als in diesem Jahre. Die Emigranten strömen zu Tausenden nach Canada. Einzelne Familien nehmen 100 bis 1000 Sove- reings mit.
Níiíederlkm E
— — Amsterdam, 11. Juli. Jn den Coursen der Holländi- schen, Oesterreichischen und Russischen Staats-Papiere hat sih wäh- rend der verwichenen Woche wenig Veränderung gezeigt: dies war indeß mehr der Fall mit den Spanischen und Amerikanischen An- leihen und besonders mit den 5proc. Perpetuellen, welche von 72 pCt. auf 69 fielen, sich wieder bis 714 pCt. hoben und zuleßt neuerdings guf 69 pCt. wichen; die Zproc. und ausgestellten Spanischen Obli= gationen und Cortes-Bons folgten langsam diesen Bewegungen, die, ohne politishe Ursachen, nur der Spielsucht der Börse zu Ant- werpen zuzuschreiben sind. Von den Amerikanischen Fonds gingen Mexikanische erheblich zurück, während auch Obligationen von Co- lumbien und Peru weichend blieben; dagegen stellten Brasilianische sich bedeutend hdher, fonnten sh ijedoch auf dem höchsten Stand von 8 pCt. nur kurze Zeit behaupten, und wurden wieder auf 807 pCt. zurückgedrängt. Der Geld-Cours hat sich nicht acändert; Leihungen werden zu 27 und Prolongations- Geschäfte zu 3 yCt. Zinsen abgeschlossen. — Polnischer Weizen blieb auch am gcûtrigen Getraide -Markt in dem bisherigen vernachlässigten Zu- sand: für rothen Weizen fanden sich einige Svekulanten, welche die vorigen Course selb| etwas überboten und mehrere Geschäfte ab- chlossen. Jn Preußischem Roggen fiel nichts vor; von bragunem Roggen gingen cinige Partieen ohne Preis- Erhdhung von der Hand. Hafer wurde zwar billiger abgelassen, fand aber dennoch feine Abd- neomer. Die bekannt gewordenen Preise sind: für 124. 126pfünd. bunten Polnischen Weizen 185. 190 Fl., für 126. 128pfünd. Rostocker dito 160.165 Fl., für 126 . 127. 128pfünd. Holsteinschen 150.154 Fi: fúr 123pfünd. Meclenburger Roggen 125 Fl, für 121.124. 1Bpyfünd. Rheinischen dito 122. 130.132 Fl.; für 99. 101pfünd. Friesische Winter-Gerste 75.79 Fl.
Belgien.
Brüssel, 12. Juli. Die Repräsentanten-Kammer beschäf: tigt sich fortwährend mit dem Geseß-Entwurf über die Getraide- Einfuhr.
E Phare liest man: „Von allen Seiten ziehen fortwäh- rend Truppen nah dem Lager von Brasschaet, wo auch eine große Artillerie-Abtheilung erwartet wird.
Binnen einigen Tagen erwartet man zu Antwerpen ein Fahrzeug aus England, welches die zu der Eisenbahn zwischen Brüssel und Mecheln nöthigen metallenen Werk|tücke überbringt, da diese in Belgien selbs nicht herzustellen waren.
De Ut G ano.
Dresden, 12. Juli. Jhre Königliche Hoheit die Prin- zessin Maria, Frau Gemahlin Sr. Königlichen Hoheit des Prin- zen Mitregenten, ist heute von Marienbad wieder hier eingetroffen.
Müúnchen, 19. Juli. (Allg. Ztg.) Sicherm Vernehmen zufolge, ist der Herr Geheimerath v. Klenze beauftragt, als Kö- nialicher Commissair nach Nauplia die Befehle zu überbringen, welche Se. Maj. der König rücfsichtlih der Dissidien im Jnnern der Regentschaft zu erlassen geruht haben. Was die architefto- nischen Leistungen anbelangt, welche vom Herrn Gehecimenrathe v. Klenze gefordert und gewünscht werden, so hat sich derselbe, wie man hôrt, in dieser Beziehung durchaus noch nicht verpflich- tet, irgend einen bestimmten Auftrag der Regentschaft anzunrh- men. Er will erst an Ort und Stelle sich äberzeugen, ob alle lokalen, finanziellen und persönlichen Verhältnisse von der Art sind, daß seine Mitwerbung zu einem so großen, ernsten und für den Ruf eines Mannes, wie hoch derselbe auch gestellt syn mag, entscheidenden Unternehraen, wie die Wieder - Erbauung von then und die Erbauung jeiner Königsburg ist, wirksam seyn fönnte.
Herr A. Luft, der bekanntlich, nachdem er aus dem Rhein- Boyerischen Unterthansverbande scinem Verlangen gemäß ent- la}Men worden, die Stelle als provisorischer Untersuchungsbrichter in Bern erhielt, hatte sich vor einigen Tagen in den Khein- treis zurßckbegeben, um seine Verhältnisse daselbst vollends zu ordnen. Er ward jedoch am 7. Juli zu Neufadt verhaftet und nah Frankenthal gebracht. Als Ursache seiner Verhastang wird angegeben, er habe Schriften von Siebenpfeisfer an einen Buch- binder in Kandel mit der Weisung gesendet, dieselben, wenn er sie nicht gebrauche, nach Weißenburz zu {chicken, i
Mehreren Nachrichten zufolge , soil in Griechenland die Zwistigkeit mit den Mainotten beigelegt seyn. Bláttern kônnte es s{heinen, daß überhaupt nichts vorgefallen. Sie melden heute, daß Oberst-Lieutenant von Ott in der Maina ohne Hinderniß gelandet habe, worauf, da die Mainotten zur Zerstôrung ihrer Thürme nur dem Erscheinen einer bewaffneten Macht entgegen gesehen, dieselben theils zerstôrt, theils in Wohn- häuser umgewandelr und ihre Waffen abgeliefert worden 2c. Diese Nachrichten scheinen jh auf die westliche Gegend der Maina zu beziehen , wo die máächtigste Mainotten - Familie, die N7auromichalis, mit der Regierung eng verbunden, ihre Thürme schon früher abgebrochen und ihre Waffen eingeliefert hatte. Der eigentliche Kampf wäre demnach auf die östliche Land|\chaft beschränkt gewesen, wo der Major Winter, von Nauplia kom- mend, operirt hat. Denn daß dort in der That gefochten wor- den auch die tiefe Trauer, in welche eine sehr achtbare hiesige Fami- (¿2, die des Herrn Ober-Medizinal-Raths von Koch, versenkt wor- den ist, weiche in jenem Kampfe einen Sohn, einen jungen und hoffnungsvollen Offizier, verloren hat. Er wurde zuerst durch die Hand, und als er weiter vordrang, durch die Brust gescho\- jen, doch seßen die Nachrichten bei, daß der Kampf durch die Dazwischenkunft anderer Trupven zum Vortheil des Königlichen Nilitairs entschieden wurde. Was dann später in jenen Ge- genden geschehen sey, darüber fehlen bis jest die Nachrichten, doch hat die Sache Lei dem bekannten Charakter der außer ih- en Gebirgen unbedeutenden Mainotten und bei der Ruhe des rigen Griechenlands wohl in keinem Falle eine ernsthafte Be- Deutung.
