1834 / 164 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

im Hospital befindet. Diese würde aber für 16,000 Einwohner uud e:ne Garnison nicht länger als zehn Taae aus' gereicht haben, und der Kanal, der die Festung mit Wasser ver- sicht, hätte in einer Entfernung von einer halben Meile außer- halb der Mauern leiht abgeschnitten werden können. Alle Ver- suche, auf eine andere Weije Wasser zu bekommen, sind bis jest immer fehlgeshlagen, und daher ist diese Festung sehr schwach, wenn es fich um einen langen Widerstand handelt; weiter giebt es aber in ganz Alemtejo, mit Ausnahme von Marvao, . keinen Plas, der sch auch nur drei Tage halten fann. Dies Alles muß Dom Miguel gewußt haben, und daher wohl sein Ent- s{luß, sich zu ergeben und dem Kampfe ein Ende zu machen, wozu vielleicht der noch mächtigere Grund hinzukam, daß seine Anhänger die ihnen angebotene Amnestie nicht länger verschmä- hen wollten.“

Der G lobe meldet auch, daß Dom Pedro in Folge wieder- holter ernftliher Vorstellungen von Seiten des Britischen Ge- sandten in Lissabon nun endlich den Sir John Campbell auf sein Chrenwort, nicht wieder gegen die constitutionnelle Regierung dienen zu wollen, freigelassen habe. „Ohne die Ansichten dieses tapfern Generals zu theilen‘, fügt das genannte Blatt hinzu, „und ohne zu glauben, daß in dieser Sache auf anderem Wege, als dur freundschaftlihe Verwendung, etwas auszurichten ge- wesen wäre, freut cs uns doch sehr, einen Britischen Veteran aus einer so hôch# unangenehmen Sklaverei befreit zu sehen.‘

În demselben Blatt liest man: „Das Gerücht, daß man in der Náhe von Lissabon auf Dom Pedro geschossen habe, i schon vor einem Monat von den Miguelisten erfunden wor- den, und es wurde ihm damals bald widersprochen. Jm Gegen- theil, die dffentlicze Stimmung ijk jelzt so sehr zu Gunsten Dom Pedro's wie noch niemals seit seiner Ankunft in Portugal. Selbst die Minister haben sih durch die Annahme des Quadrupel-:Trak- tats ein gut Theil populairer gemacht. Dom Miguel hatte vor fünf Monaten befohlen, daß alles in den verschiedenen Provinzial-Depots befindliche Geld nah Elvas gebracht werden solle, und die Regierung der jungen Königin wird also dort be- deutende Schâße vorfinden. Man alaubt, Dom Miguel werde

sich auf einem Britischen Kriegssct iffe nach Livorno begeben und

nicht, wie es hieß, nah England kommen. Schon am 14. Mai suchte Don Carlos schriftlich beim Admiral Parker um die Erlaubniß nach, sich in einem Englischen Kriegs\chif} nach Jtalien e:nschiffen zu dürfen. Es freut uns, zu hôren, daß, nachdem die Angele- genhe.ten Portugals nun ganz in Ordnung gebracht sind, meh- rere Portugiesen, die sich bis jest noch in Engiand aufgehalten harten, Anstalten zur Rückkehr in ihr Vaterland tressen. Die erste Auflösung der Miguelistischen Armee soll durch das De- fanntwerden des Quadrupel-Traktäts veranlaßt worden sepn, von dem mehrere Miguelistische Offiziere zu Santarem durch ihre Freunde“ in der constitutionnellen Armee Abschriften zugeschickt erhielten.“ j

Aus Bogota sind Zeitungen bis zum 31sten März und aus Caraccas bis zum 13ten April hier eingegangen; der Kongreß von Neu-Granada war scit dem 2ten März wieder versammelt; die offizielle Zeitung dieses Staats meldet den günstigen Empfang, den der Gesandte desselben am Röômischen Hofe gefunden, und die Anerkennung Neu: Granada's von Sei- ten des Papstes, der ein sehr shmeichelhaftes Schreiben an den General Santander gerichtet hatte. Ferner sagt dieses Blatt, daß der Agerit der Republik Bolivien in Frankreich darauf ge- drungen habe, die neuen Republiken sollten Bevollmächtigte nach London senden, um mit dem Spanischen Gesandten über die Anerkennung ihrer Unabhängigkeir zu unterhandeln. Be- kanntlih hat Venezuela die Generale Montilla und O'Leary zu diesem Zweck nach London geschickt. Der Nacional von Ca- racçcas meint aber, es würden dem Lande durch diese Sendung nur unnüße Kosten aufgebürdet, denn der Lauf der Begeben- heiten wúrde Spanien doch gezwungen haben, die Unabhängig- keit der Súd- Amerikanischen Freistaaten aus freien Stücken anzuerkennen, und wenn ja von Seiten der Leßtern zuerst Schritte deshalb gethan würden, so müßten sie nothwendig von allen zugleich ausgehen. Getraide-Durchschnittspreise in vergangener Woche.

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Niederlande.

Aus dem Haag, 8. Juni. Der Königl. Dänische Ges sandte am hiesigen Hofe, Baron von Selby, is nach der hiesi- gen Hauptstadt zurückgekehrt.

Der Stadtrath von Rotterdam hat dem Könige einen Plan zur Vergrößerung des dortigen Hafens vorlegen lassen; gegen- wärtig sind die Räume dort durchaus nicht zureichend, .um alle Güter zu bergen, die der Rhein - Handel jenem vorzugsweise begünstigten Orte zufährt.

Dem Vernehmen nah sollen in Java mehrere neue Fe- stungen und Forts angelegt werden; zwei unserer Ingenieur- Offiziere, die sich unter sehr günstigen Bedingungen für sie zu einem fúnfzährigen Aufenthalte in jener Kolonie verstanden ha- ben, sollen nächstens dahin abgehen.

Belgien.

Brüssel, 8. Juni. Der Mercur meldet, daß man mor- gen, den 9. d., die erste Hand an die Eisenbahn legen und die ‘Arbeiten guf mehreren Punkten zugleich beginnen werde.

