1834 / 187 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

angenomimnen haben, ciner neuen Mahl unterwerfen müssen, ohne Opposition wieder gewählt werden wrden.

Am 2sten v. M. ging Don Carlos mit seiner Familie von Portsmouth nach Bromptvn ab; seine Abreise wurde durch Königl. Salutschüsse verkündigt. Vorher hatte der Admiral Maitland die hohen Fremden auf seinem Flaggen-Schiff und in seiner Wohnung festlich bewirthet. Die Spanischen Generale Romagosa, Amarillas, Balmaseda und Andere haben Wohnungen in Portémouth gemiethet; 106 Personen vom Gefolge des Don Carlos waren nah Hamburg abgegangen ; auch war noch das Schiff „Gipsy// mit 85 anderen Flüchtlingen in Portémouth angekom- men und am 26sten wieder abgesegelt.

Dem General Mina, der binnen Kurzem in seine Heimath

zurticffehren wird, gaben am Sonnabend seine Verehrer ein glän- zendes Diner, bei welchem sich sehr viele ausgezeichnete Mán- ner des Jn- und Auslandes cinfanden, etwa 300 an der Zahl. Sir Francis Burdett führte den Vorsis; ihm zur Rechten saß der General Mina, zur Linken der Spanische Botschafter Mar- nis von Miraflores, und neben Ersterem Lord Lynedoch sein ehemaliger Wafsfengefährte; außerdem bemerkte man unter den lnwesenden den Portugiesischen Botschafter, den Mexikanischen Gesandten, Señor Arguelles, Lord James Stuart, Sir Edward Codrington, Herrn O’Connell, Herrn Sheil, die Admirale Fle- ing und Sartorius, den Oberst Hodges, die Herren Hume, »(ccwood und Dr. Bowring. Auf der Gallerie befand sich die Gattin des Gefeierten nebst mehreren anderen Damen. Nach den Toasts auf Jhre Majestäten und die Prin- zessin Victoria wurde die Gesundheit der Königin vón Spanien ausgebracht, worauf der Spanische Botschafter sich erhob und die Gesellschaft in Französischer Sprache folgendermaßen anredete : „Dieser Tag is derjenige in meinem Leben , wo ih es am mei- en bedauern muß, daß ih die Englische Sprache nichr spreche, weil ih mich dadurch verhindert sehe, alle die Empfindungen auszudrücken, von denen ih mein Herz in diesem Augenblicck be- wegt sühle. Jndeß bitte ich Sie, meine Herren, meinen auf- richtiasten Dank für das glänzende Zeugniß zu genehmigen, das Sie von der Theilnahme ablegen, welche Sie für das Schicksal ies meiner Landéleute hegen, dessen Wünsche sich mit den mei- nigen für das Wohl dieses klassischen Landes der Freiheit und Civilisation vereinigen, in dem so viele Spanier in ihrem Un- alé eine ehrenvolle Zuflucht und Gastfreundschaft gefunden ha- ben. Stließlich erlauben Siemir, m. H., Jhnen Wahrheiten zu wie- derholen, die bei uns zu Grundsägen geworden sind: England i der aufrichtige und wahre Freund Spaniens. England und (cin erhabener Kdnig werden, ich hosfe es, stets Unter die Haupt- (‘üen des Thrones der jungen und siebenswürdigen Königin, vie denselben einnimmt, und der Königin Regentin, die mit fo viel Eifer und Entschlossenheit an Spaniens Glúcf arbeitet, zu rechnen seyn.‘ Darauf hielt Sir Francis Burdett eine Lobrede auf den General Mina; gegen Ende derselben erwähnte er auch des Spanischen Generals Moreno und verlas zwei Schreiben der Herren Saravia und Escalante, so wie eines von Herrn Markt, dem chemaligen Englischen Konsul in Malaga, zu Torri- jos Chren - Rettung die von der Versammlung mit dem größten Beifall aufgenommen wurden, während sich ein allgemeines Gefühl des Unwillens über Moreno fkundgab. Dann las der Oberst Hodges eine Anrede des Generals Tina an die Gesellschaft in Französischer Sprache vor, roeil der General, der in der lebten Zeit sehr unwohl war, sich noch nicht stark genug fühlte, dieses Amt selbst zu übernehmen. Sir F. Burdett zeigte demnächst an, daß er gestern von dem Grafen v. Survilliers folgendes Schreiben erhalten habe: „Ein persönliches Gefühl der Dankbarkeit und Sympathie für den General Mina hat mi bewogen, mich denen anzuschließen, die so bereit sind, der Aufrichtigkeit und Unabhängigkeit seines edlen Charakters die gebührende Huldigung darzubringen. Die Politik muß bei der Kundgebung solcher Empfindungen ganz zurüktreten. Fch habe die Ehre, Sie zu benachrichtigen, daß ih an dem auf morgen angeseßten Diner unmöglich Theil nehmen fann, und Sgnen den Ausdruck meiner Freundschaft zu erneuern.“ Der Graf, bemerkte Sir F. Burdett, habe anfangs dem Diner bei- wohnen wollen, und obgleich er es nachher für besser gehalten, davon zu bleiben, so habe er sich doch nicht enthalten können, in die Gefühle der Gesellschaft mic einzustimmen, was ihm um so mehr zur Ehre gereiche, als Niemand daran zweifeln werde, daß, wenn Joseph Bonaparte irgend einem Individuum seine. Ver- treibung von dem Spanischen Thron mehr als einem anderen zu verdanken habe, dies Jndividuum der General Mina sey. Herr O'‘Connell brachte sodann einen Toast auf die Spanischen und Portugiesischen Cortes aus und Sir Edward Codring- ton auf das Wohl der Admirale Napier und Sartorius, so wie aller Engländer, die für Portugals Befreiung getämpft, wobei er bemerkte, daß die Thaten des Admiral Navier in der Geschichte, keines Landes von anderen übertroffen würden, daß aber auch dem Admiral Sartorius cin Theil dieses KFußms gebühre, indem dieser es gewesen, der die Portugiesische Narine zu solchen Thaten vorbereitet und geschickt gemacht habe. eiden tapferen Admirälen, fügte er hinzu, wollten ihre Freunde, sobald der Erstere von Poitsmouth in London eintresse, ein ge- meinschaftliches Diner geben, um ihnen ihre Achtung zu be- eigen, e Der General Moreno foll, nachdem er in Erfahrung ge- Hracht, daß die Englische Regierung ‘denjenigen Gefährten des Don Carlos, die großer Verbrechen angeschuldigt werden, ihren Schus verweigere, London verlassen haben und nach Hamburg abgegangen seyn.

