1834 / 182 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

schreiten gedenke, denn wäre dies der Fall, so müßte es wenig- stens geschehen, ehe die Bischöfe London verließen; auch wünschte der Herzog zu wissen, ob es die Absicht des Lord - Kanzlers sey, eine Klausel zur Milderung des jeßigen harten Gesekzes Úber die theilweise Abwesenheit der Geistlichen von ihren ‘Pfarren vorzuschlagen. Der Lord-Kanzler erwiederte in leßterer Hin- sicht, daß er dies allerdings zu thun gedenke, und daß er viel- leicht am Montage im Stande seyn werde, Sr. K. H. eine Ab- schrift von der Klausel mitzutheilen. Jeßt, sagte er, wenn ein Geistlicher zwei Tage abwesend sey und den übrigen Theil der Woche sich auf seiner Pfarre aufhalte, in der nächsten Woche aber wie- der zwei Tage anderswo zubringe, so würde dies so angesehen, als sey er 4 Tage hinter einander entfernt gewesen, und wenn man nach diesem Grundsaß weiter fortfahre, so käme es manch- mal heraus, daß der Geistliche die festgeselzte Zeit von 99 Tagen überschritten habe, in welchem Fall er dann den dritten Theil des Werths seiner Pfründe als Buße zahlen müsse; dies sey eine unnúse Strenge gegen die Geistlichkeit, und ev wünsche | dieselbe gern zu beseitigen, so sehr er auch der wirklichen permanenten ; Abwesenheit von den Pfarren entgegen sey. Die hierauf bezügliche Bill gedenke er daher arch sobald als möglich einzubringen, was da- gegen die Pluralitären-Bill anbetresse, so würde es ziemlich gleich seyn, ob sie am Schluß der jeßigen oder zu Anfang der nächsten Session durchginge.… Auf eine Anfrage des Lord Farnham hinsichtlih der Jrländischen Zwangs- Bill erklärte noch Lord Melbourne, daß die Erneuerung derselben im Oberhause zu- erst zur Sprache gebracht werden solle, und daß Graf Grey binnen Kurzem seine Ansichten darúber auseinandersezen werde.

Unterhaus. Sibung vom 25. Juni. Jn dieser Siz- zung kam nichts von Bedeutung vor, außer daß die. Bill wegen Herabsetzung des Zinses der 4 pCtigen Annuitäten zum dritten- ; mal verlesen und angenommen wurde.

Unterhaus. Sißung vom 26. Juni. Herr Wallace | trug darauf an, daß der König in einer Adresse um Ernennung einer Kommission zur Untersuchung der Administration des Posft- wesens und des Packetboot-Dienstes ersucht werden sollte, weil in dieser Verwaltung große Mißbräuche herrschten, worunter er namentlich die Oeffnung der Packete rechnete, um zu sehen, ob Briefe darin befindlih wären. Dieser Antrag wurde jedoch ohne Abstimmung verworfen. Eine andere Motion, die eine Unter- suchung der Verhältnisse der Königlichen Akademie bezweckte, wurde von dem Antragsteller Herrn Ewart wieder zurückgenom- men ; eben so cine dritte in Betreff der Untersuchung der Briti- schen Konsulats-Verhältnisse, die Herr Fleetwood machte, und der sich Lord Palmerston mit Erfolg opponirte.

London, 27. Juni. Der König hielt vorgestern “ein Lever, wobei der Geistliche, Herr Tyler, Sr. Maj. eine von ihm vor den Aeltesten von Trinity- House gehaltene Predigt überreichte. Darauf war eine Geheimeraths-Versammlung bei Sr. Majestät.

Ihre Majestät die Königin wird, wie verlautet, am 5. Juli nach Helvoetsluis unter Segel gehen.

In der heutigen Sißung des Oberhauses zeigte Graf Grey an, daß er am Dienstage auf die wiederholte Einbringung der Jrländischen Zwangs-Bill antragen wolle. Hierauf beschwerte sich der Lord-Kanzler darüber, daß er, in seiner Eigenschaft als Richter, von der Morning-Post auf die gröblichste Weise be- leidigt worden sey, und die Debatte erhielt ganz das Ansehen, als ob auf eine Verletzung der Privilegien des Hauses erkannt werden würde. Der Herzog von Wellington selbst konnte diesen Schritt nicht mißbilligen , und es wurde beschlossen , den Drueker jenes Blattes auf nächsten Montag vor die Schranken des Hauses zu laden.

Im Unterhause erhielt heute Herr O’Connell auf die Frags, ob in dem Fall, daß die Bill wegen Abschaffung der Verhaftung wegen Schulden durchginge, eine gleiche Maßregel für Jrland beantragt werden würde, von Herrn Littleton eine bejahßende Antwort. Herr O’ Reilly fragte, ob die Ratification des Quadrupel-Traktats von Seiten Portugals noch immer nicht angelangt sey. Als Lord-Palmerston dies mit Nein beant- wortete, sagte Herr O’Reilly, er habe kürzlich in den dffent- lichen Blättern ein Dekret Dom Pedro's gelesen, wonach die Kldster aufgehoben werden sollten, und er werde nächstens diesen Gegenstand im Parlament zur Sprache bringen, indem er auf Vorlegung der von Dom Pedro erlassenen Proclamation antra- gen wolle. Es sollte sodann der Auss\chuß-Bericht über die Ar- men- Bill in weitere Erwägung gezogen werden; dem widerseßz- ten sich aber Herr Walter, der Haupt-Eigenthümer der Times, Herr Young und’ Andere, indem sie die Bill für unverständlich und in sih widersprechend erklärten.

Der Capitain Byng is in Chatham und Herr Abercromby in Edinburg wieder gewählt worden.

Heute begann die Parlamentswahl für Finsbury; die Kan- didaten sind die Herren Pownall, Babbage, Duncombe und Wak- ley; da sich das Whigistishe Interesse hier in drei Theile zer- splittert, so glaubt man, daß der Tory-Kandidat, Herr Pownall, einige Aussicht hat, gewählt zu werden.