Bamberg, 11. Juli, Das diesjährige Volksfest wurde von dem heitersten, shönsten Wetter begünstigt, und würde wohl eines der herrlichsten Feste geworden seyn, wenn auch das Ar- rangement der einzelnen Festpartieen selbst den Begünstigungen der Natur die Wage gehalten häcte. Es herrschte auf dem Fest- plaße beinahe dasselbe bewegte Leben, wie bei den Volksfésten in Nürnberg, die in dieser Ut mes sich vor vielen rühmlich auszeichnen. Dieser Geist der Freude würde aber in noch. viel hherem Grade gewaltet haben, wenn alle Theile des Festes so \c;ôn geordnet gewesen wären, wie im vorigen Jähre. Allein dies fehlte; einzelne Theile, z. B. Turnier, Karoussel u. s. w. unterblieben ganz; und die übrigen waren (wie ganz besonders das Theater) bei Weitem nicht mit jener Pracht, ‘Präcision und dem Aufwande veranstaltet, wie früher. Ueberhaupt hatte man im vorigen Jahre mit zu Vielem auf einmal angefangen, so zu
Nach Münchener |
darin stimmen alle Nachrichten überein, und davon zeugt |
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sagen seine Kräfte überboten, durch unzweckmäßige technische Einrichtungen bedeutende Passiva erzeugt, die man in diesem Jahre durch eine nicht weise Oekonomie (da sie auf Kosten der Schönheit des Festes geschah) zu deken suchte.
( Schweiz.
Der Vorort hat den Ständen folgende zwei diplomatische Aktenstücke mitgetheilt : :
1. An Fhre Excellenzen, den Herrn Bürgermeister und Staaks- Rath des cidgendssishen Vororts Zürich. Der unterzeichnete K. K. Oesterreichische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister hat sich beeilt, seinen Allerhöchsien Hof in Kenntniß der Note zu seßen, welche der eidgenössishe Vorort un- term 24. Juni an ihn gerichtet hat. Jn Folge diesec Mittheilung hat derselbe den Auftrag erhalten, gegen Fhre Excellenzen, den Herrn Bürgermeister und Staats-Rath des Freistaats Zürich, eidge- nössischen Vorortes, Namens Sr. K. K. Majesiät die volle Aner- fennung der in dieser Note ausgesprochenen völkerrechtlichen Grundsäße zu äußern, deren treue Anwendung die Fortdauer freundschaftlicver Verhältnisse zwischen der Schweiz und den Nachbar - Staaten zu sichern geeignet ist. Diese Verhältnisse ungestòdrt zwischen Fhrem Reiche und einem Lande beste- hen zu sehen, an dessen Wohl Allerhöchf dieselben lebhaften Antheil nehmen, und dem Oesterreich ununterbrochene Beweise des freund- schaftlichsten Wohlwollens gegeben hat, is Sr. K.K. Maiestät auf- richtiger Wunsch. Mit besonderer Zufriedenheit werden Allerhdch|-= dieselben sonach, in der zu erwartenden allgemeinen Anordnung der
| von dem hohen Vororte aufgestellten Grundsäße von Seiten der
Kantons - Regierungen, die Bürgschaft der innern Wohlfahrt der Schweiz sowohl, als eines das Europäische Jnteresse so nahe berüh- renden Rubhestandes erkennen. Fndem der Unterzeichnete sich dieses Auftrages scines Allervôchsten Hofes entledigt, ergreift er die Gele- genheir, Fhren Excellenzen dem Herrn Bücgermeisier und Staats- Rathe die Verficherung seiner ausgezeichnetsten Hochachtung zu er- neuern. Zücich , den 7. Juli 1834. (gez.) Graf v. Bomhelles.‘/
ll. Schreiben Sr. Majestät des Königs von Sardt- nien. „Karl Albert, von Gottes Gnaden König von Sardinien, Cypern und Jerusalem, Herzog von Savoyen, Genua, Montferrat u. \. w., Fürst von Piemont 2e. Liebwerthesie und Großfmächtige Freunde, Verbündete und Eidgenossen. Es is uns sehr angenehm gewesen, die Abgeordneten zu emvfangen , die Fhr uns durch Euer Schreiben vom 3ten d. M. angekündigt habt. Die Art und Weise, wie Herr von Laharpe, Alt-Präsident des Staats-Raths des Kantons Waadt, und Herr Rigaud, Alt -Syndikus des Kantons Genf, sich dieser Sendung entledigten, hat noch den Werth derselben in unsern Augen erhdht. Die Gesinnungen, welche sie gegen uns ausdrück- ten, stimniten vollkommen mit unsern eigenen Wünschen und mit der aufrichtigen Theilnahme Überein, womit roir sowohl für die Gesammt - Eidgenossenschaft, als für jeden einzelnen Stand erfúllt sind. Diese Abgeordneten werden Euch ohne Zweifel berich- ten, wie schr wir uns darüber zufrieden bezeugt haben. Fndeß ma- chen wic uns ein Vergnügen, durch Gegenwärtiges die Versiche- rung zu wiederholen, wie sehr wir unsererseits aufrichtig wünschen, mit der Schweiz unausgeseßt ein gutes Vernehmen und freundnach- barliches Verhältniß zu unterhalten. Fndem wir Euch schließlich unserer Achtung und unseres besonderen Wohlwollens versichern, bitten wir Gott, daß er Euch, Liebwerthe und Großmächtige Freunde, Verbündete und Eidgenossen, in seine heilige und würdige Obhut nehme. Chambery, den 28. Juni des Gnadenjahres 1834, unserer Regierung im ten Fahre.
