1834 / 193 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

London, 8. Juli. Die Königin hat sich am Zten d. in Woolwich nach Rotterdam eingeschisst. (Die am 10ten erfolgte Ankunft J. M. in Koblenz is bereits vorgestern unter Berlin aemeldet worden.) :

In der heutigen Sißung des Oberhauses trug Graf Gre» auf Aussezung des Ausschusses über die Jrländische Zwangs-Bill bis zum folgenden Tage an; die Ursache wollte er ers morgen anzeigen, fügte jedoch hinzn, daß er dann noch eben so bereit seyn werde, wie jeßt, auf die dritte Lesung der Bill an- zutragen. Im Unterhause wurde heute viel ber díe Ver- theilung der Geschäfte bei der schon so weit vorgerückten Fah- voszoit debattirt, indeß scheint man zu keinem Resultat gelangt zu seyn.

Fr die Jrländische Grafschaft Wexford ist Herr Waddy mit einer Majorität von 25 Stimmen zum Parlaments - Mit- glied gewählt worden. :

Die jelzt publizirten Abrechnungen über das leßte Quartal bieten einen Ueberschuß von 247,302 Pfd. gegen das vorigjährigeFrühlings- Quartal dar. Die Accise hat eine Mehr-Einnahme von 124,000 Pfd. geliefert, wovon jedoch wegen Reduction der Abgaben von Seife und Ziegeln 65,000 Pfd. abgehen, so daß die wirkliche Iekr-Einnahme 59,000 Pfd. beträgt. Die Zölle haben im leb- en halbem Jahre ungefähr 100,000 Pfo. mehr eingebracht, als in vorigen.

Herr D’Connell hat jeßt den Aufruf an die Reformer von England publizirt, welcher eben die Presse verlassen sollte, als die günstigen Mittheilungen des Secretairs für Jrland ihn veranlaßten, das Dokument nicht zu publiziren. Er spricht dar- in von der Verrückiheit des jämmerlichen alten Mannes an der Spike des Ministeriums, die sich zeige „„in kindischem Haß und wahnsinniger Verachtung des Volkes von Jrland“/ und derg. mehr.

/ S Y Dampfschiff „Royal Tar‘/ bringt Neuigkeiten aus Lissabon vom 29sten v. M., unter denen sich zwei Dekrete Dom Pedro’s befinden, weiche der mit demselben Schisse ange- fommene Portugiesische Agent Mendizabal in hiesigen Zeitungen bekannt macht, und deren wesentliche Bestimmung dahin geht : |) daß die von dem Kaiserthum Brasilien, zufolge des Traftats vom 29. August 1825, an Portugal zu bezahlenden Summen, zum Belauf von 1,600,000 VDfo. Sterl. , aus\chließlich zur Be- friedigung der auswärtigen Staatsgläubiger , also zur Liquidi- rung der Britisch-Portugiesischen Anleihe, verwandt werden sol- sen, und 2) daß bei dem nunmehr begonnenen dentlichen Ver- ‘auf der eingezogenen Klostergüter und sonstigen konfiszirten Grundstücke alle Portugiesische Staats-Schuld- Scheine jeder ‘Art, die vom Jahre 1823 incl. an ausgestellt worden, al pari in Bezahlung angenommen werden sollen. Ein drittes Dekret vom 97{ten v. M. seßt den von Madeira-Weinen bei der Ausfuhr aps Madeira zu entrichtenden Zoll herunter, und zwar, wenn der Wein nah Portugal geht, auf 3 pCt., wenn er ins Ausland verführt wird, auf 8 pCt., den Werth der Pipe zu 60 Milrees gerechnet; der Ausfuhr - Zoll von allen anderen Produkten der Insel wird auf 1 pCt. herabgeseßt. Außerdem enthält auch noch die Lissakoner Chronica vom sten einen Abdruck des Quadrupel-Trafktates, unter welchem sich die vielbesprochene und bezweifelto Ratification Dom Pedros befindet. Jn lehterer er- fláct der Regent, er billige, ratifizire und bestätige den vorste- zenden Vertrag „sowohl im Ganzen als in allen seinen einzel- nén Bestimmungen, ausgenómmen jedoch den dem Dom Miguel bei- gelegten Titel Jnfant.““ Endlich bemerkt man noch in dem offiziellen Lissaboner Blatt vom 26sten einige Bemerkungen über die Preßfreiheit, die als das erste Privilegium eines freien NVolkes , dessen Segnungen Portugal in vollem Maße ge- nicße , dargestellt wird , während der aus den möglicheri Mißbräuchen der Preßfreiheit hergeleitete Einwand gegen dieselbe mit der Bemerkung abgefertigt wird, daß auch das Beste und Heiligste mißbraucht werden kfônne, ohne daß man es des- wegen zu vernichten brauche. Auch im Uebrigen lauten die Berichte aus Portugal für die Sache Dom Pedro's durchaus gúnstig. Die Regierung befestigt sich mehr und mehr; Terceira \owohl als Palmella, den man als fünftigen Präsidenten der Pairs. Kammer bezeichnet, schließen sich dem Ministerium an, welches nit dem Englischen Gesandten gleichfalls im besten Ver- nchmen steHen soll. Die Ausfuhr von Gold und Silber wird ‘vie der Kor--espondent der Times behauptet) freigegeben wer- den, Gerüchte vom Ausbruche der Cholera in Lissabon scheinen unbegründet gewese:t zu seyn, und der vor einiger Zeit dort herr- schende Typhus hat nachgelassen.

Der Standard sagt: „Es geht das Gerücht, die Por- tugieñsche Regierung habe der Englischen das Anerbieten ge- macht, ihr Goa und Macao verkaufen zu wollen. Wir wissen nichr, wie viel Dom Pedro dafür fordert, da er dieje Piâße aver nur besibt, weil wir es dulden, so dächten wir, der Preis sollte ein sehr mäßiger seyn. Madeira hat, wie wir hôren, die Regierung Donna Maria's anerkannt. Die Blokade dieser In- ‘sel wurde am 5ten v. M. aufgehoben. “/

Eine hiesige Zeitung versichert, laut Privatbriefen aus Lissabon, da Dom Miguel, sobald er an Bord der Britischen Fregatte zu Stnes angelangt sey, die Erklärung abgegeben habe, daß nur Gewalt ihn habe dahin bringen föônnen, die in der Chronica mitgetheilte Resignations- Akte zu unterzeichnen, und daß er das Recht auf den Thron, welches ihm nach den Grund- cesezen der Monaïchie zukomme, nicht aufgegeben habe. Es wird hinzugefügt, der Marquis von Palmella habe sich an Borb der Fregatte begeben, um Dom Miguel zur Zurücknahme seines Proteites zu bewegen, aber vergebens.

