1834 / 187 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Navarro, Mitglied des Staats-Raths; Ex-Mitglied des ehemaligen Raths der beiden Indien; den Grafen von Villanueva, Intendant der Havana; den Marquis de la Candelaria de Yaravabo; den Gra- fen von Fernandina; den Grafen von San - Roman, General- Lieutenant und General - Inspecteur der Milizen; den Grafen von Montenegro, General-Major und General-Capitain der Ba- learischen Jnseln; Don Jose Cafranga, Mitglied des Königli- chen Raths; Don Luis Balanzat, General-Major und General- Capitain von Granada; Don Jacobo Maria Parga, Mitglied des Königlichen Raths, und den Grafen von Taboada. Und es ist Mein Wille, daß jedem der obenerwähnten Proceres der von Meiner Königlichen Huld ihm verliehene Ernennungs - Titel zu- gefertigt werde. An Don Francisco Martinez de la Rosa, Präsidenten des Minister-Raths.““

Französishe Blätter enthalten folgendes Privat- Schreiben aus Madrid vom 18. Juni: „Sobald \sih das Gerücht von dem Herannahen der Cholera in der Residenz verbreitete, machte sich Alles aus dem Staube, ohne von Je- mand Abschied zu nehmen. Es war ein Schauspiel der voll- ständigsten Verwirrung. Die Einen flüchteten sich auf Wagen, die Anderen auf Eseln oder zu Fuß, Gepäck und Effekten zu- rúlassend. Man bot 10 Unzen Gold für einen Plaß in einem Wagen. Heute ist man etwas ruhiger, da die Regierung die Gewißheit zu haben scheint, daß die Cholera nicht úber Andu- jar hinaus vorgedrungen ist. Doch glaubt man, daß die König- liche Familie nicht in Madrid wohnen, sondern daß sie in Vista Allegre, einem Lustschloß der Königin Mutter, eine Meile von der Hauptstadt, bleiben und daß nach der Zusammenkunft der Cortes der Hof nah La Granja gehen wird, wenn die Aerzte und Weisen des Landes der Meinung wären, daß

Don Josto-Maria Jbaár Don Francisco Arango,

die Cholera nah Madrid kommen würde. Aus Leon und von anderen Punkten schreibt man, daß auf die Nachricht von der Capitulation des Don Carlos sich |o-

gleich eine große Anzahl von Beamten, die bis dahin ruhige Zu- schauer der Ereignisse geblieben waren, zu Gunsten der Königin erflárt hâtten, weil sie nun die siegreiche Partei ist. Es sind mehrere Listen von neuen Ministern im Umlauf und es wúrde gar nicht überraschend seyn, wenn man Herrn Martinez de la Rosa zum Präsidenten der Proceres-Kammer ernannt sähe. Die Insurgenten: Schaaren in La Mancha und im Königreich Valencia sind jebt ganz vertilgt. -— Mgen sagt, es würden sich 2 Regimenter der hiesigen Garnison der Division des Generals Rodil anschließen. Die Division des. Generals Rodil ist seit gestern in der Umgegend unserer Hauptstadt kantonnirt. Die Kd- nigin will übermorgen eine Musterung über dieselbe abhalten. Die Generale Carondelet und. Rodil befinden sich in unserer Hauptstadt. Die Cholera greift in Andalusien immer mehr um sich, do versichert man, daß sie dort keinen so furchtbaren Charakter hat, wie in dem Norden Europas; sie foll jeßt auch in Malaga ausgebrochen seyn. Der Russische Botschafter, Hr. von Oubril, hat nun die Hauptstadt verlassen. Die Kö- nigin hält sich in Carabanchel auf.‘

Suüurlei.

. Belgrad, 20. Juni. Briefe aus Bitoglia vom 13ten d. melden, daß daselbst ein Türkisches regulaires Armee-Corps von 8000 Mann stark bereits versammelt sey, und daß noch einige Tausend Mann nächstens von Konstantinopel erwartet werden. Ueber ihre Bestimmung verlautet noch nichts mit Bestimmtheit, indessen wollen viele behaupten, daß ihr Zwe nur vorläusig der sey, die Organisation des neuen Militair-Systems in Albanien, wo dieselbe die größten Hindernisse finden soll, zu unterstúßzen und hierauf nah Bosnien zu marschiren, und dort die Ordnung

—- ——-

Allgeme Befanntmachungen.

