, was Mein Herz beson- “Auf die Anrede des Präsidenten „der Deputirten - Kamm} dis bei dar lezten Ereignissen gelitten hat, so is es. der neue
erwiederte der König unter Anderem Folgendes: „Sie wissus eweis, den die Pairs-Kammer Mir heute giebt, daß sie Meine
daß Jch, Meinem Lande innig ergeben, nie etwas Anderes bezwe Î Hingebung und deren Nu6en fúr das Land zu wücdigen weiß.
habe, aís den Sieg der Freiheit, das Reich der Geseße und imp Ich habe, wie Sie, gefühlt,
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bewogen hat, die Krone anzunehmen. Ju dem Augenblicke, w|® Ich im Begriff stehe, Mich von der Kammer zu trennen, ist «f Mir angenehm, zu erfahren, daß sie Mir Gerechtigkeit widerfa
ren läßt, daß sie Meine Bemühungen zu shäßen weiß. Nidf stü6t durch die
Mein Ug Jch habe diesem Gegenstande Meine Anstrengungen, unter-
es zu bewahren, immer ist , gerichtet seyn würden. meine ganze Sorgfalt gewidmet.
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Mir bei allen Gelegenheiten bewiesen hat, und gern gebe J F; Ko , , u , = , Ï : en ihr, indem Jch zum leßten Male zu ihr rede, zu erkennen, wi} ie wollen Mus N e e Opfeb' wie 'dieteitigen kosten wer- tief Mein Herz davon durchdrungen ist.“ 1 Ope R A Aen beraus Diejelben hatten Mich zu Die L die S MAD Angelegenheiten wur} V E a R heute dffentliche Freuden-Bezeugungen in der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer, in Gegenws L R ae Ah habe Mich des Vergnügens eiter feinen Antgy! von, Weieglenern Ub nes eigen. Ï nicht berauben wollen, den Ausdruck Jhrer Gesinnungen zu ver-
daß solche fortdauernde Erfolge dem
* hâtte annehmen fônnen,
nisters (Herrn Guizot), fertgeseßt, jedoch immer noch nicht bers ion l Sie Mir so eben an den Tag ge- : i T O N nehmen. Diejenigen, welche Sie Mir jo even an den chag 9 digt. Jn der heutigen Sißung kamen mehrere zu dem auf di E haben K chon jelzt Mein Glúck aus, und ich lebe der Verwaltung von Algier bezüglichen Theile des Budgets bew} Hoffnung ' daß sie eines Tages Meinen Ruhm ausmachen wer: tragte Amendements zur Berathung. T -
Der Gottesdienst in den Kirchen, und Artillerie-Salven, df iee S Rie de h {i
D ; E E, . der gestrigen Sißzung der Movgens Und Abels «gegeren wurden, Caen, Le Gan Deputirten-Kammer Über die Algierischen Angelegenheiten
zeren Zeichen von dem gestrigen Geburts-Feste des Königs. E o 1166S f À »+ Mauguin, der den Slluminationen waren abbesellt worden , Milan übrigens f A H A L Male, Dichtizkeit hielt, als dem schlechten Wetter ohnehin nicht stattfinden können. A F kreich bei einem Kontinentral-Kriege von dort aus eine Di- Ministerial-Bureau’s und die Bôrse waren geschlossen. M A Ad éönnte. Er entschied sich daher für die Beibe- Der Staatsrath Keratry, der bisher dem Ministerium d} bltina der Kolonie. “ Gerade der entgegengejeßten Ansicht war "M der General Demarcay, der die zahlreichen Hindernisse auf-
Innern zugetheilt war, ist an die Stelle des gegenwärtigen F E Herrn Duchätel, dem Finanz-Ministerium úbe|* zählte, die sich der Kolonisirung der Äfrikanischen Küste und na- mentlich Algiers entgégen stellten. Er wisse sehr wohl, bemerkte
wiesen worden, um dieses im' Staats-Rathe zu vertreten. |
