1834 / 137 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

A L ti R E d R R E

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es, daß dieselben, der Bedeutung nah, in den von cinander entferntesten Ländern, dieselben sind. Wer sollte es z. B. glauben, daß der Magnet von den Franzosen mit derselben Benennung be- legt wird, wie bei den Chinesern? und doch bedeutet das Chinesische Wort Ths\ú oder Th \ch y dasselbe wie das Französische aimant. nämlich der lieben de (Stein). Ein Chinesischer Schriftsteller aus dem neunten Fahrhunderte sagt bei dieser Gelegenheit, er habe die- sen Namen erhalten: „weil er das Eisen, wie eine Mutter ihre Kin- der, an fich zöge.// Ein anderer Name des Magnets is der lei- tende Stein, Englisch loadstone,. Fsländisch leider Stein, Chinesisch Sche \{chy und T\chüù \chy, welches dasselbe bedeutet. Im Kroatischen und anderen Slavischen Mundarten heißt der Magnet selesovlek d. |. der Eisenanzieher; eben so im Finnischen Rau - dan-wetäià; bei den Birmanen than loïk kyuk, Siamisch méicék, Chinesisch endlich hie thy \{chy. Jn Sanskrit und ande- ren Fudischen Mundarten heißt er der kÜssende Stein (T\chum- baka), so wie im Chinesischen hy thy \chy, Stein, der das Eisen mit den Lippen at sich zieht. Eben so stimmen die Benennungen der Bussole bei den verschie- densien Völkern, der Bedeurung nach, Überein. Prof. Klaproth macht bei dieser Gelegenheit die neue und wichtige Bemerkung, daß das Wyrt Busso la keineswegs, wie man bisher geglaubt hat, Ftaitä- nischen Ursorungs i. Man muß durchaus niht Bussola, wel- ch!s den Kompaß bezeichnet, mit Bossola, ein Büchschen (von Bosso, Bachsbaum, Büchse, abgeleitet), verwechseln. Bu sssola ist nichts als die verdorbene Aussprache des Arabischen Muagassala h, welches eine eiserne Spiße und auch die Magnetnadel bezeichnet. Nach verschiedenen andern interessanten Untersuchungen über den Gebrauch des Magnets bei den Völkern Euvropens und Asiens geht der Verf. zu den Chinesern über, denen man, wie bekannt, die Erfindung der Bussole zugeschrieben hat; und in der That ist auch diesem Volke die Polarität des Magnets seit den ältesten Zeiten be- kannt, und die Bussole bei ihm im Gebrguche gewesen. A Die Chineser sind der Meinung, die Magnetnadel zeige nach SUden, d h. sie halten den Südpol derselben für den haupt#\äch- lichsten, wie wir den Nordpol. Darum heißt sie auch bei ihnen Tichi nan thin, Nadel, die den Süden weis. Schon in der mythifchen Geschichte Chinas, und, nah der gewdhulich angenom- menen Zeitrechnung, im Fahre 2634 vor Chr. Geb., soll der Kaiser Huang ti sich in seinem Kriege gegen den Rebellen T\chi yeu, der die Luft verfinserte, magnetisher Wagen bedient haben, dle den Eden zeigten, und ihn in den Stand seßten , die vier Himmelsgegenden zu ertennen. Will man auch diese Erzählung für ritte Fabel halten, so is es dennoch niht zu bezweifeln, day im Jahre 1110 vor Chr. Geb. Tscheu kung, erster Minister des Kai- sers Tschhing wang, den Gesandten von Yûe tshhang #chy “iem im Süden von Siam gelegenen Lande) fünf solcher Wagen zum Geschenk machte, deren ste sich mit Nußen bei threr Nuückreise bedienten. Auf diesen Wagen war eine kleine ZFgur, von leichtem Holze angebracht, die mit einer Hand ftets nach Süden zeigte, welche Richtung der Wagen auch nehmen mochte. Siit jener Zeit scheinen die magnetischen Wagen (Tschi nan ki u) ein stehender Artifel bei den feterlichen Aufzügen der Chinesischen Kaiser geblieben zu seyn, und Prof. Kl. verfolgt ihre Geschichte bis ins Fahr 1027 nach unserer Zeitrechnung. Damals baute Lutao lung, einer der hohen Beamten des inneren Pälastes, einen solchen Wagen, der zugleich als Wegemesser diente. Wenn nämlich der Wagen einen Li, ein Chinesisches Stadium zurückgelegt hatte, schlug eine unten stehende hölzerne Figur einmal auf eine Trommel, und hatte er zehn Li gemacht, so gab eine andere ähnliche, oben stehende Figur etnen Schlag gegen eine Glocke. Der erfie magnetische Wa- gen ward in Fapan im Fahre 658 gebaut. Was die Erfindung der Magnetnadel und der Bussole betrifft, jo it deren Epoche zwar nicht in den Chinesischen Büchern angege- den, sle maß aber ebenfalls sehr alt seyn; denn in dem berühmten Wörterbuche Schue wen, das im Fahre 121 nah Chr. Geb. been- digt ward, wird der Magnet folgendermaßen exklärt: „Name eines Sceines, den man gebraucht, um der Nadel die Richtung zu ge- ben. // Die Chinesen haben sih dieses Fnstruments auch seit dem dritten Jahrhunderte in der Schifffahrt bedient, und zwar ebenfalls mit einer Nadel, die von leichten Rohrstücken auf dém Wasser schwimmend erhalten ward, so wie die Araber gewiß 1242 im Mit- telländischen Meere, und um dieselbe Zeit die Europäer. Die De- clination oder Abroeichung der Magnetnadel, das heißt der Winkel, den der magnetische Meridian mit dem des Orts machte, war den O schon im Fahre 1111 nah Chr. Geb. oder gar feüher be- annt. Zu seinem Werke giebt Hr. Kl. Abbildungen und Erklärungen

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ten Fahrhunderte, und die Einwirkung des Mondes auf die Ebbe und Fluth, die schon von einem Chinesischen Autor, welcher vor dem neunten Fahrhundert unserer Zeitrechnung lebte, deutlich er- klart wird.