Aus Lissabon sind dieser Tage mehrere Schiffe angelangt. Die Nachrichten, welche sie mitgebracht haben, und die bis zuni 14. Juni reichen (\. Portugal), lauten sehr befriedigend in Be- zug auf den Zustand des Landes. Die Ruhe war überall wie- der hergestellt und Dom Pedro hatte die 7000 Mann starke Lissaboner National - Garde bereits aufgelöst, da ihre Thätigkeit nicht mehr erfordert wurde. Eines der in Portsmouth aus Lissabon angekommenen Schiffe, die „„Betsey‘',-mit Spanischen Auswanderern, 200 an der Zahl, ist bereits wieder von dort nach Hamburg abgesegelt, nachdem die Passagiere mit dem Ge- folge des Don Carlos eine Unterredung gehabt hatten.

Der Admiral Napier, welcher am 25sten mit seiner Familie in der Fregatte „Braganza‘/ von Lissabon zu Ports- mouth anlangte, wurde daselbst mit allgemeinem Jubel empfan- gen. Die „Braganza‘/ ankerte zu Spithead und zog bald nachher die Britische Álagge auf, welche sie salutirte , worauf das Admiral-Schiss_ des Hafen-Admirals den Gruß erwiederte und die Portugiesische Flagge aufzog. Nachmittags landete Admiral Napier mit seiner Familie und wurde mit einer Geshüß-Salve empfan- gen. Unter lauten Beifalls -Bezeugungen und dem Zusammen- strômen von einer Menge von Einwohnern Portsmouth’'s begab sich der Admiral in das Georgen-Hotel welches der Wohnung, die von Don Carlos und seinem Gefolge eingenommen wird, ge- rade gegenüber liegt. Es hieß vor einiger Zeit, daß Herr Ba- ring, einer der jeßigen Repräsentanten von Portsmouth im Par- lament ein Amt annehmen und deshalb sih einer neuen Wahl unterwerfen würde, und man sagt, daß dieses Gerücht eine Haupt- Veranlassung zur Rückkehr des Admirals gewesen sey, da er von

jeher wünschte, und schon vor einigen Jahren dort als Kandidat aufgetreten ist.

Sollte Herc Baring seinen Siß aufgeben müssen, so zweifelt Jet beabsichtigt Lebte-

man nicht an der Wahl des Admirals.

seines im vorigen Jahre am 5. Juli bei dem Vorgebirge St. Vincent erfochtenen Sieges zurückzukommen, worauf er dann, nachdem er die in Brest befindlichen welche Admiral Roussin aus Lissabon entführte, mit der ligen Mannschaft der „Braganza// bemannt haben wird, in eini- gen

Nôöhe der Hauptstadt begeben, und es würden

für Portémouth in das Parlament zu kommen,

TAK

Portugiesischen Kriegsschiffe, überzäh-

Wochen mit diesen Schiffen nach Portugal zurückkehren soll. Dem Courier zufolge, wollte Don Carlos sich von Ports- mouth niht nach London selbs, sondern nach Brompton in der bereits die Vor- bereitungen zu seiner Abfahrt getroffen ; die Salut-Schüsse habe er bei dieser Gelegenheit abgelehnt; scine beiden Söhne lasse er in Portsmouth zurúck, und auch er felbst gedenke wieder dorthin zurückzukehren, wenn es ihm in Brompton nit gefiele. Die Begleiter des Don Carloz sollen, wie die Times be hauptet, den General Moreno in Portsmouth gar keines Ge- \práchs gewürdigt und der Unwille der dortigen Bevölkerung, vor der er sich verborgen halten mußte, ihn bewogen haben, seine Zuflucht nah London zu nezmen, dech wisse man nicht, i wo er wohne. Das genannte Blatt ist sehr erzuürnt über den Globe, weil dieser eine gerichtliche Verfolgung dieses Spani- | schen Flúchtlings als völterrehtswidrig erklärt. Der Spanische General Moreno, der, wie schon frúßher an- } gegeben wurde, gleich nach sciner Ankunft in England die hef- | tigsten Angriffe der hiesigen ‘Presse érduiden mupte, hat es jeßt | für nôthig gehalten, an den Herausgeber des Gute N Schreiben zu erlassen, in welchem er die ihm von diesem Blatte | gemachten Beschuidigungen zurückzuweisen sucht. Ex führt darin zunächsi, um seine menschlichen Gesinnungen zu erweisen, an, daß er bei der befa Verschwörung des General Lacy in j Catalonien nicht weniger als 87 Personen das Leben gerettet ; habe, ohne jedoch seinen Pflichten weder als Offizier noch als Mitglied des Kriegsgerichts, das über die Theilnehmer an jener Verschwörung niedergesezt wurde, zu nahe getreten zu seyn, und will dadurch die Behauptungen des Courier, als sey er_der ver- j

traute Genosse des König Ferdinands gewesen, eniräften. Jn Be- i zug auf die ihm Schutd gegebene Verrätherei an Torrijos und den Brief, den er demselben geschrieben haben solle, behauptet | er, daß etn solcher Brief, worin demselben von ihm gemeldet worden wre, daß die ‘Proviriz finde, nie von ihm verfayr worden sey. die Unreagelmäßigkeit, welche in dem kriegsrechtlichen Yerfahren

N

ben solle. Der Courier is indessen mit allem diesen nicht zu- frieden, sondern erflärt den ganzen Brief fúr cine Aeußerung der schaamlosesten Frechheit und wiederholt seine säinmtlich en Beschuldigungen ganz ausdrücklich, die angeblich noch vorhandenen Beweise von und auf den damaligen Britischen Konsul in Malaga, Herrn Maré, beruft, der sich jeßt in England befinde und über das ganze Verfahren Auskunft geben könne. Schließlich spricht der Courier feine Hoffnung aus, daß, wenn die Regierung sich nicht in die Sache mischen wolie, doch wenigstens ein Mitglied des Unterhauses die Vorlage der auf jene Sache bezüglichen ‘Papiere von Seiten des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten verlangen werde.

Moreno’s Verrath

eingeleitet werden müsse, und erkiärt diese Angelegenheit für eine solche, an der jeder Engländer, wes Glaubens und welcher Par- tei er au sey, gleiches ZJnteresse habe. Die Furcht, welche alle diese Aeußerungen bei Don Carlos und scinem Gefolge, zu wel- chem bekanntlih Moreno gehört, hervorgebracht haben, follen durch die Ankunft des Admiral Napier in Portsmouth, von dessen Erscheinen im Publikurn man besonders große Besorgnisse für die Spanischen Emigranten hegte, noch vermehrt worden seyn, so daß Don Carlos seine Abreise nach London beschleunigt hat, wo er die ehedem von Herrn Canning bewohnte Glocester Lodge beziehen wird.

