1834 / 142 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Zu Abtragung etwaniger Schulden hat der Joh. Motte zu Ronsdorf (Regter.-Bez. Düsseldorf) der dortigen evangelisch- lutherischen Gemeinde ein Kapital von 1000 Rthlr. ausgeseßt

und der katholischen Kirche desselben Ortes hat der zu Elber- feld verstorbene Josua Schüller 2000 Rthlr. vermacht.

E Etn

Königliche Oper.

Ueber das Verhältniß der am 17ten d. M. und wiederholentlich am 20sten aufgeführten „Olympig// zu den Übrigen Opern Spon- tini’s, so wie Úber ihren eigenthümlichen Werth, erlaubt der uns figeenene Raum heute kein umsiändliches Urtheil. Was dagegen ie Aufführung anbetrifft, \o verdient zuvörderst das Orchester an beiden Tagen das hbchste Lob. Es hat vom Anfange bis zum Schlusse mit meisterhafter Gewandtheit und Sicherheit das Zarteste wie das Gewaltigste ausgedrückt, und weder bet allmäligen Ueber- gängen, noch bei den { rfen und raschesten Gegensäßen etwas zu wünschen übrig gelassen. So múhsam auch viele Proben erscheinen, so leiht man wegen der Strenge des Feldherrn die Geduld verlieren möchte; ein solcher Sieg i nur auf diesem Wege zu erlangen. Un- ter Spontini’s Leitung kann die Berliner Kapelle und das Berliner Chor, allen Europäischen kühn entgegentreten.

Wie schon früher zeichnete sich Herr Bader auch diesmal in der Rolle des Cassander aus. Sie is allerdings angreifend; allein es lohnt sich eher, seine Kraft (jedoch immer mit weiser, künstlericher Mäßigung) an eine große, wahrhaft dramatische Aufgabe zu verwen- den, als ein Dußend unbedeutender Rollen in aller Bequemlichkeit abzusingez. Herr Bader bedarf, seiner Richtung und Singrveise nach, des dramatischen Komponisten und dieser bedarf seiner. Wollte, oder müßte er Rollen in den größten Opern aufgeben, es wäre eben so, als wenn Madame Crelinger nicht mehr in angreifenden Tragddien (z. B. Heinrich VI., Konradin, der Tochter der Luft u. dgl.) auftreten, sondern sich mit leichten, aber auch geringeren Rol-

len begnügen, das heißt, zur Ruhe seßen wollte.

Herr Hammermeister und Herr Zschiesche, welche die Rollen des Antigonus und Oberpriesters zum erstenmale sangen, standen Hrn. Bader ldblih zur Seite. Der Demoiselle Lenz war die Olympia Übertragen worden, eine Rolle, ohne Zweifel viel schwerer, als sie either irgend eine gesungen hatte. Es zeigte sih aber auch hier, Fleiß, Aufmerksamkeit und guter Wille sich immer lohnen, und daß feiner besser weiß wie eine Rolle aufzufassen und vorzutragen sey, als der Komponist selbsi. Fndem wir die Fortschritte der Demoiselie Lenz in Gesang und Spiel gern anerkennen, können wir doch nicht umhin daran zu erinnern, daf ste nicht am Ziele, sondern erst am Anfange einer grdßeren Bahn steht. Schon zu oft erlebten wir , daß ausge- zeichneter Beifall ein Unglúck für junge Sängerinnen ward, und sle in B zurücksinken ließ, oder zu Übertriebener Eitelkeit verlockte.

nach einigen P (wenn Fortschritte ausbleiben) Tadel verdie- nen. BVillig is es ferner, daß für steigende Verdienste (wenn es die Verhältnisse gestatten) auch das Gehalt erhöht werde, obgleich die Directionen bei Fassung der Verträge richt vorsichtig genug seyn können, weil manche Sänger und Sängerinnen nah Bewilligung von Zulagen sogleich vergessen, daß diese nur in Erwartung großer Anstrengungen und \{wieriger Leistungen zugestanden worden. Wer auf ein erstes Gehalt Anspruch macht, muß auch die ersten Rollen fingen können und singen wollen.

Die Darstellung der Statira hat uns von Neuem in der Mei- nung bestätigt, da l Sängerin die größten Wirkungen hervorzubringen vermag und daß hier ihr wahrer Beruf liegt.

Madame Schröder - Devrient als dramatische |

Rollen, wo der melismatische Ge- |

_ Nur die vorwärts Strebende erhält sich in der Gunst des Publikums, und was heute mit Recht genügt und erfreut, würde |

sang vorwaltet, und die matt und thatenlos sich hinkhleppende Fa- |

hel, keine Kraft der Begeisterung und des tiefen Gefühls fordert |

oder erlaubt, mag sie Anderen Überlassen. Jn den beiden Haupt- Scenen der Statira sahen wir keine Schauspielerin , die uns aller- hand Künste vormacht, um den Beifall zu erzwingen; wir sahen und erlebten mit ihr Alles, was Worte und Tône aussprachen. Dies ist der Triumph der dramatischen Kunít. i War denn ( hdren wir fragen) an beiden Vorstellungen Nichts auszuseßen? Allerdings, selbs die Hauptprobe hatte cinen sehr wich- tigen Vorzug vor der Aufführung: Freitags betrug nämlich die Wärme des Hauses nur 14 Grad, Sonnabends aber gewiß 24 Grad, und vorgestern nicht viel weniger; weshalb das Anhdren einer jo langen und mächtigen Oper doppelte Anstrengung erforderte. Uebri=

gens liegt die Schwierigkeit, sie aufzufassen, unseres Erachtens nicht | darin, daß die Olympia so lârmend sey (vielmehr ist des Milden | und Zarten nicht weniger darin anzutreffen ), sondern die Anfiren- |

gung folgt wesentlich daraus, daß Worte und Musik über drei Stunden lang eine ununterbrochene Aufmerksamkeit erfordern. Das- selbe giit in grdßerem oder geringerem Maße von allen denieni- gen Opern, wo nicht gesproh |

haft dramatisch gedichtet und geseht sind. îm Freishüß die unerhörte Geschichte im Oberon vom Säcken der Weiber, im Don Juan vom Früh- aufstehen, dem Bruder Kredit u. \. w. vorgetragen werden - fann