In der Gemeinde Beloeil (Hennegau) vollendet man jeßt den Dau eines von der verstorbenen Fürstin von Ligne gestifte- ten Nonnen- Klosters. Man erwartet dort in dieser Woche die Schwestern des heil. Vinzenz von Paula, die aus Frankceich ankommen sollen.

Aus Lôwen schreibt man, daß die Nachricht von der Be- fanntmachung des Programms der katholischen Universität un- gegründet sey. “i

Durch Amerikanische Blätter erfahren wir, daß die Stadt Popayan, eben so wie Pasto, in Neu-Grenada, durch ein Erd- beben gänzlich zerstört worden ist; Pasto zählte 15,000 und Po- payan 31,000 Einwohner.

Deutschland.

Hannover, 11. Juni. Die zweite Kammer se&te ihre Herazhungen über das Kriminal- Geseßbuch fort und diskutirte in 1hrer vorgestrigen Sißung einen Antrag des Abgeordneten Lángel auf Abschaffung der Todesstrafe und einen Antrag des Adgeordneten Krimping, das Königl. Kabinets - Ministerium zu ersuchen, darüber Auskunft geben zu wollen, 1. a) ob überhaupt mit einem Staate, insonderheit mit England , Traktate stattge-

ten.

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funden hätten, welche s{ch auf den Transport' schwerer. Verbre- cher nach den dortigen Straf: Kolonien und deren Unterhalt da- selbst aen, h) welche Hindernisse dem Abschlusse einer sol- chen Uebereinkunft entgegen \tánden, c) das Königl. Kabinets- Ministerium zu ersuchen, Verhandlungen mit einem Staate an- zuknüpfen, Behufs Uebernahme der zum Tode und zur Ketten- strafe verurtheilten Verbrecher, gegen Entschädigung zur Depor- tation in dessen Straf: Kolonien. 2) Jm Art. 8 des Kri- minal:Gese6buches und den sih darauf beziehenden Artikeln, des- aleichen im speziellen Theile, entweder a) die Bestimmungen der Todes- und Kettenstrafe bis zur Erlangung eines Resultates auf obige Anfragen auszusé6en, oder b) die Bestimmung hin- zuzufügen, daß für den Fall, daß dazu die erforderlichen Mittel vorhanden seven, «) statt der Todes- und lebens- länglichen Ketten Strafe, lebenslängliche Deportation in Straf- Kolonien, 6) statt der temporairen Ketten-Strafe gleichfalls De- portation, jedoh in Beziehung auf Zwangs- Arbeiten nur auf so lange, als die Straf-Zeit bestimmt worden, erkannt werden fônne; Z) das Königl. Kab.-Ministerium zu ersuchen, solche Maßregeln treffen zu wollen, daß die zu temporairer Ketten- und Zuchthaus- Strafe Verurtheilten nah ihrer Entlassung nicht nur Gelegen- heit finden, sondern auch, wenn sie sich sonst nicht über hinrei- chende Erwerbs- Mittel auszuweisen vermöchten, angehalten wer- den föônnten , cine bestimmte Beschäftigung zu treiben, wodurch sie ihren nothwendigen Unterhalt verdienten, womit hinsichtlich der gefährlichen Verbrecher eine mehr oder weniger strenge poli- zeiliche Aufsicht zu verbinden wäre. Beide Antragsteller entwik- felten ihre Motionen durch ausführliche Vorträge, fanden jedoch damit keinen Anklang, indem der erste Antrag nur von 10 Stim- men unterstüst, der zweite aber völlig abgelehnt wurde,

Schwerin, 8. Juni. Eine Großherzogliche Verordnung vom 15. Mai lautet folgendermaßen: „Da die schwere Me- lenburgische Múnze, das sogenannte Courant, seitdem sie bei der Post- Verwaltung und bei manchen andern Recepturen Unserer Kassen abgeschafft ist, und Wir durch Unsere Verordnung vom 16 Juli 1832 die Befugniß allgemein eingeräumt haben, statt derselben neue Zweidrittel-Stücke nah dem Course von 3+ pCr., in Gemäßheit der gleichzeitig publicirten Ausgleichungs - Tabelle, an Unsere Kassen zu blen; immer seltener wird, und es sich findet, daß dennoch, sowohl bei der Einnahme als bei der Aus- gabe, ein Aufgeld von verschiedener Größe vorkommt, Wir aber Gleichmäßigkeit dabei beobachtet wissen wollen : lo verordnen Mir, daß bei allen und jeden Unsern Kassen die Einnahme und Ausgabe des Mecklenb. Val. gegen N. F und umgekehrt, vom 1. Juli d. J. an, nur allein nah dem Course von 34 pCt. und zwar nach der Ausgleichungs - Tabelle vom 16. Juli 1832, so wie solche durch die Bekanntmachung Unserer Regierung vom 14. September 1832 rectificirt worden, geschehen darf und alle frühere Verordnungen und Jnstructionen, wodurch allgemein, oder für gewisse Arten der Einnahme oder Ausgabe ein anderer Cours bestimmt worden, vom 1. Juli d. J. an außer Anwen- dung geseßt seyn sollen. Hiervon darf nur dann abgewichen werden, wenn Jemand berechtigt ist, in Mecklenb. Val. zu zah- len oder zu empfangen und nur in dieser Múnz- Sorte zahlen oder empfangen will, oder wenn durch Verträge, specielle Ver- ordnungen und Ratificatorien ein geringeres oder höheres Auf- geld für Einzelne schon festgeseßt ist, dann jedoh auch nur für die Dauer des dadurch begründeten Rechts-Verhältnisses.‘“

Hamburg, 12. Juni, Der Kaiserl. Russische Botschafter

am Wiener Hofe, Herr von Tatitschew, ist von Wien hier eingetroffen. . In Altona is die Prinzessin Juliane von Dänemark nebst ihrem Gemahl, dem Prinzen von Hessen-Philippthal, angekom- men und bei dem Ober-Präsidenten, Grafen von Blücher-Altona, abgestiegen.-

Portugal.