L Jn Rheims nes Rhetel sollen, laut Nachrichten aus M: er, daß es eine Partei gebe, die diese Sache zu einer Sache
zières vom 24sten v. M., unruhige Auftritte stattgefunden habe der National: Ehre machen wolle; es sey die Partei der Zei- tungsschreiber; er wolle nun zwar nicht in Abrede stellen, daß
Die Madrider Hof-Zeitung vom 23. April meldet f
ihrem amtlichen Theile die kürzlich stattgehabte Audienz des Pf" : e. U O : gebe, was ihnen aber m E ges Ÿ e ihnen recht ehrenwerthe Männer gebe, was thnen aver tugiesischen Gesandten Hrn. Sarmento, mit dem Hinzufügen, dif* Sn Qu O ? — Heute wurde die Berathung
- T : : ; C h j s 2, sey die Erfahrung. Hr. Perez de Castro sih nächstens als Spanischer Gesandt} Vier (Siehe ea :
nach Lissabon begeben werde. Dieselbe Zeitung publici! Der National enthált Folgendes: „Die jungen Unter- abermals zwei Berichte des Generals Rodil über dess offi V voti 36sten Regimente, von denen wir gestern gesprochen Operationen gegen den FJnfanten Don Carlos. Leste! en N A Se i, C soll danach zum zweitenmale nahe daran gewesen st Namen unterzeichnet is, und in welchem sie Angesichts des Lan- gefangen genommen zu werden; ex ou, in der „Richi des ein, hal sie nur ihrer Meinungen halber strafbar wären,
nach Santarem geflohen, sein Gepäck soll genommen, mehre ; O N ie Pandling ue Lust seiner Anhänger sollen getödtet und 19 Gefangene gemacht wor V N R A N A Araiditn S den seyn. Dieselben Berichte sprechen neuerdings von dem Af p Das Gefúhl der ungerech-
ck Nin et ; lung gegen sie Anlaß geben könnte. falle der Stadt Almeida, die sich für Donna Maria erklárt haf An Ae amen Behandlung, die man sie erleiden läßt, ist Ein im Namen Dom Pedro's eingesezter Gouverneur hat} ten und gewaltsamen Beh e 4
i é _ , Y i S cpreiben init einer Lebhaftigkeit ausgedrückt, die leicht am l18ten éine Proclamation erlassen. Dom Miguel soll 0} M Tae Qiistegel gegen t E rufen fônnte, und wir mit seinen Streitkräften auf Coimbra zurückziehen. E P j h (
— Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 105. —. liu cou. 105. 35. 3proc. pr. compt. 78. 70, fin cour. 79. 5. “5proil Neap. lin cour. 95. 95. 5proc. Span. 745. Z3proc. do. 40:Þ Cortes-Obl. 32. 5proc. Belg. —. 5proc. Rdôm. —. Frankfurt a. M., 5. Mai. Oesterr. 5proc. Metall. 991:Þ 9911, proc. 907. 902, L1proc. 534. 1proc. 235. 232, Ban! Aktien 1541. 1539. Part. -Obl. 1382. Br. Loose zu 10 G. 20s. Br. Holl. Z5proc. Obl. von 1832 95,4. 952, Poln} L, 63. Br. Preuß. Präm. - Sch. 55. 542. 4vroc. Anl. 9
G. 5proc. Span. Rente 713. 714. 3proc. do. perp. 45!. 454.
chen, welche jeder Bürger, der, wie der árgste Missethäter, mit der Kette um den Hals durch Frankreich geschleppt wird, ohne daß ein richterliches Urtheil gegen ihn ausgesprochen worden, ver- nehmen zu lassen ein Recht hat.“ A j Die Madrider Hofzeitung vom 25. April enthält einen
E E Ca E
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tionen des in Portugal eingerükten ‘Armee - Corps. nier erfahren nur einen sehr ) | l | der Miguelisten. Sie haben bei Mata de Lobos eine Abthei- sung von 200 Karlisten, welche von Castillia , vormaligem Post- Direktor zu Valladolid, kommandirt wurde, Überrumpelt und
Redacteur Cottel.