Lord Adolphus Fibßclarence wird si, dem B righton Guardian zufolge, mit der Baronesse= Wenman vermählen.

In dem ersten Konzert, welches am Dienag in der West- minster- Abtei stattfand, wurden Händels Krönungs - Hymne, Haydn's Schöpfung und auserlesene Stúcke aus Hdndels Samson, und in dem zweiten, welches gestern folgte, Händels Oratorium, die Jsraeliten in Aegypten und mehrere einzelne Arien und Chôre von Haydn, Mozart, Händel und Beethoveh gus- geführt.

In Glasgow haven einige angesehene Getraidehändler Ban- kerott gemacht,

Nachrichten aus Rio-Janeiro zufolge, sollten die Brasi- lianischen Kammern gegen den 6. Mai erôssnet werden; im Lande war Alles ruhtg.

Laut Briefen aus Valparaiso vom 25. Februar war das Britische Kriegsschiff „Challenger‘/ mit dem zum Vice-Konsul in Coquimbo ernannten Herrn Chamberlain dort angekommen. Die Fregatte „Dublin‘/ hatte sich von dort nach Lima begeben, um die Britischen Jnteressen bei den fortwährenden Partei-Kämpfen daselbst zu schützen.

Niederlande

Aus dem Haag, 26. Juni. Gestern ist zu Scheveningen mit vielem Glanze die daselbst neuerbaute katholische Kirche ein- geweiht worden.

Morgen kommt vor dem hiesigen Zuchtpolizei- Gerichte ein Prozeß zur Verhandlung, bei welchem wieder der bekannte Graf Libry-Bagnano betheiligt ist. Derselbe hat nämlich vor Kurzem unter dem Titel „De lautscratie de la presse” ein Werk er- scheinen lassen, das den hiesigen Buchhändler Lejeune zu einer Klage gegen ihn, aber auch zugleich zu dem Antrage veranlaßt hat, daß dem Grafen Libry-Bagnano ein Kurator gestellt werde, indem er selbst durch das im Jahre 1817 vom Prevotal-Gerichts- hof des Französischen Rhone- Departements gegen ihn, wegen Anfertigung falscher Wechsel gefällte Urtheil zu lebenslänglicher Zwangs-Arbeir, für bürgerlich. todt erklärt worden sey. Es fragt sich nun 1) ob dieses von einem Französischen Gerichtshof ge- fällte Urtheil auch hier zur Anwendung fommen fann, und 2) ob die Königl. Ordonnanz, wodurch die Strafe des Grafen Libry- Bagnano in lebenslängliche Verbannung verwandelt worden, nicht auch dessen bürgerlichen Tod wieder aufgehoben habe ?

Belgien.

Juni. Der König hat vorgestern im Lager sih dabei mit vielen

Brúfssel, 27. von Schilde die Truppen gemustert und Offizieren auf das Leutseligste unterhalten. Nachmittags um 52 Uhr kehrte er nah Antwerpen zurück, wo er in Begleitung des Civil-Gouverneurs, des Búüëgermeisters und der Generale GBo0- blet, Hurel, d’Hane, Chasteler und Prisse, das neue Entrepot be- sichtigte und mehrere im Bassin liegende Kauffahrtei-Schisse be- stieg. Gestern ist der König über Lier nach Diest abgereist, an welchem leßtern Ort er übernachten wollte.

Hiesigen Blättern zusolge, ist Dom Pedro mit den in seinen Diensten befindlichen Belgiern so zufrieden, daß er im

nach London zu gehen und nah Portómouth erst zur

Feier

| in der vorigen Nacht auf- dem Dampfboote ¡„Kiel‘/ von

| eine gemeinschaftliche Ko | Mitgliedern zur i mene Frage úber die Aufhebung der Nacural-

| har einen Haupt - Gegenstand

| gebildet. Aus der jeßigen Mittheilung des Ministeriums geht |

| mission, durch von jährlich 1

| zu sichern. Außerdém würden noch etwa 20,060 Malaga sich im Aufstande be- j Eben so leugnet Moreno |

wobei er fich bejonders auf ;

Selbst der Standard dringt darauf, daß eine Untersuchung

steht, unserm Kriegs-Minister durch Uebersendung eines

Begriffe griff Mitwirkung bei dem

Ordenszeichens seine Dankbarkeit für dessen Engagement jener Truppen zu bezeugen. Schweden und Norwegen.

Stocéholm, 25. Juni. Aus Christiania wird vom 23sten d. gemeldet, daß die Norwegische Bank am 11ten die Herabselzung des Bank - Courses auf 125 pCt. beschlossen habe, welches der niedrigste Cours sey, den sie festseßen fônne, bis das nächste Storthing anders bestimmen würde. Ferner schreibt man: „Dem Vernehmen nach, soll die früher erwähnte auswär- tige Anleihe zu 4 pCt. Zinsen am 2lsten mit Hambro u. Sohn zu 95 pCt. abgeschlossen seyn (wovon jedoch 2 pCr. Provision abgche), und zwar mit der Bedingung, daß innerhalb 15 Jah- ren die Rückzahlung erfolge. Miüttelst dieser Anleihe soll der Rest der älteren 6pCtigen eingelöst werden.

Dan ear Kopenhagen, 27. Juni. Se. Maje?ät der König sind Jhrer Reise nach Jütland wieder hier angekommen.

