1834 / 155 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Man véernimtnat, daß auf diesseitige Vorstellungen die Franz. Regiexung ihre lekzten strengen Verfügungen gegen Niederl. Nei- sende zurügenommen hat, was hier das Reciprofkum zur Folge haben wird.

Amsterdam, 31. Mai. Der seit einigen Wochen ein- getretene hohe Stand der Fonds-Preise erhielt sich auch noch in den ersten Tagen der heute endigenden Woche , doch trat später ein Zu- rückweichen, wenigstens der Holländischen Staats - Paptere, ein. Man will dieses wieder einer minder guten Erwartung von dem Erfolge der Unterhandlungen in Bezug auf die Belgischen Angele- genheiten und auch der Besorgniß zuschreiben, daß die Veränderung im Englischen Ministerium politishe Folgen haben möchte. Oie auswärtigen Staats-Papiere, mit Ausnahme der Spanischen, haben indeß thre Preise besser behauptet, und Preußische Loose sind selbsi bedeutend gestiegen, so daß diese gestern zu 1064 Fl. begehrt blieben. Fúr Spanische Obligationen is bei nicht erheblichem Umsaß, #09-

wohl für Perpetuelle als Cortes - Bons, eine etwas flauere Stine-,

mung eingetreten. Auch in Griechischen und Südamerikfanischen Fonds fand wenig Handel statt, weshalb deren Preiswechsel nur unbedeutend war. Der Geld - Cours steht wieder auf 23 à 27 pCt. Am gestrigen Getraide- Markt war es ziemlich lebhaft. Poini- cher Weizen wurde bei Partieen zu den früheren Coursen abgenom- men; aucy für rothe Waare zeigten sich viele Liebhaber, welche, da die Verkäufer zurückhielten, selbst etwas bessere Preise anlegten. Roggen war preishaltend bei gutem Umsaß. Hafer wurde hoch- gehalten, weshalb dieser Artikel nicht abging. Folgende Preise sind bedungen: für 129pfünd. schönen neuen bunten Polnischen Weizen 206 Fl., für 124. 127pfünd. geringern dito 178.192 Fl. nach Gúte, für 128. 129pfünd. jährigen rothen Schlesischen 170. 172 Fl., - für 124. 128. 130pfünd. neuen Rostocker 148. 155. 163 Fl., für 127pfünd. Pommerschen 135 Fl., für 127pfündigen Anklamer 152 Fl.; für i21pfünd. alten Preuß. Pommerschen Roggen 153 Fl., für 121pfünd. neuen Pommerschen 120 Fl., für 123. 124. 125pfünd. Rheinischen 130. 132.135 Fl.

Belgien.

Bräássel, 39. Mai. Der Moniteur enthält das Verzeich- niß aller bisher ernannten Belgischen Konsuln, deren es bereits 58 giebt, die in den hauptsächlichsten Europäischen Seestädten, e Ausnahme der Niederländischen und Russischen, ihren Wohnsiß haben.

Belgischen Blättern zufolge, ist der Fürst Hieronimus von Montfort bereits wieder in Ostende (aus England kom- mend) h Aa

Der bekannte General Don Juan van Halen hat auf ein Jahr Urlaub genommen und eine Reise nah Spanien angetre- ten, Dem Jndependant zufolge, ist derselbe, zur Belohnung seiner Dienste als Freiwilliger im Monat August 1831, zum Ritter des Leopold-Ordens ernannt worden.

Nachrichten aus Bogota zufolge, genießt von den drei Columbischen Provinzen nur Venezuela einer gesegneten Ruhe, in Neu - Grenada dagegen und in Aeguator macht sich der alte JInsurrections-Geist noch immer bemerklich.

Polen.

Warschau, 1. Juni. ‘Am 27sten v. M. starb hier der ehemalige Starost von Plozk und Plonsk, Onufrius Bromirski, im 95sten Jahre seines Alters. Der Verstorbene begann seine Laufbahn im Kriegsdienst und war Géeneral- Adjutant des Het- mans Branizki; späterhin, im Jahre 1776, wurde er zum Land- boten gewählt. Der König Stanislaus August verlieh ihm den Meißen Adler- und den St. Stanislaus-Orden. ;

Deutschland.

Schwerin, 2. Juni. Jhre Königl. Hoheiten der Erb- Großherzog und die Erb - Großherzogin sind am 30sten v. M. von Rosto hier eingetroffen und haben sich am folgenden Tage von hier nah Ludwigslust begeben.

