1834 / 157 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Polen.

Warschau, 3. Juni. Se. Durchlaucht der Fürst Statt: alter ist am 31lsten v. M. auf einige Tage in die Wojewod- chaften Kalisch und Majovien und die Gemahlin des Fürsten nach Marienbad abgereist.

Der Hofrath Herr Franz Schulz ist zum Bureau - Chef in der Kanzlei deé Fürsten von Warschau ernannt worden.

Srantveid.

Paris, 31. Mai. Der König arbeitete gestern, gleich nach seiner Ankunft von Neuilly, mit dem Präsidenten des Mi- nister-Raths und' dem Handels-Minister.

Es heißt, daß der König von den sechs ihm vorgeschlagenen Kandidaten zu der Stelle eines Direktors der Französischen Maler-Akademie in Rom den Herrn Ingres gewählt habe.

Hiesige Blätter geben folgende Uebersicht von der Staats - Einnahme uy Ausgabe in den fünf Jahren von 1331 bis 1835: :

Wirkliche Staats- | Einrünsfte.

Fr. |

Deficit

Fr

"zie solche vo- s j tirt worden Ausgaben. j

Fr. Fr. \

1831 172,000,000! 1/,219,310,975

P udgets, | j |

Fahr.

l

1832 1,106,000 0900| 1,174,620,757 1833 i/12//000/000| 1,172,000,000 1834 981,090,000 | 1,071,186,252 1835 ] 1,009 00,000 1,055,788,815|

979/144/256 195,476,501

983,669,307 993,792,422] 61,996,393

aber auf einen nächsten Artikel verwiesen worden war.

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im Allgemeinen, mit bloßer Ausnahme der vorliegenden Kirchen- Anoaelegenheiten, das Ministerium Lord Grey's noch eben so un- terstüßen wolle, als da er noch Mitglied desselben war. Wie Sir James Graham in dieser Beziehung handeln wird, dar- über verlautet nichts Sicheres; do glauben wir kaum, daz der sehr ehrenwerthe Baronet einen anderen Weg einschlagen dürfte, als Herr Stanley.“ Was aber den Herzog von Richmond und den Grafen von Ripon betrifft, so findet das genannte Dlâtt für ihr Ausscheiden aus dem Ministerium keine Entschuldigung, weil Beide nicht fo \krupulds über das Jrländische Kirchen - Ei- genthum dächten, und es wird ihnen daher entweder Schwäche, die vor der Verantwortlichkeit zurückbebe, oder die Absicht , auf die antiliberale Seite úberzugehen, Schuld gegeben.

Der erste Bericht, den die zur Untersuchung der zjebigen Handels - Verhältnisse zwischen Frankreich und Großbritatiieu er! nannte Kommission Britischer Seits an die Handels: Kammer er- stattet hat, ist beiden Parlaments-Häusern vorgelegt und auf de: ren Befehl gedruckt worden. „Der Bericht selbs“, sagt bie Times, „so wie der Anhang dazu, zusammen 251 Folio: Sei- ten, enthält große Menge der beleb,rendsten und wichtigsteti

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Aufschlüsse, obgleich die darin ausgesprochenen Annezken noch von

keiner der beiden Regierung amtlich bestätigt sind uud fürs

| erste wohl noch keine bedeutende Veränderung einireten inôehte.

1 005,936,204 | 2 1 3,37 Ñ 771 î

Noch niemals is cine so ausfähr!iche Geschichte des Französischen

| Handels, mit dem unscigen verglichen, eine fo treffliche ANuséin-

990,000,000 | 182,000,000 | 87,516,945 |

anderseßung der Wirkungen des von allen Fran'djuschen Regie- rungen seit Ludwig AXIV, bis auf die Gegetiwakt, mit ‘Ausnahme

| eines furzen Zeitraums, befolaten Prohibitiv- oder Absperrungs: Sy- | 5/388,000,000| 5,692,906,799| 4,952,542,189]740/,364/610 |

Der verantwortliche Herausgeber der Gazette de France | wurde gestern wegen seines unterm ten d. M. publicirten Ats | tikels „über die moralische und verfassungémäßige Vérantiwort- | lichkeit Ludwig Philipps‘/ von dem Jnstructivns-Richter zu Pro- ' tokoll genommen, obgleich in diesem Artikel vorläufig nur die | moralische Verantwortlichkeit verhandelt, die verfassungsmäßige |

Die |

Gazette de France hält jenen ersten Artikel für durchaus | unverfänglih und \cchmeichelt sich daher, von den Assisen freiges |

sprochen zu we" ven.

Die Gazette de France hebt es, bei Mittheilung des kürzlich von dem General Jacqueminot abgelegten politischen Glaubes- Bekenntnisses, als eine bemerkenswerthe und allein der Gewalt der dffentlichen Meinung beizumessende Thatsache her»or, daß von den jeßt auftretenden Kandidaten zu einem De- p1«tirten-Amte, selbst Diejenigen, die seit den leßten 4 Jahren vem Systeme der Minister am meisten angehangen, nunmehr ihre Theilnahme an diesem Systeme gewissermaßen ableugneten und sich künftig von demselben zu entfernen versprächen.