_Prof. Kl. hat das vergangene Jahr, so wie die früheren seines Aufenthalts in Paris, nicht ungenußt für die Wissenschaften hinge- hen lassen; troß seiner, durch eine chronische Krankheit, zerrütteten Gesundheit ist der Druck der Annalen der Fapanischen Daiïrt oder Erbkaisers ießt, bis auf die Vorrede und das alphabetische Register, vollendet, so daß das Werk in Monatsfrist erscheinen kann. Das Fapanisch - Chinesische Original dieses Werïes enthält die Fahrbü- cher von Fapan, von 660 vor Christi Geb. bis zum Anfange des stebzehnten Jahrhunderts nach derselben. Herr Kl. hat die Ge- schichte aus anderen Werken bis auf unsere Zeiten fortgeführt. Das Ganze bildet einen starken Quartband, und is, auf Kosien der Orientalischen Ueberseßungs- Gesellschaft in London, in der König- lichen Druckerei in Paris gedruckt. Was den Druck des Supple- ments zu dem Chinesischen Wörterbuche des P. Basilius von Gle- mona anbetrifft, so hat Herr Kl. denselben unter dieser Form auf- gegeben, weil leider! neuerlichst die ganze Auflage der abgedruckten Exemplare der Werke des P. Basilius, mit Ausnahme der bis 1521 vertheilten Exemplare, als altes Papier öffentlich versteigert wurde. Da das Werk nun nicht mehr besieht, zu dem Professor Klaproth sein Supplement gemacht hatte, so hat er sich edt- schlossen, ein ganz neues vollfiändiges Chinesisch - Lateinisches Wör- terbuch zu unternehmen , dessen Dru noch vor Ende des Jahres anfangen soll, und das bei weitem reichhaltiger seyn wird, als alle früheren Werke der Art, selbs! nicht mit Ausnahme von R. Mor- rison’s Chinesischem Lexikon, úber dessen Unbrauchbarkeit und Unsi- cherheit jeßt nur cine Stimme unter den Sinologen des Kontinents is. Klaproth’'s Wörterbuch is ganz aus Originalquellen gezogen, und soll alle exegetische Ausbeute enthalten, die er seit Fahren veim Lesen Chinestscher Bücher gemacht hat. Mit nächstem wird er auch seine mit einem vollständigen Kommentar begleitete Ausgabe der Reise des Marco Polo (il Millione), einem Werke, das noch von keinem der Chinesichen Sprache Kundigen bearbeitet wor- ist, erscheinen lassen.

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Meteorologische Beobachtung. Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger G2 Ube: 10 Uhr. j Beobachtung.

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Lustdruck.. 337,5 3 "Par.|337,2 2 Par.|337, 0 o “Par. ¿Quellwärme 7,1 ® R. uft d S e U)

Luftwärme |4- 9,4 ° R.|+-17,6 ®R.\4- 11,7 R. Flußwärme 15,4 ® R.

5804, 15. Mal.

Thauvunkt |-4- 6,9 ° R.|4-10,6 ® R.|+ 109,6 ° R}

Dunsisättg. 82 pCt. E 91 p&t. Bodenwärme 11 79 0 R. ind: f E S j A Auédünst. 0,226 * Rh. Wolkenzug | B SO. | R356 Niederschlag 0).

Berliner Börse, Den 16. Mai 1834.

Amtl. Fonds- und Geld - Cours - Zettel. (Preufs. Cour.) ¡Zf.|Brief.|Geld. |Zf.|4trüef.| eld. St. - Schuld - Sch. | 4 | 992 | 987 fGrofshz. Pos. do. 4 114024 |

Pr, Engl. Anl. 18./ 5 |103{ | fOstpr. Pfanäbr. | 4 | 99% Pr: Engl. Anl. 22. 5 | Pomm. do. 4 [10614 [1055 Pr. Engl]. Obl. 30.| 4 | 954 | 942 JiKur- u. Neum. do.| 4 [1064 | Präm. Sch.d.Seeh.|— | 567 | 564 FSchlesische do.| 4 [106 s Kurm. Obl. m. 1. C| 4 | | 981 FRkst.C.d.K.-u.N|—| | 673 Neum.Int. Sch, do,| 4 | 981 | [Z.-Sch.d.K.u.N.|—| | 67s Berl. Stadt - Obl. | 4 | 991 | | Königsb. do. E f#Holl. voliw. Duk.|—- | 174 | Elbing. do. 45 | 98 Neue do.|— | | 18} Danz. do. in Th.|—| 37 ‘| JFriedrichsd’or . .|— | 1315! 1315 | 4 11004 | [Disconto . .. .. S4

Westpr. Pfandbr.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 11. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 513. 52 do. 97%. Kanz-Bill, 23/5. Span. 52 72. Cortes 295. Antwerpen, 10 Mai.

der verschiedenen Chinesishen Bussolen und Windrosen , sowohl der astronomischernt und nautischen, als auch der astrologischen, deren sich die Wahrsager bedienen, um die glückliche oder unglückliche Lage ei- ner Stelle, auf der man ein Haus bauen will, zu bestimmen. Bei (Gelegenheit des Magnets berührt der Verfasser noch manche an- dere Gegenstände der Physik, die den Chinesern ebenfalls sehr früh be-

Span, 52 725. 42 555. 381 457, Zinsl. 165. Frankfurt a. M, 13. Mä,

Vesterr. 52 Metall. 100,7. 100. 42913 91/5. 242 537. 18 237 235 Bank-Actien 1559. 1557. Fart.-Vbl. 1392. Loose zu 100 bl, 206. Br. Holl. 52 Obl. v. 1832 9:45. 9512, Poln. Loose 643. 644 Preuss. Präm.-Sch. 553. 555. do. 48 Aul: 937. G. 58 Span. ilente

Neap, 895.

kannt waren, so wie z. B. die Elektricität des Bernsteins im vier-

r ee —— e —— E E

Hambnrg, 14. Mai.

