1834 / 165 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Im Schauspielhause: 1) Michel et Ohrisline, vaudeville en 1 acte, par Scribe. 2) La reprise de: Bruïs elt Palaprat, ou: Les deux auteurs, comédie en 1 acte et en vers, par Elienne. 3) Une visite à Bedlam, vaudeville par Seribe.

In Charlottenburg: Nehmt ein Exempel daran! Lustspiel in 1 Aft, vom Dr. C. Töpfer. Hierauf: Lüge und Wahrheit, Lust- spiel in 4 Abth.

Montag, 16. Juni. Jm Schauspielhause: Romeo und Ju- lia, Trauerspiel in 5 Abth., nach Shakespeare und Schlegel, von Göthe.

Mittwoch, 18. Juni. Jm Opernhause: Olimpia, große Oper in 3 Abth., mit Ballet. Musik von Spontini. (Mad. Schröder-Devrient: Statira, als Gastrolle.)

Preise der Pläve: Ein Pla6 in den Logen des ersten Ran- ges 1 Rthlr. 2c.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater. Sonntag, 15. Juni. Die Reise auf gemeinschaftliche Ko- sten, Posse in 5 Akten. Hierauf: Zum Erstenmale wiederholt: Die drei Tanzmeister, Posse in 1 Akt, von L. Rellstab. Montag, 16. Juni. Der bôse Geist Lumpacivagabundus, oder: das liederliche Kleeblatt, Zauber - Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. _ Dienstag, 17. Juni. (Jn Jtaliänischer Sprache): Die Familien Capuletti und Montecchi, Oper -in 4 Akten. Musik von Rossini. (Mad de Méric: Giulietta, als legte Gastrolle.)

E O p Fp

Neueste Nachrichten.

Paris, 8. Juni. Gestern Mittag kam der König nur nach der Stadt, um den Vorsis im Minister Rath zu führen, und kehrte dann wieder nach Neuilly zurück.

Der Kdnig und die Königin der Belgier werden heute Abend in Paris erwartet. :

Gestern fand das Leich en-Begängniß des Hrn. v. Vareilles statt; der Minister des Jnnern und ein Ordonnanz-Offizier des Königs wohnten demselben bei; der Präfekt des Seine-Depar- tements, Hr. v. Rambuteau, hielt eine Standrede am Grabe, worin er den Wunsch aussprach, daß der Verstorbene das lebte Opfer unserer Bürgerkriege gewesen seyn und daß inskünftige jeder Bürger den Geseßen Achtung zollen möchte, damit das S Blut nur zur Vertheidigung des Landes zu fließen

rauche. |

Der Konsul der Republik Chili, Herr von Santa Coloma, und der Spanische Konsul, Herr Santjago de Adalma, Beide in Bordeaux, haden die Königl. Bestätigung erhalten.

Die cinflußreichsten Legitimisten, die mit der Wirksamkeit ihres Central-Comité’s vertraut sind, behaupten, daß ihre Parrei

| den Wahl-Kollegien noch einmal wählen zu lassen, um dadurch

670

ber 40 Wahlen gebieten werde. Wenn man nun auch von anderer Seite diese Zahl für übertrieben hält, so heißt es doch, Herr Thiers habe durch die verschiedenen von den Municipal- Behörden eingegangenen Berichte die Gewißheit erhalten, daß in 15 Wahl-Kollegien legitimistische Kandidaten ernannt werden würden. Nach diesen Mittheilungen schäßt man die Gesammt- Anzahl der Anhänger der Legitimität, die in der nächsten Kam- mer erscheinen dürften, auf 20 bis 25. Dem Vernehmen nach, würden die Legitimisten folgende Taktik befolgen : Sobald ihre Voll- machten geprüft wären, würden sie in der Kammer erscheinen und gegen den Etd protestiren; Herr von Chateaubriand, der dies den Wählern von St. Malo erklärt haben soll, hofft angeblich mit den úbrigen Kandidaten dieser Partei, daß die Deputirten der republikanischen Opposition sie dabei unterstüßen würden; da aber, wie es heißt, die Legitimisten nicht daran zweifeln, daß sie sih ungeachtet des Beistandes der Republikaner werden zurück- ziehen müssen, so soll es ihre Absicht seyn, sich jedenfalls von

ihren Einfluß zu verstärken und irgend einen für ihre Pläne günstigen Umstand herbeizuführen.

Die Oppositions-Blätter versihern, daß die Minister hon seit drei Wochen ein sehr geschicktes Wahl - Manöver in Anwendung brächten, welches darin bestehe, daß sie jede Art von Ernennung in den verschiedenen Zweigen des öffentlichen Dien- stes suspendirten, wodurch es ihnen möglich werde, jede erledigte Stelle einem Dußend von Wählern zu versprechen und für de- ren Söhne, Nessen und Vettern eine gewisse Quantität von Einnahmen disponibel zu haben.

