Nach der Stadt Breslau wurde vom Lande eingebracht: 121,659 Scheffel Weizen, 125,809 Roggen, 31,964 Gerste, 75,721 Hafer, 2,063 / Erbsen; an Fleis 8,3721. Centner, an Brod 50,8754 Centner.
Die Flachs - Aerndte betrug im Regierungs-Bezirk 31,266
Centner 732 Pfund.
Der Tabacks-Anbau hat 20,235 Ctr. 95 Pfd. geliefert, im
Durchschnitt der Morgen 4 Ctr. 23 Pfd. Nöôthe ist gewonnen worden 15,712 Ctr. 12 Pfd.
Der Schafvichstand war 1,075,886 Stück im Regierungs-
Bezirk.
An Wolle war ein Ausfall gegen 1832 von 866 Ctr. 6 Pfd.
Auf den Viehmärkten wurden aufgetrieben : Pferde. Ochsen. Kühe. Schweine. Schafe. 720 500 340 5295 2185 1400 6400 16000 619 645 743 29453 65 1 2 2576 532 2236 3160
zu Breslau . U. Namslau …. Schweidnis .
- Strehlen .
750 2592 200
Die Summe der auf dem Breslauer Wollmarkt zum Ver-
kauf ausgestellten Wolle betrug im
Früählings-Wollmarkte 39,049 Ctr, inkl. 9704 Ctr. aus dem Großher- zogthum Posen u.
aus Polen. aus Oesterreich. aus Gallizien. i: aus Sachsen. im Herbst-Wollmarkte 12,127 -
Summa . 51,176 Ctr. Tücher sind verfertigt worden 19,572 Stuck
1
In der Breslauer Zucker - Raffinerie wurden 24,800 Ctr.
Rohzucker verarbeitet und 15,009 Ctr. verkauft.
In der Stadt Breslau is eine Maschinen-Fabrik entstanden. An Mühlen-Anlagen sind: 2 Wasser-Mühlen, 1 Oel-Mühle, Z Brettschneide-Mühlen, 2 Leinwand - Walken, 1 Steinschneide- Mühle, 1 Schleif-Mühle und 6 Wind-Mühlen errichtet worden. Eine neue Buchdruckerei und 2 neue Buchhandlungen sind
in Breslau entstanden.
Von Zeitschriften erschienen in Breslau, mit Einschluß zweier politischen Zeitungen, 23, Und 4 neue waren genehmigt,
in den übrigen Städten des Bezirks 15.
Zur Jnstandhaltung der Zollstraßen sind 62,000 Rthlr. ver- wendet worden, ingleichen zu Oderstrom- Regulirungs - Bauten
5000 Rthlr.
Der Flächen-Jnhalt des dismembrirten Grund und Bodens von Dominial- und Rustikal-Gütern beträgt 5791 Morgen ; 20
Oas sind aufgeldst, dagegen 124 neue Possessionen ent- {tänden. Verwaltung des Jnnern und der Polizei. Auswanderungen in das Ausland sind 32 vorgekommen, worunter 45 nach den Oesterreichischen Staaten und 9 nach Po- len, wozu besonders der gewöhnliche nachbarliche Verkehr z. B. durch Heirath Veranlassung gewesen. Die Anzahl der Gebornen betrug 21,143 Knaben und 19,7392 Mädchen,
zusammen 40,925 Kinder. Gestcrben sind 15,490 männliche und 14,548 weibliche A DOEZIPT CD77 ASICTTOE B IR A T I E zusammen 30,038 Menschen. j
Dic 55 Städte des Breslauischen Regierungs - Bezirks ha- ben, nahdem im vorigen Jahre 25,632 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. Schulden abgebürdet worden, gegenwärtig noch cine Schulden- last von 1,839,381 Rthirn. 3 Sgr. 1 ‘Pf.
In 83 Städten des Bezirks bestehen Spar-Kassen, bei wel- chen zu den aus dem Jahre 1832 übertragenen
464,879 Rth‘r. 12 Sgr. 9 Pf. neu ‘eingelegt wurden 172,222 4 16.10 - und zurückgezogen 102,422 - Q +25
so daß am Ende des Jahres 1833 cin Bestand verblieb 434,679 Rthlr. 26 Sgr. 5 Pf.
Das Feuer - Societäts - Kataster der Provinzial-Städte des Bezirks mit Ausschluß der Stadt Breslau betrug am 1. Januar d. J. 5,233,195 Rthlr.
Der bedeutendste Brand betraf die Stadt Prausni6 ; klei- nere Bránde die Städte Wansen, wo auch neuerdings wieder am 4. Juni d. J. 20 Possessionen niedergebrannt find, Löwen und Trebnilz.
von
67A
Dem Retablissement der Erstern kam ein zinsenfreier Vort- {uß von 10,000 Rthlrn. aus der Staats-Kasse zu Hülfe.
Rustikal-Feuer-Societäten bestehen in 5 Kreisen mit einer Versicherungs-Haupt-Summe von 4,845,310 Rthlrn.
Brände sind in den Städten 26 und auf dem platten Lande 159 vorgekommen, wodurch resp. 173 und 654 Gebäude abge- brannt sind.
Die Gestellung der Landwehr - Kavallerie - Uebungs - Pferde hat den Kommunen 11,007 Rthlr. 24 Sgr. 5 Pf. gekostet.
