Fadt selbsi, das andere die Vorstädte und die Dôrfer des Bospo- rus versorgt. Diese großen Wasser-Röhren nun, in denen das Wasser einen gleichmäßigen Fall haben mußte, erfordern zu threr Fortleitung große Anfiaiten; hier laufen sie, wo Berge sich ihnen entgegen stellen, tief unter der Erde gemauert fort; dórt, wo Thâ- Ter ch darbieten, unterstüßte man sie durch riesenhafte Bogengänge/ dic, Brücken gleich, von einem Bergrúcken zum gndern führen, und die man, da sie durch ihre imposante Bauart besonders in die Augen fallen, ausschließlich mit dem Namen Wasserleitung- Aquädukten, bezeihnetk. Fhrer giebt es natürlih eine Men- ge kleinerer und größerer, je nachdem es nöôthig war. Die größte derselben ist Genuesishen Ursprungs, und besteht aus drei aufeinanderstehenden Bogengängen , deren oberster mit set= nem Gewölbe das Wasser trägt. Das Durchsickern desseihen hat an vielen Stellen der Bogen mannigfaltige Formen von Trovfstein gebildet. Jm Fnnern der Bogen }nd Treppen und Gänge, die tch natürlih auf und ab, und mich selb| müde und matt kletterte. Fn der Stadt angelangt, wird das Wasser wieder in kleinere Ströme vertheilt, und ju den Fontainen geleitet, die, in allen Gegenden der Stadt angebracht, überall Wasser in belicbiger Menge liefern. Die Türken haben große Achtung vor gutem Wasser: jede bedeuteu- dere Fontaine gehört, nächst den Moscheen, zu den Schönheiten der Stadt und is mit goldenen Fnschriften geziert, meist Sprüchen aus dem Koran, die oft \{chôn, kräftig und wirklich goldwerth sind, wie ich mi aus den Ueberseßungen einiger überzeugt habe. Jn Ham- “mer's „„Konftantinopel und der Bosporus‘/ Endet man eine Menge solcher Übersebten Fnschriften. Br, Carl Rosenberger,
Arzt hei der Kaiserl. Russischen Flotte.
Meteorologishe Beobachtung.
Morgens ae Abends. } Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beohachtung.
Luftdruck (336, 4 o’’Par. 336,2 2”’Par.|336, o 7 “Par.FQuellwärme 8,7 ° R.
1834. 25. Fuli.
Luftwärme | 14,8 ®R. | 24,0 R. 17,6 ° R. Flußwärme 18,5 ®R. Thaupunkt | 14,2 °®R. 14,1 R. 13,9 °R. Bodenwärme 15,5 ® R. Dunfisättg.| 95 pCt. 49 pCt. | 76 pCt. [Ausdünst. 071 4 4“ Rh, Wetter... ]} heiter. | halbheiter. | regnig. FNiederschlag 0, 0 1 5 “Rd. Wind... SSO. S. | S. Nachmittags 2 Uhr Ge- Wolkenzug — SO. | — E und eiwas Regen.
Berliner Börse. Den 26. Juli 1834.
Amt], Fonds- und Gelä-Cours-Zettel.
(Preufs. Cour.) Zf \Braef| Geld.
Zf |Brief.|Getd.
SAZ
v
Auswärtige BÖürscln
Amsterdam, 21. Jui. Niederl. wirkl. Schuld 5141, 5g do. 977 Kanz-Bill. 2211. 4129 Amort. 903. 318 735 Preuss. Prämien - Scheine 1021, do. 4g Aul. -—. Span. 645 838 433.
Ausg. Schuld 175. Russ. (v, 1831) 97 Oesterr. 975. 56
Antwerpen, 20. duli, Spau. 58 63}. Zinal. 173.
L T E R E A C E R R C E O L ER E
Königliche Schauspiele. :
Sonntag, 27. Juli. Jm Schauspielhause: Der Barbier von Sevilla, Oper in 2 Abth. Musik von Rossini.
In Charlottenburg: Die Versöhnung, Schauspiel in 5 Abth, von Koßebue. :
Montag, 28. Juli. Jm Schauspielhause: Zum ersten- male wiederholt: Die Günstlinge, Original-Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch-Pfeiffer.
Dienstag, 29. Juli. Jm Schauspielhause: Die Braut, Oper 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber.
S era
Königsstädtisches Theater.