Der Courier sagt, es werde jest niht mehr bestritten, 5a die am 16ten, 18ten und 19ten v. M. in den nördlichen rovinzen von Spanien stattgehabten Kämpfe zum Vortheil * Karlisten ausgefallen seyen, s0 daß Quesada sich glücklich ge- t habe, mit beträchtsichem Verlust nah Pampelona zu ent: 1men.

Die Times gab gestern ein Schreiben des Portugiesischen Lriegs- Ministers, Herrn Freire, worin dieser dem Lissaboner Korrespondenten dieses Blattes das Zeugniß giebt, daß er keines- weges von seinem Kollegen, dem Minister Silva Carvalhdò , etr- ézuft sey, und daß man daher nicht behaupten könne, daß dic Times unter dem Einfluß des jelzigen ‘Portugiesischen Ministe- riums stehe. Diesem Schreiben ist noch ein anderes von dem visaboner Korrespondenten der Tímés, A. O., beigefügt, in welchem sie von diesem das leading journal ber ganzen Belt genannt wird. Der Globe übershreibt daher spott-

‘ise die Artikel, die er heute aus der Times. taittheilt, „„ Urtifel aus „dem leading journal der ganzen Welt.‘

An der hiesigen Börse heißt es, der Rest der Portugiesi-

ven Anleihe, zum Betrage von einer Million, sey von Herrn

‘endizabal zu 89 pCt. negóziirt worden.

Jn den ersten Tagen der vorigen Woche wurde pld6lich die T achter cines hiesigen “Tonkünstlers, Miß W., œin siebzehnjähri- ¿s Mádchen, von ihren Eltern vermißt. Dcr Vater erinnerte

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sich einiger Umstände, die seinen Verdacht auf Paganini fallen ließen, der sich als sein Gönner bewiesen hatte, und den éer nun für den Entführer .seiner Tochter hielt; da er wußte, daß derselbè so eben London verlassen hatte, um sich nach Boulogne zu bege- ben, so machte er sih sogleih nach Dover auf den Weg und fuhr am folgenden Morgen mit dem ersten Packet - Boot nach Boulogne; schon unterweges erhielt er Kundschaft von der Entslohenen. Er erreichte Boulogne noch vor seiner Tochter und versah sich auf der Stelle mit dem nôthigen Beistande, um sich ihrer, sobald sie an der Französischen Küste landen würde, mit Gewalt zu bemächtigen. Er bedurfte jedoch keiner Zwangsmittel, denn da der berúhmte Violinist ihr niht zur Seite war, als fie ihrem Vater begegnete, so ließ sie sich nach einigem Sträuben von diesem zur Rückkehr nach England bewegen, und Paganini mußte seine Reise von Boulogne nach Paris allein fortseben. Vater und Tochter langten am Donnerstag Abend auf einer Landkutsche von Dover in London an, und Ersterer soll Willens seyn, das Náhere dieser Geschichte öffentlich bekannt zu machen; ein hiesiges Blatt meint jedoh, er werde sich wohl eines Besseren besinnen.

In Bezug auf dié in Liverpool über Danzig eingeführte Thee-Ladung haben die Lords der Schaßkammer entschieden, daß dieser Thee zum Verbrauch im Inlande nicht zuzulassen seyz doch wurde die Erlaubniß ertheilt, die Ladung wieder aus- zuführen.

Nachrichten aus Jamaika vom 17. Mai dort bereits 90,000 Pfund von dem Darlehne der

JFegierung angekommen.

In New-York hegte man, laut Nachrichten vom 9. Juni, die Erwartung, daß die im Senat angenommenen Resolutionen dès Herrn Clay, die auf Zurückstellung der öffentlichen Deposita an die Bank der Vereinigten Staaten abzweten , auh im Re- präsentanten - Hause durchgehen, von dem Präsidenten aber nicht genehmigt werden würden. Herr Stevenson hatte Kränklichkeit halber das Sprecher-Amt niedergelegt, und Herr John Bell aus Tennessee, ein eifriger Anhänger des Generals Aackson, war un- ter 21 Kandidaten zu seinem Nachfolger erwählt worden. An einem einzigen Tage waren in New - York 88 Einwanderer ge- landet, in Quebek seit Anfang der Schifffahrt {hon über 5000 und in ganz Kanada 11,000.

Zeitungen aus Bogota vom Ende März melden, daß der Bevollmächtigte des Staats Aequator zur Auseinanderseßung über die gemeinschaftlichen Schulden der drei Columbischen Re- publiken nun nächstens dort erwartet werde.

: Niederlande

Aus dem Ha-ag, 1. Juli. Se. Majestät der König be- findet sich fortwährend in der hiesigen Residenz und sieht der Ankunft des aus Wien zurückkehrenden Ministers Verstolk van Soelen entgegen.

Erst heute Mittag ist der erste neue Hârings-Jäger mit 20 Tonnen hier angekommen; alle neue Hôringe, die bisher im Auslande für Holländische ausgeboten wurden, sind feine solche gewesen.

Heute is hier die jährliche Versammlung- der Provinzial- Stände von Holland eröfsnet worden.

Degen,

Der Moniteur enthält eine Königl. de l’Escluze Vater eine Prä- für die Schiffstonne Ladung )

zufolge, waren Englischen

Brüssel, 2. Juli. Verfügung, wonach dem Rheder mie von 8950 Franken (35 Fr. dafúr bewilligt wird, daß er nach Alexandrien cine Expedi- tion von 250 Tonnen Ladung Belgischer Produkte unternimmt.