Die Zahl der Polizei - Gefangenen betrug, mit Ausnahme des Arbeitshauses in Brieg und des Correctionshauses in Schweid- niß, 6626.
“ Jn der Stadt Ohlau ist ein neues Stadt - und Kreis -Ge- fängniß, ingleichen ein Krankenhaus für die Kranken des Krei- ses erbaut worden.
In der Zuchthaus-Anstalt zu Brieg waren am Schlusse des vorigen Jahres 645 Sträflinge, in der Correctionshaus-Anstalt zu Schweidniß 343. l
Gestorben sind in der ersteren Anstalt 24 Sträflinge, vom Hundert der gesund Eingelieferten also 4.
Unglücksfälle haben sich im Bezirk 406 ereignet, worunter 116 Selbstmorde; die meisten, nämlih 150 Personen, verunglückten im Wasser. i
Verwaltung der Medizinal-Angelegenheiten.
Eine neue Apotheke ist in der Stadt Wansen errichtet worden.
Die Anzahl der promovirten Aerzte, worunter die Hâlfte in Breslau, betrug 160, der Wundärzte erster Klasse 51, der Wunùiärzte zweiter Klasse 166, der Apotheker 71 und der Heb- ammen §26.
An 24,031 Individuen sind die Schußpoen mit Erfolg. geimpft wrden. Jn Altwasser, Waldenburger Kreises, wurde ein neues Badehaus gebaut.
Neeteorologishe Beobachtung. Morzens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 6 Uar. 2 Uhr. 10 Uhr. Beohachtung.
Luftdruck.. [337,0 6'Par.(387/1 it 336,9 A Quellwärme 7,3 ®, R. 11,0 R. 16,8 9M. | 12,9 ®R. Ó L
S G ° N. 10, 6 R, 11 3 09 N. Flußwärme 15,0 ® N.
Dunstsdttg.| 86 pCt 62 pCt. 8) pCt. \Bodenwärme 12,2 ® R.
ette. S Let Ae i e Ausdünst. 0, 12.7" Rh
Win i ; : 4 d
Wolkenzug W. | W. Niederschlag 0, 0 0 1 Rh.
1834. 1A, Junk.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 10. Juni.
Niederl. wirkl. Schuld 52), 58 do. 974 Ausgesetzte Schuld 1%. Kanz.-Bill. 233. 410 Amort. 911 318 741. Russ. (v. 1831) 972 Preuss. Prämien - Scheiue 1043. do. 48 Anl. —. Oextert. 98. dg Span, T7A7. 36 A471 /
Antwerpen, 9 Juni.
Span. 52 743. 48 58. 33 A471. Zinsl. 18, Cortes 344. Preuss. Pr.-Sch. 1034.
London, 10. Juni.
Cons. pr. compt. 923. Belg. 985. Span. 465. Griech, v. 1825 35, 34. Holl. 58 975. 218 525. Portug. v. 1831 777. Russ. v. 1822 106, 1051. Bras. 754. Columb, 322. Mex. 67 464.
Wien, 10. Juni. 59 Met. 99,7, 42 91, Bank-Actien 1279 Lonse zu 100 F]. Part.-Obl. 1373. Neve Anleihe v. 1834 1145 à 114}.
32.480481,
204.
Königliche Schauspiele. Montag, 16. Juni. Im Schauspielhause: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von G. E. Lessing.
Königstädtisches Theater. Montag, 16. Juni. Der böôse Geist Lumpacivagabundus, oder : das liederliche Kleeblatt, Zauber - Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller.
Neueste Nachrichten.
_ Paris, 9. Juni. Der König arbeitete gestern in Neuilly mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Der König und die Königin der Belgier waren gestern
gen Mittag erwartet. Der Marschall Soult hat gestern im Minister - Rathe seine
Prinz gestellt werden sollte, angetragen, Jn dem neueßen V schlage hat indeß, da die übrigen Minister mit jenem Ph nicht einverstanden waren, der Vice-König einem Gouverney mit einem Regierungs- und Verwaltungs-Rath zur Seite, Pl machen müssen. Allein auch dieser Entwurf soll im Minis Rathe nicht eher diskutirt werden, als bis jeder einzelne Mi ster denselben besonders geprüft hat.
Eín hiesiges Blatt behauptete gestern, daß der Monity \cchlecht unterrichtet gewesen, -als er gemeldet, daß die Ratificati nen des Traktates zwischen Frankreich , England, Spanien U Portugal am 31sten v. M. in London ausgewechselt wory seyen , indem die Portugiesische Ratifications-Urkunde wegen nes Mangels ín der Form nicht habe ausgewechselt werden fön Hierauf erwiedert der heutige Moniteur: „DasJournal, das y eines Jrrthums beschuldigt, befindet sich selb|t im Jrrthume, tbe es den Erklärungen, welche die Englischen Minister im Parlamy abgegeben haben, einen falschen Sinn unterlegt. Die Ausg selung der Ratifications - Urkunden hat wirklich an dem ged ten Tage stattgefunden. Allerdings enthielt die Urkunde y Lissaboner Hofes eine Lúcêe, indem der Eingang des Trakt ausgelassen worden war; nachdem aber die ‘Portugiesischen F vollmächtigten die Versicherung gegeben, daß diese Lücke wf - nem bloßen Versehen beruhe, und nachdem sie sich anhäshi gemacht, für deren Ergänzung Sorge zu tragen, glaubten j ubrigen Bevollmächtigten nicht, die Auswechselung dieserhj verschieben zu müssen.‘
Der Präsident des hiesigen Civil -Gerichts, Herr D
leyme, tritt im 7ten Pariser Wahl - Bezirke als Mitbeweh des Grafen Delaborde auf.