Q G De d
Jtalicn
Neapel, 2. Juni. Die Eruptionen des Vesuvs haben in der lten Woche einen beunruhigenden Charakter angenommen. Ein breiter Lavastrom ergießt sich seit einigen Tagen in der Richtung des schon so oft heimgesuchten Torre del Greco und ist nur noch zwei Miglien von den ersten Häusern dieses blühenden Städtchens entfernt. Unstreitig hat man seit dem Jahre 1822 keinen Ausbruch gesehen, der sich mit diesem an Dauer und Stärke messen könute. Man hört selbst in Neapel die Detotna- tionen deutlich, wie einen entfernten Kanonendonner, und die Masse der von Minute zu Minute ausgeworfenen, glühenden Steine, der mehrere Miglien lange Feuerstrom, dessen dunkie dústere Farbe sich im Meere wieder spiegelt, bilden den s{önsten Kontrast mit dem klaren Lichte des Mondes und der ruhigen Grôze der Landschaft im Allgemeinen.
Die Akademie der s{dnen Künste in Neapel hatte den Ab- schied des Adonis von Venus zum Gegenstande eines Bildes gewählt, für dessen gelungene Ausführung dem Künstler ein Plaß als Lehrer des Kolorits bei derselben als Preis darzeboten wurde. Fünf junge Maler haben sich um diejen Preis bewor- ben, ihre Bilder sind seit einigen Tagen vollendet, aber die Ex- position der\elben i auf Bef:hl, der giunta deil” istruzione pu- hlica als der Moral und den guten Sitten gefährlih, verboten worden !!
Der Marquis Zappi, Herr Sarli, Beide aus Bologna, und wegen ihres Antheils an den {eßten revolutionnairen Bewegun- gen aus den Päpsilihen Staaten verbannt, und Graf Ceretti aus Unkona, der sich in demselben Fall befindet, haben von der Neapolitanischen Regierung die Erlaubniß erhalten, zu Neapel zu wohnen, wo sie bereits angelangt sind.
Neapel ist seiteiniger Zeit das Stelldichein der Glücksritter nicht allein von Europa, sondern auch von Asien geworden. So hat unter Anderen ein unter dem Namen Nadir Bey für einen Aegyptischen Obersten und Adjutanten Mehmed Alis sich ausgebender Aven- turier in einem der ersten Hotels an 5000 Fr. im Hazardspiele gewonnen, wurde aber plôblich unsichtbar, als er einige Abend spáter das Sechsfache dieser Summe auf sein Ehrenwort verlor, und is seit dieser Zeit nicht wieder zum Vorschein gekommen.
Die neue Gesellschaft, welche den berühmten Barbaja in der Entreprise des Theaters San Carlo ersegt hat, macht bis jeßt keine glänzenden Geschäfte, und ihre Actien verlieren, wie die der meisten andern Associationen, an 20 ‘Prozent. Jnzwi- schen werden Versuche gemacht, dem Geschmacke des hiesigen Publikums eine bessere Richtung zu geben, und Don Juan, die Hochzeit des Figaro, Robert der Teufel und mehrere andere
pern des Deutschen und, Französischen Repertoirs werden ein- |
studirt, wie man indessen allgemein überzeugt ist, ohne Hossnung eines glücklichen Erfolgs.
S panieén.
Briefe aus Vigo melden, daß Llorente, Deputirter der lel- ten Cortes, und Acevedo, ehemals politischer Chef in Asturien, fárzlih aus ihrem Exil zurückgekehrt sind und wahrscheinlich zu Procuradoren oder Mitgliedern der Spanischen Kammern für die Provinz Tuy würden erwählt werden. - Jhre Gegner bei der Wahl sind der Marguis des- Valladores und Ballesteros, der bekannte ehemalige Finanz - Minister Ferdinand VI[l. Man sagt, daß der Portugiesische Gesandte in Madrid beauftragt worden ist, von der Spanischen Regierung die Entfernung ei- nes Secretairs der Spanischen Gesandtschaft zu Lissabon, des Herrn Campuzano, zu verlangen, der sich einige Z'it unter Dom Miguels Regierung in Lissabon aufhielt und sich keine Mühe
sáße zu verbergen.
Portugal.
— — Lissabon, 24. Juni. Bei den neuen Wahlen füy die Munizipalität von Porto haben die Minister den Sieg da; von getragen ; die jeßigen Munizipalitäts, Mitglieder sind gänz: lih von (hrer politischen Farbe. Durch diesen Sieg ermuntert haben sie versucht, einen neuen zu erringen, und zwar durch die Entwaffnung der hiesigen Freiwilligen , die ihnen nicht befreun; det sind. Das Unternehmen war sehr shwieriger Art. Die Anzahl der Freiwilligen belief sih auf 10,000 Mann, und die Garnison dex Linien-Truppen war höchstens 4900 Mann start wovon die Minister nur 2000, nämlich die Fremden, als Leute ansehen konnten, auf die sie rechnén dürften. Da also mit Gy walt nichts geschehen konnte, so wurde es zunächst mit Güt versucht. General Gama Lobo, ein Vertrauter der Minister unter dessen Befehl die bewaffnete Macht der Hauptstadt steht, wurde damit beauftragt. Er erließ cinen Befehl, wonach di Freiwilligen von jenem Tage an, anstatt die Wasen nach Haus zu nehmen, sie in den Kasernen lassen sollten, Und auf dies Weise wolite die Regierung sich ihrer bemächtigen. Zwei Ba; taillone fingen an, die Waffen zu Übergeben, die andern merkte aber die Absicht, weigerten sich, und zwangen diejenigen, die si schon abgeliefert hatten, sie wieder zu holen; dicie brachen die Kasernen - Thüren ein, und bemeisterten sich der Waffen wieder, Die Aufregung war groß; der größte Theil der hiesigen Bevöl, ferung nahm fár die Freiwilligen Partei. Die Minister, um ihr Portefeuilles zu retten, mußten nun nachgeben, und kamen mit Gam Lobo überein, daß er die Regierungs-Maßregel für eine von ihm per sônlich ausgegangene Akte ausgeben sollte. Jhm wurde also das Kom mando abgenommen, wofür er reichlich entschädigt worden ist, — Die Unruhen in den Provinzen dauern fort. Politische Mord thaten, Räuberbanden u. s. w. sind an der Tagesordnung. Coin bra hat sich dabei besonders ausgezeichnet. Auch Hier vergeht fast keine Nacht, ohne daß unsere Straßen solche Auftritte de Schreckens darbieten. — Der General Dom Alvaro du Corta, Dom Miguels Gouverneur von Madeira, hat am 5ten d. in je ner Jniel und dessen Archipelagus, Donna Maria proclamitt; dieses ist eine Folge der Convention von Evora-Monte. — Jn ganzen Reiche wird die Einziehung der Mönchs- Klöster in Krast gesezt. Jeder Mönch der reichern Orden, der kein politisches Vergehen sich hat zu Schulden kommen lassen, bekômmt als Ey saß monatli 12 Milreis (20 Thaler Pr. Crt.); ist er aber über 70 Jahr alt, 18 Milreis (30 Thaler Pr. Crt.) die Beitel:-Mdn che erhalten nur 2 von jenen Summen. Werden sie abor ange stellt, so geht jene Pension ein. Die Zahlung derselben findet bei den Präfekturen statt. — Die Cholera hat sich von Neuen in der Hauptstadt gezeigt.