Die früher nah «dem Courier gegebene Nachricht von der Abreise des Generals Moreno nah Hamburg wird jest von demselben Blatte widerrufen. Er soll, dem Vernehmen nach, in dem Hause eines Herrn Castello ( Nussell-Square) wohnen, den Don Carlos zum Herzog und Granden von Spanien erho- ben hat. Don Carlos soil, nach Angabe des Courier, mit Negociirung einer Anleihe von 2— 300,000 Pfd. und der An- schaff}fflung von Kriegsschiffen beschäftigt seyn , wobei ihm Baron Haber und Capitain Elliot behúülflich wären.

“Herr Hughes, der Nord - Amerikanische Geschäftsträger in Stockholm, if mit dem lezten Packetboot von New-York hier angekommen.

Der Adiniral Parker wird auf der „, Asia ‘/ zurückerwartet, da der Admiral Gage im Tajo angelangr ist.

Der Herzog von Broglie wird zu einem Besuche bei dem Lord-Kanzler in London erwartet.

: Die Nachrichten aus Mexiko lauten ungünstig; General Santana soll sih in die finanziellen Verhältnisse des Landes ge- mischr und den Finanz - Minister zur Resignirung veranlaßt gaben. Ein Schreiben aus Vera-Cruz vom 22. Mai berichter aarúber Folgendes: „Santana traf am 24. April in Mexiko ein, und man fürchtete, daß seine dortige Gegenwart einige Mißhel- 1rgfciten zur Folge haben werde, da er sih dem Gomas Farias uno Andiren widerjeut, die alies Mögliche aufbieten, um das

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Dekret wegen Confiscation des Kirchenguts im Kongreß durch- zuseßen. Santana ist ein Gegner dieser Maßregel, und der Finanz-Minister, so wie einige andere Mitglieder der Regieruna, haben deshalb ißre Entlassung eingereiht. Dieser Zustand der Dinge, besorgt man, könnte leicht zu einer neuen Revolution führen, da Santana unter der Geistlichkeit große Unterstüßung finden würde. Die Sendung von Geld —- von Mexiko nach der Kúste— wird durch Räuber sehr unterbrochen. Der „Plover“/, der von hier nah England absegelt, nimmt 220,000 Dollars mit. Jn Vera-Cruz sind einige Personen am gelben Fieber er krankt, was große Bestürzung verursacht hat.“

Nachrichten aus Havana vom 5. Juni zufolge, war die Cholera dort von neuem ausgebrochen.

Mt ederland e.

Aus dem Haag, 8. Juli, Die Königin von Großbrita- nien kam am 6ten Abends um 9 Uhr in Rotterdam an, wo sie von dem Prinzen Friedrich, dem Herzoge und der Herzogin von Sachsen-Weimar empfangen wurde und im strengsten ÍIncognito, unter dem Nanuien einer Herzogin von Lancaster, ihre Reise fort- lebte. 5 - Schweden und Norwegen.

Stockholm, 4. Juli, Der Bericht des Constitutions- Ausschusses in Betreff der Erwägung der Protokolle des Staats- raths, und der sowohl von Seiten des Ausschusses, als einzelner

des Kriegs und der Finanzen gemachten Bemerkungen, sind in den leßten Tagen von den vier Reichsskänden erwogen worden. Diese mehr oder minder heftigen Diskussionen hatten in dem Adel- und Búrgerstande' das Resultat, daß in Gemäßheit der §6. 106 und 107 der Verfassung kein Anlaß zu weiterer Unter- suchung befunden und hierauf die Berichte ad acta gelegt wur- den. Jn den beiden andern Ständen wird vertnuthlich ein ähn- licher Beschluß gefaßt werden, obgleich das definitive Resultat wegen der von Seiten der Majorität verlangten Ueberweisungen, welcher Vorschlag jedoch von den Sprechern abgewiejen worden, noch aufgeschoben ist, eine Meinungs-Verschiedenheit, deren Énrt-

scheidung in Gemäßheit unserer Grund - Geseze dem Consftitu- tions- Ausschusse zusteht.

Deut Man d:

Kassel, 9, Juli. 1 Kurhessishen Staatsdiener, der Regierungs - Präsident Hassen-

pflug, ist diese Nacht in hohem Aiter mit Tode abgegangen.

Braunschweig, 7. Juli.

nung der Herzoglichen Hofbühne auf das angenehmste dur die neue prachtvolle Ausstattung derselben überrascht. Das Ganze, in rein Griechischem Style gehalten, is in weniger denn sechs Wochen, nah den Zeichnungen und der speciellen Angabe des Bauraths Ottmer, entstanden. Diese schnelle und so elegante Ausführung konnte nur dadurch möglicherweise erreicht werden,

daß-der Architekt den reichen plastischen Schmuck des Gebäudes

durch Maschinerie treiben ließ, wobei er in unserm Mitbürger Selenca einen Marin fand, der die s{hônen Arabesken auf eine

seltene Art, in Pappe getrieben, rein wiederzugeben verstand.

Altona, 10. Juli. Jn der Dithmarsischen Zeitung (ies man: „Die fortwährende Dürre bringt uns unberechenba- ren Schaden. Die Weide für das Vieh fängt hier und dort bereits an zu mangeln; in den etwas hoch gelegenen Theilen des Landes, besonders in vielen Gärten, verbrennt alles von den Sonnenstrahlen, kaum daß die Erbsen anfingen zu blühen, so starben die Pflanzen ab; selbst Bäume und Sesträuche verdor- ren zum Theil, und bei alledem haben wir noch keine Aussicht zu einein erquickenden Regen. Mehrere aufgekommene Gewit-

ter zogen seitwärts an uns vorüber und brachten uns statt Re--

gen nur unser Erdreich- noch mehr austrockénende Winde.‘ Aehnliche Berichte gehen leider auch von andern Orten der Hol- steinischen Geest ein. Micht nur hat die Sommersaat sehr ge/ litten, sondern auch der Roggen is an manchen Stellen noth-

reif geworden.