Privat - Briefe aus Lyon äußern ,, daß eine große Anzahl der dortigen Wähler nicht geneigt sey, ihre lebten Deputirten wieder zu wählen, weil dieselben ein so gänzliches Stillschwei- gen beobachtet hätten, als die Frage Über eine der Stadt Lyon für die durch die leßten Unruhen erlittenen Verluste zu bewilli- gende Entschädigung in der Kammer zur Sprache gekommen sey.

Ein hiesiges Blatt will wissen, daß der Herzog“ von Richmond als General-Postmeister von England die Absicht ge- habt habe, mit Deutschland Unterhandlungen anzuknüpfen, um einen gegenseitigen Austausch der Deutschen und Englischen Zei- tungen nach denselben Grundlagen, die bei dem Austausch der Englischen und Französischen Blätter bestehen, zu Stande zu bringen; es frage sich, meint es, ob sein Nachfolger die begonne- nen Unterhandlungen fortseßen werde. 6

Der Messager meldet in allem Ernst, es sey in Deutsch- land ein neues Schul - Reglement erlassen worden, worin den Dorfschullehrern verboten werde, die Kinder in der Geographie zu unterrichten !!

Nachrichten aus Bayonne zufolge, wollte der Oberst Jau- reguy seine Entlassung einreihen, wenn man ihm keine Ver-

stärkung zukommen ließe. Das Mémorial Bordelais berichtet, daß die Gegend

in Spanien, welche der Brigadier Jriarte durchziehe, in volle Aufstande gegen die Truppen der Königin sey; dasselbe Bl will erfahren haben, daß der Spanische Hof nicht vor dem g Juli von Aranjuez nach Madrid zurückkehren werde.

In einem von hiesigen Blättern mitgetheilten Privy Schreiben aus Madrid vom 28. Mai heißt es: „Man hat das Gerücht verbreitet, daß zu Aranjuez eine Emeute stattgefuy den habe; der Französische Botschafter sey vom Pöbel und yy den Soldaten der Leibwache mit Steinen geworfen worden, jy man habe die Milizen, welche an diesem Aufruhr Theil gen men, verhaftet und in die Gefängnisse von Madrid abgy führt. An allem diesen ist nicht das Geringste wahr; h, Ruhe isst nicht einen Augenbli gesiôrt . worden. F, Tajo ist ausgetreten und hat die Stadt überschwemmt ; die Brü, steht ganz unter Wasser. Man versichert, daß Hr. Augusy Arguello die Stelle eines Raths in dem Königl. Staats-Consy für Spanien und die beiden Jndien abgelehnt habe. Der Gy ral Quiroga war dieser Tage in Aranjuez und hatte die Ehre, hi Ihrer Maj. der Königin zum Handkuß zugelassen zu werden, - Vor einigen Tagen verspürte man in Madrid ein leichtes Ey beben, das ungefähr 30 Sekunden anhielt. Man hat h, Bemerkung gemacht, daß es Orte giebt, die eine sehr zahlrei National-Miliz liefern, und andere, die kaum ein Peloton aushiy gen. Die Stadt Morata, 5 Meilen von Madrid, hat nur ein einzig Peloton bewassnet und equipirt, und es hat auch nicht den Ans als werde die Zahl sich vermehren. Dem zweiten Bataillon du hiesigen Stadt-Miliz sind seine Waffen wieder eingehändigt wy den. Jhre Königl. Hoheiten der Jnfant Don Sebastian seine Gemahlin sind in Madrid angekommen. Die Feind ligkeiten, die seit einiger Zeit zwischen Herrn Torreno uy Herrn Martinez de la Rosa obwalteten, scheinen ausgeglia zu seyn. Man schreibt aus Corunna, daß in den dorti Hafen ein Englisches Kriegs - Fahrzeug eingelaufen sey, welg 12,000 Flinten am Bord gehabt habe, die der Graf von Flor Blanca der Regierung zur Bewaffnung der Stadt - Miliz q England Übersende.““

Frankfurt a. M., 11. Juni. Oesterr. 5proc. Met, 1005. 1004. 4proc. 9257s. 927. 22proc. 542. Br. 1pvoc M Br. Bank-Aktien 1559. 1557. Part.-Obl. 1395. 1394. Loose p 100 Gulden 210. Br. Preuß. Präm.-Sch. 574. 9574. do, 4p ‘An!. 95. Br. Holl. 5proc. Oblig. von 1832 96", 96, Ph Loose 655. Br. 5proc. Span. Rente 74%, 744i. proc. y perp. 48i. 485-

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Aligemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. O d die Veräuberung des 80 Kcellestbeiten, búmte Glacgemälde und sd mehr,

Bekanntmachung.