Lissabon, 28. Mai. Ueber die mit den Miguelisten gepflo- genen Unterhandlungen meldet die Chronica in ihrem vorge- strigen Blatt nur Folgendes: „Wir sind zu der Anzeige ermächtigt, daß am 2isten d. um 5 Uhr Abends der Capitain Gerves d'Atou- gia im Palast das Necessidades ankam, um Se. Kaiserl. Maj. zu benachrichtigen, daß ein Offizier der Rebellen, Antonio Joa-

quim Guedes, in Begleitung ciniger Lanciers, vor dem Mar-

schall Grafen von Saldanha, der sich damals zu Montemor-0- nevo befand, mit einer Waffenstillstands - Flagge erschienen sey, um über eine Waffenruhe zu unterhandein. Der Herzog von Braganza ließ dem Marschall Grafen von Saldanha die Antwort zukommen, daß er in keinen Waffenstillstand willigen und mit dem Usurpator nicht unterhandeln könne, son- dern daß dem Offiziere Guedes angedeutet werden solle, er möge den Rebellen nur sagen, daß sie die Waffen strecken múßten, und wenn sie dies thäten, dann würde Se. Kaiserl. Majestät Gnade gegen sie üben. Er befahl demgemäß, daß der Marschall Graf von Saldanha die nôthigen militairischen Operationen ausführen solle, um die Rebellen durch Gewalt zu zwingen, wenn sie den Befehlen Sr. Kaiserl. Majestät nicht freiwillig gehorchen woll- Außerdem beauftragten Se. Kaiserl. Majestät den Grafen von Saldanha, diesen Beschluß auch dem Herzoge von Terceira mitzutheilen, damit Beide danach handeln und in Uebereinstim- mung öperiren könnten.“

Dasselbe Blatt enthält auch folgende, aus dem Kaiserli- Be LRANA e zu-Santarem vom 18. Mai datirte Tages-

efehle :

1) „Indem Se. Kaiserl, Majestät der Herzog von Bra- ganza, Ober-Befehlshaber der Befreiungs-Armee, den braven Trup- pen der Operations-Armee eine den jeßigen Umständen und den raschen Bewegungen, vermdge deren er darauf rechnen darf, den furchtbaren Kamvf, in dem sich die besagte Armee so schr ausze- zeichnet hat, bald beendigt zu schen, angemessenere Organisation zu verleihen wünscht, hat er es für gut befunden, die Bildung zweier Operations - Armeen unter dem Namen der ersten und zweiten Armee anzubefehlen und das Ober-Kommando über die erste seinem ersten Adjutanten, dem Marschall Herzog von Ter- ceira Excellenz, das Über die zweite aber Sr Excellenz dem Mar- schall Grafen von Saldanha, Chef des Kaiserlichen Stabes, an- zuvertrauen.“/

2) „Da es nôthig ist, in dieser Stadt ein Militair - Depot zu orzanisiren und die zu gehöriger Beschaffung der Munitio- nen und Kriegs: Vorräthe geeigneten Mittel anzuwenden, so hat es demselben erlauchten Seuhor gefallen, dem Jose Correa de Faria, der seit dem 1. Januar d. J. die Functionen eines Mi- litair-Gouverneurs der Stadt Cartaxo versehen hat, das hiesige Militair-Gouvernement zu übertragen.“/

3) „Se. Kaijerl. Majestät befchlen, daß das Königliche Schreiben, welches Sie an Se. Excellenz den Mars4 all Herzog von Terceira, Jhren ersten Adjutanten, zu richten geruht haben, der Armee mitgetheilt werden soll.‘

Das lebtgenannte Schreiben lautet folgendermaßen: „Ges

ehrter Herzog von Terceira, Pair des Königreichs, Mars

der großen Armee, des Großkreuz - Ordens, des alten und va edlen Thurm- und Schwerdt: Ordens für Tapferkeit, Treue chy Verdienst, des Ordens des heiligen Benedikt von Aviz und un serer Frauen von Conception von Villa Vicoza, Freund! N der Herzog von Braganza, Regent im Namen der Königin, gz: Sie herzlich, als Einen, den ih sehr licbe und achte. Nag Sie an der Spi6e der unter Jhren Befehlen stehenden nid chen Operations - Armee am 10ten April dieses R Streitkräfte des Usurpators aus ihren festen Stellyy in der Stadt Amarante am linken Ufer der Tay, vertrieben hatten, ndôthigten Sie dies.lben zu einer A Flucht über Campea und Mezaofrio, dränaten sie nach gf Duero hè¿n, schten bei Moncorvo plôslih über den Fiug f kehrten in die Stadt Lamego zurück. Am Zsten desselben go nats besiegten Sie dieselben nochmals, ungeachtet sie Verstär erhalten hatten und die Schwierigkeiten des Terrains und 4 schlechten Wetters zu bekämpfen waren, bei Castro Dairo M ten ihnen bedeutenden Verlust an Todten und Ver vundetey i nahmen ihnen viele Gefangene ab und rÜckten, fortwährend auf hu, Verfolgung beariffen, am 2ten d. M. in Vizeu und am Morgen dee 8. in Co:mbra ein, nachdem der Fcind, der, von Jhrem Sake eingeschhüchtert und durch ein so stürmisches Vordringen 6 Schrékfen geseßt, nihts mehr zu hoffen wagte, diese Siu verlassen hatte. Da die tapferen Vertheidizet des Rd reihs uno der Charte, stets Jhrem Beispiel und y tühmslichen Bahn Jhrer Thaten folgend, die weise bercna, Manöver glänzend ausführten, so waren Sie im Stande la weniger als einem Monat die volkreichen Provinzen des N dens von Druck und Tyrannei zu befreicn, indem Sie bia die Herrschaft der Geseßze zurückgaben und zwischen ihnen d heldenmüthigen Stadt Porto und der Hauptstadt die V u dung völlig wiederherstellten. Um nun Jhnen und der von 4 nen befehligten Arinee ein dauerndes Zeugniß von dem bs Werth zu geben, den Jch auf so ausgezeichnete Dienste i gefällt es Mir, im Namen der Königin, Jhnen Mein gan i sonderes Wohlwollen und Meinen Dank zu eikennen zu t für diese neue Rehe heldenmüthiger Thaten, wodurch Sie die Nation immer mehr l Jch beauftrage Sie auch, alle Offiziere und So!daten diejer ); mee in Meinem Kaiserlichen Namen für die Mannszucht, U

