1834 / 203 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ala Eis L Rei R i e

halb der Verwaltung gemacht, und daß, wenn er vorher etwas davon hâtte ahnen fönnen, er- alles Mögliche angewandt haben würde, um és zu verhindern; übrigens sey der Secketair für Jrland, den Graf Grey damit gemeint habe, nicht ein- mal Mitglied des Kabinets, sondern nur der Verwaltung. Er fragte sodann, ob es wohl räthlih sey, auf den erwähnten drei Klauseln zu bestehen, da man wisse, daß das Unterhaus eben so gern die Aufhebung der katholischen Emancipations-Bill oder der Reform-Bill selb, als die Beibehaltung jener Klauseln gestatten und daß also, wenn das Oberhaus nicht davon ablassen wolite, eine Kollision zwischen beiden Häusern unvermeidlich seyn würde. Der Graf von Wicklow ging aber von seiner Be- hauptung nicht ab, daß Graf Grey sih so, wie er es bezeich- net, ausgedrückt habe; er warf dem Lord-Kanzler vor, daß der- selbe bald so, bald so denke und spreche, denn noch neulich habe er mit dem Grafen Grey darin übereingestimmt, daß die Zwangs-Bill, wenn man jene Klauseln wegließe, ganz nußlos werden würde; dies gab er demselben zu bedenken und fügte hinzu, dann möchte er hingehen und sehen, wie ihm das Abendbrod shmecke. (Beisall von der Opposition.) Der Lord-Kanzler behauptete dagegen, er habe niemals sich so geäußert, daß einer der edlen Lords hätte glauben kdnnen, er stimme für die Beibehaltung der mehrerwähn- cen Klauseln. Der Herzog von Wellington machte auch auf den Widerspruch in der Denk- und Handlungsweise der Mini- Fer, und namentlich des Lord - Kanzlers, aufmerksam, und Lord Melbourne suchte sich, so wie der Lord-Kanzler, dadurch zu recht- fertigen, daß er versicherte, er habe zwar immer dem Grafen Grey in Hinsicht auf die Nothwendigkeit der Erneuerung der Zwangs- Bill im Allgemeinen beigepflichtet, aber nicht gerade jene drei Klauseln für unumgänglich nöthig zur Erhaltung des Friedens in Jrland betrachtet. Gegen den Schluß der Debatte entspann sich noch ein sehr heftiger Wortwechsel zwischen dem Herzog con Buckingham und dem Lord - Kanzler, indem der Erstere von den Luskgelagen und Zechereien sprach, denen Leßterer beizuwohnen pflege. Der Lord - Kanzler wurde darúber schr aufgebracht und erwiederte, daß er frei- lich sich nicht erinnere, den edlen Herzog beim Zechen ge- troffen zu haben, weil er nicht die Schenken und Bierhäuser be- suche, in denen Jener zu finden sey. Der Marquis von Bute ricf den Lord-Kanzler zur Ordnung, dieser ließ sich aber nicht eher beruhigen, bis der Herzog von Buekingham erklärt hatte, daß er seine Bémerkung nur zum Spaß gemacht habe, indem er hinzufúagte, er habe sich nur der Worte Schakespeare’s aus dessen Hamlet bedient.

Unterhaus. Sißung vom 17. Juli. Lord Althorp zeigte dem Hause die neuen Ministerial-Ernennungen an, bean- tragte die Erlassung eines neuen Wahl - Ausschreibens für Not- tingham, weil das bisherige Parlaments-Mitglied für diesen Ort, Lord Duncannon, ins Kabinet getreten sey, und äußerte sich dann ungefähr folgendermaßen : i :

„Die eingetretenen Veränderungen im Kabinette sind der Zahl aach nicht groß, aber bedeutend erscheinen sie allerdings, wenn man bedentt, daß jeßt dem Lande die Dienste des edlen Grafen entzogen find, der bisher an der Spiye der Regierung stand. Jch kann es mir selb| nicht verbergen, und ih würde heucheln, wenn ich es dem Hause nicht sagen wollte, daß meiner Ueberzeugung nach das neue Kabinet „. ohne den Grafen Grey an seiner Spiße, nicht so gut im Stande seyn wird, das Vertrauen des Landes zu verdienen, wie dasjenige Kabinet, welches unter der Leitung des edlen Grafen stand. (Hört! hdrt!) F selbs kann nur mein innigstes Bedauern äußern über den Zurü&tritt meines edlen Freundes, für dessen dentlichen und ‘Peivat-Charafter ich größere Bewunderung hege, als meine Worte ausdrúcken können. Von dem Augenblicke an, als ih Mitglied die- ses Hauses wurde, habe ich auf ihn, als meinen Führer, geblickt, und ¿ch würde niemals ein Amt angenommen haben, wenn es nicht in der Aussicht geschehen wäre, meinem edlen Freunde bei Zusam- mensezung seines Ministerèums behülflich seyn zu kdnnen; und ans ders, als unter seiner Leitung hätte ich niemals die Durchführung der Parlaments-Reform unternommen. Die Vertraulichkeit, in wel- cher ih während meiner Amts - Verwaltung mit dem edlen Grafen gesianden, hat meine Verehrung und meine Ach- tung noch vermehrt. Alle Eigenschaften, die dem Charak- tex eines Staatsmannes unentbehrlich sind, fonnte Niemand in höherem Grade besißen, als mein edler Freund. Aber eben so sehr zie'rten ihn auch die Tugenden des Privatmannes. Jch sehe den Verz 1st, den das Kabinet und das Land durch den Austritt des (Zrafen Gc'ey erlitten, für unerseßlih an Se. Majestät hat nun geruht, Loro Melbourne an die Spiße der Regierung zu stellen, und ich muß gestehen, Se. Majestät hätte keine weisere Wahl treffen fönnen. Der ede Lord besißt, neben seinen angebornen und erwor- benen Fähigkeiten, tiefes- richtiges Urtheil und große Entschlossen- heit. Was meine Anncchten in dieser Bezichung betrifft, so bin ich so altilich gewesen, in allen Dingen, die im Kabinet, dessen Mitglieder wir Beide waren, zur Berathung kämen, mit ihm einerlet Meinung zu seyn. Unter diesen Umständen habe Se. Majestät gnädigst geruht, die Fortdauer meiner Dienste zu verlangen. (Anhaltender Beifall.) Læch habe von jeher eine Abneigung gegen die Uebernahme eines Amtes gehabt und habe diese Abneigung auch früher ¿u erkennen gegeben, und ih muß gestehen, daß die Erfahrungen , die ich seit- dem gemacht, nicht dazu beigetragen ‘haben, meine Abneigung zu vermindern. Außerdem sind auch noch gerade jeßt dée Schwierig- Éeiten dieser Stellung, vermehrt. Alles dies habe ih meinem edlen Freunde, dem Grafen Grey, angezeigt, und ih bin vollkommen überzeugt, daß meine Mestgnatton die scinige nah sih ge- zogen hat. Dies hat denn begreiflich meine Unluft zum Wie- dereintritt ins Ministerium vermehrt, doch wurde ste dadurch wieder geschwächt, daß mei edler Freund , selbs mich sehr dringend aufforderte, das Amt wteder zu Úbernehmen. Als ich dies und Alles, was sons in diesem Hause vorgegaugen, und den Zustand des Landes ins Auge faßte, glaubte ich , daß meine Pflicht gegen das Vaterland mir dringend gebdte, den Wunsch meines Sou- verains zu chrfúüllen. (Beifal.) Jch habe jeyt nur noch etwas über die Grundsähe/ nah denen die u R ihr Verfahren ein- zurichten gedemt- hinzuzufügen. Die Grund dhe, nach denen die Regierung dieses Landes zu handeln hat, sind diejenigen, durch welche, mit Beibeha.lkung der Jnstitutionen des Landes, solche ver- ständige, aber wirksame Reformen herbeigeführt werden können, wie dieNation sie als Folgen de: Parlarients-Reform zu erwarten berechtigt