Während z. B.

man sich bequem erholen, umsehen , lorgniren u. dgl.; nicht o in |

der Vestalin, der Armide, Alceste u. \. wo. Ob Úbrigens jené Opern durch Ruhepunkte oder leere Stellen solcher Art nicht mehr verlie- ren als gewinnen, is schr die Frage; wir unsers Theils glauben daß, wenigstens im Don Juan, Mozarts bewundernswürdige Musik ohne jene Allotria noch grôßere und unge|tdrtere Wirkung hervor- bringen würde. : E Obgleich ein genaueres Studium der Olympia uns mit threm Werthe besser als sonst bekannt gemacht und unsere Fähigkeit zu hdren erhdhet hatte, hegten wir do eigentlich a priori die Absicht , wenigstens an den Trompeten und dem Triumphzuge des dritten Aftes einen Anstoß zu nehmen und ihn zu mißbilligen. Un- willfurlich aber vergaßen wir diesen Vorsaß, fühlten uns durch die Kraft der Musik nah Asien verseht - gedachten des Schicksals so vieler Könige und Völfer, und wurden von der jugendlichen Em- pfindung wieder ergrifen, mit welcher wir vor 25 Fahren über den Triumphzug Alexanders des Großen am Flusse Hydaspes folgende

en wird, und die Recitative wahr- | von dem Probeschuß, |

\

|

| | |

976

Worte niederfchrieben: Nachdem matt M r dem” Jupiter i

Ammon, den andern Gdttern und den Fndischen Flüssen Opfer ge- bracht, nachdem Alexander aus goldener Schale die Spende darge- boten hatte, brachen Alle auf in prachtvoller vorgeschriebener Ord- nung. Der Chor-Gesang der Schiffenden hallte zwischen den fel- sigen waldbewachsenen Ufern in ungeheurem Echo zurúck, vom Lande her ertônten die Antworten der brigen Macedonter und der Fnder, dann trafen Alle zusammen in gleichem Loblicde. Welch? ein

Trinumphzug , welch? ein pldbliches, herrliches Leben in diesen Ge- | | wässern und Felsen! Mehr als zweitausend Jahre sind seitdem ver- |

flossen, und jene Ufer haben nic wieder Hellenische Gesänge gehört; | fiumm geblieben bis auf den heutigen Tag, es erklingt |

das Echo is nur in unseren Herzen mit freudiger Wehmuth! 0—0

Meteorologische Beobachtung. 41834. E E | Abends Nach einmaliger

24. Mai. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. . 1340.5 s "Par./340, 4 1 ‘’Par./341. 2 s Par [Quellwärme 7,1 °® R. Luftwärme | 13,9® R. | 18,8 ® R. | 10,2 ® R. S Thaupunft | 8,1 ® R. 6,2 ° R. 6,6 ° R. Flußwärme 15/8 ® R. Dunfisättg. 68 pCt. 38 pCt. 75 pCt. Bodenwärme 412, s ® R, Wetter... | halbheiter. | halbheiter. | heiter. H v ai Wind A | NO. M. | NW C usßdünft. 0,2 61 1 Wolkenzug |! -— M | n Niederschlag 0.

Berliner Börse. Den 22. Nai 1834.

982 JGrosshz. Pos. do. 4 [1027

St. - Schuld - Sch. | 4 | 997 j (c 2E Pr. Eagl. Anl. 18,/ 5 [1035 | pOstpe. Pfandbr. [4 | 995 Pr. Eogl. Aul. 22. 5 | | fPomma. do. 4 [1064 (1057 Pr. Eag!. Obl. 30.| 4 | 955 | 945 [Kur- u, Neum. do.| 4 [1067 ¡1064 Präm. Sch.d.Seeh.i —| 57 | 564 FSchlesische do. 4 | 11055 Kur. Obl. m. l, C| 4 | 983 | f[ikast.C.dK.-u.N|—| j 674 Neuma.lat.Sch, do, 4 | 982 | 1Z.-Sch.d.K.u.N.|—| | 675 Berl. Stadt - Obl. | 4 | 995 a E Königsb. o {4 | { -- Holl. yollw. Duk. | 174 | Elbing. da. (45! [98 Neue da.|— | -— | 185 Dans. do, in Th.|—| 37 | ÎFriedrichsd’or . .|— | 135 | 18% Westpr. Pfandbr.| 4 11002 | —- f[Disconto.....|—| 3 | 4 Wechsel-Cours. pla ltt Ó | Brief | Geid. Amsterdam . M: 200 1, Kurz | {1413 S Hambu 200 Mk: Uz 1522 | di N 300 Mk. |2 Mi. [1514 | London U 8M |= (626 Paris 300 0 12 Me. | 808 | 80x Wien in 29 Xr. 150 Fl. [2 Mt 11042 | AUeEDU E 0E [20Me 4034 | Breslau (00 D Me 994 j e O ae U Fraikfärt a M Wz... Gor 2 Mt 14022 | Petersburg 6... 400 RDL (3. Woch | 302 | Mars e 600 Fi. Kurz —-

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 17. Mai, Niederl. wirkt. Schuld 514. 5g do, 974. Ausgesetzte Schuld 15 Kanz-Bill. 252, 419 Amort. 90,5. 348 73%. Russ. (v. 1831) 97 Preuss. Prämien - Scheine 99. do. 42 Anl. —. OVesterr. 975. 5 Span. 70. 32 443.