Das dem Glaser-Meister Friedrich Wilhelm Gund- lach gehvrige, Nr. 12 hierselbst belegene, und Folio 57 Hyporheken-Buchs verzeichnete Großbürgergut, gericht- Iich gewürdigt zu 2000 Thlr. Courant, soll Schulden- halber öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Die Bietungs-Termine, von welchen der leßte pe- remtorisch ist, haben wir auf

den 9. Mai d. I., Vormittags 11 Uhr, zu

den 13. Juni den 17. Fu t Rathhause allhier

anberaumt, ¿u welchen wir Kauflustige mit der Be- Fanntmachung hierdurch einladen: : : daß gegen die, täglih in unserer Registratur ein- zusehende Taxe bis 4 Wochen vor dem lezten Termine Erinnerungen zulässig sind. Neustadt a. d. Dosse, am 13. März 1834. Königl. Preuß. Justiz-Am.t.

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E p-t gt

Durch das so wohl zur Erforschung des Vermögens- Zustandes , als auch Zwecks der Errichtung eines Hy- pothekeu-Buchs heute erkannte, jede erdenfliche Refti- tution ausschließende und übrigens den hiesigen Lan- des-Anzeigen vollftäudig inserirte Proclama, sind alle diejenigen, welche an den Nachlaß des weiland hiesi- gen Mühlen-Bestzers F. W. Stuhr überhaupt, insbe- sondere aber an die zu demselben gehörige Erbpachts-, Mahl - und Schneide-Mühle c. p.- aus irgend einem Rechts-Grunde dingliche und hyporhecarische, oder auch persönliche Forderungen und Ansprüche zu haben ver- meinen, zu deren Anmeldung und Rechtfertigung auf

; den 19 Juli d. J, ;

Vormittags 10 Uhr, vor untershriebener Gerichts- Behörde bei Strafe der Ausschließung und des Ver- lustes ihrer Real-Rechte peremtorisch geladen worden ; welches hierdurch noch weiter bekannt gemacht wird.

Fürstenberg, den 16. Mai 1834. E Großherzogl. Amts- Justitiariat hierselbst.

Edictal-Citation

Am 27. Februar 4825. starb hier die verwittwete Majorin Wilhelmine von Cornberg, geb. von Cospoth, mit Hinterlassung eines unbedeutenden Vermogens.

Da deren Kinder und Inteftat-Erben, worunter ein unter Vormundschaft stehender Enkel sich befindet, die Theilung der Verlassenschaft beabsichtigen, und zu die- sem Behuf auf den Erlaß von Edictalien, wegen Er- mittelung etwaiger Ansprüche und Forderungen, ange- tragen haben; so werden alle Diejenigen, welche an jenem Nachlasse aus dem einen oder andern Rechts- grunde etwas fordern zu können vermeinen, hierdurch geladea, den angesezten Terminen,

den 22. April, l

den 17. Juni und + d. I., unbeschadet der Ferien,

den 29. Juli A ] von welchen der leßtere peremtorisch is und bis 4 Uhr Nachmittags ansteht , vor der unterzeichneten Landes- Regierung, Vormittags 9 Uhr zu erscheinen, ihre Ansprüche und Forderungen zu liquidiren und geltend zu machen, oder zu gewärtigen, daß sie davon ausge- \{losen, und diese Präclufion dur einen : am 5. August d. J., unbeschadet der Ferien, zu erdffnenden Bescheid, zu dessen Anhörung dieselben zugleich hi-rdurch aufgefordert werden, ausgesprochen werden wird.

Cöthen, am 4. Márz 1834. '

Herzogl. Anhalt. Landes-Regierung daselbst.

von Renthe,

betreffend die Veräußerung des vormaligen Floß-Etablissements in Kösen. _In dem wegen seiner anmuthigen Lage in einer der schönsten Gegenden des Königl. Preuß. Herzogthums Sachsen, bekannten Salinen- und Badeort Kösen, un- weit Naumburg an der Saale, soll das der Königl. Landesschule Pforte anheim gefallene Floß-Etablissement durch den unterzeihneten Commissarius ih dem auf den 1. Juli d. J., Vormittags um 10 Uhr, an Ort und Stelle hierzu angeseßten Termine, öfent- lich im Wege des Meistgebots veräußert werden.

Die Genehmigung der Verkaufs-Verhandlungen, der Zuschlag und die Auswahl unter den Licitanten, welche leßtere in dem Termine ihre Prästationsfähigkeit voU- ständig nachzuweisen haben, wird Hoher Ober-Behörde vorbehalten, und außerdem, daß auf dem zu veräußern- den Grundstück ein R Grundzins von 10 Thlr. stehen und haften bleibt, ist das Kaufgeld, wie solches durch die Licitation ermittelt und festgestellt werden wird, 8 Tage nach Ertheilung des Zuschlags, în Preu- ßischen groben Courant, an die Rentfasse der Landet- schule zu entrichten. s

