1834 / 206 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

838

rôsel// und neuerlich „Hinko// ein fortdauerndes Glück gemacht, 1 gelingt, sie dann glaube, u i

e | , nur für das Trauerspiel geeignet zu seyn; wie sie dort und in dem dortigen Publifum auch ihr wahres Feld | das Lustspiel , und. vor u ameis das feinere Lustspiel - ibre A und ihre Liebhaber gefunden haven. Das in Rede stehende Produft | Herr Grua (Mamanof) hat sih abermals als einer unserer vorzüg- Lee sich nun mehr dem klassischen Geschmack zugewendet, es ge- | lichsten Schauspieler in der Darstellung feuriger jugendlicher Ge- bôrt darum auch der Königlichen Bühne vorzugsweise an, und mit | fühle erwiesen, und gerade da am ausgezeichnetsten, wo die Em- Freuden dürfen wir es aussprechen, sie hat sih durch die Darstel- pfindung in starke Affekte übergeht; aber auch den Anstand verleßt | 76. 40. fin cour. 76. 45. 52 Neap. pr. compt. —. —. ung desselben dieses Vorzuges Erda erWiest so daß man zu ih- ] er nicht. Um uns furz zu fassen, bemerken wir nur noch, daß Herr | —. 52 Span. Rente 62?.

Bj j Ala rem Lobe dreist auf das Urtheil aller Unbefangenen und Gebildeten | Stawinsky in der Rolle des stolzen , gebieterischen Potemkin, und | Schuld 165. Belg. —.

provociren kann, wenn es die Frage gilt, ob unsere gegenwärtige | Madame Krickeberg als Oberhofmeisierin nichts zu A übrig h /

G P Bühne so gesunken sey, wie manche junge Großsprecher, die den | lassen. Uebrigens würde es dem dauernden, entscheidenden Erfolg des da s

füheren Zustand der Bühne gar nicht gekannt haben und nicht | Stúcks gewiß zuträglich seyn, wenn man dasselbe mit dem vierten | S6 kennen konnten, es ausposaunen, oder manche Phantasten , die ein | Aft {liegen ließe P L gute Art e Begnadigung der

Loose zu 100 FI. 208. Br. Holl. 5g Obl. v. 1832. 951 95,

Loose 66. 655. Preuss. Präm. - Scheine 57. 562, do, 48

Br. 58 Span. Rente 6Aj. 64. 38 do. perp. 431, 431. Paris, 19. Juli.

55 Rente pr. compt. 106, 35. fin cour. 106. 40 38 pr. compt

0 tin cour. 94 38 416, Cortes 31. Ausg. Span,

a ita Eide

E 7 L S L p R e

Theater nah ihren Hirngespinnsten bilden, es hbinfaseln. Ein gol-

denes Wort ist es, was Göthe in dieser Hinsicht so treffend sagt:

(¡Wenn man sich in den. leßten Zeiten fast einstimmig beklagt und eingeiteht , daß es Tein Deutsches Theater gebe, worin wir keines- weges mit einstiaimên, so: könnte man guf eine weniger paradorxe Weise aus dem, was ‘bksher vorgegangen, wie uns dünkt, mit größ- fer Wahr{cheinlichkeit dacthun, daß es gar kein Deutsches Theater geden Voerde, noch geben könne. Ja wohl! denn schwerlich sind die Zaftesten romantischen Gebilde, namentlih Shakespeare?s „Wie es Eu) gefällt, für die Räume und die materiellen Erfordernisse des Theaters gemacht, und diese sind es denn doch, deren vollständig gute Darstellung auf der Bühne die Besten und Ehrlichsten unter jenen Phantasten als das Fdeal der Bühne fordern; von deren Nach= bildungen wir aber so viele Fraßen- aufzuweisen haben, daß, wenn oie Vorsteher der Bühnen sie alle in Scene zu seien he- reit getvesen wären, die leidenschaftlichsten Verehrer der wah- ren MNomantik selvs| ihre Fortseßung verbeten haben wür- den. Also hat Gôthbe recht; nach solhen Vorgängen würde

cin Deutsches Theater geben können. Genug, um den Faden wieder anzuknüpfen; die Darstellung der „Günsülinge// war

ey ntc m Galzen, was man von einer guten Bühne vernünftigerweise verlangen kann, und im Einzelnen gab se uns ein Hdheres, als vielleicht jemals in geisivoller Charaïter - Darstellung geleistet wor- deni is. Den Fnhalt des Stücks wollen wie hier nicht wiederho- len; zu unserem Zweck reiht Folgendes hin: Die große, weltge- schickStlihe Katharina 1., Beherrscherin des gröfiten Reichs der al- ren und neven Welt, erscheint vor unsern Augen als Regentin, ia in gewissem Betracht als Schdpferin ihres so vielgestalteten Volks, aber nicht bloß als Regentin, sondern auch -als ein um sich blicken- des, wachthabendes Auge über ganz Europa, und neben diesem unge- heure Wirfungskreis zugleich in der engsten Sphäre als ein rein eni, füblendes, überall aber als ein höchst intelligentes, Uher das Gemeine erhabenes, gebieterisches Wesen. Diese in ihrer aan Fudividualität lebendig und wúrdtg darzustellen (und wie mehr ) aiger vollfommen ihre Schilderung auch der Mad. Birch= Pfeifer gelungen seyn mag, immer bleibt es eine geistreiche und bei xeicher Mannigfaltizkeit eine oewisse Einheit nicht verfehlende Cha- ratter- Zeichnung), if eine Aufgabe, der wohl zu aller Zeit und in auc Sprachen nur wenige auserlesene Fndividuen gewachsen sind; am allerwenigsien hei dem gegenwärtigen Stand der Schauspielkunst, wo c? nit genug ist, táchtige Organe, cine gewisse angemessene Per- nich feit und die besimögliche Ausbildung der Édrperlichen Mittel zu beßen, sondern wo man durchaus ein mit dem Dichter schritthal- tendes , in seine feinsien Jutentionen eingedrungenes uud so zu \a- ocn das Geistigîfe und das Beweglichste des Gemüths wahr und vom ieinmer anmuthig ausdrückendes Kunst- Talent fordert. Wir baben int der Darsielung der Katharina durch Madame Crelinger dies volsiándig gefunden, und noch ein Bedeutendes darüver, vent wer mag wohl im Voraus herechnen kônnen, was einer {o anzersesenen Organisation, verbunden mit einer hellen Fn- toßtoone und beveitwilligen Phantasie in Geberden, Tönen und aße ihren Modulationen, zu leisten möglich ist. Es is uns in ih- rer Darstellung ein lebendiges Charafterbild aufgestellt, das man, venn man na gerade anfangen muß zu zweifeln, ob die mimische Lun noch verdient, zu den genannten schönen Künsten, besser ge- {agt, zu den Gattungen der Kunst gezählt zu werden , zuversichtlich des besen der andern Künste gegenüberstellen fann.… Es hraucht kci- ner Ecwähnung, wie groß dîe Wirkun eines solchen leben- 1 Kunsiwerks seyn mußte; denn troß aller Erschlaffung Bec Empfindungen bieibt immer ein gesunder Fonds von Em=