Bekanntmachung Von Seiten der 1sen Section der Byalistokschen Provinzial - Regierung wird hiermit öffentlich bekannt gemacht, daß der verstorbene ehemalige Polizeimeister in Droczczinske, Major Nauma Halbaschani, ein, an den Gutsbesiger des Bielkischen Kreises Grafen Jo- hann Potozki ausgeliehenes Capital von 10,000 Rub.| 5. Bco. Assignation hinterlassen hat. Weshalb die nächsten Erben oder Anverwandten des Verstorbenen hierdurch aufgefordert werden, entweder in Person oder durch Bevollmächtigte sich in dem Byalistocker Civil-Gericht zur Empfangnahme gedachter Erbschafc, mit Beibringung der geseßlichen Beweise

Dn

wo jeder Käufer Procent siche

Thlr, 30,

ihres Erbrechts darauf, zu meldcn, und zwar diejeni- LAUE wle gen, welche sch in Rußland befinden , binnen einem \ilbage - ÄSahre, diejenigen aber, welche sh im Auslande auf- á

Haltew,; spätestens binnen zwei Jahren, gerechnet von

iner Anzeiger für

in einer der besten Gegenden Schlesiens,

tirt werden kann), weiset zum Kauf nach

der Hanpt- und Residenz-Stadt Breslau

Rittergüter in jeder Gegend Schlesiens, 80 Wie in Sachsen, Oesterreich, im Königreich Polen, im Grolsherz. Posen etc., zu 400,000 Thlr, 300,000 Thlr., 200,000 Thlr., 100,000 Thlr., 80,000 Thlr., 69,000 Thlr., 50,000 Thlr, 40,000

Resiídene - Stadt Breslau im alten Rathhause.

762

wieder herzustellen, während andererseits die wahrscheinlichere Behauptung aufgestellt wird, daß, sobald der Groß-Wesir, dem der Oberbefehl über dieses Armee-Corps anvertraut seyn soll, in Bi- toglia eingetroffen seyn werde, der Marsch unmittelbar nach Bosnien , wo die größte Anarchie herrscht, werde gerichtet wer- den, um dort das Ansehen der Pforte wieder herzustellen.

Briefe aus Konstantinopel vom 10ten d. melden, daß der regelmäßige Courier von Smyrna daselbst ausgeblieben sey und man deshalb auch feine neue Nachrichten aus Samos habe. In- dessen ist eine Handels-Stafssette aus Smyrna in der Türkischen Hauptstadt mit der Anzeige angelangt, daß beinahe das ganze Fränkische Quartier in jener Stadt durch eine Feuersbrunst in Asche: gelegt worden ist. Der Zeitpunkt der Audienz des Grie- chischen Gesandten scheint einigentheils durch die Verhältnisse mit Samos bedingt. Die Hoëpodare der Moldau und Wallachei gedachten, in den nächsten Tagen Konstantinopel wieder zu ver- lassen.

N 0 d

Berlin, 6. Juli. Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist am áten Mittags in Stettin eingetroffen und am Zten früh Morgens mit dem Dampfboote von dort nach Swinemünde ab- gegangen, von wo aus Höchstdieselben sich zum Gebrauche des Seebades nach Putbus begeben wollen. |

Aus Warmbrunn schreibt man: „Jn den ersten Tagen des Juli wird hier die Bibliothek des Herrn Grafen von Schaff- gotsch zu allgemeinem Gebrauche geöffnet werden. Sowohl für den Búcher- Vorrath, welcher über 40,000 Bände enthält, als auch für die Naturalien-, Antiquitäten- und Waffen-Sammlung sind die Zimmer und Corridore der ehemaligen Propstei benußt. Ein sehr geräumiges, kühles Lese-Zimmer, welches zugleich die schône Aussicht über den Zacken hin nach Schreibershau, den Hochsieinen, dem Bibersteine und nach den Voigtsdorfer Bergen bietet, wird einen großen Theil des Tages über für die Leser offen stehen. Sobald die systematische Anordnung der Bücher beendet worden, soll dem Publikum eine nähere Mittheilung über das Wichtigere und Seltenere, was die Bibliothek einschließt, gemacht werden. Auch wird es gewiß denjenigen Badegästen und Bewohnern der Umgegend, denen wissenschaftliche Beschäfti- gung oder unterhaltende Lekcüre Bedürfniß is, angenehm seyn, zu erfahren, daß der Besiker der Bibliothek die reiche Fülle der- \elben noch durch eine literarische Hülfsquelle erweitern will; das Lese- Zimmer soll nämlih von Breslau aus fortdauernd mit einer Auswahl des Neueren aus jedem Gebiete der Literatur Und der besseren Journale versorgt werden.“

Auf dem am 24sten und 25sten v. M. zu Breslau abgehaltenen Pferde- und Viehmarkt waren aufgetrieben circa 1600 Pferde, 130 Ochsen (darunter nur 5 Stúck Schlachtvieh), 120 Kúhe, 8 Ziegen und 2314 Schweine. Obwohl das Zugvich wenig Nachfrage fand und der Absak daher nicht stark war , jo wurden doch dafür bessere Preise erreicht, als am vorigen Markt. Von den wenigen Schlacht-Ochsen wurde das Stúck mit 62 bis 70 Rthlr. bezahlt. Die Kühe waren geringerer Art und fanden nur Preise von 10 bis 28 Rthlr. pro Stück. Die Preise der Schweine gingen in Folge der bedeutenden Anzahl, welche auf dem Markt waren, um 3 bis 4 Rthlr. für das Paar gegen den lekzten Markt zurü.

