1834 / 181 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Se. Hoheit will statt Kissingen Pyrmont besuchen und auch in Nenndorf cinige Zeit verweilen. Die Verhandlungen des Land- ‘ags werden auch während seiner Abwesenheit fortgeseßt werden.

Kassel, 27. Juni. Ju der vorgestrigen Sißung der Stände nahm der Präsident das Wort und sagte: Es sey ihm ge- stern bei der Legung des Grundsteins zu dem neuen Ständehaus- Bau nicht vergónnt gewesen, das Organ der hohen Gedanfen zu werden, welche die versammelten Stände bei dieser Feier be- seelten. Es könne auch jelzt seine Absicht nicht seyn, die Bedeu- tung dieser Feier nur hier ins Gedächtniß zu rufen ; er dürfe sich bloß auf die L2orte der Wahrheit beziehen, die jener würdige Greis mít dem Silberhaar zu dem Herzen Aller sprach: er wolle sich hier er- lauben, einige Worte über die Art und Weise der Ausführung dieses Feste% zu sagen. Es würden den HH. die Anträge noch erinnerlich sey”,, die in dieser Beziehung in der Versammlung gestellt wur- den. Es fonnte dabei die Absicht nicht seyn, der Staats-Regie- zung irgend ein Recht, eine Befugniß streitig zu machen; es war bei der Art der Feier, wie inan sie sich hier wohl gedacht hatte, nicht sowohl an die starren Formen des Rechts, als vielmekfr an einen Akt des Familienlebens gedacht; in diesem Geiste waren die Anträge gestellt, sie wurden der Staats - Regierung mitgetheilt, es erfolgte keine Antwort, statt deren aber vorgestern spät eine Einladung an die Stände-Versammlung, an der Feier Theil zu nehmen. Es begreife wohl Jeder, daß unter diesen Umständen in der noch vorgestern Abends gehaltenen Sikzung nur der Beschluß gefaßt werden konnte, der Einladung aus Ehrfurcht gegen den Landesherrn Folge zu geben. Wenn nun auch die Art der Feier den gehegten Erwartungen nicht überall entsprechen mochte, so konnte doch das lebhafte Jnteresse, das Se.“ Hoheit der Kurprinz und Mitregent an diejer ständischen Angelegenheit nahmen, in einem Jeden gewiß nur das Gefühl der lebhaftesten Dankbarkeit erwecken. Erwähnen müsse er aber noch, daß es rach dem kurz vor dem Beginne der Feier erschienenen Regula- tiv scheine, als habe den Ständen eine, sie dem Ministerium des Innern gewissermaßen untergebende und den übrigen von dem Ministerium ressortirenden Behörden nebenordnende Stellung gegeben werden sollen. Wenn nun dem auch durch die Ausfüh- rung der Feier selbst allerdings widersprochen worden, so müsse er doch fúr den Fall, daß eine solche Absicht obgewaltet habe, und um etwa- nigen Konsequenzen vorzubeugen, die daraus abgeleitet werden, um die Stände auch für die Zukunft in eine, dem Standpunkt, den ¿hnen die Verfassungs - Urkunde einräáume, nicht entsprechende Stellung anzuweisen, anheim geben, eine Verwahrung dagegen zu Protokoll niederzulegen. Dieses wurde genehmigt. Der Landtags - Kommissar, Herr Ministerial - Direktor Meisterlin, bemerkte: Es habe der Ausführung der Feier nur die Absicht ! zum Grunde gelegen, das Band der Eintracht zwischen Staats- Regierung und Stände-Versammlung immer fester zu schließen.

München, 25. Juni. Die Dauer unserer Stánde- Ver- sammlung ist durch allerhöchstes Rescript um weitere drei Tage, also bis zum 28. d. M., verlängert worden. In der heutigen Sizßung der Kammer der Abgeordneten is über den Gejeß-Ent- wurf in Betreff des Kanalbaues ein Gelammt- Beschluß beider Kammern zu Stande gekommen, indem

der Reichsräthe, wonach der Beitritt des Staats zur Actien. Ge- sellschaft (mit einem Viertheil) erfolgen fann, sobald „die Hâälfte‘/ der Actien von Privat - Personen abgenommen seyn wird, die Zustimmung dev Abgeordneten erhielt. Nach Er- ledigung dieses Gegenstandes wurde die in der Sibung vom 23 begonnene Berathung über den Geseß - Entwurf in Betreff der Ansässigmachung und Verehelichung fortge- seßt. Dieset Gesetzes-Entwurf bezielt Aenderungen des Gesehes vom 11. September 1825 über Unsässigmachung und Verehe- lichung, welche die Ansáässigmachung weniger erleichtern und der Zunahme nahrungsloser Familien mehr vorbeugen sollen. Die Kammer der Reichsräthe (an welche der Gesetzesvorschlag zuerst gebracht wurde) hatte dem Entwurf unter mehreren Modifica- tionen bereits ihre Zustimmung gegeben. Die Kammer der Ab- geordneten nahm den neuen Q. 2, Mit Modificationen an, welche zum Theil von der Kammer der Reichsräthe vorgeschlagen, zum Theil von ihrem dritten Ausschusse in Antrag gebracht waren. Die Berathung und Beschlußfassung hinsichtlich -der übrigen §9. wurde auf raorgen vertagt. B

Als am vergangenen Sonntag. mit dem Eintritt der Nacht ein furchtbares Gewitter ausbrach, befand sich Seine Mazje- stät der König gerade auf dem Starnberger See, auf wel- chem das Königl. Schiff lange Zeit auf die beunruhigendste Weise herumgeschleudert wurde, bis es den Fährleuten gelang, dassel- be in den fogenannten Karofenwinkel zu treiben, wo der See nicht so wild bewegt war. Die Landung konnte endlich um Mit- rernacht, zur großen Beruhigung der am Ufer ängstlich harren- den Menge, vor sich gehen. Mee :

Man vernimmt, daß Hr. Saphir unsere Stadt für immer verlassen, und nach seiner Vaterstadt Pesth zurückkehren wolle.