In der gestrigen Sißung der Repräsentanten - Kammer wurde eine Petition Brüsseler Cinwohner, welche darum nach- suchten, daß einem gewissen Herrn Lubin die ärztliche ‘Praxis und die Anwendung seines Geheimmittels gestattet werde, von mehreren Mitgliedern unterstüßt. Unter Anderm wurde behaup- tet, daß Herr Lubin bereits mehrere anu der herrschenden Aegyp- tischen Augen - Krankheit erblindete Mislitairs durch sein Ge- heimmittel völlig hergestellt habe. Der Minister des Jn- nern gab zu, daß die Kuren des Herrn Lubin aller- dings einiges Aufsehen gemacht hätten, daß sich die Be- hôrde jedoch vergebens bemüht habe, denselben zu irgend einer Formalität zu bewegen, wodurch er sich die gesetzliche Be- fugniß erwerbe, praftiziren zu dürfen. Herr Lubin scy darum auch von dem Gericht ersier Jnstanz fúr strafbar erklärt wor- den. Der Minister fügte übrigens zur Begegnung der ihm von Herrn A. Rodenbach gemachten Vorwürfe hinzu, daß die Re- gierung Alles gethan habe, um dem bei der Armee herrschenden Augenübel Gränzen zu seßen, und es sey ihr auch in Folge der Maßregeln, welche sie in Gemeinschaft mit dem aus Berlin hier- her berufenen Professor Júngken genommen , geglückt, die Heil- methode bedeutend zu verbessern.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 30. Juni. Unsere Zeitungen beschäftigen sih seit einigen Tagen fast ausshließlich mit der Frage wegen Aenderung der Schwedischen Repräsentationsweise. Freiherr Ankarswärd hat die ihm anvertraut gewejenen Bittschriften , de- ren Zahl sich auf 33 belief, die aus den verschiedensten Landes- theilen gekommen sind und deren Inhalt (mir der gestern von uns mitgetheilten ) völlig übereinstinmend war, an das Ministe- rium des Înnern, Behufs Vortrag derselben um Staats-Rath, abgeliefert, nachdem Se. Majestät der König sein Gesuch um Annahme derselben auf das gnädigste bewilligt hat. Freihere Ankarswärd macht dies in den Zeitungen bekannt, um den über diesen Gegenstand umlaufenden Gerüchten zu widersprechen. Die Namen der zahlreichen Unterzeichner jener Petitionen werden ebenfalls von den Zeitungen befannt gemacht.

De Qa O

Hannover, 4. Juli. Jn der Si6ung der zweiten Kam- mer vom 1sten d. M. kam unter mehreren anderen Bittschriften auch die der Buchhändler Rackhorst zu Osnabrück, Schulz zu Celle, Gerstenberg zu Hildesheim, Sorge zu Osterode und Deu- erlich zu Göttingen vor, worin dieselben darauf antragen: daß ihnen gleiche Porto - Freiheit zugestanden werde, wie solche 5 Buchhaadlungen in Hannover, Göttingen und Lüneburg zustche, oder daß die Porto - Freiheit diesen 5 Buchhandlungen genom- men werde, endlich aber den ‘Post - Offsizianten der Buchhändler- Verkehr, den fast in jeder nicht unbedeutenden Stadt des Landes ein Post-Offiziant als Commissionair der einenjener Buchhandiungen treibe, untersagt werde. Da eine Verwendung der Stände für die er- sten beiden Anträge mit dem neulich bei Gelegenheit der ‘Posttaze, we- gen Beschränkung der Post-Franchisen, gefaßten Beschlusse in Wider- spruch stehen würde, der leßte Antrag aber allerdings die Auf- merksamkeit der Regierung verdient, so trug der Berichterstat- ter darauf an: die Petition dem Königlichen «Ministerium zu übersenden, wegen des ersien alternativen Antrages auf ‘ein

frúheres ständisches Erwiederungs- Schreiben, die Post-Taxe be- |

treffend, Bezug zu nehmen, hinsichtlich der den dritten Antrag bêtreffenden Beschwerde aber dem Ermessen des Königlichen Ministeriums zu überlassen, ob und was zur Abstellung des ay, geblich mißbräuchlih stattfindenden Buchhändler - Verkehrs ein, zelner Posk-Offizianten zu verfügen seyn möchte. Herr Vice-Yr, sident Lún6el jagte: Jn Beziehung auf diesen Gegenstand sey er dringend aufgefordert, dem Antrage der Bittsteller, sofern ez nicht seiner Ueberzeugung widerfireite, das Wort zu reden, und er ver; fehle nicht, es zu thun. Er halte dafár, daß bei Ertheilung der ‘Porto;

freißzeit ein vorzüglicher und edler Zweck, der die Wissenschaften zu be |

fördern, zu Grunde gelegen habe. Es sey nichtzu verkennen, daß durq Drucksachen Kenntnisse und Einsichten unter den Landesbewoh, nern verbreitet werden, und daß ein großer Theil derselben hej fostbaren Versendungen durch die Post keine Anschauung von wis; senschaftlichen Werken bekomme. Er sey der Ueberzeugung, daj

die Post-Freiheit der Buchhandlungen auf einem bessern Grun E beruhe, als manche persönliche, mit einem Amte verbunden, Ï Absichten des

Srrthume unte

Aus diesen Gesichtspunkten, die ihm keinem daß die Post

worfen zu scyu scheinen, möchte er dafür halten,

Freiheit, wie gebeten, auch auf die 5 andern ‘Perfonen auszy / Ex sehe nicht ein, warum man nicht follte empfeh, len dürfen, daß auch den brigen Buchhändlern die Post-Freißei Es liege darin ein Aft der Gerechtigkeit. De

dehnen sey.

gegeben werde. Antrag, daß denen, die bisher die Postfreiheit genossen, diesel genommen werden möge, halte er für verierslich und gemei \chädlih.- Was den dritten Punkt betreff}e, so kenne er di Sache niht genug, um sich darüber auszusprechen. Di übrigen Punkte seyen der Art, daß man keinen Anstaud n men könne, das Gesuch zur Erwägung des Ministeriums zy überlassen. Herr Stüve bemerkte: Der Ansicht, die da Dept. für Hildesheim geäußert, könne er nicht seyn, da dai viel zu weit führen würde. erst ertheilt seyen, sey sen, im Vergleiche zu dem, was derselbe jeßt scy. außerordentlichen Ausdehnung