Der Akademiker Herr Lacretelle erklärt in öffentlichen Y tern, daß er auf seine Kandidatur in Mâcon zu Gunsten Herrn von Lamartine (der bekanntlich in dieser Stadt geb ist) verzichte.
In der leßten Sißung der Deputirten der Kolonieen | Herr Mauguin zum Präsidenten und der Baron von Cools ju Vice-Präsidenten gewählt worden. é
Die von den Schauspiel-Direktoren zu zahlende Abgabe f die Armen hat im vorigen Jahre 625,222 Fr. eingetragen. Y sie 10 pCt. von der Brutto-Einnahme beträgt, fo hat lestere s in dem gedachten Jahre auf mehr als 6 Mill. Fr. belaufen,
Gestern fand in Ferrières (Seine und Marne) ein y Herrn von Rothschild veranstaltetes landwirthschaftliches statt, das ihm über 40,000 Fr. gekostet haben soll. Die mes der Minister und der Mitglieder des diplomatischen Corps, | wie die vornehmsten Einwohner der Hauptstadt waren bei du selben zugegen. Die Vertheilung der Preise unter die Lu leute fand in der Mustermeierei statt. An dem Mittagsmah das darauf servirt wurde, nahmen über 1200 Personen Üi „Es ist hwer“/, schreibt man von dort, „sich einen Begriff w der Pracht dieses Festes zu machen, mit dessen äußerer Auésy tung Herr von Rothschild den Decorateur der großen Op Herrn Duponchel, beauftragt hatte.“
Von den beiden Linien- Regimentern, die gegen die Mil
d, M. die Hauptstadt verlassen, begiebt sich das eine (8te) n
Melz und das andere (35ste) nach Amiens.
Das seit einigen Monaten hier erscheinende minifterid
Blatt „le Conciliateur‘/ ist kürzlich) wieder eingegangen,
Abend noch nicht in Neuilly angekommen ; sie werden heute ge- ;
Arbeit in Betreff der endlichen Organisation Algiers vorgelesen.
richtung eines Vice-Königthums, an dessen Spiße ein Königl.
In dem ersten Entwurfe, den er ausgearbeitet, hatte er auf Er-
Den neuesten Briefen aus Marseille zufolge, hatten sich vil j der dortigen Kaufleute nah Algier eingeschi}st. Der Spanische Marquis von Quintana und der Grof j
| Navarrès, 2 Schwäger des bekannten Grafen von Parsent, 1
dessen Schwestern sie sich vermählt haben, sind mit ihren Fan lien in Paris angekommen. Jossini ist von hier nah Jtalien abgereist.
-—— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 106. 45. fi co 106. 60. 3proc. pr. compt. 78. 50. fin cour. 78. 70, ópm Neap. pr. compt. 95, 50. fin cour. 95. 70. 5proc. Span. Rut 77%, 3proc. do. 473. Cortes-Obl. 342. Preuß. Präm.-Sch. 8 Fr. 50 C.
Frankfurt a. M., 12. Juni. Oesterr. 5proc. Met 100,2. 1001. 4proc. 925. 924. 2i¿proc. 544. Br. 1proc. Y Br. Bank-Aktien 1558. 1556, Part.-Obl. 1394. 1395. Loosts 100 Gulden 210. Br. Preuß. ‘Präm.-Sch. 57%. 575. do, 41} Anl. 95. Br. Holl. 5proc. Oblig. von 1832 96,5. 95%. M} Loose 65. 651. '5proc. Span. Rente 75. 744 : perp. 431. 458,
Redacteur Cottel.
D A d N L Per Pagen emer
Gedruckt het A. W, Hay.
Allgemeiner Anzeiger i
Bekanntmachungen.
Dritter Abdruc. Bekanntmachun s.
Von dem unterzeihnecen Königl. Land- und Stadt- gericht wird bierdur bekannt gemacht, daß die Thei- lung des Nachlasses des, zu Lossen, Kreises Trebuiu, am 28. Mai 1833 gefiorbenea, Kaufmannes Friedrich Wilhem Schubert bevorsteht.
Unbekannte Erbschafts-Gläubiger, welche ch binnen 3 Monaten vom Tage des ersten Abdrucks der heuti- gen Bekanntmachung nicht melden, können sich nach erfolgter Theilung au jeden Erben nur für seinen An- theil halten. j
Trebnit, den 26. Mai 1834.
Königliches Land- und Stadtgericht.
VBlateform.
Im
gang zum Keller.