i; und während die Regietu:1a sich verpflichtet fühlen wird, bei der Legissatur feine Maßregel in Vorschlag zu bringen oder zu fördern, die den Fnstitutionen des Landes (Gefahr drohen könnte, wird sie zu- gleich sich bemühen, diesen Jnfstitutioneh aue Ie Gestaltung zu geben, als zur Erreichung des beabsichtigtett Zwe tes unumgänglich nothwendig und der Lage des Landes angemessett seyn wird. Dieses waren die Grundsähe, nah denen die Regierung Lord Grey's sich gerichtet hat, wenn gleich ste oft auf viele Schwierigkeiten und Hin- dernise stoßen mußte; diese Grundsähe, aller jener Schwierigkeiten ungeachtet, zu befolgen, und alle sich thr entgegensiellende Hinder- nisse zu besiegen, is auch die gegenwärtige Regierung fest ent- {losen ' ; Nachdem Lord Althorp diese Erklärungen gegeben, entspann sich eine ziemlich lange Debatte über das Verfahren des Wini- eriums Grey. Oberst Evans tadelte dasselbe, sprach aber die Hoffnung aus, das neue Kabinet werde es besser machen. Herr Fenny fon erklárte, in der Ueberzeugung, daß das neue Kabi- nec nah durchaus liberalen Prinzipien handeln werde, die schon erwähnte Adresse an Lord Althorp mit unterzeichnet zu haben. Goftia arif daneaen Herr Attwood, sowohl das neue als das

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frähere Ministerium, als zu säumig in seinen Maßregeln an;

dasselbe thaten in Bezug auf das leßtere, doch im entgegenge- seßten Sinne, Sir Robert Peel und Herr Baring, wäh- rend sie dagegen meinten, über das neue Kabinet zu urtheilen, möchte wohl zu früh seyn. Herr O’'Connell freute sich über das Verbleiben des Lord Althorp im Ministerium, und Herr Gis borne darúber, daß das Kabinet jezt eine „Versamm- lung von alten unverfälschten Whigs‘“/ sey. Diese Ansicht wollte Sir Rob. Peel nicht gelten la}en, und als Herr Gisborne replicirte, es seyen doch weder Tories noch Radikale im Kabi- net, entgegnete Jener, wenn das Ministerium ein reines Whig- Ministerium sey, so müsse es nach reinen Whig-Prinzipien han- deln, das kônne aber nicht der Fall seyn, wo Minister im Kabi- nette säßen, die bereits in Tory-Ministerien und gemischten Mi- nisterien eine Stelle eingenommen hätten. Dies bezog Lord Palmerston auf sich, und versicherte, um sich dagegen zu ver- wahren, er sey kein Tory, worauf Sir R. Peel antwortete: „„Zch habe den edlen Lord gar nicht bezeichner und habe ihn auch nicht cinen Tory genannt, wenn er mich aber doch cinmal provo- cirt, so muß ich allerdings sagen, daß ich den edlen Lord nicht als einen „reinen alten Whig“ ansehen kann, wenn ich daran denke, daß der edle Lord Mitglied des Ministeriums ‘Perceval, des Ministeriums Liverpool, des Ministeriums Canning, des Ministeriums Ripon und des Ministeriums Wellington war. Jch glaube nicht, daß ein Mitglied dieser Ministerien „ein rei- ner alter Whig‘/ genannt werden kann.“ Sir Henry Har; ding machte hierzu die Bemerkung, man möge den edlen Lord lieber „einen jugendlichen Whig“ oder „einen reinen jungen Whig‘/ nennen. Die folgenden Redner erklärten sich míit der Zujammenseßung der neuen Administration zufrieden. Hierauf erklärte Herr Spring Rice auf eine Anfrage: des Herrn Ba- ring, daß es die Absicht der Regierung sey, eine neue Kolonie in Australien zu gründen, und daß eine desfallsige Bill einge- bracht werden würde, deren Zweck nicht dahin gehe, irgend einer Compagnie einen besonderen Vortheil zu gewähren, sondern nur der Regierung einen Ort zu verschaffen, wohin sie die auswan- derungglustigen Personen jenden könnte. Herr Sheil machte den Secretair für Jrland auf die in Jeland herrschende Noth auf- merksam und sagte, er habe Briefe von dort erhalten, aus denen hervorgehe, daß von den 7000 Einwohnern von Thurles 2400 dem Hungertode nahe wären, auch in Clomnell, Carrik-on-Suir und Galway sey die Noth \ehr groß; er wünsche daher, daß die Re- gierung Mittel auffinden möchte, um den Jrländischen Armen wenigstens Arbeit zu verschaffen, was nôthiger sey, als die Ver- s{dnerung des Windsor- Schlosses und der Londoner Straßen; er führte an, daß, als der Marquis von Anglesea Vice- König von Irland gewesen, in der Grafschaft Tipperary zum Besten derselben und ohne Nachtheil für den Schaß 10,000 Pfund verausgabt worden seyen, und trug auf eine Adresse an den König an, worin Se. Majestät ersucht werden sollten, den Nothzustand Jrlands zu berücksichtigen. Herr Littleton wider- seßte sich diesem Antrage und behauptete, die Noth sey nicht so allgemein, und es könne ihr leicht abgeholfen werden. Da der- selde noch die Versicherung ertheilte, daß er sein Möglichstes in dieser Sache thun werde, nahm Herr Sheil seine Motion zu- rúck. Das Haus verwandelte sich darauf in einen Auss{uß über die Bier-Bill und nahm mehrere Klauseln derselben an.