—— Der Morning Herald enthält folgende Nachrichten aus Lissabon vom 21. Juni über die Uebergabe von Madeira „Gestern brachte uns die Portugiesische Kriegs\loop „„Amelia“, welche Madeira vor aht Tagen verlie), die erfreuliche Nachricht, daß die Uebergabe ohne irgend einen ernflichen Widerstand, unit allgemeinen Aeußerungen der Freude stattgefunden habe. Aus den Berichten von Madeira erhellt, daß am 1. Juni Nachmit: tags eine Kriegssloop mit der blauen und weißen Flagge auf die Fregatte „Dom Pedro‘, die schon einige Tage auf der Höhe der Jnsel sich befand, lossteuerte. " Als sie sich der Fregatte n& herte, machte sie Signale, und gleich darauf feuerten beide Schiffe Salutshüsse ab. Dies belebte die Hoffnungen der an der Kú!te befindlichen Consiitutionnellen, denn es hatten sich schon Gerúchte verbreitet úber die großen Hülfsmittel, welche Dom Miquel und seinen Anhängern noch zu Gebote ständen, Alles blieb jedoch in dem Zustande der Ungewißheir und peinlu chen Unruhe, bis am solgenden Tage Nachmittags die Fregatte sih dem Lande näherte und durch das Sprachrohr anzeigte, daß der Krieg beendigt scy, Dom Miguel und Don Carios sich in Evora ergeben und ihre sämmtlichen Truppen die Waffen nieder gelegt hátren.‘/ Der Gouverneur wolite Anfangs dieser Nat richt keinen Glauben beimessen, und weigerte sich, die für ihn bestimmten Depeschen in Empfang zu nehmen. Viele aus dem Volke hatte man überredet, diese Nachrichr sey eine bloße Erfin dung, Dom Miguel dagegen wirklich im Besig von L.ssabon, und cinige Constitutionnelle wurden von denen, welche dieje Nachrich
ten verbreiteten, auf der Straße insultirt. Der Englische Konsul F úberredete jedo endlich den Gouvarneur, wenigstens die Depr F schen anzunehmen, und am Zten wurden dieselben mit eine |
Wasfen|ktillitands- Flagge an das Land gesch ckt und dem Gouver neur übergeben, worauf er ein Censeil berief, in welchem be {lossen wurde, am anderen Tage die Königin und die Chart zu proklamiren.
Land zu kommen, miczetheilk. An demselben Nachmittage brach ten schon einige Soldaten auf den Straßen und öffentlichen Piáßen der Königin und der Charte „Viva's**, Diesen wider seaten sich jedo einige Compagnieen Jäger, die von den Mön
chen dazu aufgeheßt wurden, so daß während der Nacht eine beträcht |
liche Aufregung herrschte, doch kam es zu keinen ern|tlichen Auftritten,
Am folgenden Morgen (4. Juni) kam der Befehlshaber der Fregatte ans Land, allein der Gouverneur weigerte sich, die K nigin und die Charte zu proklamiren, indem er die Aufregung einiger Truppentheile, welche die Nachricht nicht glaubten , vor [F
{húkte, und bat um einige Tage Aufschub, damit er die Trup pen hierzu vorbereite. Da hiergegen Einwürfe gemacht wurdct,
so wollte der Gouverneur das Kommando einem Brigadier gen die i M des Kongresses noch von solcher Hartnäckigkeit, daß man wohl F Ursache hat, besorgt zu werden, denn am 10ten d. M. nahm er
übergeben, der es jedoh niht annahm. Der Befehlshaber det Fregatte protestirte hiergegen und kehrte an Bord zurück. Ein Major, Namens Abreu, stellte darauf dem General vor, daj
wenn die Verzögerung aus der Furcht vor den Truppen ent j i : ; F zu erhalten hätte, und heute bringt der Englische Gesandtschafts-
sehe, so wolle er sih fúr sein eigenes Corps und fast sür alle übrigen
verbürgen, und er wolle sie nicht nur von der Wahrheit det Nachrichten überzeugen, sondern sie auch zur Anerkennung der Königin bewegen; und wirklich brachte er sein eigenes, so wit f Als dies am Mot: | gen des 5ten in der Stadt bekannt wurde, nahm die Volls Þ Bewegung zu, und da zugleich mehrere Offiziere ernsilih in deß f Gouverneur drangen, sich endlich zu entscheiden, so sandte dieser
das vierte Jäger-Regiment auf seine Seite.
