1834 / 206 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

D E A D G

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dient, wie die leßte Verwaltung, Wenn das Ministerium, welches jest an deren Stelle getreten ist, besser handelt, als seine Vorcänger, wenn es nüblichere Maßregeln ein- führt und die Fehler der vorigen Verwaltung vermeidet, \o ist es mir einerlei, von welher Seite des Hauses es seine Verstär- kung hernimmt; noch is es Zeit, die Jnfstitutionen des Landes auf die Grundlage zu basiren, auf der sie allein feststehen kön- nen; noch ist es Zeit, dem Lande Ruhe und den Einwohnern dieser Reiche Zufriedenheit wiederzugeben.“

London, 18. Juli. Die Prinzessin Victoria hat erlaubt, daz ein neuer Plaß, der zu Kingstown bei Dublin erbaut wird, nach ihr benannt werde, und den Namen eigenhändig in den Grundriß eingetragen. Man glaubt, daß die Prinzessin sich mit ihrer Mutter nächsten Monat nah Jrland begeben und bei der Eröffnung der Dubliner Eisenbahn zugegen sepn wird.

Die Times spricht sih Úber den Charakter des neuen Mi- nisteriums folgendermaßen aus: „Da wir zu denen gehören, die in der Persönlichkeit eines von der Krone gewählten Ministers auch ein Unterpfand für die von dem Kabinet zu befolgende Po- litik erblicéen, so sahen wir uns auch genöthigt, den umgekehrten Schluß aus der von Lord Melbourne fúr gur befundenen Bei- behaltung mehrerer ältlicher Herren zu ziehen, die ihre Stellen nichr aufgeben wollten, deren Wirkungsweise aber, wenn sie sich aus etwas Weiteres als auf die Einziehung ihres Gehalts et- \treckt, gewiß kein Unterpfand für die Liberalität ihrer Maßregeln ist, sondern das Gegentheil. Es bleibt also diesem Kabinet nur ein einziger Weg übrig, nämlich der, die allgemeine Unzufrie- denheit und Niedergeschlagenheit dadurch zu heben, daß es uns Maßregeln giebt, da es uns keine persönlichen Bürg- schaften zu bieten vermag. Eine Regierung, die unter ihren Mitgliedern eine Reihe erprobter und angesehener Namen zählt, kann, wenigstens eine Zeit lang, auf Kredit wirthschaften. Das Volk wird ihre auf ein oder zwei Jahre lautenden Wechsel gern annehmen ; aber ein Nas, das gar feinen oder doch nur einen schwankenden Ruf hat, muß mit baarem Gelde zahlen. Niemand wird sein Wort annehmen; seine Mittel und Wege inússen sichtbar und handgreiflih seyn. Wenn es auf Verlangen nicht sogleich zahlt, ist es augenblicklih insolvent. Eben so steht mit einem geflickéten Lumpen-Kabinet. Es muß sich durh Schnel- ligkeit in seinen öffentlihen Maßnahmen erst Ansehen zu schaffen, die Prophezeiungen zum Schweigen zu bringen und so den mächtig- sten aller Feinde, die dffentliche Meinung, zu unterjochen und sich in einen festen Verbündeten zu verwandeln suchen. Wenn Lord Mels hourne’s Verwaltung so verfährt, wenn sie das Land davon úber- zeugt, daß es ihr eifrig darum zu thun ist, die Abstellung der “Mißbräuche zu vollenden, das Mangelhafte auszubessern, das Verderbte zu reinigen und das Ueberslüssige in den Einrichtun- gen, Gewohnheiten und Ausgaben unserer Monarchie zu besei- tigen, so wird sich das Englische Volk wenig darum kümmern, ob die Wirkung von berühmten oder unberühmten Männern her- rührt. Jn dieser Hoffnung; an die wir uns, wo möglich, gern ankflammern möchten, und zu der uns besonders die persönlichen Eigenschaften Lord Melbourne's und seine nothgedrungene Lage ermuntern, wollen wir eine Weile warten und sehen, welchen Gang der edle Viscount und seine Kollegen nehmen werden. Das Volk wird ihre Schritte argwöhnisch, die Presse hoffentlich un- parteiish bewachen. Lord Brougham, der noch vor Kurzem eine ganz andere Ansicht hatte, ist, wie es scheint, jeßt geneigt, dem Lord Melbourne eine „„rechte Hand“/ aufzuzwingen, wie Herr Hume dem Unterhause einen Geschäftsführer aufgezwungen hat. Denn für dieses Amt hat eigentlich Lord Althorp die russige Hand des Herrn Joseph Hume geküßt, wenn die Hof-Zeitung auch vergessen hat, dies anzuzeigen. Hoffentlich wird nun die „rechte Hand‘/ ihre frühere Vershmißtheit aufgeben, den un- rühmlichen Pfad des Wankens, Zurückschreitens, Zögerns und Aufschiebens verlassen und es wenigstens dahin bringen, daß man aus den Erklärungen der Regierung ihre Absichten zu errathen im Stande ist.‘