London, 18. Juli. Nachdem in den lebten Tagen die

Miniïer, meist mit Zuziehung des Grafen Grey oder in dem

Hause desselben, häufige Berathungen gepflogen, nachdem vor- gestern der König bei seinem Lever die meisten Minister empfan- gen und später einen Kabinetsrath gehalten hatte, in welchem Graf Grey sein Amt niederlegte, wurden am Nachmittag die neuen Ministerial - Veränderungen durch die dfffentlihen Blätter bekannt gemacht und am Abend die Richtigkeit dieser Angaben im Unterhause von Lord Althorp bestätige. Danach beschränken sich die eingetretenen Veränderungen, wie zu erwarten stand, auf folgende drei: An die Stelle des ausgetretenen Grafen Grey tritt der biéherige Minister des Jnnern, Viscount Melbourne, als erster Lord des Schaßamtes und Premier- Minister. An seine Stelle tritt der bisherige Ober: Jntendant der Forsten und Waldungen, Viscount Duncannon, als Staats-Secretair im Departement des Jnnern, Er wird, da nach einer älteren Par- laments-Akte im Unterhause nur 2 Staats-Secretaire ihren Siß haben sollen, von nun an im Oberhaus seinen Siß nehmen. Statc seiner wird der ehemalige Kriegs-Secretair, Sir John Cam Hobhouse, Ober- Jntendant der Forsten und Wal- dungen werden und Sil uud Stimme im Kabinet erhal- ten. Im Kabinette bleiben folgende Minister: Viéöcount Althorp, Kanzler und Unter-Schaßmeister der Schaßkammer; Lord Brougham, Lord-Kanzler, Marquis Lansdowne, Präsident des Geheimen Raths; Lord Auckland, erster Lord der Admiralität; Herr Spring Rice, Staats-Secretair im Departement der Kolonicen; Viscount Palmerston, Staats- Sccretair für die auswärtigen Angelegenheiten; der Graf von Carlisle, Lord-Siegelbewahrer; Herr Poulett Thomson, Präsident des Handels- Departements; Herr AÄbercrombie, Münzmeister; Marquis Connyngham, General-Posimcifster; Lord Holland, Kanzler für das Herzogthum Lancaster; Lord John Russell, Zahlmeister für die Armee; Herr Littleton, Ober - Secretair für Jrland. Auch bleibt der Marquis Wel- lesley Lord-Statthalter von Jrland. Dtese Zusamimnense6ung scheint die Majorität des Unterhauses für sich zu haben; die Tories scheinen sich dabei zu beruhigen , weil sie selbst die Hoff nung aufgegeben hatten, zum Amte zu gelangen, und die Radi- kalen sind werigstens damit zufrieden, daß das neue Kabinet kei- nen Zusaß von Toriismus erhalten hat. Aehnlich äußern sich die diesen Parteien angehörigen Blätter, nur die Times wiederholt ihre drohenèe Prophezeiung, das Ministertuum werde als solches nicht das Ende der gegenwärtigen Paclaments - Ses- sion erleben.

In der heutigen Sißbung des Oberhauses wurde die Bill über die Abschaffung der Todesstrafe zum zweiten Male verlesen. Der Herzog von Richmond erklärte sich gegen die Abschaffung derselben bei dem Brief- Diebstahl, bis eine andere Strafe dafúr bestimmt sey. Die einzige Bürgschaft, welche das Publikum habe für die unermeßlichen Summen, die täglich durch die Post befördert würden, scy die Ehrlichkeit der Posi-Beam- ten, Er ersuhe Jhre Herrlichkeiten, dies wohl zu be- denken, ehe sie die Kaufleute des einzigen Schußes, welchen dies selben für die sichere Ueberlieferung ihrer Rimessen hätten, beraubten. Dies sey die Meinung aller oberen Beamten des ‘Post- Amtes. Die Klausel in Bezug auf die Veruntreuung der Briefe wurde demgemäß geändert. Hierauf erhob sich Lord Wharncliffe und trug auf die Vorlegung des Briefes des Lord-Lieutenant von Arland an, welcher kürzlich gewisse edle Lords zu einer Meinungé- Aenderung in Bezug auf die Zwangs-Bill bewogen habe. (Das Weitere kann erst nach Ankunft der nächsten“ Post mitgetheilt werden.)

Erforderlichen bie ihm zukommende Verantwortlichkeit zu über- nehmen. Die ergänzenden Mitglieder sind in Lord Duncannon und Sir John Hobhouse, von denen jener die bisherige Stelle des Lord Melbourne Übecnimmt und, zur Britischen Pairie er- hoben (er ist námlich Jrländisher Pair) ins Öberhaus tritt, und dieser die Stelle des Lord D. als Präsident des Königl. Do- mainenwesen, mit Siß und Stimme im Kabinette, Übernimmt. Lord D., als künftiger Pair, hat natürlich die Vertretung der Stadt Nottingham aufgegeben, und Sir John is dorthin ge- reist, um sich an seiner Stelle wählen zu lassen. Er hat bekannt- lich, seitdem er, wegen der damaligen Unzufriedenheit mit dem Grey’shen Ministerium, von der Vertretung der Stadt West- minster ausgeschlossen wurde, weder ein Amt bekleidet,

meath und Galway und in drei anderen Grafschaften in Anw, noch im Parlament gesessen, und Lord Althorp, wel- dung gebracht, Die Frage sey, ob man verhindern wolle N | her, besonders jeitdem Herr Stanley das VWMinisterium Regierung noch ferner zu ermächtigen, den friedlichen Einwo verlassen, fast alle Regierungs - Maßregeln allein zu vertheidigen nern Jrlands Schus zu gewähren. Er schlage die Erneuetu, gehabt, wird gewiß eine große Stúge an ihm finden. Lord A. der Akte vor, jofern sie den Lord - Lieutenant ermächtige, gew; W versicherte, daß das Ministerium fortfahren würde, wie unter Distrikte in Aufruhr-Zustand zu erklären, und Volks: Versam dem Grasen Grey, dessen Austritt er jedoch auf's Hôchste be- lungen, die er, oder der Sherif nicht genehmigt, zu verhindey, F klagte, die Jnflitutionen des Landes, ohne an dem Hauptgebäude