Von der fraglichen Veraußerung wird zwar das zu dèm besagten Floß - Amrsgehöste, welches leztere ein- schließllkch eines Obst- und Gemüsegartens und eines Nebenaârtchens, einen Flächenraum von 1 Morgen 76,0: CIRuthen enthält, gehörende Wohnhaus, welches zum Abbruch kommt und zu einem andern Zweck ver- wendet wird, ausgenommen, und es werden nur die Stallgebäude nebst den übrigen Zubehörungen zur Veräußerung gestellt, allein es gewährt gerade dieses Sagchverhältniß dem künftigen Erwerber den annehm- lichen Vortheil, begünstigt von der unvergleichlich shönen Lage an der frequenten, Frankfurter Chaussee und der großen Saalbrücke, ein neues Wohngebäude nah Wunschen sich erbauen zu können. Außerdem daß diese Localität, von deren Trefflichkeit Kaufsliebhaber von jezt ab, bis zu dem Termine durch nähere Beau- genscheinigung sich Ueberzeugung verschaffen können, wie bisher zu einem herrschaftlichen Wohnst sich vor- züglich eignet, durfte selbige zu einer Gastnahruúg, und, wegen der an derselben vorbeifließenden Saale zu einem Gerbergeschäft oder Lederfabrik sich eben so gut qualificiren.

Die den Verkaufs Verhandlungen zn Grunde zu le- genden Bedingungen, der Veräußerungs-Plan und das Vermessungs-Regíster, können täglich allhier eingeschen werden, und wird nur noch bemerkt, daß Nachgebote in so fern das durch den Veräußerungè-Plan festgestellte Kaufgeld erlangt if, nach dem Schtusse des Termins nicht angenommen werden.

Landesschule Pforte, den 9. Juni 1834.

Der Commissions-Rath Steräzel.

Auctions- Bekanntmachung. Montag den 7. Juli a. c., und folgende Tage Vor- mittags um 10 Uhr, soll allhier zu Dresden im Par- terre des Königl. Eck- Palais, im sogenannten Paß- Spiel - Saale (Eingang von der kleinen Brüdergasse, der Sophienkirche gegenüber eine, bei den Königl. Sammlungen, namentlich hei der Kunstkammer, Modelkammer, dem Anti- ken und Naturalien - Cabinet in Folge neuer An- ordnung und Aufstellung entbehrlich befundene An- zahl zum Theil seltener Gegenstände, als: gemu- shelter Schaalen und Gefäßen von Alabaster und Serpentin, Büsten von fkararischem und anderem Marmor, Bronzen, Vasen, Becher , chinesischen und indianishen Gegenständen, Spiegeln, Mar- mortafeln, Mosaiken, künstlichen Uhren und Uhr-

öffentlich versteigert werden. S Î Gedrute specielle Verzeichnisse, mit einer die vor- ¡üglicheren Gegenstände beschreibenden Vorrede, sind bei dem Amtsauctionator Köhler in Dresden unent- geldlich zu erlangen. Dresden, am 28. Mai 1834. E Königl. Sächs. Amts - Auction.

Dampfs -PVaEetfa zwischen e und Sr Petersbnrg. Die Abfahrt der beiden privilegirten {önen und großen Dampfschiffe, von Lübeck nach St. Petersburg, ist für das Jahr 1834 auf folgende Tage festgeseßt : Alexandra. Capitain À. C. Diet s. Dienftag den 17. Juni, Donnerstag den 3. Juli, Dienftag den 22. Juli, Donnerstag den 7. August, Dienstag den 26. August, Donnerstag den 11. September, Dienstag den 30. September. Donnerstag den 16. Oktober.

Uo A 0, “Capitain N. W. S tahl. Dienstag den 24. Juni, Donnerstag den 10. Juli, Dienstag den 29. Juli, Donnerstag den 14. August, Dienstaz den 2. September, Donnerstag den 18. Sepiember, Dienstag den 7. Oftober, Donnerstag den 23 Oktober. / Abfahrt von Travemünde um 2 Uhr Mittags. Die Preise der Passage sind die nämlichen wie im vorigen Jahre. Anmeldungen geshehen im Comtoir der B I in Lübe.

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Literarishe Anzeigen.

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Auswärtige Pränumerationen auf den täglichen Cours - Bericht , für das, mit dem 1. Julî c. begin- nende 2te Semester dés 18ten Jahrgangs sind unver- ändert, zu den bekannten Portofreien Sátzen, bei allen wohllô{. Post-Aemtern, vor Ablauf des Monats Juni c. ! zu berichtigen. / | ; Expedition des Cours-Berichts in Berlin.

Zum Pferde-Wettrennen 1834. 5n der Buchhandlung von G. P. Aderholz in Breélau if so eben erschienen, und zu Berlin, Schloß- play Nr. 2, in der Stuhrschen Buchhandlung zu

finden : | Allgemeine Geseue Dos Drerdee m eterenuns, enthaltend in 42 Paragraphen alle Regeln, welche je- den entstehenden Streit unzulässig machen, nebs| Erklärung der technischen Ausdrücke, aus dem Londoner Pocket - Racing- Almanak für den Berliner Wettrenn-Verein überseßt, und in Englischer und Deutscher Sprache herausgegeben -

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| Coussergues und Herrn Berryer ;

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Preußische Staats-Zeitung,

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Amtliche Nachrichten. Kronik des ages

Des Königs Majestät haben den bisherigen Ober - Landes- erichts-Rath Schr dder zum Tribunals-Rath bei dem Tribunal zu Königsberg zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Ober - Landes: gerichts-Assessor Jachmann zum Rath des Ober-Landesgerichts zu Fnsterburg zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät Ar dem Privat : Docenten an der Universität Breslau und Lehrer an der medizinisch - chirurgischen hr - Anstalt daselbst, Pr. Wenbke, das Prädikat eines Pro- fessoró Allergnädigst zu ertheilen und das hierüber ausgefertigte Patent Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.