stona, 3. Juni. Den gestern erwähnten Verordnungen gemäß, wird eine eigene einheimische Regierung für die beiden Herzogthümer Schleswig und Holstein gemeinschaftlih einge- set, die unter der Benennung: „Königliche Schleswig- Holsteinsche Regierung‘/ ihren Sib auf dem Schlosse Cart haben und die Administration in den Herzogthümern lciten wird. Der Wirkungskreis dieser Regierung umfaßt alle Zweige der innern Verwaltung- mit Ausschluß des eigentlichen Finanz - und Steuerwesens , der Verwaltung der Domainen und Regalien, der Landwesens-Sachen in den Aemtern und Land- (chaften, der Land- und See-Militair-Angelegenheiten und des Ju- stiz:vesens - mit welchem die obervormundschaftlichen Func- tionen und die Aufsicht über das Hypotheken- und De- positenwe(en wie bisher vereinigt bieiben. Jn den zu ih- rem Ressort gehörigen Geschäften erstreckt sich der Wirkungs- éreis der Regiecung auf alle Theile und Distrikte der Herzog- chúmer Schleswig und Holstein, und guf die daselbst befindlichen Einrichtungen und Behörden. Jedoch isst die Universität Kiel davon ausgenommen, welche unter der unmittelbaren Lei- tung der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen Kanzlei in Kopen- hagen verbleibt, und ein Gleiches gilt bis weiter in so fern von der Stadt Altona, als vorläufig nur deren kirchliche und Schul-Angelegenheiten dem Wirkun sfreise der Regierung beigelegt sind. Die Regierung ist der Statthalier der Herzogthümer Schles- wfa und Holstein als Chef vorgeseßt, der in dieser Eigenschaft den Titel : „Ober-Präsidentder Regierung“ führt. Sie besteht, neben den außerordentlichen Mitgliedern, aus einem Prásiden- ten, 8 Regierungsräthen und 2 Assessoren. Der Ober-Präsident bt eine Kontrolle der Geschäfts - Verwaltung im Allgemeinen, ohne \pecielle Theilnahme an dem Detail der Geschäfte; seinem Ermessen ist anheimgestellt, wie oft er den Sibungen der Regie- rung beizuroohnen für gut findet; wenn er gegenwärtig ist, giebt bei Gle-chheit der Stimmen die seinige den Aus|\chlag. Es werden der Regierung zwei geistliche Mitglieder für die kirchlichen und Scheil- Angelegenheiten beigeordnet, welche nach Aufforderung des Präjédenten den "Sißbungen beiwohnen, oder ihre Vota Über die ihne zugestellten Akten schriftlich abge- ven. Auch wird zum Behuf der Aufsicht über die Gelehrten- Schulen der Regierung ein außerordentliches Mitglied beigeord- net. Dieses hat die von ihm verlangtei Gutachten über Ange- legenheiten der Gelehrten-Schulen zu erstatteti, Zu diesem Ve- huf ist es verpflichtet, die Gelehrten Schulen von Zeit zu Zeit, _namentlich während der Schul - Prüfungen , zu besuchen, uch hat es sich bei wichtigern Angelegenheiten, in welchen seine An- wesenheit bei den mündlichen Diskussionen in der Regierung \ûr nôthig erachtet werden sollte, nach der Aufforderung des Prásidenten, dazu einzufinden. Die zu dem Ressort der Regierung gehörigen Sachen werden theils in Plenar-Sibungen berathen und entschieden, theils in Sectionen oder Abtheilungen vorbereitet oder erledigt. Der Abtheilungen sind zwei. Jede derselben besteht aus. vier Regierungs-Räthen, deren Einer Sections-Dirigent ist, und aus einem Assessor. Um die Regierung in einer lebendigen Kenntniß von dem Zustande des Landes und namentlich von der Amtsfúhrung der unter ihr stehenden Beamten zu exhalten, wer- den die Mitglieder abwechselnd einen Theil der Herzogthümer

bereisen, nach näherer Bestimmung des Regierungs-Präfidenten. Die Beamten sind verpflichtet, ihnen die Akten, Registraturen und sonstigen Dienstpapiere vorzuweisen, so weit sie nach dem Urtheile der Regierungs-Mitglieder einen der Regierung zugewiesenen Ge- schäftäzweig betreffen. Auch der Regierungs-Präsident bereiset zu glei- } wecke von Zeit zu Zeit einen Theil der Herzogthümer. Die Regierung hat ihre Vorschläge und Anträge beikommenden In ihren Anordnungen und Entscheidungen verfährt jedoch die Regierung lediglich in Gemäßheit der beste- henden Geseße und Verfügungen. Regierung für einen vorkommenden Fall keine geseßliche Vor- chrift vorhanden oder treten der Vollziehung der vorhandenen Bedenklichkeiten entgegen, so har die Regierung den Fall, unter Hinzufügung ihres Gutachtens, Ressort diese Angelegenheit gehört, einzuberichten. wo eine Verfügung, zu welcher die Regierung nicht ermächtigt ist, dringender Umstände wegen schleunig zu erlassen und Gefahr im Verzuge is, hat der Statthalter- oder, wenn er behindert: ist, der Prásident der Regieruna, úber die zu treffenden Maßregeln zu entscheiden, ohne die Antwort aus der Hauptstadt abzuwar- ten. Diese neuorganisirte Regierung tritt mit dem 1. Okto- ber d. J. ins Leben. Kassel, 28. Mai.

Orts einzureichen.

Ft nah dem Erachten der

an die obere Behörde, zu deren In Fällen,

In der Si6ung der Stände-Versamm- sung am 27. Mai úbergab der Landtags-Commissair, Herr Mi- nisterial- Direktor Meisterlin, den Entwurf zum Finanz- Gesek, der dem Budget - Ausschuß zur Prüfung überwiesen wurde. Nachdem sodann verschiedene Petitionen ihre Erledigung gefun- den hatten, entwickelte Herr Hahn seinen Antrag - die Staats- Regierung um Auskunft über die faktischen Verhältnisse zu er- suchen, die den neuesten Ernennungen im Forst-Departement zu Grunde lägen. Der Landtags-Commissair ertheilte diese Auskunft, und die Stände- Versammlung beschloß, hiermit den Antrag Es wurde dann der vorgelegte Ge- die zu suspendirende Erhebung der Hülfs- e vom Brannt-

als erledigt zu betrachten. seßes - Entwurf, steuer und der Concessions- und Stempel- Abgab weinbrennen im Kreise Schmalkalden betreffend, nahdem Herr von Star [. darúber berichtet hatte, in geheimer Abitimmung Q Endlich ward auf den Bericht des Herrn von Star |. úber Nachverwilligung eines Kredits von 1000 Rthlr. ung der Bäder beschlossen , diese Nachverwilligung Nachdem sodann noch verschiedene Reclamationen erledigt waren, und entschieden worden war, den Gese6-E betreffend die fernere Gültigkeit der bestehenden Zoll -Gesewge- bung, in geheimer Sißung zu behandeln, ging die dffentiiche Si6ung in eine geheime über, in welcher, dem Vernehmen nach, über den zuleßt erwähnten Geseß-Entwurf berathen wurde, eine Beschlußnahme jedoch nicht z

Dresden, 31. Mai.

angenommen.

zur Unterhalt abzulehnen.

u Stande gekommen ist.

e. Könial. Majestät und des Prin- zen Mitregenten Königl. Hoheit haben, auf wiederholtes Ansu- mmt-Ministerium vorsißenden Staats-Ministers von Lindenau, denselben der Geschäfte als Vorstand des Mini- sterial-Departements des Junnern, unter Bezeugung gnädigster Zufriedenheit mit dessen zeitheriger nunmehr enthoben, und solche dem Staats-Minister von Carlo- wiz definitiv übertragen, jedoch mit Ausnahme der Direcrion der Kommission für die allgemeinen Straf- und Versorg-Anstalten, und wissenschaftlichen Sammlungen und der mit welcher der Staats-Minifter von Lindenau neben Beíi-

chen des im Gesa

ausgezeichneter Dienstleistung,

so wie der Kunst- Kunst-Academieen, unter dessen eigner ministerieller Verantwortlichkeit , behaltung des Vorsißes im Gesammt-Ministerium, ferner beauf-

sten Inspektor bei der Königl. Gemälde-Gallerie, Pro- fessor Friedrih Matthäi, ist der Charakter als Gallerie-Direktor

. Juni, Heute seh haben JJ. KK. Gemahlin eine Badereise von

Privat-Briefen aus Teplib Karl X. nebs dem Herzoge von Bordeaux am 30. Mai daselbs angekommen, um etwa 4 Wochen lang das dortige Bad zu gebrauchen.