Die heute Nachmittag hier eingegangenen Pariser Blätter vom 30. Juni sind durchaus. leer an politischen Neuigkeiten. Der König der Belgier wurde am Abend dieses Tages in Neuilly erwartet, um nach einem zwei- oder dreitägigen Aufenthalte seine Gemahlin nah Brüssel zurückzuführen.

S E M MARG Zv E E R I M M R C B S N A I D C

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en Ritteraite sein Capital wenigstens zu 10 r verzinset erhält (was documen-

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Leopold Fröhlich'

dom: Tage des Erscheinens dieser Publication. Den

, April 1834. : 4 Regierungsrath Stephanowitsch.

-chrieben) Litera (unters{hr! Secretair Lätkofski.

E

Jem. tue 4 tra” r 1 i

Die Inhaber von Actien auf das Grundstück des Geselligen Vereins der Gesellschaft der Freunde, ladet zu einer General - Versammlung am 23. Juli

. 1834, Nachmittags 4 Uhr, im Local des Vereins,

eue Friedrih Straße Nr. 35, ein. % Be Our eco n.

Neuestes pr

liche Anweisung,

Klichenmeisie

D A : f io | “_ |ches Handbuch Run O O: und Ai:

Die nächste General-Versammlung und Verloosung wird am 31. Juli d. J. ftatt finden. Unter Andern

werden Gemälde der o Ahlborn, Begas, Bende

Von demselben Reues prak höhere H

nin, Hildebrandt , Hübner, Köhler, Schröter und Anweisun Sohn, dana sie sämmilich, wie wir hoffen; bis dahin fien Speise vollendet werden, mit zur Verloosung kommen. Be- schmackhafte

hufs derselben wird in Berlin die Liste der dort bei- buch der f

trecenden Mitglieder am 1. Juli d. J. geschlossen, und werd-n diejenigen, welche dem Verein beizutreten wünschen, ersucht, bis zu diesem Tage bei Herrn G. Gropius, S Nr. 1, sich zu melden, und die Actirn einzulvjen. S /

Die Haupt Accienrolle in Düsseldorf wird ers am 94 Zuli d. I. gehlossen, und können daher rift-

15 Thlr.

tischen Ftthalts.

liche; mit Esasendung dessen verkundene Anmeldungen, ger Speise- und Küchenzettel,

menn sie bis zu diesem Tage hier eingehen, noch rea-|Anordnung von

firt werden. Ar S bark, den 19. Mai 1834.

Der Verwaltungsrath des Vereins.

gleich zu fiellen

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1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 5. Juli. | 6 Uhr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. j Beobachtung,

Luftdruck.. |337,2 o'Par.|337/1 o’’Par./336,9 o Par Quellwärme 7,5 ® R,

uftwärme | 13,5 °R. | 23,7 °R. | 14/,1°R. j S hanounit 9, 8 N: [1 i/2 ° R. 10, R, Flußwärme 18,0 ° R. Dunftsättg.| 75 pCt, 40 pCt. 75 pCt. sBodenwärme 13,6 ° R, Wetter... | heiter. heiter. heiter. [aoduna, 0,515" Wind... OSO. D. O. E Me Ls N Wolkenzug D, Niederschlag 0.

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 1. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 525. 58 dóô. 976 Ausgesetzte Schuld 158 Kanz-Bill. 23,5. A412 Amort. 914. 328 744. Russ. (v. 1831) 98, Preuss. Prämien-Scheine. 103. do. 45 Anl, 985, Oesterr, 985. 52 Span. 73%. 35 90. Antwerpen, 30, Juni. Zinsl. 20. Metall. —. Preuss, Pr.-Sch. London, 28. Juni. Cons. pr. compt. v2. Span. 491, 38 50, 497.

Span. 55 7 lf.

Griech, x,

1825 —. Holl. 22% 522, 2, Dg 971. 97. Portug. v. 1831 7924. 80, Bras. 763, Columb. 33, 324. Mex. 65 45%. Wien, 1 Juli.

59 Met. 9915, 42 90, Bank - Actien 1259, Loose zu 100 F —, Part.-Obl. —. Neue Anleihe v. 1834 5674.

Königliche Schauspiele.

Montag, 7. Juli. Jm Schauspielhause: König Enzio, hi- storisches Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach.

Dienstag, 8. Juli. Jm Schauspielhause: Warum ? Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Von Sieben die Häßlichste, Lustspiel in 3 Abth., von L. Angely.

Mittwoch, 9. Juli. Im Opernhause: Der Templer und die Jüdin, große romantische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Mu sck von Marschner. (Dlle. Grosser: Rebecca, als Gastrolle.)

Kong Les heater.