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selben als unerschrockene Soldaten und tapfere Bürger ihre Pfli zu erfúllen und Jhre Befehle auszuführen wußten, indem j jo zum vollständigen Triumph der Unabhäng!gkcit, Ehre un Freiheit der Nation mitwirkten, zu beloben und hnen zu M ken. Und dies theile Jh Jhnen mit, sowoh! zu Zhrer Gu thuung, als damit Sie sih danach richten. Gegeben im Pal Ramalhao, 11. Mai 1834. : Dom Pedro, Herzog von Braganza.“

Aegypten.

zur Schuldnerin machen; g Are die Freude úber die Anwesenheit des allgeliebten Prinzen an : i ; V Tag legen zu können.

ferkeit und Bravheit, womit sie in der Schlacht und auper t, I Leebi Kdnigl. Hoheit geruht, etn Ï saltetes D ner anzunehmen, | werte indirefte Anfrage)

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Hohrit des Kronprinzen zu:

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nêthiaen Fonds zum Bau eines neuen Regierungs: Gebäudes zu bewilligen - dürfnisse abzuhelfen geruht hatten,

¿runditeinlegung weicher ch id für das hiesige Departement von hoher Wichtigkeit ist,

als an demselben vor 19 Jahren die damaligen Könialichen Kom- missaricen das Patent wegen Wiederveretnigung des Großherzog-

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Î ESonntac A j 1A in Hôchstihrem Reiseplan zur Besichtigung des 11, Armee-

Corps die Tage des 7, und 8. Juni Bromberg beistimint.

| des En i : rungs- Kollegiums vorgetragene chrerbietiae Bitte, der Feier der

Ï Grundsteinlegung durch Ihre per1önliche Theilnahme eine höhere | Meihe zu geben , i

Ï ren, und auch die Ihnen angebotene Wohnung 1m Hause des | Regierungs- Präsidenten anzunehmen geruht. Ì Er. Königl. Hoh. eingetretene Abänderung, nach welcher Höôchst- dieselben nicht, wie Anfangs bestimmt, am 7ten Abends spät, Î sondern schon am 7.en

| Sr. Kdnigl. Hoheit für } Ï ansialtungen eine kurze theatralishe Darstellung von Dilettan-

| ten Hdchstihnen am meisten genehm seyn dürfte.

| Hôchstwelche in Begleitung des Herrn ' well von Nakel anlangten.

Ein Korrespondenz - Artikel der Times aus Kahira melde unter Anderm folgende Notizen über Mehmed Ali und den Zu: J stand Aegyptens: „Mehmed Ali, im Jaßre 1769 zu Kavaa| in Macedonien geboren, brachte aus seineni Geburts Orte cin |

jeßt verstorbenes Weib, Amina, mit; sie gebar ihm Jbrahim|

Pascha, der 45 Jahre alt ist. Da das mohamedanische Geses 4 Gattinnen und zahlreiche Beischläferinnen gestattet, so hre thete Mehmed Ali zu verschiedenen Zeite# noch drei Weiba die am Leben sind, und von denen, so wie von seinen Beichlh ferinnen, er mehrere Kinder hat. Sein Harem i auf die pra vollite und regelmäßigste Weise eingerichtet; darin befinden sid 90 bis 100 der schönsten Sklavinnen des Orients, 12 Tonküns lerinnen und 12 Tänzerinnen, lauter Mädchen unter funfzeht Jahren, wovon erstere alle im Oriente gewöhnlichen Jnjiru mente spielen, und leßtere sch in das Kostüm aller Nationn fleiden und diesem Kostüme gemäß tanzen gelernt haben. Wi:

nigstens 300 Frauenzimmer, nebst 40 bis 50 Vecrschnittens und verschiedenen Arabischen Lieblings-Sklaven, wohnen in die 1 Wenn Mehmed 1 den Divan verläßt und den Harem betritt, steht einer von du

jungen Sklaven mit cinem silbernen Stabe in Bereitschaft, ihn È

sem an den Palast anstoßenden Gebäude.

zu empfangen, und kündigt nach seinem Erscheinen seine Ankuns der Versammlung an. Er schreitet dann durch eine doppelt Reihe nach seinem Siße, wo er festlich empfangen wird. Seine Sekretairin, die gut schreiben und Geheimnisse vershweigen tann hat das Geschäft, seine Botschaften zu schreiben , und hin und wieder lesen ihm Andere Ueberseßungen der merkwürdig sten Artikel aus den Londoner und ‘Pariser Blättern vor,

Nachts, wenn er {láfr, hat die Hâlfre der schönen Skl f

vinnen beständig den Dienst: drei stehen ißm zu seinen Füßet und drei zu Haupte, um die Moskitos oder Fliegen zu versch chen. Die größte Negelmäßigkeit und Ordnung wird hi!

beobachtet, und Strafen, wie Peitschenhiebe, sogar Tod dur E r gn Ï digen und freundlichen Worten auf der Búhne selbst, wohin sich

Erdrosselung oder Ertränken, werden von den |chwarzen Vir schnictenen vollzogen. Neugieriges aus dem Fenster Schau! u. dgl. gehört zu den s{hwersten Verbrechen. Mehmed Al!

ältester Sohn, Ibrahim, hat zwei Weiber zu Kahira, aber kein F

E

Kinder von ihnen; von drei Lieblings-Sklavinnen har er di

Knaben. Auch in seinem Harem find 50 Sklavinnen.

von einer der Leßteren leben ihm 3 Neffen. Mehmed Al

zweiter Sohn, Tusun, hinterließ bei seinem Tode e:nen ¡6!