Der Temps kommt heute noch einmal auf den politischen Eid zurück, auf den die ministerieilen Blätter einen so großen Vzerth legen, daß sie die Existenz der Monarchie von demselben abhängig machen. „Wir wissen nicht‘“, sagt das gedachte Blatt, „wie viele im Verfall befindliche Regierungen durch eine Eides- formel schon gerettet sind. Die wahre Bürgschaft für den Be- stand einer neuer, Regie:ung ist ihre Nationalität, ihre ‘Popu- larität, ihre Identificirung mit den Jnteressen des Landes. Wo diese Bediv,gungen fehlen, da wird der geshworne Eid zu einem werthlo\zn Worte. Ehrlich gesagt ist die Forderung des politi- schen Eides in den Wahl- Kollegien nichts als eine Taktik, um ge"oisse Wähler, die den Eid als heilig betrachten, von demselben entfernt zu halten. Wenn aber der politische Eid wirklich einen solchen heiligen Charakter hätte, würde alsdann nicht unsere Ge- schichte eine ganze Reihefolge von Meineiden und Heucheleien darbie- ten? Gâbe es alsdann wohl ein einziges Regierungs-Mitglied, das sich nicht verstecken, wohl ein einziges Wahl-Kollegium, das sich nicht auflôsen müßte? Haben sie nicht alle den verschiedensten Verfassungen und Machthabecn geschworen? Man wird uns erwiedern, daß die Macht der Ereignisse oder die jenseitige Ver- le6ung eingegangener Verpflichtungen sie ihres eignen Eid\chwurs überhoben habe. Wir glauben, daß es an Rechtfertigungen sol- cher Art niemals fehlen wird. Ein Jeder findet gar leicht, sey es mit Recht oder mit Unrecht, einen Grund, um sein Gewis- sen, zu beshwichtigen, insofern er es überhaupt der Múhe werth Hâst, und die Ereignisse gehen ihren Gang, ohne daß die ge- s{hwornen Eide ihnen in irgend einer Weise hemmend in den Weg träten. Was vollends die Wahl eines Deputirten betrifst, so beruht sie auf einem Rechte, und es wundert uns daher nicht, daß man sih Über den zu leistenden Eid so leicht hinweg- seßt. Jedenfalls ist es uns lieber, daß alle Parteien ohne Un- terschied sich auf diesem friedlichen Kampfplatze herumtummeln, als daß einige von ihnen, wie solches die Regierung gehofft hatte, von demselben gänzlich ausgeschlossen werden. ““

In einem hiesigen Oppositions-Blatte liest man Folgendes : „„Jn dem Eingange zu dem Dekrete, mittelst dessen die Spani- \chen Cortes Znbitten werden , legt man der Donna Jsabella Titel bei, die zu dem liberalen Änhalte dieses Dekrets sehr schlecht passen. So bezeichnet man sie unter Anderm als Köni- gin, von Gotres Gnaden, beider Sicilien, von Jerusalem, Sar- dinien *), Corsica, beiden Algarbien, Gibraltar, Ost- und West- Indien. Wenn alle Staaten, als deren Königin die Donna Fsæella proklamirt wird, gegen diesen Titel protestiren wollten, fo würde die Folge davon seyn, daß die Hôfe von Neapel, Tu- rin, Paris, Lissabon, London und alle Kabinette, die in den bei- den Indien Besikungen haben, gar bald mit Spanien in Krieg eriethen. Glúflicherweise, daß man es heutiges Tages mit der

eilegung solcher Titel nicht mehr so genau nimmt und hôch- stens darüber lacht, wenn vollends die Regentin eines verfa ss sungsmäáßigen Königthums sich damit brüstet.‘/

Großbritanien und Jrland.

London, 31. Mai. Als Graf Fizwilliam in der Sibung des Oberhauscs am leßten Montage die mit 18,000 Unterschrif- ten verschene Edinburzer Petition um Aufhebung der jeßigen Korn-Geseße überreichte, bemcrkte er dabei, daß diese Sache im- mer mehr Anhang gewinne, und daß die Minorität des Unter- hauses, welche gegen die bestehenden Korn - Geseke gestimmt und 150 Stimmen gezählt habe, seitdem um 50 pEt. ange- wachsen sey.

Die Times erklärt, Herr Stanley und Sir James nommen hätten, zu achten wisse, weil dieselben ofen und recht- schaffen seyen und sich auf die Achtung vor den Grundsäßen stüßzten, durch welche alles igenthum beshüßt werde, wenn dieje Achtung auch in dein gegenwärtigen Fall falsch angewendet sey. „Herr Stanley‘, sagr sie weiter, „hat zugleich erklärt, daß er

daß sie die Beweggründe, aus denen Graham ihre Entlassung ge-

*) Jn dem gesiern unter Spanien gegebenen Dekrete ist bei der Titulatur aus Versehen eine Zeile Üüberjprungen worden. Fn der 5ten Zeile sind hinter „/Toledo‘/ die Namen: „Valencîa, (Galizien, Majorea, Sevilla, Sardinien“ einzuschalten.

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alt, auf offizielle Aktenstúcke begrün- det, veröffentlicht wörden: Wenn nach einer solchen Entwickelung des Sächverhälstnisses keine wichtige Verbesserung in den Handels- Verhältnissen der beiden Länder bewerkstelligt werden kann, so muß man die Hindernisse, welche einer Veränderung entgegon- stehen, anderen Gründen als dem Mangel an offiziellen Aufs \{lüs}sén oder an vernünstigen Handels - Prinzipien zuschreiben.

stems in einer so authentischenGe|

Dieser Bericht solite besonders von der Tory : Opposition und | nzit Frankreich gelesen werden.