Der bisherige Privat -Docent an der hiesigen Universität,

Dr. Herrmann .Ulrici, ist zum außerordentlichen Professor

in der philosophischen Fakultät der Universität in Halle ernannt en.

R. bisherige Ober-Landesgerichts - Referendarius Geißel

ist zum Justiz- Kommissarius bei der Gerichts- Kommission zu

Merden und zugleich zum Notar im Bezirke des Ober -Landes-

gerichts zu Hamm bestellt worden.

Zeitungs-Nachrichten. Auslan d,

Stan tre Paris, 8. Juni. Der heutige Moniteur publicirt die

| nachstehende Liste- der ministeriellen Kandidaten für die Depu- © tation der Hauptstadt :

1ster Bezirk: Der General Jacquemi- not; Aer Bezirk: Herr J. Lefebvre (sein Mitbewerber ist Herr Laffitte); 3ter Bezirk: Herr Odier; 4ter Bezirk: Herr C: Zter Bezirk: Herr Thiers (sein Mitbewerber ist Herr Salverte); 6ter Bezirk: Herr Franz Delessert; 7ter Be- ziek: Herr Delaborde; Ster Bezirk: Herr Paturle (sein Mit- bewerber ist Herr Miller, Kammer-Präsident beim Pariser Kd- nigl. Gerichtshofe); 9ter Bezirk: Herr von Schonen; 10ter Bezirk: Herr Karl Dupin; U1ter Bezirk: Herr Demonts; 12ter Bezirk: Herr Panis. Bezirk von Sceaux: der dortige Maire, Herr Garnon 5+ Bezitk von Saint-Dénis: Herr von Frémicourt (sein Mitbewerber ist Herr von Vatry ). Alle jene Kandidatchn, mit Ausnahme der beiden lezten, waren be- treits Mitglieder der vorigen Kammer. I ; Die royalistische Opposition sowohl als die liberale haben-in Paris einen Wahl-Aus|chuß gebildet; der erstere besteht aus dem Herzoge Fiz-James, dem Marquis von Dreux-Brézé, dem Gra- sen Chastellux , dem Baron von Genoude, Herrn Clausel de der leßtere aus den Herren Mauguin, Laffitte und Odilon-Barrot. j L Das Journal de Paris enthält nach einem Provinzial- Vlatte einen langen Bericht Über die Aufnahme, die der Gene- ral Bugeaud bei seiner gegenwärtigen Reise durch das Dordogne- Departement in Excideuil (welche Stadt er in der leßten Kam- mer repräsentirte) gefunden hat. Der General hielt auf ossenem Markte eine Rede, worin er unter Anderem sagte, er sey keines- wegs gekommen, um sich um die Stimmen der Wähler zu be- werben, sondern bloß um zu erfahren, ob sie mit seinen bishe- rigen Leistungen zufrieden gewejen. Die republikanische und die legitimistische Partei, fügte er hinzu, könnten ihm zwar möglicher Weise sein Deputirten - Mandat, niemals aber sein Kriegs - Handwerk entreißen, und stets würden sie ihn gerüstet finden, um sie zu verhindern, die bestehende Ordnung der Dinge umzustúrzen. Jn Bezug auf diese Großsprechereien sagt ein hiesiges Blatt: „Der General Bugeaud, dem der

I Tod des unglücklichen Dulong eine so traurige Berúhmtheit È verschafst hat, und von dem es wohl schiélicher gewesen wäre,

wenn er wenigstens eine Zeit lang in der Zurückgezogenheit ge-

| lebe hâtte, unterhält statt dessen das Publikum mit seinem Sie-

geszuge durch das Dordogne- Departement, Und würzt seinen Bericht auf eine wahrhaft lächerliche Weise mit einer Erzählung über die ihm zu Theil gewordenen Ehrenbezeigungen und mit den von ihm gehaltenen Reden. Nur ein Mann wie Herr Bu- geaud kann solche Rede halten und, „vas noch mehr sagen will, sie dem Drucke übergeben.“ :

Die General - Conseils der Departements werden dem Ver- nehmen nach auf den 13. oder 14. Juli zusammenberufen werden.

Am Z1Usten v. M. fand zu Romans im Drome- Departe- ment bei einem bekannten dortigen Einwohner auf Befehl des Pairshofes eine Hauésuchung statt, die von dem Instructions- Richter von Valence und dem Königl. Procurator vollführt wurde, aber kein anderes Resultat lieferte, als daß man sich zweier

) Briefe bemächtigte, wovon Herr ‘Petetin Verfasser des einen,

und der Kassirer des „Précurseur‘/ Verfasser des andern war.