Desterr, 58 Met. 993, 49 do. 905 Bank - Actien 1286, Engl. 41023. Russ. Höll 945. Met. in Hamb. Cert, 953, p, Prämien-Scheine 1104. Pola. 1284, Dän. 714. Holl. 58 95! 916 Span. 32-434. 48 531. I dis

Paris, 10. Mai.

58 Rente pr. compt. 105. 5%, tiu cour. 105, 75. 35 pr, «A 79. 45 fin cour. 79. 65. g Neap. pr. compt. 96. 25. u cou B 55. 58 Span. perp. 74. 445, Cortes - Obl. —. Bels (M

Könitglihe Schauspiele. A 2 Sonnabend, 17. Mai. Jra Opernhause: Olympia, Wi, Ho Oper in 3 Abth. , mit Ballets. Musik von Spontini, Wi einstudirt.] (Mad. Schröder - Devrient: Statira, als Ges = Dile. H. Elsler wird hierin tanzen.) E Preise der Pläße: Ein Plab in den Logen des ersien F ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. j Sonntag, 18. Mai. rin, Oper in ? Abth. Musik von Paesiello. Hierauf: 4 Geburtstag, Divertissement in 1 Akt, von Hoguet. S Im Schauspielhause: 1) L’hérilière, vaudldeville en {j a par Seribe. 2) La seconde représcutation de: Michel Þy ou: L’espion sans le savoir, vaudeville anecdolique noy

en 2 actes, par Mr. Mélesville. . V T - , ci A Ra In Charlottenburg: Die Brandschaßung, Lustspiel Fi Akt, von Kogzebue. Hierauf: Die Bekenntnisse, Lustspiel F De

Abth., von Bauernfeld. N Montag, 19. Mai. Jin Opernhause: Justrumental, Vokal-Konzerc der hier anwesenden Russischen National-My und Sänger, unter Leitung ihres Kapellmeisters Kosloff. zwischen: Mirandolina, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blun [F Im Schauspielhause: Französische Vorstellung. | A In Charlottenburg: Warum ? Lustspiel in 1 Akt. Hirs Die Entführung, Lustspiel in Z Abth, von Jünger.

die

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 17. Mai. Zum erstenmale wiederholt: F Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten , frei, dem Französischen, von L. Angely, Vorher: Der Hof in tausend Aengsten, Lustspiel in 1 Akt, von Th. Hell. i Sonntag, 18. Mai. Auf vieles Begehren: Anna Bus Oper in 2 Akten. Musik von Donizetti. (Mad. de Méric, K. K. Hof- Theater della Scala zu Mailand: Anna Bus

ertheilt

zu Preise der Plá6e: Ein Pla6 in den Logen und im Bs des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. N

Montag, 19. Mai. María Tudor, Drama in 3 19 nach dern Französischen, von M. Tenelli.

Rekto!

j daselbsi, Markt-Preise vom Getraide. | zu Bre Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 F 1 Sgr.; große Gerste 25 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.; kleine 6 23 Sgr. 2 Pf. ; Hafer 21 Sgr. 3 Pf., auch 18 Sgr. 9- Pf. Ei gangen sind 189 Wispel 2 Scheffel. 7 Zu Wafser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Ri 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen i Rthlr 16 3 Pf./ auch 1 Rthlr.; große Gerste 22 Sgr. 6 Pf. auch 21 6 3 Pf.; kleine Gerste 21 Sgr. 3 Pf, auch 20 Sgr.; Hafer 21 0 3 Pf.„ auch 20 Sar.; Erbsen 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., (sl Sorte) 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 1303 Vi 6 Scheffel. F S enthält leistung

_Mittwoc den 14. Mai 1834. 2 Das Schock Stroh 10 Rthlr. 5 Sgr., auch 7 Rthlr.; der Cck Ñter Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. 5 vom 9. bio 15, Mat 1834; Y __Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 401 Richter gegen baare Zahlung und 1oforctige Ablieferung: Ki Branntwein 17 Rthlr.; Kartoffel - Branntwein 15 Nthlr., 14 Rthle. 9 Kartoffel - Preise |

bleiben.

Beide

Nedacteur Cotte ¿.

„d

713. 714. 38 do. perp. 453. 455.

Gedrudckt bei A. W. Hayn. M fonen,

———_—_——_——————

E A A R É N AO Or ‘ur ABO Br t Mama wi

2 2 L E Jm Opernhause: Die schône s aue

Domherrn vesfalliige Approbations-Urkunde Alle

M hen geruht.

Hem Kommerzien-Rath Carl hierselb ist 1834 ein auf Acht hinter einander folgende Jahre, vom Tage | dexr Ausfertigung an gerechnet, und fúr den ganzen Umfang des | Preupischen Staats gültiges Patent O | auf die durch Zeichnungen und Beschreibungen nach- gewiesenen, für neu und eigenthümlich erkannten Spin- deln mit Flügeln und Hülfstheilen für Spindelbänke zum Spinnen von Wolle, Baumwoile und Flachs,

als fünfte Gastrolle.) 1 Kallinowen an die Pfarrerstelle bei der e Gemeinde in Grabnick berufen worden; M

u Potsdam ist der Kandidat Johannes Wölfert als | und Hüälfsprediger zu Belzig, der bisherige Diafonus |

I N ie as S Kandidat Johann Quito angestellt worden.