von den Feinden einer Allianz Sie würden dann sogleich: einschen, wie thöricht ihr lebtes Ge- rede über den Charakter der Kommission, über die thr verliehene Vollmacht und über die Erwartungen war, welche sle in Betreff des Resultats dersetben den Ministern unterlegten. Wir haben es funfzigmal wiederholt, daß die Kommissarien nicht mit der Eigenschaft von Unterhändlern bekleidet waren, daß sie keine Befugniß hatten, irgend einen Handels - Vergleich mit Frankreich einzugehen, daß der Zweck ihrer Mission bloß eine Untersuchung und Konferenz war, oder, mit anderen Worten, daß sie über die auf dem Han- dels-Verkehr zwischen den beiden Königreichen lastenden Auflagen und fiskalischen Geseßzen freundschaftliche Mittheilungen machen und empfangen sollten, mit Rücksicht auf eine Modificirung die- ser Geseke, wenn sich nach gehöriger Prüfung eine Meodificirung als zulässig erwiese, und daß man sich also durch die sehr unbe- deutenden Veränderungen, welche in dem Französischen Tarif für dieses Jahr in Vorschlag gebracht wurden, nicht in seincn Hoff- nungen getäuscht finden konnte. Der vor uns liegende Bericht beweist dies in jeder Hinsichr. Die Ernennung der Kommission war eben fo sehr der Französishen Regierung zu verdanken, die man thôrichter Weise einer Milderung ihrer restriktiven Politik ab- geneigt glaubt, wie derunsrigen, von der es anerkannt is, daß sie ein besseres System eifrigst unterstüßt. Jm Juli 1831 gab der da- malige Finanz-Minister, Baron Louis, seine Meinung in folgen- den deutlichen Ausdrücken zu erkennen: ,„/,„„Die Ansichten Jh- rer Regierung in Betreff des Handels sind auch die meinigen, und ich will Jhnen gern meine mündlichen Aeußerungen schrift- lich wiederholen. Wenn sich, wie die Vernunft lehrt, die Frei- gebung des Handels mit der Wohlfahrt aller Nationen verträgt, so müssen Frankreich und England, die beiden reichsten Nationen der Welt, gegenseitig durch Erweiterung ihrer Handels-Verhält- nisse gewinnen, die eine engherzige Politik nur zu vielen Beschrönkun- gen unterworfen hat. Liberalere Zoll-Gesee würden den Reichthum beider Länder vermehren und überdies neue Garantieen für die Er- haltung des Friedens darbieten. Jch würde es daher mit aufrich- tigem Vergnügen sehen, wenn man eine gemischte Kommission bil- dete, um die nôthigen Arbeiten vorzubereiten und die Modifici- rungen anzudeuten, welche mit Hinsicht auf die Handels-Fre1heit in den Geseßzen der beiden Länder vorgenommen werden kônn- ten./‘// Der Baron sagt dann weiter, daß unsere Regierung, da sie sih einem bessern Systeme schon um einige Schritte ge: nähert habe, mit einer solchen Untersuchung den Anfang machen solite, Jn Folge dieser so aufrichtigen Erklärung ernannte un- sere Regierung zwei Kommissarien für England, die mit zwei Kommissarien von Seiten Frankreichs zusammenkommen sollten, um die Wirkungen der Geseßze und Vorschriften, denen ihr bei- derseitiger Handel jeßt unterworfen ist, zu untersuchen. Die von Seiten der Französishen Regierung ernannten Kom- missarien waren der Naa Freville, seitdem zum Pair von Frankreich erhoben, . und der Graf Duchatel, der bei der leßten Modification des Französischen Kabinets zum Handels - Minister ernannt wurde. Diese Herren schienen die sreundlichen Gesinnungen ihrer Regierung vollkemmen zu theilen und werden wegen des Eifers, der Einsicht und Geschick- lichkeit, die sie bei der Erfüllung ihrer Aufgabe an den Tag leg- ten, sehr gerühmt. Herr Poulett Thomson, der Vice-Präsident der Handels-Kammer, der sich im Herbst 1831 gerade in Paris befand, versah unsere Kommissarien mit Jnstructionen, welche den begránzten Uinfang ihrer Befugnisse und die Erwartungen, die man von dem Erfolg ihrer Arbeiten hegte, außer Zweifel seßen. „, „Jn der Absicht ‘/‘/, sagt der sehr ehrenwerthe Herr, ,„ „die Hindernisse zu beseitigen, welche den liberalen Zwecken des Französischen Ministeriums von unwissenden oder eigen- nüßigen Personen in den Weg gelegt werden, ward die Errich: tung der gegenwärtigen Kommission vorgeschlagen , die aus Individven beider Nationen bestehen soll, nicht mit dera Cha- rakter als Repräsentanten der Handels - Juteressen ihrer beider- seitigen Länder, um besondere Punkte zu vertheidigen oder um einzelne Vortheile zu unterhandeln, sondern zu dem einzigen ge- meinsamen und gleihsdrmigen Zweck, aus den Aktenstücken und Aufschlújsen, welche beide Regierungen an die Hand geben kön- nen, so genau und bestimmt als möglich den jeßigen Zustand des Handels beider Länder zu ermitteln, zu untersuchen, inwiefern derselbe durch die Tarife leidet, inwieweit die Bestimmungen die- ser Tarife durch die Schleichhändler umgangen werden, und wie sich mit Rúksicht auf bestehende Interessen und auf die Hinder- nisse, welche dieselben nothwendiger Weise der Einführung ei- nes besseren Systems entgegenstellen müssen, eine Veränderung O eines freieren Verkehrs bewerkstelligen ließe.//“/ Wir möchten, wenn wir Plaß dazu hätten, die ganzen Jn- structionen hier mittheilen, weil sie vorweg die Antwort auf alle die lächerlichen Vorwürfe enthalten, welche gegen den Zweck oder gegen den Erfolg der Kommission erhoben worden sind. Man kann jest uicht mehr behaupten, daß wir mit dex Französischen