D) T G C

Hannover, 25. Juni. An die Stände-Versammlung ist eine ausführliche Mittheilung über einen für das Land sehr wich- tigen Gegenstand, das Wege-Bauwesen, gelangt, nachdem mmission von Regierungs- und Stände- näheren Untersuchung dieses Geacnstandes nie- Die schon vielfach zur Sprache gekom- Wegebau : Dienste Kommission

dergesezt gewesen ut. der Untersuchung der hervor, daß nach den Berechnungen der General-Wegebau-Kom- diese Aufhebung mehr oder weniger eine 40,000 Rehlr. erforderlich seyn wird, um den da: durch enttehenden Auzfall zu decken und der Verwaliung die zuk

Summe |

madicre. Dicse Truppen haben eine sehr qute Haltung und sind

nach Französi\cher Art equipirt; die Nachahmung is so vollstän-

dia, vom Czako bis zu den Kamaschen, daz man sie auf 50 Schritt wen man die Farbe der Kokarde nicht unterscheiden könnte, für Fran- zösische Regimenter halten würde. Die National-Miliz, oder wenig stens die beiden Bataillone und die Schwadron, welche schon equipirt sind, waren ebenfaüs unter den Wassen. Jhre Uniform ist glänzend und geschmavoi!, und obgleich sie wohl in der Kriegskunst noch Neulinge lud, fo zeigen sie doch beim Mandövriren dieselbe Ge- schicklichkeit wie unsere National-Garde, und dieselbe U-cberlegen-

E ve N R ? H heit, welche Leute, die ihre Erziehung in Stôdten empfingen,

Erfüllung ihrer wichtigen Zwecke durchaus erforderlichen Mittel |

Rithlr. erforderlich jeyn, wenn auch beim Neubau der Straßen die bisherigen Havddienste wegfallen sollten. Wenn gleich nun das Ministe- rium sich mit dem von der vorigen Stände-Versammlung wegen

bringung der erforderlichen bedeutenden Ers oder erhöhte Steuern ausgeschrieben werden inüßten.

der Hand- noch beizubehalten. Gewiß drängt sich bei dieser Ger legenheit jedem Unbefangenen die Frage auf, vb es nicht gera- thener sey, nicht eher Hoffnungen auf Erleichterungen zu erwekt- fen, ais man Úberschen kann, daß zu deren Realisirung keine unübersteigliche Hindernisse im Wege stehen.

Altona 304 JUnt

vom 15. Maí d. J. beauftragt gewesen ist, hat jezt, wie man

und zweckmäßigerer Regulirung des Kommunalwesens sowo

Dänemark als in den Herzogthümern

daction eines Entwurfs zu der neuen Zoll - Verordnung beschäf- tigt, welcher demnächst von der zur Bearbeitung diejes Gegen standes ernannten Kommission

Kollegium dem Könige zur Beschlußnahme vorgelegt werden soll. Frankfurt a. M.,. 28. Juni. Jun der heute ablaufen- den Woche war der Handel in Oesterreichischen, Holländischen und Spanischen Papieren schr lebhaft. Die Yariattonen in den Cour- sen der leßtgedachten Fonds waren bedeutend. An der Bôrse vom 23. Juni fanden mehrere Verkäufe in Metalliques, Actien und Jn- tegralen fiatt, wodurch sich deren Notirung etwas drücîte. Am folgenden Tage zeigten sich wieder Nehmer, und am Bsten war das Gesuch so zunehmend, daß bereits 92 r wurde. Diese Tendenz zum Bessergehen fand sich inzwischen unter- brochen durch die pldyliche Flauhcit der Course Spanischer Effekten. Fn 418 Stunden sanken diese, die Speculation so vielfach ofkupiren- den Fonds um fast 3 pCt. An Gründen dieser Erscheinung fehlte es nicht: von Paris, Amsterdam und Berlin war die Notirung det Spanischen Schuld niedriger gekommen; man sprach von ciner Re- duction zum fonsolidirten Orittheil und dem Ausbruch der Cholera, Am 26. Juni Nachmittags,

zu 47, unverzinsliche Schuld Franzdsischer Emission zu 194 haben, Lehteres Effet erfuhr diese Woche über

L Bis zur Dienstags - Börse für leßtere 195 bis 20 machen. aus den Nachrichten von Amsterdam,

der Englischen 18 für erstere 21%, Steigen erklärte si ses- Papier, in Folge faufe gische Rechnung, um 25 pCt. in die Hdbhe gegangen war. yicsigen Plaße waren die Umsäße anschuliche Posten abgeschlossen. O zu Amsterdam und Antwerpen nicht behaupten konnte, mehr wieder um 2 pCt. fiel, so folgte man dieser rückgängigen Bé- . Nach dem neuen Oesterreichischen Lotterit-

wegung auch bei uns. j : L: Anlehn war wenig Frage. Polnische und Preußische Loose ware!

begehrt; erste erfuhren etne Besserung im Cours von F

fleine Posten fand man zu 1004. fil. Der Bedarf ist unbedeutend; die verschiedenen ia allen Sichten offerirt. bereite Nehmer. Depot- und Prolongations - 3? à # pCt. gemacht. Nachschrift. Heute, men uns flauere Course aus Paris und Amsterdam zu, worauf sid) Verkchr bildende Fonds etwas drückten; 110- Spanischer Effekten, die zu niedr!-

Devisen

sämmtliche, dett Tages- mentlich zeigten si) Verkäufer gern Coursen losschlugen. Rach ) he und Holländische Fonds etwas heliebter.

Jtalien.

li, Der Gazetta di Genova zufolge, waren ein Theil des Gefolges des Hom Miguel und einige eb ner Begleiter, worunter der General Lemos, am 18. Juni Mot gens an Bord der Englischen Korvette „Nimrod‘“ im Hafen von

Genua angelangt.

Genua, 19. Juni.

Spanien.

Schreiben aus Madrid vom 14. Jun

Ein Privat - Proclamation des

enthält folgende Details über die Feier der Königlichen Statuts: „Abends war große Parade im Truppen von allen Waffengattungen waren dabei zu schen: K nigliche Garden, Provinzial - Milizen, Linien-Truppen,

und Kavallerie, unter leßteren auch Kürassiere und reitende

der Börse hielten sich Oesterreichi- F "B Y sandte, um Zeuge der Einschiffang zu Aldea Gallega zu seyn,

Pi ado. L

bei Untersuchung des Vergehens von Torrijos stattgefunden ha- | baldmöglichster Abschaffung dieser Dienste auszesprochencn Wun- | | sche einverstanden erklärt, so hat dasselbe doch für die sofortige | Abschaffung derselben sich nicht erklären können, weil zur Auf: |