München, 30. Mai.

mer der Abgeordneten wurde als Referenten des zweiten

tragt worde

ertheilt worden.

Dresden, HH. der Prinz- Mitregent nebst hier nah Marienba zufolge ist Se. Maj.

d angetreten.

In der heutigen Si6ung der Kam- | uerst vom Abgeordneten Riebler, usschusses, Vortrag erstattet Über

den Geseß-Entwurf, die Errichtung einer National- und Wech-

Der Gegenstand wurde auf eine der näch-

Nachher wurde über die Rúck-

äußerung der Kammer der Reichs-Räthe, die Vervollständigung

der Gesekgebung im Rhein-Kreise hinsichtlih der Brandstiftun-

gen betreffend, die Diskussion eröffnet. i

Ein Armee - Befehl vom 28. Mai meldet die schon früher erfolgte Ernennung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen zum

Oberst-Jnhaber des 5ten Chevauxlegers-Regiments. i

Stuttgart, 1. Juni. Im Schwäbischen Merkur be- findet sich folgender eingesandter Artikel: „Einige Schweizer

Zeitungen enthalten die Nachricht,

Kantons Freiburg den Beschluß gefaßt, Re

und Baden nur dann den Eintritt in das Kantons-Gebiet

wenn die Pásse derselben von den eidgenössischen

Wien visirt seyen.

sel-Bank betreffend. sten Tagesordnungen geseßt.

es habe die Regierung des isenden aus Württem-

zu gestatten, Geschäftsträgern zu ‘Paris oder Zumuthung an die Reise Nachricht Glauben beizurnessen vermöchte ; einem scherzhasten Einfail äh gierung hat nach den amtliche

Eine solche a!s daß iy der sie sicht vielmehr eher lich. Denn auch die Badische Re- n Erlassen in den dortigen Zeitun- isenden aus der Schweiz mehr nicht verlangt, als e es in allen andern Staaten ohnehin zu geschehen e Pässe von einem bei der Schweiz selbst beglaubig- lbs residirenden Minister visiren lassen sollen, Von andwerksburschen aus Langenargen habe ich indeß zu daß ihm eine ähnliche Zumu-

Sollte diese Angabe sich be- e Regierung zu ersuchen seyn, auf dacht zu nehmen. ““

nden ist zu exorbitant

gen von Ne daß sie ( pflegt) ihr ten und dase

meinem Erstaunen erzählen gehört, thung wirklich gemacht wor stätigen, so möchte doch unser ernstliche Gegenmaßregeln Be Darmstadt, 1. Juni. Jn der gestrigen Sißung der zwei- ten Kammer wurde über die Finanz- Verwaltung in der Z3ten Periode in den Jahren 1827 29 zur Abstimmung ge- Dieselbe erfolgte einstimmig nah der beim vorigen Landtag gefaßten Beschluß Mainz, 31, Mai Weihung unseres neue Man erwartet, bei

Am 11. Juni wird hier die feierliche i Bischofs, Herrn Humann, stattfinden. ser Gelegenheit, außer mehreren hohen Prälaten, auch den Bruder des Bischofs, den Französischen

Gestern, am Namensfest Sr. Durchl. des Herzogs, hielt die hiesige Gesellschaft für Alterthums- Kundé und Geschichtsforschung ihre 12te General-Versam:nlung. Ueber das weitere Gedeihen dieses Vereins und die Vermehrung der Sammlungen durch schäßbare Erwerbungen, Beiträge und Schenkungen vom Jn- und Auslande, worunter auch ein Rômischer attete der Archivar Habel einen umfassenden Unter den neufundirten Ge-

Minister Heren Humann. iesbaden, 29. Mai.

Schild-Umbo , erst und erfreulichen Jahres-Bericht.

genständen zeichnet s besonders aus ein jüngst im Wald unfey der Platte gefundenes Kohorten-Zeichen von Bronze, den Capr(} les - D

cron vorstellend, bis jeßt wohl einzig in seiner Art.

Wiesbaden, 31. Mai. Das heute erschienene Verord nungsblatt enthält folgendes landesherrliche Edict: „Wir Wilhelm recthaltung von Gottes Gnaden souverainer Herzog zu Nassau 2c. 2c., haben È volk nach nunmehr im verfassungsmäßigen Wege erfolgter Festsezun, Y der nöthi des diesjährigen Landes-Exigenz-Etats, zu Deckung des Bedarf lin auge der Landes-Steuer- Kasse für das gegenwärtige Jahr, außer den qy / tane d den 15. Jan. und 15. März bereits ausgeschriebenen zwei Sin, | würde, peln Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer, mit Zustimmung uy F vinzen Bewilligung der Landstände Unseres Herzogthums weiter ein uny | bisher €i ein halbes Simplum direkter Steuern erheben zu lassen besch sen, wollen demnach und verordnen, wie folgt: §. 1. Ein Siy, den, a plum Grund-, Gebäude- und Gewerbe-Steuer soll am 10. Ju : und ein halbes Simplum Grund-, Gebäude- und Gewerbsteug am 15. September laufenden Jahres erhoben werden. §. 2. Di Receptur-Beamten haben die Erhebung nach der ihnen von 1, F serer General - Steuer - Direction zugehenden- Instruction den stehenden Vorschriften gemäß zu besorgen. §. Z. Gegenwärtigy | tere N Beschluß soll durch das Verordnungs-Blatt zur dffentlichen Kennt F aus niß gebracht werden. So gegeben Bibrich, den 24. Mai 184 :

Wilhelm.“ Oesterreich.

Wien, 31. Mai. Se. Majestät der Kaiser haben Alle hôchstihren Gesandten in der Schweiz, Ludwig Grafen yy

Bombelles, zum Geheimen Rath ernannt. S ch weiz.