| valents, als Entschädigung,

Erbsen

Regierung gegen deren Wille um Handels-Vortheile hätt: u} nun au eine Südpol- Expedition vorzunehmen, und er begiebt terhandeln wollen und mit unseren Bemühungen gescheitert seyen} (ch von hier nah Finnland, um dort Schiffe aus Fichtenholz Es war niemals unsere Absicht, uns in eine Hôker : Politik mi} zimmern zu lassen, welche der elastischen Beschaffenheit des Hol- unseren Nachbarn einzula}sen, mit eincr Herabseßung der Zöl, zes wegen gegen den Eis-Andrang größere Sicherheit gewähren. auf dieser Seite des Wassers, um eine Aufhebung der Abipe,s| Von Schweden gedenkt er nach Petersburg, Berlin und andern rung auf der anderen Seite zu feilschen, die Französische Regie Hauptstädten zu reisen, wie die Kjöbenhavns-Post bemerkt, rung zu bewegen, daß sie sih gegen die Interessen ih} in der Absicht, um mehrere Monarchen Europa's für die in Nation Unseren Ansichten von den Handels - Vortheilen ay} „issenschaftlicher Beziehung so wichtige Unternehmung zu inter- bequemen solle, ja nicht einmal diese Regterung zu überreden ' (ssiren, dere Ausführung größere pecuniaire Hülfsmittel erfor- daß sie die dauernden Jnteressen ihrer Unterthanen gegen ihn dert, als diejenigen, welche er in seiner Heimath zu beschaffen vorübergehenden Täuschungen vertheidigen und dadurch viellei,| sh iy Stande sieht. ihre eigene Stabilität aufs Spiel seßen olle. Es war nicht uh FI. KK. HH. Prinz Frederik Ferdinand und Gemahlin ser Zweck oder unsere Politik ,„, für die Milderung unseres eiz,F sind in Aarhuus angelangt. Für Wettfahrten bei Wiburgz sind nen Absperrungs - Systems von Frankreich einen Dank zu v [fr dieses Jahr drei Prámien ausgeselzt, cine von 390, eine von langen, weil wir erstens nicht verhehlten , daß wir diese Verlu} 900 und dic dritte von 100 Rbthir. Um selbige zu gewinnen, derung bloß aus Rücksicht auf unseren eigenen Vortheil vorz muß die Bahn 6 Mal umfahren werden, d. h. die Strecke einer nommen, und nicht in der Absicht, den Vortheil unserer Na Meile mit einem Wagen, auf welchem sich, den Fuhrmann ein- bharn zw befördern, und weil zweitens die Erwartung eines Aequj geschlossen, ein Gewicht von 1200 Pfund befindet. einein Geständniß, als ob wir dur Die Liste der Allerhöchst ernannten Wahl-Direktoren ift sür Befolgung eben des Verfahrens, welches wir Anderen anemps,F das Königreich Dänemark bereits durch den Druck bekannt ge- len, Schaden gelitten hätten, gleihgekommen wäre. Eben \o F macht. Die Wahlen werden sofort vor sich gehen und ist die nig bildeten sich die Minister ein, daß sich jeßt ein Traktat, 1, Absicht der baldmöglichsten Eröffnung der Landtage ausgesprochen der im Jahre 1786, ohne Berücksichtigung der Wünsche des Fry worden. | zösischen Volks abschließen lasse. Die Handels-Traktate sind üt, Tie V:rordnungen in Betreff der Provinzial-Stände wurden haupt jez aus der Mode gekommen und verdienen keine V, hier ut allzemeiner Theilnahme und großen Beifall aufgenom- dererweckunz. Znsofern sie den Kaufleuten der kontra, men, ¿er um so lebhafter hervortrat, da der Tag des Erschei- renden Nationen besondere Vortheile vorbehalten, die den Hu} nens gerade mit demjenigen zusammentraf„ an weichem vor drei delsleuten anderer Völker verweigert werden, er,cugen sie u Jahren das Bersprechen der Einführung von Provinzial-Ständen eine schádlihe Cifersucht unter den Lebteren, und führen dahin I ertheilt worden war. Die Gesellschaft, welche sich an diesem daß diese unter sich zum allgemeinen Nachtheil des Handels ih F Tage, wie gewöhnlich, auf der Schießbahn versammelte, hatte liche ausschließliche Bündnisse eingehen. Jusofern ste der einm daher auch eine um so gewichtigere Veranlassung, sich ihrer kontrahirenden Partei einen Vortheil vor der anderen geben, (F dies;ährigen Zusammenkunft zu freuen, und das Juteresse wurde regen sie Unzufriedenheit und sind eher oecignet, den friedlih, überdies nvch durch den Umstand erhöht, daß auf Einladung der und freundschaftlihen Verkehr zu gefährden, als ihn zu bes Direction der General: Prokurator für das Königreich, Konfe- |'renz-Rath Oersted, so wie der Ober-Prokurator für die Herzog-

dern. Und ohne die eine oder die andere von diesen Bedingu L gen wäre ein Handels - Traktat nichts als ein todter Buchst, thümer, Bea Hôöpp, an der feierlichen Versammlung Theil nahmen. en Vors fährten der Justiz-Rath Salicath,

weil er beiden Theilen erlauben würde, ihre besonderen J | d teressen zu verfolgen, als ob gar fein solcher Vertrag (i Cápitain Dahlerup und Etats-Rath Hvidt. Der Gesundheiten

stände. Obgleich aber die Kommission weder zur Forderuff und Toaste, die sih auf das Wohl des Königs, auf das Gedei- von Modificationen, noch zur Unterhandlung von Verträ P der neuen, wichtigen Institution, und auf den zunehmenden ermächtigt war, so sind ihre Arbeiten, die auf freuW Flor und Wachsthum des Vaterlandes bezogen, gab es eine liche Mitwirkung trafen, doch nicht vnfruchtbar und nublos 4 Menge, und ward unter diesen namentlich der Wunsch des Se- wesen. Die Französische Nation ist seitdem durch die EröôrteruyÆ cretairs Ussîng bemerkt, welcher der Verdffentlichung des Finanz- der Handels - Prinzivien und Interessen vermittelst der Pres} Etats lebhaft das Wort zu reden sich gedrungen fühlte. aufgeklärt worden. Die Französische Regierung selbst hat dur)

die Untersuchung an Kenntnissen gewonnen und in manchen Fi Deutschland.

(en hohen Schus an die Stelle unbedingten Verbots, in #s. annover, 4. Juni. Durch cine Verordnung vom heu- deren mäßige Auflagen an die Stelle hoher Schus - Zölle «f tigen Tage wird, vom 1. Juli d. A. an, u. A. die Extrapost- seßt. Sie hat die Ausfuhr von roher und gesponnener Lyont Taxe von 10 gGr. Conventions - Münze auf 9 gGr. Courant Seide nah England gestattet und unser feineres Baumwoll} herabgeseßt, die Beförderungs-Zeit für Cxtraposten und Couriere Garn gegen einen Zoll von etwa 25 bis 30 pCt. zugelassen. @i gearer bestimmt, und das von den Lohnkutschern zu entrichtende hat die Zôlle von Eijen, wenn auch ín zu geringem Maße, het Mitiangogeld (8 Pf. pr. Pferd und Meile) auf Courant er- abgeseßt.“ mâßiget.

: Von Antigua sind Depeschen vom 7ten März hier einge} Dresden, 3. Juni. Die erste Kammer beschäftigte gangen, welche den Beschluß der dortigen Legislatur enthalt} s{ch in ihrer Sibung vom 16. v. M. mit der Berathung des wonach die Sklaven mit dem 1sten August unbedingte Freihät} einige Abänderungen in dem Prozeß-Verfahren betreffenden Ge- erhalten sollen, | sez:Entwurfes. Nach Beendigung derselben zeigte der Prâäsi-