Während die beiden Justiz-Beamten die Papiere des Hausbe-

wohners durchsuchten , hielten 6 Gendarmen die Straße beseßt. Der Französische General-Konsul in Havana, Herr Guille-

Ï min, ist am 10. April d. J. daselbst mit Tode abgegangen.

Der Handels-Minister hat eine Verfügung in Bezug auf

) die bevorstehenden Wettrennen erlassen; es werden in derselben

4 Preise von resp. 2000 Fr., 3000 Fr., 5000 Fr. und 12,000 Fr. ausgesekt.

In dem Mémorial des Pyrenées liest man Folgen- des: „Der Aufstand in Navarra und den Baskischen Provin- zen greift täglich mehr um sich. Die Heerführer der Königin

Î verlangen schon seit geraumer Zeit Sukkurs; er wird ihnen aber

nicht geschickt. Unlängst sprach man von der Ankunft von 4000 Mann, die von dem an der Portugiesischen Gränze stehenden Armees- Corps detachirt werden würden; auch waren sie schon unterweges, als sich in den bis dahin ruhig gebliebenen Provin-

E D R E Cem) = ues a Be a, Sd ans R “ba guaTck

Berlin, Montag den 16x Juni

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zen Symptome eines Aufstandes zeigten, so daß jene Truppen dorthin gesandt wurden. Soviel scheint erwiesen pu ea daß die verfassungsmäßige Regierung, auf ihre eigenen Kräfte be- shränft, nicht im Stande ist, in jenem unglülichen Lande die Keime des Bürger - Krieges auszurotten und den Friedeu wie- derherzustellen. Man spricht R auch aufs Neue von einer Juntervention. ‘/

„Die Nachrichten vou der Spanischen Gränze“, sagt der Messager, „lauten noch immer leidlich schleht, Die Karlisti- sche Partei, weit entfernt, Terraln zu verlieren, gewinnt dessen täglich mehr, da die Spanische Regierung keine Verstärkungen schicét. Jndessen kann die Niederlage und wahrscheinliche Ein- s{iffung der beiden Prätendenten diese Lage der Dinge mit je- dem Augenblicke ändern. Unmöglich können die Bewohner der Baskischen Provinzen noch länger für einen Fürsten kämpfen, der keine einzige der zu seinen Gunsten gemachten Anstrengun- gen zu nuten gewußt hat.‘

Auch in Catalonien und Aragonien sollen jeßt wieder zahl- reiche Karlisten-Haufen das Land durchstreifen.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 6. Juni. Nachdem der Graf von Wiecklow den Antrag gemacht hatte, daß Se. Majestät in einer Adresse er- sucht werden sollten, eine Abschrift von der zur Untersuchung des Zustandes der Jrländischen Kirche ernannten Kommission vorle- gen zu lassen, erhob sich Graf Grey und seßte in einer ausführ- lichen Rede die Beweggründe auseinander, die ihn und seine Kollegen dazu veranlaßt hätten, Se. Maj. zur Ernennung einer sol- hen Kommission zu rathen. Dem Antrage selbst widerselzte sich der Minister nicht, indem er bemerkte, daß eine ähnliche Motion im Unterhause genehmigt worden, und daß das gewünschte Do- kument schon auf der Tafel jenes Hauses liege. Was aber die Bemerkungen anbetreffe, sagte er, die der Graf von Wicklow úber den Charakter dieser Kommission gemacht, ehe er denselben genau kenne, so seyen dieselben von der Art, daß, wären sie gegründet, dem Antragsteller nur einer von folgenden drei We- gen übrig bliebe, entweder ex müßte auf ein Votum des

Tadels gegen die Minister antragen, die zu. jener Kom-

mission gerathen, oder auf eine Adresse an Sr. Majestät mit dem Gesuh, die Kommission wieder aufzuheben, oder auf eine andere Adresse, wodurch Se. Majestät ersucht würden die Minister zu entlassen, weil. sie die Ernennung einer solchen Kommission vorgeschlagen. Der Redner bestritt sodann die von dem- Grafen von Wicklow und von mchreren andern Lords und Bischöfen geäußerte Ansicht, daß der Hauptzweck jener -Maßre- gel sey, das Eigenthum oder das Einkommen der herrschenden Kirche zu verringern, dieselbe zu Gunsten der Rômisch- katholischen Kirche zu berauben und ihren gänzlichen Un- tergang herbeizuführen; er wies nah, daß man durch die Kommission einzig und allein zu einer gehörigen Ein- sicht in den wahren Zustand der Römischen Kirche und des Volks -Unterrichts in Jrland gelangen wolle; und versicherte, daß, wenn nach reichlicher Fürsorge für die Bedürfnisse der Geistlichkeit noch Gelder übrig blieben, diese zur Beförderung der Volks -Ecziehung verwandt und so der wahre Zweck erreicht werden solle, um dessentwillen der Kirche ihr Einkommen zuer- theilt worden sey. Der Marquis von Lansdowne und Lord Brougham vertheidigten ebenfalls die Ernennung der Kom- mission. Schließlich wurde der Antrag des Grafen von Wicklow, nämlich die Vorlegung der geforderten Papiere, ohne Wider- spruch genehmigt.