Namens Abbas, der Kinder ist Die

zwanzigjährigen Sohn, auch {ol

wieder Vater mehrerer

Pfund Sterling betrugen, sollen Millionen vermindert haben.

Abstand. gen 2 Millionen Menschen.

Scepter Untergebenen auf mehr als 13 M Auf Jae daß sie, mit Einrehnung der Cinwohner des dur) ie

Mehmed Ali hatte während des lezten Feldzugs cine Zeit lang den fi

/ Aec yptisch Staats-Einkünfste, die vor einigen Jahren 5 Miulione F sich jet auf dritcehal Zwischen Mehmed Alis eigent Schätzung seiner Unterthanen - Zahl und den Angaben Anderet, F die wohl unterrichtet seyn dürften, herrscht ein merkwürdig! Er behauptet, Aegypten enthalte 4 Millionen, sie | Er schlägt die Zahl aller seinen

s Er i} bekanntlich seit. länger als 2 Jahren in Syrien abwesend. Meh med Ali hatte 12 Brüder und 2 Schwestern, die alle todt sind;

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S

tillionen an; sie wollen F

ie Eroberung von Kordofan und der um Mokka liegenden Be! F zirke unterworfenen Gebiets, gegen 9 Millionen betragen könne. F

H Ei

Plan, wenn er zur Erklärung seiner Unabhänaigkeit gezwungen wel F den sollte, den Mollah oder Scheik von Mckka an die St-lle des Þ Scheik Jsólams zu Konstantinopel als das geistliche Oberhaupt F

der mohamedanischen Religion zu proklamiren.

Er hatte dit f

Scheiks und Priester in den verschiedenen Theilen seines G“ f bietes darüber sondirt, und, besonders in Kahira, eine günstigt |

Antwort erhalten. hinderten die Ausführung diejes Plans, aber in einem künfti

Die Ereignisse der lezten zwei Jahre vet

gen Nothfalle dürfte er, tros des Widerstandes der Pforte, v

wirklicht werden. Der Fortbestand der Dynastie Mehmcd Als

m Andenken derselben bleiben.

Î „der Schifss- Capitain“,

I und des Lieutenants von Gansauge, so wie auch dem Regierungs-

rtgens bei der Anlage Jbrahim's zu Schlagflüssen von } g

vielen Zufälligkeiten ab, daß Viele darüber Zweifel hegen.“ v

J nl 4,0 0e F

Berlin, 14. Juni. Aus Bromberg geht uns die nach- hende Mittheilung über die dortige Anwesenheit Sr. Königl.

Die jüngstverflossenen Tage, und namentlich die Tage des t / :

und 8. Juní, waren für Bromberg und seine Bewohner, vor llem aber für die Beamten der hiesigen Königl. Regieruna, n freudiger und hoher Bedeutung, und werden unvergeßlich

Nachdem Se. Majestät der König im vorigen Jahre die

und somit einem längst und dringend gefühlten Be- wurde der 8. Juni c. zur

des neuen Gebäudes bestimmt, welcher Tag

ums Poien, und namentlich des Departements Bromberg mit

em Preußiïchen Staate erlassen hatten.

Durch ein glückliches, seaenverheißer des Zusammentreffen x Umstände fiel aber der 8. Juni nicht nur gerade auf einen sondern Se. Königi. Hoheit der Kronprinz hatten

zu Jhrem Aufenthalte in Auf die Sr. Könial. Hoheit Seitens Reaterungs - Präsidenten Wißmann im Namen des Regie-

hatten Hchstdieselben Sich zusagend zu ertiás

Eine im Reiseplan

Mèittaas hier einzutreffen beabsichtigten, ab eine ersehnte, ganz unverhoffte Veranlassuna, auf mehrfache

Auf die 'ehrfurchisvolle Einladung der Stadt hatten Seine von derselben für den 7ten veran- und eben so war (auf eine ander- m Privatwege am 5. Juni die An- daß von den verschiedenen zur Unterhaltung

deutung erfolat, j : den Abend dés 7ten intendirten Ver-

Am 7ten Mittags 1 Uhr verkündete endlich der Jubel der froh begeisterten Menge die Ankunft Sr. Königl. Hoheit, Ober - Präsidenten Flott- In der für Sie bereiteten Woh- nung des Regierungs - Präsidenten Wißmann wurden Se. Kd- nigl, Hoheit von sämmtlichen Civil- und Militair-Behörden em- pfanaen, und geruhten unmittelbar naci) Jhrer Ankunft Sich dieselben vorstellen zu lassen. _Gleich darauf musterten Se. Kd- nizl. Hoheit das hier garnisonirende Füsilier - Bataillon 14ten Infanterie-Regiments und äußerten Jhre Höchste Zufriedenheit nt demelben in jeder Beziehung. Um 4 Uhr war, dem Vunsche Sr. Königl. Hoheit zufolge, das Diner und zwar tm Hause des Commercieu-Raths Lôwe servirt, Und nach Beendigung desselben zogen Sich Höchstdieselben auf kurze Zeit in Jhre Zim- mer zurü. Um 8 Uhr geruhten Se. Königl. Hoheit, in dem geschmackvoll und festlich dekorirten und glänzend erleuchteten Schauspielhause die Vorstellung des Blum'schen Vaudeville : mit Jhrer Gegenwart zu beehren, zu welcher von den Darstellenden ein ausgesuchtes Publikum ein- geladen war, und welchem ein auf die Verehrung für unseren angebeteten Monarchen und den allgeliebten hohen Gast hindeu- tendes, mit dem Vaudeville aber in Verbindung gebrachtes Nach- spiel folgte, bei dessen Schluß die bis dahin verhúllten Büsten Sr. Majestät und Sr. Königl. Hoheit in Blumen - Nischen, mit frischem Grün und Blumen geschmückt, sichtbar wurden, und die ganze Versammlung in das von den Darstellenden vor- getragene Lied, und namentlich mit froher Begeisterung in de/- sen Schlußworte : „Dem Kdnig gilt's, dem Kronprinz, stimmet ein! Gott segne Sie! Wir wollen Preußen seyn! “/ einstimmte. 4 Se. Königl. Hoheit geruhten, sowohl das Vaudeville selbst, als auch das Nachspiel mit hoher Nachsicht aufzunehmen , den dar- stellenden Damen aber (der Gattin des Regierungs-Raths Schubring