Freiburg, 24. Juni. (Badische Blätter.) Von allen Seiten laufen Nachrichten ein, welche darin übereinstimmen, daß an der Deutschen Gränze gegen die Schweiz Vorkehrungen ge- troffen sind, .um die in dem diplomatischen Ultimatum des Hrn. v. Dusch enthaltenen Drohungen jeden Augenblick in Vollzug segen zu fônnen. Was Baden betrisst, welchem wegen der Aus- dehnung seiner Schweizergränze in diesem Fall ohne Zweifel eine Haupt - Rolle zufallen würde, |0 sollen, wie man vernimmt, die Gränz-Aemter schon ihre Jnstructionen, die hiesige Kreis-Regie- rüng aber ihre Vollmacht haben, um sogleich unmittelbar han- delnd aufzutreten. Man sagt, es sey Alles dahin eingeleitet, daß eine Zeile von Hrn. v. Dusch genügen würde, um die Kreis- Regierung, auch ohne weitere Communication mit dem Mini- sterium, sogleich Marsch - Ordre an die zu ihrer Verfügung {te- henden Truppen geben zu lassen.

Frankfurt a. M., 28. Juni. Se. Durchlaucht der re- gierende Herzog von Anhalt-Bernburg, welcher unter dem Na- men eines Baron von Altenburg hier eingetroffen war, ist heute Morgen wieder von hier abgereist.

S ch weiz.

Schweizer Blätter schreiben aus Bern vom 18. Juni: „Welchen Mißbrauch die leider allzulange hier gelittenen Deut- \chen Ausgewichenen von dem auf sie ausgedehnten Asylrecht caa- chen, beweist ein Vorfall, welcher hier bedeutendes Aufsehen er- regt. Es haben nämlich fünf jener Ausgewichenen, August und Friedrich Breidenstein aus Hessen-Homburg, Karl Theodor Barth aus Rhein - Bayern, Georg Peters aus Berlin und Christian Scharpf aus Rhein-Bayern, denen vor 8 Tagen bereits der Be- fehl zur Abreise gegeben worden seyn soll, zwei wahrhaft verrückte „Proclamationen des neuen Deutschlands ‘/ an die Deutschen Soldaten, und des neuen Deutschlands an die Unterdrückten Deutschlands in 4000 Exèmpl. bei dem hiesigen Drucker Jenni

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deutende Menge versendet waren, und cinige Exemplare in der Stadt cirkulirten, erhielt dic Regierung Nachricht davon. Der Rest der Auflage wurde bei dem Drucker und bei dem Buchbin- der in Beschlag genommen, und den verschiedenen Zeitungs-Re-

dactionen durch Herrn R. R. Kohler die Warnung er- theilt, wenn sie sih nicht einem ‘Preß - Prozeß ausseßen wollten, die Proclamationen in ihre Blätter aufzunceh-

men. Beide Proclamationen sind ohne Datum und Druk- Ort, aber von den fünf oben Genannten unterzeichnet. Die er- stere enthält in einem s{chwülstigen Galimathias von entehrtem Vateriand, Opfertod, Heldenkraft, zerfleischendem Schmerz, Ti: gerwuth, Geijseischlägen, Tyrannei, Rachegluth, Opferblut, Bunst- Hhantomen, Schlachtruf u. dgl. eingekleidet cinige Crinnerun- gen an Herrmann und Teutoburg, an Karl den Großen und die Sachsen, und an Napoleon, und endet mit dem Aufruf, die Tyrannei zu sprengen, das Panier der Freiheit auf Deutscher Erde zu s{wingen, mit den fünf Unterschriebenen zu siegen oder zu sterben. Die Stunde der Errettung sey nahe, und wenn die Fah-. ! nen am Rheine flattern, auf den Bergen die Signale auflodern, das Volk gegen scine Mörder anrúde, dann sollen sie (die Sol- daten) dem Comité der Verbindung des neuen Deutschlands in die Arme sinken. Die Proclamation an die Unterdrückten Deutsch- lands is in ihren Hauptstellen aus de la Mennais* Worte cines Gläubigen zusammen geplündert, hebt vorzüglich das Volk gegen | die Regierungen, die Armen gegen die Reichen auf, will Pertos |

nen und Eigenthum geschÜ6t wissen, und verspricht dem Volk Aufhe- | bung von Zehnten, Lehensgefällen und Gülten. Die Bürger der Re- | publif Europa sollen feine anderen Abgaben leisten, als diejeni- gen, die sie freiwillig bieten. Sie sollen klug jeyn wie die j Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Sie sollen \tili | seyn und si bereiten. Vier von diesem Comité sollen ver- haftet worden und gestern Morgen um 4 Uhr mit Französischen Pássen abgereist seyn. Den Aufenthalt des Fünften habe Nie- mand erforschen können.“

Stati en ), Juni. Die Herzogin hat durch ein Dekret

cine aus den Ministern des Jnnern und der |

Parma, vom l1hten d. eti 4 Finanzen und aus dem S tudien-Direktor Grafen Luigi Bondani | bestehende Kommission ernannt, welche während der Abwezenheit der Fürstin in deren Namen úber alle Staats - Angelegenheiten ehtscheiden soll, die sonst außerhalb der Befugnisse jener beiden Minister liegen.

Genua, 18. Juni. friegsgerichtliche Urtheil zweiter Instanz 1 von denen 3 in den Monaten Januar und Februar an einer Verschwörung zur ÄAnsurgirung der Königl. Truppen und zum

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| Umsturz der Regierung Theil genommen, indem fie den S E S D E 1s Waffen anboten, während die | vef- Es ftehtzu hoffen, daß der General-Capitain größeren Un F

ten zu diesem Behuf Geld und ; brigen 6 von diesem Plane gewußt haben sollen, ohne ihn der Behörde anzuzeigen. Die ersten drei, welche sich der Strafe durch die Fiuchr entzogen, sind sowohl in erster als in zweiter Instanz zum Tode verurtheilt, die übrigen 6 jedoch in zweiter Instanz freigesprochen worden.

Rom, 16. Juni. (Allgemeine Zeitung.) Wenn wir aut unterrichtet sind, so ist in Neapel vorerst noch keine Aus- sicht, daß die Regierung eine Verfassung proklamire. Wenn es je dazu kommen sollte, so wird die Constitution gewtþ nicht fo ausfallen, wie unsere Liberalen sich es träumen. Die Besor 9- niß, welche die hiesige Regierunz Uber das Verfahren des Nach- baritaates hegte, scheint gänzlich gewichen.