Bern, 27. Mai. (Allgemeine Schweizer Zeitung Es soll die Antwort des Vororts an den Sardinischen Gesand ten, Herrn von Vignet, diesen so wenig befriedigt haben, daß «| zu ver! nur auf Ansuchen der übrigen Gesandten von dem Entschlus, F Parieic habe abgehalten werden können, die Schweiz zu verlassen. Eins, F weilen hat er sich nun begnügt, die Antworc nah Turin F S

schicken und Verhaltungs-Befehle abzuwarten.

Das Lager in Thun wird unter dem Kommando der Her ren Hirzel, General-Jnspektor der Artillerie, und Dufour , Gy nera[-Quartierwmeister, |tehen. Stärke des Lagers : 645 Offiziere 5685 Unteroffiziere und Soldaten, und 599 Pferde. Das Ku

soll zu Anfang August zusammengezogen werden.

Schaffhausen, 28. Mai. ie Nachricht, daß im hiesi gen großen Rathe ein Antrag gestellt worden sey: der Kanton möge sich gleich Neuenburg von der Eidgenossenschaft trennen wird jet dahin berichtigt, es sey nur die Rede davon gewesen, ob es bei den drohenden Beschränkungen des Handels nicht vor theilhafc für Schaffhausen erscheinen könnte, dem Deutschen Zoll-Vereine beizutreten? Da es aber im §. 8. der Bundes-Ver fassung heißt: „„Handels- Verträge mit auswärtigen Staaten werden von der Tagsabung geschlossen“, so könnte ein solche Schritt nicht einseitig von Schaffhausen, sondern nur mit Bt

willigung der Tagsaßung vorgenommen werden.

Basel, 29. Mai. Es hat (bemerkt die hiesige Zei \ dem ministeriellen Französischen A eniblate Gti e E sache, daß Frankreich von den Schweizer - Regierungen die Aus lieferung von sechs aus Lyon entflohenen Jndividuen begehrt hat zu leugnen. Doch is sie ganz richtig; indessen bleibt dem Fran- zösischen Blatte die Ausflucht, daß nicht die Auslieferung, (on: dern die Verhaftung verlangt worden sey. Beiläufig müssen wir uns wundern, daß gar nichts darüber verlautet, wie die anden Kantone, außer Basel und Freiburg, das obige Ansuchen beant F Ï der Festungswerke 1 Ï die Zufuhr an Lebens! Ï sabon gus Englische Handels die so viel Wein, nigstens dem Scheine nach diese Vorrät und auf sol rmee zu hindern Engländer, der f s notorisch an dem zu ierhundert

worteten.

In der Allgemeinen Zeitung liest man: „Der soge nannten geheimen Konferenz der drei Vororte, auf der Kreuz Straße bei Arburg , wird nun nach gerade in den meisten ein heimischen Zeitungen erwähnt. Vor Aliem ist darüber zu bu

/ menkunft, wo sich, wie aus der Benennung desselben de E | die Schweizeri)chen Haupt-Straßen durchkreuzen, unzweckmäßi; gewählt war. Auch hatte man in den benachbarten Kantone und im Aargau gleich den zweiten Tag nachher von eben so vit len Seiten Kunde davon, als Straßen von dort auslaufen. Du [7 hinderte aber nit, daÿ wenigstens der Berichterstatter vos" Zürich nicht genau von den begleitenden Umständen unterrichte s war, wenn er annimmt, der Französische Botschafter sey da! bei oder in der Nähe gewesen, und zwar unter dem Vor wande einer Reise nah Schinznach. Davon is so viel wahr daß derselbe wirklich einen Augenblick in der Nähe des Orts wo die Konferenz stattfand, gewesen, indem er den 15. ais an Tage derselben, von Bern her an der Kreuzstraße vordei nat Schinznach gefahren is, ohne aber auch nur zum Pferdewe|" seln daselbst anzuhalten. Uebrigens ist seine Reise nac) Schiny 5 nach so wenig eine angebliche, daß sie vielmehr in allem Ernst} zum Zwecke einer vollständigen Kur an diesem Badeorte unt nommen ist, die, wie versichert wird, auf diesen Tag lange vot aus bestimmt war, bevor man sich von einer Konferenz an def Kreuzstraße träumen ließ. Um nun aber über die Konferenz an dt Kreuzstraße zu sagen, was unsers Wissens daran war, nachdem wit bemerkt, was von anderswo darüber Gesagtem unrichtig ist, so fügen wir nur bei, daß Zürich dabei durch die Regierungsräthe Meyer vot Knonau und Hegetschweiler; Bern durch die Regierungsräthe Ka! . Schnell und von Tavel ; Luzern durch den Schultheiß EdUard P fyffet L vertreten war. Die Berathungs-Gegenstände sind aber für un! [ ein Geheimniß, können jedoch auf feinen Fall von größer Wichtigkeit seyn, als die Mehrheit der übrigen Stände sie wer den lassen will. ‘Privat-Berichte aus Schwy6 sind insofern in mer noch von beunruhigendem Jnhalte, als nah ihnen auf de Kantons-Landsgemeinde vom 2. Juni neue Unordnungen zu be} sorgen seyn dürften. Die Besebunas-Kosten werden zum Vot wande gebraucht, um die gemäßigte Partei beim Volke, das sid i schon so lange her durch eine, so zu sagen, eingeborne Antipathi gegen alles Gemäßigte und Konsequente auszeichnet, zu verdäh f tigen, Auch wird von dem festen Entschlusse des Landammané i von Reding, sich von allen Geschäften zurückzuziehen, gesprochen} A soll so viel als ausgemacht seyn, daß Abyberg zuw

merken, daß, wenn ste geheim seyn sollte, der Ort der

antons-Landamman erwählt werden wird. ‘“/

alte N

Chambery, 23. Mai. (Allgemeine Zeitung. eitdem] das Turiner Kabinet zu vermuthen A daß b R / seine beiden Noten in Beziehung auf die Ausweisung der un P ruhigen Polen und Jtaliäner, und die Untersuchung gegen dit Þ an der Savoyischen Jnsurrection vom 1. Febr. theilnehmenden f Schweizer nicht berücksichtigen wolle, hat es, ungeachtet seinet | sonst so freundlichen Verhältnisse gegen die Nachbar-Kantone/ N hinsichtlich der Pässe strengere Maßregeln ergriffen , sie ließen f aber bald wieder nah, und die Communication dauert bishe! noch immer fort. FJndessen wurden die Garnisonen in Thonon, St. Julien, Annecy, l’Hopital und Bonneville

bildet sch ein Lager zwischen Aix- | und Annecy , nzlihen Sperrung Genf in Verbindung e dienen dürfte. ber so produktenarme Kanton , Holz -, Butter- un

das wohl Savopens gegen Wallis, | hen und zu deren Auf- | Dadourch würde besonders der Genf beim Ausbleiben d Geflügel-Zufuhr 2c. genheit kommen, jedoch nur in momen- Umwegen das Nöthige zuführen Savoyen selbs aber , dessen Prd- Faucigny und Chablais an Genf bigen Markt für den schnel: noch mehr dabei lei- Umstand wird vielleicht unser Kabinet da die Schweiz jeßr wirklich Französischen Pässen ausweist.

digten

gen Getraide - bliéliche Verle a ihm Franfkreih auf wenn gleich theurer.