Es hatte sch das Gerücht verbreitet, Lord Durham habe ei- nen Antheil an der Morning Chronicle erkauft und sich auch gerühmt, daß er auf die Times einigen Einfluß ausübe. Das le6tgenannte Blatt fand sih dadurch gestern zu folgenden Bemerkungen veranlaßt: „Wir haben Anstand genommen und es fállt uns in der That auch jeßt noch s{wer, eines Umstan- des zu erwähnen, der eigentlih mehr uns selbst als das Publi- kum betrifft. Ein edler Lord, dem wir oft unsere Achtung be- zeigt haben, und den wir immer noch gern mit freundlichen Ge- fühlen betrachten möchten, soll vorgegeben haben, daß er durch ein oder zwei Judividuen, mit denen er etwas bekannt is, auf unser Blait Einfluß ausüben könne. Gewiß leisten wir eben so. sehr Sr. Herrlichkeit, wie uns selbst, einen Dienst, venn wir aufs ausdrülichste versichern, daß er auf uns weder einen Einfluß ausübt, noch ausüben kann, den etnzigen auégenommen, den er aus dem Beifall herzu- leiten vermag, den wir seinem dentlichen Benehmen spenden, und daß jeder Versuch, irgend einen andern Einfluß auf uns zu erlangen, oder sich eines solhen Einflusses zu rühmen, nur zu seinem eigenen Nachtheil ausschlagen würde. Se. Herrlich- keit hat, wie wir hôren, ein Eigenthumsrecht auf ein anderes Hlatt und somit einen Einfluß auf dessen Ansichten erworben ; môge er damit zufrieden seyn; denn obgleih wir keine geringe Meinung von seinen Talenten hegen, so bezweifeln wir doch seine Fähigkeit, mehr als eine solche Maschine zu lenken; ja, wenn wir nach dem bereits zu Tage Geförderten urtheilen sol- len, so müssen wir gestehen, daß er noch viel zu lernen hat, ehe er diese eine zu lenken vermag, sey es in eigener Person oder durch einen Anwalt. Jndeß das Feld is ofen; er hat ein Recht, sein Geschick zu versuchen, und wir wollen über die Bemühungen eines Neulings nicht gleih aburtheilen. Cine heilsame Warnung jedoch ertheilen wir ihm um seiner selbst willen; möôge ex nicht zu unbedingt auf die Schmeicheleien sei- ner Freunde oder auf die Eingebungen seiner Eigenliebe hören; sonst möchte er seinen Feinden die Art von Spaß bereiten, wel- che der Dichter bezeichnet, wenn er von dêm durch seine eigene Petarde in die Luft gesprengten Feuerwerker spricht.“ Heute erflárt die Times aber die Gerüchte, in deren Folge sie sich zu obigen Aeußerungen bewogen fühlte, für ungegründet, sowohl in Betreff ihres eigenen Blatts, als in Betreff der Morning Chro- nicle, und entschuldigt sich, daß sie dem Grafen Durham auf Hôrensagen etwas Schuld gegeben, woran dieser nicht gedacht habe. Vom áten bis 10ten d. M. incl. sind aus London 556 Un- zen Goldmünzen nah Hamburg, 850 Unzen Goldmützen nach Mauritius, 270 Unzen Goldbarren nah Calais, 2150 Unzen Silberbarren nah Mauritius, 1000 Unzen Silberbarren nach Gibraltar und 50,000 Unzen Silberbarren nach Calais ausge- fährt worden.

Eine ganze Jnsel (Eday in Orkney) mit 700 Einwohnern, eincr Kirche, einem Schulhaus und anderen Instituten der Ci-

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wie Sancho Pansa, ehrgeizig ist, der Statthalter einer Jnsel zu werden, und der Geld genug hat, einen Juwel des Oceans kau- fen zu können, ist dieses entfernte Gebiet eine herrliche Gelegen- heit, viel Glücfseligkeit für seine Nebenmenschen zu verbreiten.

Getraide-Durchschnittspreise in vergangener Woche.

Wöchentl. Sechswöchentl. Zoll. Weizen. 48 -Sh.— 3-P.- 48 Sh. 4 P. 38 Sh. 8 P. Gee 228 1 9 28» 9 19 » 100» Daf, 24 » 4 » 238 A0 9 20» Moe 44S B23 19 9 N, 0/8 5 v a 109 19 v O S Gron 40» Sv 40 » 9 S

D elgien

Brüssel, 22. Juli, Hier ist folgende Königl. Verordnung erschienen :

„„Leopold u. st. w. Jn Betracht, daß die Archive des Kd- niareichs und die anderen Urfunden-Sainm{lungen, welche dem Staate gehdren, nicht nur wichtige und unbekannte Schöze für ? die Geschichte und das ôffentliche Recht des Laudes bewahren, | sondern auch noch eine Anzahl Dokumente enthalten, welche für i die Gesebgebung, die Verwaltung und selbst für die Privat Jn- teressen der Bürger von Nußen seyn können; da ferner die Be-

| Zeugen hatten die Angeklagten Donies und Abts unter dey

kanntmachung der Verzeichnisse dieser Sammlungen diejenigen, welche sich dafür interessiren, von den darin enthaltenen Akten- stücken in Kenntniß zu seßen vermag, und da eine solche Maß- regel die Untersuchungen über die vaterländische Geschichte er- leichtern und dazu ermuntern wird, so haben Wir auf den Bericht unseres Ministers des Innern beschlossen und beschließen: 1) Die Verzeichnisse der verschiedeucn Urkunden-Sammlungen, aus denen die Archive des Königreichs bestehen, und der anderen, dem Staate gehdrenden Sammlungen werden O nach ihrer Vollendung auf Kosten des Schatzes herausgegeben. 2) Den beiden geseßz- gebenden Kammern, den verschiedenen Departements der Regierung, dem Rechnungshofe, dem Cassationshofe, dem oberen Militair-Gerichtshofe, dem Appellationehofe und den Be- hôrden der Provinzen werden Exemplare von jedem Verzeichnisse zugesandt werden, um sie in den Kanzelleien oder Sekretariaten derselben niederzulegen. Gleiche Exemplare werden die Königl, Akademie der Wissenschaften zu Brüssel, die gelehrten Gesell- schaften, welche sich mit Untersuchungen über die National - Ge- schichte beschäftigen, und alle dfentlicze Bibliotheken des Landes erhalten. 3) Unser Minister des Jnnern ist mit der Ausfüh- rung dieses Beschlusses beauftragt, der in das offizielle Bülletin eingerückt werden wird. Gegeben Brüssel, den 17. Juli 1834. Leopold.

An den Minister des Jnnern, Ch. Rogier.“

Der Senat beschäftigte sich in seiner gestrigen Sigung mit dem Geseß-Entwvurf über die sogenannten orangistischen Auf- reizungen. Eine ‘lange Erörterung hatte statt, bei welcher meh- rere Mitglieder für, andere gegen den Entwurf sprachen.