Bei dem vorgestrigen Lever wurde der Contre-Admiral 5, der Verfassung etivas zu verießen, nah Zeit und Umständen und W. Parker vom Könige mit den Jnsignien des Bath- Ord den jedesmatigen Bedürfnissen zu verbessern und zu vervollkomm- beliehen. Herr Cutlar Fergusson ward als Mitglied des 6, nen. Sir Robert Peel wollte bei der Gelegenheit keine Bemer- heimen - Raths vereidigt. Der Marquis von Clanricarde (e, kung machen, aber Herr Baring unternahm es, die Verwaltung das Anit eines Capitains der Leibgarde in die Hände des d Î des A Grey auf Be der jesigen herauszustreichen, in- niags nieder. Au ur Sr. Maje!ts * Portugi Ï dem er behauptete, der Charakter des Grafen sey für die Fr è (chäfctteäzet f Brläien dete A Almeida Satt A W j die Verfassung eine Bürgschaft gewesen, "ouds e E, Hannoversche Hof-Medicus Dr. Tanberger vorgestellt. Ì sammensezung des Kabinets nicht gewähre. Besonders, meinte

Graf Grey will, nachdem er sein Amt niedergelegt hat, cin N er, daß der Eintritt des Lords Duncannon ihm Besorgniß ein- kurze Zeit im Privatleben zubringen und sich nah Brighton „M fie, als wolle man die Jrländische Kirche und Alles, was ia rückzichen, wo er für die Woche ein H icthe : 4 h O eur n) ‘trbétiea Tr Î Füßen O'Connells legen. O'Connell selb schien dieses eben- Adresse an Lord Althorp wurde demselben vorgestern von Hey} falls zu erwarten, indem er os denselben Grunde von dem neuen C. Lefevre, begleitet von einem Circular - Schreiben der Her Mintterium die Hossnung shöpfte, daß es Irland würde Ge- Pendarves, Lambton, Bannerman, Tennyson, Lefevre ut 6 Ï rechtigfeit widerfahren lossen. Wahrscheinlich irren sih Beide, John Byng, überreicht. Ï indem das jesice Ministerium wahrscheinlich eben so ungeneigt

Die erste hohe Stelle, welche das neue Ministerium jl N seyn wird, als das vorige, bloß Herrn O’Connell zu gefallen, vergeben haben wird, 1st das dur den so eben erfolgten 2, wiewohl es nicht unterlassen wird, die Gesinnungen der Jrlän- E O R ien, Regiment; F N E A A A O welches der Verstorbene seit dem Jahre 1814 führte. Ï von grovt cf Id dur), dap es dîíe Zwangs: Bill im Vber-

Der Herzog von Wellington hat seit seiner Ernennung ju, hause fallen läßt und diesen Abend durch Lord Althorp im Un- Ober-Vorsteher der fünf Häfen den ganzen Ertrag dieses Amt terhause nur die Erneuerung desjenigen Theiles des Gesekzes zum Besten des öffentlichen Dienstes in den Schab fließen lasst, F vorschlagen wird, welcher selbst nah O’Connell unerläßlich ist.

Herr Angelo Taylor, Parlaments - Mitglied für Sudbuy, } Meine Briefe haben Zhre Leser bereits auf diese Wendung der in seiner Jugend ein Anhänger Pitt s, späterhin aber einer d Dinge vorvereitet, von der jeder Parteilose die Nothwen- L Whigs, ist im 77sten Jahre seines Alters mit Ty A A R en Tories sich E abgegangen. j ( / J / rencymen zu wolien.

Das Dunkel, das noch immer um die Reise des Don C, Desto mehr würde man nun über die Heftigkeit erstaunen müs- los nah Spanien s{webt, war besonders gesiern wieder Hauptgegenstand des Gespräches in der City, und die Zahl du jenigen, welche das Ganze bezweifeln, ist noch schr groß. Na {tehendes is das, was einige hiesige Zeitungen darüber enthalte „„Ein Umstand, höchst unwichtig an sich, aber der Erwähnun werth, weil er das Faktum bestärkt, ereignete sich im Laufe di Tages. Man bemerkte an der Börse einen jungen Mann, d nicht Englisch. sprach, und an mehrere Anwesende Fragen rit, die nicht verstanden wurden, bis Einer, der Spanisch verstai)

In der heutigen Si6ung des Unterhauses erwiedesl Herr Littleton auf eine an ihn gerichtete Frage, daß o kein Bericht von den Munizipal - Kommissarien aus Jrland a gegangen, auch nicht vor dem November zu erwarten sey x er ohne Zweifel befördert werden würde, nachdem er dem gj, nige sey vorgelegt worden. Auf Antrag des Lord Ebrin | ton wurde beschlossen, für den Rest der Sißung den neuen V stimmungs-Plan nicht fortdauern zu lassen. Herr Hume dtan wieder auf den Bau eines neuen Gebäudes für die Sikzung: des Unterhauses. Lord Althorp bat um Erlaubniß, eine Bl zur Erneuerung eines Theils der Zwangs - Bill einbring, zu dürfen. Jn Kilkenny seyen die wohlthätigen Erfolge der Vil unverkennbar. Sie sey auch in einigen Theilen von