- Summen neue F Dadurch |

| wird dann die Nothwendigkeit eintreten, die obigen Dienjite vor

Die aus den beiden Kanzlei: Präsi: denten und den beiden Ober-Procureurs bestehende Kommision, N welche mit den Vorarbeiten zu den ständischen Versügzungen F

vernimmt, den Befehl erhalten, - Vorschläge wegen Einrichtung | hi in M

i zu entwerfen. Der ff Ober- Procureur fúr die Herzogthümer is ferner mit der Re- f

t , so wie von dem General- Zoll- | Kammer- und Kommerz- Kollegium geprüfc und durch diejes F

für Aproc. Metall. bewilligt

nach dem Eintreffen einer Handels: F Staffette aus Antweryen, konnte man 5proc. Rente zu 712, 3proc B

6

Y Don Carlos aus Portugal eine große Kolle spielte, war so sehr

j det sein. Die Kirchspiel-Wahlen beginnen a 13ten und endigen

'Artillerié 4 Gre‘

/ Annab me dieses

78

; wollten, eine Amnestie zu verleihen. Konsul hat , in Abwesenheit aller Minister des hiesigen Hofes,

Schwankul gei, wie solche seit seinem Entstehen nie vorgekommen waren. Asungs der Wocht F stand die unverzinsliche Schuld Französischer Emisston 195, die von F fonnte man scho!

Dieses enorm wo die: von Einkäufen zu Hunderttausenden für Bel-Y Auch an belangreich; es wurden tägli Da sich inzwischen der eun 4 viel- 5

| Rthlr. Und an mchreren Orten wohl bekannt. ! Preußische #proe. Staatsschuld - Scheine sind hier sehr rar und nu! F

Fm Wechsel - Geschäft iq 4 1110 5 Diskonto- Papier findet zu 23 bis 3 pCl. Geschäfte werden z1f am Sonnabend, ka- f

âber dicjenigen haben, die man vom Pfluge wegholt. Was mit aufzefallen i, war, daß man der National-Miliz in der Schlacht- rcihe und beim Defiliren ihren Plaß hinter den Linien-Try pen anaewiesen hatte. Dies ist ein grober Verstoß und fa? n B:\chimpfung , denn in jedem Lande kommt dem freiwilligen Dienst der vorderste Plaz zu. Der Infant Don Francisco de Paula nahm dée Truppen in Augenschein, aber nicht zu Pferde und mit dem Degen in det Hand, sondern neben feiner Ge- mahlin in einem Wagen und in Civilkleiduna. In den beiden Theatern wurden patriotische Hyamen gesungen und hei jeder Strophe riefen die Zuhörer: Es lebe die Frei- heit!‘/ Alle Straßen waren glänzend und auf sonderbare Weise erleuchtet, denn anstatt unserer Harzlampen, befestigt man große Wachskerzon au die Balkons, so daß die Borderseiten der Hâu- ser wie Altáre aussehen. Bei dem Scheine dieser Kirchen/Be- leuchtung strömte alles Volk in den Straßen umher, iem- lich zahireihe Gruppen von Bürgern und S. gen hin und wieder im Chorus die Hymne Riego's, die man {n Madrid seit eilf Jahren nicht gehört hatte. ch / s

L M4

d 4D Ea, Wäbter ist cin Einkommen von hundert Milreis. De Provinzial - Wähler beginnen am 27sen die Wahlen der S I welche am 3. Aucust, wo die Listen darüber einzu- sen Q beendigt seyn müssen. Auf je 25,000 Seelen kommt C: Folgendes is die Zahl der in jeder Provinz zu

putirten, und die ie res

vorgenommen werden. E Lar. N E IBMINEOUNA d:

Deputirte.

Braga. zan Porto. Villa - Real. Vizeu. Castello Branco. Lissabon. Evora. Faro. Ponte Delgado.

Hauptstadt d. Provin

i

Alemtejo

Algarbien

Azoren, 1ste Abtheilung. Azoren, 2e Abtheilung. 5. Angra Madeira 4 Sra!

9 J.

| unabhängig von ihren Kolonien

| | |

her, und ziem- | Misliz-Soldaten jan- |

Die Bekannt- |

machung des Königlichen Statuts hat in allen Provinzen der Reihe |

nah zu ähnlichen Feitlichkeiten Anlaß gegeben.

Die Blätter |

a s f - sind voll von der Schilderung aller dieser Lustbarkeiten ; sie ent- |

halten jedo nicht die ganze Wahrheit, denn die Scheere der | Aeußerungen | das dabei vernommen wurde, berichtete. Da | i fällt mtr ein, daß die gestrige | Hof- Zeitung das Verzeichniß der acht D E zu vereidigten Verwaltern dieses Amtes erwählt worden sind. | (A . 1 7 G 5 [ s Seltsam genug, sind es laucer Männer von hohem Verdienst | U ausgezeidnetem Ruf, wie z. B. Quintana, der National- | Dichter, Gallego und Clemencin, Leure, die sih eben so sehr | , als durch ihre Kenntnisse empfeh- | Heute soll ; on l ernannt wor- ! E" mußte aus dirse ben Nothwendigkeit ins Mie |

Censoren würde es nicht zula}: 3

| urde zulassen, daß man alle und alles Geschrei, j i ih der Lensoren erwähnte, so

durch ihre Rechtlichkeit M e ILEe von 8 Uhr Abends. er Graf von Torreno zum Finanz - Mini e z Finanz - Minister nisterium gelangen, durch welwe Herr Ze

_Helange urch e Herr Zea daraus verdrängt M Do eben erfahre ich auch, daß fait alle die gestern er- nannten Censoren, und darunter auch die oben bezeichneten die Amtes abgelehnt haben.“ f