Am Mittwoch wurde hier von der Deutschen Opern-G} dent an, daß, nachdem sämmtliche Berathungs-Gegenstände der sellschaft zum Erstenmale „das unterbrochene Opferfest'/ von Kammer jet aufgearbeitet, und unter 14 Tagen keine neuen Winter aufgeführt; die Musik scheint aber nicht besonders att Vorlagen zu erwartea wären, es nothwendig sey, einige Zeit gesprochen zu haben, weil man sie veraltet und nicht origine\}, lang keine Sibungen zu halten, worauf die Kammer eine all- sondern ganz in Mozartschem Stil fand; auch mit den Säng meine Beurlaubung auf 14 Tage beschloß. Jun der zwe i- rinnen war man nicht sehr zufcieden, und besonders wird du ten Kammer wurde im ferneren Verlauf der Verhandlun- über Beschwerde geführt, daß andere Namen auf dem Zett gun über das Ausgabe - Budget die allgemeine Debatte standen und andere Personen auf dem Theater erschienen; über die Bewilligungen für die Universität Leipzig war zum Beispiel Mad. Walker als Myrrha angekündigt; dik sortgesezt. Der Abgeordnete Runde nahm das Wort, um sich Partie wurde aber von der Sängerin ausgeführt, die in d äuf den an diesem Înstitut hervorgehobenen Corporations: Geist, Zauberflôte die Papagena gegeben hatte und damals als M1 über den sich bereits einige frühere Redner tadelnd geäußert, zu Michalesi bezeihnet war. beziehen. Er bemerkte, daß dieser Corporations: Geist es sey, wel- Getraide-Durchschnittspreise in vergangener Wo cher überlebte, ursprünglich auf Hierarchie hinzielende Gebräuche

Wöchentl, Sechswöchentl, Zoll. M und Lehr - Methoden noch immer friste, der selbst in den jungen

Weizen . . 47 Ch. 2 Þ. 49 Ch. P. H Sh. §1 Leuten, die dort ihre Bildung fänden, oft eine eigenthümliche G...» Q. 09 19 10 ‘P Art ‘von Standes - Hochmuth und Selbstübershäßzung und somit H c » A0 2 » 19 18 Zl die Quelle erzeuge, aus der in spàteren Jahren so häufig Ge- Roggen . . 34 (a 32 21 Z [H lehrtenstolz, Beamtendänkel und geistlicher Kastengeist hervortrete, Bohnen . . 23 10 » 33 19 9 und der endlich die an sich merkwürdige Erscheinung unjerer . 36 34 18 J Tage hervorgerufen, daß die auszezeichnetsten Männer Exemtio- "nen und Standes - Vorrechte Scitlaidiars fonnten, die in ihrer

Belgien. Y alterthümlichen Gestalt den jugendlichen Staats-Reformen stdrend

Brüssel, 1. Juni. Gestern hatte der Königlich Preußis} F entgegentreten. Dazu gehöre der priviligirte Gerichtsstand der Gesandte, Baron von Arnim, der moraen von hier nach Beri F Universität überhaupt, ihre akademi]che Gerichtsbarkeit insbeson- abrei, seine Abschieds-Audienz beim Könige. F dere, ihre ganze Universitäts- Verfassung im Allgemeinen, und

Der bisherige Attaché bei der Belgischen Gesandtschaft |} die fast souveraine Verwaltung ihrer Stiftungen, Gefälle und Paris, Baron Vanderstracten, ist zum zweiten Belgischen L} Grundstücke im Speziellen. Die erste, unerläßliche Bedingung, tions-Secretair in Wien ernannt worden. Fan die sich jede Bewilligung für die Universicär zunächst knüpfen

Die Regierung hat den Oberst-Lieutenant Edelin außer 14 müsse, sey, daß dieselbe als Landes : Universität in die Reihe der tivitár gesetzt und ihm vorgeschrieben, seinen Aufenthalt in De! übrigen Bildungs: Anstalten des Landes trete. Der Abgeordnete

] v. Mayer trat zur Widerlegung der üver die Universität Leip-

nik zu nehmen.

Der Fürst von Montfort ist vorgestern Abend dur Gri} zig gethanen Aeuperungen auf, und bemerkte: Es gewinne fast gereist und hat, ohne sih hier aufzuhalten, seine Reise as Ansehn, als wenn diese Sizung dazu bestimmt sey, das Junstitut Deutschland fortgeseßt. Ï der Universität in ihren Grundvesten zu erschüttern, ste, wo möglich,

N Ÿ mit der Wurzel auszurotten. Die Gegner der Deutschen Uni- Schweden und Norwegen. Ï versitäten theilten sich Überhaupt in zwei Klassen. Die Einen

Stockholm, 30. Mai. Der Kronprinz musterte gesttt sagten, Universitäten seyen heutzutage nicht mehr nothwendig, das Swea-Artillerie-Regiment und erklärte demjelben seine sondern mindestens entbehrlich, Andere geben vor, Universitäten friedenheit. Der Erbprinz Karl is als Volontair bei die seyen sogar gefährlich. Zur ersten Klase scheine der Abgeordnete Regiment eingetreten und trug bereits die Uniform desselben, (M. Richter), der in der leßten S'zuig zuerst den Angriff ge-

Am 27sten wurde den Ständen eine Königliche Propositi} sührt, zu gehören. Was aber die Acuß-cung, daß die Universl- in Betreff der Vereinfachung der Steuer-Erhebung, der Marl} tât Leipzig nicht eine Landes-Universität, sondern nur eîne privi- preis-Ermittelung und mehrerer mit dem Grund-Steuerwesen| legirte Privat-Corporation sey, betref, so müsse er darauf erwie- Verbindung stehenden Gegenstände übergeben. ; dern, daß, so viel ihm bekannt, die Rechte, welche der Universität

Seit dem 26sten d. sind die Debatten über die Staal} als Corporation zugestanden, und wodurch sie sich zum Theil von Ausgaben bei den Reichsständen ungewöhnlich lebhaft und s} einigen anderen Landes-Anstalten unterscheide, sich auf das Recht heftig gewesen. Der Bürgerskand hat gleich Anfangs mehr der Vertretung bei dem Landtage, auf das Recht der eigenen Ver- vom Staats - Ausschusse vorgeschlagene Ausgaben - Erhöhun}! waltung ihres Vermögens und auf das Recht einer eigenen verworfen. Beim Adelstande kam am 28sten die Frage dhMN ausgedehnten Gerichtsbarkeit reducirten. Was das Recht der den 9tcn Haupttitel vor, der die Ausgaben für Handel, Lan ständischen Vertretung betreffe, so sehe man, daß auch bei an- bau und Gewerbe betrifft, und wobei sich Herr Dalman dern constitutionnellen Landtagen diese Vertretung stattfinde, und Anträgen des Ausschusses, der Erhöhungen gewollt , welche gewiß nur mit großem Nuben. Die Gerichtsbarkeit der Uni- Regierung selbs nicht verlangt, lebhaft widerseßte. ] versität sey ein zweites Vorrecht derselben. Daß man dieses noch