wieder an den Fregatten - Commandeur. Es war jelzt Mittag. Das Volk wurde ungeduldig; man hörte in verschiedenen Stadk theilen ., Viva’'s“ und um 2 Uhr war das Freudengeschrei allg mein; die ganze Stadt Funchal war voll lebhafter und enthw siastischer Fröhlichkeit, úberall sah man blaue und weiße Fahne und man hôrte nichts, als den Ruf: „Die Königin und dic Charte!‘ Um 2 Uhr wurden die Kanonen der Forts abgeseuett, der Commandeur der Fregatte kam wieder ans Land, allein dat Volk in seinem Enthusiasmus wollte ihm nicht erlauben, seinen
Fus auf die Erde zu seßen, sondern trug ihn auf den Schultern E nach der Festung hinauf. Die Schiffe salutirten wieder und vo® F
Dies wurde dem Commandeur der Fregatit, F nebst ciner Einladung, am folgenden Morgen utn 10 Uhr ant
atten. Als die ¿¿Ámelia‘/ die Jnsel verließ, hatten die Freu- denbezeugungen vier Tage gedauert, und währten noch in der- selben Arc fort. — Der Gouverneur von Madeira hatte in sei- nen Depeschen - welche die Versicherung der Treue gegen die Ï Königin und die Charte enthielten, die Unklugheit begangen, Î ich bei der Unterzeichnung des Titels „Graf von Madeira‘“ zu | bedienen, der ihm von Dom Miguel verliehen worden war, wes- I valb er von dem Regenten getadelt und ersucht wurde, sich künf- | fig nicht eines Titels zu bedienen, der ihm nicht zukomme. — I Folgendes is die Depesche des Gouverneurs Alvaro da Costa und Dom Pedro’'s Antwort: Bs L : „Erlauchtester Senhor! Jch ersuche Ew. Ercellenz, mir die Ì Ehre zu erzeigen, Sr. Kaiserl. Maitestät, dem Herzog von Braganza, | Regenten im Namen der Königin, die beiliegenden Dokumente, wel- | De die Proclamation der Senhora Donna Maria i1, Königin von J Portugal und Algakïbien und der dazu gehörigen Länder, so roie den | Fhrer Maiestät und der constitutionnelien Charte geleisteten Eid der | Freue enthalten, vorzulegen. Alle diese Handlungen sind gemäß Ì dem Königl. Befehl vom 13. Mai volizogen worden. Es befindet Ï i dabei die Unterwerfungs-Afte der Camara, bei welcher Hand- * lung ih mit dem Bischof der Didcese gegenwärtig war, und die Eides= | leistung der Civil- und Militair-Behdrden und der Truppen. Das Ab- " geln des Schooners gestattet nicht,die Uebersendung der Dokumente der E bdrigen Kammern der Provinz; aber ih bitte Ew. Excellenz, Sr. Ï gaiserl. Majestät zu versichern, daß die erfreuliche Proclamation der " Fdnigin ohne die geringste Unterbrechung der dentlichen Ruhe Ï fattfand. Es würde {wer seyn, den ungemeinen Beifall, die Freu- Ï denbezeugungen und Festlichkeiten zu beschreiben, womit dieses Er- igniß gefeiert wurde, das so denkwürdig für die Bewohner dieser Ï nsel und von Porto Santo ist, die jeßt anfangen , die Segnungen " u genießen, welche die Kaiserliche Großmuth Aüen ertheilt, die das I iick haben, unter dem System liberaler Jnstitutionen der Mo- * narchie und unter dem Schuße der Regierung Sr. Kaiserl Mal1e- * ft zu leben. Funchal, den §. Junt 1834. E
L Graf von Madetra.“
h Antwort Dom Pedros. 0
I „Der Herzog von Braganza, Regent im Namen der Königin, D hcféehlt dem Gouverneur der Fnseln Madeira und Porto Santo zu Î notificiren , daß ihm die Dokumente in Beziehung auf die Procla- Ÿ mation Fhrer Allergläubigsten Maiestät, der Senhora Donna Maria * 1]. und die Eidesletstung mehrerer Behörden und der Camaras von | Funchal und Santa- Cruz, vorgelegt worden sind, worauf Antwor- Ï ten erfolgen, welche die Zufriedenheit des Kaisers, #0 wie die Mei- Ï nung ausdrücken, die er immer von der Loyalität der Bewohner die- Ï er Fnselgrupye gehegt hat, die sich der Aufmerksamkeit Sr. Kaiserl. Ï Maseûät so würdig gezeigt haben , durch die Ruhe und die gute N Ordnung, welche sie bei dieser großen politischen Verände- rung bewahrten, nachdem sie so lange auf _barbarische Weise T unterdrückt worden waren. Se. Kaiserliche Maijeskät beftehlt auch | noch, dem genannten Gouverneur sein Mißfallen zu erkennen zu Ï geben über die Ungebührlichkeit, h bet der Unterzeichnung etnes D Titels zu bedienen, der eben so illegal und ephemer ist, wie die Re- H gierung - welche ihn verliehen, und der völlig aufgehoben wurde ® dur die Akte der Regierung Jhrer Allergläubigsten Majestät, Dies Ï wird ihm zur Warnung mitgetheilt, damit er sth in Zukunft keine Ï Titel anmaße, die er nicht berechtigt is, zu führen. Palast Queluz, Ÿ 2. Juni. Bento Pereira do Carmo.“
Griechenland.
i: Nach dem über die Errichtung der Tribunale erschienenen © Dekrete erhált jede Eparchie wenigstens Ein Friedensgericht, je-
E I a a Le S
# der der eilf Kreise dizncortveor) Und daneben jede bedeutende Handelsstadt ein Han- Î delsgericht, das ganze Königreich außerdem 2 bis 3 Appellations- l hôfe (2pécichs) und ein Ober-Appellations-Gericht oder einen Areo-
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gab, seine der jebigen Portugiesischen Regierung feindliche Grund, | dieser Zeit an ging Alles regelmäßig, fröhlih und glücklich von ]
ein Gericht erster Jnstanz (è70010F0ap !