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: Antwerpen, 16. Mai. Span. 52 693, 32 452, Zinsl. 153. Belg. 99. Bras. 77. Neap. 89+. Wien. 17. Mai. g Met. 994. 246 —. 45 9072, Bank-Actien 12807 100 Fi. 205. Part. -Obl. 1372.

E Kdöniglihe Schauspiele. Freitag, 23. Mai. Jm Schauspielhause: Der erfte Schritt, Lustspiel in 3 Abth., von Frau v. Weißenthurn. Hierauf: Wohnungen zu vermiethen, fomishes Gemälde in 5 Rahmen, von L. Angely. _ Sonnabend, 24. Mai. Jm Opernhause : Olimpia, große Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini. (Mad. Schröôder- Devrient: Statira, als Gastrolle. Dlle. H. Elsler wird hierin tanzen.)

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran- ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Jm Schauspielhause: 1) La grande dame, drame vaude-

ville en 2 actes, par Bayard.

veau en 1 acte, par Derville et Laurencin.

_ Könátgstädtisches Theater. Freitag, 23. Mai. Der Kreuzritter in Aegypten, große heroische Oper in 4 Akten. Musik vom Königl. Hof-Kapellmei- ster Meyerbeer. (Mad. de Méric, vom K. K. Theater della Sçala zu Mailand: Palrmide, als sechste Gastrolle.)

Preise der Pläbe: Ein Pla6 in den Logen und im Balken

des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

2) La première représentation |

de: Vive le divorce, ou: Ma femme nm'’adore, vaudeville nou- | ¡roc s | 4proc. 91!

| 100 Fl. 207. Preuß. Präm. -Sch. 561.

NaGQLiG ten.

Der Kaiserl. Russische Botschafter Könige. Gestern Mit

Neueste

Paris, 16. Mai. vorgestern Abend eine Audienz beim

arbeiteten Se. Maj. mit dem Minister der auswärtigen Angele, | genheiten und begaben sich darauf mit der Königin und de; |

P Adelaide nah Neuilly.

er Gesez-Entwurf über die Französische Bank ist noch in Î

heblichen Debatte, zu der die Artikel 3 6 Anlaß gaben, un; verändert mit 75 gegen 19 Stimmen angenommen worden. Die Deputirten-Kammer beschäftigte sich gestern,

| unmittelbar nah der Annahme des Geseb- Entwurfes Über die

} Bewahrung von Kriegs-Waffen und die Errichtung von Barr, | kaden (deren Art. 5-—11 wir morgen mittheilen werden), mi dem von der Pairs - Kammer veränderten Gesel - Entwurfe übe

die Stellung der Offiziere der Land- und Seemacht. Der Pr sident begnügte sich damit, die im Allgemeinen wenig erheb, lichen Amendements dieser Kammer vorzulesen; sie wurden sämmtlich angenommen, und das ganze Gese ging darauf mi 233 gegen 13 Stimmen durch. Jn der heutigen Sibun

| der gestrigen Sibung der Pairs-Kammer, nach einer uner, E

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waren mehrere Gesetze von örtlichem Juteresse an der Tagesordnung; F

sie betrafen außerordentliche Besteuerungen in verschiedenen Ge

meinden und den Bau einer Brúcke Úber die Vilaine, und wur den mit großer Stimmenmehrheit angenommen. Geses- Entwurf betraf einen, dem Minister des öffentlichen Un terrihts auf die Fonds der Universitäe zu gewährenden Vor:

\chuß von 120,000 Franken zur Vollendung der Gebäude F

die medizinishe Fakultät. Auch dieser Gesetz : Entwurf gin

ohne Weiteres durch. Größeren Widerspruch fand ein Ge F ses Entwurf, wodurch der Minister des Jnnern eine Summ F von 400,010 Fr. für die diesjährige Juli-Feier verlangt. Hern F | Pelet war der Meinung, daß diese Ausgabe der Stadt Parié

| allein anheimfallen müsse, während der Graf Delaborde di | Ansicht aussprach, daf, da die Juli-Revolution in dem Jnteress | von ganz Frankreich geschehen, das ganze Land auch zu det

| Feier derselben beitragen müsse.

i Die verlangte Summe wurde usleßt auf die Hälfre, asso auf 200,000 Fr., reducirt und de ese6-Entwurf zu diesem Betrage angenommen.

Der Constitutionnel glaubt, daß die Deputirten Kam mer das Einnahme- Budget rasch annehmen und bereits am nächsten Mittwoch (den 21sten) ihre leßte Sibung halten werde,

Der {lte hiesige Wahl - Bezirk, der dem zum Pair erhobe nen Herrn Barthe einen Nachfolger zu geben hatte, hat gestern an dessen Stelle den Maire des gedachten Bezirks und ministe

| riellen Kandidaten, Herrn Démonts, zum Deputirten gewählt. Dit

| Zahl der eingeschriebenen Wähler belief sich auf 1088, von denen j:

| doch nur 789 wirkli erschienen. Herr Démonts erhielt 501, der Kan:

didat der Opposition, General-Advokat Berville, 211, und der Graf

} geruht.