Ankündigung dieser ministeriellen Entschließung an den Tag legte, wenn man andererseits nicht wüßte, daß in der Kriegskunst po- litisher Parteien die Billigkeit selten Eingang findet. Was aber den Debatten alle Würde benahm und wieder einmal eine Scene in dem Hause hervorrief, wie man sie fast nie in der mehr demokratischen BVersainmlung des Unterhauses sicht, war eine Anspielung des Herzogs von Buckingham auf Lord Broug- hams Liebhaberei für hißige Getränke. Diese Beschuldigung if erfuhr, daß er nah der Bank geführt zu seyn wünsche, u seit Kurzem so oft und so kühn wiederholt worden, daß der Lord Banknoten in Sovereigns umzuwechseln. Es begleitete ihn dass} s{ schon einmal bewogen gefunden, solche gewissermaßen dffentlich auf Jemand'in das Bureau des Cassirers, wo es sich ergab, vaß er pl widerlegen; und da er sle am Abende, wo Lord Grey seine Diener des Don Carlos war, der zu dem erwähnten Z'vee v el(bschieds - Rede hielt, auch von Damen hören mußte, welche Brompton, wo die Familie des Prätendenten wohnt, abge!chickt ves in der Gallerie zugegen waren und ziemlich laut riefen: „Er Man versáumte nicht, ihn über seinen Herrn zu befragen, und (M is brtrunfen“‘, so darf man sih niht wundern, daß er aufge- antwortete, daß derselbe sich in Spanien befinde. Wenn d bracht wurde. Er sprang auf und fing in eiyer Weise an, die Ganze, wie noh Viele versichern, eine múßige Erfindung wae} leihe zu einer Axt von Kneipen-Gezänk geführt hätte, wenn er so muß man ihr wenigstens das Verdienst lassen, daß sie qu niht von mehrerenFLords durch den Ruf: „Zur Ordnung!“ ausgedacht war.“ Der Morning Herald spielt heute dara unterbrochen worden wäre. Hierdurch gewann er denn Zeit, an, daß die Erzählung vielleiht von den Freunden des Ds sich zu sanimeln, und versicherte, daß er zwar glauben müsse, der Carlos erfunden und verbreitet worden, um bei der Börse us} Herzog habe nur scherzen wollen, wenn sie aber im Ernste ge- gewünschte Anleihe in Gang zu bringen. Auch sagt man, d} meint gewesen, die Beichuldigung in jeder Hinsicht unwahr sey. bereits in Paris eine Anleihe von 3 Millionen Pfd. Sterl. si Der Herzog erkläcte darauf, er hade bloß ge|cherzt; doch dauerte Don Carlos gemacht worden sey. Der Courier von haus} (s lange, ehe die allgemeine Aufregung sich verlor, so daß der Abend enthält Folgendes: „Die Pariser Blätter vom Mittw} Groß Kanzler dreimal fragen mußte, ob das Haus geneigt sey, sind voll von Bemerkungen und Muthmaßungen über Don C} sid zu vertagen, che man auf ihn hörte. Vorher zeigte er je- los, in Bezug auf welchen unsere Nachbarn eben so sehr ins doh an, daß er am nächsten Montag auf die zweite Verlesung Dunkeln sind, als wir. Es scheint ausgemacht, daß dis des Armen-Geseges antragen werde Wahrscheinlich wird das Französische Regierung keine positive Nachricht Úber dis unterdrücckte Feuer der Tories im Unterhause diesen Abend los- sen Gegenstand erhalten hat, während die Gerüchte, d} brechen, wenn Lord Althorp die Zwangs- Bill mit den ausgelas- Don Carlos an der Spaniichen Gränze erschienen sey, vi} senen Klau)eln vorschlagen wird. Da er aber hierbei die Jr- dem Spanischen Konsul zu Bayonne widerlegt werden, und d! länder auf seiner Seite hat, so kann er dem Resultate ruhig herrschende Meinung in Paris ist, daß die Erzählung von di entgegensehen. Nächiten Mittwoch versprach der Lord das Flucht eine Börsen - Speculation sey. Zugleich müssen wir hin Budget vorzulegen. Auch sagte er, daß die Regierung entschlos- zufügen, daß diejenigen, welche den zu Paris verhafteten Bw len \ry, die Jrländische Zehnten - Bill diese Session noch durch- “quier, Herrn Jauge, genau kennen, uns versichert haben, ds zUseßen, was wahrscheinlich geschehen wird, obgleich weder O'Con- derselbe sich, wissentlih, nie zur Aussprengung einer fals} nell noch die Tories ganz damit zufrieden sind. Die Maßregel Nachricht dieser Art hergeben würde. Nach seiner Versicherun ist Unoermeidlich; man múßte denn ein Mittel entdecken, wie schenken viele achtungswerihe Personen der ganzen Erzähluys der Klerus noch ein Jahr vor dem Verhungern geschüst wer- unbedingten Glauben, und sind der Meinung, daß Don Carl sich jest im ndrdlihhen Spanien befindet. Die Nachrichten Bezug auf Don Carlos sind gleich unbestimmt in Paris und 1}

einer Million aufzubúürden. Sonst aber wird man alle wichtige Maßregeln zurückseßen, um das Parlament so {nell wie möôg- London. Wir . haben einen Brief erhalten, der bestim G \hließen zu können. J äußerte mi in meinem legten versichert, daß Don Carlos sh noch in London befind}! chrben ber die große Ruhe, welche die Nation bei der let-

Eine andere Autorität benachrichtigt uns, daß Don Carlos, la Kehsis beobachtet habe. Dies scheint aber doch nur vorzüg- ich in ‘der Nähe der Hauptstadt der Fail gewesen zu seyn, wo

doch nicht vor dem 9ten, London verlassen habe, er konnte dah E er l ) A 0k nicht am 8ten in Bayonne n und am 9ten d n feinen Augenblick an dem Ausgang zweifelte. Jn Schott- Spanische Gränze passiren. Unser Berichterstatter sagt, et | G N) haben einige Versammlungen stattgefunden, und an- von Moreno begleitet gewesen und habe si in der Absicht n iz pen berufen worden, um den König zu bitten, die To- Frankreich eingeschifft, um sich mit Calomarde zu berathen, (f bes 40! Waver ins Ministerium zu bringen. Letzteres war wird hinzugefügt, daß alle seine Bewegungen genau beat} onders zu Edinburg der Fall. würden. Unsere Regierung bezweifelt nicht, wie wir Gcund h} ben zu glauben, die Nachricht, daß Don Carlos England v} (assen habe und in Spanien sey. Wir bekennen daher, daß "F on für jckt unfähig sind, ein bestimmtes Urtheil über diesen Geg stand zu fällen.“