A L es

oéêänglichkeit in unserm Publikum. Aver was würde selb} diese

em tente Darstellung zum (Belingen des ganzen Stückes wieken, cie nicht von Andern im Einzelnen mehr oder weniger geiun- acn, inm Ganzen aber dem (Charafter der Rollen entsprechend un-

rerüukt wäh Fräulcin v. Hagn gab die Agraffine mit aller der

2artheit und Saz: klichkeit, die thr Eigenthum ist, auch sichtbar mit

SEnyfindung und Skergekung der Empfindung; aber even, wo Em- pfindung und Gradation derselben ausgedrückt werden soll, haftet

sle an

einer Manier, die durh die Anmuth ihrer Erschei-

Kaiserin, die sie den Liebenden am Ende widerfahren läßt, schon dem Schlusse des vierten Aftes einzufügen suchte.

J _—

Geistliches Konzert.

Donnersiag den 24. Jult gab der akademische Chor, unter Let- tung des Herrn Professor Marx, ein geisiliches Konzert in der Drei=- faltigkeitskirche. Die aufgeführten Compositionen der Herren Marx, Mendelssohn und Haupt erwiesen von neuem unsere Behauptung (Staats = Zeitung Nr. 204), daß Bach und Händel noch immer auf edle und wirksame Weise anregen und begeistern. Doch darf man nicht vergessen, daß an dieser Stelle zwei ungemein große Hinder- nisse die Tonseher beschränkten und die Aufführung ershwerten. Erstens nämlich konnten die Herren Marx und Mendelssohn nur für Baß und Tenor schreiben, und zweitens wechseln die Sänger so oft, daß der Vorsteher der Ansialt ihren Austritt gewdhnlich in dem Augenblick betlagen muß, wo ihre Fortschritte erst ret sicht- bar werden. Behält man diese unabänderlichen Verhältnisse, wie billig, im Auge, so verdiente das Geleistete großes Lob und gunstige Anerkenntniß.

_ Jeder Studirende, welcher an dem Chore Theil nimmt, fördert nicht nur seine eigene musikalische Bildung, sondern wird dereinst als Prediger, oder in andern Verhältnissen, den guten Samen wei- ter aussireuen und sich der edlen. Früchte erfreuen.

Wo durch freiwilliges Zusammentreten, oder preiswürdige Un- tersiúßung der Regierung, musikalische Vereine blühen, wie sie die Herren Rungenhagen, Bach und Marx in Berlin, und andre tüch- tige Männer in andern Städten leiten , bleibt für die hôchste Gat- tung aller Mustk, für die kirchliche, eine so feste Grundlage, und es sind der Mittel so viele vorhanden, um Urtheil und Geschmack zu reinigen und fesizustellen, daß das Frivole und Leere niemals ganz obsiegen kann. Eine völlige Ausartung der Mulîk, wie sie an man- chen Orten hereinbricht, ist deshalb in Berlin, ia in unserm ganzen Vaterlande nicht zu befürchten. Doch bleibt allerdings sehr zu he- dauern, daß die grdßten musikalischen Mittel der Hauptstadt alle Jahre nur einmal, wie zu aufgezwungener Buße, für Kirchen- Musik îin Bewegung geseßt werden, 364 Tage des Jahres hingegen lediglich der weltlichen Richtung anheimfallen. Bei einer billigen Eintheilung und Vertheilung der Kräfte (wie sie an einigen Orten bereits fiattfindet) würden Sänger und Fnstrumentisien si{ch vielsei- tiger bilden, und manches religids- musitalische Kunstwerk aus set- ner Vergessenheit oder Vernachlässigung wieder emporstcigen.

0—_ 0

Berliner Börse, Den 25. Zuli 1834.

Amt], Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

[27 [Brie [Geld] 77 [Brief Geld. C U E S L T O E T C O C I E S T F I A I I J" S E A S T R

8t.- Schuld- Sch. 995 | 99 fGrosshz. Pos. do. (1024 Pr, Engl. Anl, 18. ftOstpr. Pfandhr. 1017 Pr. Engl. Anl. 22. Pomm. do.