2eitungs-

. . M A E 9 19 Branntwein -Preife. M „Der Tag des 22.

der von den Geseßzen bestinmten L Ihn als Kaiser und Vater zum E den des Russischen Thrones und

| große Hof- Kirche gebracht,

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

10 Uhr, soll im Geschäftslokale des Domainen - Rent- amtes Rügenwalde die zu diesem Amte gehörige Schloß-Brauerei und Brennerei öffentlich an den Meist- bietenden verfaufc werden. Sie bestehet in einem gro- ßen zweistockigen massiven Gebäude, welches sich in einem ziemlihen baulichen Zustande befindet und auch zur Anlage einer Fabrik geeignet sein würde, in der Berechtigung, an Andre zum Absay zu brauen und zu brennen, in verschiedenen Brauerei - und Brenuerei- Utenfilien zum Taxwerth von 613 Thlr. 20 sgr. und in zwei Gärten von 116 ([]R. Flächeninhalt. Bei der Nähe der Stadt Rügenwalde von 3000 Einwohner und der zahlreichen und wohlhabenden Bevölkerung der Rügenwalder Amtsdorfschafcen, so wie endlich des Wipperstrohms, an dem sie gelegea, bietet die Lage für die Fabrifation und den Absaß ver Getränke eine große Erleichterung dar. Auch wird bemerkt, daß Ta- ges zuvor 45 Morgen 141 (]IR. Ackerland und eine Wiese von 33 Morgen 80 C]R. der beften Bodenbe- schaffenheit, welche ganz in der Nähe belegen sind, verfauft werden sollen, so daß Kaufliebhaber zugleich Gelegenheit haben, eine fleine Ackerwirthschaft zu er- werben und mit der Getränfefabrifation in Verbin- dung zu bringen. Nach dem projektirten Verduße- rungsplan ist das Minimum des Kaufgeldes, mit Ein- schHluß des Werths der Inventarienstücke, vorläufig auf 2812 Thlr. 11 sgr. 8 pf. festgestellt.

Zugleich soll der Versuch gemacht werden, diese Brauerei ur.d Brennerei auf 6 oder 12 Jahre in Zeit- pachr auszuthun. i

Der Termin wird vor dem Departements-Rath ab- gehalten, und wird das Domainen - Rentamt Rúü1en- walde, so wie unsere Regifiratur vor demselben über die speciellen Bedingungen die nähere Auskunft den Bewerbern ertheilen.

Cöslin, den 8. Mai 1834. y

Königl. Regierung.

Allgemeiner Anzeiger für die Preu

Subhastations-Patent.

soll neb| dem dazu gehörigen Dorfe Ziemin dffeut- lich an den Meistbietenden verkaufc werden, und es i| hierzu ein peremtorischer Bietungs-Termin auf Den 10 Dee m oer d L, vor dem Herrn Landgerichts-Rath Grafen von Posa- dowski, Morgeas um 10 Uhr allhier angeseßt worden. Besißfähigen Käufern wird dieser Termin mit der

täten dem Meistbietenden werden zugeschlagen werden, und auf die etwa nachher einfommenden Gebote nicht weiter geachtet werden soll, insofern nicht gesesliche Hindernisse eine Ausaahme zulasse. Die gerichtlihe Taxe der subhastirten Güter vom 9. Februar 1834 beträgt ohne Abzug der in Folge der Regulirung der bauerlihen Verhältnisse nothwendigen Bauten, welche bei Giefowo auf 5082 Thlr. 20 sgr. 35 pf. und bei Ziemin auf 4694 Tylr. 15 sgr. 4 pf. verans{lagt worden siand, und ¿war von GSiekowo O Thlr. 9 sgr. 2 vf. und von Ziemin 27,454 Thlr. Uebrigens steht während der Subhastation und bis 4 Wochen vor dem Termine einem Jeden frei, uns die etwa bei Aufnahme der Taxe vorgefallenen Mäân- gel anzuzeigen. „Die Taxe und der neueste Hypotheken - Schein, so wie die Kauf-Bedingungen, können zu jeder shicklichen Zeit in unserer Registratur eingesehen werden. Frauftadt , den 1. Mai 1834.

Königl. Preuß, Landgericht.

Neigebaur.

Wiederholte Konkurs - Ausschreibung der Lehrkanzel der Géburtshülfe und der Frauen- und Kin- derfranfheiten an der Krafauer Universität. Von Seite des akademischen Senats der Jagellonischen Unioerfität wird hiermit fund gemachr, daß die Lehr- fanzel der Geburtshülfe und der Frauen- und

Das, im Großherzogthum Posen und dessen Kosten- halbjährigen Kursen nah einem vom akademischen Se- G E S : hen Kreise belegene, zur Victor Graf von Szoldrzki-|nate zu beftättigenden Werke vorgetragen werden, mit In Termino den 7. Juni d. Ï., Vormittags um schen Konkurs - Masse gehörige adelige Gut Siekowo,

Nachricht bekannt gemacht, daß in demselbea die Reali-|

chentlich durch 10 Stunden in Polnischer Sprache in

dem fixen jährlihen Gehalte von 6000 Polnischen Gulden, mittel| Konkurs-Prüfung besetzt werden wird.

Mit besagter Kanzel if die Direktion der Entbin- dungs-Anftalt, dann die Obliegenheit, den erêraukten Wöchnerinnen und Kindern ärztliche Hulfe zu leisten, ferner die betreffenden Zuhörer praftisch in obbenanten Fächern zu unterrichten, endlih das Impfungs - Ge- schäft zu deaufsichtigen, verbunden.