Oberhaus. Sißung vom 9. Juni. Jn dieser Sibung wurden nur Bittschriften überreicht. Der Graf Fißwilliam legte eine Petition von einem Ort in der Schottischen Graf- haft Stieling vor, worin um Trennung der Kirche vom Staat gebeten wird; Graf Camperdgwn fand sich dadurch zu der Bemerkung veranlaßt, daß diese Yeticion nicht die wahren Gesinnungen der Bevölkerung Schottlands ausdrückten , denn diese hánge fest an der herrschenden Kirche. Lord Durham legte eine von 23,398 Bewohnern Londons, Kaufleuten, Banquiers und Anderen, unterzeichnete Bittschrift zu Gunsten der bürger- lichen Gleichstellung der Juden vor, der Marquis von Wesst - minster úberreichte eine ähnliche von Mitgliedern der Israelíi- tischen Gemeinden, die in einer öffentlichen Versammlung ange- nommen worden war; er empfahl dieselben ihren Herrlichkeiten zu günstiger Berücksichtigung und sagte, daß er nicht einsehen könne, weshalb die Juden aus dem Parlament ausgeschlossen bleiben sollten, da selbst Leute, die an keine künstige Vergeltung glaubten, darin Sig und Stimme haben könnten; ge- gen die Juden, meinte er, sey weit weniger auszuseßen, als zum Beispiel gegen die Socinianer, die sich Chuisten nennten und an feinen Heiland glaubten. Hierauf erwie- derte der Bischof von Hereford, daß der edle Mar- quis nicht viel von der Theologie zu wissen scheine, wenn er die Socinianer mit den Juden vergleiche, denn die Socianischen Lehren seyen zwar nicht zu vertheidigen , sondern jeder echte Christ müsse sie vielmehr verabscheuen ; aber wenn die Socinia- ner auch nicht an die Göttlichkeit der Person des Heilands glaubten, so betrachteten sie ihn doch als ihren Erlöser, während die Juden ihn für einen Betrüger hielten.

Unterhaus. Sizung vom 6. Juni. Die Verhandlun- gen über die Bill zur Verbesserung der Armen - Geseße wurden im Ausschusse bis zur 32sten Klausel fortgeseßt. Außerdem wurde noch auf den Antrag des Sir J. Graham der Be- {luß gefaßt, 20,000 Pfund aus den konsolidirten Fonds für die diesjährigen Ausgaben des Marine - Jnvalidenhauses zu Greenwich zu bewilligen.

Unterhaus. Sißung vom 9. Juni. Als das Haus sich heute abermals in einen Ausschuß über die Bill zur Verbesse- rung der Armen-Gesehe verwenden wollte, trug Herr Cobbett darauf an, daß, bevor das Haus weiter in dieser Sache verfahre, ein besonderer Auss{chuß ernannt werden solle, um diè Ursachen zu untersuchen, welche die große Vermehrung der Armen-Steuer

Dieser Antrag, dem

in England und Wales veranlaßt hätten. [ Lord Althorp sich widersetzte, wurde mit 140 gegen 8 Stim-

men verworfen, worauf nah langen Debatten die Bill bis zum 45ten Artikel angenommen wurde. Alsdann wurde ein Beschluß in Bezug auf die Umcoandlung der 4pro- centigen Annuitäten gefaßt, durch welchen die Kommissarien für die Reduction der Staats-Schuld ermächtigt werden, die Obligationen derjenigen einzulösen, welche der Reduction der Zin- sen jener Annuitäten nicht beitreten wollen. Jn einem Ausschöß wurde demnächst die bereits im Anfang der Woche durch Lord Stuart beantragte Adresse an die Krone angenommen, worin eine Unterstüßung von 10,000 Pfund für die in England befind- lichen Polen in Anspruch genommen wird. Am Schlusse der . Si6ung erhielt Lord John Russell die Erlaubniß, eine Bill einzubringen, die eine besscre Registrirung der Wähler in Eng- land und Wales beabsichtigt. Die Verhandlungen über die Bill zur Verbesserung der Armen-Geseße sollen morgen in der Mor- gen-Sißung wieder aufgenommen werden.

London, 10. Juni. Der Herzog von Cumberland, der Fürst und die Fürstin Lieven, der Marquis von Salisbury und viele andere angesehene Personen, namentlich mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps, haben sich nah Oxford begeben, um E der Jnstallation des Herzogs von Wellington beizu- wohnen.

Der Fúrst von Leiningen hat sich vorgestern in Dover eín- geschifft, um nah dem Kontinent zurüczukehren.

