“ per Bojch-
Der Herzog von Wellington hat sich mit mehreren seiner Freunde gestern nah Orford begeben, wo in diesen Tagen seine Anstallation als Kanzler der dortigen Universität stattfinden soll.
Herr Syring Rice ist nah Cambridge abgegangen, um scine Wiecdererwählung dase!b{t vorzubereiten. i
Nach cinem langen Wahlkampf ist der General-Anwalt Sir Fohn Campbell in Edinburg mit einer Majorität von 530 Stim- men zum Paríaments - Mitaliede fúr diese Stadt gewählt wor- den. Der Lord-Advokat für Schottland, der zu Leith wiederge- wählt wurde, hatte ‘ dort eine Mehrheit von 237 Stimmen úr sich.
\ C Wodehouse ist zu Kimberley - Hall in der Grafschaft Norfolf im 93sen Jahre seines Alrers mit Tode abgegangen.
Auch in Schottiand werden die kirchlichen Verhältnisse einer Untersuchung unterworfen. Es ist zu dem Zwecke eine General- Kirchen - Versammlung angeordnet worden, welche sich besonders init der Untersuchung der Patronats - Rechte in der Schottischen Kirche, welche zugleih auch von einem Comité des Unterhauses ¡n Erwägung gezogen werden, zu beschäftigen hat. Dis Boye amnmfung hielt am 27sten vorigen Monats eine Sißung, in welcher der Grundsaß angenommen wurde, daß, gegen den XRillen der Mehrheit der Mitglieder einer Gemeinde, ein Pfar- rer von den Presbytern der Kirche nicht aufgcdrungen werden P rfe.
(1s der Pyrenäischen Halbinsel sind sehr wichtige Berichte hier eingetroffen. Der Courier giebt folgende Uebersicht da- voi: „Der Krieg in Portugal hat sein Ende erreicht. Schon am Sonnabend hatte man hier die Nachricht von der Räumung des Miguelistischen Hauptquartiers. Gestern trafen mit dem @utter „Désprey‘“/ Depeschen an den Portugiesischen Geschäfts- träger Mendizabal aus Lissabon vom 18ten ein und zugleich die Nachricht von einem bedeutenden Siege, den der Herzog von Terceira auf den Höhen von Asseiceira bei Thomar am 16. Mai erfochten; der Herzog berichtet darüber offiziell (vergl. Portu- gal), er habe in drei Kolonnen, von dem Obersten Queiros, dem Zrigadier Nepomuceno und dem Obersten Vasconcelios geführt, den Feind angegriffen und nach kurzem Gefecht in die Flucht geschlagen, 1089 Gefangene gemacht, worunter 30 Offiziere, die ich dem siegreichen Heere bereits angeschlossen hätten, außerdem 8 Stück Geschüß und 4 feindliche Fahnen genommen, und mar- chire jet auf Atalaia. Zugleich erfuhr man in Lissabon, Admi- ral Naprer habe - die Stadt OQurem und die ganze 5 bis 600 N. farke Garnison derselben genommen, und cine telegraphi- ‘che Devoesche meldete den Einzug der Pedroisten in Santarem. Dom Pedro, der kurz vorher nach Cartaxo abgegangen war, hatte von dort aus an die Portugiesen, die noch den Fahnen Dom Miauels folgten, eine Proclamation erlassen, worin er ihnen anzeiat, daß die Städte des nördlichen Theils von Por-
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zugal die Königin Donna Maria freiwillig anertannt und daß Spanien die lehteren Húülsstruppen zugesendet habe; er fordert Ke deswegen auf, die Waffen niederzulegen und ruhig in ihre Heimath zurückzukehren, da er die allgemeinste Amnestie, welche (chon de facio bestehe, gescßlich bestätigen werde.“ — Heute entlich brachte das Dampfboot „City of Edinburgh// Nahrich- ten aus Lissabon vom 27. Mai. „Der Krieg is zu Ende““, (reibt man unter diesem Datum demMorning Herald, „Dom Miguel hat sich für besiegt erklärt, wie Sie aus dem beifolgenden Supplement zu der heutigen Chronifka (\. Portugal) schen werden, welches mir Dom Pedro vor einer Stunde einhändigte, als ih ihm im Palaste de las Necessidades zu seinen Erfolgen Glück wünschte. Alles freuet sich deé Sieges. Alle Batterieen und Kriegs-Schiffe im Hafen feuerten den ganzen Morgen. Eine Depesche vom arschall Saldanha, von gestern aus Cvora datirt, brachte heute dex Adjutant Ximenes. Man versichert, Dom Miguel habe ei- nen Angriff angeordnet, seine Soldaten aber hâtten den Gehor- san verweigert, worauf er aus der Nothwendigkeit eine Tuzend acwacht und sich ergeben habe ‘“ Der Globe, der dies Alles für eine Frucht der Quadrupel- Allianz hält, sagt: „So hat sich denn die Miguelistische Armee der Donna Maria unterworfen, und Dom Miguel und Don Carlos haben jeßt schon in einem Britischen Kriegs - Schiffe die Halbinsel verlassen. Nach dera Siege, den der Herzog von Terceira bei Thomar erfochten hatte, raumten die Miguelisten augenblicklich Santarem und seßten in der Richtung von Evora auf das südliche Ufer des Tajo hinüber ; sie wurden auf der Stelle von Donna Maria's Truppen verfolgt, indem cine Abtheilung derselben nach Montemor mar- \chirte, um die Miguelisten von der See abzuschneiden, während ch eine andere nach Esiremoz hinunterzog, um sie Elvas nicht erreichen zu {assen. So geschlagen, verfolgt, umzingelt, vonAilem entblößt, durch innere Zwistigkeiten gelähmt und durch den Quadrupel - Traktat zur Verzweiflung gebracht, bat die Miguelistische Armee zuerst um Waffenstillstand, Und da ihr dieser abgeschiagen wurde, be- quemte sie sich zur Niederlegung der Waffen. Dom Miguel willigte sogleich darin, die Halbinsel zu verlassen, und wählte ein Brikisches Kriegsshi} zur Ueberfahrt.“ Aehnliche Nachrich- ten, wie diese vom Morning - Herald und Globe mitgetheilten, denen noch hinzugefügt wird, Don Carlos befinde sich auf dem- selben Schisse mit Dom Miguel (auf dem „Donegal‘/ von 74 Kan.), enthält auch eine zweite Ausgabe der Times vom Iten, worin erzählt wird, ein Adjutant Dom Miguels habe sich zuerst in dem Hauptquartier Saldanhaë mit Depeschen für die Pedroi- sische Reaterung gemeldet. Major Wrylde, Attaché des Englischen Gesandten Lord Howard de Walden, habe ihn begleitet. Die Depe- schen {eyen jofort nach Lissabon gesendet worden, von wo aus die ‘Antworr eingetroffen sey, -man werde sich in keine Unterhandlun- aen mit dem Feinde einlassen und Saldanha solle seine ohne Ordre unterbrochene Verfolzung eiligst wieder fortseßen. Cine Nach- schrift meldet sodann, Carlos und 2 ciguel seyen Beide in der Gewalt der Pedroisten unter militairischer Bewachung. Die oben erwähnte Depesche von Lemos an Salèanha sey eine leere GVasconade, denn giemaló seyen dem Feinde andere Anerbieten gemacht worden, als das cinfache Versprechen einer guten Behandlung, wenn er sich ergeben «ûúrde. Uebrigens scy jeßt (am 27íten)der Staats-Rath versammelt, um über Dom Miguel und Don Carlos das Weitere zu berathen.