Pr. Engl. Obl. 30. 95 IKur- u. Neum. do, Präm. Sch.d.Seeh. 577 ISchlesische do. Kurm. Obl. m. I. C Kkst.C.d.K.- u.N. Neum.Int Sch. do. 987 [Z. - Sch. d.K. -u.N, Berl. Stadt - Obl, | Königsb, do, Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

G! r Fer

11057 1065 [1061 1064

=Y J bnd j O

Toll. vollw. Duk.

Neue do.

Hriedrichsd’or .. 1007 [Disconto

-

e | t e e | e e

umi jamrzb ab r A aj 7 al pas G

Auswärtige Böreen, Amwsterdam, 20. Juli. Niederl, wirkl. Schuld 5i14. 58 do. 974. Kanz-Bill. 22183. Span. 35 66. 32 —. Antwerpen, 19 Juli.

Meteorologishe Beobachtung.

1834. | Me Nachmitt. | Abends | Nach eltimaligez 24. Juli. | 6 Uhr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. . (336,2 2" Par./336, 0 s "'Par.|336, 2 s Par [Quellwärme §,7 0 R

Luftwärme | 15,1 ®R. | 23,5 °R. | 17,0®R. i

Thaupunkt | 7,1® R. 8.09R. | 12,9°R.

Dunstsättg.| 53 pCt. | 31 pCt. 73 pCt.

Wetter. heiter. heiter. beiter, SSO. S. | SSO. Ausdünst. 0,259" Rh,

Wolkenzug| | SSO. | hkedershlog 0.

Die Luftwärme war am 23. Fuli Nachmitt. 2 Uhr 23,5 ° die Dunstsättigung 26 pCk. O

Flußwärme 18,5 N

Bodenwärme 15, R

-—— E P E E RRERLTE E H E -BER B" P E E E E L E L T S E E e aa - U R

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 26. Juli. Im Schauspielhause: Die Erho; lungsreise, Posse in 1 Aft, von L. Angely. Hierauf: Der Na senstüber, ‘Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupach. Sonntag, 27. Juli. Im Schauspielhause: Der Barbitr von Sevilla, Oper in 2 Abth. Musik von Rossini. ÎÍn Charlottenburg: Die Versöbhnung, Schauspiel in 5 Abth, von Kobebue. : èontag, 28. Juli. Jm Schauspielhause: Zum ersten male wiederholt: Die Günstlinge, Original-Schauspiel in 5 Ahth, von Ch. Birch-Pfeiffer. “s

—— D

Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 26. Juli. Des Adlers Horst, romantisch: mische Oper in 3 Akten, von K. von Holtei. Musik vom Ka pellmeister Franz Gläser. (Mad. Schodel wird vor ihrem A; gange von dieser Bühne hierin zum lettenmale auftreten.) Sonntag, 27. Juli. Die Reise auf gemeinschaftliche K; sten, Posse in 5 Akten, von L, Angely. Vorher: Der Bräuti gam ohne Braut, Lustspiel in 1 Akt, von Herzenskron. (Herr sock wird, von seiner Urlaubsreise zurückgefkehrt, hierin toieder auftreten.) Montag, 28. Juli. Helene, Charaktér: Gemälde in 4 At ten, von Bauernfeld. Hierauf: Gläfsfind und Unglü8vogel Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. f :

Markt-Preise vom Gerraide. d O Nh Juli 1834.

u Lande: Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Féhsr 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf, auch 18 Sgr. 9 Vf. Einge. aangelt Va T Wiepes 4 Scheffel. : j 5 n N Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf, aud 1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; A ‘Kthlr 3 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rtblr.; große -erste 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 21 Sgr. 3 G auch 29 Sgr.; Erbsen (s{chlechte Sorte) 1 Kthlr 10 Sgr. Eingegangen sind 623 Wispel 9 Scheffel. i

Mittwoch , den 23. Juli 1834. Das Schock Stroh 8 Rthir., auch 5 Rthle. 20 Sgr. ; der Cent: ner Heu 1 Nthlr. 5 Sgr, auch 20 Sgr., schléchte Sorte 15 Sgr. Branntwein-Preise / vom 18. bis 2à. Juli 1834. ,_Das Faß von 200 Quart nah Tralles 54 pCt. oder 40 9Ct. ter A Pte U FlB sofortige Ablieferung: Korn- Bra ei »ir.; Kartoffel-Branntwein 18 * . 15 Sgr. auch 17 Nthlr. P/MITIE 00 (A

Berlin, So

M L T E T R Tee T E E T Ua C N E V N A B AR E I Tu

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Jäger Stüwe der in Jäger - Abtheilung die Rettungs-Medaille mit dem Bande verleihen geruht. : S :

| Des Königs Majestät haben den bisherigen Regierungs-Rath üver zu Posen zum Ober-Regierungs-Rath und Abtheilungs- \irigen cen allergnädigst zu ernennen geruht.

Ì Se. Majestät der König haben den Geheimen expedirenden ctitair Teichmann bei der General-Jntendantur der Königl. [h auspiele zum Hofrath zu ernennen und das desfallsige Pa- jt zu vollziehen geruht.

s þ

Ï Bei der am 24sten und 25sten d. M. geschehenen Ziehung hr 1sten Klasse 70ster Königl. Klassen - Lotterie fiel der Haupt- kewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 4431; die nächstfolgenden [Gewinne zu 1200 Rthlr. fielen auf Nr. 25,897 und 82,448; [Gewinne zu 810 Rthlr. auf Nr. 12,265. 48,827 und 104,343; | Gewinne zu 400 Rihlr. auf Nr. 10,374. 53,056. 58,135 und d 164; 5 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 5799. 20,764. h,Z370. 84,295 und 94,266.

| Der Anfang der Ziehung 2ter Klasse dieser Lotterie ist auf in 21, August d. J. festgesetzt.

Î Berlin, den 26. Juli 1834.

Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

| Zeitungs-Nachrichten. | A l n b.

R ußland.