Ein andere E

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C Ede a r IRO L

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Chabrol, ehemaliger Präfekt des Seine-Departements, 59 Stim: | men, die übrigen Stimmen zersplitterten sich. Herr Dómonté F

hat bereits in der heutigen

s gen Sibung der Deputirten - Kammer, F nachdem seine Wahl für gültig befunden worden, den Eid gelei: F

stet und seinen Si6 in der zweiten Section der linken Seit: |

genommen.

Der General Graf Guilleminot soll definitiv zum Gouver: neur von Algier ernannt worden seyn; es ist indessen noch un gewiß, ob er diesen Posten annehmen wird.

__ Herr Euzen Périer, ein Neffe des verstorbenen Ministers, i | reist heure Abend mit einem Auftrage des Ministers der aué | wärtigen Angelegenheiten nah Madrid ab. i

; Man spricht von einer großen Beförderung in der Armee, die bei der Jahres - Feier der Juli- Revolution vorgenommen

| werden würde.

Metall, 1004. |

Der Präfekt des Departements des Pup-de-Dôme hat di Protestation des Stadt-Raths von Clermont: Ferrand gegen der

| Beschluß des Pairshofes annullirt.

Lo‘tse zu |

Aus Madrid schreibt man unterm 7ten d. M.: „Di

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| Aushebung der 25,000 Mann is zwar geschehen, indessen bedar

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Auf Befehl: |

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die Nord-Armee noch bedeutender Verstärkungen, und der Ge neral Quesada behauptet, daß es ihm unmöglich sey, sich in Na varra und den Baskischen Provinzen zu halten, wenn er nich mindestens 40,000 Mann unter seine Befehle bekomme. Wir haben durchaus keine Kunde von unserer Expedition nad Portugal; es scheint, daß der General Rodil in der leßten Zei keine weitere Fortschritte gemacht hat.“ (Das Journal des Débats theilt diese Nachrichten mit.)

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 106. 40. tin cour.f

106. 00. SpLoc D. CODDE, (9. 90 Neap. pr. compt. 97. 30. Rente 74. - 3proc. do. 447, Cortes - Obl. 29, 992, 5proc. Rôm. 971. Ausgesckte Span. Schuld —.

Frankfurt a. M., 19. Mai. Bank - Actien 1563. Parc. - Obl.

lin cour. 80. 5.

l proc. fin cour. 97. 45.

1391,

Redacteur Catte i. i TEc 7 e S

Gedruckt bei A. W. Hayti.

5proc. Span.| 5proç. Belg.

Hesterr. 5proc. Metall. 1004. j Si E u Doll. 5proc. Obl. 96. Poln. Loose 65. Span. 5proc. Rente 702, Zproc. do. perp. 45.5

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E i P E E I E Gh * j “E z , c s e H e: L L Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Straaren. 5B e fanntmacchung en. Bekanntmachung. I Ong enewees Weg, H Baudirektors Herrn Schinkei, Mir eriéuterit

: Gerichrclihe Vorladung. Auf den Antrag der Wittwe des unlängst zu Pa-

heim aefallen? gesammte VYerlassenschafr des verstorde-

« cehvrene

Mai, 29. Juni eder am 11. Juli d. I., Morgené 19 Uhr, oor dem Könial. Hofgericht speciell anzuinel- der nd zu beglaubiaen bei Sirafe der Pcäclufson fü!

Bad Nenn doe f | Die Bade- Anstalt zu Nenndorf wird in diesem Jahre, mig verstorbenen Pächters C. Range, gebornen Beyer, [wie biéher, am 1. Juni e¿vfaet uad von diesem Tage siad dur ein den Stralsundischen Zeitungen in ex-|an werden die Schwefel-, Schlamm-, Gas-, Douche-, venso eingerüdtes Proclam vom heutigen Tage ali: | Tropf- und Sturz- Báâder, die Salz-Bâder aber vom diejenigen, welche an die der Extrahentin erblich an-|15. Juni an, gegeben werden. Einem geehrcen Publifum wird solches mit dem nen Pächters Carl Range, insbesondere an das dazu Bemerken befannt gemacht, daß Anfragen in ärztlicher Pachr:c#t von Pamig und das daselbs be-| Beziehung an die dasigen Herren Brunnenärzte und fi dliche Jnoentarium aus irgea eincm Grunde Rech- Logiébeftellungen, mit gefälliger Angabe der Zeit der rens, namentli aus Erbrecht Forderungen und An [ Ankunfc, an den Herrn Burggrafea Rück in Nenn- sorche zu habea vermin, geladen, solce am 30 |dorf zu richten sind. Bad Nenndorf, den 1. Mai 1834. Kurfürßgliche Brunnendirection.

Elberfeld, am 12. Mai 1834.

immer, we!che am 31. Juli d. J. erkannt werden und 12'024 guch hierdur.þ gemeinfundia gemaht wird. Daium Greifswald, den 6. Mai 4831.

Bekanntmachung. Deut sch-A merifanischerBergwerks-Verein. Die unterzeichnete Direction ladet, in Gemäßheit

Köniol. Preuß. Hofgericht von Pommern dex Beschlüsse der 16. General-Versammlung uad mit|Auch unter dem Titel:

und Rugen. S.) v. Möl (er, Praeses,

(T k Auto

Hinweisung auf unser Rundschreiben vom 1. Mai d. I. die Afcionaire ein, der _

“am 7. Juni d. J-- Nachmittags 3 Uhr,

im Saale der hiesigen Börsenhalle zu halcenden Sie-

enthaltend:

her Gelegenheit sie hier noch den §. 24 der Statuten

in Erinnerung dbrinat, und bittct, die üblichen Stimm: |fü j 4 Route PdT af (8, Nd E. Sun (n Ven gewbbnliden Bw fur Zimmerleute enthaltend, ersbeint näheus. reau-Stunden bei ibrem Rechnungéführer Herrn von Zwehl in Empfana nehmen zu wollen.