‘(us Kanton sind Nachrichten bis zum 16. November hier eingegangen, denen zufolge der Niederländische Konsul sich von dort entfernt hatte, so daß das Hollándische Etablissement daselbst cic 1762 zum erstenmal ohne Flagge war. j
Die aroße Majorität, welche die Minister gestern im Un- terbgzuse für sich hatten, brachte einiges Steigen in den Fonds hervor, wiewohl nicht in dem Maße, als man es an der Börse erwartet hatte. Auch die Nachricht von Don Miguel's Ein- ¡chissung hat keine beträchtliche Besserung in den Portugiesischen Obligationen zur Folge gehabt, weil man diesen Ausgang des Portugiesischen Kampfes hier lángst erwartete,
Mi eCeLlanve.
dem Haag, 1. Juni. Durch einen Erlaß vom M, haben Se. Majestät den General - Lieutenant van der betanntlich vor Kurzem aus Ostindien zurücËge-
Aus Z30sten v.
§14
kehrt is, wo er als General-Commissair fungirte, zum Minister fúr die Kolonieen ernannt.
Unser Minister des Auswärtigen, Herr Verstolk van Soelen, wird in der zweiten Hälfte dieses Monats von Wien zurück er- wartet; gegenwärtig befindet sich derselbe auf einem Ausfluge nach Preßburg.
Belgten :
Brüssel, 3. Juni, Der heutige Monïteur enthäst ein Verzeichniß von Verleihungen baaren Geldes (Summen von 25 bis 109 Franken), so wie von Medaillen , die der König an 33 Personen in den verschiedenen Provinzen ertheilt hat.
Der General Buzen hat einen Tages-Befehl erlassen, nach welchem die auf das Schauspiel abonnirten Offiziere gehalten sind, sih in Uniform ins Theater zu begeben; in búrgerlichem Kostüm werden sie nicht mehr zugelassen.
Nach einer kürzlich erlassenen Verfügung darf kein ‘Polni- scher Flüchtling, der von der Regierung Untersiüßung erhält, mehr in Brússel wohtüen; die Polen sollen auf mehrere Punkte des Königreichs vertheilt werden. Diejenigen, welche Unter- haltsmittel haben, dürfen, wie früher, in Brüssel sich aufhalten.
S Ed Er uo Now gem
Stockholm, 30. Mai. - Die Finanz-Abtheilung des Bank- Ausscchu}es soll ‘am Dienstag den wichtigen Beschluß gefaßt ha- ben, vorzuschlagen, daß am 21. Augu?, als am Jahrêtag der Wah! des Thronfolgers, die Silber - Auswechselung ihren An- fang nehme.
Der Conftitutions- Ausschuß hat, dem Vernehmen nach, aber nur mit der Mehrheit von einer oder zwei Stimmen, erkannt, daß er zu der voin Staats-Ausschusse beantragten Anklage des Staats-Segzetairs Sfogman wegen Ueberschreitung der vom vo- rigen Reichstage bestimmten Ausgaben für die Garde-Regimen- ter, feinen Anlaß finde.
Der wegen Majestäts - Verbrechen angeklagte und gefangen gehaltene Capitain Lindberg ward gestern wieder vor das Hof- gericht geführt, woselbst er sein Endurtheil empfing, „„Eenthauptet zu werden !‘/ — Die Maßregeln zur Bewachung des Capitains Lindberg sind geschärft worden und dürfen seine Schwester und anderen Verwandten sich nicht mehr wie bisher in seinem Ge- fängnisse aufhalten und ißm vorlesen, sondern ihm nur kurze Besuche machen, während die Wache mit im Zimmer verbleibt.
Deutschland.
Kassel, 30. Mai. (Nürnberger Korrespondent.) DerLandtags-Commissair und zugleich Vorstand des Ministeriums der Finanzen, Hr. Meisterlin, hat der Stände-Versammlung den Entwurf zu einem Finanz-Geses für die Finanz- Periode 1834 —-36 vorgelegt,und zugleich dieselbe daraufaufmcrksam gemacht, daß sie jedenfalls 1hre Arbeiten über das Staats-Budget. im Mo- nat Juni zu beendigen habe, weil vom kommenden 1. Juli an, ohne Ertheilung eines neuen Finanz-Gesckes, verfassungsmäßig feine Steuern und Abgaben im Lande erhoben werden könnten, mithin die ganze Staats- Maschine in Stocken gerathen würde. Der §. 147 der Kurhessischen Verfassungs-Urkunde verordnet näm- lich, daz die Auflagen für. den ordentlichen Stgats-Bedarf nur 6 Monate hindurch nach Ablauf der Verwilligungsözeit noch fort- erhoben werden dürfen. Da nun die Verwiüligung der bisheri: gen Steuern und Abgaben sih nur bis zum Ende der mit dem 31. Dezember abgelaufenen ersten dretjährigen Finanz - Periode erstreckt, und fúr die zweite Finanz-Periode noch keine neue land- ständische Verwilligung stattgefunden hat, so endigt sih die verfassungémäßige Befugniß der Staats-Regierung zur Forterhe- bung der bisherigen Auflagen mic dem leßten Juni. Da die vorgeschlagenen neuen Steuer-Geseße (Klasscn- und Bewerbskeuer) noch gar nicht zur ständischen Berathung gekommen sind, und der Budgets-Ausschuß sich auch nicht eher mit deren vorläufiger Begutachtung befassen zu wollen scheint, bis das bisher nur an- gekündigte neue Grund|steuer-Gesch von Seiten der Staats-Re- gierung vorgelegt seyn wird, Überdies die Ansichten des Finanz- Ministeriums von denen der Majorität der Stände hinsichtlich der Regulirung des Ausgaben-Etats bedeutend divergiren, indem die Landstände auf große Ersparnisse im Staats-Haushalte drin- gen, so wäre der Fall sehr wohl denkbar , daß es nicht gelänge, noch im Laufe ‘des künfcigen Nonats Juni eine Einigung zwi- schen Staats- Regierung und Stände-Versammlung zu Stande zu bringen. Es bietet sich nun die Frage dar, wie in diesem Fall die Verhältnisse sih gestalten werden.