Hinsichtlich des Brandes der Lundner Kirche wird die Ver- muthung geäußert, daß ein bei der Reparatur der Orgel erfor- derlich gewesenes Kohlenfeuer die Ursache gewesen sey. Von hier scheint das Feuer zunächst den darüber gelegenen Thurm ergriffen zu haben, der in kurzer Zeit bis an die Spike hinauf in Flammen stand. Uebrigens hielt sich dieser wider Erwarten lange aufrecht; nachdem die. áußere Bekleidung längst verbrannt und ahgefallen war, und auch die Balkenlagen verkohlt zu seyn schienen, stand er dennoch in seinem Haupt- Verbande fest und muß in seiner Gluth der Umgegend ein schaurig - glänzendes Schauspiel dargeboten haben. Leider ist aus der Kirche nichts gerettet worden. Als um 11 Uhr Abends der Feuerlärm die Bewohner des Orts auf die Gassen rief, hatte fich das Feuer schon des untcren Thurmes bemächtigt und die Bestúrzung, so wie die Furcht vor dem Niederskurz des brennenden Kolvosscs lie) Niemanden einen Rettungs - Versuch wagen. Alle in der Kirche aufbewahrten Papiere, manche |c)äz- zenswerthe Ueberreste der Vergangenheit, namentlich mehrere Gemälde, worunter cin tressliches, den berühmten Pastor Jo- hannes Wendeler vorstellend, so wie das Altavblatt bemertlich gemacht werden, sind ein Raub der Flammen geworden. Die silbernen Altar-Geräthe und die reiche doppelte Altar- und Kan- zel - Bedeckung sind dagegen verschont geblieben, weil sie sich im Hause des Küsters befanden, und der Thurmfnopf wurde beim Herabfallen geborgen. Der Kantor und die beiden andern Ab- gebrannten haben ihr Mobiliar größtentheils gerettet. Die Kirche zu Lunden soll Übrigens einen Hof Landes von reichlich 51 Morgen, ein Kapital von 14,000 Mark und noch ein unbe- trâchtiiches Legat besitzen.

Múnchen, 8. Juli. Se.

Majestät der König traf auf der Reise nah Brückenau am 2. Juli in Jungolstadt ein, besich- tigte die ihrer Vollendung nahen Werke der Veste Tilly, sodann die auf dem linken Donau-Ufer begonnenen Befestigungs-Arbei ten, und wurde zuleßt auf dem Uebungs- Plage der technischen Compagnieen mit dem Schauspiel einer Mine- Explosion Über- racht. Se. Majestät gab dem Ingenieur - Obersten und Fe: stungsbau - Direktor von Becker die Allerhöchste Zufriedenheit hierüber zu erkennen.

In der Bayerischen, National-Zeitung heißt es: „Man sagt, neun Bayerische Bataillone vom 1sten, Iten, Iten, 7ten, 9ten und 15ten Regimente kommen wieder nach Griechen- land.‘ /

Darmstadt, 8. Juli. Die Sißung der zweiten Kammer begann heute mit einer ‘Protokoll: Verlesung, welche beiläufig zwei Stunden hinwegnahm, Hierauf machte der Präsident der Versammlung Mittheilung von zwei Erlassen der Staats-Regie-

Einer der ältesten und verdientesten |

rung, worin dieselbe der zweiten Kammer erdffnete, sie werte, i im Interesse des Gesebßes und der bestchenden Verfassung, der |

Aufforderung der Kammer: die kürzlich von ihr für zulässig er- flärten Deputirten, Dr. Huth, Geheime Nath Schenk und h), Bansa, zur Kammer einzuberufen , keine Folge geben. Die

zweite Kammer beschloß, diese Eröffnungen der Regierung ledig- h

lich zu den Akten zu nehmen.

Desterre t Mh: Wien, 3, Juli. Nachrichten aus Siebenbürgen zufolge, haben

die Sizungen der zu Klausenburg landrägig versammelt;n

Stände des Großfürstenthums , die seit der ersten, am 28. Mai unter dem provisorischen Präsidium des Königl. Thesaurarius, Gra; fen Adam Nemes, gehaltenen Sißung unterbrochen worden, in Folge allerhôch| eingegangener Weisung, am 19. Juni unter

gedachtem Präsidium wieder begonnen, und ist also an diesem F

Tage die Eröffnung des Landtags feierlich vor sich gegangen, Se. Königl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand von Este, als Kd niglich bevollmächtigter Commisßair, hielt die Erössnunas- Rede

in Lateinischer Spracve, die von der Ve*-sammlung mit lautem Jubel aufgenommen, und von dem Gouverneur, Fretherrn von f

Jozsika, beantwortet wurde.

SüddeutscheBlätter schreiben aus Böhmen vom 23, f Juni: „Der Entwurfeiner neuen Straße scheint, seiner Ausführung [f ziemlich nahezu seyn. Es soll dieselbe von Gitschin aus über Königgräk, [i

j N e i R 1 Reichenau, Se ‘na, Gabel 2 is Toeschon i Yöulichiz Deputirten gegen die Staats-Secretaire für die Departements } Reichenau, Senftenberg, Gabel 2c. bis nach Teschen in mdalich

gerader Linie geführt werden, und die große Straße nach Gall:

zien vnd der Wallachei mit der von Gitschin aus nach Leipzig [i

über Rumburg, Chemniß 2c. verbinden. Dies ist ein großarti ger, fúr das Wohl unseres Landes höchse einflußreicher Dlan. Das

| Ganze geht von unserem Oberst - Burggrafen, Grafen Cho;

tek, aus, dessen Verdienste um Böhnen gar nicht zu berechnen sind. Wie sehr aber Jung und Alt, Hoch und Niedrig dies anerkennen, das sah man noch vor Kurzem, als dieser würdige

Staatsmann einige Kreise des nordöstlichen Böhmens bereiste,

Möchten doch die Segnungen eines lebhasteren Verkehrs, wel: Ff | cher sich seit Kurzem zu zeigen anfing, nicht durch Mißwaché M | und Hungersnoth unterbrochen werden!

auch unser Land heimsucht, wird bald anfangen, Besorgnisse der Act zu erzeugen. Junsbesondere fängt “bei dem Vieh die Noth schon an, da Wiesen, Anger und Kleefelder vertrocknen.““ SQWels