Diejenigen, welche um diese Kanzel einfommen wol- len, haben ihr Gesuh an den Rector Magnificus lâng- stens bis 12. Juli 1834 postofrei einzuschicken, und mit nachstehenden Zeugnissen und Urkunden zu belegen: l) Taufschein. 2) Curriculum vitae. 3) Das nach ab- gelegren strengen Prüfungen an der Krakauer oder an einer in den Ländern der drei Allerhöchsten Schughofe gelegenen Universität erlangte Docior-Dipiom. Jene Konkurrenten, welche nah Einsicht und Prü- fung ihrer Gesuche und Beilagen vom akademischen Senate für qualifizirt anerfannt werden, erhalten vom Rector Magnificus eine Einladung ¡ur Konkurs - Prü- fung, welche an den unabänderlich festgeseßten Tagen, nämlich den 10, October 1834 schriftlich, den 11 Oc- cober mündlich in obbenannter Sprache abgehalten wird. Krakau, den 29. April 1834. :

Secretair des akademischen Senats A. Czapaski,

Wiederholte Konkurs - Ausschreibung der Lehrfanzel der gerichtlihen Arzeneikunde und medici- nischen Polizei, dann der Seshichte der Me- dicin und Chirurgie an der Krakauer Universität. Von Seite des akademischen Senats der Jagelloni-

ßishen Staaten.

zu bestättigenden Werke vorgetragen werden, mit fixen jährlichen Gehalte von 6000 Polaischen Gus mittel Konkurs-Prüfung beseßt werden wird. | Diejenigen, welche um diese Kanzel einkommen f len, haben ihr Gesuch an den Rector Magniflcus | stens bis 12. Juli 1834 postofrei einzuschicken, und! nachstehenden Zeugnissen und Urkunden zu belt! 1) Taufschein. 2) Curriculum vitae. 3) Das nad gelegten strengen Prüfungen an der Krakauer od! einer in den Ländern der drei Allerhöchften Schu gelegenen Universität erlangte Doctor-Diplom. Jene Konkurrenten, welche nach Einsichr ihrer suche und Beilagen vom akademischen Senate für lificirt anerkannt werden, erhalten vom Rector gnificus eine Einladung zur Konkars-Prüfung, wil ai den feftgesezten Tagen, nämlich deu 10. Of schriftlich, den 11. October 1834 mündlich in den benannten Sprachen abgehalten wird. M Krakau, den 29. April 1834. H Secretair des akademischen Senat! A. Czapski.

wgs

Literarische Anzeigen.

In der Enslinschen Buchhandlung (Ferd. M ler) Breitestraße Nr. 23, ift so eben erschienen in allen Buchhandlungen zu haben :

Ehrenberg, Dr. Fr., Königl. Pr. wirkl. O! Consif.-Rath, erst. Hof- und Dom-Prediger, W träge zur Förderung des christlichen Glaubens 19 Strebens in 22 Predigten. gr. 8vo. 113 Thlt. F

Bei Georg Franz in München ist erschienen 19

{en Universität wird hiermit kund gemacht, daß die Lehrkanzel der gerichtlichen Arzeneikunde und medicinishen Polizei, dann der Geschichte der Medizin und Chirurgie, welche Gegenstände wöchentlich durch 10 Stunden, und zwar erstere in halbjährigen Kursen Polnish, leßtere durchs ganie

in der Stuhrschen Bachhandlung zu Berlin, Sh! plaß Nr. 2, zu haben: h Das Wesen und Unwesen h der Gothaischen Feuerversicherungsban!} von Ern Warold. h

gr. 8vo. broch. 30 Kr. oder 10 sgr.

Kinder - Krankheiten, welche Gegenstände wöd-

Jahr lateinisch nah einem vom akademischen Senate

Majestäten der Kaiser N D 10e: Unt A der übri taiserli amilie er 0 f | L fe L E LiiER ‘Wirths, und wurden von dem Metro/ | terlandes, die Altersgefährten des Thronfolgers. Das Kommando Seraphim und der Geistlichkeit mit dem heiligen Kreuze | m Weihwasser empfangen. Nachdem Ihre Majestäten | Zhre Pläkze eingenommen hatten, begann das für diesen 08 be-

sonders aufgesetzte Dankgebet , welches sich mit folgenden Wor-

cen \{chloß: ,/ „Herr, unfer Gott! König der Könige und Vater, | alles Lebenden im Himmel als auch auf Erden, der DU: | dem Abraham den Isaak zur Hossnung seines Stammes, und

um Erben seines Reiches gege- | 3 Du auch Deinen Knecht, unseren | Nikolaus und Seine Gemahlin die rechtgläubige Kaiserin als ein dem Kaiser und Seinem Reiche

politen

und de

XEUY {l

dem David den Salomon z den ha, wir danken Dir, daß rechtg!áubigen Pawlowitsch

Alexan

rpfand Deiner Wohlthaten l inem Reiche cif S U0 C nacs0eten Scha und Erben, den Herrn Cesarewitsch, | stät und Seines : der Nikolajewitsch bis zu Seinem jeßt- Und nun bitten wir Dich, Allgütiger | einen Knecht, der das Knabenalter zu- | Empfange |

und Großfürsten Alexan gen Alter erhalten hast. Herrscher, segne diesen Deine , der \ rücgelegt hat und in die N C E einem M è iliíigen Eid des Kaljer)ohnes, ¿ i ) sen »éées evcoilas E n diesen Eid, sondern auch die | Reiches hôren oder schen werde, zu berichten und dieselben U Ihn einen voll- ter allen Umständen nach meiner besten Erkenntniß und meinem

aus S nem Herzen Foili Gen Laß Kraft Deines heiligen Geistes ein. I A Ihn durch Deinen göttl

ganze

fommenen Mann werden, stärke i i môge in Ihm, die Vernunft, durch Dich erleuchtet, úber | idenschaft herrschen, und môge Er eín von allen Lüsten der Sinne reinesHerz bewahren, und dadurch vorbereitet seyn, ÜberMen-

Geist,

jede Le

137.

Amtliche Nachrichten.

Kronik Ce Tages.

s Königs Majestät haben die Beförderung des Propstes F n der St. Adalberts-Kirche zu Posen, Joseph Brzczinski, | bei dem Domstift daselbst zu genehmigen und | rhdôchstselbst zu vollzie-

worden.