Das Gesuch. von den 33 der bedeutendsten Besißer des Agro Romano hat bei der Congregazione del Cenjo Gehör ae: funden. Es werden neue Schäßungen des Grundeigenthums vorgenommen werden; bis dahin jollen die neuesten diesfallsigen

schieden haben wird. Der Protesoriere, Monsignore zel Römischen Goldmünzen abhelfen, und hat, wie bei dem Silber- gelde, den Decimalfuß darauf angewandt. Es werden Stücke von 100, von 50 und von 25 Pauli geprägt werden. Die Stempel sind bereits fertig und recht hübsch gearbeitet. Man wird dies- mal gewiß vorsichtiger seyn, als unter Leo Il, dessen Goldmünze nicht gewichtig war und wieder eingezogen werden mußte, worgus dem Staate ein bedeutender Verlust erwuchs. : Der Vorschlag, für gußerordentliche Fälle Geld bereit liegen

Tosti, will dem Mangel der

halben Million sind nur 350,000 Scudi hinterlegt, weil man ohnedies nicht weiß, wie man mit dem Budget auskommen will.

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Der Englische Globe enthäst noch folgende Privat-Nach- richten aus Madrid vom 11. Juni: „Die Namen der Gran- den, deren Qualificationen sie dazu berechtigen werden, im Obev- hause zu sizen, sind noch nitt bekannt; es ist aber cine König- liche Kommission ernannt, um ihre Anspruche zu prüfen. Jch hóre, die Zahl der Granden, deren Eigenthum von gerichtlicher Sequestrirung frei bleiben dürfte, ist so gering, daß die Kommis- sion sich genöthigt gesehen hat, das Königliche Statut in sehr weitem Sinn zu interpretiren, um nur eine Proceres - Kammer zusammenzubekommen. Statt nämlich zu untersuchen, wie hoch sich das NMetto-Einkommen eines Jeden beläuft, sragt man nur nach dem Kapital in Ländereien , Herrenrechten und dergleichen, und nimmt dann ein Einkommen von 3 pCt. von dem Kapital an. uf diese Weise bringt man da, wo vielleicht nicht einmal ein Einkommen von 3000 Dollars vorhanden ist, wohl 10,000 heraus, und jo wird man etwa 50 zu Siß und Stimme berechtigte Granden auftreiben. Auch die Namen der anderen Mitglieder, welche von der Krone auf Lebenszeit ernannt werden sollen, kennt man noch nicht, denn der Minister will wahrscheinlich erst den Aus- fall der Wahlen für das Unterhaus abwarten und den etwa un- willkommenen Theil desselben durch die Auswahl von Anhängern des Ministeriums in der ersten Kammer aufiviegen. Man weiß noch nicht, ob Herr Zea Bermudez, als Ex- Minister, gewählt werden wird; berechtigt wäre er dazu, und es handelt sich jest darum, ob man diesen Herrn zum Procer creiren oder in die Verbannung senden soll. Sehr Viele sind der leßteren Meinung, weil er angeblich noch immer Zutritt zur Königin hat und großen Einfluß auf sie ausübt ; ich habe jédoch er- fahren, daß Herr Martinez de la Rosa, als man ihn deshalb befragte, die rechtliche Antwort gab: ¿¿Meine Regierung wird Niemanden verbannen; über diejenigen, welche sich Vergehen zu Schulden kommen lassen, mag das Geseß richten“. Jh den Fonds werden wenig Geschäste gemacht, obgleich sih der Cours der 4pCts. zeimlich auf 58 hält. Das Fallissement des Hauses Carasco mag zum Theil an diesem Stillstande Schuld seyn; an- dererseits sind auch die Spekulanten nur für den Augenblick ge- sättigt, nachdem das Drama in Portugal, auf das ihre Pläne

druen lassen. Nachdem bereits von den leßtgenannten eine be-

sich stüßten, beendigt ist. Der Verlust des genannten Herrn ist

Die hiesige Zeitung publicirt das gegen 9 Judividuen, |

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sehr beträchtlich, da er der einzige

für den hiesigen ruhig zu Werke geht,

| wurde. Täglich marschiren Truppen - Detaschements nach den » | ndrdlichen Provinzen, und ein großer Theil der Quinta ift schon

| gesehen, daß man denken sollte, die Zeit wäre endlich gekommen, * wo fle sich der bestehenden Regierung unterwersen wurden, aber

| ches entschiedenere liberale Gesinnungen hegt.

| auf Verstärkungen, um unseren Legitimisten den Gnadenstoß F

Verordnungen nicht in Kraft treten, bis der Papst darúber ent- |

zu haben, ist von der Regierung angenomnen , aber statt einer |

zige Baissier während der leßten Ereignisse war; seine Bilanz beläuft sich auf mehr als 40,000 Pfd., Markt, an dem man sonst sehr vorsichtig und und wo man verwegene Speculationen nicht begünstigt , eine schr bedeutende Summe. Ich habe neulih den Oberst Caradoc hier gesehen, der unserer (der Eng- lischen) Regierung als Militair-Korrespondent dienen folite, wenn die Operationen in Portugal noch länger fortgedauert hät ten, welches Amt er auch bei der Belagerung von Antwerpen verrichtete. Die, welche seinen Auftrag nicht kennen, wundern sich darúber, eine Militair-Person bei unserer Legation erschei: nen zu sehen; ih alaube aber, daß er, da der Krieg in Portu: F gal zu Ende ist, bloß in Madrid auf die weiteren Befehle sei: ner Minister wartet. Es freut mich, daß ic wieder eine Ge: F legenheit habe, die tresfliche Art und Weise zu bezeugen, wie Hr. Vil-

liers sich seiner Pflichten als Gesandter am hiesigen Hofe ent-

lediat; mehrere Britische Offiziere, die in Spanischen Diensten

stehen, haben allen Grund, ihm für seine Bemühungen thren

i Ansprüchen Berücksichtigung auszuwirken, dankbar zu seyn.