Montag, 7. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Der Schuß; geist, R Legende in 6 Akcen, nebst einem Vorspiele, von

DHebue,

Dienstag, 8. Juli. 2 Aften. Musik von Bellini.

Mittwoch, 9. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Charakter-Gemälde in 4 Akten, von Bauernfeld. Hofmeister in tausend Aengsten, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Französischen, von Th. Hell.

NEUESTE BŒRSEN - NACHERICITTEN.

Paris, 30. Juni. Heute schloß 5proc. Rente 1096. 40. Zproc. 77. 90. 5proc. Neap. 95. —-. Z5proc. Span. perp. 751. Zproc. do. 474. Z5proc. Cortes- Obligat. 382. Ausg. Span, Schuld 182.

Frankfurt a. M, 3. Zuli, Oesterr. 3proc. Metall 100,7. 100,5. 4proc. 91-7. 914. 23proc. 544. Br. 1próôc. 235, Br. Bank-Actien 1546. 1544. Part.-Obl. 1393. Br. Loose zu 100 Gulden 2094. Br. Preuß. Präm.-Sch. 574. 574. do. 4proc, Anl. 95. 942. Holl. 5proc. Oblig. von 1832 952. 95%. Loose 655. 6952. perp. 484. 485.

Redacteur Catte. ———————_SKSRIRY.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

er allervoll-|Anschafung sehr erleichtert und die Ausgabe dafür

ner auch Kar-|nicht ({ühlbar is, und machen zugleich bekannt , daß f wir den so außerst wohlfeilen Preis für das herrlih F 8vo. geh. 10 sgr. |ausgeftatrete Werk, nur noch einige Zeit befiehen

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Der Deutsthe in Algiet,

oder zwei Jahre aus meinem Lebeu, Von August Jäger, __ genaunt v. Schlum b. Mit der Ansicht von Algier. Preis der Lieferung à 24 Kr., 6 ggr. oder 75 sgr. Die erste Lieferung enthält:

für gesellschaft-

s

Languer. Preis 20 sgr. sch vorftehendes 1 der Seereise. Anblick und erer Eindruck des Landes mit Recht allen eprüfcen Rathge- ren bedürfen. Berlin,

im Hospitale. Zurückkehr zum Korps. Aufenthalt il Mustapha Pascha. Beschreibung der Stadt Algier, de? Landes, der Bewohner. Gemegel bei El-Uphia. Be: ziehung eines Laaers. Sturm und. Scheiterung eines Schiffes. Unglükliche Recognoscirung. | zweier Deserreure. Leiden durch die drückende Hilt Ermordung eines Pikets. Beunruhigungen durch dit Beduinen.

m dem Schicksal , das so manchem jungen Brausekopf in Algier zu Theil wurde, daß es gewiß für Jederman!i höch interessant ift.

Königl. Beamte j : "M ‘| Stuttgart, im Juni 1834.

O pratus Wil-[lin (Stechbahn Nr. 3)/- Posen, Bromberg, Gueset,

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Die Unbekannte, romantische Oper in |

Helene, f Hierauf : Der

L Poln. f 5proc. Span. Rente 725. 724. Zproc. do. f

Ankunft in Straßburg. Engagement zur Fremde f Legion. Reise von Straßburg nach Toul. Beschre/ f bung der Fremden-Legion. Marsch von Toul bis Tou ff lon. Besuch. des dortigen Hafens und Arsenals. Ein schiffung und Abfahrt. Beschreibung des Schiffleben), F

und der Stadt Algier. Landung daselbst. Aufenthalt

Executiol f

Dieses Werk giebt eine so klare Schilderung vos

; Fr. Brodhag' {e Buchhandlung Die Buchhandlungen von E. S. Mittler in Ber-

Culm und Vincent in Prenzlau nehmen Befiellul-

Vei W. G. Korn in Breslau iff erschienen, un) in der Nauk schen Buchhandlung in Berlin, Haus

Superintendent der Königl. Preuß. Ober - Lausiy und

Allgemeine

R E E E e E T T Cre D IAS N TEIE A

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Berl, Dic

T O S E T R

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Preußische Staats-Zeitung.

18534 E v U T d met G N i 0 Dn

ode T R Ea d Ti

Amt che NaGr1ch ten. | Kom: des Tages. Se. Majestät der König haben dem Prediger Schmeil zu