Frachtverkehrs mit Freiheiten versehen wollte. Der Deuts

Duchhandel beruhe bekanntlih darauf, daß der Buchhändler}

der ein Werk verlege, allen Buchhandlungen eine Anzahl Exem

plare zuschicke, die nur die bezahlen, welche sie abselzen, und df

von bedeutende Procente erhalten. Das habe den großen Vor theil, daß die Buchhandlungen in kleinen Städten die Bücher zu Ansicht vorlegen können, und dieselben auch zur Ansicht verschicku fônnen, so viel sie wollen, ohne dabei irgend ein Rijfiko zu haba und ohne eine andere Last zu übernehmen, als das Porto. Scyn einzelne Buchhandlungen da, die Franchiïen haben, oder zUüfolg abgeschlossener Kontrakte ein Aversum bezahlen, oder die dur Verbindung mit Post-Offizianten ihre Bücher gewissermaßen fri umßer!enden fônnen, so müssen die übrigen gegen dieselben bedeu tend zurückgeselzt seyn. -Je mehr jene herumsenden, desto mehr fôn nen sie abseßzen, und desto mehr haben sie Buchhändler-Procentt; die úbrigen, die solche Vorzüge nicht haben, löônnen nicht di Rabatte geben, oder müssen dieselben auf eigene Kosten bewilli; gen. Er glaube nicht, daß mant oen Bittstellern die Franchist wohl versagen könne; geschehe das aber doch, so alaube er, daj man denselben die Porto - Freiheit zu einem billigen Averso zu

gestehen müsse, so lange die anderen Buchhandlungen Franc Mund aus den Freunden die bittersten Feinde zu tnachen.

sen haben. Er schließe sich dem Antrage des Herrn Vice: Pri sidenten an. Hr. Dr. Christiani. Niemand fkönne mehr wün \chen als er, daß wissenschaftliche Bildung befördert werde, un stimme er deshalb dem Antrage des Herrn Vice-Präsidenten vol fommen bei. Was den Mißbrauch betreffe, der von Post-Off zianten getrieben werden solle, so wisse er niht, ob sich di Sache, wie angegeben , verhalte; vor allen Dingen sey es abt doch Pflicht der Petitionaire gewesen, cine Beschwerde der An an die Regierung zu bringen, che sie sih damit an die Ständ wenden. Es sey das nicht in der Ordnung; zu einer folcha Briefträgerei, möchte er es nennen, müsse die Stände-Versaun lung sich gar nicht verstehen. Er wisse nicht, ob in der Rüs sicht irgend ein Beschluß zu tressen sey, er habe aber die Y merkung nicht unterdrücken können. Was die Loge des Deut schen Buchhandels betresse, so sey er ganz einverstanden u seinem Fr. aus Osnabrück, daß die Art der Versendung der Bi cher auf die angegebene Weise geschehe; indeß entstehe der Vu theil wohl nicht in der Masse, wie angegeben, denn der meisi Verkauf von Büchern geschehe nicht in Folge von Versendu! gen, sondern in Folge von Bestellungen, wenn ein Buch dul wahren oder eingebildeten Werth in Ruf gekommen sey. G! agen den Antrag, den bisßer Bevorzugten die Freiheit zu ne men, crkläre er sich durchaus, wenngleih er schr wünsche, u die Petitionaire ihren Zweck erreichen. Wenn darum, daß d Regierung vielleicht die Bitte der Petitionaire abschlage , di úbrigen die Freiheit genommen werden sollte, weil sort feil Gleichheir da wäre, so würde man erst untersuchen müssen, al

welchem Grunde diese Buchhandlungen die Freiheit erhalten h}

ben. Es fkônne dieselbe möglicher Weise wegen Aufopferun

zum allgemeinen Besten gegeben, oder auch in Rücksicht auf di Bersdnlichkeit des Eigenthümers der Handlung ertheilt seu! / Ihm sey namentlich bekannt, daß dem Eigenthümer der But handlung in Lüneburg wegen seiner ausgezeihneten Verdiens ;

im Kriege die Portofreiheit ertheilt sey. Wegen jener Verdie! habe derselbe auch die goldene Medaille des Guelphen - Orden erhalten. Wenn die, welche dem Quell der Gnade näher schen! mit Lehen begnadigt werden, so sey es um so billiger, daß der, dem das nicht der Fall sey, einen Vortheil so untergeordneter Af behalte. Für ein Lehen von 100) Rthlr. jährlicher Eintün wúÚrde der Eigenthümer der Buchhandlung in Lüneburg die Postfrd heit gewiß gern aufgeben. Hr. Sch warz sagte, er wolle sich noch ein faktische Bemerkung erlauben. Die Schulzesche Buchhandlun in Celle habe die Postfreiheit gegen ein Aversum genossen; sey derselben aber diese Befreiung nachher ohne Gründe geno! men, obgleich Schulze fest versichere, daß et zur Zeit des V freiungsfrieges sich eben so große Verdienste erworben habe, w! Herold und Wahlstab in Lüneburg, und keine Medatlle dafil erhalten habe, Er möchte dafür halten, daß der Buchhandel il Hannoverschen sehr der Aufmunterung werth sey, um mit a" deren rivalisiren zu können. Bei der Abstimmung wurde di Antrag des Herrn Lünkz el angenommen. :

Heidelberg, 2. Juli. Der Geheime Hofrath und Ga! tenbau - Direktor Zeyher zu Schwezingen wurde durch Diplo! vom 17. Juni 1832 zum Ehren-Mitgliede der Süd-Afrikanisch! Gesellschajt sür Literatur und Wissenschaften am Vorgebirge d! guten Hossnung ernannt. L

Darmstadt, 2. Juli. (Frankf. Journ.) tofoll der Berathung über die vorläufigen Resultate der Finat) Verwaltung: von den Jahren 1831 bis 1832 war ein Ausdrud mit eingeshlÜpft, der in der heutigen Sißung einen seh! hes

| nen Verlangen,

In den Zeiten, wo Franchisen wu der Buchhandel sehr unbedeutend gew : Bei di des buchhändlerischen Werkehr müßte die ganze Post-Anstalt leiden, wenn man einen so -bedeu tenden Theil nicht nur des Brief-:Verkehrs, sondern auch dus