Dor uga l

Die Times enthält folgendes Schreiben aus Lissabon vom 14. Juni: „„Jn der lesten Zeit fand zwischen der Spani- schen und Portugiesischen Regierung eine sehr lebhafte Korre- spondenz in Bezug auf Don Carlos und seine Anhänger statt Herr Martinez de la Rosja bestand darauf, daß ihnen nicht ge- stattet werden jolle, Portugal zu verlassen, und verlangte, daß sie in mehrere Städte des Jnnern unter Bewilligung einer bes stimmten Pension vertheilt würdenz er verpflichtete sch, diese ihnen zu zahlen, und denen, die in ihr Vaterland zurücfehten Der Spanische General-

auf die Nachricht , daß etwa 280 Karlisten, meistens Offiziere die am 8. Zuni von Aldea Gallega hierher gebracht und auf einem Snglischen und einem Russischen Schiffe eingeschifft wurden zwei \chr dringende Noten an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten erlassen und ihn an die Wünsche seiner Regie- rung erinnert. Jn der zweiten der erwähnten Noten wird die Portugiesische Regierung für die Folgen, die aus der Abreise jener Menschen entstehen würden, verantwortlich gemacht. Sie stehen indeß jckt völlig unter dem Schuge ‘der Britischen Regierung, wenigstens müssen wir dies daraus {ließen - daß Lord Howard de Walden ihnen Pásse gegeben und der Major Wilde die Anstalten zur Einsch:ffung traf, und daß er dafür sorgte, daß sie die nôthigen Lebensmiirel u \. w. zur Reise erhielten die nach Hamburg gehen soll, und wobei sie Falmouth berühren werden Viele von ihnen haben sehr achtbare Connexionen, und es ist zu be- dauern, daß sie eine so unglückliche Sache zu unterstüßen suchten Jchch will Jhnen einige Namen mittheilen: Brigade-General Be- _renjaer, Oberit Fulgosio und Carlos O’Donnel von der Garde, |' so wie drei Brúder des ersten; die Obersten Urbisondo und Aroëjude y der Oberst-Lieutenant Fernando Cabanas und sein Bruder; Herr Arjona aus Sevilla ; Herr Vial, Sohn des let- ten Spani)chen Gejandten in England; ein Herr Freire us Sevilla, ein großer Liebhaber“ der Stiergefehte. Herr Evaristo Perez de Castro, der neue Spanische Gesandte, welcher gestern Abend ankam, war ein Mitglied der Cortes von Cadix im Jahre 1812 und einige Zeit ihr Secretair und damals ein Mann von großer Energie, aber dics ist jezt nicht mehr der Fall mit ihm; er ist ein ehrenwerther Mann, der genau den Befehlen eines jeden Ministers, dem er dient, gehort. Er hatte an demselben Abend eine zweißtündige Zusammenkunft mit einem der Häupter der hiesigen Oppositions-Partei, einem notorisch shlechten Charakter d c Es ergie ich j

daß Don Carlos eine ziemiiche Menge Juwelen in LORE des Lord Howard de Walden und des Herrn Mortier zürückge- lassen hat, um damit die Kosten der Ueberfahrt nah dem Kon- tinent von Europa für diejenigen Spanischen Karlisten-Offiziere

die ihm folgen wollen, zu bestreiten. Ein gewisser Herr, ein eifriger Tory, der bei den lezten Arrangements zur Adreise des

darauf bedacht, die Gefühle desselben zu {honen, daß er den Oberst Ramon Texeira, den General Rodil als Commissair ab-

ersuchte, nichr in Uniform zu erscheinen, und sich in de en- blicke, wo die Einschiffung itattfinde, nicht zu Bani e s er sagte auch, wie ih gehört, daß er glaube, der Prätendent sey von der Spanischen Regierung sehr_hart behandelt worden, Die Chronica enthält ein Dekret Dom Pedro’'s in Bezug auf die Wahlen der Deputirten zu den Cortes; bis zum 12. Juli sollen die vorläufigen Anordnungen in allen Kirchspielen vollen-

am 26sten, wo alle ‘Provinzial-Wähler in der Hauptstadt ihrer r

Provinz zusammenkommen. Jeder dieser de dor is stimmberechtigten Bevölkerung, die sih nach der Ausdehnung des Kirchspiels auf 1000 bis nahe an 2000 Seelen beläuft, gewählt ; aber nah den Nachrichten , die ih eingezogen, möchte es besser

sein, eine Mittelzahl von 1100 oder 1200 Einwoh i 12 nern anzune men. Eine der Berechtigungen zur Stimmgebung für bie

Hiernach würde es scheinen, daß die Bevölkerung von Portugal unabhängig Ó in Asien und Afrika, et Í 2A U A R leßteren Besiblnget sollen ‘r môglichen Cile zu den Wahlen schreiten , und wählen: Die Capverdischen Insel i ebetlaliu haelt 18 i nein, mit den Niederla\sunge Rut und Cacheu, 2 Deputirte; das Königreich Anatb s N 1 Deputirten; die Jnseln St. Thomas und Principe 1 Deput., die Staaten von Goa 3 Deput., und die Niederlas- e zu Macao, Timor und Sulu 1 Deput.; in Allem 141 : eputirte. Nach dem 47. Art. des Dekrets darf Niemand, der zum Deputirten der Cortes erwählt wird, diese Function ableh- A A En genügende Beweise beibringen kann, daß er ch ande sey, zu erscheinen. Ein Jeder i Portugiesischer Bürger ist und das Vricbint Gean d Bürge S vorgeschriebene Einkom von 200 Milreis (etwas über 30) Thaler ) jährli ist, is, on 200 | az y) Thaler ) jährlich bett, i Ln er sich auch zur Zeit seiner Wahl befinden e: vôllig e G P seinen Stlz einzunehmen. Die ministerielle sowohl, als le Oppositions - ‘Partei sucht sich jest die Stimmen zu sichern u nah den sehr genauen und verschiedenen Unteriuchungen, d ich Über _dicsen Gegenstand angestellt habe, bin ich fest ü erzeugt, daß das Resultat im Allgemeinen günstig für die jeige Muna augen wird, da man unter den 133 De- irten, die sich am 1Zten August vers verden, uer E Ite! tj erjammeln werden A Ae E olen rücfsichtelosen Reform in dem Zustande inge geneigt sind, und es ist niht zu viel erwarte ß E 5 . 5 T í q A A N Ansichten noch mt genau bekannt nd egierung wenigstens 12 bis 14 Freunde finde, und \

: i ï nd ccho 5 von nen würden die absolute Majoritát ausmachen. B me hier A ee daß der Herzog von Terceira entschieden zin cifri- ger nh iger der jeßigen Verwaltung ist, und aus der Absicht dee Bean Ua in der nächsten Woche sich am Bord

mpf\schisses „Royal Tar‘ in Privat - G 4 : Geschäft R N da nicht vor der ersten obe Ke NIA Uczukehren, geht offenbar hervor, daß er einsieht ey j ukel a r, de es ley je U en sich Lg Ministern auf Lee n Weise 1 eßen; er begiebt sich also in dem Augenblicke hi iderse A | : in wo sein Etnfluß bei den Wahlen ein großes CiEr in o Wag: schale gegen die Minister werfen dürfte.“ ;