Im Bezirke der Kdnigl. Regierung

Gumbinnen is der bisherige Prediger Otter sfi in | vangelischen Kirchen- |

F ¿riedrich Kippi er Ober-Prediger Î FXohann Friedrich Kipping zu Bernau als Ober-Prediger O do bisherige Prediger Julius Wilhelm Rudolphi [ch als Prediger zu Schönhagen und Nebow, und Nikolaus Behrens als Prediger zu

Nachrichten. Aus lam d.

Rußland. t. Petersburg, 10. Mai.

vom 8s. bis 14. Mai 183534. M iger Um halb 2 Uhr wurden die Kaiserlichen Reichs - In- Der Scheffel 12, Sgr. 6 Pf., auch 8 Sgr. 9 Pf. : e der Reichsapfel, das Scepter und die Krone in die

Selbstherrscher, Herrn und Kaiser

dra Feodorowna mit Kindern gesegnet, und,

schen zu herrschen. Gieb Ihm ein langes, gesundes und glü Leben, zur Freude Seiner frommen Aeltern, zur Befestigung d

sischen Reichs und zum Ruhm Deines allerheiligsten Namens.‘‘‘/ s | Beendigung dieses Gebets nahm - der Kaiser den Thron- bei der Hand und führte Jhn zu dem ‘Pulte mit dem i Kaiserliche Hoheit ablas und nachher un- ieb: „,„„Im Namen des allmächtigen Gottes, vor Sei- wdre und verspreche ich Seiner Kai- nädigsten Herrn Vater, treu slem wu gehorchen , aa s bi n Blutstropfen zu \chonen, und alle zu Dr. A Nied d Kraftund acht gehörigen von ch zu bestimmenden Rechte und Pri- rkenntniß und nach Kräften und Mdg-

Nach

folger

Evangelium, wo Seine terschr nem heiligen Evangelium { serlichen Majestät , meinem Aller und redlich zu dienen und in

Leben

Majestät erhabenen Selbstherrschaft, öden Gesetzen bestimmten oder no vilegien, nach meiner besten E

lichkeit zu bewahren und zu beschúken; alles das befördernd, was

Brut ie S

Berlin, Sonnabend bon 176: Mai Ab en 5:46

|st unterm 9. Mai

Die Nordische L olgende nähere Details über die Feiorlichkeit der Sides- er e ien Hoheit des Thronfolgers Cesarewitsch: | April (4. Mai) 1834 wird in den Annalen | M dee Russischen Kaiserreichs für immer unvergeßlich und heilig | An diesem Tage hat Se. Majestät der Kaiser, nach | Volljährigkeit des Thron-Erben, | ide geführt; zuerst als Er- | sodann als Kriegsdienenden. Eide wurden im Winter - Palais Sr. Kaiserl. Moajestät

und auf einem besoudern Tische zur N (inken Seité des Pults, worauf sich das heilige Kreuz und das ‘vangelium befanden, niedergelegt. « l / i j die bei dem Kaiserl. Hofe Zutritt haben, \o wie auch das | diplomatische Corps, eingeführt. Nach zwei Uhr traten

Hierauf wurden alle Per-

die Kaiserin mit dem Thronfolger | Begleitung der er- |

es Rus- | Militair das Gewehr unter

Allgemeine

Morgen wird kein Blatt der Staats-Zeitung ausgegeben.

| zum treuen Dienst Sr. Kaiserl. Majestät und zum Nußen des

| Retches ersprießlich seyn kann. Als Thronfolger des Thrones aller Reußen und der mit ihm vereinten Throne des Zaarthums Polen und des Großherzogthums Finnland, verpflichte ich mich und \{chwdre, alle Verordnungen über die Thronfolge und die Familien - Jnstitutionen, welche in den Grundgeseßen des Rei- ches aufgezeichnet sind, in ihrer ganzen Kraft und Inte- grität zu bewahren; was ih vor Gott und seinem júng- | sten Gericht zu verantworten habe. Herr, Gott der Väter und König der Könige! lehre, erleuhte und leite mich in dem großen Dienste, der mir bevorsteht; es begleite mich die neben Deinem Throne sißende Weisheit. Sende sie von Dei- nem heiligen Himmel, auf daß ich begreife, was vor Deinen Augen Gefallen findet und nah Deinen Geboten Recht ist. In Deine Hand befehle ih mein Herz. Amen./‘/// Der Thronfol- ger las Anfangs mit lauter und fester Stimme, als er aber den | König der Könige anrief, zitterte seine Stimme und wurde von Thränen unterbrochen. Mehreremale begann er aufs Neue und mußte wieder aufhôren. Der Schluß erfolgte unter Schluchzen. Die Rúhrung des Kaiserl. Jünglings drang in alle Herzen. Nach- | dem Er die Eidesformel unterschrieben hatte, umarmte Jhn der | Kaiser mit einem unaussprechlichen Gefühl, küßte Jhn dreimal und führte Jhn zu der Kaiserin. Der Prinz wollte Sie um- armen, der Kaiser aber kam Jhm zuvor, umarmte zuerst die Kaiserin | und {loß sodann Mutter und Sohn in Seine Arme. Bei diesem herzerhebenden Anblick des Triumphes aller Königlichen und menschlichen Tugenden wurden die Herzen aller Anwesenden von | einem heiligen Schauer ergrissen. Alle vergossen Thränen der innig-

sten Rúhrung, Alle erhoben ihre Gedanken zu Gott und erflehten sei-

nen Segen über diese erhabene Familie, der Rußland sein Glúck, seine Wohlfahrt und seinen Ruhm verdankt. Du hast geweint in

diesem feierlichen Augenblick, erhabener Kaisersohn, Du hast die |

(aats-Beitung.