Das an dem Japanischen Palais-Playe in Neuftadt Dresden gelegene Freiherrl. voa Pfistersche Haus ifi aus freier Hand zu verfaufen. L
Die selteae' schdne Lage dieses Grundfffüccks, welches mit der Vorderseite au den großen und freien Palais- Plat, mit der Hinterseite au den Japanischen Palais- Garten grenzt, und von diesem einen Terrassen-Theil inne hz, der von den mannigfaltigsten Blumen-Par- tieen umgeben wird, verbindet mit einer überaus be- quemen Eintheilung seiner innern Bauart, alle Reize einer zu jeder Jahreszeit angenehmen Wohnung.
Es besteht aus zwei Etagen, wovon die erstere einen Fleinen Saal und acht an einander stoßende Zimmer mit der Aussiche theils auf den Plaß, theils in den Garten enthôlt, einem Vorzimmer, einer Hinterstube, Garderobe und drei anderen Piecen.
Die zweite Etage befteht aus 4 Stuben, drei Ka- binets, einex Leuteßube, nebs| mehreren Kammern,
und von -
einer Küche, einem geräumigen Boden und einer
_Das Parterre aus zwei Stuben nebs| Kammern, einer großen Küche, einem großen Garten-Salon nebst Stube, welche auf die oben benannte Terrasse führt, und die Hausflur, welche das Einfahren erlaubt. — Hofe is ein gewolbter Stall auf 4 Pferde, ein Wagenschupyen auf 4 Wagen, eine Kutscherstube und geräumiger Futter-Boden, eine Pumpe und der Ein-
Mit dem Verkaufe is beauftragt der unterzeichnete Curator der Freifrau von Pfister. Advocat De. Gustav Pohland
Rheinisch - Westindishe Kompagnie. Ankündigung der 2ten Kapital-Dividende _Die unterzeichnete Direktion benachrichtigt hiermii die Herren Actionaire dieser Gesellschaft, daß die zweite Auérheilung aus dem Kapital der Kompagnie von Funf Prozent vom Nominalwerth der Actien, demnach von Thlx. 25 -
im nähsen Monat Juli Statt findet. Die betrefen- den Hebescheine sind vom 15. Juni an, unter Beob- achtung der früheren, bei Gelegenheit der ersten Ver- cheilung angeordneten, und aus dem Rundschreiben gn 4 A v. J: oen Formalitäten, im iesigen Haupt-Burcau in Empfang zu nehmen. würdige vaterländische Gese d Einri ch-
Die Einschickung der Alctiens Dotuments zur Ah- D E S E G D. IRaMOe schreibung, wenn solche an die Direktion unmittelbar geschieht, wird franfirt erwartet, und es erfolgt die Rücksendung, wo solche, und -nicht die Aufbewahrung hier gewüns{t wird, gleich wie die Uebermachung der Hebescheine, auf Kosten und Gefahr der Eigenthümer,
schriften zu ertheilen.
in Dresden.
gnie bezahlt werden Elberfeld, den 22. Mai 1834.
Kompagnie.
Direktion der Rheinish-Westindischen
für die Preußischen Staaten.
Diejenigen Herren Theilhaber, welche ihre Actien bei der Direktion deponirten, erhalten die Hebescheine zugefertigt, ohne daß ‘sie sich deßhalb neuerdings zu melden haben, es sei denn, sie hâcten besondere Vor- i Da auch eine gewisse Anzahl von Actien noch gar nicht zur Präsentation , Behufs] 3) der Erhebung der 1 sten Kapital - Dividende, gebracht wurde, so werden deren Inhaber dringend eingeladen, sie vorzuzeigen; mit welcher Aufforderung schließlich| 4) noch die Anzeige verbunden wird, daß diejenigen He- bescheine zur 1fen Kapital-Dividende die bis 30. Juni d. I. bei den bezeichneten Banquier - Häusern nicht vorgekommen sind, später von denselben nicht mehr eingelößt werden, sondern vom 1. Juli an bis zum 31. Dezember 1834, dem Tage des Erlöschens ihrer Gul- tigfeit, nur am hiesigen Haupt-Comptoir der Kompa-
Inhalt. i . 1) Vorwort des Herausgebers. y 2) Betrachtungen über die Schrift: Resultate" über den Kommunal-Haushalt von Berlin M gefundenen kommissarischen Erörterungen. Aphorismen eines Bürgermeisters in der Þ vinz üder die Nesultate der Communal- haltungs- Revision in Berlin. Ueber den Zoll- und Handels - Verein Pre mit mehreren deutshen Staaten, als eine } wichtige Angelegenheit für alle Kommunel 5) Kommunal-Gesesgebung feit dem 17. Mäti!
nach dem Erscheinen der revidirten Sradt!
nung. Fortseßung aus dem 4ten Hefce des !
Jahrgangs. Die übrigen drei Hefte des 2ten “Tahrgangs wf sammtlich noch im Laufe dieses Jahres, jedes 10 fiens 6 Bogen in gr. Octav stark, im Dru werden, mithin die Fortsegung dieser bisher s fällig aufgenommenen Zeitschrift wieder regel ersheinen, nachdem durch Verlagsveränderung "
für jede ganze Actie, 12 - 15 sgr. fur jede halbe Actie,
tungen.
Het 20 sgr,
Literarishe Anzeigen.