Müúnchen, 1. Juni. (Aus dem Schwäbischen Merkur.) Der Minister des Innern, Fürst Wallersiein, wird sich nach dem Schlusse der Stände - Versammlung, der zuverlässig im Monat Juni stattfinden wird, nah Baden - Baden begeben, — Es iff hier die Einrichtung getroffen worden, daß jedeëmal bei der Ankunft und dem Abgange der Eilwagen ein Commissair der hiesigen K. Polizei zugegen ist, der namentlich die Signale- ments der Reisenden zu prüfen hat. — Die Geschichte des durch so viele Úble Nachreden doppelt unglücklichen Kaspar Hauser hat in Bayern \chon derartige Ausgeburten der Phantasie veranlaßt, daß sich unser Ministerium bewogen fand, die Confiscation und das Verbot mehrerer auf jenen Findling bezüglichen Schriften anzuordnen. -
Stuttgart, 4. Zuni. Kürzlich erhielten ‘die naturwissen- schaftlihen Sammlungen der Universität Tübingen eine bedeu- tende Sendung aus Celebes, Sie enthält ein 15 Fuß langes Kro- fodil-Skelet, große Fledermnäuse, wovon eine von einer Flúgelspitze zur andern vier Fuß mißt, einige kleine Krokodile in Weingeist, eine Sce-Schildkrôte, eine beträchtliche Anzahl von merkwürdigen Fischen, wovon einige bis jelzt den Zoologen unbekannt waren, ferner ei- nige Sepien, Chitonen, Crustaceen, Holothurien und Seesterne. Drei Schädel von der Malayischen Menschen - Race verdienen noch besonders erwähnt zu werden.
S h weiz.
31. Mai. Graf von Bombelles zeigte den Ne- gierungen der eidgenössischen Stände durch Schreiben vom 27sten d. M. an, daß die Kanzlei der K. K. Oesterreichischen Gesandtschaft in der Schweiz, auf Befehl ihres Allerhöchsten Hofes, mit Beginn des künftigen Monats ihren Sib in Zürich nehmen werde. Herr von Bombelles selbst wird, wie es heißt, {on zu Ende der nächsten Woche in Zürich erwartet.
: Portugal.
Lissabon, 18. Mai. Das Beiblatt der Lissaboner Chr o- nica vom heutigen Tage meldet: „Gestern gegen Abend kam Se. Kaiserl. Majestät in Cartaxo an. — Wir erhalten die offi- zielle Nachricht, daß die Garnison von Durem, welche 500 bis 600 Mann stark ist, zu der Armee der Königin übergegangen ist.“
Die genannte Zeitung stattet über den Sieg hei Assei- ceira (s. London) folgenden Bericht ab: „Noch immer glaubte
Zürich,
das feindliche Corps, den Truppen Terceira’s mit Glück die Spige bieten zu können, da dieselben sih wegen der Besezun mehrerer Pläse, die fürzlich zur Partei der Königin übergegan,
?
der Feind die Heerestheile, welche in der Umgegend Porto's g, |
ten aus Santarem an sich gezogen, und sih hinlänglich stig fúhlte, fam es am 16. Mai bei dem genannten Orte zu einem Treffen, in welhem die Miguelisten von der Nord - Armee de Königin völlig geschlagen und in die Flucht gejagt wurden. Jj Zah! der Gefangenen bei diesem glänzenden Siege war größe, F als jemals seit dem Beginnen des Krieges in unsere Hände s, len. Nach solcher Niederlage befürchtet der Feind vielleicht einen gereizten Eroberer preisgegeben zu seyn, allein die friedfertige Gesinnung Sr. Kaiserl. Majestät erhellt vollständig aus dy Proclamation, die wir unten mittheilen. Wie sein unsterblichy Ahnherr, Heinrich 1V. von Frankreich, sucht der Regent dy Königreichs durch Begnadigung an seinen Feinden sich zu räcey und indem ek die Nothwendigkeit, Portugiesisches Blut zu ye, gießen, schmerzlich bedauert, macht er seine Siege ewig denfwit, dig, indem er dem Besieaten die Rechte bietet, um eine Versh, nung möglich zu machen; aber noch immer sind die Unglü chen taub gegen die väterlihe Stimme des Herzogs von Biy ganza.
Nachfolgenden amtlichen Bericht erstattete der Herzog von Ty ceira über die Schlacht von Asseiceira an den Kriegs-Ministe, „Noch auf dem Felde des Kampfes schreibe ich Ew. Excellen, um Jhnen die Nachricht von meinem Siege so schnell als my lich mitzutheilen. Der Feind erwartete mich ‘auf den Höhen v Asseiceira, eine und eine halbe Meile von Thomar entfernt, J gr.ff ihn in drei Kolonnen an: Den rechten Flügel führte dau Oberst Queiros, den linken der Oberst.Lieutenanr Vasconcelloi * im Centrum fommandirte der Brigadier Joao Nepomuceno; q der Spike der Kavallerie stand der Oberst Fonseca. Der Fein . machte Anfangs dis Positionen streitig, die er mit dem Gr seiner Jnfanterie, Kavalleriè und Artillerie besest hatte, aby Alles erlag der Tapferkeit meiner Truppen und der Besonnenh ihrer Führer. Die Hdhen wurden genommen, und es erfolgt eine vollständige Niederlage des Feindes. Wir haben 1050 Gefangen gemacht, 30 Offiziere ungerechnet, welche die Waffen niedergelegt und zu unsern Fahnen geschworen haben. Außerdem wurde 8 Geschüße und 4 feindliche Standarten die Beute der Sieger, Es fehlt an Zeit, um mich in die Erzählung der einzelnen Er eignisse einzulassen, und indem ich einen baldigen ausführlichen Bericht verheiße, erlaube ih mir nur noch die Bitte, Sr. My jeftát die Versicherung zu ertheilen, daß ih dem Verhalten de Offiziere wie der Soldaten volle Gerechtigkeit widerfahren lassen muß. Ich breche unverzüglich nach Atalaia auf und A morgen in Gallegas eintressen. Gott erhalte Ew. Excel ent U 0.
Höhe von Assciceira, den 16. Mai, 4 Uhr Nachmittags. ) Der Herzog v. Terceira.“
Fn einer Nachschrift giebt die Chronica noch die durá eine telegraphische Depesche eingegangene Nachricht, daß die Ar mee dec Königin am {l8ten früh Morgens in Santarem einge rúckt sey, nachdem der Plalz von den Miguelisten verlassen war.