St. Petersburg, 19. Juli. Sonntag den 13. Juli, als am hohen Geburtsfeste Jhrer Majestät der Kaiserin, war feier- iche Messe in der Hofkirche zu Peterhof, welcher Jhre Maje- iten der Kaiser und die Kaiserin und die ganze Kaiserliche Fa- shilie, Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kron- stinzessin von Preußen , der Prinz Adalbert von Preußen, der \rinz Friedrich Heinrich der Niederlande und Se. Durchlaucht x Prinz Peter von Oldenburg beiwohnten. Die Mitglieder ¿ Reichs - Rathes, die Senateure, der Hof, die Generale und fiziere von der Garde, der Armee und der Marine, so wie alle i Hofe vorgestellte Personen beiderlei Geschlechts, waren in der irche versammelt und hatten nach beendigtem Gottesdienste die Ehre, i Jhrer Kaiserl. Maj. zum Handkuß zu gelangen. Abends war ährend der Hof-Maskerade, zu welcher der Adel und die Kauf- hannschaft den Zutritt hatten, große Jlumination im Garten. Von den Kaiserlichen Schiffen, die, mit tausend Flaggen fest- h geschmückt, auf der Rhede vor dem ‘Palaste lagen, wurden ährend des Tages mehrere Salven gegeben. Gegen 11 Uhr Abends geruhten Jhre Kaiserlichen Majestäten nebst den Glie- dern Jhrer Erlauchten Familie auf sehsspännigen Linien durch die glänzend erleuchteten Gärten zu fahren, um die Jllumination

auffommen lassen, das einen Fallstrick verbergen könnte, und das, nach der günstigsten Auslegung, cine Geringschäßzung für die Verfassung wie für die Kammer wäre. Jm Uebrigen scheint das Ministerium die Unüberlegtheit seiner ersten Absicht erkannt zu haben, denn Alles läßt vermuthen, daß die mit ihm {tim- menden Deputirten auf ihrem Posten seyn werden; ja es läßt sich sogar nach den neueren Ereignissen erwarten, daß die Ses- sion des August nichts weniger als unwichtig seyn wird. ‘/

Die Regierung hat seit einiger Zeit Befehle gegeben, auf den Grafen von Bourmont ein wachsames Auge zu haben, um dessen Rückkehr nach Frankreich zu verhindern. Jn öffentlichen Blättern liest man in dieser Beziehung das nachstehende Rund- schreiben des Präfekten der Nieder-Alpen an die Unter-Präfekten dieses Depts.: „Digne, den 24. Juni. M. H. Durch ein kürzlich in Genfer Blättern erschienenes Schreiben kündigt der Graf von Bourmont die Absicht an, nach Frankreich zurückzu- Lehren, wo es ihn, so behauptet er, vollflomnen freistehe, seinen Wohnsiß aufzuschlagen. Jn der That wird er weder gerichtlich ver- folgt, noch ist er gerichtlich verurtheilt worden; dagegen ist es offenkundig, daß er ohne Autorisation ein hôheres Kommando bei der Armee des Dom Miguel geführt hat. Hierdurch findet der 21ste Artikel des Civil - Geseßbuches auf ihn Anwendung und er kann nicht nah Frankreich zurüctkehren, bevor er nicht die Erlaubniß des ck Königs dazu erhalten hat. Demnach ersuche ich Sie, den Befehl zu geben, ‘daß der Zutritt des Landes ihm untersagt werde, falls er, selbst mit einem regelmäßigen Passe versehen, an der Gränze erscheinen sollte. Da es môdg- lich wäre, daß er seinen Namen veränderte, so erhalten Sic anbei seine Personsbeschreibung. Empfangen Sie 2c.‘

Die hier im vorigen Jahre niedergesezte Kommission zur Vertheilung der von den Kammern bewilligren Unterstüßungs- Summe fúr die unter der vorigen Regierung wegen politi- scher Vergehen kondemnirten Personen hat 3500 desfallsige Reclamationen zu prüfen gehabt, und 2400 hülfsbedürstige Re- élamanten dem Minister des Jnnern zu einer Unterstüßung empfohlen ; sie macht jet bekannt, daß sie die nach dem 31st:n Dezember v. J. eingegangenen Vorstellungen niht weiter be- rúcksihtigen könne, da die angewiesenen Fonds bereits gänzlich ershöpft wären.

Die bekannte Rechts-Angelegenheit des Aeltesten der Advo- katen, Herrn Parquin, kommt am 22sten d. M. vor den Cassa- tions-Hof. Der General-Prokurator Herr Dupin wird in die- ser Sache das Wort führen, und Herr Scribe wird den Advo- katenstand vertheidigen. z

Die jetzige Garnison der Hauptsiadt bésteht aus 2 leichten und 7 Linien - Jnfanterie - Regimentern; hierzu wird nächstens noch das 43ste Regiment kommen, das auf dem Marsche von Lorient hierher begriffen ist.