Mons, 19. Juli. Jn der heutigen Sißung des Assisen- hofes legten mehrere Offiziere der am 5. und 6. April zu Brüssel befindlichen Truppen ihre Aussagen ab; sie gestanden, daß bis zum 6ten gegen 2 Uhr die Truppen sih nicht kraftvoll den Plún- derungen widerseßt hätten, und zwar wegen Mangels an Be- fehlen. Hier einige Stellen der Aussagen, welche das meiste Licht Úber die Ereignisse verbreiten : Herr Lahure, Rittmeister im Regimente der Guiden, erklärte: „Ueber den Tag des 5. April habe ich nichts zu sagen; an jenem Tage sind wir nicht M grdegen, Am bten gegen halb 10 Uhr Morgens rückte ich auf Befehl des Plaß-Kommandanten mit meiner Schwadron aus und stellte mich vor dem Hotel des Für|ten von Ligne auf. Das Haus war voller Leute, ich ließ die Schwadron links in Schlacht: Ordnung siellen und der Oberst Rodenbach befahl mir, zu warten, indem er mir bald Befehle geben würde; allein ich sah ihn nicht wieder. Hierauf kam der Militair-Gouverneur, Oberst Criquillion, ich verlangte von ihm Befehle; auch er erklärte: er habe mir deren keine zu geben. General Hurel kan später; er theilce meine Schwadron in 2 oder 3 Pelotons, und mit den Leuten, die mir übrig blieben, schiête er mich vor das Hotel des Marquis von Trazegnies, wo es sich eben so verhielt. ‘/ -— Auf die Frage des Präsiden- ten: ob der Oberst Rodenbach ißm nicht gesagt habe, daß er den Befehlen der Civil Behörden gehorchen müsse, antwortete der Rittmeister: „Der Oberst sagte mir, er werde in dieser Hin- sicht mit den Civil:Beamten sich besprehen und ich sah ihn nicht wieder. Als General Hurel ankam, sagte dieser zu mir: Sie ste- hen jebt unter meinen Befehlen. Es war damals 10 oder haib 11 | Uhr. Nachdem ich einige Zeit vor dem Horeli Trazegnies geblieben : wat’, sandte der General mich nach dem Sablon; die Menge war ; dort zusammengerottet und hatte schon das Hotel des Grafen von Bethune überfallen.“ Auf andere Fragen des Präsiden- |

LVTE A TREE S E A 4 RIE.

ten antwortete der Rittmeister: „Während ih vor dem Hotel

des Fürsten von Ligne stand, kam ein Detaschement des Sten ' Ánfanterie-Regiments mit dem Obersten an, und ich erhielt Be- | fehl, mich nah dem Boulevard zu begeben. Ungeachtet der An- ! skrengungen der Jnfanterie drangen Menschen in das Hotel Ligne und zerschmetterten mit Steinwürfen die Fenster. Der Bürgermeister war zugegen. Bei dem Grafen von Bethune | warf man Möbel auf meine Leute, und bei dem Marquis | von Trazegnies mußte ih sie ebenfalls wegen der Mdôd- | bel, die man aus den Fenstern warf, zurückziehen. Dort ? ward General Hurel als Franzose beschimpft; man sagte l man Vedurse der Zurantosen cben 0 wenig, als! der Orangisten; und da der General röôthliche Beinkleider ; trug, schrie man ihm zu: Ziehen Sie sich zurück, wir wollen | diese Farbe nicht sehen. Als ih den General umringt sah, ließ ich ihn durch meine Brigade befreien. Vor dem Hotel Ligne waren mehrere Polizei-Kommissare anwesend, Jch glaube, gese- hen zu haben, daß ein Offizier. einen derselben ersuchte, die vor- geschriebenen Aufforderungen zu machen, um hierauf das Hotel ráumen zu lassen; allein dieser Kommissar hatte den Kopf verlo- ren; der Bürgermeister wußte nicht, was er thun sollte, der Mi- litair-Gouverneur wußte dieses eben so wenig; es war eine voll- stándige Anarchie. Als am Morgen die Truppen Demonstra- tionen machten, widerseßte sih der Pöbel; General Gerard wäre beinahe vom Pferde gerissen worden, weil er einen Hieb mit ver Reitpeitsche gegeben hatte. Jch weiß nicht, ob anderwärts Widerstand geleistet wurde; ih habc nur die Infanterie bei dem Marquis Trazegnies bemerkt, welche. die Menge von der klei- nen Thür zu entfernen suchte, aber man stieg zu den Fenstern hinein. Der Pôbel war nicht bewaffnet. Ungefähr gegen halb 6 Uhr hörten die Plúnderungen auf. Jn diesem Augenblick erklärte uns General Hurel vor dem Palast des Königs, daß er mit dem General-Kommando bekleidet sey. Die Verstärkungen famen ein wenig später an; gegen 6 Uhr traf die erste Schwa- dron Uhlanen vor dem Palast ein. Es scheint, daß die Plúnde- rungen vor Ankunft dieser Verstärkungen aufgehört haben.‘

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Tilgung und Verzinsung 51,463,739 Fl. kommen.