Derselbe Siebenpfeiffer, gegen welchen

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: } die Bayerische Gesandschaft eine Citation erliez, isf von den , Am vergangenen Sonntage ; wurde das hiesige kunstiiebende Publikum bei der Wiedererösf- |

Reaierunas-Rathe einstweilen zum Nachfolger in der Stelle des Lebens - Commissair Wyß ernannt worden. Die Allgemeine

Schweizer-Zeitung, welche die Nachricht mittheilt, fügt bei: 5

Es bemerke das Volk mit steigendem Mißfallen, wie Fremdlin- gen seit einiger Zeit die wichtigen Stellen, von denen die Si cherheit der Personen und des Eigenthums in hohem Maße ab:

hänge, anvertraut würden. Es muß wirklich) auffalicn, daß

der Berner Regierungs-Rath {ür gut sindet, Treue und Fähig: F

keit ür Nachbarschaft oder bei Ausgewichenen zu suchen. Sa

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Die Dürre, welche i

zu Beainten nicht bei den Kantons-Bürgern, sondern in der Ff

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Partei gefallen ist, erhält sich das herrliche Gebdude der alten Ge- sehe der Monarchie ohne Gefahr oder Erschütterung für den Staat,

ohne die Nothwendigkeit, Ausnahms-Maßregeln ergreifen zu müssen, und ohne außerordentliche Lasten für das Volk. Unser gegenwärti! - | ger Zustand der Sicherheit und das daraus folgende Vertrauen it Ï fo grofi/ daß der National -Kredit, der auf eine his jeßt nie getaunte

Hdhe gestiegen Ut/ uns die Mittel zu einer großen Ausgabe, welche die Zeit - Umsßände unvermeidlich gemacht habeit, darbietet. Die Î Nation, die bereits beschäftigt ist, ihre Repräsentanten zu wählen, | crwartet in Ruhe die herannahende Session der Cortes, indem sie Î versichert is, darin neue Bürgschaften für die Ordnung und Festig= | feit zu finden. Diese Thatsachen sind aügemein bekannt und beant- worten die irrthümlichen Berechnungen, die boshaften Prophezeiun- | gen und die verleumderischen Beschuldigungen , mit denen wir an- Î gegriffen worden sind, auf eine triuumphirende Weije und müssen da- N ¿u dienen - die dffentliche Meinung über einen so wichtigen Gegen- Î ftand aufzu ären. ( Flei un (Eifer verweiden, als dem Vertrauen, welches Jhre Majestät in Sie entsprechen. Gott erhalte Ew. Excellenz noch vicle Fahre.

H seht, S 2 i : | Palast, 21. Fuñt. Francisco Martinez de la Ro fa.

Fm

d A : : : « wie überhaupt an Mitteln, un: die trockenen Umgebungen Ma-

drids zu befewchten und fruchtbarer zu machen, den Befehl er- theilt, daß sich dat t : ] verzüglich beschäftigen soll. Zu diesem Behufe wird zunächst der Magiikrat von Madrid in den gelesenten Blättern des Jn- und Auslandes eine Aufforderung an Unternehmer erlassen, welche

Masserleitung anzulegen.

Französische Blätter enthalten folgendes Privatschrei- ben aus Madrid vom 25. Juni: „Dem diplomatischen Corps ist angezeigt worden, daß die Königin sich nach San Ildefonso

reits dahin abgereist, und es wollte nun Alles nach diesem Ort aufbrechen; dem wurde aber durch das Berbot, Pâsse auszustel- len, und durch Ziehung zweier Sanitäts: Eordons vorgebeugt.

men, Balmajeda und Aguirre aber wollten sie ausschlagen. Briefe aus

streifen und nach den Baskischen Provinzen zu gelangen suchen. Ein hiesiger Wechsel, Agent ist pldblicy verschwunden und hat bedeuteirde Valuten mit fortgencmmen, die ihm anvertraut wor- den waren, um sie an der Madrider Bôrse zu negoziiren; auch erfáhrt man, daß ein Handelehaus zu Cadix, in Folge von Ope- rationen in Staatspapieren, mit mehreren Millionen fallirt hat. …… Es scheint gewiß, daß die Regierung das Vorhandenseyn ei- nes Vereins unter dem Namen Jsabelinos entdeckt hat. Nan sagt, Dom Miguel habe einige Personen von seinem Gefolge, die ihm - vor seiner Abreise noch einen Besuch abstatteten, sehr úbel aufgenommen. Die Armee des Generals Morillo hat sich von der Portugiesischen Gränze zurückEgezogen, weil die Linie, welche beide Königreiche trennt, von Dom Pedro's Trupo- pen besclt worden ist. Die Königin-Regentin hat der Köni-

N gin Donna Maria und der Herzogin von Braganza den IMa-

Shre Majestäten sind, nachdem sie auf F

Fhrer Reise nach Savoyen auch noch Bonneville und Thonon|

besucht hatten, heute in die hiesige Residenz zurückgekehrt.

Mailand, 4. Juli. Jn der vergangenen Nacht um 1;} Uhr if hier ein leichtes Erdbeben verspúrt worden, das seine Ziichtung von Nordwest nach Südost nahm und von eincm em-

pfindlichen Zischen in der Luft begleitet war. Spanien

Mo, 21 JUNE |

dem Kriegs-Minister Zarco ‘del Valle an den Ober-Befehlshaber

der Armee von Portugal, General Rodil, gerichtetes Schreiben,

[cs

Die Hof-Zeitung enthält ein voni

worin derselbe im Namen der Königin den Truppen die Aller-f

hôchste Zufriedenheit mit der bei der Musterung bewiefenen gu ten Haltung zu erkennen giebt. „Neuer Ruhm“, schreibt ders Minister, „erwartet diese ausgezeichneten Truppen auf der an dern Seite des Chro, wo die Flamme der Empdrung ihre lek: ten Ausbrüche versucht. Unvermeidlich ist die Vernichtung

der Rebellen, sobald die Tapfern von Portugal und -aus den

Norden sich vereinigt haben, und J. M. hofft binnen kurzem deren

in jenen Provinzen die Ruhe hergeitellt sehen,

zu

sich alle übrigen Landestheile erfreuen und die so sehr nothwen h ( beiisan;e Reformen, die wir Jhrer erhabenen Hand verdanken, Wurzel Spanien wird der Welt ein neues Weispicls

dig ist, wenn die weisen Institutionen und fassen jollen. von der unüberwindiichen Macht eiter großherzigen Nation dar bieten, die ihrem Könige und ihren Geselzen anhänagt und in deren bevorzugtemn Boden die Saaten der Civilisation im Schat ten der Lorbeern eines tapfern Heeres gedeihen. ““