Paris, 19. Juli. Das Ausscheiden des Marschalls Soult aus dem Ministerium, von dem man schon so oft gespro- hen hatte, ist jeßt wirklich erfolgt. Nachdem der Conseils-Prä- sident und die úbrigen Minisler seit 3 Jahren, namentlich aber in den lezten Monaten, häufig an einander gerathen, hat der Er- ]tere sich endlih genöthigt gesehen, das Feld zu räumen. Der heutige Moniteur, der die Ernennung des Marschalls Gérard

Spanischen Fonds vorzubeugen, so ist der Zwe nur halb er- reicht worden, da der Cours der Spanischen Rente zwar am Tage der Verhaftung selbst durch diese Maßregel gehalten wurde, seitdem aber wieder um mehrere Procente gewichen ist und, bei der gegenwärtigen Lage der Dinge, weichen mußte. Wollte man dagegen die Eröffnung einer Anleihe für Don Carlos hinter- treiben, so darf man eine solhe Absicht als gänzlich verfehlt be- trachten, da jene Anleihe, wie man mir versichert, ihren unge- stôrten Fortgang hat. Daß übrigens unter irgend einem Vor- wande ein. Prozeß gegen Herrn Jauge eingeleitet werden soll, ergiebt sih daraus, daß der anfänglihe Vorführungsbefehl in ei- nen Verhasftsbefehl verwandelt worden ist.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 17. Juli. (Nochtrag.) Jn der Debatte über die Ministerial- Veränderung, nachdem Lord Althorp die ‘Prinzipien auseinandergeseßt hatte, nah denen das neue Ministerium zu verfahren gedenke, ließ sich zuerst Oberst Evans mit einigem Tadel gegen die Verwaltung des Grafen Grey vernehmen, von der er sagte, daß sie nicht ganz im Einklang mit der dffentlichen Meinung gehandelt und nicht Alles erfüllt habe, was das Land in Folge der Parlaments-Reform von ihr zu erwarten berechtigt gewesen sey. Dann sprach er sich tadelnd über die Adresse aus, wodurch man den Kanzler der Schaßkammer gebeten, im Amte zu verbleiben, und erklärte, daß er dieses Gesuch nicht mit unterzeichnet habe. „Diese Weigerung,“/ sagte er, „hatte ihren Grund kei- nesweges in parteisüchtiger Opposition gegen die Regierung, sondern weil ich bemerkt habe, daß der Gebrauch, solche Adressen zu überreichen, immer mehr um si greift und fast in ein fest- stehendes System ausartet, das in manchen Fällen wohl nüßlich seyn kann, zu dem man aber jeßt zu häufig und ganz gegen aile Ordnung seine Zuflucht nimmt. Als die Auflösung des leßten Ministeriums angezeigt wurde, {lug Herr Hume die Vertagung des Hauses vor, um Sr. Majestät zur Wahl einer neuen Ver- waltung Zeit zu lassen. Dies Verfahren war ganz an- gemessen; aber was geschah? Die Functionen beider Par- laments - Häuser wurden suspendirt, und was war die Folge von der Suspendirung des Einflusses, den die Legisla- tur des Landes hätte ausúben sollen? Er ging vom Unter- hause auf Klubbs, Kabalen und Parteien über. (Hört, hört) Die erwähnte Adresse wurde zwar von vielen Mitgliedern die- ses Hauses unterzeichnet, die allgemeines Vertrauen verdienen, aber sie war do in gewisser Hinsicht darauf berechnet, den Souverain an der Ausübung seines freièn Willens bei der Aus- wahl seiner Minister zu verhindern. (Hört!) Dann weiß ich auch wahrlih niht, wie es möglich war, daß viele der ehrens- werthen Herren, die sih so häufig in den stärksten Ausdrücken - gegen die lezte Verwaltung ausgesprochen hatten, zu einer so plô6lichen Veränderung ihrer Ansichten veranlaßt werden und jenes Dokument unterzeichnen konnten. Jedes Wort in jener Adresse, dies muß ih dem Hause nur bemerklih machen, enthäst eine Billi- gung der ganzen Handlungsweise des vorigen Ministeriums in sich. Einer solchen Anerkennung aber konnte ih meine Zustim- mung nicht geben. (Hört, hört!) Jch kann hier nicht umhin, mein Bedauern über den Verlust auszudrücken, den das Land

ung oft ausgeglichen, aber doch immer, wenn sie wiederkehrt,

Spun. 58 651, 32 43.

niche angenehm empfunden wird. Doch

verbessern wird; wünschen aber keinesweges, daß,

E zweifeln wir nicht, daß häufige Uebung und Anschauung guter Muster diesen Fehler

wenn dies auch i 12 235. Br.

Cortes 323.

Frankfurt a. M., 22. Juli. Vesterr. 52 Metall. 992, 998, Bank - Actien 1527, 15253,

Zinusl. 174.

42 902. 90. Part. - UbI,

Redacteur Cottel m4 14 N A A

Gedructt bei A. W. Hayn.

Ari ÄiR r A L L Ba RE A P P l ande "E

Bekanntmachungen.

Avertissement.

Das im Stoipsben Kreise belegene Gut Bochowke, mwelces auf 6431 Thlr. 19 sar. 5 pf. gewürdiger wor- den, wird, weil in dem bereit angestandenen Licita- r:00)- Termine nur 4230 Thlr. geboten worden, noch- mals zum dentlichen nothwendigen Verkauf geftellt, und ist dazu ein Termin auf

Ven 29. Ug U D 4s Bormtitctags um 10 Uhr, vor dem Deputirten Ober- C andesoerité-Ratÿ Dee im Partheien-Zimmer an-

(ert, welches hierdurch mit dem Bemerken zur dfent-

lien Keantoißs gebracht wird, daß die Taxe, der 201/ e Hyporheftenshein und die Kauföedingungen lic in unserer Negiftratur nachgesehen werden fönnen. Tvélin, den 1. Mai 1834. CT1vil-Senat des Königlichen Ober- Landesgerichts.

40 Willsährung ‘des Gesuchs des hiesigen Bürgers 11d Schlächtermeisiers Heinrich Philipp Schüße wer- det hiemittelst alle diejenigen, welche aus irgend ei- am techrticben Grunde Ansprüche und Forderungen a1 das 991 ihm von dem Herrn Hofgerichts - Fitkal Dordorf erkaufte, in der Knopfstraße sub. No. 22. tese! 54 belegene Wohnhaus c. p., zu haben vermeinen, ¿r deren gachdrigen Anmeldung und Nachweisung in Terminis den 8. und 22 f. Monats und 5. August d.