der Ankunft der Verstärkungèn aufgehört. Hr. George Leg, pinois sagte aus, er habe gegen 2: Uhr auf Befehl des Gene, nerals Hurel die Straße des Sables durch ein Peloton räumen vor dem Hause des Hrn. Horicks 40 bis 50 Jndividuen verhaften

und dann ebenfalls die Straze Leveque râumen lassen Auf dem Marchè aux Herbes habe er eine zahlrei,

che Rotte um einen Gefangenen geschen, den man nach dem Gefängniß bringen wollte. Der Oberst Rodenbach bah, gesagt: „Jch weiß nicht, aus welhen Gründen, man lasse iß, los.‘ Hierauf sey er mit seiner Patrouille nah dem St. Gu, dula- Kirchplaße gezogen, dort habe er die Menge im Trott ze1, sèreut und hierauf sey er wieder zu seinem Regiment gestoßen, Um 5 Uhr sey eine mit Stdcken bewaffnete Bande von unge, fáhr 40 Mann gegen das Hotel des Prinzen von Oranien qy, gerückt, die er mit seiner Schwadron zeritreut habe. Ju der Straße Loxum seyen seine Leute bedroht worden, allein er habe seinen Soldaten Befehl gegeben, dem ersten, der sie mißhandeln wür niederzustoßen, und dieser Befehl habe, wie es schien, seine Wi kung gethan, denn die Rotten hätten sich zurücLgezogen. Mehrer

Gruppen erkannt. Dane at f K openhagen, 19. Juli, (Alton. Merk.) Die Versch dung des Norwegischen Morgenblattes, welches in emer sein Nummern cinen kurzen, an sich unbedeutendeu, aber wegen de darin enthaltenen einseitigen Kritik und beleidigenden Ausfäl

sehr auffallenden Artikel aufgenotanien hatte, ist verboten wo,

den; auch heißt es in Schwedischen Blättern, daß der Kdnig von Schweden die Belangung des Redacteurs anbefohlen habe, ungeachtet Seitens des Norwegischen Staats-Nathes cin solches Verfahren aus dem Grunde widerrathen worden sey, weil d; intendirte Klage weder nach den Bestimmungen des Grundge: sezes, noch der Verordnung von 27. Sept. 1799 ein genügen des Resultat liefern dürfte. Auch gegen den Herausgeber dw

| Kjöbenhavns Poft ist in diesen Tagen auf Veranstaltung der

Dânischen Kanzlei, wegen Uebertretung der §. 18 der Verord, nung vom 27. Sept. 1799, eine Klage erhoben werden.

Hinsichtlich des Linienschisses „Dronning Maria“ erfáhtt man, daß es bei der Fahrt durch den Belt guf decn Grund q rathen und einen Leck erhalten hat, so, daß es hierher zurü kommen wird, um in der Docke die nöthigen Reparationen u erhalten.

Das beispiellos shône Wetter dieses Sommers giebt dey Einwohnern der Hauptstadt zu vielen Ausflúgen in die uns um gebende schône Gegend Veranlassung. Eine große Menge von Menschen begab sich namentlich in den verflossenen Tagen nach Helsingburg in Schweden, das seiner herrlichen Lage wegen, Helsingör gegenüber, am Eingange des beständig mit Schiffen alier Grôße angefüllten Sundes, allein einer Reise werth is, Besonders zogen indessen die dortigen Wettrennen die Aufmert; samkeit des schaulustigen Publikums auf sh, welches zugleich an den Vergnügungen des nahgelegenen freundlichen Brunnen-Oert: F chens Ramlôsa Theil nahm, so wie auch die Kohlen- Gruben zu Höganäß und das herrliche Kullen-Gebirge von Manchem he sucht wurde. Das Dampfboot „„Caledonia‘/ machte zweimal die

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Tour von Kopenhagen nach Helsingburg.

J Hy. Hegetschweiler.

nahme bedächtiger zu seyn, und Studirende als Soldaten gar ;

niht mehr aufnehmen zu woilen, Man sagt, wo in Griechen- sand von Seiten der Deutschen Freiwilligen Auflehnungen ge- gen die Offiziere stattfanden, seyen ehemalige Studenten die Urheber gewesen, die sich überhaupt in der Uniform eines Ge- meinen nicht gefallen wollen.

S ch weiz. Zürich, 18. Juli. (Züricher Zeitung.) Gestern war

die Tagsaßung bei dem hiesizen Schüsen-Corps zu Gast; gegen 4000 Perjonen, größtentheils Schüßen, da noch am Morgen eine Kolonne von circa §009 Mann eîinze,ogen war, tafelten in der großen Halle, bei dem herrlichsten Wetter, aber drúkender Hige. Auch die Nebengebäude und der freie Pla waren den ganzen Tag voll Menschen. Herr Bundes - Präsident Hirzel wagte es, in seinem Toaste gerade die Angelegenheit zu berüß- ren, worüber die von ¿uéländern anges{&ürten Leidenschaften am heftigsten find, indem er das Treiben der Propagandiiten und ihrer schivärmerischen Anhänger bezeichnete. Da nichr in seinem Sinne die in zunächst umgebenden Tische beseßt waren, so i nicht zu verwundern, wenn seine Rede verschiedenartige Auf- nahme fand. Einige Volks - Redner, Bornhauser, Curti von Rapperschweil u. #., erhielten in verschiedenem Maße Applaus, dagegen wurde cine wüthende Rede des Emil Frei von Liestal gegen die Tagsatzung durch den heftigsten Widerstand der dentlichen Meinuna, selbs in dieser der Natur der Sache na) cher für daé Enrhusia ische gestimmten Versammlung, unterbrochen. Sei- ner nahm h Hr. Bürgermeister Heß anz Mäßigung empfahl Umsoniè suchte Hr. Heß den Oberst Luvini mit großer Wärme zu bereden, daz er einen Jtaliänischen Toast aushringe. Jndeß konnten wohl laum 1000 von den Anwesen- den die Reden gehöríg verstehen.

Srit einigen Tagen besindet sich, als Korrespondent der „Europe centrale‘’, in Zürich der von Genf weagewiesene Fran- zosc Ailier. Ueberhaupt is ein großer Zusammenfluß von Frem- den jeder Art in diejen Tagen nicht zu verkennen, und leicht dürfte mancher Schweizer, ohne es zu ahnen, Gefahr laufen, in Dinge verfslochten zu werden, die nicht Schweizerischen Ur- sprungs sind.

Jy der heutigen Sißung der Tagsaßung beschäftigte sich diescibe mit der Erläuterung des Konkordats über Arreft- Anle- gungen (wurde an eine Kommission verwiesen), und mit der

| Garantie der Kantons- Verfassungen.