Sonntag, 27. Juli. Die Reise auf gemeinschaftliche Ko- sten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher : Der Brâuti- gam ohne Braut, Lustspiel in 1 Akt, von Herzenskron. (Herr Plock wird, von seiner Urlaubsreise zurücgekehrt, hierin wieder
auftreten.) : i Montag, 28. Juli. Helene, Charakter - Gemälde in 4 Ak ten, von Bauernfeld, Hierauf: Glückskind und Unglücksvogel,
LuEspiel in 1 Aft, von L. Angely.
Neueste Nachrichten.
Paris, 20. Juli.
jutanten von Neuilly nah Versailles.
Gestern Mittag begab sich der König in Begleitung des Architekten Herrn Fontaine und seiner Ad-
dem sie versichern, daß seine Gesundheit nicht im gecingsten ge- schwächt sey.
Lord Granville -und der Herzog von Frias hatten gestern Mittag eine Konferenz mit Herrn von Rigny im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. : :
Das Journal de Paris und nah ihm der Moniteur enthalten folgenden Artikel: „Einige Personen, dée gern Bes sorgniß erregen wollen, haben an der gestrigen Börse das Ge- rúcht verbreitet, es seyen zu Marseille bei der Ankunft des Hrn. Berryer ernste Unruhen vorgefallen Und sogar Blut dabei ge-
flossen. Nichts der Art is geschehen. Die Regierung hat Nachrichten aus Marseille bis zum 18ten Juli. Etwa 50 Leute aus den niedrigsten Volksklassen versuchten es, sich um
Herrn Berryers Wagen und dann vor seiner Wohnung zusam- menzurotten. Man hörte dabei das Geschrei : ¿Nieder mit der richtigen Mitte!‘ Hiermit war die Sache aber auch abgemacht. Herr Berryer hat von vielen Karlisien und Republikanern Be- uche empfangen.‘ ;
a Ah an Behauptung der legitimistischen Blätter hâtte Don Carlos zu London eine Anleihe von 100 Mill. Rea- (en (25 Mill. Fr.) zu 35 pCt. abgeschlossen, und die Ueberneh- mer hätten sih verpflichtet, 10,000 Stück Flinten und 6 Mill. Realen baares Geld an den General Zumalacarreguy gelangen U aen Die Gazette de France enthält heute feine neuere Nachrichten aus dem Hauptquarticr des Don Car- (os. Der Constitutionnel will jeget durch eine glaub- würdige Quelle aus Bayonne ganz genau erfahren haben, wie Don Carlos gereist scy. „„Er verließ‘, heißt es, ¿London schon in der Nacht vom 30. Juni. Sein einziger Begleiter war ein Franzose, Herr Auguet de Saint-Sylvain. Sie landeten in Dünkirchen. Don Carlos hatte auf den Namen Alphons Sacez, der bei den Spanischen Legitimisten sehr belizdt ist, da der Beichtvater König Ferdinands, der bekannte Victor Saez, ißhn führte, einen Paß von Lord Palmerston erhalten. In einer Kutsche kam er in Paris an und schlicf die erste Nacht im Hotel Meurice. Am folgenden Tage stattete er in ossenem Wagen einige Besuche ab und brachte die zweite Nacht in ei- nem Privathause zu. Dann reiste er nach Bordeaux ab, wo er bekanntli bei Herrn Pichon de Longueville übernach- tete. Jn dessen Wagen und Begleitung verließ er Bor- deaux und begab sich, nachdem er zu Mont de Marsan Mit- tag gegessen, auf das Landhaus des Herrn von Lalande zu Tarnos, eine Meile von Bayonne. Der Sohn des Herrn von Lalande benachrichtigte sogleich Herrn Detroyat , den unterneh- mendsten und ergebensten Mann dieser Partei, von seiner Ankunft.
E E T O
Don Cruz und form, in einer gues nach
99 2;. 991.
Anl: 947, Du.
D
i
Edictal-Citation. i
Der Kaufmann Sieafried ( Schefftel) Burgheim, Sohn des verfiorbenen Kaufmanns Mendel Burgheim, im Jahre 1783 zu Breslau geboren, welcher sich im
ahre 1821 von Breslau entfernt und im Anfang des
ahres 1822 von Charlestown in Nord - Amerika aus, die legte Nachricht von seinem Leben und Aufenthalt gegeben hat, so wie seine etwanigen unbekannten Er- ben und Erbnehmer werden hiermit vorgeladen, sich vor oder spätestens in dem auf
deu 15. October 1834, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Referendarius von Merkel anstehenden Termine scriftlich oder persönlich, oder dur einen zulässigen Bevollmächtigten zu melden und von sei- nem oder ihren Lebeu und Aufenthalt überzeugende Nachricht zu geben. y A
Beim Ausbleiben aber wird Siegfried (Scheffel) Burgheim für todt erklärt und cin im Waisenamtli- chen Depositorio befindliches Vermògen an die si etwa meldenden und gehörig legitimirten Erben und Erbnehmer, mit Ausschließung aller unbekannten , bei der Ermangelung von Erbes- Prätendenten hingegen als ein herrenloses Gut der hiesigen Kämmerei zuge- sprochen werden.