Genevois, nen so wichtigen und ergie ihrer Produkte hatten, dürfte mehr bedenken, die unruhi- olen, Ztaliäner u. st. w. mit

Moe gal

e Beobachter enthält folgende äls „Den neuesten Nachrichten die Pedroistischen Behörden in Bataillon Spanischer Truppen Hülfe zu rufen, um die iguelistischen Guerillas namentlich bei Mont- Villaflor das rechte Ufer des Duero ver-

Ueberhaupt scheint nur eine längere Oc- dro in den

Der Oesterreichi ch achrichten aus Porto zufolge, hatten sich s veranlaßt gesehen, ein dem benachbarten Galizie iese Besazung vor den M ch in der Umaegend,

Portugal:

| Stadt durch d ben, welche si bildeten, seitdem hatte und- gegen Súden marschirte. 1er mehr zu überzeugen, daß tugals durch fremde Truppen Dom Pe seine Herr\chaft zu konsolidiren , selbst wieder

| man sich imn cupation Por ßen fann, s dieses Mitrcel Unpopularitát In Lissabon gewährte, verbreiteten Abneigung gegen r, die \fandaldse Kerrespondenz zwischen General Bacon dem großen Publikum ßrte natürlich sehr die Mißachtung | en stehenden fremden Offiziere. Briefe, in denen sie sich gegenseitig die shmußkig- machen und die ärgsten Schimpfreden führen, en Verfassern selbs in den Kaffeehäusern unter Zuhörer wiederholt vorgelesen, und Anfangs cs zu einem Duelle zwischen ihnen nan aber bloß einer dfentlichen da sie beide, mit Reitpeit)chen bewafsnct , in Stadt umhergingen, und sich, nach ihrer aufsuchten ,

gecignet seyn constitutionnellen Regierung wegen der in allen

andererseit

n gleichmäßig Englände M. Doyle und { Unterhaltung, und verme Dom Pedro’s Dien

| hesonders gegen

) gegen die in 5 Die erwähnten | sen Vorwürfe * wurden von d | Gelächter der man nicht, dap Ï t,mmen würde. Nunmehr sah I PYrügelei entgegen, Î den Straßen der I Behauptung,

j Dom P

gegenseitig

egien, welche den Englän- Art zu beschränken suchte, um Nachtheile seiner Gegner Dom Mi-

edro seiner Seits die Privil Portugal zustehen, auf jed sich diejelben Engländer z Nuke, theils um sich { besegten Theilen de onen des Feindes Namentlich hatte man in Figueira ei fmann auf der Geld anbot, Uebergabe der Stadt zu verleiten. den einen Brief aufgefangen, in nglischen Konsuls dem Pedroistischen ibung der vorhande-

Nachrichten aus den von s Landes zu verschaffen, theils um den alle möglichen Hindernisse entgegenzu- zen dort etablirtcn That ertappt, als er Miguelisti- um sie zur Theilnahme an einer Auch hat-

| Englischen Kau | en Soldaten Conspiration zur ten die Miguelistischen Behör welchem der Sohn À Gouverneur von mun Vertheidigungs- nittheilte. gmitteln zu erschweren,

des dortigen E Leiria eine detaillirte Beschre Mittel, so wie der Besaßung, und einen Plan Um den Truppen in Santarem hatte man von Lis- „Commis in die umliegende Gegend Korn und FXourage als möglich für ) von Englischen Hâu- Englisches Eigentum )e Weise die Verproviantirung der suchten; so z. B. hatte ein in rúher nie mit Wein handelte, diesem Geschäft nôthigen Ka- Pipen ganz nahe bei Santa- nd ein anderer, der in Töpfer - Waaren Bund Stroh und 200 Scheffel Außerdem sind welche der-

Ï geschickt Dil | Rechnung (we Ï sern auftausfterè - I geltend machten, Miguelistischen A # Lissabon le # und dem e | pital mangelt, kürzlich v rem auffaufen lassen, u Detail Handel treibt, Weizen ebenfalls “_noch die sogenann gleichen Einkäu Land nach allen Ri mindesten Schwierigke 1 Militair -Behdrden gemach länder vorschülzen.““

Di Abon rung in der vorigen W vom Kriegs-Schauplaze beraubte, rcichlih dafür entschädigt. ich \o rasch,

he dann als

hatte 1200 ner Gegend aufgekauft. ten Englischen Handels-Commis, 1 Spione, welche das ganze n, und, wenn ihnen die listischen Civil- oder t werden, ihre Privilegien als Eng-

fe betreiben, privilegirte ichtungen durchstreifen iten von den Migue

it t R

MWährend die schlechte Witte- oche uns aller bestimmten Nachrichten hat das bessere Wetter in die- Die Begebenheiten daß_ ih, um nicht (uszúge zu geben beabsichtige. Man wird sich a Bandeira durch

10. Mai.

ser Woche uns sind so mannigfaltig und folgten | ermüdend zu werden, Lassen Sie uns | erinnern, daß, die Kolonne von Alemtejo mit Verlust räumen mu eue, aber nur geringe, wischen beseßte er nicht ällein den ganz ch mit Ausnahme der hohen Gebirge cacer hatte Dom lche St. Ubes bedrohten. ann, nahmen die Rich- sich mit den auf den itfräften vereinigten und am 24. April Messines ohnweit Silves t, interessante

nur kurze 2 mit Algarbien beginnen. nachdem der Baron de d St. Ubes nicht gehdrig unterstüßt worden, er ÿte, und in Algärbien einzog, Verstärkungen zugeführt wur- en Küjtenstrich, das Junere je- Miguel unge-

wo ihm n

sondern au ner Provinz. fähr 2500 Y dieser Division entfe tung nach Algarbien, wo si Gebirgen befindlichen Stre den Baron de bei St. Barcholemeu de angriffen. ‘Zehn Stunden lan Stellungen wurden dreimal genom aber der Mangel an fester lanen bei einem Angrisse des erfolgte Vordringen de fen Flügel, der aus B | und aussehen, aber sich im Felde ren, entschieden den Tag zu Gunsten Schlachtfeld, viele Munition, Bagage, Ueberläufer und einige andere Gesangene zurücklassen, der fi ves und von dort nah Villanova de Por wo aus er einen Theil sciner Truppen na odten von beiden Seiten ann ungefähr blieben im Ganzen. daß ganz Algarbien, mit Aus- Villanova de Portimao, Sagres