Genf, 16. Juli. Auch hier soll ein Theil der Festungs- werke abgetragen werden. Nach dem Beschluß des Repräjen- tanten- Rathes trisst jedoch nur die äußern Werke dieses Loos.

| Ein Vorschlag von Hrn. Bonrtems zur Schleifung auch der in-

nern Werke fiel durch. Besser als durch diese Werke glaubte

| feúher hon Oberst Düfour, würde Genf durch in der Umge-

bung angelegte gute Forts vertheidigt werden können.

Portugal

Lissabon, 5. Juli. Die Wahlen sind jest an der Tagesordnung. Die Ministeriellen auf der einen, die Modera- dos auf der andern Seite, sezen Alles in Beweaung. Erstere haben den Einfluß der Beamten fär si, der hier immer wirkt;

bleiben sie also in der Minorität, so ist nur ihre Ungeschicklich-

Deut Man di

Den 23. Juli. Der Königl. Hannoversche Staats und Kabinets - Minister von Ompteda ist von London hier ein getroffen.

München, 19. Juli. Die Zölle ertrugen in Bayern im Jahre 18353 3,635,156 Fl. Brutto; 182 3,501,573 Fl., und 1832 3,728,607 Fl. Hiervon gingen in den nämlichen 3 Jah F ren an Ausgaben ab: 1,561,407 Fl., 1,615,802 Fl. und 1,633,304 Fl. Hierunter sind naiürlih auch die Kosten für di E Zoll-Gendarmerie begrissen, die während des gedachten Zeitraums folgendermaßen sich stellten: 375,382 Fl., 412,566 F{l. und 494,839 Fl. Die Erhebungs - Kosten erforderten sonach durch schnittlich etwa 442 pCt. der Brutto - Einnahme. Öin den nämlichen Jahren war der Brutto-Erctrag des Lotto's folgender: 3,844,782, 4,607,305, 4,947,991 Fl. Die Ausgaben bettugen: F 3,379,148, 3,294,501 und 3,165,679 Fl. Hierunter sind die F Gewinne der Spieler begriffen; diese beliefen sich auf 3,077,033 2,958,557 und 2,809,682 Fl. Zieht man diese ab, so kommen F etwa 71 pCt. auf Erheb- und Verwaltungs-Ko sten. Während der 6 Jahre der zweiten Finanz-Periode (1822 bis 182%) belie F fen sih die sämmtlichen Staats-Ausgaben auf 173,713,729 Fl, wovon auf die Armee 41,719,962 und auf die Staats-Schulden

Das neue Gesez Über die Vervollständigung der strafge seßlihen Bestimmungen, in Beziehung auf Brandfliftunaen im | Rheinkreise, lautet folgendermaßen: „Art. 1. Wer sein Eigen thum, ohne Gefahr für Menschen oder fremdes Cigenthum, in der Absicht eines Betruges an Brandkassen, oder sont in betri gerischer Absicht, oder um andern zu schaden, welche auf die Sach Rechte auszuüben haben, anzündet, soll mit einer Gefängnis: strafe von einem bis zu fünf Jahren, und mit einer Gcldbußt F von 25 bis zu 1500 Gulden bestraft, er fann überdies auf Ff fünf bis zehn Jahre von Tage der ausgestandenen Strafe at, F der im Art, 42 des Straf-Gesezbuches angegebenen Rechte vet F lustig erkiärt werden. Js mit der Brandlegung Gefahr füt Menschen oder fremdes Eigenthum verbunden, so tritt der Art. 431 des Strafgese&buches in Anwendung. Art. 2. Wer durch grob! f Nachlässigkeit (Art. 458 d. Straf-Gesezbuches) an seinem in eint Brandkasse versicherten Cigenthume einen Brand verursacht, if zu ciner Geldstrafe von 25 bis zu 500 Gulden zu verurthcilen Þ Anstatt oder zugleich mit der Geldstrafe kann Gefängniß strafe, jedoch nicht über 6 Monate verhängt werden. -— Dit im ersien Absaße festgeseßte Strafe soll, und die im zweit Absaze bestimmte Strafe kann auch gegen Brandsiifiuitg aus Nachlässigkeit an fremdem Eigenthume, anstatt der im Art. 459 des Strafgesezbuches bestimmten Strafe, in Anwendung 9} bracht werden. Die Geldstrafen fließen in die Brand-Asselw | ranz- Kasse des Rheinkreises, so lange dieselbe abgejondert be steht, und für den Fall der Vereinigung in die alzemeine Brand Assekuranz - Kasse. Urt. 3. Die Verfügungen des Art. 400 des Straf-Gesezbuches können in den durch Art. 1 und 2 vorg“ sehenen Fällen zur Anwendung kommen.“

Von dem, was ein hiesiges Blatt über die neue Anwe! bung einer bedeutenden Mannschaft für den Griechischen Dien! sagt, is weiter nichts wahr, als daß nächstens eine Kommission nach Sachsen abgeht, um eine Compagnie Bergknappen anz werben. Die Werbung selbst, welihe hier bald geschlossen wel den wird, dient gegenwärtig nur noch zur Ausfüllung der be dem freiwilligen Truppen-Corps in Griechenland entstandene!" Lücken. Dabei sind hier junge Leute aus der Klasse der Hand

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J tion einpráägen. | aus ehrlichen achtungswerthen und gescheidten Männern, die das y Wohl des Vaterlandes im Herzen haben, zusammengeseßte Ver- N waltung.

| feit daran \{uld. Die Miguelisten entfernen sich immer zah[-

reicher aus Portugal, und sie thun recht daran, denn sie können

| nach dem, was die Regierung bisher schon gegen sie gethan, ihr durchaus nicht trauen. Kaum geht ein Tag vorüber, ohne | daß ein Verweis von Seiten des Ministers des Jnnern an Ï diese oder jene Municipalitát abgeht, weil sie bei der Acclama- | tions-Afkte der Donna Maria die Charte nicht erwähnt haben. | Alle diese Verweise ommen dann in die „offizielle Regierungs-