5. , Morgens 10 Uhr, bei dem Nachtheil aufgefordert |

nd vorgeladen, daß sie sonf durch die am 19. ejusd., Vorzens 10 ühr, vor uns zu publicirende Bli damic für immer werden abgewiesen und auégeshlo}en werden. Diejenigen Gläubiger jedoch, welche ihre Zorderungen bereits auf dem der Anzeige nah in Um- ¡auf geleuten Poftenzertel bemerkt finden, find übrigens von folch2er Anmeldung befreiet , wenistens haben sie e Li g der Liquidations-Kosien keinen Anspruch zu machen. i

Datum Greifswald, den 24. Junius 1334. (L, S) Director und Assefores des Sradtgerichts. Dr. Hoefer.

Allgemeiner Anzeiger für

T map 0 AD L A D Lp A us

Cc

In Gemäßheit des Antrages des Tischlers Johann Friedrich Braehmer hieselb|, werden ale diejenigen, ivelche aus irgend einem Rechtsarunde an das von ihm von dez Erben der hiesclbs| verstorbenen Frau Juftiz- Râäthin Zechin gekaufre, hier in der Langen ftraße sub. No. 65 belegene Wohnhaus c. p., Ansprüche und For- derungen zu haben glauben, hierdurch vorgeladen, die- selben in einem der auf den 8. und 22 F. Monats und 5. August d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Stadt- gerichte angeseßten Liquidations - Termine anzumi lden und aehörig nachzuweisen, widrigenfalls se durch die in Termino den 19. ejusd., Morgens 10 Uhr, abzu- fassende Präclusio-Erfeuntniß damit für immer werden abaeriesen werden,

Datum Greif:wald, den 26. Junius 1834,

(Le S) Director und Assessores des Stadtgerichts*

Dr. Hoefer.

Bekanntmachung.

Frau Emilie, verehelichte Erbpächter Müller, geborn- Hins, und deren Gatte der Ervpächter Ludwig Müle ler z1 Fragig, haben, nachdem die erftere beim Kd- niglihen Landgerichte Bromberg für majorenn erklárt worden, in der vor demselben am 3. September 1833 abgegebenen, am gestrigen vor uns wiederholtea pro- tofollarischen Erklärung die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes unter einander ausgeschlo}en.,

S hoenlanke, den 5. Mârz 1834.

Konigl. Preuß. Friedens-Gerict. | (L. S.) v. Baczkfo.

Literarishe Anzeigen.

Bei Frommana in Jena ist erschienen und in der Seuhrs{en Buchandjung zu Berlin, Schloßplat Nr. 2, zu habe: ;

Göthe, in seinen amtlihen Verhältnissen, von Dr. C. Vogel. 27 Bogen. dbrosch. 15 Thlr.

!

T

_Im Verlage der Buchhandlung G. P. Aderholz in Breélau if so oben erschienen und in allen Buch- handlungen, zu Berlin, Schloëplaß Nr. 2, in de: Stuhrschen, zu haben :

System

des Preußischen Erbrechts mit vergleichender Hinweisung auf das rômi- sche und gemeine Erbrecht ;

nebft einem Anhange

den Erbschafts: Stempel betreffend, von L. Crelinanger, Ober - Landeégerichts - Rathe, gr. 8vo. Velin-Druck-PYapier. Preis 1 Thlr. 20 sgr. , Vorstehendes Werk ift bestimmt, eine Lücke in der juristischen Literatur auszufüllen, welche den Anfänaern beim Studium der Preuß. Nechts1heorie nur zu fühl- bar geworden is, und ihoen besonders die Vorberei- tungen zu den Prüfungen ungemein erschwert hat. Es ist dabei nicht auch ein bloßes, wenn glei systemati- sches Zusammenstellen der gesetzlichen Vorschriften, son- dern auch, so weit es der Charakter des Systems ver- fiattete, auf die Entscheidung theils in der Praxis ent- stehender, theils in dex Theorie sch aufdrängender Zweifel Bedacht genommen und besonders der prafk- tische Gesichtpunkc festgehalten worden. Wir empfeh- len dies Werk, für dessen Gediegenheit der Ruf des Herrn Verfassers bürgt, allen Rechtsgelehrten , denen es mit ihrer Ausbildung Ernst ist, und bemerken, daß es au vielen anderen Beamten, deren Beruf eine Einwirkung auf Erbschafts - Angelegenheiten gestattet, als Caiculatoreu, Regifiratoren 1c. besonders wegen der vollständigen Uebersicht der Vorschrifcen über den Ecb- I e0.7 Spal eine wilifommene Erscheinung sein

Bei A. Asher, Linden No. 20: Monatliche Fortsetzung der National-Gallery No. 18, Hogarth No. 16, Themse No. 16 & 18, Rhein No. 14, Paris No. 16, VVestmoreland No. 14, Schweiz No. 3, Indien No. 6, Finden?’s Illustr. tobible No. 5, Gallery

Preußischen Staaten.

aegen Raten

Maps No. 48, enthalten Pläne von Edinburgh & §t,

Petersbuïg, einzcln zu 6 sgr.