Rath Bauer, welcher, außer semer Theilnahme an der Darstel- lung, das Ganze veranstaltet und eingerichtet hatte) mit sehr gnä-

Höchstdieselben begeben hatten, Jhre Zufriedenheit zu erkennen zu geben. Nachdem Se. Königl. Hoheit nah Höchst Jhrer Wohnung zurückgekehrt, wurde Höchstdenselben von den Mirgliedern des Magistrats und den Stadt-Verordneten, unter Mitwirkung der Schüten - Gilde, ein Fackelzug gebracht, und jauchzend stimmte das ganze Volk in den Jubelruf ein, als der Bürgermeister Böthke dem hohen Gast ein Lebehoch brachte. Auch eine allgemeine Erleuchtung der Stadt und der Anla- gen auf dem sogenannten Schwedenberge drúcfte die Freude Brombergs und seiner Bewohner über die Anwesenheit des ver- ehrten Prinzen aus. O Am Morgen des 8. Juni, als des zur Grundsteinlegung bestimmten Tages, wurde um 7 Uhr die Feier dur Läuten sämmtlicher Glocfen der Stadt und Kanonen-Salven begonnen. Un 9 Uhr war Gottesdien]t in allen Kirchen, zu welchem sich die Theilnehmer an der Feier in den Kirchen ihrer resp. Kon- feisionen versammelten, und in welchen von den Geistlichen auch auf die Feier jelb1t hingedeutct wurde. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz wohnten dem Gottes- dienste in der evangel schen Kirche bei. Sofort nach Beendi: gung desselben, und nachdem Se. Königl. Hoheit Sich einîweilen naci) Jhrer Wohnung zurückbegeben hatten, versammelten sich die \äámmtlichen an der Feier Theil nehmenden P.rsonen in dem Grbäude der K:nigl. Regierung. Hier wurde der feierl.che Zug durch die Kommissaricn der Königl. Regicrung, Regierungs:Rath Runge, Regierungs-Raih Bauer, Regierun1s-Rath Obuch und durch die Marschälle der einzelnen Abtheilungen geordnet, und sodann Se. Kén1ul. Hoheit durch zwei Deputirte der Kd-

Hofraths Krebs zu begeben, langt waren, seßte sih der Zug in nachfolgender Ordnung unter

trag des. Chorals: Ehren‘ durch das städtische Musik - Corps , über den Marktplaß und die Brückensiraße nach dem Bauplaße in Bewegung.

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ebeten, Sich in die am Danziger Thore belegene Wohnung des um dort zuerst den Zug bei Sich

orübergehen zu schen. Sobald Höchstdieselben daselbst ange-

em Geläute der Glofen, Abfeuerung der Kanonen und Vor- „Lobe den Herrn, den mächtigen König der