Im Verlage der Buch- und Musikhandiung von T. Trautwein, Breitestraße Nr. 8, erschien (o eben:
d Abhandlungen nber Preußens Kommunal-Wesen und denk-
Än Verbindung mit Mehreren herauëge- geben von Dr. J. E. Th. Janke, K. Pr. Regierungs- Rathe zu Berlin. Eine Zeitschrift in Quartalhefcen. Zweiter Jahrgang. Erstes Heft. Preis für den ganzen Jahrgang brochirt 2 Thaler, füy ein einzelnes
leine Verspätung eingetreten war. Der Herr HW geber wird bemüht seyn, die Theilnahme, welt die „Abhandlungen “/ bereits erworben haben, W ihren fortwähread interessanten und núglichen J immer mehr zu erhöhen, wozu s durch die vom! ten Johrgange ab erweiterte Tendenz noch rei} gere Mittel darbieten. :
Bei I. G. Hasselberg unter deu Linden N"
erschien im Verlage :
Wanderungen durch die schönsienund!! würdigsten Gegenden Schlesiens, ; Wegweiser vom Prof. “Jaekel, mit 8 U sauber gebunden 15 Thlx.
borsfi,
F Uten Division, von
1
reußisck
,
Allgemeine
faats- Zeitung.
xe 166.
vrovinzen aber bei den Kbniglichen Posi-Aemtern zu machen sind,
enten das jr bitten /
Bei Q i it in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitun; nebsi Beim Ablaufe des Quartals wird hierm E 9.92 / i f A A Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesandt wird.
die Bestellungen bis spätestens den 30sten d. M. an uns
Beelin, Dienstag ben Lw Juni
daß der Preis für den ganzen Umfang der 2 j f i Um jedoch die erforderliche Stärke der gelangen zu lassen, indem son
die Fnteressenten es
1834.
ränumeration hier am Orte bei der Redaction (Mohren-Straße Nr. 34), in deu Freus. Cour. vierteliährlich fesigesebt e E den hiesigen Ahon= jahr a
uflage für das kommende Vierte messen zu- können , müssen
ih selbft zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung
des Blattes cine Unterbrechung erleidet und nicht sämmtliche Nummern vom Anfange des Quartals an nachgeliefert werden können.
E E S T.
Amtlihe Nachrichten.
Kronik des Tages
Se. Majestät der König haben dem Seconde-Lieutenant Freiherrn von Grovestins, den Stk. Johanniter -Or-
0, 2 . den zu verleihen gerußt.
Se. Majestät der König haben dem katholischen Pfarrer, Erzpriester Und Schulen-Jnspektor Becker zu Bodland, im Re- ¡jerungs-Bezirk O den Rothen Adler-Orden vierter Klasse eihen gerudt. u E R Rénias Majestät haben die Justiz - Kommissarien Schlee, Türke, Granier, Markstein und Wilke hier- selbst zu Justiz-Kommissions-Räthen zu ernennen geruht.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Majestät des Königs) ist von Frankfurt a. d, V., und, i Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Weimar hier j ofen. L inge ial. Hoheit der Prinz Wilhelm (Bruder Sr, Majestät des Königs), Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin PKilhelm, Höchstdessen Gemahlin, und Hôchstihre Kinder, Ihre snigl. Hoheiten die Prinzessinnen Elisabeth und Marie ind der Prinz Waldemar, sind nach Rudolstadt abgereist. Das 11te Stúck der Gesez-Sammlung, welches heute aus- wird, enthält: unter j A al, die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 28. April d. I-- i wegen der Besugniß, statt der im g. 5 des Ge}egzes vom 7. Juni 1821 bestimmten Forst- Arbeit der Holzdiebe auch andere Arbeiten eintreten zu lassen ; 1522, die Allerhdôchsie Kabinets - Ordre vom 12ten v. M, die Erläuterung des §. 171, Lill. e, Tit. 51 der Prozeß-Ordnung betressend; H 1523, die Ministerial - Erklärung wegen anderweiter Ver- längerung der Convention vom 23. Juni 1821, das Revisions - Verfahren auf der Elbe betrefsend; vom {6ten, und N die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 29. Mai d. J-- betreffend die Abrechnung der Wittwen : Kassen : Bei- träge bei Ermittelung der zulässigen Gehalts - und Pensions - Abzüge. Berlin, den 17. Juni 1834. ; Debits-Comtoir sür die Allgemeine Geseb- Sammlung.
j 1524,
Angekommen: Der Ober-Jägermeister und Chef des Hof- Jagd - Amtes, General - Mazor Fürs Heinrich zu Carolath- Beuthen, von Carolath. E j i
Se. Excellenz der Kaiserl. Russische General - Lieutenant und Commandeur der 5ten Garde-Jnfanterie-Brigade, Bergmann,
3pr'o U von St. Petersburg. A De Beiferl, Russische Wirkliche Staatsrath und Kammer- F herr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am F Königl. Sardinischen Hofe,
von Obreskof}ff, von Lübeck. Der Kaiserl. Russische Wirkliche Staatsrath, von Teng o- von Dresden.
Abgereist: Der General-Major und Commandeur der
Block, nach Marienbad.
Zeitungs-Rachrichten. Ausland.
Frankrei dch.
Paris, 9. Juni. Die Mitglieder der Jury für die aus- gestellten Erzeugnisse des Gewerbfleißes hatten vorgestern die Ehre, in Neuilly zur Königl. Tafel gezogen zu werden.