*Norgen und úbermoraen sollen bei Gelegenheit der Publication des Königlichen Statuts große Festlichkeiten stattfinden, Ill mi- nationen, Feuerwerke und Maskeraden auf den Straßen. Die selbe Form wurde in allen bedeutenden Stádten beobachtet, wo

| das Statut als die Charte der Volks- Freiheiren aufgenommen

der Armee einverleibt.“ L

Jn einem von Französischen Blättern mitgetheil A ten Schreiben aus Madrid vom 14. Juni liest man: „Die

Karlisten haben sich nun in ihren Hofsnungen so oft getäuscht F

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zum Unglück für sie selbst schmieden sie täglih neue Pläne, wo- H

hei die Agenten, die von ihnen besoldet werden, um dieselben auszuführen, gewöhnlich selbst das Opfer werden. Vor wenigen Tagen hatten sle es auf einige Korporale, Unteroffiziere und Ge- meine der Königlichen Garden gemünzt, und man bemerkte, daß ungemein viel Geld in den Kasernen dieses privilegirten Corps | umlief. Auch kam es zu einigen Thätlichkeiten zwischen den e Soldaten dieser Garden und dem Prinzessinnen-Regiment , wel: Es heißt sogar, F bei diesem Handgemenge Mehrere verwundet und ein H)

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daß Mann getödtet worden. Am Sonntage wurde auch Ei: F er von der Stadt - Miliz umgebracht, weshalb aber F und durch wen, das hat man nicht ermitteln können. An dem F selben Tage wurden einige Karlisten, die den Don Carlos hoch f leben ließen, von den Milizen niedergehauen, und bei den von

den Karlisten veranstalteten Festen kommen täglich Mordthaten F

ruhen vorbeugen wird, denn die Stadt-Miliz ist so erbittert, daß H sie sich am Ende selbst Recht verschaffen wird, und die Folgen könnten dann sehr unheilshwer seyn. Wir warten ungeduldig

beizubringen. Dem Vernehmen nach rúcken in verschiedenen | Richtungen zahlreiche Truppen-Corps heran, zusammen an 12,001 Mann, und die ersten Bataillone davon sollen schon in Vittoria angelangt seyn. Man glaubt allgemein, daß gegen Ende August Alles beendigt seyn wird.“ :

Am 14. Juni scheint in Biscaya ein ziemlich bedeutendes Treffen zwischen den Truppen des Simon de la Torre und dens Christinos stattgefunden zu haben, wie sich aus folgendem Be: richt ergiebt, den Ersterer, der sich Ober-Befehlshaber der t{te Division der Königlichen Armee von Biscaya nennt, unterm 16 Juni aus seinem Hauptquartier Voidea an den Chef der ge: {sammten Karlistischen Truppen, Don Thomas Zumalacarreguy, darüber erstattet hat: „Jch halte es für eine Chrensache, Ew, Excellenz anzuzeigen, daß ich mit 1500 Mann 3000 Feinde in den zwischen Huerma und Durango gelegenen Positionen vot Arcytio total geschlagen habe. Meine Truppen -manödvorirten mit der größten militairischen Präcision. Bis zu diesem \chônen Tage, den lten d. M, wußte ih den Werth der Basken nich in seinem vollen Umfange zu schäßen. Das erste Bataillon, von seinem würdigen Oberst Juan Antonio von Verasteguy befeh , ligt, hat aufs muthvollste mit dem Bajonnett angegriffen. Desi

Verlust des Feindes kann auf nicht weniger als 4008 | Mann geschäßt werden; der unsrige betrug nicht mh als 59, meistens Leute vom ersten Bataillon. Jch fan}

Ew. Excellenz versicherrn, daß die Truppen von Biscaya wenn sie einen solchen Oberbefehlshaber gehabt hätten, wie dis Truppen von Navarra, der Vergleichung mit diesen nicht unf würdig seyn würden; leider aber fehlte ihnen ein solches Obers haupt. Jch hoffe, Ew. Excellenz werden diesen Bericht, def ganz der Wahrheit getreu is, in das offizielle Bulletin einrück{| (assen. Gott erhalte Ew. Excellenz noch lange Jahre.‘

In einem Schreiben aus D altan vom 20|ten heißt cs „Vorgestern früh hôrte man von 6 bis 11 Uhr ein heftiges G wehrfeuer in der Gegend von Aiscorue, 3 Meilen von ‘PPamp sona. Die von Lorenzo und Luvares befehligten Truppen {e} nen mit den 5 Navarresischen Bataillonen zusammengetroffen un genöthigt worden zu seyn, sich auf Berrio, 3 Viertel:Meilen vor Pampelona, zurückziehen. Der General Mina wird im Laus des náchsten Monats in Spanien erwartet. Gestern Aben! hôrten wir, daß Quesada, der sich mit Lorenzo vereinigen wollt! am Tage nach der Affaire, die der Leßtere gegen Zumalacarregu!f zu bestehen hatte, ein Treffen geliefert habe, wie es in diese Yrovinzen noch nicht vorgekommen sey. Man versichert, es sey! úber 1000 Karlisten auf dem Kampfplaßze geblieben.“ 4

Die Sentinelle des Pyrenées vom 21. Juni enth! folgende Nachrichten von der Spanischen Gränze vom 198 &uni: „Gestern Abend um 11 Uhr seßten 20 Peseteros un ¡0 Polizei - Beamte von Jrun, unter Anführung eines ‘Polizif Sergeanten, Namens Ochateco, oberhalb des Dorfes Biviato! über die Bidassoa und gingen längs dem Französischen Fluß Ufer auf Zugarramurdi zu. An diesem Morgen überrascht! sie die Karlistischen Zoll-Beamten, die in einem Hause in Zv garramurdi wohnten, und kehrten, nachdem sie fünf dieser B! amten getödtet und fünf andere gefangen genommen, nebst cine mit 16 Gewehren beladenen Maulthiere, die dem Pfarrer vo Tolosa gehören sollen, der sich für Don Carlos erklärt, aber die Fluá ergriffen hat, Nachmittags nach Jrun zurück.’ Die Sentinell sagt ferner: „Wir hôren aus Jrun, daß Quesada Tolosa vé! lassen und die Straße nach Vittoria eingeschlagen hat. Diese! Schritt scheint er aus Vorsicht gethan zu haben, denn dort wit er feine Jnsurgenten treffen; wäre es ihm um Ruhm zu thu gewesen, jo würde er auf den Straßen durh Navarra, na Pampelona hin, marschirt seyn, wo Zumalacarreguy ihm bei nem Orte, las dos Hermanas, zur Erlangung desselben würde Gt legenheit gegeben haben. Quejada sandte vor einigen Tagen 40 Mann von verschiedenen Regimentern nah St. Sebastian, u Geld in Empfang zu nehmen. Ein Handlungshaus dieser Stad)