Ordnung des Zuges: 1) der Wachtmeister der Gendarmen; 9) zwei reitende Gendarmen ; 3) der Regierungs-Rath Obuch mit der Pergament - Rolle, die Urkunde der Grundsteinlegung enthaltend; 4) drei Deputirte: a) der Königl. Regierung (Regierungs-Rath Bauer), b) der Stände (Landrath Wüstenbera), c) der Stadt (Bürgermeister Böthke) ; 5) die städtische Musik; 6) die Schüßen-Gilde mit ihren Fahnen ; 7) der evangelische Bischof Freymark , geführt von dem Kon- sisterial- Rath Romberg und dem katholischen Konsistorial- Rath Frank; 8) die übrige anwesende Geistlichkeit ; 9) die beiden Regierungs: Präsidenten: Chef - Präsident Wiß- mann und Vice-Präsident von Kozierowskiz 10) die sämmtlichen Beamten der Königlichen Regierung ; 11) die auswärtigen Landräthe ; ; 12) die sämmilichen anwesenden Stände aus dem Bezirk (incl. der Beamten der Westpreußischen Landschaft); 13) die übrigen zur Regierung gehörigen und von ihr ressorti- renden Beamten (Kreis: Physiker und Kreis-Chirurgen, Bau- Beamte, Rentmeister, Woyts, Kommunal-Beamte 2c.) ; 14) die Domainen: Páchrer ; 15) das hier garnisonirende Offizier-Corps des Königl. Füsilier- Bataillons 1áten Jnfanterie- Regiments nebst den übrigen hier befindlichen Offizieren ; 16) das Königl. Landgericht und Königl. Friedensgericht ; 17) das Lehrer Personale: a) des Königl. Gymnasiums, Königl. Seminariums, e) der Stadtschule; i8) die Beamten: a) des Königl. Post-Amts, b) Steuer-Amts, c) Proviant-Amts und d) Salz-Magazins ; der Magistrat; die Stadtverordneten ; die Kaufmannschaft ; die Vorsteher und Repräsentanten der Judenschaft und de- ren Stellvertreter ; 23) die Gewerke; 24) zwei berittene Gendarmen. Das im Spalier aufgestellte Militair {loß sich dem Zuge an. Sobald der Zug auf der Baustelle an den bestimmten Plá- ken angelangt war, wurden Se. Königliche Hoheit der Kron- prinz durch den Regierungs. Rath Bauer, Namens der Königl. Regierung, davon benachrichtigt, und nah der Baustelle gelei- tet. An dem Eingange derselben wurden Höchstdieselben von den beiden Herren Regierungs- Präsidenten empfangen und zu dem für Höchstsie bereiteten Plate geführt. Das Militair war neben dem Eingange zu beiden Seiten aufgestellt, und empfing Se. Kdnigl. Hoheit mit den üblichen Honneurs. Die Zu- schauer hatren die Pläße im inneren Raum der Baugrube ge- gen dazu ertheilte Einlaßkarten amphitheatralisch eingenommen, und ebendaselbst befand sich auch der Gesang-Verein, die Semi- naristen und das städtische Musik-Chor. Nachdem das Läuten der Glocken und die Kanonen-Salven aufgehört, wurde die Feier durch das von den Mitgliedern des Musit-Vereins, den Seminaristen und dem Musik -Chor vorge- tragene: PDomine, Salvum fac Regem! von Naue eröffnet. Hierauf sprach sich der Regierungs-Präsident Wißmann in einer sehr gehaltvollen Rede über die Feier selbst aus, indem er die Wohlthaten hervorhob, welche des Königs Gnade seit der Zeit der Reoccupation der ganzen Provinz und namentlich dem De- partement durch neue Geseze und Einrichtungen gewährt, und indem er die Beamten der Regierung auf die Wichtigkeit und Heiligkeit ihrer Pflichten aufmerksam machte. Nach Beendigung dieser Rede verlas der Regierungs-Bau-Rath Obuch die Urkunde über den Akt der Grundsteinlegung und nament- lich über die Gegenstände, welche in den Grundstein hineingelegt wur- den. Sobald die Ablesung dieser Urkunde vollendet, verschloß îe der Regierungs-Rath Obuch in einen dazu bestimmten Kasten von Zink, trug denselben in die dazu bestimmte Oeffnung des Grund- steins und ersuchte den Herrn Ober - Präsidenten der Provinz, den Mörtel zur Schließung des Steins aufzulegen. Der Herr Ober-Präsident that dies mit folgenden, die ganze Versammlung aufs Hôchste ergreifenden Worten : „Wie durch des Mörtels bindende Kraft die rohen Stoffe des Baues erst ihre Bedeutung erhalten, indem durch sie, von des Meisters shaffender Hand geleitet, Stein an Stein in \{ô- ner Form sich fúgend, die Masse zum Kunstwerk sich gestaltet : so werde dem Gebäude, dessen Grundstein wir hier legen, durch Sinn und Geist derer, zu deren Werkstatt es bestimmt ist, seine wahre und hohe Bedeutung zu Theil. Jmmer walte darin die Furcht vor Gott, die Treue gegen den König, die Achtung vor dem Geseßze und die Begeisterung sür alles Große, Edle und Schône.‘‘ Hierauf wurde der Hammer von dem Bau - Conducteur Henning dem Regierungs - Präsidenten Wißmann und von die- sem Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen überreicht , Höchsk- welcher von den beiden Regierunzs- Präsidenten geführt zum Grundstein Sich begab, und durch die drei weihenden Hammer- a denselben befestigte, wobei das Militair das Gewehr prä- entirte. Demnächst sprach der Konsistorial-Rath Romberg in einem Gebete den Segen über das begonnene Gebäude, Das ganze versammelte Publikum sang hierauf mit Begleitung der Jnstrumen- tal-Musik den 1sen und Zten Vers des Liedes: Nun danket Alle Gott, wonächit der Regierungs- Präsident Wißmann Sr. Majestät dem Könige ein dreimaliges Lebehoch brachte, welches durch Läuten der Glocken und Kanonen: Salven und durch die militairischen Honneurs begleitet wurde, und dessen einleitende Worte einen allgemeinen und um fo freudigeren Eindruck hervorbrachten, als sie schr wohl gewählt einen am Tage vorher von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen bei dem Diner laut geäußerten Aus\pruch wiedergaben. Der Hr. Präsident sagte nämlich hier- bei ain Schlusse : So lassen Sie uns denn jeßt ein Fest schließen, welches, unter günstioen Vorbedeutungen durch die beglückende Anwesen- heit unsers Durchlauchtigten Kronprinzen verherrlicht, in Brom- berg's Chronik zu unvergeßlich theurem Andenken bewahrt werden wird. Lassen Sie uns nun einstimmen in den Ruf, der jauchzend erschallt, wo und so ost Ein Namen genannt wird und \sprä-

b) des

19) 20) 2) 2D

telbar tausendstimmig unser \{chdnes - Volkslied: Siegesfkranz !‘/ Unter dem Läuten der Glocken und Abfeuern der Kanonen begab sih demnächst der ganze Zug (nachdem Se. Königl. Hoheit der Kronprinz Sich entfernt) in derselben Ord- nung und nur mit der Abänderung nach der Stadt zurü, daß der Magistrat und die Stadt-Verordneten der Königl. Regierung

vortraten.

standen, hatte inzwischen wieder das Spalier gebildet , ging vor die Wohnung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, und dort ward Höchstdemselben noch Böthke ein Lebehoch gebracht, worauf Se. K. H. in sehr gnädigen Aus- drücken Jhr Höchstes Wohlwollen auszudrücken und die Ver- sammlung zu entlassen geruhten. noch bei dem Regieruncs - Präsidenten Wißmann ein Déjeuner mit Zuziehung der Chefs der hiesigen Behörden und einzelner Auswärtigen anzunehmen geruht hatten , seßten Höchstdieselben, von den Segenswünschen der über die Herablassnng des allver- ehrten Fürsten begeisterten und entzükten Bewohner Brombergs geleitet, Jhre Reise in Begleitung des Herrn Ober - Präsidenten der Provinz fort. Souper in dem festlich von den Beamten der Königl. Regierung einer Gesellschaft von mehr als 309 Personen, sowohl einhcimischen als auswártigen aus allen Ständen, gegeben.