Herr Martinez de la Rosa hat folgendes Circular an sämt

liche diplomatische Agenten der Spanischen Regierung im Aus

sande erlassen: i i: „Da es für die Regierung Jhrer Majestät wünschenswerth if daß die fremden Hôfe eine richtige Ansicht von dem gegenwärtige

Zustande dec Nation erhalten, um die Frrthümer, welche Privat-|

Fnteresse, Treulosigkeit oder Parteigeist zu verbreiten bemüht find} zu beseitigen, #9 hat Fhre Majestär mir befohlen, Ew. Excel. zu

beauftragen, durch alle in Fhrer Macht stehende Mittel denjenigen F legitimen

Thatsachen und Berichten, welche täglich die Sache des Thrones und der Ration in einem günstigeren Lichte zeigen, und!

welche die Basis ihrer gegenwärtigen GlüÜckseligkeit und ihrer zuf

fünjtigen Hoffnungen bilden, die möglich grdßte Verbreitung ; geben Der Streit in Portugal ist durch die Waffen ver Spani: im Laufe cines Monats becndigt, und zugleich ward in Lon} don der Vertrag vom 22. April abgeschlossen, um durch dit vereinigten Streitkräfte der beiden Königreiche der Haldins}

und die eventuelle Mitwirkung zwei so. mächtiger Nationen, wi England und Frankreich , den Täuschungen der Usurpativns - Part den leßten Schlag zu verseßen; die Fnsurgenten, welche sich me)

wie Banditen , denn als politische Parteigänger gezeigt haben, sin

in allen Provinzen, mit Ausnahme von Biscaya und Navarra, u!

nl

tervrüdt worden: die Stadt-Miliz is Überall organisirt und voi von Enthusiasmus; die leßten Werbungen für das Heer sind vol-M

endet; wie. durch einen: Zauberschlag ward leßteres in Bewegu!ß geselzt, und die aus Portugal zurückgekehrten Truppen, eben so gu! dise:plinirr als geschickt für den Krieg, sind begierig, fîch nil ibren Waffengefährten, den Helden des Nordens, zu vereinigen, ul auf ein Mal die Flamme des Búrgerkrieges zu dämpfen. So zei sich 1ebt die Sache der” Königin aus militairishem Gesichtöpun?! betrachtet. Richten wir unsere Blicke auf den politischen Zustan? so finden wir ihn nicht weniger befriedigend. Mitten unter det Verwirrung, die besiändig durch einen Zustand innerer

tracht, durch dent Aufstand einiger Provinzen und durch dic ohl mächtigen Versuche, den Frieden Anderer zu stdren, erzeugt wurd ist die gute Ordnung, der Gehorfam gegen die Gesehe und die A0 tung der Behdrden erhalten worden, und während die Usurpation

f

rien : Louisen-Orden verliehen; Don Perez de Castro, der Spa- nische Geschäftsträger am Lissaboner Hofe, wurde mit Ueber- reichung desselben beauftragt. Die Cholera ist auch in Elmora zum Vorschein gekommen.“

P ov tugal.

Der Courier enthäst folgende Privat- Korrespondenz aus Portugal: -

„Lissabon, 26. Juni. Am Dienstag Abend wurde dem Herzog von Terceira von der Partei, an deren Spi6e er fich gestelli hat, d. h. von dem jusle milien oder den Vertheidigern der Königin und der Charte von 1826, ein großer Ball gegeben.

gleichfalls an dieser dentlichen Ehren-Bezeugung Antheil haben mdchte, nahmen ihre Unterzeichnung zuruck, als sie fanden, daß die Mehrzahl ihrem Vorschlage, den. Namen des Marschalls mét dem des Herzogs auf den Einladungs-Karten zu vereinigen, nicht beistimme; Und da das übrigbleibende Geld für die Aus- goben des Unternehmens nicht hiureichte, so gab Herr Mendiza- bal das Fehlende aus seiner eigenen Bôrse. Bei Tafel wurden

und des General Stubbs ausgebracht, aber Napier's niche mit einem Worte erwähnt. Da Palmella einer der Haupt: Urheber dicses Balies war, so wäre es gegen alle Sitte gewesen, seine Gesundheir zu trinken. Die Subscription betrug 50,000 Reis, etwa 11 Pfund. Ein Oberst in Portugiesischem Dienste, Na- Ï mens Pizarro, fam hier am Diensiag Morgen aus London an, und wurde, so wie er gelandet war, verhaftet und in das Kastell St, George abgesührt. Er. ist ein ertlärter Republikaner und zeigte fich hon vor dem Abgange der Eppedition von den Azo- ren als ein solher Stdörenfried durch Opposition gegen die Rechte Dom Pedro's auf die Regentschaft, daß er von dessen Partei geradezu verjagt und ihm gesagt würde, er dürfe nie daran denken, nah Portugal zurückzukehren, bis zur Beendigung des Kampfes, der damals eben im Ausbruch war. Die Stadt isk seit einigen Tagen ziemlich ruhig, und Ï es ist (so viel ih wenigstens gehört) seit meinem leßten Briefe J fein neuer Mord vorgekommen. Gestern kam die Spanische Fregatte „Peroia“/ und heut ein Französisches | Kanonen in dem hiesigen Hafen an. Die Cholera ist hier sehr gelinde, die Zahl der Krankenfälle in lezter Woche betrug neUnzehn, und nur fünf davon starben.‘ „Lissabon, 28. Juni. Gestern Morgen wurde der Schrei- ber des Capitains und ein Matrose der Englischen Brigg „„Sceor- pion“’, als sie sich am Quai de Sodre mit 65 Pfund Sülber, welches sie an ihrem Körper verborgen hatten, einichissen wollten, verhastet. Sie wurden in die Wache und von da vor Gericht geführt, von wo ihnen, nachdem sie verhört worden waren, die Rücklehr an- Bord gestattet wurde; das Silber wurde jedoch zurückbehalten. Sie mögen sich in der That glücklich s{häßen, so gelinde behandelt “worden zu seyn; - denn die Geselze sind in dieser Hinsicht äußerst fêrenge; die Todesstrafe steht auf Ausführung der Münzen des Königreichs, und