An das Pit

gen Auftritt zwischen den Abgeordneten v. Gagern und We y- [and veranlaßte. Ersterer hatte nämlich, vorausseßend, daß Lekz- terer durch die in jener Sisung gehaltene Rede die Absichten des berihtenden Ausschusses habe verdächtigen wollen, das Prádifat „„illegal‘’ darauf anwenden zu müssen geglaubt. Bei dem Wieder - Erscheinen dieses Wortes im Verfolg de heutigen Protofoll - Verlesung verwarf der Abgeordnete Weyland das- selbe als unstatthaft und beleidigend, mit dem entschiede- daß das Protokoll hiernach sachgemäß rec- tificirt werden möge. Jm höchsten Affckt beharrte Herr von Gagern bei diejem Ausdruck, und verweigerte zugleich stand- haft die desfalls begehrte befriedigende Erklärung, jedoch mit Un- ret, wie wir glauben, da der Abgeordnete Weyland gleich

| nach der in der Sißung vom 26. Juni gehaltenen Rede sich über

deren Tendenz vollflommen genügend, sowshl gegen die Kammer als den berichtenden ersten Aus\{uß, erklärt hatte. Der Sinn seiner Worte war der, daß er bei seiner Darstellung lediglich das Anteresse der historischen Währheit, feineóweas aber einen die Ausschusses verdächtigenden Vorwurf im Auge ge: habt habe. Es erregte in der That das lebhafteste Befrem- den, heute wieder etnen Streit mit solch einem Unge- stúm erneuert zu sehen, der durch diese Erklärung als vollkom- men beseitigt betrachtet werden durfte. Der versöhnlichen Spra- he des Präsidenten und mehrerer Abgeordneten gelang es end- lich, die Ruhe wieder herzustellen. Ein ähnlicher Auftritt in einer friheren Sißung veranlaßte den Abgeordneten Heß aus

Hilterskflingen, einen biederen Landmann, zu folgender Apostro-

phe: „I habe geglaubt, meine Herren, und habe auch mein herzliches (Bebet darüber verrihtet, wenn man hier herein ginge,

so wäre es, als slattete man eine Gottes: Verehrung ab. Jch |; habe aber in den paar Tagen meines Hierseyns noch nichts ge- ;

funden, als Zank und Streitigkeiten, und ich versichere, man n

Ahnen auch hier nichts ans Herz legen.“ Die heutigen Be rathungen hatten nur Partikular - nteressen zum Gegenstande.

Mainz, 2. Juli. Gestern hat sih hier die Central-Rhein- * t¿rn gebract U: : : z chifffahrts-Kommission gu der vertragömäpßigen Juli-Session kon- | ern gebracht, ja noch mehr, er würde es gezwungen haben, [ich

stituirt.

Dee Le O.

S2) U Qa At) bei Verona und Brixen sollen fast vollendet seyn. wird die nöthige Artillerie zu ihrer Vertheidigung aufgestellt wer- den. hindenden Wege sind, wie man vernimmt, so gut als hergesteüt. Bedeutendes Kriegs-Material i| nah Dalmatien abgeführt wor- den. tunggebietende Stellung ein, die mehr dazu beitragen wird, den Frieden zu erhalten, als alle Verträge von der Welt. Es ist belustigend zu sehen, wie die Franzöfischen Journale sich über den Quadrupel - Vertrag streiten, wie jedes Blatt eine andere Meinung darüber hat, und- mit sich setbst in derspruch geräth. Das ministeriell inspirirte Iournal Débats will einen Tag die Pacification der Pycenâi- hen Halbinsel damit besiegelt wissen, den andern ein «Froberungs - System heraus deduciren, welches gewiß das beste Mittel wäre, die s{chönen Jllusionen des Débats zu Wasser, Der allerhöchste Hof dúrfte noch einige Tage in Persenbeug ver- weilen, und nicht vor Anfang fünftigen Monats in Schöôn- brunn eintressen. Bis zum 8 Juli gedenken JI. MM. in Ba- den zu seyn.

SMWwei.

U 28 DUNT folgende Details über die leßten entscheivenden Verhandlungen, und zwar vom 25. Juni: „Diesen Vormittag hat unser großer

Rath den Antrag der Mehrheit der Kommission, daß die Ge- |! sandtschaft instruirt werde, zu Anerkennung des Grundsages zu | slimmen, wonach Flüchtlinge, welche von der Schweiz aus die |

Ruhe der Nachbar-Staaten direkt und indirekt zu stôren suchen,

der aufgenommen werden sollen, genehmigt, und den vom Hrn.

Dey, Keller vorgeschlagenen Zusa, daß sich die Schweiz vorbehalte, ;

fraft ihrer Selbständigkeit, in gegebenen Fällen úber die Be- zründtheit der Wegweisungs-Begehren selbs zu urtheilen, mit ei- jer Mehrheit von 114 gegen 61 Stimmen verworfen. Gestern waren viele Mitglieder mit sich über die Zweckémäßiagkeit dieses Zusaz-

ständigkeit in der Anwendung nach eigener Ueberzeugung han-

ausdrúlich zu sagen. Allein noch gegen das Ende der gestrigen Diskussion zeigte Herr Professor Snell, wo der Haupr- Punkt