Es heißt, daß die Frage über Repräsentations - Aenderl nicht habe aufzeben können, beruhe auf dem Grunde, weil die nächste Woche im Constitutions - Ausschusse zur Diskussion tf Untergerichte noch nichi Königlich seyen, und er sey fest überzeugt, men dúrste, aber kein sonderliches Resultat verspricht. } daß die Univecsität, wie sie es auch durch ihren Depucirten am

Landtage bei der betreffenden Gelegenheit selbst erklärt habe,

Dänemarfk. ihre Gerichtsbarkeit an den Staat abgeben werde, sobald jenes Kopenhagen, 31. Mai. Der berühmte Englische Ko geschehen und den Königlichen Untergerichten eine gehö- sende, Capitain Roß, welchen wir einige Tage in unjerer * ‘i rige Organisation gegeben sey. Bis dahin könne man hatten, hat in einer Audienz beim Könige Allerhöchstdemselb! sie ihr wohl lassen, wie man bis dahin ja auch die exemten Gerichtsstände der Geistlichen, Ritterguts-Besißer und so

seine Zeichnungen und Skizzen, bezüglih auf seine Nordp/ ; | Cxpedition, vorzulegen die Ehre ehabt: És beabsichtigt dersel weiter habe bestehen lafsen, Was das dritte Recht der Univer-

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sität anlange, nämlich die eigene Verwaltung ihres Vermögens, so sey diese Sache in neuester Zeit ganz erledigt, da die Staats- Regierung Einsicht in die ganze Verwaltung nehme, dieselbe leite und alle Rechnungen ihr vorgelegt werden müßten. Vidge da- her {loß ter Redner die Kammer die Verantwortlichkeit bedenken, welche sie in diesem Augenbli vor der Mit- und Nach- welt auf sich nehme, und erwägen, daß es von diesem Augenblick abhängen werde, ob die Sächsische Universität, und mit ihr ein Xheil des Gesammt- Eigenthums des Deutschen Volkes, stehen oder fallen, steigen oder sinken solle. Er glaube jedoch, er dürfe sich der Hoffnung hingeben, daß die Kammer die Positionen für die Universität bewilligen und auch diejenigen genehmigen werde, welche der Herr Staats-Minister nah seiner Erklärung nach- träglich zu machen sich bewogen finden werde. Wenn die frú- heren Stände nur 16,300 Rthlr, ungeachtet des höheren Bedürf- nisses bewilligt häitén, so sey es geschehen, weil die Universität, eifersÜchtig auf ihre Rechte, vielleicht auch aus unnöôthiger Aengst- lichkeit, ihren Hauéhalt und ihre Mittel ganz osen darzulegen gezögert habe. Dies sey aber unbesiritten jeßt nichr mehr der Fall, da sie von 1833 an ihre Rechnungen sämmtlich vorgelegt, und somit alles frúhere Bedenken der Stände erledigt habe, Der Staats- Minister Dr. Múlter trat diesen Aeußerungen hekräftigend bei, Die Kammer bewilligte darauf die für die Universität beantragten Summen, nachdem sie den Antrag des Abgeordne- ten Richter, zuerst eine Untersuchung über den Zustand des Universitäts - Fonds zu veranstalten, ehe über den Zuschuß dazu diskutirt werde, abgelehnt hatte. Die sür die zur Universität Leipzig gehörigen wissenschaftlichen Institute gemachten Forderungen beliefen sich in der Etats-Summe auf 7888 Rthlr., worunter sich 3717 Rthlr. 12 Gr. für die Universitäts - Biblio- theë befanden.

Leipzig, 1. Juni. Der von der Sächsischen Regierung in der Angelegenheit der Eisenbahn nach Leipzig gesandte Königl. Land - Feldmesser, Kammer, Rath von Schlieben, theilte in der zweiten Meßwoche in mehreren Sißungen dem von der Gesell- schaft gewählten Ausschusse die ausführbarsten Entwürfe mit, und erlduterte sie durch vorläufig dazu entworfene Plane und Grundrisse. Daß diese Bahn am linken Ufer der Elbe hingehen müsse, bleibt ausgemacht und der Vorschlag eines Dresdener Ge- shäftsmannes und Wasserbau-Znspektors, der in der leßten Siz- zung die Bahn am rechten Ufer angelegt und unterhalb Meißen eine eigene Brücke dazu über die Elbe geschlagen haben wollte, wurde chon durch die einzige Bemerkung niedergeschlagen, daß dann ein Haupt-Produkt des Verkehrs, die Steinkohlen der Plauenschen Gru- ben, nicht mehr für diese Bahn verladen werden könnte. Die Hauptschwierigkeit sür die Anlegung der Eisenbahn am linken User, das bei Meißen vorspringende Gebirge, wird nah Schlie- bens sinnreichem Plane durch eine eigene Construction in den Vorstádten Meifens und eine Ueberbrückung der Brücke selbst, wo sie die Stadt berührt, vielleicht noch am Leichtesten besiegt werden. Durch eine Forrführung bei Lommaßsch vorbei zur alten Post-Straße über Stauchiß durch den Moritburger Forst und eine Brücke über die Mulde bei Schmelln, wo auch die große Brücke bei Wurzen einmal gebaut werden sollte, würde sogar die Eisenbahn noch gerader. laufen, als die Haupt - Post- Slraße über Oschak, Luppe und Wurzen, und da ein Theil des Bodens Staats - Eigenthum ist, auch dadurch einige Ersparniß bezweckt werden können.

Kannstadt, 2. Juni. Gestern, Sonntag, Nachmittag ver- sammelte sich auf dem benachbarten Burgholz eine große Zahl Schüten unserer, der Stutt ärter, Ludwigsburger und Eßlinger Búürgerschafe. Es waren Zelte aufgeschlagen, und die schône Witterung hatte eine sehr große Menge Menschen aus den be- nachbarten Orten herbeigezogen, die sih bei Musik und Erfri- hungen in Freude ergingen, als ein trauriger Unfall das Ver- gnúgen störte. Ein aufgepflanzter Böller wurde dfters abge- feuert, und wahrscheinlich zu stark geladen , so daß er sprang, und die weggeschleuderten Stücke mehrere Zuschauer, und zwar vier schwer, verwundeten.