Ï eine Bezahlung des dreifachen Werthes (außer einer langen Ein- j kerferungz) auf Ausführung unverarbeiteter Metalle oder fremder

Münzen, wenn nicht vorerst vom Zollhause die nôthige Erlaub- niß nachgesucht und ein Ausfuhrzoll von 2 pCt. entrichtet wor- den ist; keines von Beiden war in diesem Falle geschehen. —- Der „Scorpion‘/ geht morgen früh mit einem neuen Transport Miguelistischer Flüchtlinge, dem Bischof von Vizeu, dem Gene- ral Raimundo Pinheiro, detn Oberst Robinson und einigen An-

Ï deren, von hier ab.‘

Ew. Excellenz werden hierauf solchen Flei und | / chen Grundfteinlegung zu dem auf dem Plaße von Tophana auf-

Die Königin hat, zur Abhülfe eines fühlbaren Bedürfnisses der Hauptstadt, nämlich des Veangels an gutem Trinkwasser, fo ?

Toasis auf das Wohl des Herzogs von Terceira, Saldanha's |

Schis ‘von 74 |

; S s L j e | Fommen. geneigt seyn möchten, in der Spanischen Hauptstadt eine große

789

Dr Ed.

Konstantinopel, 17. Juni. (Desk. Beob.) Einige in den Statthalterschaften vorgefallene Veränderungen sind das Ein- zige, was sich seit Beendigung der Hochzeitfeste in dieser Haupt- stadt Betmerkenswerthes ereignet hat. Der vormalige Groß: Wesir JZzzet Mehmed Pascha hat nämlich das Sandschakat von Afion- Kaleßi mit Engueci und Changeri erhalten ; der ehemalige Sir- kiatib (Kabinets - Secretair des Sultans) Mustapha Pascha ist zum Statthalter von Adrianovoel, und an dessen Stelle Emin Pascha, Sohn des Reschid Mehmed Poscha, zum Statthalter von Tricala ernannt worden.

Am 11ten ‘begaben sich der Groß-Wefïr und sämmtliche hier anwesende Paschas zu dem VMuschir von Tovhana und Schwie- gersohn des Großherrn, Halil Pascha, um mit ihm der feierli-

zuführenden G-:bäude beizuwohnen. Dasselbe soll zu einer Stück:

bohrerei nah Englischer Art bestianit seyn. Cv - . ck . ÎÍm Laufe voriger Woche ifi die

4) d

¡„Scout‘/ in den Bosporus eingelaufen,

e

vielen Brigas 2c. bestehende Englische Flotte, der die Französische | bald folgen sollte, auf der Rhede von Wurla bei Smyrna ange- | die Bestimmung dieser Flotte |

Allerlei -Gerüchte über waren in Konstantinopel verbreitet,

f ) Ch é %Y r » (F 4‘ (ck 4 fi 4AM 0 Ui gegen Mittag ist zu Smyrna in dem Fränki- schen Quartier, unweit der Oesterreichischen Kirche, eine Feuers-

j P ; A | brunst ausgebrochen, die bei dem heftigen Nordwinde den ganzen

| Nachmittag und Abend. wüthete Und gegen lezig Häuser un? begebe; die Herren Martinez de la Rosa und Gareli sind be- | ) ; ‘bend. wüthete und gegen sechzig Häuser und

viele Kaufläden in Asche leoto. Machricht-n aus Samos zufolge, war der Bevollmächtigte

| des Fürsten Vogorides am 26. Nai ans Land ge?iegen, und

Es heißt, Gargollo werde die Wahl zum Profkurador anneh- ; E R : E wohner dieses Ortes entgegen zu nehmen. Badajoz melden, daß in der Gegend von. Elvas ei- j i : nige Cholerafáíle vorgekommen sind, und daß in dieser Richtung | der Verkehr mit Portugal unterbrochen ist. Eine große Xn- | dex Einwohner von Vathy der ein N A Ad : 2 / A j j ne t at) D inziaen auf de anze! zahl von Anhängern des Don Carlos kehren aus Portugal nach | Ñ i: d L Ne Q a Spanien zurück, und bilden hier Banden, die das Land durch-

S I I O

S E D E - Mr ER R SREE L E Ma R D SOE E R A L Ar M Va B T D mm:

| linge aber seyen einmüthig \chiosjen, Und ein Corps von mehreren tausend Mann dúrfce j

hatte sich unter militairischer Bedeckung ins Gemeindehaus von Vathy begeben, um daselbsi die Huldigung der vornehmsten Sin- Am folgenden Tage wurden vier neue Demarchen (Distrikts.Vorseher) ernannt, und ein Theil der Türkischen Truppen von der Escadre zum Schuße

lel, die sih bisher der Pforte unterworfen haben ans Land agejeßt. Logotheti, der mit seinen Satelliten Alles gufbietet, um den Widerstand gegen die Pforte zu verlängern, hat seine Fa- milie in seiner Festung gelassen, und sich fär seine Person nach Leghali Panaghia begeben. Bis zum 3. Zuni, so weit die leb- ten Nachrichten reichen, war, außer Vathy, noch kein einziges Dorf der Jnsel zur Unterwerfung zurügekehrt, und man be- fürchtete, daß dieser fortgeselzte Widerstand die Anwendung von Gewalt von Seiten des Türkischen Befehlshabers néthig machen werde. :

Laut Briefen aus dem Archipel vom 1. Zuni war auf der Insel Scio die Pest ausgebrochen, welche mit einem aus Syrien getommenen Schiffe dahin gebracht worden war. n Tjchesme und überhaupt auf der ganzen Küste von Smyrna hat sich troß des beständigen und sehr lebhaften Verkehrs mit jener Insel noch keine Spur davon gezeigt, wohl aber in Kon- stantinopel, wo sich in Pera bereiis einige Pestfálle ereignet haben. i

Berichte aus Trapezunt vom 9, Mai sprechen von einem zwischen England und dem Schach -von Persien abgeschlossenen Handels-Traktate, welcher auf denselben Grundlagen, wie der Russische, beruhen soll.