Mliege, indein er den völferrechtlichen Grundsal, den die Schweiz

anextennen soll, das Gift, und jenen Zusalz das Gegengift nannte. Mie dies geschehen solle, wurde heute von Herrn Amts - Bür- germneister Hirzel sehr wohl entwickelt: er zeigte, daß nach der Natur der völkerrechtlichen Verhältnisse die Auslegung und An- wendung oder Vollziehung der Veriräge weder dem einen noch dem andern Kontrahenten ausschließlich zustehe, sondern wver- mge ihrer Selbstständigkeit und Rechts - Gleichheit beiden zu- jgleich, wovon die Folge eben sey, daß, wenn beide Ansichten sich nicht vereinigen fônnen, wegen Mangels eines Völker - Gerichts jein Konflikt der Staaten entstehe; wenn hingegen jene Nachbar- Staaten, von welchen die Noten herrühren, sich den angetra- zenen Zasaßz gefallen ließen, so würden sie dadurch vertragsmä- zig uns als alleinigen Richier anerkennen, Solche Kurzsich- tigkeit aber sey von denselben nit zu erwarten. Heute wurde wch ein besonderes Mittel angewandt, ohne welches die Mmn- derheit vermuthlich noch geringer an Zahl geblieben wäre. Hr. Dr, Keller námlich vergaß si, der Mehrheit gerade vorzu werfen, daß in ihr die Furcht über das Ehrgefühl gesiegt habe; ein solcher Vorwurf wurde von mehreren Seiten kräftig zurücf- gewiesen, auc mit Gründen widerleat. Jndeß war das Argu- ment populair genug, um in eincr Versammlung von nahe an 200 Personen manche befangen zu halten. Ein Antrag des Herrn Staatsrath Hegetschweiler, welcher beifügen wollte Flüchtlinge, welche notorisch von der Schweiz aus U. \. f. ivurde ebenfalls mit Mehrheit verworfen, auf die Bemerkung, daß oft die bündigiten Beweise in Händen der Behörde liegen ônnen für eine Sache, die gleichwohl nicht notorisch sey. Bei Gelegenheit des Jnstructions- Artikels, welcher die Gesandtschaft beauftragt, dahin zu wirken, daß die widrigen Verhältnisse des Paßwesens auf eine der Ehre und Selbstständigkeit der Schweiz angemessene Weise geregelt werden, stelite Herr Pr. Keller den

op G. N i 9 R d oer Instruction sremden Antrag, es möchte der große Rath be-

i 1 daß | Lande immer nur davon spricht, es möge Friede und | Einigkeit bestehen, und meine Herren weiter kann ich |

D 7 , / | Hoffnungen Auch die Küsten-Batterieen in Dalmatien und die ‘sie ver- j : bewegen j ; 7 E | núb6en joll, so muß er herrschen, denn obwohl er sehr i d Ueberhaupt nimmt Oesterreich auf allen Punkten eine ach- | 4 ; Pei ohl er sehr gut zu lavi-

| nahme der entschiedensten

| darauf einige Prälaten , ¡ einen einzigen Redner.

Die neve Züricher Zeitung giebt

| ) | geschästskundige Staatsmänner. deln Édnne, die andern hierauf erwiederten, wenn sich dies von | 1 M n B selbt verstehe, so stehe nichts entgegen, Und sey viel besser, es j

76%

schließen, den Regierungs-Rath einzuladen, sich fortan nicht mit Paßbegehren an fremde Gesandtschaften zu befassen Herr Amts- Bürgermeister Hirzel bat die Versammlung, diesem Antrage nicht beizustimmen, weil gegründete Hoffnung vorhanden sey, daß die verwickelten Verhältnisse zum Auslande sih bald ausgleichen werden, und eine solche Schlußnahme, nah allem Vorgegange- nen und auch in diesen Tagen im großen Rathe Verhandelten wie eine thätliche Mißfallensbezeugung gegen die Regierung er scheinen müßte. Es wurde der Äatrag gestellt, zur Tagesord- nung zu schreiten, da diese Verfügung e:n Einarisf in die voll- zichende Gewalt wäre; mit einer unbedeutenden Mehrheit wurde das Eintreten béschlossen, und hierauf sogleich, ohne fer- nere Diskussion mit einer sehr entschiedenen Mehrheit der An- trag des Herrn D». Keller verworfer. Merkwürdig ist dann auch, daß in dieser Sibung, als noch die große Hauptfrage be- handelt wurde, der- Präsident, Herr Staats-Anwalt Ulrich, sich gegen die wegen seiner Erössnungs - ede gemachten Vorwürfe in der Art vertheidigte, daß er sagte: er sey bereit, eine shrift- liche Erklärung auszustellen und zu unterzeichnen, was ‘er ge: sprochen habe, sey keinesweges als Ausdruck der Gesinnung der Mehrheit des großen Rathes, sondern lediglich als feine persôn- liche änsicht gesprochen. Diese Erklärung kônne man scinethal- ben vidimiren und legalisiren, und den fremden Gesandten zu- stellen lassen.“

Spanten. Fn ei F io ; :

Í In einem von Französische n Zeitungen mitgetßeilten „Privat-Schreiben aus Madrid vom 18. Juni heißt es: „Heute hat Toreno endlich von dem Finanz - Portefeuille Besiß genom- men und zu feinem Unter -Secretair niht Don Domingo Tor- res, wie ich glaubte, sondern Uriarte, cinen talentvollen und die- ses hohen Postens ganz würdigen Mann, gewählt. Toreno's zahlreiche Freunde haben ign bewogen, das Ministerium anzu- nehmen. Einige darunter, besonders seine politischen Freunde, schen ihn aber ungern zu diesem Amt erhoben, da sie ihn lieber für eine bessere Gelegenheit aufgespart wissen wollten. Als Haupt der Opposition hätte Toreno das Ministerium zum ZJit-

zurückzuziehen, oder er hätte es über den Haufen gestürzt. Viel- leicht wollte der Graf ein jolches Ereigniß vermeiden und hielt

| es deshalb für angemessen, den Wünschen einiger seiner vertrgu- E : __! testen Freunde und der Minister zu weichen. Die Besestigungswerke j f Nächstens |

indi / ( SBer wird nun aber der Stärkere seyn, der Graf oder seine Kollegen? Die Zeit wird es lehren, Judeß sind Aller Augen und Aller n auf ihn gerichte. Man muß jedoch zugeben, aich in einem solchen Kabinet nicht behaglich zu vermag. Wenn Toreno der Nation wahrhaft

daß er

ren versteht, so würde er doch auf einem jo hoßzen Posten gewiß nicht gern davon Gebrauch machen. Einem Grafen von Ofalia mochte dies wohl annehmlich scheinen, aber der Graf von Toreno ist viel zu skolz dazu, eine solche Rolle zu spielen. Wäre er Ge-