805 F: @: nd:
Berlin, 17. Juli. Man meldet aus Bromberg unterm 10ten d. : „Der Verkehr in Wolle ist im Monat Funi sehr lebhaft ge- wesen, doch klagen die Schäferei-Besißer Über den geringen Ertrag der lezten Wollshur. Die Preise der feinen und mittelfeinen Wolle waren den vorjährigen gleich; die grobe Wolle hingegen ist um 20 pCt. wohlfeiler geworden. Die Fabrication der Tuchmacher in den Städten des Bromberger Regierungs - Bezirks hat sich im Juni auf die geringe Summe von 333 Stück Tuch, 84 Stück Boy und 109 Stúck Musítum beschränkt ; dagegen gewinnt die erst im vorigen Jahre begonnene Glas- Fabrication in Uscz, Chodziescner Kreises, eine erfreuliche Ausdehnung, und beschäf- tigt gegenwärtig schon Über 100 Arbeiter. — In Schönlanke ist der Grundstein zu einer neuen kathol:\chen Kirche gelegt wor- den. — Die Nesultate der Wirksamkeit des Gendarmerie: Însti- tuts im Bromberger Regierungs - Bezirk während des Jahres 1833 zeugen für den großen Nutzen desselben. Es wurden näm- lih von den Gendarmen überhaupt 3143 Arrestationen vorge- nommen; die Zahl der durch die Gendarmen gemachten Anzei- gen von Defraudationen belief sih auf 5519. — Noch immer flaat man im Brombergschen über den häufigen Schaden , den Wölfe anrichten, die man noch nicht ganz vertilgen kann. Neuer- dings sind wiederum 17 junge Wölfe getödtet worden. — Die Viehseuche im benachbarten Königreiche Polen hat, nach amili- chen Mittheilungen, endlich aufgehört, und es sind daher die angeordnet gewesenen Gränzsperr- Maßregeln wieder aufachoben, was unstreitig eine Steigerung des wechjelseitigen Verkehrs zur Folge haben wird.“ Í i
— Am 7ten d. M. Nachmittags zog úber Gebersdorf und Wiesau in der Grafschafr Gla6 ein [starkes Gewitter, wel- ches durch außerordentlichen Hagelschlag in kurzer Zeit alle Feld- früchte vernichtete und alles Obs herabschlug. :
— Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Staats-Zei- tung, S. 800, Sp. 2, Z. 27 lies: „unnöthig“/, statt: „noth- wendig“.
__ Gestern Nachmittag wurde, nach dem Wunsche Jhrer Kö- nigl. Hoheit der Prinzessin Louise, Wittwe des verstorbenen Fürsten Radziwill, in der hiesigen Garnison-Kirche von den Mit- gliedern der Sing-Akademie und der Königl. Kapelle vor cinem ziemlich zahlreichen Auditorium eine geistliche Mußk aufgeführt, wovon die Einnahme theils für den Orchester - Wittwen - Fonds, theils zur Unterstüzung für diejenigen Bewohner des Städt- chens Pinne, im Regierungs-Bezirk Posen, die im April und Mai dieses Jahres von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht worden, bestimmt war. Die Solo- Partieen hatten bereitwilligst mehrere ausgezeichnete Gesangs- Künstler unserer Hauptstadt übernommen. Es wurde zunächst Hayèn's Cantate „die lesten Worte Christi am Kreuz‘, dann ein Krucifixus von Lotti, und zulest der Auferstehungs- Chor aus Goethes „Faust“
mit eingelegtem Choral von der Composition des verewig- ten Fürsten Radziwill aufgeführte. Für die beiden ersten
Compositionen sprechen bereits die Namen der Meister, denen sie ihre Entstehung verdanken. Dem größeren Publikum min- der bekannt war die dritte, die sich vorzüglich durch geistreiche JInstrumentation und energishen Rhythmus auszeichnete und die ganze Aufführung würdig und erhebend beschloß. Der tiefe Eindruck, den dieses Musikstúck auf die Versammlung hervor- brachte, war nicht zu verkennen, und es wurde gewiß in Man- chem der Wunsch rege, das ganze Werk, von dem uns hier ein so herrlihes Fragment gegeben wurde, kennen zu lernen. Die Violoncell - Soli wurden von dem König!. Kammer-Musikus
reten, oder vielmehr die rechten Wege eingeschlagen; obgleich die neisten nur den einen von beiden betreten können, oder betreten wol- len, und dadurch in Wahrheit auf halbem Wege stehen bleiben. Erstens gehört nämlich zur kfünfilerischen Ausbildung, ein tref licher Lehrer und das fleißige Hôren ausgezeichneter Musik. Beides findet sich nur in den größten Städten. Zweitens gehdrt dazu eine mannigfaltige Praxis und das Auftreten in bedeutenderen Rollen Dies wichtige Förderungsmittel fann jungen Sängerinnen fast nur auf den Bühnen zweiten und dritten Ranges zu Theil werden. Diejenigen nun, welche bloß den leßten Weg einschlagen, und sich bei solchen Bühnen anstellen und beschäftigen lassen , gerathen troß aller praftishen Brauchbarkeit leicht in unkünstlerishe, unaustilg- bare Jrrthümer, entbehren vorzeitig einen kenntnißreichen Lehrer und glauben oft, wei! sie erste Sängerinnen in Städten zweiten Ranges sind, auch auf den ersien Bühnen Europas diese Stelle zu verdienen. Dieje- nigen, welche umgekehrt die Hauptstadt nicht verlassen, leben zwar (wen: Gleichgültigkeit und Lässigkeit es nicht hindern) unter steter Aufsicht und Leitung vorzüglicher Meister, und berichtigen ihre Urtheile durch fleißtges Anhöbren des Vollendeten; aber sie gelangen in der Regel ers nach Jahren zu einigen ausgezeichneten Rollen und bleiben in vielseitioer Praxis oft \o zurúck, wie jene in künstlerischer Erkenntniß. : üFedem , der es mit der Kunst ernstlich meint, is zu wünschen daß seinen Lehriahren auch Wanderjahre folgen mbgen, um #0 die Meisterschaft zu erringen. Denn kein künsilerischer und wissenschaft- licher Beruf wird jemals ganz begrifen und ausgefüllt, sobald der Lehrling wie ein Pilz an dem Boden haften bletòt , wo er aufge- wachsen is: sobald er nichts sieht, hört und reiß, als was auf die- ser einen gegebenen Stelle bequem an ihn kömmt. Handwerker, welche wandern, Studenten, Künfsiler, Gelehrte und Geschäftsmän- ner, welche reisen, erhalten Gelegenheit ihre Blicke für Natur, Kunst und Wissenschaft, für Sitten und Einrichtungen, für Ver- fassung und Verwaltung, für Staat und Kirche zu shärfen, zu er- weitern und zu berichtigen. Daher haben verständige Väter, Vormünder , Lehrer, Behörden, Vorgeseßte und Regierungen nicht allein dies Bildungsmittel erlaubt, sondern auch befordert, utd sich keineswegs dadurch abshrecken lassen, daß Einzelne dasselbe nicht zu benußen verstanden und ohne Früchte in die Heimath zu- rücfehrten. 0— 0
Meteorologische Beobachtung.