In und bei Al dann aufgestelit, we rnten sich 2000 M e einrúckten und

E E E r E E R

g dauerte das Gefech men und dreimal verloren, den die Pedroistischen Uh- as darauf sseitigen lin- Helden thun che bewäh-

Haltung, Feindes bewiesen, und d Miguelisten gegen den die elgicrn bestand, die zwar wie keinesweges als sol Dom Miguels, Pferde, 100 Belgische mußte der Baron de nung nach Sil- timao zurúckzog, von ch Faro einschiffce. soll ziemlich gleich

ch jedoch in ziemlicher Ord

Der Verlust an T gewesen seyn; 800 M Folge dieses Sieges aber war, nahme von Faro, Lagos, Olhao,

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fam. Wahrscheinlich ist es, daß, wenn die Kolonne von St. Ubes gleich nah Abgang der 2000 Mann von Alcacer die Of- fensive ergriffen hätte, jener Handstreic) der Miguelisten ganz anders ausgefallen wäre; „der Kriegs-Minister Freire aber hat wieder vergessen, Befehle einzusenden. / Durch jenen Sieg wurden die Miguelisten kühn gemacht, stürmten Faro mit 5000 Mann am 5ten d., wurden aber mit Verlust von 2— 300 Mann zurüickgeschlagen: Wenn dergestalt im Süden der Sieg für Dom Miguel sich erklärte, so trat dagegen im Norden der umgekehrte Fall ein. Wir verließen in unserem lesten Bericht den Herzog von Terceira in Moncorvo als Mei- ster des Duero. Er ging über diesen Fluß bo Pocinho , und fam nach Lamego. Die Festung Almeida, wo angeblich 1100 poli- tische Gefangene eingesperrt waren, hatte sich in Folge Spanischer Mandver für Donna Maria erklárt, und Oberst Valdez, einer der biéher Gefangengehaltenen, übernahm das Ober-Kommando derselben. Pinhel, Trancozo und die umliegenden Gegenden folgten diesem Beispiel. Die in Minho und Tras - os- Montes bereits geschlagene Division. des Generals Cardozo, welche einen neuen Chef und frische Verstärkungen erhalten hatte und sich in Vizeu befand, eilte, um die schône militairische Stellung bei Castro-Daire zu nehmen. Terceira erfuhr es am 29. April und, des äußerst schlechten Wetters ungeachtet, sebte er sich in Marsch, langte den Zsten Nachmittags an, griff den Feind mit dem Ba- jonett an, verfolgte ihn, bis er sich debandirte, und rückte am 2, Mai in Vizeu ein, nachdem er den Miguel:sten 200 Mann außer Gefecht gesest hatte. Hier nahm er Rücksprache mit dem Spanischen General Rodil, der bei Covilhan und Fundavo mit 4000 Mann steht, und dessen Justruction von Madrid aus seit dem 1sten d. verändert worden zu seyn scheint, da er Miene macht, mit den Truppen Donna Maria's gegen Dom Miguel gemeinschaftliche Sache zu machen. Der Herzog rückte in Coimbra, den Schlüssel der nördlichen Provinzen, am Sten d. M. ohne Widerstand ein, und an demselben Tage be- mächtigte sich eine Kolonne - von 4000 Mann, welche von Leiria aus nah Figueira vorgerúckr war, und Admiral Napier, der bei Buarros mit 690 Mann landete, Figueira’s. Die beiden Provinzen Ober- und. Nieder - Beira sind der Regierung Dom Migüels also entzogen. Alle feine Streitéráste, welche in

| jenen beiden Provinzen standen, scheinen Befehl erhalten zu ha-

ben, sich bei Und um Santarem zu reconcentriren. Bedeutend ist die Anzahl der Offiziere jedes Ranges, welche sowoh{ dem Herzoge von Terceira, als den Militair-Bouverneurs der erober- ren Provinzen sich vorgestellt haben, und da der größte Theil aus Miliz: Offizieren besteht, welche Alle Grundeigenthum besiz- zen , so ist es flar, warum das Landvolk die Truppen Donna Maria's jeßt mit offenen Armen empfängt. Man bemerke aber

| wohl aus den Chronica’s, daß der grôßte Theil aller Uebertre-

tenden. sih dem Militgair:Gouverneur von Ober-Beira vorstellt. Und warum? Weil dieser ehrliche General Azeredo ein" äußerst gemäßigter Mann is, welcher nur das Wohl und das Glück seiner Landsleute wünscht; er war im Jahre 1828 bereits Gou- verneur jener Provinz, und emigrirte nachher.

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Fn 4.0.0,

Berlin, 5. Juni. Ueber die am 31sten v. M. fortgeseß- ten Pferde - Rennen des Schlesischen Vereins meldet man aus Breslau Folgendes: „Den Anfang machte das Rennen um den von der Stadt Breslau ausgeseßten silbernen Pokal, um welchen mit Schlesischen Pferden, von Herren geritten, getämpft wurde. Von den hierzu gemeldeten 11 Konkurrenten waren lei- der sehs nicht erschienen, und von den fünf Pferden, welche ablicfen, brach das eine aus, und ein zweites ward durch das Springen der Sattel-Gurte außer Kampf geselzt; die drei übri- gen, als:

die dreijährige Fuchs-Stute „Rebefkka‘/ des Amtsrath Braune zu Roth\chloß, geritten vom Sohne des Besikzers ; der sehsjährige Hengst „Gideon“/ des Amtsrath Heller zu Chrzelilz, geritten vom Bruder des Besißers, und die sechsjährige Schwarz-Schimmel-Stute „Zaide““ des Lieute- nant von Rudolphi, geritten vom Besizer selbst, machten ein höchst ergötzliches Rennen, indem sie fast gleichzei- tig dás Ziel erreichten, so daß nur eine halbe Pferde Länge den Sieg fúr Gideon entschied. Hierauf rannten sieben der ge- stern aufgetretenen Landleute um den von dem Fürsten zu Carolath ausgeselzten Preis von 100 Rthlr. , welchen der Bauer Hirsch» felder aus Frdbel, Glogauer Kreises, errang. Jeßt folgte das Rennen der Offiziere mit ihren vor der Fronte gerittenen Pfcr- den um einen für die Einsàbe angeschafften silbernen Pokal und cinen vom Vereine ausgesesten Englischen Sattel. Eilf Pferde waren gemeldet, davon erschienen jedo nur acht, und unter ihnen machten sich lange den Sieg streitig : der dunkelbraune Wallach „„Eclipse‘/ des Lieutenant v. Lieres, die braune Stute „„Rovena‘‘ des Lieutenant v. Schickfuß, und die hellbraune Stute „Kennedy “/ des Hauptmann im Gene- t'alstabe Baron v. Vinke, welche leßtere den Sieg um einige Pferde - Längen davon trug. —— Das vierte Rennen war das um den silbernen Pokal, wel- cchen Zhre Durchlaucht die Frau Fürstin von Liegniß gnädigst

deten Pferden liefen nur 3 ab, und unter ißnen entschied sich von Anfang an der Sieg ganz unzweifelhaft für ¡Miß Litileton cine braune Vollblut- Stute des Fürsten zu Carelath, so daß zwar nicht die Spannung des zweifelhasten Ausgangs, wohl aber das hohe Vergnügen, ein solch" ausgezeichnetes Pferd laufen zu se- hen, den Zuschauern zu Theil wurde, Während die Vorbe- reitungen zum lesten Rennen getrossen wurden, unterhielt der Bauer Lorenz aus Wettschúß, Glogauer Kreises, aus freiwilli- gem Erbieten das Publikum, indem er mit seinem sechsjäh- rigen hellbraunen Wallach die Bahn mit Hindernissen ohne Anstoß und troß dem besten Kavallerie - Pferde zu- rücfsegte, Die Bravour des Pferdes und des Reiters (eines Sohnes des Besitzers) erweckte so allgemeinen Beifall, daß sofort eine anschnliche Summe zusammengeschossen wurde, unm diesen Ritt dur ein Chrengeschenk zu belohnen. Jm lebten Fennen um den von dem Berliner Verein für Pferdezucht und Pferde-Dressur auszgesetzten Kaufpreis von 150 Friedvichsd'or lie- fen anstatt dex angemeldeten sechs Pferde nur vier. Im ersten Laufe siegte die braune Stute „„Beauty‘/ des Grafen Renard auf Groß - Strehliß, zunächst gefolgt von der dunfelbrgunen Stute „„Anthée‘/ des Amtsratzs Braune und dann von dem schwarzbraunen Wallach „Portland‘“ des Banquier Kraker. Auch im zweiten Laufe blich,, Beauty‘“Siegerin, ihr zunächst kam diesmal

Renard erklärte, sein Pferd dem Berliner Verein für den Kauf: preis nicht Überlassen, sondern den fúr diesen Fall geseßten Sie- gespreis von 30 Friedriched'or annehmen zu wollen, jo hätten

und Castro marine, wieder unter die Herrschaft Dom Miguels

die beiden folgenden Pferde, da sie ihre Stelle gewechselt, um den

ausgejelzt hatte, mit 5 Friedrihsd'or Einsab. Von lech's gemel-*

„Portland ‘/ und dann „„Anthée‘/ ans Ziel, und da der Graf

Kaufpreis von 129 Friedrichsd'or nochmals laufen müssen, wenn nit der Amtsrath Braune zurückgetreten wäre, wonach denn „Portland“ als zweites Pferd dem Berliner Verein fäuflich Überlassen wurde. Jn der Zwischenpause, die den Pferden des lesten Ren- nens zwischen dem ersten und zweiten Laufe gewährt werden mußte, producirten die Lieutenants Graf v. Schweiniß und Ba- ron v. Bose ihre wohlgerittenen Campagne - Pferde, beide mit allgemeinem Beifall des Publikums. Wer von ihnen den aus- geselzten Ehren-Preis erhalten wird, ist -von dem Ausspruch der hierzu berufenen Schiedsrichter abhängig. Wäre nicht auch heute das Wetter ungünstig und, zum noch größern Unglück, das Gestell der Zelt-Bedachung über der Tribune gestern Abend durch einen Windstoß zerstôrt worden, so würde der Schau-Ge- nuß deé heutigen Rennens, welches so viele hôchst anziehende Bil- der darbot, gewiß zu den erfreulichsten gehôrt haben.“ In den Breslauer Zeitungen liest man unterm 2c: d. M. Folgendes: „Nachdem wir seit acht Tagen ganz unge- wöhnlich falte und unfreundliche Witterung gehabt, hat es in der verflossenen Nacht in den Umgebungen unserer Stadt so stark gefroren, daß die Hülsen: und Garten-Früchte dadurch bedeutend gelitten haben. Jm Hochgebirge muß in diesen Tagen sogar Schnee gefallen seyn, denn seit gestern sieht man in der Ferne die Riesenkoppe und den ganzen Kamm des Riesen - Gebirges schneeweiß \chimmern.““ ) Jm Laufe des verflossenen Monats sind in die Häfen des Reg. Bez. Stralsund 73 Schiffe ein- und 105 aus den- selben ausgelaufen. Mit lestern wurden unter Anderm verschisst : 2180 Wsp. Weizen, 2777 Wsp. Roggen, 2499 Wsp. Gerte, 247 Wsp. Hafer und 975 Wsp. Malz. Außerdem gingen durch die Binnenfahrt nach anderen Provinzen der- Monarchie: 135 Wsp. Gerste, 235 Wsp. Hafer und 317 Wsp. Malz,

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Königliche Oper. :

Der Beschluß, die „Montecchi und Cayuletti“/ von Bellitt äf dem Königlichen Theater zu geben, erregte in mancher Beziehung Aufmerksamkeit und veranlaßte entgegengesebte Urtheile. Die Einen nämlich sprachen : schon längst hätte man diese und ähnliche Opertt, welche die neuesien Fortschritte der Ftaliänischen Kunsi-Entwickelung darlegen, nicht vorsäßlich zur Seite schieben, sondern ste rascher und wo möalich besser wie auf der Königsiädter Bühne aufführen sollen Wir müssen es also der Madame Schrdder -Devrient danken, daß sie hierzu einen nüßlichen Anstoß gab, und die Direction loben, daß sie sogleich, mit Zurüesezung widersprechender Ansichten, darauf einging. Denn die Rolle des Romeo is ohne Zweifel die vorzüg lichste jener Kür silerin, und mit Recht hat ste dieselbe zu ihrem Benefiz gewählt.