zahíte ihm 2? Millionen Realen aus, die Hälfte baar und die Hälfte in Wechseln auf Pampelona und Bilbao, per Ordre der Herren R. und S. aus Bordeaux und auf Rechnung des Herrn Rothschild, der eine Summe von 25 Millionen Franken zur Verfügung der Spanischen Regierung gestellt haben soll, um ihre dringendsten Bedürfnisse zu bestreiten. Einige Perso- nen F R, daß Quesada nach Vittoria gegangen sey, um den General Rodil zu erwarten, der in Kurzem ankommen wird, um das Ober-Kommando über die Operations - Armee zu über- nehmen. _Die Truppen, welche in Portugal waren, kommen in forcirten Ptärschen an, und man sagt, daß noch vor Ende des Le R von 15,000 Mann eintreffen D D I om 21. Juni schreibt man: „Zu Pampelona find 550 Konsfkribirte angekommen. Am leßten Sonnabend wurde Zabala Z Meilen von Durango von Espartero angegrif- fen und gänzlich geschlagen. Man hat jedoch keine nähere Nach- rihten über dieses Treffen. Der General Espeletta, hat den Karlisten, die mit ihren Waffen zu ihm übergehen, eine nochma- lige Amnestie versprochen. Eine ähnliche Amnestie hat der Ge- neral_ Valdes im Königreich Valencia bekannt gemacht. În der Nacht vom 16ten zogen 50 Soldaten von der hiesigen Garnison avs Jrun aus, um einen Ueber- fall in den Städten Urdahh und Zugarramurdi zu ver- suchen. Am 17ten um 6 Uhr Abends rúte der Brigadier Lorenzo mit 4090 Mann und 400 Pferden von Pampelona aus um dem mit den Navarresischen Jnsurgenten auf den Höhen von Lecumberri stehenden Zuraalacarrequy entgegenzugehen. Am 18ten um 5 Morgens wurden die Truppen der ‘Köntain und die Karlisten handagemein, und der Kampf dauerte mit großer Hike den ganzen Morgen fort. Zumalacarreguy scheint von dem Ausrücken Lorenzo's aus Pampelona erfahren zu haben und thm bis Z Meilen jenseits Lecumberri zu seyn. Nähere Details über dieses Gefecht fxhlen noch. Man weiz nur, daß sich an demselben Tage Quesada und Jaureguy , der Erstere von Salvatierra, der Leßtere von Villa- franca aus, in Bewegung geseßt haben, um die Operationen Lorenzo's zu unterstüzen. Die Insurgenten von Navarra fan-

gen an, gegen ihren Chef Zumalacarreguy Verdacht zu s{öpfen, |

A es scheint {on ein Mordversuch gegen ihn gemacht worden zu seyn. | 0

gesandt habe und im Begriff stehe, die bisher verfoct S aufzugeben.“/ M E she fochtene Sache

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Lissabon, 9. Juni. Der Oberst-Lieutenant de Lacerda,

welcher die Königlichen Lanciers, die den Infanten Dom Mü- guel an Bord des „Stag“ geleiteten, fommandirte, hat folgen- den Bericht aus Sines voni 2. Juni eingesandt: „Erlauchtester Senhor! Jch habe die Ehre, Ew. Excellenz anzuzeigen, daß bei unserer, gestern um 5 Uhr Nachmittags hier erfolgten An- kunft die Einwohner bei dem Anblicke Dom Miguels und sei- nes Gefolges in solchem Grade aufgeregt waren, daß ih alle Vorsichts-Maßregeln anzuwenden hatte, um zu verhindern, daß einer von ihnen ermordet würde; dessenungeachtet wurde . eins ihrer Pferde durch einen Steinwurf verwundet, worauf ich nach dem 3, Art. der mir ertheilten Jnstruction, Alles anwandre, um die Einschiffung zu beschleunigen, und den Capitain der Bri- tischen Fregatte „Stag“, welcher gegenwärtig war, bat, sich sogleich einzuschiffen, wozu er sich auch nicht lange nöthigen ließ, da weder er noch seine Freunde sih noch länger an der Küste behaglih fühl- ten. Die Einschiffung fand daher um 6 Uhr Abends statt, wie die beifolgende Bescheinigung des Fregatten - Capitains, so wie dic von allen Offizieren unterzeichnete Erklärung, welche ih bei- zulegen die Ehre habe, den Jnfstructionen gemäß, darthun; ih ließ alle Strazen durch meine Mannschaft bewachen und einen Theil des Regiments absizen, um die Einschiffung zu beshügen, was, wegen der Beschaffenheit des Bodens, zu Pferde sih nicht thun ließ. O und meine Offiziere, so wie der Capitain der Fregatte mit den seinigen, begleiteten Dom Miguel und die an- deren Personen unter den Ausrufungen der Bewohner: „Es lebe die Constitution, es lebe die Königin, es lebe Dom Pedro, Herzog von Braganza, es lebe die Befreiungs-Armee, Tod dem Tyrannen! ‘/ an die Bôte, und hin und wieder er- folgten Steinwürfe.//

Die Times enthält ein Privat-Schreiben aus Liss\a- bon vom 9. Juni, worin es unter Anderem heißt: „Don Carlos segelte wirklic) am Zten Nachmittags ab, aber es wur- den, als er bei der „Asia// und andern Britischen, Portugiesi- | schen und Französischen Kriegsschiffen vorbeikam, keine Salut- shússe abgefeuert. Sein Gefolge ist größer, als wir anfänglich ; glaubten; aber mit Ausnahme des Bischofs von Leon, der bei- den Mönche La Calle und Rios (einer derselben ist ein Jesuit Und Beide sind Männer von Talenten), des Arztes Llord und des Don Joaquim Sevcerino Gomez sind sämmtliche Personen von schr mittelmäßigen und untergeordneten Fähigkeiten, nament- lich der Marquis de Obando, mit dem ih einst genau bckannt war. Die meisten Begleiter des Spanischen Prätendenten, welche jest sich zu Aldea Gallega und Santarem aufhalten, harren ängstlich auf die Bekanntmachung der Amnestie durch die Köni- gin - Regentin, welche ihnen die Rückkehr gestatten würde ,„ da sie ohne Zweifel des Bürgerkrieges müde sind. Jch kann, ohne Widerspruch fürchten zu dürfen, wiederholen, daß von den Agen- ten der Spanischen Regierung Alles angewendet wurde, um die Portugiesischen Minister zur Auslieferung von Don Carlos zu bewegen, mit dem feierlichsten Versprechen , daß ihm kein Leides geschehen und er gut behandelt werden solle u. st. w., aber nichts konnte sie bewegen, die Geseßze der Gastfreundschaft gegen den Prätendenten zu verlezen, oder von den Bedingungen des kürzli eingegangenen Vertrages abzuweichen, obgleich sie bemüht waren, ihn nah gewissen ihm abgenommenen Bedingungen an einen geeigneten Ort bringen zu lassen. Am 3ten ging der „Staz“/, mit Dom Miguel an Bord, in der Bucht von Cascçaes, bei dem Fort St. Juliao vor Anker, und am áten begaben sich Lord Howard de Walden und der Admiral Parker auf dem Britischen Schiffe „NRingdove“/ nach diesem Orte, um Dom Miguel einige Mittheilungen zu machen, welcher endlich am 6ten Abends diese Küste verließ, um sich, wie man sagt, nach Malta zu begeben. Das Ercigniß zu Sines, welches als eine der Dom Miguel am meisten ergebensten Städte betrachtet wurde, wird die Ansicht des Lord Beresford und einiger anderen Pairs, als ob Dom Miguel von dem Portugiesischen Volke geliebt werde, ändern. Jn dem Augenbli, als dieses Volk glaubte, daß es mit Sicherheit geschehen könne, hat es ein völlig verschiedenes Gefühl an den Tag gelegt, ein Gefühl ungehemmten Widerwillens und der Abneigung gegen ihn. Es ist ein großer Unterschied, ge- liebt oder gefürchtet zu werden. Jch spreche hier durchaus nicht im Allgemeinen, da es ohne Zweifel Leute giebt, die aus Un- wissenheit oder aus Juteresse eine große Parteilichkeit für die