Populáäre Astronomie. So eben wurde an die Subscribenten versandt und (bei E. S. Mittler in Beriin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg und Gne(cn zu haben:

Wr. Oi m-m e l), seine Welten und seine Wunder,

oder populâäre Astronomie, Ein Bildungsbuch für aile Stände, id von I. J. Líttrow, Director der K. K. Del etrercpis@en Sternwarte il . ien. Mit elegant geftochenen Sternfarten. 4 bis 5 Lieferungen g 12 Bogen auf feinem Ve lit E apier. Preis jeder Lieferung 54 Kr. 15 (gr. Erste Lieferung.

nomen uus-rer Zeit, giebr in dieser populáren Himmelskunde (dem tißbegierigen, jungen Manne zur Belehrung, so wie jedem Gebüideten zur b lehrenden und geißreichea Unterhaltung) cin We welches in dieser Tendenz, besonders aber in die ¿weckmaßigen Ausführung, bither von vielen Fremden

{merzlich vermißt wurde. Littrow's Nawe (f il

e

obige populäre Himmelskunde wird seines Nan (1s rwvurdig seyn! Ausstattung dieses klassis hen Werkes gesorat, d ur Format, Schrifc und Papier bildet es ein Seiten; t ¿u Vollrath Hoffmann'’s Geographie.

zweiten Lieferung, der auch die Kupfer zu diesem B. 1n!!é beigegeben werden, geschlossen ; die Fortsezung ersch eiu!

regelmaßtg. Carl Hoffmann in Stutt gart

of Portraits No, 26, worin das Berustbild Goethé's,

Der Herr Verfasser, einer der gediegensten A fr |

der Volksbildung, von vielen Studirenden und Lehre! | ganz: Europa ein wohibekannter und hochgeschägter f Der Verleger hat für die elegan test |

Der erste Zanb if mit der im Juli erscheiner (di f

I Augenschein zu nehmen, bei welcher vor Allem die blendenden Namenszüge Jhrer Maj. der Kaiserin und Jhrer Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinze\sin von Preußen finen überraschenden Anblick gewährten. Das schönste Wetter begünstigte dieses Fest, zu welchem sich die Bewohner von St. Petersburg und der umliegenden Gegenden sehr zahlreich einge- funden hatten.

N Se. Majestät der Kaiser haben dem Königl. Preußischen Beneral; Major Grafen von der Gröben und dem Hofinarschall Br. K. H. des Kronprinzen von Preußen, von Massow, den Bt. Annen Orden erster Klasse verliehen.

N Ahre Majestät die Kaiserin haben zum Zeichen Jhres ho- hen Wohlwollens der Fürstin Katharina Dolgoruki, Gemahlin es Hofmarschalls Färjten Dolgoruki, den St. Katharinen - Or-

Men 2ter Klasse verliehen.

A Die von der Kaiserlichen Akademie herausgegebene Zeitung

ithält zwei genaue Darstellungen der Veränderungen, welche ie Bevölkerung von St. Petersburg, die sich zur Griechisch-

Russischen Kirche bekennt, im Jahre 1833 erfahren hat. Es er-

Miebt sich hieraus, daß im Laufe des Jahres 1833 die Zahl der

Gebornen unter den Bewohnern diejer Konfession 7696 betra-

en hat, worunter 3964 Knaben und 3732 Mädchen; die Zahl

Der Gestorbenen betrug 10,894, wovon 7141 männlichen und 9753 weiblichen Geschlehts waren. Die Zahl der Heirathen War 1275, Nach dem Alter geordnet ergiebt sich folgendes Ver-

PYältniß der Gestorbenen: Kinder bis zu dem Alter von 5 Jah- en starben 3334; von 5 bis 19 Jahren 158; von 10 bis 15 Jahren 465; von 15 bis 20 Jahren 611; von 20 bis 25 Jah-

ken 1515; von 25 bis 30 Jahren 623; von 30 bis 35 Jah-

en 1097; von 35 bis 40 Jahren 391; von 40 bis 45 Jah-

Ten 782; von 45 bis 50 Jahren 314; von 50 bis 55 Jahren 903; von 55 bis 60 Jahren 174; von 60 bis 65 Jahren 350; don 65 bis 70 Jahren 123; von 70 bis 75 Jahren 240; von

9 bis 89 Jahren 75; von 80 bis 85 Jahren 78; von 85 bis

p0 Jahren 32; von 90 bis 95 Jahren 29. i Frankrei.

Paris, 19. Juli. Der Kaiserl. Russische und der Königl. Bicilianishe Botschafter, so wie der Königl. Bayerische Ge- andte hatten vorgestern Abend in Neuilly die Ehre, von Sr. FNajestät dem Könige empfangen zu werden. 5

Mehrere Deputirte der Opposition haben die nachstehende Vtote in die Blätter ihrer Partei einrücken lassen: „Die De- putirten der Opposition müssen die Nothwendigkeit fühlen, sich

ur Eröffnungs - Sizung am 3lsten einzusinden. Einer der

Brundsäße, die sie zur Opposition stempeln, is die gewissenhafte

Beobachtung der Charte und der Gesebe; sie dürfen daher nicht en Begriff eines bloßen Schattenbildes von Zusammenberufung