Der Belgische Gesandte ist von seiner Reise nah Brüssel hierher zurückgekehrt. : L
Die Nachricht, daß Herr Gallois zum Gouverneur von Guadeloupe ernannt worden sey, scheint sich nicht zu bestätigen.
Die gestern erwähnte Verfügung des Handels-Ministers in Bezug auf die bevorstehenden Wettrennen in der Hauptstadt, weicht in sofern von der bisherigen Anordnung wesentlih ab, daß künftig für Halbblutpferde keine Preise mehr ausgeseßt wer- den sollen. Bisher wurden die 4 Preise stets zu gleichen Thei- len unter Z und 4jährige Vollblut- und Halblut-Pferde getheilt. Dies hôrt jeßt auf, und sollen diese 4 Preise von nun an bloß den Züchtern von Vollblut-Pferden zu Gute kommen. Fúr die jährlich in den súdlichen Provinzen abzuhaltenden Pserde-Rennen hat die Verfügung des Handels - Ministers nicht mehr in An- wendung gebracht werden können, da diese Rennen bereits zum Theil begonnen haben ; indessen versichert man, daß das neue Reglement im nächsten Jahre auf das ganze Land ausgedehnt werden würde.
Hiesige Blätter versichern, daß das Lager bei Wattignies ab-
Ÿ gebrochen, dagegen aber ein anderes für etwa 7000 Mann Jn- Î fanterie bei Compiègne aufgeschlagen werden würde; 4000 Mann | Kavallerie und Artillerie würden in den umliegenden Dorfschaf-
ten kantonniren. |
Herr Drault, der in der leßten Kammer der Opposition an- gehörte und auch bei den bevorstehenden Wahlen als Kandidat der Opposition auftritt, ist seines Amts als General-Advokat beim
Königl. Gerichtshofe zu Poitiers entseßt worden. ¡Dieser neue
„ältern Zweig zu rächen sucht.
Gemwaltschritt‘/, sagt der Messager, „„muß nicht bloß den Wäh- lern von Poitiers, sondern denen von ganz Frankreich zur War- nung dienen. Jeder, der einen Beamten zum Deputirten wählt, muß sich jekt sagen, daß er nicht einen Repkäsentanten der In- teressen seiner Provinz, sondern einen dem Willen der Minister blind ergebenen Diener in die Kammer schickt, der sich um das allgemeine Beste wenig kümmert, wenn er nur seinen Posten behält. Sollten denn die Wähler die Wichtigkeit ihres Amtes so ganz und gar vergessen? Wir können es nicht glauben. Man wird sich der Ränke und Bestechungen erinnern, deren sich das Villèle’she Ministerium im Jahre 1824 bediente, um eine Kammer in seinem Sinne zu erlangen. Man _ kennt die Mißbräuche, die die Folge hiervon waren. Dasselbe System erneuert sich heutiges Tags; man gebe den jeßigen Mi- nistern eine Kammer wie die von 1824, und dieselben Mißbräu- che werden sich wiederholen. Eben so wenig wird aber auch die Reaction von 1827 ausbleiben. Möchten uns doch die Wähler eine solche Prúfungszeit ersparen und dem Lande keine servile Kammer aufbürden, die zuleßt die gereizten Gemüther verleiten fónnte, dur Gewalt die Resultate zu erlangen, die eine unab- häângige Kammer, schon jekt, ohne irgend eine gefährliche Krise fúr die Gesellschaft, herbeiführen fônnte.““
In der Gazette de France liest man Folgendes: ¡Nicht zufrieden damit, daß man Herrn Laffitte um sein unermeßliches Vermögen gebracht hat, will man ihm auch noch seine politische Existenz rauben, denn man bemüht sich, statt seiner den Herrn Á. Lefebvre wählen zu lassen. Herr von Talleyrand sagte im Zahre‘ 1819: Wir wollen sehen, ob das Haus Laffitte Úber das Haus Bourbon den Sieg davontragen wird. Das Haus Laffitte hat Über den älteren Zweig der Bourbonen gesiegt und den jün- geren auf den Thron gehoben, der jeßt dem Anscheine nach den ¿ Wahrlich, ein seltsamer Zustand !“/
Das Journal des Débats bemerkt mit Bezug auf ei nen in der Spanischen Revista enthaltenen Artikel, den auch der
| Moniteur mittheilt (f. Spanien), Folgendes: „Jn der Wichtig-
Revista den Operationen des General Rodil bei- den Castilianischen Stolz aus sei- Es ist gewiß, daß
feit, welche die l legt, sieht man mit Freuden nem langen Schlaf endlich wieder erwachen.
‘
- ohne die Intervention Spaniens — und ein Englisches Blatt
hat ihm bereits diese Gerechtigkeit widerfahren lassen — der von Dom Miguel so hartnäckig fortgeführte Kampf noch nicht been- digt wäre. Die Spanischen Truppen, indem sie im Rüfk- ken der Miguelistischen Armee manövrirten und ihr den Rück- zug auf Elvas abschnitten, lähmten plôblih deren Widerstand, \eßten alle ihre Stellungen am Tajo bloß und erleichterten den Portugiesen ihren Sieg ganz außerordentlich. Die Gerechtig- feit erheischt es, anzuerkennen, daß das Madrider Kabinet die Mittel zur Ausführung seines Plans mit vieler Kühnheit und Schnelligkeit herbeizuschafsen und zu vereinigen wußte, und daß die Minister eine bote Einsicht kund gaben, indem sie anerkannten, daß, wenn man den Aufstand in Navarra vernichten wolle, zunächst in Portugal ein Hauptschlag gegen Don Carlos geführt werden músse.‘‘
Ma Schreiben aus Oran vom 23sten v. M. zufolge, wáre Abdel-Kader aufs Neue von den Beduinen geschlagen und von Oran abgeschnitten worden. Nichtsdestoweniger ist die Um- gegend dieser Stadt von Feinden frei, und mehrere Personen haben sogar ungehindert bis Arzew gelangen können.