Die obgedachte Proc'amation Doin Pedro’s lautet folgen: dermaßen : :
„Unglückliche Portugiesen, die Jhr noch immer den Fahtter des Usurpators folget, wie lange wollert Fhr auf der Babn dcs Ver- brechens zvandeln und gegen die Stimme der Ehre, die Euch scho oft cinlud, in den Schoß des geseßmäßtgen Portugals zurückzukeh: ren, Euch verschließen? Kann ich Alles, was Fhr gegen mich, det ich Euer Kdnig war, gegen meine Tochter, die in Folge meint feierlichen Abdankung Euere rechtmäßige Königin ist, gegen das Baterland und die Freiheit verübt habt, in Vergessenheit begraben? Bon allen Seiten umschließen Euch die siegreichen Truppen un) Fhr seht Euch auf einen kleinen Raum zurückgedrängt. Es mus Euch zu Ohren gekommen seyn, daß die Bevdlkerung der nördliche Provinzen, die sich in ihrer früheren Verblendung bis zu dem äu: ßersten Grade der Noth, der Armuth und des tiefsten Elends ge bracht hatten, ießt von freien Stucken und aus innerem Drang die Regierung der Königin und die constitutionnelle Charte der Mo narchie proklamirt haben. Was habt Fhr noch zu hoffen? Als dk Frage noch zweifelhaft schien, konnte der Widerstand für eine C rensache oder eine Verblendung gehalten werden ; aber jebt, wäh: rend Alles gegen Euch is, während Jhr enttäuscht seyn mässet unds nicht ferner auf die versprochene Hülfs - Flotte hofen kônnet , fein mächtige Nation Euch schüßt, Spanien bereits die Regierung des“ Königin anerfanntund seine Truppen nach Portugal gesandt hat, umdi Legitimität zu unterstüßen — jeßt fann Euer Beharren auf den Wege des Verbrechens nur Eure Schuld seyn. Portugiesen! wähn | nicht, daß ich auf Rache, Blut und Tod gegen Euch sinne. Ver j wechselt mich nicht mit Eurem Befehlshaber! Fch mache mir ein Ehre daraus, treu, menschlich, edelmütbig zu seyn und weiß Belei | digungen zu vergessen. Eine Reihe von Siegen hat endlich füt mich entschieden. Portugiesen aller Stände und jeder Ansicht! noi ist es Zeit, Euch der Fahne der Ehre und der Legitimität anz} schließen. Fch versichere Euch , daß die Amnestie, welche de lach existirt, ven mir vollzogen werden wird, und Fhr werdet alsbal) im Stande seyn, in Eure heimathliche Fluren zurückzukehren un) Euch im Schoße Eurer Familien der häuslichen Ruhe zu ergeben, ohne alle Furcht vor irgend einer Verfolgung, geschüßt durch di Geseße, wie durch die Gesinnung der Friedfertigkeit, die ich, wi! ich es mir zur Ehre anrechne, im Namen Eurer rechtmäßigen Kb- nigin Donna Maria 1i, Euch bethäligen werde. Wenn Jor Pot tugiesen seyd, wenn Fbr Euer Vaterland liebet und der “Segnun gen Eurer Landsleute theilyaftig werden wollet, welche eine übt wiegende Majorität ausmachen, so werdet Fhr nicht länger die Br endigung des Bürger- Krieges verhindern. Ueberlasset den Usuryt tor sich selbs und seinem Schicksale! Jhr habt feinen Grund z! fürchten, man werde diesen Schritt für eine Verrätherei ansehen; im Gegentheil, alle Welt wird darin das Zeichen erblicken, daß Fh Euere Verbrechen hereuet, und die Liebe zu Euerm Vaterlande, di l:auptsächlichsie aler Tugenden, in Euch wieder lebendig geworde! ist, Kommet, Portugiesen, - von allen Ständen, ‘von jedweder At sicht! Kommet, weil es noch Zeit ist: ich will Euch mit offenen At men empfangen. Fm Namen der Königin verzeihe ih Euch un
werde beim Anblick Eurer Reue alle Euere Ver "0 heit begraben. | : Verbrechen in Vergess
Kaiserliches Hauptquartier in Cartaxo, den 7. Mai. Dom Pedro, Herzog von Braganza.‘
Lissabon, 27, Mai. Die heutige Chronica enthált in einem außgerordenrlichen Supplement ‘folgende aus Evora voin} 26sten datirte. Depesche des Miguelistischen Ober - Generals J
A. de Azevedo Lemos an den Grafen Saldanha: „Erlauchtester und trefflichster Senher! Jch habe die Ehre, Jhnen den En pfang Jhrer heutigen Depesche anzuzeigen, welcher zwei Ab- schriften von Befehlen, die Ew. Excellenz von der Lissabone! Regierung erhalten hatten, und ein Paket Proclamationen, Ul terzeihnet von dem Herzoge von Braganza, Dom Pedro, bel gefügt waren; in Erwiederuug darauf soll ih Sie benachrichti gen, daß, um ferneres Blutvergießen in Portugal zu vermei den, die Bedingungen, die Se. Excellenz geboten haben, angt‘ nommen worden sind. Da es Dom Miguel“ gestattet ist, in
der vier verbündeten Staaten si{ch einzuschiffen, so hat er den
gen waren, vielfach zerstreuen und {wächen mußten. Nachdey | und ein Englisches Schiff. gewählt.
standen, nebst der Besaßung Figueira's und andern Ma Zung Élvas is, ihn begleiten soll. ; / g Fi cannscchaf, dger definitiven Arrangements , und um diese zu machen, bin
festjeßen werden.“
Hoheit die Prinzessin Friedrih, von Düsseldorf kommend, in
blen D Ven Roß ab, und seßte am folgenden Morgen Jhre Reise nach der Burg Rheinstein fort.
mier Lieutenant Herrn Fils im Jahre 1833 fortgeseßten Und
i zen. — f e ; g S L: } Gebirgézüge in Griechenland, besonders in Rücksicht auf das
| Wolle zu Markte gekommen, womit die Zufuhr für denselben | wohl als abgeschlossen wird betrachcer w | Marft-Verkehr war gestern so lebhaft, daß bis gegen Abend ge- | wiß zwei Drittheile des obigen Quantums verkauft waren.