zum Präsidenten des Minister: Rathes anzeigt, widerlegt zugleich die Gründe, denen man im Publikum die Abdankung des Mar- schalls Soult beimaß. Er erwähnt jedoch dabei mit keiner Sylbe der Algierischen Angelegenheit, während cs doch offfenkundig ist, daß die Frage über die Ernennung des Gouverneurs dieser Kolonie den Zwiespalt unter den Ministern, wenn auch nicht veranlaßt, doch bedeutend vermehrt hat. Der Behauptung des amtlichen Blattes, daß die Frage über eine Junter- vention in Spanien im Minister - Conseil gar nicht erörtert worden sey, wird übrigens von dem hiesigen Publikum we- nig Glauben geschenkt. Man hält sich vielmehr überzeugt, daß der Marschall Soult bei seiner bekannten Denkungsart darauf gedrungen habe, jeßt, wo Don Carlos eine thätige Rolle in den nöôrdlichen Provinzen Spaniens Übernommen, ein Armce-Corps über die Pyrenäen gehen zu lassen. Dieser Plan soll jedoch von sámmtlichen übrigen Ministern auf das Entschiedenste ver- worfen worden seyn, und auch der König sür seine Person soll ihn nicht gebilligt haben. Unter diesen Umständen blieb einem Manne , wie der Marschall Soult, der sich für unfehlbar hält vnd mithin einen einmal gefaßten Plan nicht leiht wieder auf- giebt, naturlich nichts weiter Übrig, als seinen Abschied zu neh- men, Oh durch die Berufung des Marschalls Gérard die Ein- heit im Ministerium wiederhergestellt worden is, wird die Zu- kunft lehren; jedenfalls wird er mit seinen Kollegen besser harmo- niren, als sein Vorgänger, da er weniger halsstarrig, als dieser, und überhaupt von sehr versöhnlichen Gesinnungen ist. Von ciner Jn- terventionin Spanien dürfte sonach, wenigstens vor der Hand, keine Rede seyn; dagegen wird man das Observations-Corps an den Pyrenáen verstärken, um einerseits, wie solches schon die Vor- sicht gebietet, die Französische Gränze von dieser Seite gehörig zu decken, andererseits aber auch für alle Fälle gerüstet zu seyn. Schon sind mehrere Regimenter auf dem Marsche dorthin be- griffen. Ueber das End-Rejultat des von Don Carlos gewag- ten Unternehmens, um seine unbestreitbaren Rechte an die Spa- nische Krone geltend zu machen, ist man hier sehr verschiedener Meinung, und bei dem Mangel zuverlässiger Berichte über den Geist der Spanischen Armee und über den Zustand der Dinge in Navarra und in den Baskischen Provinzen, möchte es in der That sehr schwer seyn, sich ein richtiges Urtheil hierüber zu bilden. Wenn es wahr ist, was man hin und wieder behaup- tet, daß nämlich ein Theil des Rodilschen Armee-Corps aus un- zuverlässigen Leuten bestehe, so darf man dem Don Carlos wohl einigen Erfolg versprechen, in sofern nämlich jede fremde Einmischung unterbleibe. Jn 8 bis 14 Tagen wird man über diese Sache klarer sehen. Die vor einigen Tagen erfolgte Verhaftung des Banquiers Jauge hat hier großes Auf- sehen erregt, und wird ziemlich allgemein als ein Gewaltstreich betrachtet, Jst sle in der Absicht geschehen, dem Sinken der

durch die Abdankung des Grafen Grey erlitten hat; doch muß ih zuglei gestehen, daß ih hoffe, dic Regierung wird so, wie sie je6t gestaltet ist, besser im Stande seyn, alle die Reformen in die Jnstitutionen des Landes einzuführen, welche das Volk, da sie aus der Reform seiner Repräsentation herfließen, so fehn- lichst erwartet.‘/ Eben diese Hoffnung sprach auch Hr. Tenn y fon aus, der eben deshals, wie er erklärte, die an Lord Althorp ge- richtete Adresse mit unterzeichnet hatte; cs habe ihn gefreut, fügte er hinzu, den edlen Lord gegenüber (Lord Althorp) vers sichern zu hôren, daß die neue Verwaltung nah liberalen Grund- sáben handeln werde; unter solchen Bedingungen halte er es fúr seine Pflicht, dem Ministerium, welches die Krone zu er- nennen für angemessen erachtet habe (hört! und Gelächter ), sein Vertrauen zu schenken. Herr M. Attwood stimmte dem Oberst Evans in seiner Ansicht in Bezug auf die an Lord Alt- horp gerichtete Adresse bei und klagte über den Zeitverlust, der durch die Ministerial - Veränderung in den Palaments- geschäften entstanden sey. ¿Und unter welchen Umnstän- den‘, fuhr er fort, „geschah dies? Die legte Verwal tung hatte in keinem der beiden Parlaments - Häuser einen feindlichen Angriff zu bestehen gehabt; sie hatte nicht an Ver: trauen in diesem Hause verloren , kurz, sie stieß nirgends auí Feinde, außer in ihrem eigenen Schoß. (Hört, hört.) Die Unterbrechung der Geschäfte, die Auflösung des Minijteriums fand nur deshalb statt, um einigen Mitgliedern des Ministeriums Gelegenheit zu geben, sich mit einander auszusöhnen , ihre Zwi- stigkeiten auszugleichen und sich über neue Maßregeln zu veritän- digen, die nun eingebracht werden sollen. Die Minister haben ihre Aemter in die Hände der Krone niedergelegt, sie haben es aber ver- mieden, ihre Parlaments-Sikße in die Hände hrer Konstituenten ab- zugeben und sich einer neuen Wahl zu unterwerfen. Ein ähnliches Auskunftsmittel fand schon früher einmal der ehemalige Vice-Prási- dent, jebige Q der Handels - Kammer / der sich sehr ge- hit einer Appellation an die Wählerschafst von Manchester zu entzichen wußte. Es war jedoch eine Zeit, wo der edle Lord (Althorp) versicherte, daß die Minister der Krone, wenn sie sih im Parlament das Vertrauen ihrer Kommittenten nicht zu er- halten wüßten, sh lieber gar nicht sollten wählen lassen. Das lekzte Ministerium aber if nicht durch äußere Angriffe, sondern durch seine innere Schwäche gestürzt worden; es hat in seinem eigenen Schoße das Beispiel der Zwietracht gegeben. Und was hat das Grey’sche Ministerium zum Nußen des Lan- des gethan? Das Haus ist Abend für Abend damit beschäftigt gewesen, in jedem Gesetze Veränderungen vorzunehmen, jedes System umzumodeln und mit dem Zeitgeist gleichen Schritt zu halten; hat es sich aber um die Noth des Landes im geringsten gekümmert? Ich glaube, daß kein Verein von Männern so wenig das Vertrguen des Landes vex-