geinswalde , Regierungs -Bezirk Frankfurt, den Rothen Adler- Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Die ôffeutliche Sißung der Königlichen Akademie der Wis- enschaften zur Gedächtniß- Feier von Leibniß, am 3. Juli, er- ete der vorsizende Secretair Herr Encke. Eine Preis - Ver- sung fand dicseómal nicht statt, da die laufenden Preis-Auf- en über den Biela’ schen Kometen und über das (lexandrinishe Museuin erst in den Jahren 1836 und 1835 ur Entscheidung kommen. Die neue Preisfrage, welche die sosophisch- historische Klasse in diesem Jahre aufiellt, betrifft die Geschichte der innern Verwaltung der Brandenburgish-PreußischenStaaten unter dem großen Churfürften, Friedrich l. und Friedrich Wilhelm i, r deren Bearbeitung, insofern cine zwiesache Art bloß nach edructen Quellen oder mit Benußung ungedruckter archivalischer M achrichten sich denken läßt, ein auéfägriicheres Programm das Nähere enthalten wird. Der Termin der Einsenbung unter den B eréfômmlichen Formen is der 1. März 1836, ‘der Preis m} Dukaten. Im Laufe des verslossenen Jahres hat die Afademie ihr s ordentliches Mitglies, den Herrn Professor Heinrich , der cinen Ruf an die Univerfität zu Kiel angenommen at, zum aitswärtigen Mitgliede der philofophisch-historischen Klasse wählt. Die phyfikalisch;,rmuathematische Klasse erwählte gleichfalls im auswärtigen Mitgliede den Hrn. Rubert Brown int London. Zu Korrespondenten wurden im verflossenen Jahre erwählt ic Herren: Professor von Baer in Königsberg, Rathêe in Dor- at, Hvoker in Giaszow, Lindley in London, Treviranus in Bonn, uchó in Múnchen, Gmelin in Tübingen, Weber in Göttingen, on Schlechtendal in Halle, | harles Gaudichaud inckParis, BVigors in London, Chreveuil in atis, A, Dumas in Paris, Airy in Cambridge und Rosellini

i Zum Schlusse der Sigung las Herr Ranke den z1eiten heil seiner Achandlung zur. Geschtck{hte der Jtaliänischen

Angeki Ler Wirilicßze Geheime Ober- Finanz - Bath, Präsident der Ha-pt-Verwaltung der Staats-Schulden d Chef des Sechandluu,„s- Instituts, Rother, von Karlsbad.

Adbgereit: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, Fürst rucki-Lubecki7 nach Paris.

Al A Bn t A4 aAngceTommen:

C049 Ma M Mem M Lan O

Sranlyrei M

h Paris, 30. Juni. Der König arbeitete gestern in Neuilly

t den Ministern des Krieges und des Jnnern. Gegen Mit- g fam die gesammte Königl, Familie zur Stadt, und die Kö- gin besuchte mit der Königin der Belgier und den Prinzessin- n Adelaide, Marie und Clementine die Gewerbe- Ausstellung.

Mittag hatten die Stabs-Ofsiziere der Tags zuvor von Sr. tajestät gemusterten Regimenter die Ehre, zur Königl. Tafel zogen zu werden. Gegen Abend kehrten JJ. MM. nach euilly zurü.

Von den zuleßt ernannten neuen Deputirten sind, zur Er- zung des sucessive von uns gegebenen Verzeichnisses, noch Fol- nde vamhafc zu machen:

In Trévoux, der min. Kand. Pierrier; in Châtegu-Thierry, der K. d. O pp. u. Ex: Dep. Gr. v. Sade;

Fin Moulins, der K. d. Opp. und Ex-Dep. von Tracy; in Digne, der min. K. und Ep:Dep. Gravier ; in Sisteron, der K. d. Opp. und Ex-Dep. General Leydet; in Embrun, der K. d. Opp. und Ex-Dep. Allier; in Gap, der K. d. Opp, und Ex-Dep. Faure; in Joyeuse, der K. d. Opp. Mathieu; in Mézières, der min. K. Oger;

n Sédan, der min. K. und Ex-Dep. Cunin- Gridaine; n Painiers, der K. d. Opp. und Ex-Dep. Marschall Clauzel ; Un Foix, der K. d, Opp. Dugabé, Legitimijk;

Mn Troyes, der min. K. und Ex-Dep. Vernier;

Min Carcassonne, der min. K. de la Redorte;

in Limoux, der min. K. und Ex-Dep. Peyre;

in Saint-Afrique, der min. K. und Ex-Dep. Vergnes; in Milhau, der min. K. und Ex-Dep, von Nogaret; in Espallion, der min. K. Guizard; i

in Rhodez, der min. K. u. Ex-Dep. Merlin;

in Arles, der K. der Opp. Neybaud, Legitimist ;

in Marseille, der min. K. und Ex-Dep. Reynuard;

in Bayeux, der min. K. Deóhameaux ;

n Aurillac, der min. K. und Ex-Dep. Bonnefons;

in Angouleme, der main K Aibert, Sohn;

n la Rochelle, der min. K. und Ex-Dep. Admyrault; i Saint - Jean - d’Angely, der min. K. Desmortiers; n Bourges, der min. K. und Ex-Dep, Devaux ;

n Uzerche, der min. K. und Ex-Dep. Gautier ;

n Tulle, der min. K. und Ex-Dep. Bedoch;

n Guingamp, der min. K. Sauveur-Lachapelle ;

n Guéret, der min. K. und Ex-Dep Leyraud;

n Bourganeuf, der K. d. Opp. Emil Girardin;