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schen Thrones durch die Geseze bestimmte Volljährigkeit erreicht und dem zufolge in Unserer Gegenwart und vor einer feier- lichen Versammlung der ersten Reichs-Beamten, unter den Fah- nen der Leibgarde-Regimenter und des Ataman - Regimentes der Donischen Kosaken, am 22sten dieses Monats den durch das Organisations - Geseß für die Kaiserliche Familie vorge- schriebenen Eid der Treue Uns und dem Vaterlande geleistet. Indem Wir die Nation von dieser erfreulichen Begebenheit und der damit verbundenen Feierlichkeit in Kenntniß setzen, be: eilen Wir Uns, mit besonderer Zufriedenheit auch Unser getreues und tapferes Donisches Heer davon zu benachrichtigen. Möge es mit allen treuen Söhnen Rußlands in dem glücklichen Ge- deihen des Erben unseres Thrones einen neuen Beweis des Schußes erkennen, mit welhem der Allmächtige über Unser Vaterland waltet; mge es zugleich in der ersten dentlichen Handlung seines Erlauchten Atamanes, welche Jhn der Voll- bringung der Pflichten seines hohen Standes entgegens führt, ein neues Unterpfand seines Wohles sehen. Wir sind vollkommen überzeugt, daß, von Alters her berühmt wegen des heldenmüthigen Glaubens seiner Väter, wegen seiner unerschütterlichen Treue und Ergebenheit gegen seine Monarchen, und wegen seiner einmüthigen Bestrebungen für das allgemeine Beste, sowohl in den Tagen des Friedens wie in den Mühseligs keiten des Krieges, das Donische Heer seinen Söhnen diese Gefühle in ihrer ganzen Heiligkeit und Reinheit übergeben und damit auch in seiner Heimath die Erfüllung der Hoffnungen und Wünsche, welche an diesem denkwürdigen Tage ganz Rußland und Unser Vaterherz erfüllen, sichern werde. Wir verbleiben Ihnen stets wohlgeneigt. St. Petersburg, den 22. April (4. Mai) 1834. Nikolaus.“

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger hat nach-

" ganze Wichtigkeit, die ganze Größe dieser heiligen Handlung | stehendes Schreiben an den Militair - General-Gouverneur von

| gefühlt. Deine Aeltern und ganz Rußland haben Deine ‘Thrä- | nen gesehen und verstanden. Solche Thränen vergoß Dein. un- | sterblicher Vorfahr Michael Romanow, als er auf den Ruf des | Vaterlandes, in einem eben so zarten Alter , seine schwachen Schultern mit dem {weren Zaaren-Mantel belastetez und Gott segnete seine Negierung, er beglúckte Rußland mit Frieden und Ruhe, er gab ihm eine Nachkommenschaft, die Ruß- land groß und glücklih gemaht hat! Mögen auch | Deine Thränen, Erbe großer ders Gott gefällig, | môgen sie ein Unterpfand der Güte fes Deines Vaterlandes seyn! i den ergoß sih in ein allgemeines feierlihes Dankgebet zu Gott, in

donner verkündigte der Residenz glú 1 erhabenen Feierlichkeit. Nach der geistlichen Ceremonie wurde

| Dienste eingeführt. i i z war | dem Throne eín Altar errichtet, auf dem sih das heilige Kreuz | und das Evangelium befanden.

| Fahnen von Borodino, Leipzig,

beschatteten den Russischen Ruhmes,

Zöglinge aller Militair - Jnstitute, Adels, die Hoffnung des Va-

| Repräsentanten des alten Seiten des Saales die die Blüthe des Russischen

" führte der Oheim des Großfürsten, der Großfürst Michael ‘Paw- lowitsh. Als der feierliche Zug den Saal betrat, erschallte ein Volks-Hymne: „Gott erhalt den Kaiser !““ den Thron, der Kaiser die Stufen desselben, de! nahm seinen Pla an den Stufen des Thrones ein.

der Thronfolger

und entblôßte das Haupt. zum Altare, Eid nachsprach:

" mächtigen Gott, Sr. Majestät meinem Allergnädigsten Herrn | / treu, gehorsam und | ich verspreche, den Feinden Seiner Maje- | Reiches mit meinem Leib und meinem Blut "im Felde und in Festungen, zu Wasser und zu Lande, in Be- |

Vater, nah allen Kriegs - Verordnungen cifrig zu dienen:

lagerungen und Stürmen, in allen Kriegs - Vorfällen und ohne

verspreche, úber Alles, was ich gegen Seine Majestät, gegen Scine Truppen, Seine Unterthanen und die Interessen Seines

Gewissen zu bewahren und ju beschüßen. So wahr, wie mir

meine Ehre und mein Leben theuer sind. Ich verspreche, _in Allem so zu handeln, wie es einem redlichen, gehorsa- "men, tapfern und muthizen Krieger geziemt, wozu mir der " allmächtige Gott beistehen möge.“ Hierauf präsentirte das | i Begleitung rauschender : welche aber den Ruf des Dankes nicht zu ersticken vermochte, mit welcher die Truppen die gnädigen Begrüßungen des Monarchen erwiederten. Die Fahnen senkten sich vor dem Throne. Der Kaiser, die Kaiserin, der Thronfolger und die Kaiserliche Famí- lie, begleitet von einer zahlreichen Suite, geruhten, sich in Ihre innern Gemächer zurückzuziehen. So endigte das Fest dieses glúcklichen und unvergeßlichen Tages, welcher noch durch viele Gnaden an würdige Unterhanen verherrlicht wurde.