‘yat:A uartiere.‘“
mie betrug
inem beliebigen Hafen und ín einem beliebigen Schiffe eines
Sines oder einen anderen Hafen von Algarbien Er wünscht zu wissen, ob sabella Maria, die in der Es bedarf jeßt nur noch
afen von
re Hoheit die Infantin Donna J
bereit, mih an jedem Orte einzufinden, den Ew. Excellenz
n.4 0-0. Berlin, 8. Zuni. Am 1sten d. M, traf Jhre- Königliche
ein, stieg im Thale Ehrenbreitstein im Gasthofe zum
— Jn der gestrigen Sißung der geographischen Gesellschast ah Herr Lieutenant Klaehn eine Uebersicht der von dem Pre-
durch zahlreiche Messungen erweiterten Barometer-Nivellements im Thüringer Waldaebirge, legte ein vollsèändiges Profil dieses Gebirges vor, begleitet von der Ableitung über dessen mittlerer absoluter Hôhe von eben demselben, und fügte einige Bemer- fungen hinzu. — Herr Hauptmann von Ledebur las über die Eintheilung Frieslands in sieben Seelande und deren Grâän- Herr Geh. Rath Link hielt einen Vortrag über die
groje Werk von Boblaye úber Morea, und auf die Erhebungs- Theorie. — Herr Geh. Rath Lichtenstein theilte einige Be- rihtigungen zur Geographie des südlichen Afrikas nach den Be- richten einiger neueren Reisenden mit. — Herr Professor N it- ter legte eine Mittheilung des Herrn Alex. v. Humboldt über Capit. Roß Polarreise vor. — Herk Prof. Zeune theilte ci- nige Notizen über hiesige Bohrversuche und artesische Brunnen mit, — Herr Hauptmann v. Gansauge trug einige Bermner- fungen Über die Besikungen der Araber auf dem. Großen Bern- hard und dem Simplon vor. — Herr Hauptmann Rep mann schenkte zur Bibliothek die neu erschienenen Nummern 26; 150, 199 der großen Karte von Deutschland, Und Herr . Major Streit sein neues Werk: die Differenzia!-Rechnung und die An- fangsgründe der Jntegral-Rechnung, so wie das Werk des Herrn Pr, Streir zu Waldenburg: die Mineralquellen und die Bade- anstalt bei Hohenstein. — Herr Lehmann übergab das neueste, in geographischer Hinsicht Interesse habende Heft der Revue des deux mondes.
_— Ueber den Ausfall des Breslauer Wollmarktes geht uns von sicherer Hand unterin Zten d. M. folgende vor- láufige Mittheilung von dort zu : „Bis gestern (4. Juni) Abend sind nach Ausweis der Zoll - Barrière - Kontrollen 42,674 Etr.
werden können. Der
Die Preise sind noch nicht unter die vorjährigen heruntergegan- gen ,. obwohl es sich die Engländer sehr angelegen jeyn ließen, fe zu drúcfen. Das gesirige Vorsrhreiten der Nheinländer zwang auch jene, mindestens die vorjährigen Preise zu bieten, wenn“ sie nicht der besten Wollen verlustig gehen wollten. Nicht selten aber sind auch höhere Preise erreicht worden. Engros- Kiufer find-anwesend 193; -im- vorigen Jahre- waren=derén uur (167, aljo dies Jahr 26 mehr. Auch die Zahl der inländischen Tuch - Fabrikanten und Tuchmacher Übersteigt die Zahl der vor- jährigen, sie beträgt 330. Wolihändlor aus dem Großherzogthum Posen waren 199 hier. Für die Zahl der Gesammt - Masse der Fremden ermangelt es an einer Kontrolle, daß sie aber bei wei- tem größer war, als seit einer lagen Reihe von Jahren , be- wies die außerordentliche Ueberfüllung aller Gasthöfe und Pri-
— Die Breslauer Zeitung berichtet über denselben Ge- gen tand in nachstehender Weise : ¡Die vor acht Tagen ausge- sprogvenen Ansichten über den diesjährigen Wollmarkt haben si bestäti. Der Wollkampf ist jeßt so gut wie beendet, die stand- hasten Werkäufer, welche sich diesmal durch die Englischen Briefe nicht irre machen ließen, haben gesiegt, fast Niemand hat unter dem vorjährigen Marktpreise verkauft, und Viele haben noch 5 bis 10 pCtr. mehr bekommen. Was besonders für den Schlesier erfreulich erscheint, is die Erfahrung, daß die Englischen Ein- fäufer mit jedem Jahre weniger im Stande sind, den Bres- sauer Marktpreis zu bestimmen. Sie haben, was ihnen nicht zu verargen ist, diesmal, in Berücksichtigung ihrer s{limmen Mol Konjunktur, durchaus auf niedrigere ‘Preise als die vorjáh- rigen halten wollen, und weder vor dem Marfkt, noch an den ersten 2 Tagen desselben, irgend ein bedeutendes (Geschäft abgeschlossen, in
65S L
ner zahlreichen Versammlung eröffnet wurde, durch ihre äufere Ein- rihtfung den Beweis gab, daß bei vciesem- Königlichen Fnstitute im- mer neue Anstalten zur Förderung der Kunst ins Leben treten, deren Erfolge hoffentlich zum Theil noch uns, in vollem Maße aber erst der Nachwelt zu Gutefomnien werden. Zum erstenmal wurde nämlich diese S hung, der Akademie zugieich zur Ausstellung musikalischer Com- positionen junger hiestger Künstler benußt, welche zwischen den Vorträgen zur Aufführung gebracht wurden. Zur Erdfuung der Feierlichkeit erflang ein Fnstrumentital - Saß, componirt von C. Greisen, Schüler des Herrn Musikdirektors Rungenhagen, welches Musifsick ungemein grazidse Einzelnheiten enthielt. Auf den Jahres - Bericht des Secretairs der Afademie der Künste folgte eine Motette, komponirt von F. T. Kommer, Schüler des Herrn Mustédirektors Bach, und am Schluß der Prämien-Verthei- lung wurde ein von dem De. C. Seidel gedichteter Fefigesang, com- ponirt von O. Braune, Schüler des Herrn Musiédirefktors Rungen- hagen, mit Chôren, Solostimmen und voller Fastrumental-Beglei- tung ausgeführt. Auch diese Vocal- Compositionen wurden mit Beit- fall gehört; und möge hier, als Ankündigung der noch in diesem Fahr um Michaelis zu eröffnenden akademischen Schule für musifa- lische Composition, diese neue huldreiche Stiftung, welche die Akademie der Gnade Sr Majestät des Königs verdankt, mit heil- bedeutendem Glückwunsch bewillkommnet werden.