ie eei D Dar —
Sonntag, 11. Mai. Jm Opernhause: Fernand Cortez,
Gedrudft bei A. W. Hayn. |
daß es das verfassungsmäßige Kö- ;
öffentliche und individuelle Sicherheit, die der Gegenstand dsf - e d M 0 f is S L T4 ‘de : as die Angriffe derer, die
ULabeonalvun es wie des Meinigen ist, zu befestigen. Hierin s M nittias f Maliblacn Sl halts N n versez- |
beruht allein Mein Ehrgeiz; es ist der einzige Grund, der Miò | jen wollen, der es so lange betrübt hat, und vor dem
Haupt - Augenmerk gewesen |
| darauf úber
Nh vi i ing der National- } é X R L N ; ¿5 Jhrigen und durch die Hingebung der atio | minder säße X die ihrigen, so wie die Zuneigung, die E garde und der Armee, haben jene strafbaren Pläne vereitelt. |
glauben das Juteresse der muthigen Unterzeichner mit dem der | Wahrheit und der Gerechtigkeit zu vereinigen, indem wir uns | darauf beschränken, die rechtmäßige Protestation bekannt zu ma- |
neuen Bericht des Generals Rodil vom 21sten úber die Opera- | Die Spa- | schwachen Widerstand von Seiten |
Allgemeine
taats: Z
eitung.
10ten Mai
Sonnabend den
zu Gefangenen gemacht. Eine Waffen - Niederlage, Militair- Effekten und Munitionen, welche Don Carlos gehörten , sind in Villarino in die Hände der Spanier gefallen. Der provijori- he Gouverneur von Almeida steht in regelmäßiger Verbindung mit dem General Rodil. Dieser Gouverneur meldet ihm un- | term 2Wsten, daß er eine Depesche vom Herzog von Terceira aus Freixa de Nemar, welches zwischen Lamego und Almeida liegt, erhalten habe. Der Marjchall marschirte durch die Pro- vinzen zwischen Duero und Tras- os - Montes auf die Provinz Deira, in welcher die Festung Almeida liegt. i
Im Constitutionnel liesi man: „Einige Perscnen, die von dem Zustande der Vereinigten Staaten, und von den Par- teien, die sich daselbst geaenüberstehen, eine genaue Kenntniß (aben, urtheilen in folgender Weise über die Folgen der Ver- werfung des Traktates mit jenem Lande. Die Frage wegen Aufhebung oder Beibehaicung der National - Bank bewegt Und teile mehr wie jemals, alle Gemüther jenseits des Atlantischen è Der Präsident Jackson, an der Spike der demokrati- repräsentirt, kämpft in gewerbfleißige Partei. gezen den Präsiden- Bank ausgesprochen.