1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 16. Juli. «O Ubr. | 20e. |. 1060107. Beobachtung.
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| E E E Luftdruck. . (338,1 8 Par. (337,7 3 “Par.|337,7 s“ Par.PQuellwärme 7,9 ® R.
Luftwärme | 13,2 ° R. | 20/6 M. | 15/4 o N. [Flußwärme 18,9 ® R.
Thaupunkt | 11,6®°R. | 10,7 °R. | 11,7 °R. Bodenwärme 14,1 ®R.
Dunstsättg.| 89 pCkt. 46 pCt. | 75 pCt. FAuêdünsi. 0/09 6" Rh.
Wetter... | halbheiter. heiter. | halbheiter. ÎNiederschlag 0, 0 1 6 "Rh.
B j SW. | W. | W. Nachmittags 7 Uhr et- | WNW. | | was Regen.
Wolkenzug | —
Berliner Börse. Den 17. Juli 1834.
Ami L B onds- und Geld-Cours-Zettel. d Preufs. Caur. )
P RIRIE R B B Z A A4 HESIE “: v. 6h G P IATA S POTOCETOS T SZZIADOO Bri “Ff Brief.\Geld. St.- Schuld- Sch. | 4 | 995 | 99 Grofshz. l’os. do.| 4 | — (1027 Pr. Engl. Anl. 18.) 5 | — | — }Ostpr. Pfandbr. | 4 [101 | — Pr. Engl. Anl. 22/5 | — | — Pomm. do. | A |1063 | — Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 954 | 957 Kur- u. Neum. do.! 4 1061 | -—— Präm. Sch.d.Seeh.|— | 584 | 58 FSchlesische do.| 4 | — [1064 Kaurm. Obl m. 1. C| # | 99 | 981 IRkst.C.d.K.- u.N.| —| — | 694 Neum.Int Sch. do.| 4 | 982 | 981 [Z.-Sch. d.K.-u.N.| 2 — | 70 Berl. Stadt - Obl. | 4 | 993 | 993 iets | Königsb, do. | 4 | 982 | — Holl. vollw. Duk. — | 17# S Elbing. do. | Ax 988 | — Neue do.' L 182 | 18 Danz. do. in Th.|—| 37 | — fJFriedrichsd'or . .| i 132 | 137 Westpr. Pfandbr.| 4 [101 1001 JDiscoûto. . ... [— 0/4 MARRERZERR A R AAE 5 321) 775» bia A 2E iu A L RER I DITNGGE
| pag (‘vens 1470s). Alle Unterthanen, Civil, Militair, Geistliche | sind diesen Gerichten unterworfen. Ï qus dem Friedensrichter, dem Secretair und zwei Adjunkten ; Ï das Gericht erster Ï drei Richtern, einem Staats - Prokurator, einem Substituten, N cinem Secretair, vier Assessoren. Das Handelsgericht wird aus Y einem Präsidenten, zwei Richtern, einem Secretair und vier N Assessoren gebildet, von denen der Präsident ein Jurist seyn Ÿ muß; die Übrigen sind Kaufleute des Ortes. Das Appellations- F Gericht hat etnen Präsidenten, fünf Richter, einen Assessor,
N einen Staats - Prokurator, einen Substituten und Secretair. |
Ÿ Der Areopag hat einen
| fünf Richter, einen Staats - Prokurator, Substituten und Se- |
Y cretair. : Mert to.
Vera-Cruz, 18. Mai. (Böôrsenhalle.) Wir müs sen Jhnen leider melden, daß die kaum hergestellte Ruhe in un- E seria Lande aufs neue gefährdet erscheint, indem der größten-
1 theils aus Usira- Demokraten zusammengeseßte Kongreß mit sol-
# cher Leidenschaftlichkeit und Rúcksichtslosigkeit seine Reform, Maß- regeln betreibt, daß nicht allein der Präsident Santana, sondern auch die Geiilichkeit und ein großer Theil des Volkes sich gegen seine Beschlüsse erklärt haben. Der Kongreß hatte sich, ohne ein
4 Konkordat mit dem Papste, das Patronat der Kirche angemaßt,
S da aber sämmtliche Bischdfe und Kanoniker sich diejem widersel-
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| ten, so wurden sie lebenslänglich verbannt und ihre Renten kon- Î fiscirt. Darauf erklärten die Miliz und das Voik von Puebla,
J daß sie die Verbannung ihres Bischofes und des geistlichen
daß die Regierung sih in die kirchlichen Angelegenheiten mische. Dieses Beispiel wurde von Jalapa und einigen an-
deren Städten befolgt, und nur, wenn. der Kongreß sein Ge- seß widerruft, glauben wir, daß ein neuer Bürgerkrieg ver- mieden werden könnte. Leider aber zeugen die leßten Maßregeln
dem Präsidenten den Ober-Befehl über die Miliz und erklärte, daß solche nur von den resp. Gouverneuren der Staaten Befehle
Courier die Nachricht, daß der Kongreß auf unbestimmte Zeit seïne Sizungen eingestellt habe. Beides sind constitutionswidrige Maßregeln. — Die Regierung hat unter diesen Umständen den Abgang der Kondukta nicht erlauben wollen, und hier ist in Folge dessen der Geldmangel so groß, daß Wechsel auf Mexiko nur zu 12pCt. Diskonto unterzubringen sind. Daß der Handel sowohl hier als in Mexiko wieder gänzlich unterbrochen ist, wird natür- Î lich erscheinen, um so mehr, wenn wir hinzufügen, daß hier das
Vomito (gelbe Fieber) auch bereits wieder mehrere Opfer hinges- Î rac hat. — Der Handelsstand der Hauptstade hat in der vo- migen Woche der Regierung wieder eine Summe von 400,000 VBic«ster darleihen müssen, wozu derselde größtentheils durch das persdnliche Vertrauen zu dem neuen Finanz-Minister, D, Xavier v, Echeverria, bewogen wurde.