Zeitung‘, wie sich die Chronica seit dem 1. Juli nennt. Man will den Portugiesen mit aller Gewalt die Liebe zur Constitu- Diese im Allzeweinen aber wünschen n ur eine

Ein sehr bedeutender Theil aller Einwohner Portu- gals schreibt das Unglück des Landes theils den Constitutionen und theils dem Dom Miguel zu; da nun der Le6tere nicht mehr hier ist, so würde es den Portugiesen, oder- wenigstens der Metrheit derselben, ganz recht seyn, wenn man sie auch mit al- lem Constitutionsvesen verschonen wollte. Jhr zweiter Kor- respondent am hiesigen Orte ist in diesem Augenblick vevreist; Ste werden daher auc während kurzer Zeit keine Briefe von demselben zu erwarten haben.

Ana D.

Berlin, 26. Juli. Am T7ten d. M. fand zu Halle die Verloosung der von dem dortigen Kunst - Vereine na dem Schlusse der Kunst - Ausstellung angekauften 19 Gemälde statr. Jn der neuesten Nummer des Hallischen Couriers werden die Namen derjentaen Vereins-Mirglieder, denen diese Gemälde zugefallen, zur Kenntniß des Publikums gebracht. Ers im April d. A. wurde die Bildung jenes Kun#|- Vereins in An- regung geckcaht und schon ju Anfang des Juni konnte eine in Jeder Beziehung tressliche Ausstellung eröffnet werden. Unter den ausgestellten 300 Bildern befand sich des Meisterhaften und Vorzüglichen so viel, daß das wenige Unbedeutende oder Miß- lungene kaum bemerklich wurde. „Mit tiefem, innigstem Danke“/, sazr der Vorstand des Vereins in seiner desfallsigen Dekanntmachung, „müssen wir die seltene Gun verehren, wel- che uns die Kunstwerke, selbst aus dem allerhöchsten Besise, zur Benuzung gestattete, oder der Lnerfahrenßeit bei den erten Ein- richtungen mit freundlicher Berathung zur Seite stand. Jn dieser Hinsicht sind wir dem einsihtsvollen Vorstande des Halberstädti- schen Kun|t-Vereins, der schon seit mehreren Jahren sich einer erfolg- reichen Wirk{amfkeic erfreut, ganz besonders verpfl;chret. Nicht min- der har der Verein die ihm von Sr. Excellenz dem Herrn Ge- neral:Postmeister bewilligte Portofreiheic für seine Korrespondenz und die Genehmigung seiner vorläufigen Statuten von Seiten des Königl. Ministeriums als hohe Begünstigung zu rühmen. Vor Allem aber mußte die groß? Theiinahme ersreulich feyn, die das Publikum der neuen Unternehmung zollte. Der Verein zähit geqenwärtig 221 Mitglieder, welche statutenmäßig freien Eintritt zur Aus tellung genossen; nichtsdeoweniger hat die Einnahme Über 500 Rthlr. betragen. Mit Einschluß der zehn vom Verein zur Verloosung angekauften Bilder wurden vierundzwanzig Gemälde im Betrage von 1185 Rihlr. gekauft. E Alles dies unsere anfangs nicht hoch gespannten Erwar- ungen übertrisst, so dürfen wir jeßt wohl der Hoffnung Raum geben, daß unser so glücklih erdfneter Verein sei weck im-

l gli ssneter Verein seinen Zweck üm- mer vollständiger erreichen und, den Kunstgenuß auf etwas

j

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| hübsch gelegene Dorf oder Ctädthen Belgrad sich befindet.

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SAT Zeesonevung und Veredlung des - Lebens wirksam beitragen e. as Al der Beilage zum Frankfurter Journal Nr. 146 be- findet sih ein Artikel, in welchem von Berlin aus gemeldet wird, daß man im Laufe der Untersuchung eines vor furzem in der hiesigen Residenz verübten Diebstahls einer ganzen zum Theil aus Miklitaicpersonen und niedern Beamten bestehenden Diebesbande auf die Spur gekommen sey. Erkundigungen

ter ist.

Man schreibt aus Koblenz unterm Wen d. M. : ¡Es hatten sih in hiesiger Gegend seic einiger Zeit Gerüchte verbrei- tet, als ob in verschiedenen Nachbarstaaten, namentlih im Her- zogthum N Straßen - Räubereien vorgefallen wären. Wir können jedoch aus zuverlässizer Quelle versichern, daß si bis jebt kein einziges dieser Gerüchte bestätigt hat, daß jolche viel- mehr nah eingezogenen Crkundigungen lediglich auf Crdichtun-

gen beruhen. Das einzige Faktum besteht darin, daß ein von Ems nach Koblenz zurückgekehrter Fuhrmann, wahrscheinlich in Folge eines früheren Streites, unterweges gemißhandelt worden ist und nur zur Beschönigung angegeben hat, er sey räuberisch angefallen worden.“/

Aus Düren wird unterm 18ten d. M. gemeldet: „Am gestrigen Tage wurde hierselbst die Eröffnung der nunmehr, zur

zufolge, die aus amtlicher Quelle eingezogen worden, kann ver- rößten Freude der hiesigen Bewohner, bis zur Gränze des

sichert werden, daß diese Nachrichr gänzlich unwahr und erdich- |

Kölner Regierungs-Bezirks vollendeten Chaussée nah Köln durch den Regierungs - Präsidenten Herrn von Reiman, welcher zu diesem Zwecke, auf die Einladung des hiesigen Comités für den Dürener-Kölner Straßenbau, sih hier eingefunden hatte, feier- lichst begangen.“

Die zu Breslau verstorbene Wittwe Jähnisch hat dem dortigen Taubstummen - Jnstitute Bedingungsweise und von ei- Me N Zeitpunkte ab ein Legat von 2000 Thalern aus- geseßt.