Fn Aubusson, der min. K. und Ex-Dep. Vicomte Cornudet; în Périgueux, der min. K. und Ex-Dep. Périn;z

n Verneuil, der min. K. und Ex-Dep. von Ranié;

Aug. de Saint -: Hilaire in Yaris,-

in Quimper, der min. K. Toulgoët;

in Le Vigan, der K. der Opp. und Ex-Dep. Bousquet ;

in Nimes, die min. K. Viger u. v. Chastellier, Leßterer Ex-Dep. ;

in Alais, der min. K. von Daunant;

in Uzès, der min. K. und Ex-Dep. Teste;

in Brioude, der K. der Opp. und Ex-:Dey. Mallye ;

in Mühlhausen, der K. d. Opp. u. Ex-Dep. Nikolas Koechlin ;

in Kolmar, der min. K. von Golbéry;z

in Montpellier, der K. d. Opp. Alph. v. Hautpoul, Legitimist;

in Saint-Pons, der min. K. Marquis von Dalmatien;

in Lodève, der min. K. Fumeron - d'Ardeuil;

in Montfort, der min. K. und Ex-Dep. Gaillard- Kerbertin ;

in Vienne, der min. K. von Terrebasse ;

in Saint - Claude, der min. K. Monier;

in Dax, der min. K. und Ex- Dep. Duséré;

in Saint- Chamond, der min. K. und Ex-Dep. Ardaillon ;

in Orleans, die min. K. Sóvin-Moreau und Crignon- de -

___ Montigny, Legterer Ex-Dep. ;

in Gien, der K. der Opp. und Ex-Dep. Baron Roger. *)

Das Journal des Débats enthält Folgendes: „Die

Wahlen sind beendigt. Der Augenblick ist gekommen, einen Blick auf die Resultate derselben zu werfen. Mit- Recht darf man behaupten, daß noch zu feiner Zeit und in keinem Lande die Wahlurne jemals ein o schönes Ergebniß geliefert hat; denn es handelte sich diesmal für Frankreich nicht bloß um eine jener gewöhnlichen Krisen des Repräscutativ- Systems; das Land hatte vielmehr zwischen den beiden Grundsäßen zu wählen, die seit 40 Jahren um die Herrschaft Frankreichs und der Welt strei- ten. Es handelte sich darum, den Abgrund der Revolutionen aufé Neue zu erdôffnen, oder ihn für immer zu schließen, neuc Abentheuer zu wagen, oder das Bestehende aufrecht zu erhalten. Frankreich hat das Lelztere gewählt: es will sich den Thron von 1830, seine verfassungsmäßige Ordnung und die Politik des 13ten März, welcher Herr Casimir Dérier seinen Namen geliehen, bewahren. Diese Politik besteht ganz einfach darin, alle Parteien unter das Joch der Gesehße zu beugen, jedem Geiste der Propaganda und jeder Reaction zu entsagen, und im Jnnern wie nach Außen hin mit ernstem Willen die Charte und die bestehenden Traktate aufrecht zu er- halten , —- eine wohlthätige Politik, die allein die Monarchie und die Revolution von 1830 befestigen kann. Die Wahl - Kol- legien haben sih im Sinne dieses Systems ausgesprochen, und es ist jeßt klar erwiesen, daß die Oppositions - Parteien, sie mô- gen nun einzeln oder vereint handeln, gegen die öffentliche Mei- nung nichts vermögen : sie haben ebeæ#- so sehr in dem friedlichen Wahl - Kampfe, als nit den Waffen in der Hand den Kürzeren gezogen, und obgleich die Kombattanten der Vendée und diejeni- gen des Klosters St. Mery ihre Banner vereinigt hatten, so hat ihnen dies doch keinen Nußen weiter gebracht, als daß sie sich dadurch dem Lande nur um s\o verhaßter gemacht haben. Das Resultat der Wahlen hat den Beweis geliefert, daß bei dem ge-