Aus dem Vortrage des Secretairs der Akademie, ordentlichen Professors der Archäologie und Kunstgeschichte bei der hiesigen Kd- | nigl. Universität, Hercn Dr. Töblfen, entnehmen wir Folgendes: Nach einer Einleitung, welche den Dank der Af1demie gegen die | vorgéordneten hôchsten Behörden aussprach, und sich über den Zweck | der dentlichen Preis-Ertheilung und der Ausstellung der Probear- beiten verbreitete, wurde zuer der, seit der voriährigen Frühlings- ftung am 11. Funi 1833 verstorbenen Mitglieder der Akademie Erwäh- nung gethan. Von 41 damals in Berlin lebenden ordentlichen Mit- gliedern hatte die Afademie den Hintritt nur cines Einzigen zu beklagen, eines hochbetagten Greises, der eine nit ruhmlose Laufbahn am 16 Dfk- tober v. F. endigte. Der Kupferstecher Meno Haas, geboren zu Kopenhagen den 30. Mai 1752, war in früheren Jahren ein ge- schäßter und flcißiger Meister seines Faches , der in Deutschland cine sehr ehrenvolle Stelle einnahm, obwohl die Ungunst der Zeiten ihn nöthigte, fich fas nur mit geringfügigen Herborbringungen zu beschäftigen. Doch giebt es von ihm auch gelungene grdßere Blät- ter, und sein Name gereichte eins den von ihm mit Kupfern gezierten Werken zu vorzüglicher Empfehlung. Noch vor beinah eis nem Jahre in der Plenar-BVersammlutig der Akademie gegenwärtig, mußte die Nachricht von seinem Tode, und daß dieser im erreichten «2sten Jahre erfolgt sey, wohl Alien, die den wackeren Greis ge- éannt hatten, unerwartet kommen. Er hatte der Akademie länger als #0 Jahre, seit dem 1. August 1793, als ordentliches Mit- glied angehört. Außerdem verlor die Akademie ein geschäßtes Ehren- Mitglied - den ordentlichen Professor der Medizin, Dr. Heinrich Theodor Schreger in Halie, früher in Erlangen, wo er durch seine 1805 erschienenen Untersuchungen Über die ro- hen und künstlich zubereiteten Farben und Farben - Materialien (‘gedruckt Nürnberg und Sulzbach 1805) sich um die Kunst verdient gemacht hatte. Geboren den 20sen Fanuar 1768, wurde er am 28. Februar 1807 von der Akademie zum Ehren-Mitgliede aufgenommen, und starb dén 29. Dezember v. F. Auch das gegenwärtige Jahr brachte bereits einen Berlust. Der Königl. Bau-Fnspeftor und Plan- fammer-Dirigett Friedrich Fultus, geb. im April 1774 und zum außerordentlichen Mitgliede der Akademie der Künste erwählt am 5. April 1829, starb den 12. Februar 1834, und hinterläßt s{häß- hare geographische Blätter und Zeichnungen. Seine Darstellungen des Harz-Gebirges find von anerfanntem, bleibendem Verdienst. -— Die stattgefundenen Wahlen wurden bereits durch dies: Blätter zur dentlichen Kenntniß gebracht. Der Architekt Jacob Hittorf aus Rhein-Preußen, Kdnigl. Franz. Baumeißer in Paris, und der Ge- \hichts -« Maler Carl Sohn aus Berlin, Lehrer bei der Kunsi- Afademie in Düsseldorf, wurden zu ordentlichen Mitgliedern aufge- nommen; sv wie für die neugegründete titisikalische Section der Aïa- demie, die Musif-Dircktoren Rungenhagen und Felix Men- delssohn-Bartholdy, der Königl. Hof-Kapellmeisier Meyer - beer, der General Musik-Dircktor Spontini, der Kapellmeister Georg Abraham Schneider, der Concert-Meister und stellver- tretende Musik- Direktor Henning und der Direftor des Kdnig- lichen Fystitutes für Kirchen-Musik August Wilhelm Bach zu ordentlichen Mitgliedern erwählt wurden. Von sonstigenVeränderungen verdient nocy Erwähnung, daß der Professor Colimann, um ihm bei zurückgelegtem 71sten Fahre eine wohlverdiente Erleichterung zu gewähren, des Unterrichts in der zweiten Klasse der akademischen Zeichnenschule aufs ehrenvollste Überhoben wurde, wogegen der Pro- fessor Herbig fúr jene Klasse an dessen Stelle tritt, welcher seinér- seits bei dem Unterrichte ‘in der dritten Zeichnenflasse durch den Leh- rer Lengerich erscht wird.
Nus der von dem Hrn. Berichtersiatter gegebenen Uebersicht der Thätigkeit der Akademie als oberste Kunsti- Behdrde erwähnen wir bloß der Versuche, welche mit der Anwendung des Copaiv-Bal- fams zuni Malen veranstattet wurden. Jn dfentlichen Blättern war der Gebrauch desselben von schr beachtenswerthen Stimmen empfohlen worden, und die Akademie erhielt noch cine spezielle Ver- | anlassung, si mit diesem Gegenstande zu beschäftigen. Allein mehrfach ! angestellte Versuche erwi-sèn unzweifelhaft, daß diese Erfindung feinen der versprochenen Vorzüge beim Malen gewähren könne, wobl aber mit wesentlichen Nachtheilen verbunden sey. Nur bei einer einzigen Farbe, dem Grünspan, zeigt die Anwendung des Copaiv- Balsams sich vortheilhajt, was übrigens bereits vor 4? Fahren hefannt und
der Hoffnung, die Geduld der Verkäufer zu erschöpfen. Die Niedérländiïchen und Deutschen Fabrikanten, welche alle ihre Woll - Vorräthe aufgearbeitet hatten, und sich mit frischem Ma-
terial versorgen mußten , kehrten sich aber nicht daran, fondern ; fauften während der Zeit ganz gelassen die beste Schlesische Wolle |
auf, so daß die Englischen Einkäufer nun am dritten Marékttage endlich. zu der Ueberzeugung gelangten, daß, wenn sle nicht bloß eine schlechte Nachlese halten woilien, sie sich auch entschließen múßten, hohe Preise wie ‘die Niederlätder zu bezahlen; und so haben sie denn am Wollmarkts-ZDittwoch wohl 5 bis 10 Rthir. pro Centner mehr gegeben, als sie dieses am Montag nöthig ge- habt hätten.“ i
— Am 4. Juni Abends gegen 10 Uhr sah man von Bres lau aus eine hell leuchtende Feuersbrunst auf dem Gipfel des Zobtenverges ausgehen, die den südwestlichen Himmel länger als eine halbe Stunde hindurch giühendroth färbte. Aus den Nachs- rihten, die man am folgenden Tage durch Reisende von dorther
| eihie!t, ergiebt sich, daß die kleine Kirche auf der Spike des ge-
nannten Berges in Feuer aufgegangen ist.