DCEELLS, chen Partei, die er in der Regierung der Bank - Frage. gegen die jogenannte Die Majorität des Senats hat sich ten und für die Beibehaltung der i Für den nun, der die Heftigkeit der Parteien fennt, wel- che von einein Ende der Vereinigten Staaten bis zum an- dern, dur jene wichtige Frage aufgeregt werden, unterliegt es feinen Zweifel, daß die Verwerfung des Traktates von Seiten Frankreichs von der gewerbfieißigen Partei , als eine mächtige Waffe gegen den Präsidenten benußt werden wird. Der Aerger, den die Verwerfung des Traktates erregen dürfte, wird sich aljo wahrscheinlich cher durch eine Verdoppelung der Heftigkeit Luft machen, als durch einen Repressalien-Krieg, hei dem die Vereinig- ren Staaten nicht viel gewinnen könnten. Die aufgeklärten smerikaner stimmen übrigens darin überein, daß die Frage we- gen des Traktates nur als verschoben betrachtet werden fônne, und zweifeln nicht daran, daß man die Unterhandlung ¿n der nächsten Session wieder anknüpfen werde, wenn
man auc vielleicht von den frühern Ansprüchen etwas nachlas\- sen müsse.“
Paris, 3. Mai. Gestern Mittägz.um 2 Uhr hatte der neuernannte Königl. Sicilianische Botschafter Fürst von Butera die Ehre dem Könige in einer Privat - Audienz das Schreiben seines Souverains zu überreichen, das ihn in der gedachten Ei- genschaft bei Sr. Majestät dem Könige: der Franzosen beglau- bigt. Nach beendigter Audienz wurde der neue Botschafter #o- fort der Königin, den Herzogen von Orleans und Nemours, und der Prinzessin Adelaide vorgestellt. :
Bei der gestrigen Erneuerung der Bureaus der Pair s- Kammer wurde der Herzog von Orleans zum Präsidenten des ersten Bureaus erwählt. Der Graf von Germiny berichtete verschiedene bei der Kammer / eingegangene Bitt- schriften, die zu keiner weiteren Diskussion Anlaß gaben. ;
Bei den gestrigen Berathungen der Deputirten-Kam- mer über die Kolonie Algier kam zunächst ein Amendement des Grafen von Sade zur Sprache, welcher eine Ersparniß von 400,000 Fr. auf die Kolonisirungs - Kosten in Antrag brachte. Herr v. Lamartine bekämpfte diesen Vorschlag. Wenn, meinte er, die gegenwärtige Debatte in manchen Beziehungen unange- nehm gewesen sey, so habe sie wenigstens das Gute gehabt, daß die Regierung endlich ihr Stillschweigen gebrochen, und die Er- flárung abgegeben habe, daß sie niemals Algier aufgeben wolle. Diese Erklärung genüge nun zwar dem Nationalstolze, keineswe- ages aber dem Înteresse Frankreichs, und es wäre daher aller- dings zu wünschen gewesen, daß die Minister sich näher dar- über ausgesprochen hätten, in welcher Weise sie sich die Kolonie zu erhalten gedächten. „„Jebt verlange ich mindestens‘, jo \chloß der Redner seinen Vortrag, „daß wir jede Ungewißheit ber die Bewahrung Algiers als militairische Kolonie auf das Bestimmteste verscheuchen und die Entscheidung der Frage úber die der Kolonie zu gebende definitive Verfassung nicht bis zur nächsten Session verschieben.“ Herr Baude verlangte, daß man die gedachten 400,000 Fr. nicht zu dem angegebenen Zwecke, son- dern ausschließlich zur Austrockënung der Sümpfe verwende. Herr von Salvandy machte die Bemerkung, daß,/ nachdem es noch vor wenigen Tagen zwei Meinungen in der Kammer gege- ben, von denen die eine die Aufgabe, die andere die Beibehal- tung von Algier verlangt, jelzt beide Meinungen dahin zusam- menträfen, daß man die Kolonie nicht verlassen dürfe. Ungeach- tet dieser scheinbaren Uebereinstimmung herrsche aber doch noch ein Meinungs - Zwiespalt in der Versammlung, insofern näâm- lich er und seine gleichgesinnten Freunde dahin trachteten, daß der Besi von Algier dereinst fruchtbringend