Die Direction des Deutsh-AmerikaniscHen Bergwerk- Vereins.

Literarische Anzeigen.

dem Texte. gr. Fos. gebunden. 4 Thlr 15 (gr.

Der 2te Theil dieses Werkes, die Vorlegeblärre!

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z ; E A O Portraits 24. Saurday- Mag 22. f An unserem Verlage if erschienen (a iein, 2te Serie ct 8. Finden's Bibie 3, Westall's f pold Voß in Leipzia zu bezieden ): {( u von Le 0- en's Ie cstalls __ Vorlegeblätter für Maurer O in 42 lithographirten Tafeln mir Erläut?-!. rungen. N ach der Original-Ausgabe der K j- [ist s0 eben erschienen : aigl. tehnishen Deputation für Gewerbe,

mit deren Bewilligung herausgegeben. |

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Grundlagederprafkti i i i g ‘Bare did ia 29 Müñedie: ter Band: (die Lehre von den qualitativen ch f tern, und: Entwürfe zu Wohngebäuden in 20 Tafeln, nach Zeichnungen des Königl. Ob. r-

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142.

E an A C Dp C: —. it A L E M E S S As e S E

Amtliche Nachrichten. Fronifk des. Tages.

Se. Majestät der König haben dem Post-Direktor Schneege zu Brieg den Rothen Adler - Orden dritter Klasse zu verleihen

chAy

R E A

Se. Majestät der König haben dem Königl. Bayerischen Rittmeister im ersten Chevauxlegers- Regiment, Freiherrn von Ltndenfels-Reislas zu Baireuth, den St. Johanniter-Orden zu verleihen geruht.

Des Königs Majestät haben den Land- und Stadtgerichts- Affesor König in Wriezen zum Justiz-Rath zu ernennen

geruht.

Bei der am 21sten und 22sten d. M. fortgeseßten Ziehung der 5ten Klasse 69er Königl. Klassen - Lotterie fiel der erste Haupt-Gewinn von 150,000 Rthfr. auf Nr. 78,211 nah Bres- lau bei Schreiber; 1 Gewinn von 5090 Rthlr. auf Nr. 58,647 nach Stettin bei Rolin; 4 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 34,675. 64,558. 93,593 Und 34,603 in Berlin bei Seeger, nah Barmen bei Holzschuher , Düsseldorf bei Spaß und nach Prenzlau bei Herz; 33 Gewinne zu 1000 Rth!lc. auf Nr. 858. 269. 2393. 5577. 8163. 9546. 11,330. 11,575. 14,116. 16,199. 17,029. 21,233. 36,195. 37,166. 38,612. 40,530. 41,872. 43,694. 44,65. 46,649. 48,254. 49,599. 57,898. 70,498. 73,811. 74,773. 77,493. 79,696. 83,857. 89,798. 94,043. 97,952 und 98,673 in Berlin 2mal bei Alevin, 2mal bei Jonas und 2mal bei Seeger, nah Breslau bei Leubuscher und ámal bei Schreiber, Côln bei Rein:bold , Crefeld bei Meyer, Danziz bei Roboll, Driesen bei Abraham, Düsseldorf bei Simon und Zmal bei Spab, Elbing bei Silber, Frankfurt bei Kleinberg, Halle 2mal bei Lehmann, Jauer bei Gürtler, Fserlohn bei Hellmann, Landsberg a. d. W., dei Gottschalk , Liegniß bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns, Múhlhausen bei Blachstein, Sagan bei Wiesenthal, Salzwedel bei Pflughaupt und nah Stettin bei Rolin und bei Wilsnach ;

| 46 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 3282. 4136. 5154. 7124.

£815; 10,201. 14,391. 14,704. 17,942. 18,107. 20,634. 22,308. 35,088. 26,627. 27,511. 28,768. 36,851. 38,068. 38,220. 38,705. 40,589. 41,618. 43,126. 43,263. 43,362. 45,246. 50,390. 50,444. 58,505. 59,210. 62,170. 62,387. 64,480. 66,613. 67,595. 69,228. 71,378. 74,377. 77,324. 78,559. 78,843. 86,249. 87,451. 87,916. 96,700 und 99,190 in Berlin bei Baller, bei Borchardt, Zmal bei Burg, 2mal bei Grack, bei Gronau, bei Joachim, bei Mend- heim, bei Mestag und bei Seeger, nah Breslau Zmal bei Schreiber , Coblenz bei Seligmann und bei Stephan, Côln bei Krauß, Danzig bei Rogzoll , Delibsch bei Freyberg, Dússeldorf beé Simon und 3mak vei Spal, Ciberset bei Benoit und be Heymer , Frankfurt bei Kleinberg und bei Salzmann, Halber- adt bei Pieper, Halle bei Lehmann, Jauer bei Gürtler, Kö- nigóberg in ‘Pr. bei Burchardt und bei Heygster, Liegniß bei Riedel, Lippstadt bei Bacharach, Magdeburg Z3mal bei Brauns, Marienwerder bei Schröder, Memel bei. Kaussmann, Posen bei Bielefeld, Potsdam bei Bacher, Ratibor bei Steiniß, Salz- wedel bei Pflughaupt, Siegen bei Hees und nach Stettin bei Milsnach; 61 Gewinne. zu 200 Rthlr. auf Nr. 1941. 3106. 4955. 5250. 7256 7610.. 9984. 12,105. 13,205. 13,522. 13,853. 16,873. 20,006. 923,101. 24,470. 27,681. 28,255. 32,761. 35,372. 36,025. 36/459. 39,218: 43,023. 45,406. 45,497. 48,137. 18,138. 48,317. 49,971. 50,265. 01/209: 51,449. 52,663. 00/102. 53,286. 53,631. 55,416. 55,958. 57,236. 59,496. 61,670. 65,764. 66,676. 68,057. 70,487. 12,128. 74,966. 76,563. 77,109. 77,624. 79,616. 79,806. 82,722. 83,881. 84,770. 87,337. 90,804. 91,824. 91,945. 95,759 und 99,940. Die Ziehung wird fortgeseßt. Berlin, den 23. Mai 1834. Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