Straßburg, 9. Juni. (Schwäbischer Met kur.) Nach verschiedenen Privat - Zusammenkünften hatten gestern die allgemeinen Versammlungen wegen vorläufiger Wahl der Depu- tirten, sowohl von Seiten der ministeriellen ‘Partei, als der Op- positions-Partei, statt. Straßburg hat zwei Wahl-Bezirke, also wei Wahl-Kollegien. Jn dem erstern Wahl-Bezirk erhielt Hr. Wer d’Argenson, bisheriger Abgeordneter desselben, von der Oppositions-Partei sämmtliche Stimmen; im zweiten Wahl-Kol- slegium (der Oppositions - Partei) theilten sich die Stimmen zwi- chen Herrn Odilon-Barrot, der bekanntlich der constitutionnellen Opposition angehört, und dem Advokaten Martin , ei- nem heftigen Anhänger der republikanischen Opposition. Von den Kandidaten der ministeriellen Partei konnten wir bis jeßt bloß den Professor der Rechte und Advokaten Rauter erfahren, der früher sich zur Opposition bekannte, nun aber sich an das Ministerium anzuschließen scheint, dabei ein allge- mein geachteter Mann, der als Mitglied unseres Gemeinde- Raths und in andern politischen Verhältnissen viele Unabhän- gigkeit und Kenntnisse bewies. Für das Wahl - Kollegium der Stadt Straßburg außerhalb der Mauern (extra muros) war bis je6t Hr. Coulmann, ein Freund Odilon - Barrots, Abgeord- neter; seine Wahl wird durch die ministerielle Partei sehr be- kämpft. Nicht ohne Ursache wurde der Wahlort von Straßburg nach Hagenau verlegt, wo mehrere Personen der ministeriellen Partei bedeutende Güter haben und mächtigen Familien-Einfluß ausúben.
Großbritanien und Jrland.
Parlaments-Verhandlungen, Oberhaus. Siz- ung vom 6. Juni. (Nachtrag. ) Indem der Graf von Wiklow (wie bereits erwähnt) auf eine Adresse an den König antrug, mit dem Gesuch, daß derselbe geruhen möge, dem Hause
eine Abschrift der Instructionen vorlegen zu lassen, die der Jr- ländischen Kirchen - Kommission ertheilt worden, erklärte er zu- gleih, daß es keinesweges seine Absicht sey, die Minister in Verlegenheit zu sezen, vielmehr habe er eine Zeit lang einen Anschein von Besserung ihres Systems, besonders in Bezug auf Irland, wahrzunehmen geglaubt; er wolle daher durch seine
Motion dem Grafen Grey nur Gelegenheit geben, genügende Aufschlüsse über die leßten Ereignisse im Schoße des Unterhau- ses und des Ministeriums zu ertheilen und so die Besorgnisse, welche die Freunde der Jrländischen Kirche sowohl als der herr- schenden Kirche überhaupt in Folge jener Ereignisse hegten, zu beschwichtigen ; er habe bisher fortwährend gehofft, daß die Minister sich endlich entschließen wÜrden, den Zugeständnissen ein Ziel zu seßen, welche sie einer verderblichen Faction zu bewilligen für gut gefunden, einer Faction, die nur durch systematischen Raub zu befriedigen sey ; neuerdings habe jedoch Alles eine s{limmere Gestalt angenom- men, und die Minister hätten sih derjenigen unter ihren Kolle- gen entledigt, auf die das Land einiges Vertrauen geseßt, und die dem steten Fortschreiten auf dem Wege der Revolution ent- gegengestanden. Der Redner machte nun dem Ministerium den Vorwurf, daß es die erwähnte Kommission voreiliger und unnöthiger Weise angeordnet habe, indem kein Be- {luß des Ober- oder Unter - Hauses dazu Veranlassung gegeben hätte; seltsam genug, sagte er, sey diese Kom- mission an demselben Tage eingeseßt worden, wo eine hohe Person in einer Anrede an die Bischôfe Grundsäße fund gegeben habe, die ihrem Geiste und Herzen Ehre machten und deutlich zeigten, wie sehr dieselbe davon durchdrungen scy, wo- durch das Haus Hannover auf den Thron gelangt und das Haus Stuart vertrieben worden. Dann bezog sih der Redner auf die Aeußerungen des Lord Althorp im Unter-Hause, besonders darauf, daß derselbe gesagt habe, das Ministerium sey bereit, nach den Grundsäben zu handeln, die mit der Einsezung einer solchen Kommission zur Untersuchung des Kirchenguts verbunden seyen ; er sprach in dieser Hinsicht die Hoffnung aus, daß im Ober- hause wenigstens nichts der Art gesagt werden und daß Graf Grey diese Gelegenheit nicht unbenußt vorübergehen lassen würde, um solche Gesinnungen, die des Ministeriums durchaus unwür- dig wären, zu desavouiren; doch konnte er niht umhin, darauf hinzuweisen, daß Graf Grey seine politische Laufbahn