Se. Maj. der Kaiser haben nachstehendes Reskript an den Nakasnyi- Ataman des Donischen Kosaken - Heeres, General von der Kavallerie, Kuteinikow, erlassen: „Unser vielgeliebter erstge- borner Sohn, Seine Kaiserliche Hoheit der Cesarewitsh, hat sein sehzehntes Jahr, und damit die für den Erben. des Russi

St. Petersburg, General der Infanterie, Grafen Essen, gerich- tet: „Graf Peter Kirilowitsh! Nachdem ih meine Volljährig- feit erreiht, ward mir das Glúck der Erfüllung meiner erften Pflicht zu Theil: vor dem Throne Gottes habe “ih meinem Kai- ser und Vater und in Seiner Person meinem theuern Vater: lande den Eid der Treue geshworen. Möge der Allerhöchste mir helfen, das durch die That zu erfüllen, was ih mit Herz und Mund in seinem heiligen Tempel gelobt habe. Indem ich von nun an es mir zur heiligsten Pflicht mache, mich ohne

einer Seele und des Glük- | Die Rúhrung aller Anwesen-

den heiligen Tônen des le Deum laudamus. und der Kanonen- | den glücklichen Ausgang der |

Die Fahnen der Garde, die | Paris und Varna und die | Fahne des Atamanischen Kosaken - Regiments des Thronfolgers | Kaiserlichen Thron, ringsumher standen die Auserwählten aus den Tapfern, die Kaiserlichen Grenadiere, die | zu beiden |

friegerischer Marsch, beim Eintritt Ihrer Majestäten aber die | Die Kaiserin betrat |

Das in | dem Saal gegenwärtige Militair neigte die Waffen zum Gebet, | Der Kaiser führte den Thronfolger | wo Er dem Ober-Prediger der Garde folgenden | „Jch Endesbenannter verspreche vor dem all-

alle Ausnahme tapfern und kräftigen Widerstand zu leisten. Jch |

Musik, |

Unterlaß für jene Zeit vorzubereiten, wo es nah dem Willen des Kaisers mir vergönnt seyn wird, Jhm und Rußland zu dienen, ist es mein Wunsch, diesen ernsten, wichtigen Tag meines Le: bens durch irgend etwas, wenn auch nur für Wenige Nüäbli- ches, zu bezeichnen und damit einigermaßen meine Dankbarkeit dem Orte zu bezeugen, an welchem ich meine Kinderjahre ver-

| der Prinz in die Reihe der tapfern Russischen Armee zum wirklichen | lebte, wo ich Rußland ‘lieben lernte und wo ih endlich meinen Im Saale des heiligen Georg war vor |

heiligen Eid leistete. Jch bitte Sie, die hier beigefügten funf- zigtausend Rubel unter diejenigen unbemittelten Bewohner Petersburgs zu vertheilen, die der Hülfe am meisten bedürftig sind und dieselbe vorzüglich verdienen. Möôgen sie mit mir und allen unsern Mitunterthanen den Allerhöchsten bitten, daß Er uns Unsern Kaiser noch lange erhalte und dem Russischen Reiche eine unwandelbare Wohlfahrt schenke. Jch verbleibe Jhnen stets wohlgewogen. St. Petersburg, den 22. April (4. Mai) 1834. 1 Alexander.“ Durch Tages - Befehl vom 4ten d. M, haben Se. Kaiserl. Majestät in Gemäßheit der Bestimmungen des §. 27 der prag- matischen Sanction hinsichtlich der Kaiserl. Familie, den General der Jnfanrerie, General-Adjutanten Fürsten Lieven, zum Kura- tor Sr. Kaiserl. Hoh. des Großfürsten - Thronfolgers ernannt. Am 5. Mai, dem hohen Namensfeste Jhrer Majestät der Kaiserin, dem Geburtsfeste des Thronfolgers Cesarewitsch und dem Namensfeste der Großfürstin Alexandra Nikolajewna, wohn- " ten der Kaiser und die Kaiserin mit Jhrer erhabenen Familie

| dem Hochamte in der großen Kirche des Winter-Palastes bei. Die Glieder des Reichs-Rathes, die Senatoren, Generale und Stabs- und Ober - Offiziere, der Hof und die übrigen Standes- | Personen beiderlei Geschlechts, waren bei dem Gottesdienste zu- gegen. Nach der Messe hatten die Glieder des heiligen Synods die Ehre, ihre Glückwünsche Ihren Majestäten und dem Thron- folger Cesarewitsh in der Kirche darzubringen, woselbst die Kai- serin auch die Glückwünsche der bei Hofe vorgestellten Damen | der Residenz empfing. Aus der Kirche begaben Jhre Majestä- ten Sich nah dem Saale Peters des Großen, woselbst das | ganze diplomatische Corps die Ehre hatte, vorgestellt zu werden. Die Minister, Graf Nesselrode, Graf Tschernitsche\ und Graf Cancrin haben den St. Andreas - Orden in Diamanten, und der General - Direktor des Postwesens, Wirkliche Geheime Rath Goli6yn, das in Diamanten gefaßte Portrait des Kai- sers, um dasselbe auf der Brust zu tragen, erhalten. Außerdem | wurden noch der diesseitige Gesandte in Neapel, Graf Stackel- | berg, der Militair - General-Gouverneur von St. Petersburg, | Graf Essen, und der General - Adjutant, Graf Benkendorf, zu | Rittern des St. Andreas-Ordens ernannt. | Se. Kaiserlihe Majestät haben dem Ober-Hofmeister Dur- now den Alexander - Newski-Orden in Diamanten, dem Ober- Hofmarschall Naryschkin und dem Ober- Hofstallmeister, Fürsten W. Dolgoruki, den Stk. Wladimir-Orden erster Klasse, dem Hof- meister und Senateur Perowski den Weißen Adler-Orden , und dem Kaiserlichen Leibarzt, Sir A. W. Crichton, den St. An- -nen-Orden erster Klasse verliehen. Der wirkliche Geheime Rath Fürst Kotschubei is zum Reichs- Kanzler für die inneren Mg erat ernannt worden, und der Minister des Kaiserlichen Hofes, General der Jnfanterie, Fürst Wolkonski, hat zum Zeichen des Kaiserlichen Wohlwollens einen Stab von Ebenholz erhalten, dessen mit Diamanten rei verzierter Knopf einen von kostbaren Steinen strahlenden Reichs4