Breslau, den 22. November 1833. i Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz.
Bekanntmachung _ Es sind seit einigen Wochen eine Menge Chaussée-
Arbeiter aus Schlefien hier angekommen, in der Hoff-
nung bei meinen hiesigen Chaussée- Bauten noch Ar- beit zu finden ; diese Bauten siad indeß jet gänzlich beendigt, so daß nicht allein keine Arbeiter mehr an- genommen werden, sondern auch sämmtliche hier be- adlihe Schlesische Chaussée- Arbeiter binnen einigen ochen nah ihre Heimath zurückkehren müssen. Die Wohllöblichen Orts-Behörden ersuche ih daher, nicht allein keine Pâsse für diesen Reise-Zweck hierher zu ftellen, sondern auch dergleichen Passanten gefälligst auf diese Bekanntmachung aufmerksam zu machen. Münster, den 20. Juli 1834.
jäger-Etablissement), Thiergartenfiraße Nr .35, wovon ein Theil bereit? in den neuen Anlagen belegen, be- absichrige ih, einige Parzellen zu verkaufen.
Eine jede dieser Parzellen, kann an den Landwehr- graben gränzen; if mit schattigen Baumpartien verse- hen und zu Luxus- wie zu Fabrikanlagen, glei pas- send. Es können auch hierbei einige daselb? stehende Gebäude mit benußt weiden.
_ Wilhelm Bro. im Börsenhause wohnhaft
Aus dem so eben erschicrenen fünften Recherschaftéberichr der
Lebensversichherungsbank f. D.
St.-Schuld- Sch. | 4 | 994 | 99 fGrolshz. Vos. do.| 4 | — (1024 Es wird jeßt wieder versichert, der König werde nächsten Bre e prag E è 2s e P E 4 1017 e Monat nach den südlichen Provinzen reisen und von Herrn r. Engl. Anl. 22. — | — jfomm. do. E ) iers begleitet werden. N l, Obl. 30.| 4 | 955 | 944 jKur- u. Neum. do.| 4 [1067 [1064 Wi Die Eneláuná des Marschalls Soult soll schon vor drei räm. Sch.d.Seeh.|—| 58 | 574 WSchlesische do.| 4 | — [1064 : L : e E L Kurm. Obl. m. L. Cl x | 99 _* IRkstCdK-uN! —| 712 Tagen vom Könige angenommen und die Zwischenzeit bis zu! . „m. l. V L.U.d.K.- Uu.N. S a E 5 s x Neum.Int Sch. do.! 4 | 982 | — 1Z.-Sch.d.K.-u.N|—| 72 | — Bekanntmachung derselben zu Unterhandlungen benußt worden Berl. Stadt - Obl. | 4 | 992 | — seyn, um den Präsidenten des Minister-Raths zu ersetzen. Meh- ç Königsb. do. 4 | 982 | — fHoll. vollw. Duk. — | 173 | — rere Minister, heißt es, seyen aufgetreten, um die Stelle des Elbing. do. Al 983 | — Neue do.| — | 182 | 18 Marschalls einzunehmen; namentlich bezeichnet man den Admi- Danz. do. in Th.|— | 372 | — [Friedrichsd’'or . .|—| 133 | 134 | ral Rigny und Herrn Thiers als Hauptbewerber um die Prä- Westpr. Pfandbr! A4 | —- 101 {Disconto . S2 sidentur. Die Änsprüche Beider wurden aber sogleich zurüc- | Freuss Cour | gewiesen, weil, wie hiesige Blätter behaupten, der König Wechseit-Cours. |Frief| Geld. feinen allzu einflußreichen Mann an der Spiße des Kabinets R i S haben wolle. Die Quotidienne meint, die Entlassung des Amsterdam L 20 4 S — On Marschalls Soult sey eine Folge von feiner E 0 S L i E A — [1415 } Spanien zu interveniren, und die Ernennung des Marschalls a O e erf 20h ch4 S T 1516 | Gérard beweise, daß man den Frieden selbst auf Kosten der ge- L e, el Lv E LAU 1B ME — 16 26, | priesenen Quadrupel- Allianz zu erhalten Willens sey, Der E 