S U r Lei

Konstantinopel, 10. Juni. ( i i , 10. Juni. (ODesterretichischer a Qt Am 4ten d. M. wurden die fúr die A D ans, Prinzessin Saliha, bestimmten Braut - Geschenke feierlich E Serail von Beschiktash in den Palast Zhrer Hoheit S ma A N Der Zug sette sich gegen Ÿ Uhr torgen Bewegung. Voran schritten, unter dem § militairischer Musik, zwei Compagnieen Infanterie und N Aa O kamen die Staats. Beamten der zwei- 1, dritten und vierten Klasse; denselben folgten i e L L N Maulchiere, deren Ladung f G ning D IAL N e h it Sechs vierspännige Kaleschen ent- prachtvolle Koffer, welche mit Sammt üb ; und mit Silber beschlagen waren: i i vertan beschlage n; in einem dieser Wa 99 ¡man den aus massivem Silber verfertigten S A er Prinzessin, und neben demselben einen geshmacckvollen, mit goldgestiktem Sammt überzogenen Stuhl. Jn einem andern angal (Kohlenbecken) von

Wagen war ein großer prachtvoller M Silber sichtbar. Sodann fol E 1

»il ; : gten zwölf mit rothem Tu vierspännige Wagen, welche wie große an Red Befu Sine der Prinzessin enthielten.

aus)ahen, und das Silber - Geschirr dem Kopf \chône, mit Gaze

Fahlreiche A E trugen auf erzogene Cavarets, worauf sich allerlei kostbare aus 0 Á E L - s l Silber verfertigte Gegenstände befanden. Zwölf D trugen eben so viel Cabarets mit durchsichtigen Deckeln von Sil- berdraht welche mir Schmuck, Diamanten, Perlen 2c. gefüllt waren; überdies sah man fkojibare Shawls, in Ueberzügen von Gaze, vorbeitragen, welche durch Bänder von allen Sar en ¿usammengehalten wurden. Diesen folgten zwölf leere Ko- Dilemd Ur diee age E sicher für den Gebrauch des rem! nzessin bestimmt sind, eine Schaar von i aen e an und endlich Mrgs N ) e, weiche den Zug s{loß. Tages darauf, d wurde die Braut selbst, unter Begleitung s ther Bie | aut selbst, g ämmttl ? des Reichs, feierlih in ihre neue Wohuuita A Nischat-Abad ee, ne B S gegen 11 Uhr Vormit- 5 ste sih in folgender Ordnung in Bewegung :- i Zug 40 Mvudi A eilung Uhlanen von 400 Man, S e - Musik voranging. Derselben fol i Beamten der dritten und vierte j en Le j ; lerten, dann jene der und zweiten Klasse; die Kapidschi / Baschi pas Caee d hen Kämmerer; die Beamten aus dem Jnnern des Se- rails; die Generale und Stabs - Offiziere des Kanonier- s T D En die Admirale und Schiffs-Kommandan- ; )a\ha s von zwei Roßschweifen, worunter i ; a e S0 A A Namik Pascha, Vis Pa c.; die im Dienste stehenden obersten Ulema's, nämli f der Sa L Edi A! (Oberhaupt. det Emic, / / der Rumili-Kaziaskeri (welcher mit diese A, den des Bujuk-Jmam verbindet) und der Rab iatier ves natolien. Die Ulema's trugen sámmtlich das alte Kostüm welches gegen die modernen Uniformen der übrigen Würdenträ- ger einen auffallenden Kontrast bildete; die Wesire oder Pa- D abs von drei Roßschweifen, nämlich der Muschir, Ahmed Pas a Kapudan - Pascha, Hussein Pascha, Statthalter von Widdin, Mustapha Pascha von Trikala, und die úbri- gen hier anwesenden Statthalter aus den Provinzen, welche Sch ürn d E a Seriasker Chosrew Pascha; der Groß- esir u seiner Linken der Scheich - ol- Jol ) : Musti, Legsterer- ebenfalls in dem al O D | e / ten ganz weißen ; eine schône mit sechs Pferden bespannte Kale)the, H Laa

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jungen Prinzen saßen, über denselben wurde ein reichgestickter Sonnenschirm emporgehalten; ein äußerst geschmackvoller, mit sechs reih angeschirrten Pferden bespannter Gala Wagen derselbe, welchen der Kaiser von Rußland dem Sultan vor eini gen Jahren zum Geschenk gemacht hat worin sich die Prin- essin Saliha befand; die Fenster des Wagens waren mit Vor: ängen und Jolousie-Gittern so dicht geschlossen , daß kein | Blick in das Innere desselben dringen konnte; sehsundzwan- zig sechsspännige, theils Europäische, theils Türkische Wagen, wor sich großentheils zu diesem Aufzuge geladene Frauen Tür; kischor Großen befanden; dreißig vierspännige Kotschi's oder Türkische Wagen mit vergoldeten Gittern, wahrscheinlih mit den Frauen des Harems der Prinzessin; den Zug {loß Mili- tair - Musik und eine zweite Abtheilung Kavallerie. Während dieser beiden Aufzüge hielt sich der St:ltan in den auf der Höhe von Beschiktasch aufgeschlagenen prachtvollen Zelten auf, aus welchen er den vorübergehenden Zug überbiéÆen konnte. Die bunte Menschenmenge auf beiden Seiten der Straße, die zahl- losen grünen Zelte der auf den Anhöhen errichteten Lager, die in Linien aufgestellten Truppen der verschiedenen Waz;engattun- en, die reichen Uniformen der hohen Ottomanischen Staats- eamten, dies Alles in Verbindung mit dem herrlichsten Pa- norama, welches sich dem Auge auf allen Seiten entfaltet, machte dieses Schauspiel zu einem der prachtvollsten, das man sehen konnte. Am nächstfolgenden Tage begab sih Se. Ho- heit nach verrihtetem Freitags - Gebet, in Begleitung der vor- nehmsten Wesire des Reiches, in das Serail der Prinzessin; der Sultan nahm das Mittagsmahl in ihrer Gesellschaft ein, und A O Fen Ae des Tages in ihrem Palaste, aus erst gegen Abend i |