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Paris, 17. Mai. Der König fährte gestern den Vorsiß im Minister-Rathe. : 2

Jn der Pairs - Kammer legte heute der Marschall Sovlt den Gese6- Entwurf vor, wodurch die nôthigen Gelder verlangt werden, um die Armee bis zum 1. Juli k. J. auf dem jebigen Fuße von 360,000 Mann belassen zu können. Der Großsiegelbewahrer brachte seinerseits den Geseh - Entwurf úber das Verbot der A von Kriegs -Waffen und Muniticn ein. Nachdem darauf eine Kommission zur Prúfung des Geseß-Entwurfes Über die Urbarmachung der Wälder er- nannt worden, wurden 2 Kommissions - Berichte abgestattet; in dem einen trug Herr Tripier auf die Bewilligung der 400,000 Fr. für die Opfer der leßten Pariser Unruhen, in dem anderen der Herzog von Bassano auf die Annahme des von der Deputirten-Kammer in seiner M Gestalt wiederhergestellten Gesel - Entwurfes über die bschaffung der Majorate an. Der Vorschlag des Grafen Dejean, daß man die Erôrterung dieses leßteren Gese6- Entwurfes bis nach dem Einnahme - Budget verlege (wonach derselbe in der gegenwärtigen Session nicht weiter zur Sprache kommen wúrde), wurde vorläufig verworfen. Der Geseb - Ent- wurf über den Austausch verschiedener Gebiets - Theile auf Korjika ging hiernächst ohne irgend eine Debatte durch. Am Schlusse der Sibung berichtete noch Herr Gautier über das Gese wegen M Leaas der Zinscn von dem Haytischen Kapitale, und der Graf Roy Über das Ausgabe-Budget für 1835. Die Kammer vertagte sich darauf bis zum nächsten Montag.

Ueber die gestrige Sibung der Deputirten-Kammer ist noch zu melden, daß am Schlusse derselben der Geses-Ent-

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Berlin,

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wurf zur Berathung kam, worin der Minister des Jnnern einen Kredit von 1,200,000 Fr. zur Unterstüßung der unschuldigen Opfer der lebten Lyoner Unruhen verlangt. Die Kommission hatte diese Forderung auf 1 Mill. reducirt und dabei zugleich bevor- wortet, daß diese Summe bloß unter die hülfsbedürftigste Klasse vertheilt werde. Nachdem zwei Redner (worunter Herr Gan- neron) wider und einer für diese Bewilligung gestirnmt, be- stieg Herr Thiers die Rednerbühne, um seine Forderung zU mo- tiviren. Wenn es sich um eine Entschädigung handelte, äu- gerte er, so würde die Regierung sich dazu niemals verstanden haben, da der Staat eine solche der Stadt Lyon nicht schuldig sey ; es sey aber von einer Unterstüßung derjenigen Einwohner die Rede, die durch den leßten Aufstand ohne ihr Verschulden in eine hülfsbedürstige Lage verseßt worden wären; die Regièrung habe geglaubt, daß, wo ein großes Unglück sich ohne große MNach- theile für das Land wieder gut machen lasse, die Kammern hierzu gera die Hand bieten würden. Es sey ihm wohl bekannt, daß die Lyoner Einwohnerschaft nicht, wie gewöhnlich die Pariser, in den Tagen der Gefahr, zur Bekämpfung des Aufstandes beige- tragen habe; hieran sey aber bloß der Umstand Schuld, daß es feine National-Garde gegeben habe ; wolle man aus diesem Um- stande der Regierung ein Verbrechen machen, so vergesse man ganz, was sih bei den vorleßten Unruhen in Lyon zugetragen, daß nämlich damals nur ein Theil der National-Garde seine Pflicht gethan, der andere aber sih nicht gestellt oder zar mit den Aufrührern gemeinschaftliche Sache gemacht habe ; seitdem aber habe die Reorganisation der National-Garde um jo bedenklicher geschienen, als die Arbeiter-Klasse unter sich un- einig gewesen sey. Nach einigen andern Bemerkungen zur Rechtfertigung des Verfahrens der Regierung sowohl in dieser Beziehung, als hinsichtlich der von der Lyoner Mislitair-Behörde erlassenen Befehle, wonach es den Bürgern verboten war, sich während der Unruhen in den Straßen zu zeigen, {loß der Minister mit folgenden Worten: „„Jch behaupte hiernach, daß die in Lyon stattgehabten Auftritte weder der dortigen Einwoh- nerschaft, noch der Regieruna, noch der Armee zur Last gelegt werden föônnen. Lyon war unglücklicher Weise zum Schlacht- felde gewähit worden, und die Frage, die hier mit dem