Preise der vier Haupt- Getraide- Arten

in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat Juni 1834, nach einem monatlichen Durch\chnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

MNLMFENKAS A D dat As R 2APPE T, T I E Rd 627700 Namen der Städte. Ï Welzen | Roggen | Gevste | Hafer Namen der Städte. | eien Roggen | Gerste | Hafer Son 4077) 29% 20 16 Magdebua. 35 292 217; 182, ate 48 889,1 2342 0 E L 93 | 0 E D lers s 44 28 4115| 14e i O L 3111| 2895| 22% 175 F ster urg N D E04 18 13 Dan .... 37 2655| 21 165 es A 34) 28 | 20 101% Da 3675| 2512| 1812| 165 ad 48 26s 20 16 E 3955| 2475| 1985| 145 dus C era e Ges 38 ¡5 26 Ls I s i3 rx Halle P E e e 36 S 26 Ls 20 is 17-15 O L, 4l 29 18 Ee Su. 3/1s!| Oli 24 | 215 N s 2 5 : 2 e N g h i 40 ; 5 i 0 n S E Ge | Wen. e G 295] 2112 8 U. A 38%) 30_| 2lyx| 17} Paderborn . c WuULP 805 291 L A. s E 4972 44 s e S U 45 31] 26 23 O s 991 ch L2 Die 917 O O 42s Bl 2622| 225 aats E E Len 20 E Ed Laa eee vie 00 f v Dee Q ine: E 9 25 192; 1's e 9832| 935 E e 00, A 6a O 28 2E R E R 290 L p--GIA S Ür - E N ——— 4 & O a e Q 46ck 321, 2915 23 40 N i E Ls U : U a e V N e 47s 35910) 25 21s O E 25) 3992| 272) 225 M 485 397 264 23 S ad A e 415) B. E P 3A 3275 20) E a. U D T L 15) 28 : E U A e O, 54 36 34 25 andsberg a. d. W. .……. 0) 2675| 1975| 14 M 485 3805| 271i 207 n 375) 0 22% 40 E 50: |. 381! do 205 S e a O E C S p E 4 n 1 / i i N (2 A Ma 39, O ie L ¡“s a 2) 28% 2M Le met 5 285 237 Speope L A j 43s) 2825| 202%| 17S N L S 4611| 3385| 252 23-5 G 3721 00 [Do 0A a 37 32] 25 22-5 Une al P a0 20° ; ; E 37/5) 262 012, 2006| SPOIGRE- Pote S «A Pes 3725| 262 2172| 1877 |} der 11 Preußischen Städte 43 295) 192 |- 1577 E, 90) 295] 2251 19e | - 5 Posenschen Städte 41%] 2512| 2025| 195 O 4902) - 31 24% 182; «9 Brandenb. u. Pom- | N O 38,%5/ 2742| 2025| 18/5 merschen Städte. . | 402,| 29,5| 2021| 1815 E A a0 S 92 19x | - 11 Schlesischen Städte 4lis| 30/5| 23%] 2014 Nei C. 40, 35 24% 22 «8 Sächsishen Städte 0 28 M E D, 40/| 3505| 2510| 24% | - 4 Westfäl. Städte. . | 402) 31,5| 2248| 22 N 4 34| 2722| 25 1 - 14 Rheinischen Städte 462] 35 2815| 237

Vermischte Nachrichten.

Die Wasserleitungen bei Konstantinopel. (Aus einem in den Dorpater Fahrbüchern enthaltenen Schreiben.)

Gestern machte ih in Begleitung einiger Flotten = Offiziere ci- nen weiten und angenchmen Spazierritt zu den Wasserleitungen in der Umgegend von Konstantinopel.

Zwischen Bujukdere und der Hauptstadt, aber nur weiter ins Land hinein, erstreckt sich auf den, je entfernter vom Meere desto höher sih erhebenden Bergen der sogenannte Belgradsche Wald, ein weit ausgedehnter, waldiger Landstrich, in dessen Mitte das recht i ] L Noi nie sah ich eine so reiche Fülle der herrlichsten und vetfcbietehabtia: sten Holzarten: Eichen, Buchen und Platanen wechseln ab mit Ka- sianien, Feigen, Wallnüssen und eiuer Menge anderer Bäume,

deren prächtiges Laub in den mannigfachsten Schattirungen überall _die herrlichsten Gruppen bildet, eine wahre Fund- grube füc den Landschafts - Maler. Fn diesem großen und