werde, und zu diesem Behufe gern die verlangten Summen bewilligten, während die entgegengesezte Partei durch die Vorenthaltung dieser Summen aus der Kotonie nichts als eine unnúge Last für das Mutterland machen wollten. Der Kriegs-Minister wi- derselzte sich auf das Bestimmteste sowohl der von Herrn von Sade beantragten Ersparniß von 400,000 Fr., als einer anderen der Kommission von 250,000 Fr. auf dasselbe Kapitel. Auf seine Bemerkung, daß jene Summe nach dem Antrage des Hrn. Baude zur Austrocknung der Sümpfe verwandt werden joile/ nahm der Graf von Sade seinen Antrag zurück. Nicht so der Berichterstatter, Herr Passy. Derselbe erklärte vielmehr im Namen der Kommission, daß, da die gedachten 950,000 Fr. in dem Budget ausdrüklich zur Ernährung und Unterhaltung der Kolonisten aufgeführt ständen, er
auf die Streichung derselben bestehen müsse. Der Mar- | schall Soult erwiederte darauf - daß die aus verschiedenen | Gegenden von Europa in Algier angekommenen Kolonisten zum Theil von allen Mitteln entblößt gewesen wären , und daß die Menschlichkeit allein schon erheische, für ihre Subsistenz Sorge zu tragen. Herr Pa)sy (der Berichterstatter ) fand sich durch
| halten, so würde er die erforderlichen Fonds dazu ausdrücklic)
verlanat haben; ganz unpassend aber sey es, jeßt, wo die Kom- mission auf die Verweigerung einer Summe von 250,000 Fr. zur Unterstüßung der Kolonisten antrage, der Kammer zu sagen :
| „Gebt nur immer das Geld her; wenn wir es nicht zu diesem,
so werden wir es zu einem andern Zwecke verwenden.“ Die Herren Laurence, Jaubert, Delaborde und Piscatory waren der Meinung, man dürfe die Sache nicht so genau nehmen, da es sich um einen Akt der Menschlichkeit handele, sey es nun, èaß man die Kolo- nisten unterstüze oder die so höchst \sädlichen Süúmp7e aus- trocéne. Auch der Kriegs - Minister selbst machte noh einen Versuch seine Forderung durchzuseßzen. Als es indessen zur Ab- stimmung fam, wurde der Reductions-Vorsehlag der Kommission, wenn gleih nur mit schwacher Stimmen - Mehrheit, angen 0 m- men. Dieses Resultat erregte eine anhaltende Bewegung M Saale. Am meisten hatte vielleicht Herr Odilon-Barrot zu demselben beigetragen, indem er kurz vor der Abstimmung die Meinung abgab, daß, da die Frage, ob Algier überhaupt folo- nisirt werden solle, noch keinesweges entschieden sey, durch die Bewilligung der gedachten 250,000 Fr. einer solchen Ent\cheidung ge- wissermaßen vorgegriffen werden würde. Umgekehrt aber sprach sich nah der Verwerfung dieser Summe unter den E Deputirten auch wieder die Meinung aus, daß das Kolonisi- rungs-System durch jenes Votum verurtheilt worden sey.— Ein anderes Amendement des Herrn Mer ilhou wurde verworfen, dagegen géngen die beiden nachstehenden Zusab-Artikel der Her- ren Lefebvre und Bacot durch: „Alle Ausgaben in Bezug auf den Besiß der Me Regentschaft Aa sollen hin führo besondere Kapitel des Budgets bilden. A jährlich ist den Kammern, gleichzeitig mit dem Budget, ein statistischer Nach- weis über die Lage Algiers in Bezug auf seinen Handel und Ackerbau vorzulegen.“ — Nachdem hiernach das Budget für Algier angenommen worden, war die Berathung über dasjenige des Handels-Ministeriums an der Tagesordnung. Herr Roul sprach sih bei dieser Gelegenheit für eine unbedingte Handels- Freiheit aus. Der Marquis von Bryas gab den Wunsch zu erkennen, daß der neue I U (Graf Duchatel) die Kammer mit seinen Ansichten über diesen Gegenstand bekannt machen möchte. Statt seiner ergriff aber zunächst der Minister des Innern, Herr Thiers, das Wort, um die von dem vori gen Redner aufgestellte Behauptung zu widerlegen, daß