Schwerdte entschieden werden soilte, war feine Lyoner, es war eine Französische; hätte der Kampf bloß zwi-

schen den Fabrikherren und ihren Arbeitern stattgefunden, #o würde er allenfalls ais ein rein örtlicher betrachtet werden fôn- nen; handelte sich aber von cinem Kampfe zwischen der Re- gierung und der Anarchie. Was verlangen wir jelzt? Daß das Land den verunglückten Einwohnern von Lyon seine Theilnahme zu erkennen gebe, daß es ihnen beweise, daß es nicht un- empfindlich für ihre Leiden sey. , Dedenken Sie, m. H., daß die- jenigèn, die am meisten gelitten, gerade die am wentasten Schul- dizen sind; es sind unvemittelte Haus - Eigenthümer , deren Be- si6thum verheert worden is. Bedenken Sie ferner, daß es zwi- schen diesen Eigenthümern und der Stadt Lyon zu einem Pro- zesse kommen wird, der, wie er auch ausfallen mag, immer schmerzliche Folgen haben muß; denn wenn die Eigenthümer verlieren, so sind sie zu Grunde gerichtet, und wenn die Stadt verliert, so ist sie noch mehr belestet, als Paris selbst, und es läßt sich gar nicht absehen, wie sie ihre Schulden wird bezahlen können. Bedenken Sie- endlich, daß Lyon unsere betriebsamste Stadt ijt,, und daß es feine zweite in Frankreich giebt, die uns einen so ausgedehn- ten Handel nach allen Welttheilen eröffnete. Jch hoffe hiernach, das die Kammer mir meine Forderung nicht verweigern wird.“ Es wurde hierauf über die einzelnen Artikel des betreffenden Ge- setz-Entwurfes debattirt. Zwei Amendements der Herren Pelet und Ganneron wutden nach einigen Bemerkungen des Herrn Dupin von ihren Urhebern zurückgenommen und die 3 einzel- nen Artikel fast ohne Weiteres genehmigt. Als es indessen zur Abstimmung über den ganzen Geseß-Entwurf kam, fiel dieser mit 189 gegen 109, also mit einer Majorität von nicht we- niger als 80 Stimmen, durch, was eine große Sensation er- regte. Es is dies ein abermaliger Beweis, welch ein gewaltiger Unterschied zwischen dem offenen und geheimen Abstimmen be- \teht; denn dieselben Deputirten, die sih aus Rücksichten für die Minister gescheut, sich bei der Abstimmung durch Aufstehen und Sißenbleiben gegen die einzelnen Bestimmungen des Geseß-Ent- wurfes zu erheben, trugen kein Bedenken, im Stillen eine s{warze Kugel in die Urne zu werfen.

Das Journal des Débats, ohne weiter die Jnkonse- quenz der Kammer herauszuheben, begnúgt sih mit folgender Bemerkung: „Die Bemühungen des Ministers des Innern, der unseres Erachtens die Frage unter threm wahren Gesichtspunkte dargestellt hatte, vermochten nicht, die übermäßige Strenge der Kammer- zu entwaffnen. ‘‘ Das Journal de Paris mißt die Verwerfung des Gesetz - Entwurfes der Rede des Herrn Ganneron bei, ohne sih jedoch darüber auszulassen, wie es zu- gegangen, daß, ungeachtet dieses gleich zu Anfang der Debatte gehaltenen Vortrages, die drei Artikel des Gesez-Entwurfes ein- zeln angenommen worden. „Der Minister des Innern ‘‘, sagt das gedachte Blatt, „pflichtete zwar den Grundsäßen des Herrn Ganneron bei; nichtsdestoweniger aber verlangte er ausnahmsweise eine Unterstüßung für die Lyoner; seine For- derung wurde verworfen. Die Lehre ist hart; nicht ohne Leid fônnen wir an sie denken. Möge sie mindestens für das Land nicht verloren seyn!‘/ Der Temps äußert sich folgenderma-

Kammer den Dank der Lyoner Bürgerschaft erwerben. Seiner Meinung nach hätten die Lyoner sich dadurch, daß sie keinen thätigen Antheil an dem Kampfe der Aufrührer genommen, jed- weder Unterstüßung unwürdig gemachk. Herr Thiers suchte dage- gen die Lyoner dadurch zu rechtfertigen, daß die National-Garde aufgelôst gewesen sey. Hierüber wurde die Kammer ganz verwirrt ; sie wußte niht mehr was- sie wollte, und machte sich daher den Spaß, erst die Artikel anzunehmen, und dann das Gejekß u verwerfen. Auf diese Weise erleidet Lyon einen doppelten

erlust, denn nicht allein, daß es, unter dem Vorwande

einer Vertheidigung in den Grund geschossen, jetzt sein Un-

Sonnabend den 2Nsen Mai.

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ßen: „Was Herr Ganneron gesagt, wird weder ihm noch der

1834.

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glúck allein tragen muß, wird seine entwaffnete Einwohnerschaft auch noch mit dem Stempel der Feigherzigkeit und des Man- gels an Bürger-Tugend gebrandmarkt.“/ Auch der Consfsti- rutionnel. und der National tadeln das Verfahren der Ma- jorität der Kammer. Eben so die Quotidienne, jedoch na- cúrlih aus andern Gründen.