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En ___ Berlin, 7. Mai. Der General- Major von Rottenburg, Kommandant von Minden, is, dem heutigen Militair- Wochenblatt zufolge, an die Stelle des General - Majors Monhaupt, der als General-Licutenant mit Pension in den Ruhestand verseßt worden ist, zum Kommandanten von Wesel, und statt seiner der General: Major von Gagern, Commandeur der bten Infanterie-Brigade, zum Kommandanten von Minden ernannt worden.

Der Hallische Courier berichtet aus Halle vom 5ten d. M.: „Die hiesige Kunst-Ausstellung wird am 7. Juni eröffnet werden, und am Schlusse derjelben wird die Verloojung der durch den Verein anzukaufenden Gemälde stattfinden. Nach dem Katalog sind es 260 Oel- Gemälde der vorzüglichsten leben- den Künstler aus allen Schulen Deutschlands, welche im Saale und den Nebenzimmern des Museums aufgestellt werden sollen. Se. Majestät unser allverchrter König und des Kronprinzen Königl. Hoheit haben, um den Verein mit gewohnter Huld zu unterstúßzen, aus ihren Privat-Sammlungen die vorzüglichsten Gemälde, von welchen nur Steinbrücks Madonna, Lejsings Leonore und Hübners Ruch genannt werden, Allergnädigst be- willigt.‘

Der unter dem Protektorate des Prinzen Friedrich Kdnigl. Hoheit seit zwei Jahren in Düsseldorf bestehende Theater - Verein hat auch im verwichenen Winter seine Bemü- hungen um die dort ge Bühne fortgeseßt. Unter der Leitung des Comités (welchem Herr Felix - Mendelssohn - Bartholdy als musikalisches Mitglied beigetreten ist) wurden folgende Stücke einstudirr und gegeben: „Don Juan‘; „Egmont“; „Nathan der Weise‘; „der Wasserträger““; „die Braut von Messina“; „Andreas Hofer‘. Nach der Beendigung dieses Cyclus theilte der Verein Zwölf Prämicn von 100 Rthir. bis zu 20 Rthlr, an Mitglieder der Bühne aus.

Dem Professor Þr. G. Bischof in Bonn is von der Holländischen Societät der Wissenschaften zu Harlem die goldene Ehren - Medaille zuerkannt worden für die von ihm bearbeitete, von der Societät gestellr gewesene ‘Preis - Aufgabe: ‘eine Ueber- sicht und kritische Untersuchung der bisherigen Beobachtungen über die Temperatur-Zunahme nach dem Jnnern der Erde hin zu liefern und darin zu erörtern, ob man daraus wirklich schließen könne, daß eine héhere Temperatur im Mittelpunkte der Erde existire, oder ob vicileicht die beobachtete Temperatur - Zunahme durch eine Koinpression von Luftikrômungen oder durch andere Urjachen erklärt werden kdônne. Die Abhandlung des Professors Bischvf wird gedruckt werden.

In den beiden Nächten vom 7. zum 8. April und vom 17. zum 18. Mai legte eine furchtbare Feuersbrunst 51 Häuser und 36 Nebengebäude des Städtchens Pinne auf der großen Berliner Straße zwischen Meseritz und Posen in Asche. Ein ziemlich heftiger Wind und die enge und schlechte Baugrt mach-

f ten die Hülfe fast unmödalih. Es hat dieses Unglück gerade die

ärmsten Bewohner, 109 Familien, worunter 46 christliche und 63 jüdische, zusammen 498 Köpfe, betroffen, welche von dem Fhri- gen zum Theil nur sehr wenig retten konnten. Auf Veranlas- sung des Kreis-Landraths ist in Pinne ein Verein zusammenge- treten, der in der Posener Zeitung zur Unterstüßung der Ver- unglúten auffordert und sich zur Annahme von Geld-Beiträgen bereit erflärt. Die Expedition der gedachten Zeitung is hierzu cbenfalls erbôtig.

Auch aus dem Regierungs-Bezirke Trier wird über eine dort unlängst ausgebrochene bedeutende Feuersbrunst berichtet. Jn der Nacht vom 29. zum 30. Mai brannten nämlich in dem zum Kreise Wittlich gehörigen Dorfe Eisensch mitt nicht weniger als 162 Wohnhäuser nieder, von denen nur 83 theils in der Französischen, theils in der Landes - Versicherungs - Anstalt asseku- rire waren. Durch die vielen Strohdächer griff das Feuer, wel- hes in einem Stalle ausbrach, so rasch um sich, daß von Mo- bilien und Vieh nur wenig gerettet werden konnte; auch wurden leider vier Menschen, worunter zwei sehr gefährlich, verlebt.

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: Königliche Oper. j Wenn der Text einer Oper schlecht und die Musik in sehr vie- len Beziehungen tadelnswerth ift, so liegt aller Nachdruck auf der Darstellung, und der gespendete Beifall gehört wesentlich den Sän- gern und Sängerinnen. Deshalb wenden wir uns sogleich zu den neuesten Aufführungen der Montecchi und Capuleti, welce durch den ldblichen Wetteifer zweier Bühnen ein doppeltes Jnteresse erhielten.