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Königliche Akademie der Künste. ;
Die Au?stellung der Arbeiten jüngerer Künstler und Kunsischü- ler; welche jeßt in den Sälen des Afkademie- Gebäudes zahlreichen Beschauern Genuß und Unterhaltung gewährt, und noch bis zum 10tea dieses Monats gedfinet bleibt, is ihrer Bestimmung nach nihts Anderes, als eine Rechenschaft der Afademie über ihre Wirk-
| samkeit und deren Erfolge, ein dffentliches Compie-rendu mittelst vox-
geegter Thatsachen, welches dicsmal ungemein glänzend ausfällt. eine der früheren Aussiellungen dieser Art fann mit der diesiäh- rigen, was Zahl, Werth und Mannigfaltigkeit der gelieferten e bearbeiten betcift, verglichen werden Von allen Seiten bestätigt sh ein erfreuliches Wachse. Die Zahl der Schüler der Akade- 608, und bei den von der Akademie ressortirenden Kunsischulen erhob diese Zahl sih auf 1492. Wir wollen indeß den nachher detaillirt zu gebenden Rachweisen nicht vorgreifen, und bemerfen nur, daß schon die feierliche Sißung der Akademie, mit welcher diese Frúhiahrs-Ausstellung am-3ten dieses Monats vor eiz
gebräuchlich war. Jndeß ergab sich zugleich, daß derselbe sich | sehr zweckmäßig bei Restaurationen wertbhvoller alter Ge- | mâlde würde anwenden lassen, indem dieser Balsam Copaivae, wie alle Hafze, immer leicht auflösbar bleibt, also die aufgeseßten | Enzeugungen mit vôlliger- Sicherheit wieder wegzunehmen sind, #09- | bald die Zeit einen neuen Mißton der Farben herbeigeführt hat-- was bei allen Restaurationen unfchlbar eintreten muß.
Nicht ohne erfreuliches Resultat war die im vorigen Fahre von der Akademie veranstaltete Preis-Bewerbung für Bildhauer, als deren Sieger, wie man sch{ erinnern wird, in der Sihung der Akademie am 3. Aug. Julius Troschel aus Berlin, Schüler des Prof. Rauch, vrofkla- mirt wurde. Die Konkurrenz: Arbeiten aller drei Bewerber nd auch | diesmal wieder ausgestellt; der junge Künsiler befindet sch gegen- wärtig bercits in Rom. Die Fnstrucrion, welche für denselben ent- worfen wurde, i vermittelst hoher Verfügung vom 29. Mai d. F. als feststehendes Reglement für alle reisende Bildhauer- Peustonaire der Afademie anerkannt, und wir theilen dasselbe auch hier mit, da dessen Kenntniß für junge Künstler von Wichtigkeit is:
„1 Die dem Pensionair auf drei Jahre zugesicherte Pension von jährlich 500 Rthlr. Cour. wird an die Erfüllung der nachfol- genden Bedingungen geknüpft, und kann außerdem wegen schlechter Aufführung oder großer Nachlässigkeit dem Pensionair entzogen wer den, in welchem Falle demselben bloß eine mäßige Summe zur Rück- reise angewiesen wird.//
einen vollständigen Bericht einzusenden über seine Studien, úber die Arbeiten, welche ex begonnen und deren Fortgang, die Reiscn, wel- che er gemacht, und die minder bekannten oder neu entdeckten Kunsiwerfe, welche er geschen. Es if zu beachten , daß dieser Be- richt jedesmal zugleich mit der Quittung Über die neue halbjährige Pensions - Zahlung eingereicht werden muß, und daß ohne gleichzet- tige Einsendung eines solchen Berichtes die Pension nicht ge- «ahlt wird.‘
ein Relief eigener Ecfindung, wobei ihm gestattet ist, denselben Gegenstand zu behandeln, worin er den Preis bei der Akademie gé- wonnen hat, welcher dies Modell eitzusenden ist.“
4) Fm zweiten Fahre eine männliche Figur, nicht unter 5 Fuß
,/Q) Der Pensionair if verpflichtet, der Akademie alle 6 Monafte
/,3) Jm ersten Fahre seines Pensionats liefert der Pensionair
zu verstehen sind.// //6) Außer diesen unerläßlichen Arbeiten “ wird der Peisiofair seinen Fleiß auf Compositionen von Reliefs und -Grüpyén verwenden, und alle 6 Monate wenigstens Eine etwas ausgeführte Skizze von kleinem Maßstab entweder zur Uebersendung mit den größeren Arbeiten bereit halten, oder in eiter Zeichnung dém oben vorgeschriebenen halbjährigen Berichte beifügen.“ ‘ /-7) Endlich ist noch die Bestimmung beigefügt worden, daß der Anfang. der Pensions- Zahlung von dem wirklichen Antritt der vorgeschriebenen Studien - Reise abhängig gemaht werden muf,- und daß die folgenden halbjährigen Erhebungen hiermit dergestatt in Verbindung bleiben, daß die leßte Zahlung mit dem Anfang des sechsten Halbjahres der Abwesenheit des Empfängers zusammen trifft."/ * Von den andern reisenden Pensionairen der Akademie befindet der Architekt Scheppig sich in Rom. Der Maler Bouterwek, dessen aus Paris eingesandte Arbeiten ebenfalls mit ausgestellt sind und worunter einige gemalte Akte sich auszeichnen, ist in Begleitung des Historien - Malers Delaroche, in dessen Attelier er bisher gear= beitet, auf einer Reise durh Süddeutschland nach Jtalien begriffen. Der Kupferstecher Finke befindet sich zur Zeit noch in London, um sich im Stahlstich gründlich auszubilden. : (Schluß folgt.)
oder eite Gruppe, roobei immer nur Modellirutgett en ronde bosse
Zweites Gesangfest des MärkishenGesang-Vereins.
__ Am ckten und sten d. M. feierte der Märkische Gesang -Verein in Potsdam sein zweites großes Gesangfest. Aus 831 Städten wa- ren die Vereine zusammengetreten, so daß sie einen Männer- Chor von #200 Stimmen bildeten.