Nachstehendes sind die Art. 5—11 des Geseg - Entwurfes wegen des Verbots der Aufbewahrung von Waffen und der Er- rihtung der Barrikaden, wie solche in der vorgestrigen Sizung der Deputirten-Kammer angenommen worden :

„Art. 5. Wer bei einer aufrührerishen Bewegung of- fene oder verborgene Waffen, Munitionen oder Abzeichen der Civil- oder Milítair-Behörde getragen, soll mit Gefäng- nißstrafe belegt, und insofern dergleichen Jndividuen wäh- rend des Aufstandes selbst verhaftet worden, sollen sie mit der Deportation, wenn sie aber von ihren Waffen Gebrauch gemacht, so sollen sie mit dem Tode bestraft werden.“

„Art. 6. Wer sih bei einer aufrührerischen Bewegung durh Gewalt oder Drohungen Waffen oder Munition aller Art zueignet, sey es /durch Pländerung der Läden, Wacht-Po- sten, Magazine, Zeughäujser und anderer öffentlicher Anstalten, oder durch die Entwaffnung der Agenten der öffentlichen Macht, soll Zwangs-Arbeit auf Zeit erleiden, und es joll ihn überdies eine Geldstrafe von“ 200 bis 15,000 Fr. trefsen.“/

„Art. 7. Dieselbe Strafe erleidet derjenige, der bei e: nem Aufstande durch Gewalt. oder Drohungen sich eines be- wohnten oder zu ZOrAnungen bestimmten Hauses bemächtigt ““

„Art. 8. Mit Gefängnißstrafe wird derjenige belegt, der bei einem Aufstande Wacht - Posten ünd andere Staats - Ge- bäude besest, um die dfentliche Macht an ugreifen oder ihr Widerstand zu leisten. Dieselbe Strafe trisst denjenigen, der in der nämlichen Absicht ein bewohntes oder nicht bewohntes Privat-Haus mit Einwilligung des Wirthes oder Miethers beseht; sie trifft aber auch den Wirth und Miether , insofern sie, von den Absichten der Aufrührer unterrichtet, ihnen un- gezwungen den Eintritt in ein solches Haus gestattet haben.“

„Art. 9. Gefängnißstrafe erleiden diejenigen Individuen, die bei einer aufrührerischen Bewegung Barrikaden, Verjchan- zungen oder sonstige Arbeiten, wodur die Ausúbung der öf: fentlihen Macht verhindert werden soll, errihtet haben , oder zu deren Errichtung behülflich gewesen sind; ferner diejenigen, die durch Gewalt oder Drohungen die Zusammenberufung oder Vereinigung der öffentlichen Macht verhindert, oder das Zusam- mentreten der Aufrührer veranlaßt oder erleichtert haben, sey es durch die Austheilung von Befehlen oder Proclamationen, oder dur das Tragen von Fahnen und sonstigen Erkennungs- Zeichen, oder durch jedes andere Mittel; endlich diejenigen, die einen odet medrère “Telegraphen vernichtet oder sh dutch Gewalt oder Drohungen einer Telegraphen-Station bemächtigt, oder Úberhaupt auf irgend eine Weise die Korrespondenz-Ver- bindungen zwischen den verschiedenen Behörden unterbrochen haben.“

„Art. 10. Die in dem gegenwärtigen Gesebe verfügten Strafen sollen, unbeschadet derjenigen verhängt werden, welche die Schuldigen als Urheber oder Mitwisser anderer Verbre- chen zu erdulden haben möchten. Wo indessen zwei Strafen zusammentreffen, da soll die shwerere allein angewandt werden.““ / „Art. 11. Jn allen obigen Fällen soll, insofern mil- dernde Umstände obwalten, nah dem 463sten Art. des Straf- Geseßbuches verfahren werden. Doch können die Kondemnir- ten immer für einige Zeit, die aber das Maximum nicht Úber- schreiten darf, unter polizeilihe Aufsicht gestellt werden.““

Die heutige Sikzung begann mit einigen Bittschriften- Berichten. Verschiedene Geseß- Entwürfe von örtlihem Junter- esse gingen darauf mit 224 gegen 7 Stimmen durch.

Der Pairshof is unablässig mit der Jnstruirung des Pro- zesses gegen die Theilnehmer an den leßten Unruhen beschäftigt; man versichert, daß die Anklage- Afte in spätestens 14 Tagen publicirt werden wird.

Der Oberst-Lieutenant Gardeur-Lebrun ist zum Gouverneur des Palastes Luxembourg ernannt worden.

Der bisherige Kabinets - Chef des Ministers des Innern, Herr Mérimée, ist zum General: Fnspektor der historischen Denk- máler an die Stelle des Herrn Vitet ernannt worden, der sei- nerseits General-Secretair des Handels-Ministeriums geworden ist. Den bisherigen Posten des Herrn Mérimée hat Herr Mar- tin erhalten.

Die Familie des Marschalls Lannes begiebt sich in diesen Tagen nach Lectoure im Dept. des Gers, um daselbst der auf den 25stten angésekten Einweihung der Statue des verstorbenen Marschalls beizuwohnen.

Die Französische Marine hat einen ihrer ausgezeichnetsten Offiziere in der Person des Contre-Admirals Marquis Duquesne verloren, der am 23. März d. J. im 85sen Lebensjahre zu Ha- vana mit Tode abgegangen ist. Er war auf Martinique im Jahre 1749 geboren und hinterläßt 4 Söhne, von denen 3 ihn bei seinem Tode umgaben.

Es heißt, daß der Präsident der Deputirten-Kammer, Herr Dupin, ih gleih nah dem Schlusse der Session nach London begeben werde.

Der Präfekt des Seine- Departements macht bekannt, daß die Revision der Wähler und Geschwornen-Listen in diesem Jahre am 1. Juni beginnen werde.

Von dem Baron von Férussac is hier eine kleine Schrift unter dem Titel: „Ueber den gegenwärtigen Zustand von Frank- reich, und über die Nothwendigkeit sich mit dessen Zukunft zu beschäftigen“ erschienen.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Siz- ung vom 16. Mai. Am Anfang der Sißung wurde mit dem erhôr der Zeugen zur Unterstüßung der gegen das Wahl-Recht

von Warwif gerichteten Bill fortgefahren und die fernere Er- wägung der Bill bis nach den Pfingstferien verschoben. Dann

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