M fandter, so ‘würde er sich ohne Zweifel weit eher zu schmiegen 2D ( ) ) des j

wissen, aber als Minister wird er entweder seinen Willen durch- segen, oder seine Entlassung nehmen, wenn er nicht zu siegen im Stande ist. Fast aile Spanische General:Capitaine, mit Aus- L denf Liberalen und der Karlisten, figuriren auf der Liste der fo eben ernannten 8 Proceres. Man bemerkt einige unbekannte Édelleute und kaum Doch findet man auch Wahlen darunter, die Jedermann gefallen werden, als: Don Cajetano Valdes, Don R. Gil de la Quadra, den General Alava, den General San Martin, den General Geronimo Valdes, die Gelehrten Quin- tana, Clemencin und Andere, und einige Staatsmänner, wie Perez de Castro, Garcia, Herrero, Bardaji und ‘Pezuela. Aber diese glücklichen Wahlen werden kaum hinreichen, um der schiim- men Wirkung, welche durch Wahlen, wie die eines ‘Pe-

| zarro, Burgos und einiger Anderen, hervorgebracht werden

wird, das Gleichgewicht zu halten. Man sieht weder die bedeutenden Financiers, noch den Handelsstand, noch die Ge- werbe repräsentirt. Die Armee, der Königliche Rath und die Geistlichkeit haben nah dem Adel das größte Gewicht in der

| Wagichaale ; p f Son Ne E nid j ri i R: G S O i | Wagj|chaale ; aber auch der del isf r einm 4 erte: aus der Eidgenossenschaft weggewiesen und in dieselbe nicht wie- ; r a e O E

ten; Catalonicn und Estremadura haben nicht einen einzigen ih- rer Titulos (d. h. Edelleute, die irgend einen Titel in diesen Provinzen besißen), Biscaya eben so wenig, Castilien nur Einen, Valencia, Andalusien und andere Provinzen dagegen eine unver-

| háltnißmäßig große Anzahl von den Jhrigen in der Proceres-

Kammer. Endlich findet man unter diesem Gemisch nur schr

N s | wenig Liberale, chamäleontische Individuen die Meng: ée zes nicht im Neinen, weil die einen sagten, es verstehe sich von | i / i e I T ATIeIDE: d Pee selbt, daß die Schweiz vermöge ihrer nicht angefochtenen Selbst- |

bekannte Karlisten und nicht zu verkennende Abjolutisten. Kurz, es finden sich alle Núancen vor, nur keine Nedner und keine mel es lenken wird. Noch sind etwa dreißig Ernennungen im Rúckstande ; hoffentlich wird man dabei den Handel und die Jn- dustrie nicht ganz vergessen.“ : 2

Aus Corbera, einem Städtchen in Navarra, schreibt man unterm 22. Juni: „An dem Tage, wo das Königl. Sta- tut zu Corella publicirt wurde, hielt der Maire eine Anrede -an die Einwohnerschaft, die mir cinem Lebehoch zu Gunsten der Königin endigte. Jn “demjelben Augenblick ertönte von allen Seiten das Geschrei: „Tod der Königin!“ und es kam zu einer ernstlichen Réibung zwischen den beiden Parteien. Flint-nschüsse und Säbelhiebe folgten, so daß die Behörden sich genöthige ja- hen, in den umliegenden Städten und Dörfern Hülfe zu suchen um die Jusurgenten im Zaum zu halten; 200 Mann Milizen von Corbera seien sich na Corella in Marsch, und ihnen ge: sellten sich viele andere aus den benachbarten Ortschaften bei. Als diese Verstärk!ngen in Corella eintrafen, wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenominen ; unter den Verhafteten befinden sich 4 ver angesehensten Einwohner der Stadt.“

Dot ua

__— Lissabon, 8 Juni. Die hiesige Regierung trium- phirt sehr über einige, für Dom Miguel feindselige Demonstra- tionen, welche das Volk zu Sines, bei der Einschissung dieses Prinzen an den Taz legte, und will darin einen Maßstab der Volksstimmung Portugals überhaupt in Betreff seines vorigen Beherrschers erblicken. Sie scheint aber dabei zu vergessen daß in gewissen südlichen Ländern Europa's, zu denen auch Portugal gehört, dergleichen Demonirationen unveränderlich von Seiten eines Theils des Volks gegen die gesuukene Macht und zu Gun- sten der siegreichen, gleichviel, welches die eine oder die andere sey , statt haben; und erinnert sich niht mehr, daß 1823 bei dem Falle der Cortes und bei dem Triumph - Zuge Dom Miguels von Villafranca nach Lissabon, welches doch der Hauptsitz der Anhänger der Constitution war, das betäubende Zujauchzen des Infanten die Luft erfüllte, während die sich etwa zeigenden Constitutionnellen kaum den Ausbrüchen der Volks- wuth entgingen. Ein ähnlicher Gegenstand des Triumphes

! tnerfe daher nur in Bezug auf selbige, daß

Es wird gehen, wie der Him- i

der Regierung i| der Umstand, daß außer, den. persönlichen Um: gebungen Dom Miguels und einigen ganz besonders kompro- mittirten Namen seiner Partei, kein Mann von einiger Bedeu- tung in Portugal diesen Prinzen begleiter. Jch seße die Liste des Gefolges Dom Miauels bei seiner Einschiffung, die ohne Zweifel in die Zeitungen der verschiedenen Län- der übergegangen seyn wird, als befannt voraus, und be- C Graf Soure , ein Fidalgo mit einem nicht unbedeutenden Privat -Vermögen, seit längerer Zeit der unzertrennlihe Gesellschaster seines Gebieters war, dessen Neigungen er theilte, ohne sih indeß wesentlich in die politischen Angelegenheiten zu mischen oder besondere Feind- schaften auf sich zu laden. Der als Majordomus aufgeführte Guíao, und Gaudenzio Torres sind zwei Desembargado- res, oder Richter des obersten zerihtshofes, die mit Wärme die Sache Dom Miguels ergrissen hatten, und de- ren Energie sie in der lehten Zeit an die Spike seines Ministeriums gebrachr hatte, als die drohender werdende Gefahr die halben Charaktere daraus entfernte. - Die vielen und großen politischen Feindschaften , die sie auf sich geladen , ließen es sie woh{ mit Recht für räthlich- finden, ihrem Gebieter ins Exil zu folgen. Gleiche Motive leiteten wahrscheinlich den General Le- mos, einen eifrigen Diener seines Hexrn, der aber übrigens für einen rechtlichen und achtbaren Mann galt und in der lebten Zeit