Herr Arguelles, einer der Spanischen Liberalen, noch bei dem Diner, Ge Fürzlich din anen Mine egeben wurde, in London befand, is bekanntlich von der Vit Asturien zu e, Ra in den Cortes ernan! line Saelent hat vorgestern zum ersten Male wieder nach worden, und der Globe versichert jeßt, daß die Wähler, hem sid ú ehr aus Wien cin großes Diner gegeben, bei wel- einen Beweis ihrer Achtung für den genannten Herrr und F ente N ganze diplomatische Corps und mchrere hohe Be- Anerkennung seiner in den früheren Cortes geleisteten Dienst Die Sad A5 O i i durch Subscription die Summe zusammengebracht hätten, V 5 elgiern angetl des einer ungeseßlihen Verbindung mit den derjenige besizen muß, der zum Proturador gewählt wird. wird At bs n E Thompson von Rotterdam

Kanada-Zeitungen vom 20. Juni zufolge, ist der C? werden, Der, Ae ur pa hiesigen Assisenhofe verhandelt tain Morris mic 36 Passagieren der bei der St. Pauls-IN als Be. eg b Herr Befken is demselben ex ollicio escheiterten „„Jsabella// in Miramichi angekommen: bekannt! gegeven worden. haben 248 Personen bei diesem Schiffbruch ihren Tod gefund Deutschland.

Braunschweig, 20. Juli. (D. Nat. Ztg.) Die Et-

Gestern Abend erklärten Lf lenbahn-Verbindung zwischen Hannover und den Hansestädten,

Med erlande. Aus dem Haag, 18. Juli. Jhre Majestät die Kenigin Dayera hat gestern die hiesize Gemälde- Gallerie besichtigt. Die Prinzessin von Oranien wird am nächsten Sonntage der si Von ihrer Reise nah Deutschland auf dem Lusischlosse Loo zu- q rúckerwartet. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Baron Ver-

London, 18, Juli. Melbourne im Oberhause und Lord Althorp im Unterhaujt/, 7 | das Ministerium definitiv reorganisict und bereit sey, in alk

dd)

Î Jrland Werth habe, der Wuth des Pöbels opfern und zu den |

den könne, ohne dem Staat noch einmal einen Vorschuß von |!

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sen, welhe gestern Abend die Opposition im Oberhause bei der ;

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O E R an M A A O I R R S T E T A: Mee N M R M E B E T

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von der bereits so viel die Rede gewesen is, ko wie wi je6t wit entschiedener Gewißheit Are laren a 19 1/54 B Stande. Sicherm Vernehmen nach, hat die Hannoversche egierung bereits eine Kommission niedergeseßt, welche die zu E der Arbeiten erforderlichen Vorbereitungen tref- e ou, ;

Frankfurt a. M,, 20. Juli. Ueber die von alle verkändigte Abreise des Don Carlos nach Sue E ournal de Francfort sih folgendermaßen : ¡Es is dies ein Creigniß von höchster Wichtigkeit, Wir haben das Betragen des Don Carlos getadelt, als er uns zu frúh an seinem guten Glúcfe n verzweifeln schien; eben deshalb haben wir auch ein Recht, ihn heute zu loben, ohne daß man uns deshalb der Schmei- cheleè beschuldigen wird. Don Carlos hat seine Pflicht erkannt Wohl ihm! Wenn das Ereigniß an sch s{chon einen Eindruck auf alle Gemüther gemacht hat, so können die Folgen desselben noch mächtiger wirken. Wir wollen die Zukunst ruhig abtoar- ten; mittlerweile aber erinnern ivir an Dasjenige, was das Journal

| des Débats vor 14 Tagen sagte, daß nämlich der Quadrupel-

Allianz- Traktat Spanien und Portugal mit einem Male paci- sicirt habe. Der Courrier francais vom i5ten d. M. enthält dagecen folgende merkwürdige Worte: „„,„Die Gegenwart des Don Carlos fann die Jnsurrection noch wetter ausdehnen Das Resultat des Quadrupel-Allianz-Traktates würde also nur seyn, daß dem Bür- gerkriege neue Nahrung gegeben und dem Throne der verwitt- weten Köntgin neue Gefahren bereitet worden wären. Unter diesen Umständen lohnt es wahrlich niht der Mühe jene große diplomatische Kraft- Aeußerung so gewaltig herauszustreichen.“/‘ Wir hoffen, daß der Courrier uns nicht zu denen rechnen werde die den gedachten Traktat gelobt haben. Eben dieses Blatt sagt, es fehle jeßt nichts weiter, als daß auch noch Dom Miguel sich von Jtalien aus wieder nach Portugal einshisse. Dies ist auch unsere Meinung, und wenn jenem Prinzen die Lust hierzu an- wandelte, jo möchten wir wohl wissen, wen er deshalb um Erlaubniß zu bitten hätte, und welche völkerrehtliche Bestim- mung irgend Jemanden die Befugniß ertheilte, in Friedenszeiten den niedrigsten Bürger, geschweige denn einen Prinzen aus Königlichem Hause zu verhasten. Der Courrier fragt schließlich noch, ob Don Carlos nicht geschworen habe, in England zu blei- ben. Hierauf erwiedern wir, daß, wo Gewalt vor Recht geht, Niemand an einen Eid gebunden if, den er nicht freiwillig ge- leistet hat, daj ein solcher Eid vielmehr null und nichtig in den Augen Gottes wie der Menschen is. Eine Erörterung über diesen Gegenstand ist übrigens aus einem sehr einfachen Grunde völlig überflüssig, da Don Carlos keinen Eid geleistet hat.“/

D'esteer vei ch.

_Wien, 17. Juli. Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben gestern das K. K. Luftshloß Schönbrunn ver- lassen, um Allerhdchstihren Aufenthalt in Baden zu nehmen, wohin auch Jhre Majestät die Erzherzogin Marie Luise, Her- zogin von Parma 2c., abgegangen ist. Se. Majestät der jún- gere König von Ungarn und Höchstdessen Genahlin haben sich AUE vorgestern gleichfalls von Schönbrunn nah Baden be- geben.