- genwärtigen Zustande der Gesellschaft dte revolutionnairen Grund-

sábe eben so sehr verabscheut werden, als die contre-revolution- nairen, und daß, wenn Frankreich die Freiheit bei sich wie bei anderen liebt, es dieselbe do Niemanden aufzubürden gesonnen ist, daß es jeden Krieg um Grundsäße verwirst, daß es sich kei- neswegs fúr verpflichtet hält, den lezten Thaler und den lebten Mann auszugeben, um die Welt zu revolutionniren, und daß es, ohne den Krieg zu scheuen, wo er ihm geboten wird, jeden chrenvol- len Frieden bei Weitem vorzieht. Die Wahlen verleihen der Regierung ein jähriges Budget, das sie in dem Interesse ihrer Macht und ihres Ruhmes verwenden kann. Heut zu Tage giebt es wenig Mo- narchien, die so fest ständen, daß sich mit voller Gewißheit von ihnen sagen ließe, sie könnten auf einen solchen Credit fúr die Zukunft rechnen. Diese Vortheile müssen Jedermann einleuch- ten. Die Parteien mògen immer vor Unwillen Úúber ihre Nie- derlage knirshen; ihr Zorn wird sich bald legen, denn die ein- zige Nahrung der Parteien ist die Hoffnung, und diese geht ihnen jeßt ab. Das Einzige, womit sie sieh noch schmeicheln, ist, daß die Regierung ihre günstige Stellung mißbrauchen werde. Die Verwahrer der öffentlichen Macht müßten aber eben so un- dankbar als ungeschickr sein, wenn sie sih an denselben Freihei- ten vergreifen wollten, denen sie ihr Glück verdanken. Eine Macht, die durch die Tribune, die Presse und das Wahlgesetz be- steht, wird gewiß ihre Kraft und Ehre darin suchen, diese Stú6en zu respektiren.‘/ Der Courrier français antwortet auf diese Lobrede, in so weit sie das 5jährige Budget betrifst : „Die Freude, die das Ministerium über den von ihm errunge- nen Sieg empfindet, macht es hochmüthig, sogar gegen die Eu- ropâäischen Monarchien. Wenn man sich aber stark fühlt, wenn man versichert zu seyn glaubt, daß man noch 5 Jahre leben werde, so braucht man freilich nicht mehr so viele Umstände zu machen. Wenige Monarchien soilen fär ihren Kredit eine so \chône Aussicht haben als Frankreih. Jn Wahrheit, diese Monarchien werden über eine solche Prophezeihung tief gerührt seyn. Die Ungeschicktheit, die das Journal des Débats hier in seiner trunkenen Freude begeht, i um so schlagender, als, wenn innerhalb 5 Jahren einer von jenen Monarchien, die weniger dauerhaft seyn sollen, als die unsrige, wirk- lich irgend ein Unglück zustieße, noch gar nicht erwiesen wáre, daß die Französische Regierung nicht den Gegenstoß davon empfinden und dadurch behindert werden würde, ihr Zjähriges Budget in so großer Ruhe und Sicherheit zu verzehren, als das Journal des Débats es uns -verkündigt. Dies ist wenig- stens unsere Ansichr, wenn gleich es sonst nicht unsere Sache ist, den Regierungen die Nativität zu stellen, oder“ ihnen gar ihr bevorstehendes Ende zu verkündigen.“

Die Tochter der Herzogin von Berry hat der in Lyon be- stehenden Kommission zur Unterstükung der shuldlosen Opfer der leßten Unruhen durch die Vicomtesse von St. Priest einen Beitrag von 100 Oesterreichischen Papier-Gulden zustellen lassen.

Herr Dupin wird am 5. Juli aus London hier zurückerwartet.

*) Wir werden morgen den Schluß dieser Liste geben.

An Marseille ist ein Seebad errichtet worden, das schon in diesem Jahre ziemlich zahlreich besucht wird.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. - Oberhaus. Siz- zung vom 28. Juni. Dem Antrage gemäß, den der- Graf von Malmesbury am Schluß der gesirigen Sizung noch ge- stellt hatte, erschien heute der Drucker der Morning Post, Herr Thomas Payne, vor den Schranken des Hauses, utn wegen des vom Lord-Kanzler inkriminirten Artikels verhört zu werden. Das Verhör führte zu dem Resultat, daß der Vorgeforderte, als blo- ßer Druer des Blatts, keine Auskunft Über den als eine Schmähschrift bezeichneten Artikel zu geben wußte; und nachdem darauf der Lord - Kanzler selbst die Freilassung des Druckers beantragt haite, die au genehmigt wurde, beschloß das Haus, auf den Antrag des Grafen Grey, den Herausgeber der ge- nannten Zeitung, Herrn Biddlestone, auf Montag. vorzuladen.

Oberhaus. Sizung vom 30. Juni. Heute stellte sich, der an ihn ergangenen Aufforderung zufolge, Herr Biddlestone, als Redacteur der Morning-Post, vor der Barre des Hauses und suchte, nachdem er die Verantwortlichkeit für den Artifel, der als eine Verlegung der Privilegien des Hauses betrachtet wor- den, auf sih genommen hatte, seine darin niedergelegten Aeuße- rungen zu vertheidigen und sich gegen die Beschuldigung zu recht- fertigen, als sey er von irgend einer bôswilligen Absicht geleitet worden. Er wurde jedo auf den Antrag des Lord Denman in Haft gebractt, obgleich Lord Brougham selbst den Wunsch geäußert hatte, daß dem Angeklagten die Strafe erlassen werden möchte. Man glaubt übrigens, daß derselbe, auf eine von ihm einzureichende Petition, wie dies bei solchen Gelegenheiten gewöhnlich geschieht, seiner Haft entlassen werden und daß die Sache damit abgemacht scyn wird. Der Marquis von Londonderry zeigte am Schluß der Sigung noch an, daß er am nächsten Freitage dem Grafen Grey cinige Fragen in Bezug auf Don Carlos und in Bezug auf den von Portugal immer noch nicht ratificirten Quadrupel- Traktat vorlegen werde. Dann wurde die Bill zur Verhird:- rung der Bestechungen bei den Wahlen zum zweitenmal verlesen.