/ GOttechen land : _ Die Allgemeine Zeitung enthält über die Ereignisse in Griechenland nachstehende Mittheilungen : s «Ankona, 29. Juni. Durch ein gestern hier von Korfu eingelaufenes Englisches Paketboot erhielt man die Nachricht,

N E : 108 | daß eine Bayerische Truppen- Abtheilun it den Main 2 Einige Subscribenten , welche gewünscht hatten, daß Saldanha | ! Q) As etiung mit den Mainotten ein

ernstliches Gefecht bestanden habe. Von beiden Seiten ward hißig gefochten. *) Die Bayern verloren an Todten zwei Offi- ziere und mehrere Soldaten, außer einer Anzahl Verwunderer. Der Verlust der Mainotten ist nicht bekannt. Auf diescn Vor- fall beorderte die Regentschaft 2300 Bayern gegen Maina zu marschiren und es zu besezen. Wie es scheint, hat die Regie- rung wirksame Maßregeln gegen Kolokotroni ergriffen, dessen Untersuchung zu schlimmen SEutdcungen führte. Cin Courier des Englischen Ministeriums ist heute von London mr Depeschen von höchster Wichtigkeit an die Griechische Regierung dier ein getroffen, Er reiste sogleich nach Patras weiter.“ i

„Marseille, 30. Juni. Aus Griechenland sind hier seit einigen Tagen ungünsiige Gerüchte im Umlauf. Zwischen den Bayern und den Maítnotten soll es zu einem hartnácigen Kampfe

gekommen seyn, in Folge dessen man neue Truppen nach den |

: Die MNainottischen Häupt- äußersten Widerande

Li

Bergen von Maina geschickr habe. zum nôthig seyn, sie als ihren Felsemhür heraus zu treiben. Mit Schmerz hôrte man auch von den Spaltungen unter den Mèitgliedern ber Regentschasc, Im Lande nimint naturlich FJe- der Partei fúr die eine oder für die- andere. S aber dies fann nicht dazu beitragen, dem armen Lande die so nôthige Ruhe wieder zu geben. Um so meßr lehnen sich aile Griechen nach dein Tage, an welchem der junge König, den sie so inniagst lieben, auf den sie so große Hoffnungen sesen, selbi die Zúgel der Regierung ergreifen wird. Die Gefinnung des besseren Theils der Griechischen Nation sprach der treffliche Trikupis aus, als er bei seiner Durchreise nach London den Besuch der hiesigen Griechen empfing. „Liebe Landslette“/, saate er, „ich weiß, Sie find über unsere neuen Schifffahrts. Maßgregeln unzufrieden, Ss geschieht Manches bei uns, was man nicht win\cht; aber es bleibt für uns nichts Besseres zu thun übrig, als die Negent- schaft. aus allen unseren besten Kräften zu unterstüßen. Thun wir dies nicht, so wird Griechenland nie glúdlic, Kandien nie srei, und wir alle werden unser Volk zu Crunde achen sehen.“ Dles waren die Worte eines echten Patrioten, der, weil seine Ansichten tnit denen der Regentschaft nicht úbereinstimmten seiner Ministerstelle entsagte, aber dennoch nie aufhôren wird, seine anerkannten Talente dem Dienste seines Vaterlandes zu weihen. Das Schicksal der Samioten, noch mehr aber das traurige Loos von Kandien, erregen das tiefite Mitgefühl. Ein Capitain von der Insel Kassus, die in der Nachbarschaft Kan-

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*) Rücksichtlich der Bestätigung oder Berichtigung dieser Sa- gen, von denen auch der unten folgende Brief aus Marseille spricht, sind direfte Briefe aus Griechenland abzuwarten. Na ch schrift. Wir erhalten diese so eben vor dem Schlusse der Zeitung. Bis zum 27. Mai hatten die Königlichen Truppen bereits acht befestigte Thürme genommen und zerfidrt.

(Anmerkung der Allgem. Ztg.)

2 : ortger X00) von einem Sohne des | Englischen Premier - Ministers Lord Grey befehligte Korvette | l | (Nach einem gleichzei- | | tig von mehreren Deutschen Zeitungen mitgetheilten Berichte |

das Königl. Conseil mit diesem Gegenstand : | aus & inovel ift di R Qn S as Königl. Conseil mit diesem Gegenstande un | aus Konstantinopel if die aus 6 Linienschiffen, 4 Fregatten und !

; wohner der Stadt erfreut sich diesèr Verein, der nunmehr

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diens liegt, hatte Retimo im Monat Mai besucht, und brachte uns einige Nachrichten, die von dort nur selten herüber kom- men. Die Sphakioten standen in den Gebirgen noch immer gegen Mehmed Ali. unter den Waffen und führten einen Raub- krieg gegen die Städte fort. Der Pascha scheint noch fest auf seinem ‘Plane zu beharren, die ohnedies shon so ges{chwächte Griechische Bevölkerung von Kandien ganz auszurotten und die Jnsel mit Aegyptiern zu bevölkern.“/

„Von der Jsar, 6. Juli. Wie man aus guter Quelle erfährt, ist Herr Staatsrath v. Kobell bereits von München ab- gereist, um nah einem kurzen Aufenthalte in Tegernsee sich nach Griechenland an seinen neuen Posten als Regentschafté- Mitglied zu begeben. Staatsrath Maurer, der nach fast ein- stimmigen Nachrichten aus Nauplia sich weder durch seine Lei- sungen noch durch sein Benehmen große Zuneigung zu erwer- ben wußte, die Eigenthümlichkeit Griechenlands und seiner- Jn- stitutionen zu wenig achtend, das“ Alte auslôste, während noch alle Materialien zu Aufführung seines neuen Gebäudes fehl- ten, und endlich selbst als Lehrer dem Ködnige gegenüber, so wie in den so delikaten auf die Griechische Kirche und Religion bezüglichen Gegenständen die Linie umsichtiger Besonnenhei nicht linmer eingehalten zu haben scheint, hat aus dem Regent- schastsrathe zu treten. Graf Armansperg ; sein früherer Pro- tektor, lernte in ihm dort, wo es einträchtiges Wirken galt, nur einen feindlihen Gegner fennen. Der Geheime Legations- Rath Abel, der zwar an Talent dem Staatérathe Maurer weit überlegen ist, aber in Bezug auf Benehmen doch den Erwar- tungen nit entsprochen zu haben scheint, wird gleichfalls zu- rücberufen, und seine Stelle von dem Ministerial:-Rathe Gray- ner eingenommen werden. Auch will man wissen, daß der K. Bayerische Geschäftsträger von Gasser einen andern Posten er- halten soll. General Heide soll dagegen in dem Regenischafcs- Rathe verbleiben. Daß diese neuesten Anordnungen von gu- ten Folgen seyn werden, ist kaum zu bezweifeln. Graf Ar; manspera, der in jeder Beziehung als ein eben so talentvoller als tluger Staatsmann sich benommen hat, ist gewiß der Mann, der die Sachen zum erwünschten Ziele bringen wird, vorzüglich jeßt, da er seinen Rath durch einsichtevolle, ruhige, mit ihm von jeher im besten Benehmen gestandene Männer verstärkt und un- terstúßt sieht. Ganz Gricchenland wird dafür bürgt die längs dort herrschende Stimmung von diesem Gesichtspunkte die nothwendig gewordenen Veränderungen aufnehmen. Bei eincm ßarmonischen, allmäligen Fortentwickeln kann es nach dem, was tros der Stdrungen bereits geschehen, an einem guten Erfolge nicht wohl fehlen. Der Geheime Rath von Klenze wird, wi? schon früher gemeldet ward, gleichfalls von München nach Grie- chenland abreisen, um vorzüglich bei der Anlage der neuen Re- fidenzstadt seine längst anerkannten Verdienste zu vermehren.“