ICVaUs erwiederten Andere: es is nicht die Aufgabe der Kd- niglichen Bühne, alles und jedes Neue, ohne Rücksicht auf innern Werth, einzulernen; vielmehr soll sie der oberflächlichen Mode da durch einen Damm entgegenstellen, daß sie (weniger auf Geidge- winn, als auf hdhere Kunstzwecke hingewiesen) nur das wahrhaft Klassische und Vollendete hervorhebt und ausfstattet. Nachgiebigkeit der Directionen gegen unkünstlerische Forderungen führt, wie fur zu viele Beispiele erweisen, dem Untergange der Kunft unausweichlichz entgegen. Wo Shakespeare, Calderon, Gôthe und Schiller den greue? vollen, efelhaften, zucht- und geschmaklosen Stücken weichen mäß sen, welche der Pariser literarische Terrorismus jeßt verpestend üver Europa zu verbreiten sirebt; wo ebenmäßig die größten Tontüns- ler, nicht bloß dem leichtsinnigen, aber talentvollen Rossini, sondern dessen chwächlichen Nachahmern und Schülern nachgeseßt werden : da sinkt die Bühne zu einem oberflächlichen Zeitvertreibe herab, ja sie wird leider oft ein verdammlicher Mittelpunkt für sittliche und âsthetishe Ausartung.

Weil der Wunsch, Mad. Schrdôder-Devrient in einer hochgerühm- ten Rolle zu sehen, indeß sehr natürlich und der Berücksichtigung werth erschien; so würde die Direction des Königstädter Theaters ihr aewiß gern den Romeo für einigemale Übertragen und die Königlici e Direction hiedurch Kosten und Zeit für andere Opern gespart haben. Oenn nach der baldigen Abreise der Madame Schröder-Devrient wird jene Oper do) wieder ganz, und mit Recht, der Königsadt. anheimfallen :

Wir fönnen ferner nicht zugeben, daß die Rolle des Romeo díe befe der Madame Schröder-Devrient, und die Wahl der Op2r zu ibrem Bencfiz deshalb die angemessenste sey. Denn #0 wenig Fúünglinge (welche sons alle Frauen - Rollen spielten) temals die ZReiblichkeit in höchster Vollendung und Natur dargestellt haben, so wenig fann je eine Mannsrolle der hôchste Triumph einer Frau seyn. Eleonore im Fidelio darf hier nicht zur Widerlegung „ange- führt werden, denn ste ift eben fein Mann, Ente eine edie Frau Ferner kann eine Rolle auch durch die hdchste Genialität des Kúns- ers nicht aus der- Totalität des ganzen Stücks herausgeboben wer den; ja dies soll niht einmal geschehen, weil es den Standpunkt vercúcen und die Harmonie aufldsen würde.

Nun hat aber der angebliche Dichter der Oper „Montecchi und Capuletti// Shakespeares Wunderbau fo niederagerissen und zerstört, daß faum einige Ruinen davon aufzufinden sind; er hat die tiefe,

4 , - e . y s 4 geistreichsie und gefühlvollste Dichtung verwandelt in ein trockenes, nüchternes, strohernes, widersinniges Tex:büchlein. Und weil, nun ein Paar pifante Situationen aus dieser Oede grell herau¿guccker

(wie etwa einzelne grün gebliebene Zweige aus einem von, Raupen abgefressenen Walde), sollen hier reichere Siegeskränze zu flecitett seyn als in den Lorber - Hainen der Vestalin, und den Rosen- un? Myrtenbüschen der Armide?? Credat Judaeus Apella!

Allerdings is die Musik nicht \o \hlecht wie der Text, allein sie erhebt sh nirgends über .das Mittelmäßige und im Verhältniß zu der heutigen Ausbildung der Tonkunsi hat Bellini bci weitem nicht #0 viel geleistet, als früher Zingarelli und Georg Benda dri Behandlung desselben Geaenstandes. S

Ueberhaupt zeigt die Dver nur da das Allergrößte, wo aus Poe fie, Musik und Darstellung ein einziaes, zusammengehdöriges, glcich mäßig vollendetes Ganzes erwächst; sobald hingegen das eine, oder das andere dieser Elemente fehlt, oder zurückbletbt, odec nur hinein gekünsielt wird, is der rechte Gipfel noch auf keine Weije erreicht

Armide, dies Meisterwerk einer romantisch * dramatischen Oper, diese Rolle, welche alle Tonleitern der mannigfachen Ge fühle und Leidenschaften entwickelt und der Persönlichkeit der Ma dame Schrdôder - Devrient mehr zufagt wie irgend eine andere, für deren musikalische und poctische Berichtigung Spontini und Reli stab mit gleicher Liebe Alles vorgearbeitet hatten; Armide wäre das rechte Benefiz und der hôchsie Triumph, der Madame Schröder Devrient gewesen!

So etwa lauteten vor der Aufführung der Monteccht die ver- schiedenen Meinungen, und nur in einem Punkte trafen die Strei tenden zusammen: nämlich in ihrer Verehrung für Madame Schrd- der-Devrtent. Ja sie behaupteten, daß hauptsächlich diese Verehrung und Theilnahme den wechselseitigen Eifer hervorgerufen have.

Ueber die Darstellung der gedachten Oper behalte; wir uns unfer Urtheil vor. 0: 1)

Auswürtige Börsen. Amsterdam, 31 Mai,

Nieder!, wirkl. Schuld 317. 3g (o 975 Augsgesetzte Nehuld Kanz- Bill, 235 462 Amort. 905. 345 735. Russ. (v. 1831) 98 Preuss. Prämien - Scheine 1061 do. 4g Anl. —. Oesterr. 98, 5 Spau. 705 38 A455.

Antwerpen, 30 Mai Span. 52 691. - 32 444. Zins]. 155. Metall, 1017. Neap 93,

Bras, 763.