Jn Ftaliens heißerem Himmel, wo die Leidenschaften hestiger erglÜhen; und das Jnnere des Gemüths sih in Wort und Bewe- gung aufs lebhaftesle fund gicht, is der eine der beiden Romeos zu Hause. Gefühle von solcher Gewalt kdnnen und sollen nicht ge- bändizt, Flammen solcher Art nicht gedämpft und ermäßigt wer- den, und die sichtbare As erweckt Begeisterung. Ungeach- tet bei einer solchen Auffassung ieser Rolle die Gefahr des Ueber- treibens in Bewegung und Mienenspiel nahe liegt, hat Madame Schrdder - Devrient überall an Maß und Schdnheit fesi gehalten, und nur einmal ging ihr schr naturlich die Geduld aus: als nâm- lich Julia auf den Antrag, zu entfliehen, dem vorgeschriebenen Texte gem äh, eine bluteinfältige Antroort geben mußte. Obgleich Demoiselle Hähnel unter allen Singenden am meisten in der Ftaliänischen Gesangweise zu Hause ist, so möchten wir sie doch (Text und Composition erlaubt es) einen Deutschen Romeo nennen- Das heißt, er erscheint minder reich in Bewegung und Grupptrung,- minder lebhcft und gewandt in sichtbarer Darlegung seinee Leiden- schaft; abec die Junigkeit der Deutschen Liebe mißt sich nicht nach Ftaliänischem Maße, und die stilleren Gewässer sind desbalb nicht die flaheren. Wenn dort das Plastische und die Darstellung mit solcher Vollendung hervortritt daß Madame Schröder - Devrient, selb| ohne Gesang, als Schauspielerin die Zuschauer fortreißen würde, so fann sîh Demoiselle Hähnel darauf verlassen, daß ihr Ton den Zuhdrern ins Herz dringt, und daß Leßtere alsdann jede anderweite Forderung für unbedeutend halten. L i Unter den beiden Julien singt die mehr Ftaliänische in der Kd- nigsfiadt, und die mehr Deutsche auf dem Königlichen Theater. Ma- dame de Mcric besizt eine Stimme von seltenem Umfange und sehr großer Kraft; aber es wäre zu wünschen, daß sie gleichartiger ent- wickelt und die Natur noch mehr durch die Kunsi gelenkt und be- herrscht würde. Die Sängerin stört und mindert den indruck, indem sie des Guten (b B. beim Mienenspiele ) oft zu viel thut , oder (wie am Schlusse des zweiten Aktes) durch Übergroße Anstrengung der Stimme und des Spieles aus dem Rahmen des Bildes heraus- tritt, \0 daß z. B. Romeo sie in dieser Weise nicht Überbieten , 1a ihr nicht einmal folgen kann. ; : i

Demoiselle Grünbaum stand als Julie in einem richtigen, jung- pinten Verhältnisse zu-Romeo, und bewies auch diesmal durch hr Spiel , daß sorgfältige Beobachtung anderer Künsilerinnen kei- nesweges nothwendig zu geistloser Nachahmung führt, sondern die Ausbildung der cigenen Natur mehr fördert, als Nachlässige und Gleichgültige glauben wollen. Wie im Spiele, hob Demoiselle Grün- baum ebenfalls im Gesange das Weiche, Gleichartige und Wohl- lautende hervor, wodurch (weil der Komponist dafür nichts gethan hat) es allein mbglih wird, daß Romeo und Julia nicht ganz zu- sammenfallen und eines Geschlehts werden. Fnshesondere trug auch sie durch Stellung, Benehmen und Vortrag zu dem Erfolge am Scylusse des zweiten Aktes bel. z

Ler Raum erlaubt nicht, uns diesmal ber die Verdienste aller andern Mitspielenden auf beiden Bühnen zu verbreiten. Einen Ta- del hingegen, den wir von mehreren Seiten hdren: „daß es uns nämlich, troß des ausgesprochenen Lobes, an Begeisterung für die Montecchi und Capuleti fehle‘/, müssen wir allerdings einräumen. Denn unsere Begeisterung muß jedesmal s{hwinden, wenn von den drei Drittheilen einer Oper (Text, Musik und Darstellung) zwet Drittheile an dec Auszehrung oder Wassersucht leiden. Madame Schrdder - Devrient hat uns als Vestalin, Fidelio , Donna Anna, Desdemona und Statira, Demoiselle Grünbaum als Amazili, Zer- lina, Pamina und Cherubim einen größern, ungetheilteren und un- gesidrteren Genuß gewährt. Denn in all diesen Opern kam ein wahres Kunsiwerk zu Stande; in den Montecchi und Capuleti ist dagegen eigentlich nur von dem Kunsistücke die Rede, den Zuhdrern glauben zu machen, der Theil sey so viel als das Ganze. Nähere Beweise für diese unsere abweichende Meinung geben wir vielleicht nach ciner wiederholten Aufführung dieser Oper. 0—0

Haupt - Momente neuerer Finanz- und Polizei -Geseßgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifst.

X. Berlin , 31. Mai 1834.

Die A procentigen Stocks vom Jahre 1826

Großbritanien. welchen

sind in 35 procentige verwandelt , und denjenigen Inhabern , die Herabsetzung nicht anstand, baar zurückgezahlt worden.

Frankreich. Wie seit längerer Zeit vorauszusehen war, is der neue Zollgesez-Entwurf in der jeßt geschlossenen Kammer-Session nicht mehr zur Diskussion gelangt. Dennoch haben die Kammern, bei Voti- rung des Einnahme-Budgets, Gelegenheit genommen, einige haupt- sächliche, theils durch den Entwurf beabsichtigt gewesene, theils dem- selben durch Gutachten der Prüfungs - Kommission der Deputirten- Kammer noch zugesezte Handels-Erleichterungen dergestalt zur Dispo- sition der Regierung zu stellen, daß ste von derselben schon vorläufig und provisorisch durch Ordonnanzen {n Wirksamkeit geseßt werden dür- fen. Die hierauf bezüglichen Bestimmungen des genchmigten Ein- nahme-Budgets lauten wie folgt: :

Ar t.-20. Es sollen bis zum 1. Januar 1835 die auf den nach- benannten Gegenständen bis 1eßt lastenden Eingangs - Verbote, nach Gutfinden der Negierung, durch Königliche Ordonnanzen aufgehoben, und provisorisch anzuordnende Ausgangs -Zölle an ihre Stelle gesetzt werden können. y /

1) Rohe Baumwollen -Twiste von Nr. 143. (Metrischen Systems) und darüber. Solche Twiste werden bei ihrer Zoll - Abfertigung mit einem durch die Königliche Ordonnanz zu bestimmenden Zei- chen versehen werden, ohne dasselbe aber nah wie vor im Innern der Beschlagnahme in Gemäßheit des Geseyes vom 38. April 1816 unterworfen seyn.

2) Gesponnene Weber -Kammuwolle (filée en cordonnet).

3) Kaschmir - Shawls, wenn außerhalb Europa mit Spindeln ver- fertigt, und bei einer Zolftätte angemeldet, wo eingangsverbotene

Waaren zum Transit gestattet sind.