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S V a. N10.

s Juli. Se. Erzbischöflihe Gnaden der Erz- bishof von Köln, Graf Spiegel zum Desenberg und Canfein ist am 7ten d. M. in Münster eingetroffen, und Se. Excellenz der General der Jnfanterie und kommandirende General des 7ten Armee- Corps, Baron von Müffling, an demselben Tage von dort nach dem Seebade Norderney abgereist.

Man schreibt aus Paderborn unterm Zten d. M,: ¿Am 30sten v. M. ward hier zum erstenmale der Wollmarft eröffnet. Obgleich ein großer Theil der Woll-Vorräthe aus na: hen Umgebungen schon verkauft war, weil man nicht gewtß wußte, was von dem Wolimarkte zu erwarten sey, und eine zu: fällige Verkaufs - Gelegenheit niht unbenußt lassen mochte, fo belief sich doch das Gewicht der zusammengebrachten, fas? durch gehends feinen Wolle auf 2500 Centner, und die rócitest- Entfernung, aus . welcher nux ein kleiner Theil zu Markte gebracht wurde, üúbersteigt kaum vier Meilen Ge-

Berlin, 13.

stern wurde der Markt zur vollkommensten 2ufriedenbeie ano der Käufer als der Verkäufer geschlossen. Att Ausnahme einer Quantität sehr auserlesener Wolle, welhe zum Preise von 405 Rthlr. für den Centner verkauft wurde, standen die Mittelpreiie nach Verhältniß der Güte der Wolle'zwischen 85 und 95 Rthir. für dea Centner. Nur eine kleine Quantität der am legten Tage herbeigeführten gröberen Wolle war bis Mittag noch ti Ee verkauft. Die Lagerung is übrigens noch für drei Monate a sefurirt.“/ i M __— Nachrichten aus Essen zufolge, erwirbt sich der dortige Zrauen-Verein fortwährend große Verdienste um den Ünterrécht und die Erziehung armer Mädchen. Unter umsichtiger Le tuna der Direction, sowie unter Mitwirkung mehrerer achtbaren Stn:

L H A seit 16 Jadren besteht, des gedeihlichiten Erfolges S Ra Stadt Neuß is eine Summe von 138 Rehlr. durch freîwillia e Beiträge ge]/ammelt worden, um den zum erstenmale zur E munion gehenden armen Kindern der katholischen Gémeinde an ständige Kleidung zu verschaffen. : i adt

Aus Düsseldorf meldet man uüntèrm Lten d M. De Körnerfrüchte sind, seitdem der zu erwartende Ausfall der diesjährigen Aerndte sich einigermaßen übersehen lft, ras M Preise gestiegen; alle úbrigen Gegenstände des Feld. und G e tenbaues haben sich dagegen im Preije ziemlich unvèrätide E ér halten. - Ungewdhnlich hoch ist dieóma! der Graswuchs u von der Morgen in der Nähe der Siadt Düsseidotf bis 1 bis 30 Rehlr. bezahlt worden ist. nte Neuß fand folgender Verkehr satt: Scheffel Weizen, 5983 Scheffel Roggen , 865 Schell Geri Hafer und Buchweizen und 312 Scheffel Nübslagmen Ge nem Geldwerthe von ungefähr 21,078 Rthir. Die Abfuhr be trug 882 Scheffel Weizen, 7497 Sche7el Roggen und 707 _ c . . « L S E RA L, 414 Scheffel Gerste, Haser und- Buchweizen, mit einem Geldwerthe von beiläufig 22,391 Rihlr. 8182 Scheffel Weizen und 70 Scheffel Roggen gingen nah Holland. Im Handel if 4 Allgemeinen ein reger Verkehr bemerkbar und manche Zweige der Jndusrie werden mit großer Lebhaftigkeit ketrieben E Hin und wieder aber verursachte der niedriae Wasserstand. ¿tain Stockung, theils in der Versendung der Waagret Und der Pro dukte, theiis im Betriebe svlcher Fabrik- und Manufaktur - At lagen, welche auf Wesserkraft gegründet sind. Die Eislen- und Stahl-Fabriken im Kreise Elberfeld machen [eit einiger Zeir gute Geschäfte, und den Manufakturisten von Bau nvollenzeu gen im Kreise Gladbach fehlt es, seitdem die Weber theilwei.e im Felde beschäftigt sind, an den: nöthigen Arbeitern“ ied V + As . S H B Im Regierungs-Bezirk Düsseldorf wurden im Lauf- des vorigen Monats 2297 Kinder geboren und es farben 1592 Personen , mithin sind 705 Jndividuen mehr geboren als gestor- : ben. Zwei Männer zu Bekrath im Kreise Grevenbroich Gi zu Essen erreichten das hohe Alter von 90 und resp. 93 Jahren. und eine im Kreise Rheinberg verstorbene Wittwe das Aicer von 97 Jahren. TAG Laut brieflichen Mittheilungen aus Swinemünde ver-

dds Ce Auf dem Fruchtmar tete zu Ce A De 4 E Die Zufuhr betcug 8334