der im Laufe der gegenwärtigen Session von ihm (Thiers) vorgelegte Zoll-Gesetz-Entwurf von dem gesammten Lande verdammt worden sey. Er bemerkte, daß er diesen Entwurf ese abgefaßt habe, nachdem die verschiedenen Comité's für Ackerbau, Handel und Manufakturen darüber zu Rathe gezogen worden; er wolle niht behaupten, daß nicht einzelne nteressen dur) denselben verleßt werden könnten, indessen sey dies noch fein Grund, um über die ganze Arbeit den Stab zu brechen; die Sache habe ihre großen Schwierigkeiten, und die Handels- Freiheit sey kein Thema, das sich durch die bloße Theorie lôsen lasse, vielmehr bedürfe es dazu der praktischen Erfahrung. Hier- auf bestieg der Handels-Minister die Rednerbühne und sagte: „Wir sind hier versammelt, um Geseße zu machen und um Über die Interessen des Landes zu C GiOÓR „mt aber, um Doktrinen aufzustellen und zu bekämpfen. Meine Grundsäße über Handels - Freiheit werden Jhnen bei der Vor- legung eines neuen Zoll -Geseßes klar werden. Sie werden alsdann sehen, ob ih den Begriffen fortschreitender Verbesse- rung fremd bin. Heute aber würde eine Debatte über die- sen Gegenstand völlig nußlos seyn.“/ Die Fortseßung der be gonnenen Berathung wurde hierauf auf den nächsten Montag
verlegt. In der heutigen Sißzung wurden, nach Erledigung einiger Bittschriften - Berichte , mehrere Geseß-Entwürfe von
roßer Stimmen-Mehrheit angenommen.
örtlichem Jnteresse mit y llgemeinen fúr das Ausland von feinem
Die Sibung war im Interesse. : i Am láten d. M. hat der eilfte hiesige Stadt-Bezirk an die Stelle des Hru. Barthe einen Deputirten zu wählen. Herr Demonts, Maire dieses Bezirks, wird, wie es heißt, die doctri- nairen Stimmen erhalten. Unter den übrigen Kandidaten nennt man die Herren Berville und Abel Dufresne. Es treten na túrlich nur wenige Kandidaten auf, da das Mandat des zu Wählenden auf höchstens 14 Tage gültig seyn dürfte.
Man spriht noch immer von der Errichtung eines Obser- vations- Lagers in der Nähe von Lyon. Dasselbe würde dem Vernehmen nach 20,000 Mann fassen, und der General Schramm würde den Ober-Befehl über dieses Corps erhalten.
Es finden noch immer Schlägereien zwischen den Soldaten des Z5sten Linien - Regiments und den Arbeitern statt; und es scheint jeßt gewiß, daß jenes Regiment in der künftigen Woche nach St. Cloud verlegt werden wird.
Der Zjährige Knabe Hue, welcher bei dem Gemeßel in der Straße Transnonain einen Schuß im Arme erhalten hat, ist vorgestern von dem Pr. Cloquet amputirt worden. Man zwei felt niht an dessen Wiederherstellung.
Ein gewisser Boquin, welcher in Folge der Vorfälle am 5. und 6. Juni 1832 von dem Kriegsgerichte zum Tode verur- theilt und hernach von der Jury freigesprochen worden war, ist vorgestern in Paris verhaftet und nah der Polizei- Präfektur gebracht worden.
— Die Quotidienne is gestern auf der Post und auf der Expedition in Beschlag genommen worden. Der inkriminirte Artikel bezieht sich auf die Wahlen.
Ein hiesiges Journal giebt die folgende Analyse des vielbesprochenen Traktates zwischen Frankrei, England, Por- tugal und Spanien, die es aus guter Quelle zu haben versichert. Durch den ersten Artikel verpflichte sich die Spanische Regierung, Truppen nach Portugal zu senden, um Don Carlos und Dom Miguel zu vertreiben, weil diese beiden Prinzen Pen gemeinschaftli- che Sache machten. Dem zweiten Artikel zufolge würde der Madri- der Hof alle Kosten jener Expedition tragen, und den Spanischen
diese Erläuterung keineswegs zufriedengestellt. átte der Mini- | ster, meinte er, die Austrocknung der Sümpfe für so nöthig ge-
Truppen denselben Sold geben, den die Truppen der Donna