Der ersie Tag des Festes war der ernsten Musik gewidmet, und die Aufführung fand in der Kdnigl. Hof- und Garnisonkirche statt. Die einzelnen Musifsiücke waren folgende: Erster Theil. 1) Chor aus der Liturgie: „Ehre sey dem Vater‘. 2) Fuge für die Orgel, fomponirt und vorgetragen von dem Organisten Hönnicke r Ie dam. 3) Choral: „Nun lob den Herrn, o Seele‘, von B. lein; a) fúr Chor-Gesang, b) für Chor-Gesang, Orgel- und Fnsirumen- tal- Begleitung. 4) Motette: „der Herr ist mein Hirt//, von B. Klein. 5) Hymnus: „Komm Gott, Schdpfer//, von A. B. Marx. 6) Fan- tasic für Posaune und Orgel, vorgetragen von Fr. Belcke und Bôtt- cer aus Potsdam. 7) Motette: „Jch will singen//, von B. Klein. 8) Hymnus: „„Fehovah, dir frohlockt der König//, für Doppel-Chor und Fnstrumental-Begleitung, eigens für das Fest komponirt". von dem Kapellmeister Þr. Schneider aus Dessau. Zweiter Theil. 1) Chor aus der Liturgie: „Heilig ist der Herr‘/. 2) Fantaste für die Orgel Über Händels „Hallelujah//,„. komponirt und vorgetragen von dena Ober-Organisten Kdhler aus Breslau. 3) Psalm: „Rach dir, Allgütiger‘/, mit Jnstrumental-Begleitung, von Schärtlich. 4) Ada- gio für Flôte und Orgel, komponirt von C. Fr. Becker, vorgetragen von C. G. Belcke und Böttcher. 5) Motette: „„der Herr is Kd- nig//, von B. Klein. 6) Hymnus: „Wo ist, so weit die Schd-:fung reiht‘/, mit Fnstrumental- Begleitung, eigens für das Fest fkompo- nirt von A. Neithardt. 7) Schlußsaß für die Orgel, gespielt von Honnide i
Am zweiten Tage wurde nur weltliche Musik, und zwar im Freien aufgeführt. Die Menn Stücke waren folgende: 1) F: st- marsch von Spontini. 2) Königslied für 2 Chdre von Schärtlich. 3) Heiliges Lied von Matthison, komp. von J. P. Schmidt. 4) Solo für Bafposaune, vorgetragen von Belcke. 5) Großes Jagd-Chor mit Instrumental - Begleitung, komp. von Girschner. 6). Kciegslied mit Inftrumental-Begleitung von Girschner. 7) Fackeltanz von Syontini. 8) Jägerlied von Schärtlich. 9) „Auf!// vov Fr. Schneider, und 10) Borussia von Spontini. i ei Wenn wir dies zweite Fest mit dem ersten, welches im vorigen Fahr stattfand, vergleichen, \o bieten sih nur erfreuliche Resultate dar. Erstens war die Aufführung noch gelungener als damals; zwect- tens fand mehr Abwechselung fiatt, indem der heiteren Musik guch ein Pläßchen vergönnt wär, und drittens hatten sch schon mehrere bedeutende Komponisten, als der Herr Kapellm. Fr. Schneider u. a. m. thätig fúr den Verein bewiesen, indem sie denselben mit trefli- chen Compositionen beehrten. Nur auf diese Weise, wenn sich näm- lih Männer wie der eben genannte für ein solches Unternehmen in- teressiren, kann der Verein bestehen, und sein Ziel, die Verbesserung des Chorgesanges überhaupt, erreichen. Dann nimmt der Verein. auch einen hôheren Standpunkt ein, indem er nicht nur den bewäh"- ten, sondern auch den aufblühenden Talenten Gelegenheit giedot, ihre Werke zu veröffentlichen, und somit ste antreibt, ettvas Augßer- ordetitliches zu schaffen. Der Stifter des Vereins, der Seminar-Lehrer Hr. Schärtlich, verdient daher den lebhaftesten Dank aller Musikfreunde, indem er, nächst dem hohen Genuß, den er ihnen verschafft, auch das Fortschreiten der Kunst, in welcher kein Stillstand stattfinden fann und darf, bewirkt. — Durch die Gegenwart vieler auzgezeich- neter Musiker, als des Herrn General-Mustf-Direktors 2c. Spontini- des Herrn Hof: Kapellmeisters De. Fr. Schneider, des Kapell meifers Reissiger u. a. m. erhielt das Fest noch einen eigenthümlichen Reiz- indem es so Manchem Gelegenheit gab , die Mäntier, die man aus ihren vortrefflichen Werken schon lieb gewonnen. hat, auch persönlich kennen zu lernen. Zu wünschen is, daß das künftige Fahr uns dic Erneuerung dieses Festes bringen, und uns mit gleich ausgezeich tne= ten Werfen erfreuen möge. C. G.
A ——————————————————— Berrtd2ide.
Haupt - Momente neuerer Finanz- und Polizei - Geseßgebung des Ausiändes , so weit selbige den Handel betrifst.
L Berlin, 31. Mai 1834.
_ (Schluß)
Deutschland. Freie und Hansestadt Lübeck. Nach- träglich zur Verordnung vom 9. November 1833 über die für Waaren zu entrichtende Eingangs-Abgabée (S. unseren Art 1. in Nr. 338-der vorjährigen Staats - Ztg.) ist durch Rathsschluß vom 26. April d. J. Folgendes bestimmt worden:
1. Befreit von der Declaration und — insofern es nicht bisher chon der Fall war — zugleich frei von der Eingangs-Abgabe sind
1) alle Arten Getraide (einschließli Rappsaamen, Schlagleinsaamen und Hanssaamen), welche mît Frachtfuhren oder in Böten auf der Steckniß und von Dassau, desgleichen in offenen Böten oder Schauer - Prahmen , von den benachbarten Küsten unverarbeitet eingeführt werden ; : h
D alle landwirthschastliche Erzeugnisse und sonstige Gegenstände aus der Umge-end der Stadt, welche nicht mit Frachtfuhren einfoni- men, an kein Handlungshaus bestimmt, und nicht als Kauf- mannswaaren anzusehen, zugleich nicht 50 Pfund schwer und nicht 50 Mark werth sind; i
Y gebrauchte Haus- und landwirthschaftliche Geräthe ;
4) gebrauchte Gebinde, Kisten, Säcke und Körbe, wenn leer und ofen : L
5) Effekten der Reisenden , welche diese zum eigenen Gebrauche mir sich führen ;
6) diejenigen Consumtions-Artikel , für welche die Accise beim Ein- aange in die Stadt gleich bezahlt wird; i 7) Viktualien, für welche die Accise im Central -Accise- Büreau be zahlt ist, weun darüber binnen der vorgeschriebenen Declarations- frist die Bescheinigung im Hauvt -Zoll -Büregu vorgezeigt wird; 8) mit den Posten ankommend a) alle Pakete nnd Gegenstände , welche nicht über 5 Pfund Brutto schwer sind, ohne Rücksicht auf den Werth; b) auch über 5 Pfund {were gedruckte Sachen, Akten, Db- fumente, Obligationen und Staatspapiere, wenn diese Ge-
Proportion, welche gteichfalls einzusenden is; o wie 5) im dritten Jahre cine weibliche Figur von derselben Größe,
genstände für Staats - Bel, s.den oder öffentlich Angesteilte,