i G Grund dazu giebt man daë unter den Karlisten | verbreitete Berücht an, daß dieser Anführer Gelder nach England !

entgegengezogen

|

Fortsesung von Dom Miguels Herrschaft haben. Eine Depe-

geben, Kenntniß von der Adresse an eine auswärtige Macht. Stcaßen-Räuber anbetrifft, so hatte ih niemals eine Verbin- dung mit ihnen, sondern war im Gegentheil stets ihr Verfolger. Jh habe einen Brief von dem Grafen von Nesselrode empfangen, worîn er mir auf einen von mir in Privat - Angelegenheiten an ihn geschriebenen antwortete; ih hatte ihm nämlich Herrn Ricord als R anempfohlen, der Griechenland ausgezeichnete Dienste schrieb, war, daß ih von dem Admiral Ricord ein Empfehlungs- Schreiben an alle Capitaine der Russischen Marine erhalten hatte. Ich erinnere mich nicht mehr genau des Fnhalts dieses Briefes, aber die Antwort des Ministers wird den Sinn desselben kundgeben, Lei A mich dem Thron und der Religion meiner Väter treu bleis

poutas (Kolliopulo), der also antwortete :

habe ih meinem Vaterlande als Soldat gedient. 1833 verlicß ich Nauplia, um meinen Geburtsort zu besuchen und der Hochzeit meines Neffen beizuwohnen. dart, als der Kronprinz von Bayern diese Stadt besuchte. Bei der Hochzeit meines Neffen sah ich den früher von mir auf Befehl des A Johann Capodistrias als Straßenräuber verfolgten Kondo- gewesen. Jch erwiederte darauf, daß er nichts zu fürchten habe, und daß cr in die allgemeine Amnestie mit eingeschlossen A y Paloumpa verließ, gab er mir ein Pferd zum Geschenk. lernte ich den Grafen Roma zuerst kennen. Nauplia etwas Ernsthaftes im Werke sey, und daß ich darauf Acht haben sollte; ich wollte jedoch diese Unterhaltung nicht weiter verfolgen und gab dem Gespräch cine andere Wendung. 004 A C aebre war, ging ih zum General Heideck, be- ach. gte ihn von dem, was ich gehört, 1 ieth i | Maßregeln danach zu nehmen. e Me Aa R wollte der Angeklagte nicht mittheilen, indem er meinte, der General könne selbs sagen, was er geantwortet habe. Auf die wiederholte Frage, wann ev sich zum (General Heideck begeben habe, erwiederte Y 4 Verhaftung des Regentschafts- Secretairs Herrn Franz war. Er erklärte, daß er mit den Straßenräubern in keiner Verbindung ge- standen und von der Adresse an cine fœemde Macht nichts gewußt habe, und {loß mit der Betheuerung seiner Unschuld:

richtet worden, schritt man zum Zeugen-Verhöôr. Am ersten Tage wurden vier Individuen, Herr A. Anagnostopulo, ein verab- schiedeter Offizier, Hr. Cristo Nicolau aus Zante, Herr Georg Limberopulus aus Arkadien un® Herr Papa Konstandi aus den Sulimanschen Dörfern, verhört. ihm Kondorunikio eröffnet habe, er hätte sich gern längit der Regierung unterworfen, wenn ihn nicht eine gewisse Person daran verhinderte, und Kolliopulo hätte ihm von Nauplia aus sagen lassen, er möchte sich nur noch vierzehn Tage zu halten suchen, dann wúür- den die Sachen eine andere Wendung nehmen, nur solle er sich ja keiner Autorität unterwerfen | trauen, den die Regierung ausdrücklich abgesandt habe, um ihn zu verhaften. i j Zeugen, aus der sich noch ergab, day Kolokotroni dem Kondorun!6io denselben Rath ertheilt hatte, wie Kolliopulo; Kolokotroni hatte ivm unter Anderem geschrieben: wenn Du hör, daß ich eine Bewegung begonnen habe, \o schließe Dich unseren Freunden an, wo Du auch seyn mögest und thue, was ich seibst thun werde. ‘‘ j kÉlárte, daß dem Kapoyanni, den er gekannt habe, ehe derselbe Straßenräuber geworden, ebenfalls von Grigoriadis und seinen Freunden abgerathen worden sey, sich der Regierung zu unter; fen. „Sey gutes Muthes‘/, hatte Grigoriadis zu ihm gesagt, „„„er- warte, und Du sollt belohnt, Du sollt zum Politarchen von Arkadien ernannt werden.‘ Der Legte endlich sagte, daß, als der Monarch zur Verfolgung der Straßenräuber aufgefordert, Adam Tzoris sich widerseßt, Briefe von Kolokotroni vorgezeigt und gesagt habe, sie sollten nur cin paar Tage warten, so würden sie schen was geschehen werde. | sich wieder eine große Menge von Zuhörern eingefunden. Um