Unterhaus. Silzung vom 30. Juni. Den größten Theil der heutigen Sißung nahm die Erörterung der Jrländischen Zehnten - Bill ein, zu welcher Herr Littleton, der Secretair für Jrland, der diese Bill bekanntlich eingebracht hat, mehrere Amendements vorschlug; da sich sowohl Herr O’Connell, dem die Bill zu wenig zu bewilligen schien, als Herr Stanlcy, der zu große Zugeständnisse darin finden wollte, zur näheren Erwägung derselben noch einige Bedenkzeit ausbaten, jo wurde der Ausschuß über die Bill noch weiter hinausgeschoben. Lord Althorp sprach sodann die Hoffnung aus, daß das Haus morgen der dritten Lesung der Armen-Bill den Vorzug vor den übrigen Geschäften einráumen wúrde, da dieselbe so wichtig sey daß sie nicht zeitig genug in das Oberhaus gelangen könne. Herr Attwood er- klärte dagegen, daß er morgen seinen Antrag in Bezug auf das Papiergeld zur Sprache bringen wolle, der schon 5 Monate im Protokoll verzeichnet stehe, und daß er sich daher der Motion des edlen Lords auf jede mögliche Weise widersezen werde. ÄUuch Herr Potter bedauerte es, daß man dem Lande nicht die ge- hdrige Zeit lassen wolle, die wichtigen in der Armen- Vill vorgenommenen Veränderungen in Erwägung zu ziehen. Herr Grote dagegen meinte, die Bill sey hinlänglich erörtert wor- den, uad man músse alles Mögliche thun, um ihren Fort- gang zu beschleunigen, worauf Herr Hodges entgegnete, er werde vielmehr darauf antragen, daß die Bill erst über 6 Mo- nate zum drittenmale verlesen würde. Hierauf erhob sich Lord Palmerston, der bekanntlih am Freitage erklärt hatte, daß sich unter den Papieren, welche die Regierung besibe, kein Brief des Generals Moreno an Torrijos befinde, auf den sich die ge- gen das Verfahren des Ersteren gerichteten Beschuldigungen besonders stüßen könnten, und berichtigte diese Angabe als einen Jrrthum, indem er dem Hause anzeigte, daß je- ner wichtige Brief allerdings in Abschrift vorhanden scy und mit den übrigen auf die Angelegenheit Moreno's bezüglichen Papieren zugleich dem Hause vorgelegt werden solle. Gegen den Schluß der Sibung brachte Herr Baring noch eine Bill zur Regulirung der Beförderung von Zeitungen durch die Post cin; er {lug vor, daß Zeitungsblätter, die vom Auslande kämen, und inländische Blätter, die ins Ausland versendet würden, ein ‘Porto von 2 Pence entrichten sollten, und daß der General-Posktmeister auch einzelne Broschüren einer verhältnißmäßigen Abgabe unter- werfen solle. Die Bill wurde zum erstenmal verlesen.

London, 1. Juli. Jhre Majestäten beehrten auch das dritte und vierte Konzert, die am Sonnabend und gestern in der Westminster-Abtei stattfanden, wieder mit Jhrer Gegenwart, begleitet von der Herzogin von Kent, der Prinzessin Victoria, dem Prinzen Georg von Cambridge und der Prinzessin Auguste.

err Dupin war gestern zu einem Diner bei der Herzogin von Kent eingeladen und hat daher seine Abreise nach Frank- reich auf heute verschoben.

Der Russische Graf Medem ist von St. Petersburg hier angekommen; die Morning-Post meint, diejer Herr scy zum Nachfolger des Fürsten Lieven bestimmt.

In der heutigen Sißung des Oberhauses legte Lord Wynford die Abbvitte des Herausgebers der Morning - Posk, Herrn Biddlestone, vor, die morgen in Erwägung genommen werden soll. Der Herzog von Cumberland nahm im Na- men des durch Familien - Verhältnisse entfernt gehaltenen Mar- quis von Londonderry dessen auf Freitag angekündigte Motion in Betreff des Quadrupel- Traktats zurück. Sodann erhob sich Graf Grey, um äuf Verlängerung der Jrländischen Zwangs- Bill anzutragen.

Jm Unterhause beantragte heute Lord Althorp die dritte Lesung der Armen-Bill, wogegen Herr Hodges, unterstüßt von Sir H. Willoughby, auf deren Verwerfung antrug.

Der Globe hofft, daß die Herren Cutlar Ferguson und

| Oberst Leith Hay, die sich, weil sie ein Amt im Ministerium