das Ober - Kommando des Heeres hatte, und den General Gal-

vao, der gleichzeitig Chef des Generalstabes war. Joaquim Tel- (ez Jordao, Adjutant Dom Miguels, und so viel ich weiß, Sohn des bei Almada getddteten Generals gleiches Namens, ver- ließ Portugal wahrscheinlich der Feindschaften wegen , die diesen Namen verfolgten. Jose Luiz da Rocha, der ‘Padre Antonio und Jose Verissimo sind Namen, die den in die Verhältnisse des Hofes Dom Miguels eingeweihten Personen hinlänglich be- kannt sind; sie hatten sich in dem Vertrauen getheilt , welches früher der zum Baron Queluz erhobene Güúnstling vorzugstweise genoß. Allerdings erscheint jo auf der Liste des Gefolges keiner der Namen wie Cadaval, Lafoens, Barbacena u. s. w., die im Lande tiefe Wurzeln haben und der Sache Dom Miguels bis ans Ende treu blieven. Die Wahrheit i, daß sie mehr den Grundsäßen, die Dom Miguel vertrat, als seiner Person an- hingen, und daß sie ihr und ihrer Familie Schicksal unbedingt an eine Persönlichkeit zu knüpfen Bedenken trugen, die, was ihnen erst in der lelzten Zeit ganz einleuchtend geworden , si unter dem lastenden Gewichte der Feindschaft Großbritaniens befand. Fährt in deß die siegende Partei fort, die sogenannte Amnestie Stückvor Stück durch eine Auslegung zurückzunehmen, die ih näher und beson ders zu beleuchten inir vorbehalte, so fann man dreist vorhersa- gen, daß Europa bald eine zweite Portugiesische Emigration er: blicken wird, welche der ersteren weder an Zahl noch an Gewicht der Personen nachstehen dürfte. Don Carlos \chiste sich mit seinem Gefolge zu Aldea Gallega vor acht Tagen ein. Die Jnfantinnen hatten die Bitterkeiten des Bürger- Krieges in vollem Maße erfahren, und, rastlos von dem General Rodil verfolgt, auch seit mehreren Wochen alles ihres Gepäckes, velches in die Hände ihrer Verfolger gefallen war, beraubt, langten sie auf dem „Donegal‘/, ohne die Mittel, Kleider und Wäsche zu wech- seln, an. Nur ihre Diamanten hatten. sie gerettet, und diese gaben sie ohne Bedenken her, um die Einschiffung der threm Schicksale gefolgten Spanier möglich zu machen. In dem Kampfe der siegenden ‘Partei gegen Rom ifi ein neuer und wichtiger Schritt von Seiten ersterer erfolgt. Ein Dekret Dom Pedro’'s ermächtigt den Kardinal - Patriarchen und die Erzbi- hôfe, künftig die Ehe-Dispensen zu ertheilen, die bisher der Päpstlichen Nunziatur reservirt waren. Die dafür üblichen, sehr bedeutenden Sporteln sollen von armen Betheiligten gar nicht verlangt, von reichen aber nur zum Besten der Waisen

und Findel - Häujer eingezogen werden.

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_ Berlin, 7. Juli. In den Plenar-Sißungen der hiesigen Königl. Akademie der Wissenschoften sind in den Monaten April Mai und Juni d. J. folgende Abhandlungen gelesen worden :

1) Ueber die Variation der Confstanten bei den planetari)chen Störungen von Herrn Encke, am 6. März;

2) Untersuchungen über die Wurzel der allgemeinen algebrai schen Gleichungen von Herrn Dirksen, am 13. März; Ueber das 10te Buch der Eleniente des Cufklides von Herrn Poselger, am 20. März; i Ueber Gesetzgebung und Verwaltung zur Zeit Ludwigs XIV. von Herrn v. Raumet, am 10. April; i Einige neue Beobachtungen über das Leuchten des Meeres von Heërn Ehrenberg, am 17. April;

Die Metamorphose des Eies der Catrachier vor der Er- scheinung des Embryÿyo, und Folgerungen aus ihr für die Theorie der Erzeugung von Herrn von Baer in Königs- berg vorgelesen von Herrn Horkel, am 24. April; Zur- Theorie der Ebene von Herrn Crelle, am 1. Mai; Ueber das wasserfreie schwefelsaure Ammoniak von Herrn H. Rose, amn 15. Maiz : Ueber die Aristotelische Metaphysik von Herrn Brandis in Bonn vorgelesen von Herrn Becker, an 29. Mai; U-ber Ludwig XUIV. und seinen Hof von Herrn v. Ra u- Mer, an: Qu

Ueber die Entwickelung der Jtaliänischen Poesie, handiung, von Herrn Ranke, am 12. Juni;

2) Einige neue Säbe üker unbestimmte Gleichungen von Herrn Dirichlet, am 19. Juni; | Ueber das wasserfreie schwefelsqure Ammoniaë von Herrn H. Rose, am 26. Junt :

Ie Ab-

Jn der Sioung der geographijhen Gesellschaft am 5 Juli hielc Herr Professor He. Steffens einen Vortrag über die Entdeckungen Graah's in Grönland, und über dessen frühere Colonisation, und {loß daran eine Nachricht über eine niert- würdige runishe Inschrift in Blekingen, deren Entzifferung jeßt gelungen ist. Herr Löwenberg gab eine Uebersicht des Jn- halts von dem dritten Theile von Ritter's Asien, dessen Druck so eben beendigt ist. Herr Dr. Philippi trug eine Abhand- lung vor über den Ackerbau und. die Produkte Siziliens. Hexr Dr, Meyen theilte Bemerkungen über St. Helena und Napoleons Grab nach eigener Beobachtung mit. Herr Pro- fessor Zeune sprach úber einige Verschiedenheiten in en Anga- ben über die Entdeckungen des Capitain Roß. Als Geschenk des geographischen Jnstituts zu Weimar wurden durch Heren Professor Dowe übergeben : die Karten von Europa, von Schwe den und Norwegen, von Tyrol und Vorarlberg, von Schlesien von den Großherzogl. und Herzogl. Sächsischen Ländern * VoA Thüringer Walde, und eine vergleichende Uebersicht der Binnen Meere und Seen, sämmtlich von Weiland bearbeitet ; von rektor Kldden der Abdruck einer Abhandlung über ein Kalklager