schönen Bergwalde nun hat die Kun| in höher gelegenen Tiáälern an vielen Orten Quellen und Flüßchen zusanzücengeleitet, ihren Lauf durch riesenhafte Gebäude gehemmt, so daß Cisternen entstanden, von der Größe kleinerer Landseen, und aus diesen das angesammelte Wasser in allmälig sich senkenden Röhren zur Stadt geleitet. Das Jmposante und Großartige dieser Gebäude läßt (ich schwer beschreiben. Man denke sich cin enges, {dne .vachsenes Thal zwischen hohen, waldbedéckten Bergen pldblicy verdaut durch cine feste, mehr als 100 Fuß hohe Wand von Quadersieinen, die, mit vorspringenden Thürmen verschen, ohne Fenster und Thüren zu beiden Seiten slc) dicht an den Berg anschließt, und den Wandever, der ste zum ersten Male und von unten her ansicht, in Zweifel läßt, ob er cine drohende Fesiung, einen unzugänglicheu Kerker, oder gar ein verzaudertes Schloß vor sich seht. Zu beiden Seiten führen Fußsteige am Berge hinauf bis zur Hdhe der Mauer; mit Mühe tfettert man hinan voll Neugierde, auf der andern Seite hinzublicken ins Intere des Schlosses; aver siehe da! oben angelangt sieht man vor sich tn gleicher Hdhe einen weiten See mit bewegten Wellen, welche die hintere Wand der Mauer bis an den Rand hinauf be- spúlen, drängen, und läng vor sich hin ins Thal herabgestürzt hät- ten, wenn das Gemäirer nicht eben so stark in seiner Dicke, als ma- jestätisch in seiner Breite und Hdhe, für Fahrtausende erbaut wäre. Die ganze Breite oven bildet cinen s{chbdnen, geräumigen Spa ziergang mit einer Einfassung von beiden Seiten, um hier das tUe- hertreten des Wassers, dort das Herabstürzen der Lusoandelnden von dec Mauer ins Thal zu verhüten. Fun der Mitte dieses Gan- ges is gewöhnlich eine breitere Stelle mit seinernen Sipen zum Ausruhen, und mit Türkischen Fnschriften, die mit aoldenen Buch- staben in s{òône Marmortafeln gegraben sud. Zu beiden Seiten des Ganges, wo derselbe an die Berge stößt, sind Lusthäuschen, \o- genannte Kioske erbaut, die, von unten angesehen, dem Ganzen ein noch seitsameres Ansehen geben. Hier findet man an schdnen Ta- gen oft Gesellschaften von Griechen, Armeniern oder Türken. Denn auch der Türke iff ein Freund der \chönen Natur. Ueberail hat er scinen Lieblings- Aufenthalt, das Kaffcehaus, an die s{chdönsten Pläße geseßt; das ganze malerische Ufer des Bosporus is guf bei- den Seiten mit einer Menge größerer und fleinerer Dörfer be- seßt und in allen diesen wird die Ufer - Einfassung zunächst dem Meere von fas ununterteachenen Weihon unt @aoohÄnlorn

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partieen auf Kirchhöfen und in den Thälern, oder anf den Anhdhen unter Lauben hervorsprudelnde und in geschmackvölle Bas- sins gesammelte Quellen die anmuthigsten Ruhepläße, und neben ihnen unfehlbar ein Kaffeehaus dar. Wo eine {dne Platane, Wallnußbaum oder Buche das Erbauen eines Kaffeehauses hindert, da wird sle deshalb nicht umgehauen, sondern man findet häufig das Hâäuschen um den Stamm des Baumes herumgebagut, so daß der- selbe mit seinen Aesten und {dn belaubten Gipfeln zum Dache OY und das ganze Gebäude mit seinen mächtigen Armen Ubt.

Vor diesen Kaffechäusern nun, unter dem Grün beschattender Lauben sieht man täglich eine Menge Türken der freien Natur ge- nießen, die hier so shdn und des Genießens so werth is. Aber wie genießen sie ihrer? Recht eigentlih Türkisch denn Tagelang sien fie da unbeweglich auf einem Playe, ojt zehn und niehr in einem Kreise gelagert, die Beine gekreuzt, die Pfeife im Munde, das Kaffee-Täßchen in der Hand und schlürfen abwechselnd bald reine Luft, bald Tabaksdampf, und dann gleichsam zuc Neutralisicung beider , einen Schluck Kaffee. Kein Wort wird dabei geredet , es sey denn, man rufe dem Diener, um eine feische Pfeife , eine neue Tasse zu bestellen. Die Túrken mißbrauchen gewiß nicht die hohe Gabe der Rede, und scheinen es besonders darauf abgesehen zu haben, Alles mit so wenig Worten als möglich abzumachen. Jhre Syrache selbst unterstüßt sie in diesem Bestreben; denn die Worte sind meist kurz, und am kürzesten dicienigen, die am häufigen vor- kommen , Wasser z. B. heißt kurzweg „„su//, und solcher Beispiele giebt es eine Menge; ein bedeutungsvolles Niederschlagen der Augen heißt ia‘; „nein“ wird allgemein durch ein Schnalzen der Zunge und gleichzeitiges zweimaliges Wehen mit der Hand vor dem Munde auëgedrückt; diesem leßteren Ma- ndver wird zuweilen noch das Wort „„iock/‘/ (nein) hin- zugefügt. Dieses Türkische Neinsagen haben sih Viele von uns schon angewdöhnt Am liebsten rauchen sie ans langen biegsameir Röhren, die mittelst einer sehr einfachen Einrichtung den Rauch durch kaltes Wasser ziehen. Mit langen Zügen {chlÚrfen sie den kalten Dampf in die volle Brust und geben ihn nachher eben \o be- dächtig und langsam von sich, um ganz die Schönheit der Rauch-= woolken beobachten, und durchaus etne frete Zeit zum Sprechen Úbrig behalten zu können. Ob auch die Türkinnen einer solchen Schwe tgsamkeit ergeben sind, weiß ich aus eigener Erfahrung nicht; man sagt aber, daß ste in den Badstuben, ihren einzigen Zusammenkunfts- und Versammlungs- Orten, wo se mit Schmuck und Kostbarkeiten eine vor der andern großthun, sich nicht s{hlech= ter halten sollen, als unsere Damen: am Kaffee-Tische.

Doch ih bin wider Willen abgekommen vom ursprünglichen Thema. Der Cisternen, von denen ich sprach, giebt es sechs im Walde. Unser Ritt, den wir vom frühen Morgen bis zum Abend fortseßten, führte uns allen vorbei; ein guter Führer if nöthig, weil e oft îm wildesten Walde versteckt liegen, und weil Æch felbst die Eingebornen dort zuweilen verirren. Einige dieser Cifternen sind von alter ‘Bauart, und stammen noch aus den Zeiten der Ge- nuesischen Herrschaft in Konstantinopel her , andere sind später von verschiedenen Sultanen erbaut, und jenen durchaus nachgehil- det. Aus ihnen ergießt sich das Wasser , gereinigt und geläutert durch feine Röhren am untern Theile der Mauer, bildet dann ei- nen gemeinschaftlichen Strom , der sich unter der Erd - Oberfläche in die eigentlichen Wasserleitungen mündet , die auf dem z-

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