in einer Zeit begonnen, wos Jakobinische Grundsäge über die ganze Welt verbreitet gewesen, und daß dahex zu befürchten stehe, das Ende seiner Laufbahn werde mit dem Untergang der Anglikanischen Kirche zusammentreffen; er erblickte in dessen neuester Maßregel ein neues Element der Aufregung für Jrland, wo die Zwangs- Bill binnen einem Monate abgelaufen seyn würde, und schrieb das Benehmen der Minister ihrer Unkunde in al- len Verhältnissen zu. Endlich forderte er die Lords auf, sih dem Lande gegenüber deutlich auszusprechen und zu zeigen, daß, wenn das Unterhaus auch dergleichen Maßregeln verlange, und die Regierung bereitwillig den Leidenschaften der Unruhe- stifter frôhne, doch noch ein Oberhaus vorhanden sey, welches die heiligsten und theuersten Jnteressen dès Volks schüßen wolle und kônne. Er stellte demnach an den Grafen Grey die Frage, ob das Kabinet entschlossen sey, das Prinzip zu vertheidigen, daß das Eigenthum der Kirche auf geseßlichem Wege angegriffen und zu anderen Zwecken als zum Besten der Anglikanischen Kirche, vielleicht gar zu Gunsten der Römisch - katholischen, verwendet werden dürfe. Auf diesen Vortrag antwortete der Graf Grey (außer dem gestern schon Mitgetheilten) im Wesentlichen noch Folgendes :
„Mylords! Fch glaube, daß es nicht meine Gewohnheit ist, zu feigherzigem Schweigen meine Zuflucht zu nehmen; jedenfalls werde ih es bei der jeßigen Gelegenheit nicht thun, sondern, so bestimmt ih es vermag, die Ansichten , Motive und Grundsäße angeben, die mich und meine Kollegen bewogen haben, Sr. Majestät zur Ernen- nung dieser Kommission zu rathen. Der edle Graf vermuthet, daß die Kommission nichts Anderes als die Beraubung der Kirche zum Zweck hahen könne. Dies bestreite ih ganz und gar. Jch und meine Kollegen wollen nihts, was mit Recht als Beraubung bezeichnet werden könnte; nur Veränderungen, nothwendige Veränderungen beabsichtigen wir. Wenn der edle Graf meint, daß die Kommission der Regierung gleichkomme und mit der Macht bekleidet sey, dem Ministern der Krone Dts zu machen , so befindet er sch in großem Jrrthum. Die Kommission soll nicht Meinungen untersu- hen , sondern Thatsachen, um Nachrichten zu sammeln, die dem Parlament und der Regierung zur Richtschnur für ihre Ansichten und Handlungen dienen können. Sie hat über nichts abzuurtheilen, über nihts zu entscheiden. Aber, sagt der edle Graf, mit der Einseßung der Kommission scy das Prinzip verbunden, daß das Eigenthum der Kirche angetastet werden dürfe. Auch das leugne ih. Die Kommission is in der Absicht eingeseßt, eine Reguli- rung oder, wenn Sie wollen, eine veränderte Verwendung der Kirchengüter mdglih zu machen. (Hdrt! von der Opposition.) Daß das Eigenthum der Kirche in Jrland eben o gut gesichert werden müsse, wie in England, is gewiß, aber nie habe ich in diesem oder in dem Schwester-Lande Jemand gefunden, der nicht zugegeben hätte, daß sich die Kirche in Jrland in einer anderen Lage befinde, als die Kirche in England. Sie sind zwar nah einem Artikel der Unions - Afte (dessen Zweckmäßigkeit wohl noch bestrit- ten werden könnte) geseßlich vereinigt, aber dennoch besteht zwi= chen beiden ein so großer Unterschied, daß für die Kirche von Jr= land Verbesserungs-Maßregeln nothwendig seyn können, die auf die Kirche in England nicht anwendbar sind... Das Recht der gegen- wärtigen Besißer von Kirchengütern muß as werden, aber dennoch behaupte ih, daß das Eigenthum der Kirche ein Gegen- ftand sey, Über den das Parlament nach seiner Einsicht verfügen dürfe. Selbst Sir Robert Pee — dessen Namen ich nur zu seiner Ehre nenne — hat sih hâufïg dafür ausgesprochen, daß ein Theil der Kirchengüter in Jrland dazu verwendet werden müsse, den großen Endzwek der Kirche, die Erhaltung und Verbreitung des protestan- tischen Glaubens, besser als jeßt zu fördern. (Hört! von der Oppo- sition.) Jch meines Theils bekenne mich ofen zu dem Grundsaß, daß, wenn sih in den Einkünften der Jrländischen Kirche ein Ueberschuß Über ihre Bedürfnisse ergiebt, derselbe vom Staate mit Recht zu seinem Nußen und im allgemeinen Junteresse des Landes verwendet werden dürfe. (Hört! von der Op- position.) Dies mag eine irrige Ansicht seyn oder nicht, aher