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Das Friedensgericht besteht :
Instanz aus einem Präsidenten, wenigstens |
Präsidenten, einen Vice-Präsidenten, |
Î Kapitels nicht erlauben , auch úberhaupt nicht zugeben wollten, |
Herrn Moriß Ganß sehr {dn auf dem Instrumente des ver- j ewigten Fürsten Radziwill vorgetragen, womit die Prinzessin | Louise K. H. diesem ausgezeichneten Virtuosen cin Geschenk zu
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machen die Gnade gehaör hat. E
Königliche Oper.
Nachdem Madame Schrôder- Devrient Berlin wieder verlassen hat, sind für den Augenblicë die Mittel, echt dramatische Opern zu geben, leider sehr beschränkt ; indessen haben wir die erfreuliche Aus- ! ficht, daß unsere jungen Sängerinnen immer mehr in die größern : Rollen hineinwachsen, sich dazu ausbilden und — darüber vertragen werden. Denn es ist für jede des Guten so sehr viel zu thun, und das Publikum weiß jede in ihrer Art so zu schäßen und anzuerken- nen, daß für Rollen - Reid gar keine genügende Veranlassung ist und hoffentlich Burney widerlegt wird, welcher in dieser Beziehung sagt *): „Es scheint eben so unmdglich zu seyn, daß zwei Sänger oder Sängerinnen von gleichen Verdiensten mit gleichem Glüke die Bühne betreten kdnnen, als es unmöglich ist, daß ¡wet Perso- nent auf einem Pferde reiten kdnnen, ohne daß ciner hinten. sit.
Will man aber mit den vorhandenen Kräften #0 viel ausrich- ten, als möglich, dann muß zwar keine militairische, wohl aber einé musikalische Subordination eintreten, und die gemeinsame Ober- Leitung nicht durch willkürliche Einfälle gesidrt werden Die Ka- binets-Ordre, mit welcher Friedrich li. Einfälle der Mata derb zu- rücckwics, ist bekannt, und alle Kapellmeister, welche Großes zu Stande brachten, zeigten sich mehr oder weniger streng. So erzählt z. B. Mathison *): „Unter Lully's Regiment waren die Sängerinnen nicht sechsBèonate lang mit Heiserkeit geplagt, noc die Sänger viermal in der Woche betrunken. Sie wurden ganz anders angeführt und an- gehalten, und man sah damals nicht, daß zwei Sängerinnen, die sich um die Hauptverson im Spiele gezankt, oder daß ein Paar Tänzerinnen, denen es um den Vortanz zu thun war, die Vorstel- lung einer Oper vier Wochen aufgeschoven hätten.“
Gleich ernst benahm sich Händel. Als die berühmte Sängerin Cuzzoni eine Arie in seiner Oper Otto nicht singen wollte, sagte er ***): „Fch weiß wohl, Madame „. daß Sie ein wahrer Teufel sind ; aber ih wil Fhnen zeigen, daß kh Beelzebub, der oberfie der Teufel, bin. Hierbei faßte sie der schr starke Mann um den Leib aa sie zum Fensier hinaus zu werfen, wenn sie nicht ge-
orche. j
Obgleich Händel auf diese Weise seinen Willen durchseßte, und auch Spohr Aehnliches wagen dürfte, würden wir doch Männern, wie Weber und Spontini, nicht gerathen haben, gegen große Sängerin- nen dasselbe zu versuchen. Sicherer führt es zum Ziele, wenn in solchen Fällen dem Kapellmeiser eine andere Sängerin als Seckundant zur Seite steht , welche fähig ift, die zurükgewtesene Rolle zu Überneh- men. Solche Doppelsänger (Doublüren) und Spielgeld (nur nicht in zu kleinen homdopathischen Dosen verschrieben) fann man als Universal - Medizin gegen die meisten Krankheiten und melancholi- schen Beschwerden der Bühnenkünstler anempfehlen.,
Demoiselle Grosser, welche bereit war, die „Olympia‘/ zu Über- nehmen, ohne deren Hülfe die „Euryanthe// vielleicht nicht gegeben und „der Templer und die Fúdin// so wie „Don Juan‘/ nicht wie- derholt worden wären, zeigte sich hierdurch als eine so rüstige Stell- vertreterin und Doppelsängerinn, daß ihr zunächst Niemand Brauch- barkeit absprechen kann. Ob se dereinst den großen Sängerinnen wird beizuzählen seyn, hängt natürlich von der ferneren Ausbildung ihrer Stimme und ihres Spiels ab. Zeither hat sie mit Erfolg den
*) Leben Händels, S- 265. **) Ehvenpforte, 180. ‘ *) Hiller, Leben berithmter Tonkünstler. 419.
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=—, PFart.-ODL Neue Anleihe v,
1834 5661,
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Königliche
Freitag, 18. Juli. Sevilla, komische Oper in 2 Abth. Musik von Rossini. Lenz: Rosine. Herr Hammermeister : Figaro.)
Sonnabend, 19. Juli. Kein Schauspiel.
Sonntag, 20. Juli. Jm Schauspielhause: Der Freischüs, Oper in 3 Abth. Musik von C. M. von Weber.
In Charlottenburg: Der arme Poet, Schauspiel in 1 Akt, von Koßebue. Hierauf: Der Degen, dramatischer Scherz in 2 Abth., von E. Raupach, Und, zum erstenmale: Nachbar- liche Freundschaft, Posse in 1 Akt, von L. Angely.
Montag, 21. Juli. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Das lelte Abenteuer, Lustspiel in 5 Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Die Brandschaßung, Lustpiel in 1 Akt, von Kotebue,
he Schauspiele. Im Schauspielhause: Der Barbier von (Dlle.
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Königsstädtisches Theater.
Freitag, 18. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Der Vetter aus Bremen , oder: die drei Schulmeister, komische Oper in 1 Akt, von Th. Körner. Musik von Girschner. Vorher: Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt, von A. vom Thale. Zum Be- {luß: Der Hofmeister in tausend Aengsten, Lustspiel in 1 Akt, frei nah dem Franz., von Th. Hell.
Sonnabend, 19. Juli, Kein Schauspiel.
Sonntag, 20. Juli. Raoul der Blaubart, Oper in Z Ak- ten, nah dem Franz. Musik von Gretry. Vorher: E (úckskind und Unalücksvogel, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.
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