Herr Abercromby ist zum Münzmeister und Mitglied des Kabinets ernannt worden ; er is einer von denjenigen Personen, welche die Times mit Lord Durham im Kabinet zu sehen wünschte; Herr Abercromby war bisher Parlaments - Mitglied fár Edinburg, und er hat daher gleich nach der Uebernahme sei- nes neuen Amtes London verlassen, um sich bei seinen Konsti- tuenten um seine Wiedererwählung zu bemühen.

Eine zahlreiche Deputation Jrländischer Mitglieder des Un- terhauses, unter denen sich die Hauptsprecher derselben, Herr O'’Connell, Ruthven, Sheil u. A. befanden , hatte dieser Tage

„eine Konferenz mit Lord Althorp und dem Secretair für Jrland,

Herrn Littleton.

Der Niederländische Gesandte, Herr Dedel, hatte heute früh mit Lord Palmerston eine Unterredung im auswärtigen Amte ; die Times will wissen, daß die Konferenzen über die Hollän- disch-Belgischen Angelegenheiten nächstens wieder beginnen würden.

Der Nord-Awerikanische Gesandte ?n Pärîsck- Herr Living- ston, ist úÚber Holland hier angekommen. \

Der Globe widerspricht einem hier verbreiteten Gerücht, daß L Granville zum Botschafter am Russischen Hofe be- stimmt sey.

Die Nachrichten über das Befinden des Grafeu Spencer lauten heute günstiger.

General Mina ist nun vollkommen genesen und gedenkt binnen Kurzem nach Spanien abzugehen.

In der Sißung des Oberhauses vom 6ten d. hatte der Graf Grey geäußert, daß die Zusammenberufung einer Kom- mission zur Untersuchung der Jrländischen Kirchen-Angelegenheit eine Maßregel sey, welche die Lage der Dinge nothwendig mit sich führe. Wäre sie unterblieben, so hätte das Unterhaus mit einer bedeutenden Majorität eine Adresse an den König votirt, die dasselbe zum Ziele gehabt habe, und mít diesem Verfahren würde jedenfalls sein Ausscheiden aus dem Ministerium verbun- den gewesen seyn. Er selbst habe keinesweges die Ernennung einer solchen Kommission veranlaßt, sondern eine Majorität von Vertretern der Nation, auf deren dringenden Wunsch das Ober- haus Rücksicht zu nehmen sich entschließen müsse. Die Times bemerkt hierüber Folgendes: „Ein Eingeständniß politischer Schwäche dieser Art ist seit der Revolution in diesem Lande nic- mals vernommen worden. Die Unterstüßung von Seiten des Parlamentes hielten frühere Minister für die alleinige Bedin- gung ihres Beharrens im Amte. Dies waren Männer, welche in dieser oder jener bestimmten Maßregel das Heil und die Wohl- fahrt des Landes erblicéten, und machten sie die Erfahruna, oder ließ sich {hon vorher die Vermuthung abnehmen, daß sie die Majorität des einen Hauses gegen sich hatten, so benah- men sie sich wie Männer von Ehre und traten von einem Wir- fungsfreise zurück, in welchem es ihnen niht mehr vergönnt blieb, in konsequenter Folge nah ihren festen Grundsäßen zu handeln. Und nicht bloß eine Handlung der Ehre, sondern auch der Klugheit war es, wenn sie ausschieden, um nicht für Maß- regeln Anderer verantwortlich zu werden, deren Ansichten nach ihrem Willen zu leiten nicht in ihrer Macht stand. ‘- Der Globe entgegnet hierauf: „Die Times hat Unrecht, wenn sie in dem vorliegenden Falle einer Opposition des Oberhauses den Austritt des Grafen aus dem Kabinet für nothwendig und mit seinem Charakter als Mann von Ehre und Klugheit unum- gänglich bedingt ansieht. Es giebt gewisse Majoritäten, die ei- ‘nen Minister, der gegen sie opponirt, nicht aus den Amte nô- thigen dürfen. Um nur, ohne weiter in die Geschichte zurück- zugehen, einen nahe liegenden Fall zu berühren, so erinnern wir an Pitt, der eine beträchtlihe Zeit hindurch nicht von seiner Stelle wih, obschon er nicht bloß in einer zu befürchtenden, sondern in einer wirklich vorhandenen Opposition gegen die Majorität des Unterhauses stand. Eben so ist es bekannt, daß, bevor die Reform - Bill durch- ging, die Majorität des einen Hauses die Vorläuferin der Ma- jorität des andern war. Der Zweck der Reform: Bill war eben, und der Erfolg zeigt es genügend, daß jedes Haus einen bestimmten, eigenthümlichen Charakter behaupte, der es unmög- lich mache, in beiden Häusern des Parlaments die Majorität zu beherrschen. Eine völlige Absurdität ist es also, bei diesem Stande der Dinge es den Ministern zur Bedingung ihrer poli- tischen Existenz zu machen, daß sie im Hause der Lords wie der Gemeinen die Stimmen-Mehrheit für sich haben.“ Jn seinem weiteren Raisonnement verweist der Globe auch auf das Bei- spiel des Generals Jackson, der als Präsident der Vereinigten