Maat ens nennen, felbst mehr denn zwei Sprache nur Ein fálltes Herz würde sich dffnen in dem einmüthigen Wun- he: „Lange und der Gerechte, der Vater Seines Volks: Er lebe hoch!“

Herz, ein von Liebe, Dankbarkeit und Verehrung ex- glücklich lebe Friedrich Wilhelm der Dritte,

Diesem Lebehoch für den geliebten Monarchen folgte unmit- Veil. dir im

Das Militair, welches auf der Baustelle im Quarrée ge- der Zug von dem Bürgermeister

Nachdem Se. Königl. Hoheit

Am Abende war ein glänzender Ball und dekorirten Saal des Schauspielhauses,

So \chloß für die Bewohner Brombergs dieses durch das

Zusammentreffen der s{hönsten und erhebendsten Ereignisse ewig denkwürdige Doppelfest; Alle, welche das Glück hatten, mit unvergänglichen, stets beglükenden Gefühlen erfüllen.“

die Erinnerung an dasselbe aber wird an demselben Theil zu nehmen,

Aus Stettin meldet man vom 13ten d. M.: „Die Zufuhren zum Wollmarkte folgen so rasch auf einander, daß ge- stern Abend nach Ausweis der amtlichen, aber noch nicht voll- ständigen Listen bereits 18,000 Ctr. Wolle, mit Ausschluß derje- nigen, welche die Stadt bloß passirt is, um weiter geführt zu werden, hier eingegangen und zum Verkauf gestellt sind. Was den lebteren selbt anbetrifft, so scheint sih das Schauspiel, wel- ches der Breslauer Wollmarkt darbot, hier wiederholen zu wol- len. Denn wie dort hat auch hier ein abwägender Kampf be- gonnen ; die Produzenten halten ihre Preise hdher, als im vori- gen Jahre und die Käufer wünschen unter den vorjährigen ‘Prei- sen zu kaufen. Nach den wenigen Verkäufen zu schließen, wel- che bereits zu Stande gefommen sind und bei denen nirgend unter dem Preise des verflossenen Jahres, sondern 1 Rthlr. und darüber pro Stein mehr bezahlt wurde, dúrfte das Resultat des Marktes dasjenige des Breslauer Marktes, wenn nicht übertref- fen, do gewiß demselben sich gleichstellen. Uebrigens geht auch heute noch fortwährend Wolle hier ein.‘

Meteorologische Beobachtung.

1834. | Morgens | Rochmitt. Abends | Nach einmaliger 13. Juni. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. . 1335,56 o’Par.|334, 5 5 ’’Par.|335, s o'''Par.fQuellwärme 7,3 ® R.

Luftwärme | 10,7 °R. | 17,1 °R. | 10,8 °R. / i A | u °R 10/4 o R. 9, 1 R. Flufwärme 14,9 ®R. Dunfisättg.| 70 pCt 60 pCt. 88 pCt. Bodenwärme 12/5 °R. Sind N E E | E Ausdünst. 0,2 6 2“ Rh. Wolkenzug | WSW. | —— Niederschlag 0, 0 7 1" Rh. Berliner Börse,

Den 14. Juni 1834. Amtl. Fouds- und Geld - Cours- Zettel. (Preufs. Cour.) |Zf.\lruef.|G eld.

i . . St - Schuld - Sch. | 4 | 992 | 982 IGrosshz. Pos. do.! 4 | ¡1025 Pr. Engl. Anl. 18.| 5 [103 | JOstpr. Pfandbr. | 4 | [100 Pr. Engl. Aul. 22.|-5 | | Pomm. àâo. 4 [1061 1052 Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 954 | 944 JKur- u. Neum. do.| 4 106Ï 1067 Präm. Sch.d.Seeh.| | 585 | 577 PSchlesische do.| 4 | ¡1055 Kurm. Obl. m. 1. C| 4 | 985 | 981 JRkst.C. d.K.- u. N. 2) 68k | Neum.Int.Sch. do.| 4 | 981 | }Z.-Sch.d.K.u.N.|— | 68Ì | Berl. Stadi - Obl. | 4 99% 99 j

Königsb. do. M A Holl. vollw. Duk.|—| 175 | Elbing. do. [41 982 | Neue do.|—| 182 | Danz. do. in Th.| | 37 | JFrieâärichsd'or . .|— | 132 | 131 Westpr. Pfandbr.| 4 '1004 | 997 [Disconto . . S A

PreufsCour. Wechsel-Cours. E

Brief |Getd.

UTVGPIA G GGET O O M C R G E T N A I I SENA A R NET:eNNIIG SRMEIIS Amsterdam ....- M org his 250: El. Kurz 14175 | M d oa O 250 FI. 2 Mt 141 Hamburg ...- eo) 300 Mk. Kurz 152 -— M e S E. (g L (150i Od e O 1 LSt., |3 Mt. |6 M4 Poti 0 d Ti e 300 Fi. 2 Mi. 805 | 804 Win in 20 AN t ee 150 FI. 2 Mt. 1042 | Augsburg «eo oe 150 Fl. 2 U. 1038 }| DIGRIAN a eis oio 000 Cs, Vie 100 Thl. |2 Mi. 994 | 99 Leipzig oooooooo 100 Thl. |8 Tage [1027 [1027 Frankfurt a. M. WZ. .....« 100 Ft, 2 Mt 1021 Petersburg «ee. ooooo, 100 Rbl. |3 Woch | 307» Warschau... «e «e ooooo 600 Fl, Kurz _— “én,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 9 Juni.

Niederì. wirkl. Schuld 52,7 58 d. 977 Ausgesetzte Schuld 1. Kanr-Bilt, 23%. A412 Amort. 914 342 746 Russ. (v. 1831) 977 Preuss. Prämien - Scheine 105 do. A8 Aul. —. Oesterr. 98. 538 Span. 75x 386 475.

St Petersburg, 5. Juni,

London 3 Mt. 108. Hamburg 3 Mt. 947 Paris 3 Mt. 1125.

Amst. 3 Mt. 54. Silber-Rubel 359. Holl, Duk, 10. 90.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 15. Juni. Jm Opernhause: Oberon, König der Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abth. , mit Ballet. Musik von C. M. von Weber. (Mad. Schröder-Devrient: Rezia, als Gastrolle. Hr. Hoffmann: Huon.)

Preise der Plägze: Ein Plab in den Logen des ersten Ran-

nigl. Regieruna, den Ober-Regierungs-Rath Fretherrn v. Schlei- nig uno den Regierungs-Rath Bauer, davon benachrichtigt und

hen wir, die wir uns Eingesessene der Provinz, Eingesessene des

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.