Bet unserem Heere haben wiederum zahlreihe Beförderun- gen und Veränderungen stattgefunden, von denen die heutige Wiener Zeitung das Verzeichniß enthält.

Am 25. Juni bra in der Königl. Ungarischen Freistadt Gran Nachts um 10 Uhr dur Unvorsichtigkeit Feuer aus, das 17 Häuser verzehrte, und am Z5ten wiederholte sich das Unalúck zweimal; das eine Mal in der Freistadt Mittags um 12 Uhr, wobei gegen 10 Häuser eingeäschert wurden, das ziveite Mal um halb 2 Uhr Ztachmittags am Fuße des Thomasberges, als sich noch alle Wassersprisen in der Freistadt befanden; doch ge- lang es durch angestrenate Mühe, das Feuer in dem Prejßihause, wv es offenbar durch bôse Menschen angelegt war, zu lôjchen, che es die benahbarten Häuser ergriff. i

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Rom, 10, Juli. Folgendes sind noch einige Stellen aus dem (gestern erwähnten) encyklishen Schreiben des Papstes in Bezug auf das Werk des Abbé la Mennais: „Wir sind von Entseßen ergrissen worden bei dem ersten Blick, den Wir in dasselbe warfen, und indem Wir die Verblendung des Verfassers beweinten, sahen Wir ein, zu welchen Ausschweifungen die Wis- senschaft, die nicht nach Gott, sondern nach den Lehren der Welt isè, führe. Denn mit Verlegung des Versprechens, das er Uns in seiner Erklärung gegeben hatte, hat er es unter dem trúgeri- schen Schleier {dner Phrasen und unter der Begün- fiigung einiger verfänglichen Fictionen unternommen , die katholische Lehre anzugreifen und umzustürzen, die Wir, kraft der Unserer Demuth úbertragenen Autorität, in Unserem früheren Rundschreiben über den den Mächten \{uldigen Gehorsam, über die Verbindlichkeit, die Völker von der unseligen Ansteckung des Jud'fferentismus zu befreien und jener äußersten Zügeliosigkeit der Meinungen und Reden einen

Zaum anzulegen, endlich über jene verdammliche Gewissens-Frei- |

heit, die man auf Alles ausdehat, und úber jene fluchwürdige

Verschwörung von Associationen, die aus Mitgliedern besehen, | welche zu allen Arten von Sekten gehören und gegen die Kirche

und gegen die weltliche Macht verbündet sind, dargestellt habea. Un- ser Gemüth fühlt einen Widerwillen dagegen, Altes zu bezeichnen, vas dieser Verfasser geichrieben hat, um alle Bande der Treue und des den Fürsten {huldigen Gehorsams zu zerreipen, die Anstrengungen anzuführen, die er gemacht hat, indem er überall hin die Fackel der Zwietracht schleuderte, um die öffentliche Ordnung zu ubren, die Magistrate verächtlich zu machen, die Gejesze zu übertreten und alle Elemente der geistlichen und weltlichen Gewalt zu ver- nichten. Daher jene neue und ungerechte Behavptung, wodurch er die weliliche Gewalt als dem göttlichen Geseke zuwider und feindselig darstellt; daßer jene abscheuliche Verleumdung, wo sie das Werk der Sünde und die Macht des Satans genannt wird; daher jene an die hôdhern Geistlichen wie an die Fürsten, unter dem ungereimten Vorwande eines strafbaren zwischen ihnen geêuüpfcen Bündnisses, um die Rechte der Völ- ker zu vernichten, gerichteten Beschimpfunzen. Nicht zufrieden mit diesem verwegenen Versuche, maßt er sich an, eine unbe- schränkte Meinungs-, Rede- und Gewissens. Freiheit zuzulassen ; er wünscht den Soldaten , welche kämpfen werden, um, wie er sagt, diese Freiheit der Tyrannei zu entreißen, Glück und segnet lîe; wie durch einen Anfall von Wuth hingerissen , ruft er aus allen Welttheilen die Liguen und Associationen auf, drängt, reizt und treibt sie zu diesen verbrecherischen Attentaten mit so großer Hef: tigkeit, daß Wir auch in Betreff diejes Punktes einsehen, daß er Unsere Warnungen und Jnstructionen mit Füßen tritt.“ Wir würden ermüden, wenn Wir Alles aufzählen müßten, was ín diesem gottlosen und frevelhaften Werke aufgehäuft ist, um die göttlichen und menschlichen Einrichtungen zu vernichten.