TAIl

sche des Ministers Freire aus Evora vom 1sten Juni zeigt an, daß alle Miguelisten, nebst 670 Spaniern, unter denen 138 Offiziere, entwaffnet worden sind; daß er in Evora 35 Kanonen und 1300 Pferde, wovon ein Drittheil völlig unfähig zum fer- neren Dienste sey, so wie 88 Maulthicre und 56 Pferde fúr den Ordonnanz - Dienst gefunden habe, und daß Elvas am lsten Mai von dem tapferen Terceira beseßt worden sey. Die Infantin Donna Jsabella Maria kam am leßten Frei- tag von Elvas in Lissabon an und wurde bei der Landung von Dom Pedro und seiner Schwester, der Gemahlin des Marquis von Loulé, so wie von den Ministern, Generalen und anderen Personen empfangen. Das Volk war über ihre Ankunft erfreut und schien die manniafachen Leiden, denen sie unterworfen ge- wesen und deren Spuren in ihrem Aeußern sichtbar waren, zu einpfindon, Ihre Königl. Hoheit hat sih auf ihr shônes Land- haus zu Bemfica, an der Straße nach Cintra, begeben.“

GbiecGenland

Folgendes ist der wesentliche Jnhalt des Verhöôrs, welches (dem in der Nr. 178 der Sr. Zeit. mitgetheilten Privat-Schreiben aus Patras vom 283. Mai zufolge) Kolokotironi und Kolliopulo am 10., 13., 14. und 15. Mai vor dem Gerichtshofe von Nauplia unter dem Vorsiße des Herrn A. Polyzoides zu bestehen hatten. Die Ge- fangenen wurden in Folge der unterm 30. März von dem Ge- neral : Advokaten Herrn Masson d-m Gerichtshofe eingereichten Anlage auf den 10. Mai zum Verhdr vorgeladen. Griechenland so wichtize Angelegenheit hatte eine große Menge von Zuschauern herbeigelockt, und man hatte alle mögliche Vor- kehrungen getroffen, um die Ordnung während des Verhörs auf- recht zu erhalten. Als die Angeklagten, von 8 Gendarmen be- gleitet, vorgeführt wurden, waren Aller Augen auf sie gerichtet. hre Kleidung war sehr s{mugtzig; ste hatten sich ihren Bart lang wachsen lassen und schritten mit großer Zuversicht einher. Kolokotroni spielte mit einem Combolijo oder Rosenkranz. An- walte der Angeklagten waren die Herren Klonares, ehemaliger Justiz - Minister, und Valsamachi, ein Advokat von den Joni- \hen Fnseln. Der Präsident eröffnete die Verhandlungen mit einer Rede, worin er den Vertheidigern Mäßigung und den Zu- shauern Stillschweigen und gutes Verhalten anempfahl. Nach den üblichen Vorfragen verlas der Gerichtsshreiber die Anklage- Akte, wobei die Angeklagten das Auge unverwandt auf den Bo- den hefteten. Der Präsident begann hierauf mit Kolokotroni das Verhör, der folgende Erklärung abgab :

¡Fh wurde am 30. April 1779 zu Limpov!si in der Provi

Gortyne geboren. Fm Monat Juli v I. befand (8 M T De polizza , von wo ih mich nah dem Kloster St. Monime, 7 Meilen von dort, begav. Um diese Zeit kam auch der Graf Roma zu Tri- polizza an, und ich speiste ein- oder zweimal mit ihm; von politi- schen Angelegenheiten sprach ih mit thm gar nicht; er erzählte mir von ilnrahen in Nauplia; ih wollte ihn aber über die Sache nicht weiter fragen, und um keinen Grund zum Argwohn gegen mich zu ging ih absichilih in jenes Kloster. Fch habe keine Was die

Dex Grund, weshalb ih an den Grafen von Nesselrode

Nun befragte der Präsident den zweiten Angeklagten, Pla-

¿Geboren zu Paloumpa, cinem Dorf in Caritena, 50 Fahr alt, {m 17. April

Fch befand mich zu Leon-

Er beschwerte sich Über die Verfolgungen, deren Ziel er

S er C Zu Argos Er sagte mir, daß zu

Als ich

Die Antwort des General Heideck

„Fch erinnere mich nicht mehr genau, ob es vor -oder nach ‘der

Nachdem noch einige neuere Fragen an die Angeklagten ge-

Der Erstere sagte aus, daß

und dem Karameissouti

nicht

Ziemlich ähnlich lautete die Aussage des zweiten

„Halte D:ch verborgen , und

Eine für !

10 Uhr langten die Gefangenen an. Kolokotroni hielt seinen Rosenkranz niht mehr in der Hand und schien niedergeschlagen. Es wurden 9 Zeugen vernommen. Tassi Yanakopulo, ein Land- wirth, erklärte, daß Kapoyanni sie zu Räubereien ermuntert und versichert habe, er sey mit Grigoriadis verbündet, und sie hätten noch höhere Anführer. * Aehnliches berichtete Anagnost Mauroi- des aus Suliman, mit dem Hinzufügen, daß Kapoyanni gesagt habe, Grigoriadis stehe mit Kolokotroni ui:d Kolliopulo in Verbin- dung. Die Auésagen der vier folgenden Zeugen immten ebenfalls da- mit úberein. Der Artillerie - Lieutenant Johann Carbouni und Herr Theodor Alexandropulo aus Tripolizza erklárten, daß in leßterer Stadt im Juni vorigen Jahres geheime Vei‘sammlun- gen im Hause des Niccolo Diamandopulo gehalten worden seyen, denen Kolokotroni Niketas, Stamatelopulo, Johann Kolokotront, K. Peloppidas und andere Personen beigewohnt hätten. Jn der Sißung vom 14. Mat wurden 14 und in der Sigzung vom 13- noch 3 Zeugen verhört, worauf der Gerichtshof sich vertagte. Der Oberst Andrea Loudos von Vostizza sagte unter anderem aus, er habe von glaubwürdigen "Personen gehört, daß Kolliopulo im Hause des Theokuropulo eines Tages geäußert habe, es liege im Interesse der Primaten von Griechenland, sich zu verbunden, um den König als majorenn zu proklamiren und | der Regentschaft ein Ende zu machen. Dies leugnete aber Kol- | liopulo, Theokaropulos, der ebenfalls als Zeuge gegentwä: tig | war, versicherte jedoch, daß Kolliopulo, wenn auch nicht dieselben | Worte, wenigstens etwas Aehnliches geäußert habe. Mehrere | der folgenden Zeugen erklärten, daß sie von Johann Tzakalopu- | los aufgefordert worden seyen , eine Adresse, unter welcher sich | bereits die Unterschriften von Theodor Kolokotroni, Plapon- | tas, Geneo und Anderen befunden hätten, an den Kaiser von | Rußland zu unterzeichnen, worin Se. Majestät ersucht werden | sollte, zur Vertreibung der Regentschaft behülflih zu seyn. Eis ner dieser Zeugen, der Demogeront von Wisiki, Demetrius Mi- chalopulo, wurde von dem Gerichts-Präsidenten befragt, ob er die echten Unterschriften jener Personen unter falschen herauser- kennen würde, und legte auf der Stelle eine Probe davon ab, was in der Versammlung große Sensation erregte.