zurücfoerfügte geg in seine Residenz zu Beschiktasch Die Times enthält folgendes Privat-Schreiben aus K on- stantinopel vom 27. Mai: „Der Bruch zwischen der Pforte und Aegypten scheint unvermeidlih. Auf einen von Mehmed Ali an den Sultan gerichteten Brief, dessen ih neulich erwähnte, hat der Divan geantwortet, daß die Türkische Regierung n'm- mermehr ihre Ansprüche auf den zweijährigen von Aegypten dem Großherrlichen Schab schuldigen Tribut aufgeben oder die Be- zirke von Urfa und Rana, von denen, obgleich sie zum Pascha- lik Diarbekir s Ibrahim Pascha Besis zu nehmen für gut befunden hat, der Autorität Mehmed Ali's. unterwerfen las- 0e werde. Der Sultan dringt auf augenblicklihe Räumung cider Orte und auf Bezahlung aller Rückstände. Da die Ein- räumung dieser Bedingungen das sine qua non des Tributs ist, so ist sle auch das sine qua non der Unterthänigkeit. Beide vertrauen auf das Glück; Jeder verachtet seinen Gegner; Jeder hat Beschwerden vorzubringen; Beide sind starrsinnig; Beide von Schmeichlern umgeben. So ist das Arrangement, welches Frankreich und England zur Erhaltung des Europäischen Friedens für nothwen- dig: hielten, wieder in Nichts zerfallen, und, dem Traktat zufolge, durfte nun eine Intervention unvermeidlich seyn; die Verhältnisse vom Februar vorigen Jahres wiederholen sih unter, wo möglich, noch vermehrten Schwierigkeiten ; die Krisis ist von der größten Wichtigkeit, und es fragt si jet, wozu das Bündniß von Frank- reih und England führen und was Rußland thun wird. Briefe aus Odessa vom i8ten d. äußern große Besorgnisse in Betreff der diesjährigen Aerndte. (Vergl. dagegen oben den Artikcl | Odessa.) Die Angelegenheit der Jnsel Samos soll beigelegt seyn.“

F nl F #-L.

Berlin, 2. Juli. Am 2sten v. M. hielt die hiesige Deu sche Gesellschaft eine dffentliche n E in E D e Herr Seminar - Direktor Diesterweg den ersten organischen Theil einer Abhandlung über den gegenwärtigen Standpunkt der Methodik des Deutschen Sprach-Unterrichts, un» der Professor von der Hagen kfielt einen Vortrag über die mythisch - chronologische Bedeutung der manniafaltigen Deut- shen Wochentage-Namen und ihre Etymologie. Es war die dritte ôffentliche Versammlung dieser Gesellschaft, welche erst mit diesem Jahre wieder öffentlich hervorgetreten ist, nachdem sie seit mehreren Jahren in einem kleinen Kreise von Freunden sich auf häusliche Versammlungen beschränkt, und darin fortwährend für ihren Zweck, vaterländishe Sprach- und Alterthums- kunde, imStillen gewirkt hat. Sie wünschte zu einer umfasscnderen wissenschaftlichen Thätigkeit die Theilnahme einer größeren An- zahl Miktglieder, die geneigt wären, Vorträge über einzelne Ge- aen inbe der Sprachgeschichte, des Wortthums, der prachlehre, der Kunst und Alterthümer des Deutschen Vaterlandes zu übernehmen, und besonders durch Mittheilungen des in diesem Gebiete neu Erscheinenden, so wie durch turze Beurtheilungen solcher Werke, das Jahrbuch, dessen Fortiezung die Gesellschaft nächstens herauszugeben gedenkt, zu bereichern ; und dieser Wunsch hat die erfreulichè Folge gehabt, daß vierzig neue Mitglieder si den zwdlf alten zugesellr, und am Stif- tungstage der Gesellschaft, den 16. Januar d. J., sich Alle um ersten Male versammelt haben. In den beiden ersten fentlichen Versammlungen, dergleichen fortan wenigstens alle Vierteljahre stattfinden, wurden fol.„ende Vorträge gehalien Der vorjährige Ordner, Hr. Direktor August, eröffnete die Sigsung mit einer kurzen Geschichte der, besonders durch sein Bemühen nunmehr so erweiterten Gesellschast, und übergab das Ordner- Amt dem Professor v. d. Hagen. Hieraüflas Herr Professor Fischer über die zur musikalischen Composition geeigneten Gedichte und der diesjährige Ordner mit Erinnerungen an einen Mitstifter der Gesellschaft (1815) K Jahn, aus Anlaß von dessen neuesten Erklärungen gegen eutsche Auswanderung und Ausländerei überhaupt. Jn der Jak dffentlichen Versammlung, am 17. April, las Herr Ir, Lütke Über den Ursprung und die Geschichte des Wortes ¿„Hahnrei“‘/. Dem folgte ein Vortrag des Herrn Pr. A. Benar1 Über den grammatischen Standpunkt unserer Zeit , und Herr Dr v. Grubér trug einige noch ungedrucckte Lieder Castelli’s in Oesterreichischer Mundart vor. Der zeitige Ordner, Prof. v. d Ha- gen, gab einen kurzen Bericht über die inzwischen gehaltenen “nicht öffentlichen Monats-Versammlungen, in welchen beiden das An- denken Schleiermachers gefeiert wurde (namentlich durch eine Vorlesung Über die Eigenthümlichkeit und Eintvirkultz Schleiermachers in Hinsicht auf Deutsche Sprache und Rede, von Herrn Dr. Bonnel), und fnüpfte daran die Abwehr einer Verunglimpfung des Verewigten zugleich mit anderen groß E, A in der Allgemeinen Zeitung *) B —- ‘Na usweis des so eben erschienenen V ichni der Studirenden auf der hiesigen Königl. Friedrich d Univerfirät beträgt die Gesammtzahl der immatrikulirten Stu direnden im gegenwärtigen Sommer-Semester 1863. Hiervon

bescloß

*) Die beide Vorträge: und: Schleiermacher und di Freimüthigen Nr. 19. 20. 21,

Fahn und die Auswander eUltraliberalen, Age 87. gedrudckt. n, flehen jevt im