Aber was vorzüglich Unwillen erregt, was die Religion - dur aus nicht dulden kann, iff, daß der Verfasser sich U ih auf die gdôttlihen Gesese zu berufen, um seine Jrrihümer auszusáen Und dieses Gemisch bei unklugen Lesern auszukra- men; daß er, während er als ein begeisterter Schriftsteller , als ein Abgesandter Gottes sih ihnen zeigt, und sein Werk im Namen der allerheiligsten Dreieinigkeit beginnt, um die Völker vom Geseße des Gehorsams zu entbinden, überall die Sprache der heiligen Schriften auf eine gesuchte Art anzubringen und die Worte derselben, welhe die Worte Gottes sind, anzuwenden wagt, um ihnen jene verbrecherischen Thorheiten einzuprägen, indem er künstlih und verwegen den Sinn des Textes verdreht, um mit desto größerem Zutrauen, wie der h. Bernard sagt, Finsternisse statt Lichtes, Gift statt Honig oder vielmehr Gift mit Honig vermischt geben zu können und so ein neues Evan- gelium für die Völker shmiedet und eine andere Grundlage, als die bestehende, aufstellt. Derjenige aber, der Uns zu einem Wächter in Jsrael einseßte, um vor dem Jrrthum diejenigen zu warnen, die Jesus Christus, der Gründer und Vollender des Glaubens, Unserer Sorgfalt anvertraut hat, verbietet Uns, über dieses ungeheure Attentat gegen die heilige Lehre zu schweigen.“ ¡An Euch ist es jeßt, ehrwürdige Brüder, Uns aus allen Eu- ren Kräften zu unterstüßen und Alles zu thun, was nothwendig das Heil der Kirche und des Staats erheischt, damit dieses zus Verderben der Menschen aus den Finsternissen hervorgegangerE Werk nicht um so verderblicher werde, als man sih heutzutage mit einer Art von Wuth der Sucht nach diesen Neuerungen überläßt und das Uebel wie ein Krebs unter den Völkern um sich greift. Macht es Euch daher zur Pflicht, die heilige Lehre über diesen Gegenstand zu verbreiten, die Arglist der Neuerer aufzudecken, mit größerer Sorgfalt, als je, die Heerde Jesu Christi zu hüten, damit die Liebe zur Religion, die Frömmigkeit der Handlungen und der öffentliche Friede blühen und glü- lich sih mehren. Mit Zutrauen erwarten Wir diese Mitwir- fung von Eurem Glauben und von der emsigen Sorgfalt, wo- mit Jhr zum gemeinsamen Wohl arbeitet, damit, unterstügt durch Den, Der der Vater des Lichts ist, wir uns wieder freuen können, sagend mit dem h. Cyprian, die Jrrlehre is eingesehen und widerlegt; sie ist eben dadurch entkräftet, daß sie erkannt und ausgedeckt ward.“ „Aber während Wir beschäftigt sind, dies niederzuschreiben und Uns so derPflicht zu entledigen, die Uns von Oben aufzetragen ist, nämlich: die heilige Lehre zu erkennen, zu unterscheiden und zu bewahren, preßt die grausam utiserm Herzen durch die Verwirrung Unseres Sohnes geschla- gene Wunde uns Seufzer aus, und in dem tiefen Schmerze, womit er uns zu Boden drückt, haben wir keine an- dere Hosfnung des Trostes, als in seiner Rückkehr zu den Pfaden der Gerechtigkeit. Erheben wir daher vereint unsere Blicke und Hände zu Demjenigen, der der Führer der Weisheit und der Verbesserer der Weisen is; flehen wir zu Jhm durch verdop- pelte Gebete, Jhm einen folg\amen Geist und ein großes Herz zu. geben, damit er die Stimme des zärtlichsten und betrübtesten der Väter hdre, und damit er sich beeile, die Kirche, und Euren Srand, und den heiligen Stuhl und endlih Uns selbst wieder zu erfreuen. Wir werden gewiß als einen glücklichen Tag be- trachten, wo es Uns gewährt seyn wird, Unsern Sohn zus rúckfehren zu schen und ihn an Unser väterliches Herz zu drúêen; und Wir hoffen schr, daß sein Beispiel alle Uebrigen zurückführen werde, die, durch seine Lehren verführt, sich zum Irrthum verleiten ließen, dann wird zwischen Allen jene-Ein- heit der Lehren, des Rathschlages und der Mittel, jene Einheit der Wirksamkeit und Liebe seyn, die erforderlich ist, um den Staat und die Kirche zu vertheidigen. Wir erwarten von Eurer Hirten- Sorgfalt, daß Jhr zum Herrn flehen werdet, uns çü- tigst diese ausgezeichnete Gnade zu gewähren. Jndem Wir zu diesem Ende den göttlichen Beijtand erflehen, ertheilen Wir Euch, so wie den Euch anvertrauten Heerden aus wahrer Liebe und Zuneigung Unsern apostolischen Segen. Gegeben zu Rom, in St. Peter, den 25sten Juni des Jahres 1834, des vierten Unseres Pontifikats. Gregor P. P. XVL“

S panien.

Ein Privat - Korrespondent des Morning He schreibt demselben unterm iten Juli von der J0 mera) Gränze: „„Jn meinem leßten Schreiben versicherte ich, troß der entgegengeseßten Gerüchte, die in Bayonne verbreitet waren, daß Don Carlos wirklich auf seinem Wege nach dem Thal. von Bastan durch diese Stadt gekommen sey. Jch kann außerdem noch hinzufügen, day unsere Behörden heute Abend die offizielle Bestätigung dieses Creignisses erhalten haben. Don Carlos war heute Vormittag im Thal von Bastan. Sein Gepäck wurde um 4 Uhr Morgens von Bayonne dorthin geschaft, und Don Carios sagte zu der ‘Person, die ihn von Bayonne nach der Spa- nischen Gränze begleitete: „„Während ich hier mit Jhnen spreche, geben sie mir in London Arznei ein.“ Auch weiß man daß er sih, als er das Spanische Gebiet betrat, das Ver- gnügen machte, den ihm unterweges begegnenden Karlistischen Soldaten Fünffranken-Stücke zuzuwerfen, die diese dankbar auf- hoven, ohne zu ahnen, dap Karl V. der Geber sey.“

Brasilien.

Rio-Janeiro, 3. Mai. Die diesjährige Scsïon der Kammer wurde heute durch die Regenrtschafc auf gewöhnliche Weise erdffnet. Die Regentschaft zeigte an, daß das gute Ein- verständniß zwischen der Regierung des Kaisers und den frem- den Mächten unverändert fortbestche. Was die inneren Ange- legenheiten des Reiches betresfe, so hätten einzelne Unordnungen stattgefunden, die von der Faction genährt würden, die noch“ im- mer hosste, das System wieder herzustellen, welches die Nation im Jahre 1831 verworfen habe, Die Regentschaft ist indeß fest entschlossen, die ihr obliegenden Pflichten zu erfüllen, und schäßt sich glücklich, berichten zu können, daß, ungeachtet d:r geringen Hülfsmittel der Regierung und der beständigen Hindernisse auf die sie sióßt, ganz Brasilien der Ruhe sh erfreue, mit ‘Aus: nahme des unglüfiüchen Kampfes, der noch in Pernambuco und Alagras fortdauert, jedoch auch bald beendigt seyn wird. Die Regentschast lenkt die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die Nothwendigkeit, cine hinreichende Land - und Seemacht zu hal- ten, um jeden möglichen äußeren Angriff auf die Integrität Sicherheit und Würde des Reichs abwehren zu fönnen. E. Am 16. Mai begann die Deputirten-Kammer die Diskussion des Geselz-Entwurfes in Bezug auf die Verhinderung der Rück- kehr des Ex- Kaisers nah Brasilien. Herr Martins schlug die Vertagung der Diskussion vor, wurde aber nach einigen De- batten Üüberstimmtk. Die Kammer ging darauf zu der Dis kus sion des Geses- Entwurfes Über, die jedoch noch nicht beendigt war, als die Stunde der Vertagung schlug.

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