Nauplia, 30, Mai. (Allgemeine Zeitung.) Das Zeugen-Verhdör des Verschwörungs-Prozesses ist für cio dis An- geklagten, nämlich für Kolokotroni und Plaputas, geschlossen. Nächsten Montag (2. Juni) wird der Staats-Prokurator, Herr Masson, sprechen, die beiden Advokaten der Angeklagten werden antworten und endlich der Staats-Prokurator seine Gegen-Rede halten, worauf unmittelbar das Urtheil gefällt werden soll. Künf- tige Woche wird also das Problem gelöst, welches jeßt alle Ge- mäther hier in Spannung hält. Die Wünsche des Volks spre- chen sih laut für die Verurtheilung von Leuten aus, die nicht allein, nachdem so shwere Zeugen-Aussagen gegen sie vorgebracht worden, gewiß s{chuldig sind, sondern die auch, sobald man sie wieder in Freiheit seßte, nie aufhdren würden, das Land in Gäh- rung zu halten, und gegen jede rechtmäßige Regierung zu kon- spiriren. Es läßt sih bis jeßt noch durchaus keine bestimmte | Meinung Über die Ansicht der Richter feststellen, da alle Parteien gegenwärtig mit gedoppelter Thätigkeit intriguiren, und die Lü- gen, welche absichtlich und zufällig verbreitet werden, so groß und A N sind, daß selbst der Unterrichtetste irre geführt wer-

en fann.

In einem Theile der Maina ist ein kleiner Aufstand aus- gebrochen. Die Regierung hat Truppen dorthin geschickt, und man glaubt, daß die Ruhe bald hergestellt seyn werde. Dieser Theil jener Provinz war noh von keiner Regierung unterwür- fig gemacht, und sie gedachten au jeßt noch, ihr wildes barba- risches Leben fortzuführen, ‘ohne den Anforderungen der gegen- wärtigen Regierung Gehör zu geben. Diese Gelegenheit benuß- ten abermals Jntriganten und hebten diese Leute auf. Der Be- weis ist, daß die Aufwiegler behaupten, sie könnten nur einen König anerkennen, der ihnen von Rußland gegeben würde, aber keinesweges einen von Bayern oder einer anderen Macht,

Ina m

Berlín, 1. Juli. Die am 22sten v. M. Nachmittags um |5U r erfolgte Einschiffung JJ. KK. HH. des Sri und der Kronprinzessin an Bord des Kaiserl. Russischen Dampfbootes /-Ischora‘/ ist im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung gemel- det worden. S. K. H. der Prinz Adalbert hatte si bereits um 12 Uhr Mittags desselben Tages an Bord der Kaiserl. Rus- sischen Fregatte „„Castor‘/ begeben, um auf derselben die Ueber- fahrt nah St. Petersburg zu machen. Vor der Abreise geruhte Jhre Königl. Hoheit die Kronprinzessin, noch das nachstehende Schreiben an den Bürgermeister von Memel zu richten: ___ ¿Mit Dank verlasse Jch auch Jhre freundlihe Stadt und diesen nöôrdlichsten Theil des Reichs, dessen Eigenthümlichkeit Mir einen besondern Reiz gewährt hat. Theurer war Meinem Herzen aber die Erfahrung, daß jene Zeit, in der das Könige- haus so lange in Jhrer Mitte weilte, noch so lebendig in Jhrer Erinnerung fortlebt. Gottes Gnadenhand bewahrte damals Jhre Stadt; sie beschirme sie ferner! Die anliegende Summe habe Jch zur Unterstüßung der hiesigen Armen bestimmt. Memel, den 22. Juni 1834.

Elisabeth, Kronprinzessin, / Se. Excellenz der kommandirende General Hecy “O und Se. Excellenz der Herr Ober- Präsident v. Schdn, welche II. KK. HH. bis Memel begleitet hatten, kehrten nah der Ab- reise der höchsten Herrschaften wieder nah Königsberg zurück. __— Am 27ssten v. M. gegen 4 Uhr Morgens starb zu Ks- nigsberg in Pr. der General- Major und Commandeur der 1sten Division, von Uttenhoven. Auf einer Dienj|kreise begriffen ward cer am 2l\ten Abends in Sanditten bei Wehlau, wojele t er das befreundete Haus des Besißers Graf:-n von Schlieben be- sucht hatte, von einem Schlagflusse getroff-n, und obzleich nach schnell herbetgeholter Hülfe eine augenblickliche Besserung etn- trat, so stellten sich doch bald besorglichere Symptome ein die in Meng On den Tod herbe:führten. E Die Direction des Deut)ch- Amerikanischer erawert- Vereins zu Elberfeld macht bekannt, daß de S M E 1622 ganzen und 1811 halben Actien des Vereins theils die von

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Der dritte Zeuge er-

Jn der zweiten Sizung am 13. Mai hatte

der 15ten General-Versammlung beschlossene Zubuße 5 pC i \ h L i Zubuße von 5 pCt. theils die von der 16ten General: Versammiung dekretirte Su \taturtgemäß eingeforderte Zubuße von 20 pCt. nicht bezahlt und L alle a de und Ansprüche verloren hätten. Die

ummern jener Actien werden in einer besondern Beilag s getheilt. | Beilage mit- Man meldet aus Erfurt: „Ein Ungewitte

j 2 A0 r, das

am vergangenen Freitag (27\en Juni) Nachmittags Ee unserer Stadt zwischen den Dörfern Melchendorf, Ditteledt u a. mit Hagelschlag entlud, zeichnete sih dur seine Heftigkeit aus. Noch fehlen zwar nähere Nachrichten über die Größe und den Umfang des angerichteten Schadens, doch muß, nach den

Aussagen mehrerer Augenzeugen, derselbe sehr bedeutend seyn.