300 Fr. [2 Mr. Fg h Temps glaudt, der Marschall Soult habe sich vor der neuen Wien 0,20 Nr p gate «b 150 FI 2 Mt. — (1045 | Kammer zurücfgezogen, weil dieselbe durchaus Ersparnisse vor- Aug bu. ebl 150 Fl 2 Bt, -— 1032 | nehmen und mit dem Kriegs - Ministerium den Anfang machen Bea ao aao se 100 Tul, [2 Mi. — (99 | wolle. Gestern Mittag übergab derselbe sein Ministerium dem Leipzig „eo 160 Thl. 8 Tage — 1103 Marschall Gérard und licß eine große Menge Papiere von dort STANNNA A, S aon 2A Ah N | nach seiner Wohnung bringen. Einige Blätter wollen es Ns E Od H 45 Wi, N — 1/89 | nicht glauben, daß der Gebrauch der Bäder der Zweck der Reise E V ia Ms 00) Q ! | des Marschalls Soult nach dem südlichen Frankreich wäre, in- ! ‘ FRG L AT E Er je S U R Sa Ra Ei M air u POT:N M S SRCO C E URÚNGL E M 8G E: UML I ew T rar: 00a \ d S , 7 3 d A ? F S s € A d , i i s ry Allgemeiner Anzeiger für die Preußische Bekanntmachungen. Von meinem Grundstück (dem (ogenanaten Hof- Literarische Anzeigen,
Dritte Subscriptions- Anzeige,
Frankfurt -a. M., 23. iproc. 8914 891 #- Hank - Actien 1523. 1521. 400 Gulden 208. Br. Holl. 5proc. Locse 654. 652
BRRW Ke E AI S A: v dts B E M éi V U SEC É N dias C A B R D Aer D008 (A IE Dat À GkAr Ds I 4
e fvd 4 F PYPY Liga [js 5 v “5 Staaten. VVechfällen, die ein können, völlig sicher verbürgt.
Dieser bereitete in der Nacht Alles zur Abreise des Don Carlos vor, der aus Besorgniß, er möchte ‘ i ei '
dén, mit der größten Ungeduld der Spanischen Gränze zueiite. Endlich am 9ten, zwischen 7 und 8 Uhr Morgens, reiste Don Carlos, begleitet von den Herren Auguet,
von der Polizei erkannt wer-
Theodor Detroyat, dem Kommandanten der Gendarmerie in Uni- Kutsche über St. Pierre de Jrube und Arcan-
Sare und langte glücklich in Spanien an.“
Juli. Oesterr. 5proc. Metall. Doe 091 proc. 231. Dr.
Part. : Obl. 1395. Br. Loose zu Preuß. ‘Prám.-Sch. 567. 564. do. 4proc.
Oblig. von 1832 947. 942. 5proc. Span. Rente 614. —.
oln. 3Pproc. do. perp.
Redactcur C'oëte t,
N 5 S T E L E OO e Aa aae
Gedrudt hei &. W. Hayn.
———_———
G p E di - dh Grati 2 O A L E R rand ena A m
- :
so umsassendes VVerk trefsen gestellte Vollendung unbedingt
Der Umfang wird sich, nach der gegenwärtigen
wir hier erwähnen Wagen in einer der Allcen wegen des großen dort stattfindenden Gewühls ein paar Minuten lang an!;alten mußte, wurde die Ï Linie (eine Art- offenen Wagens), auf welcher fich der dreijäh-
O B AA 2 SuIdae Dex1ico Graece et Latine,.
Ad fidem editionis mediolanensis exactnm annotatione critica instruxit Godofredus Bernhard. 2m, 4ma):
Halis, Sumptibns Schwetschkiorum.
VVir beeilen uns hiermit anzuzeigen, dass Gais- ford’s lang erwartete Ausgabe des Suidas gegen- wärtig erschienen und uns noch vor der Mitte des Druckes unsers ersten Hesies zugekommen ist. Da
2, in Gotha it ersichtlich, daß deren Reserve- und Sicherheitsfonds
bereits auf : 615,625 Thlr.
angewachsen ift. Die im Jahr 1829 beigetretenen Mitglieder erhal- ten in dem gegenwärtigen eine Dividende von
: 24 Prozentc. Die Zahl der Versicherten war am 1. Juni 5025, die Versicherungssumme 8,964 200 Thlr. Versicherungen werden vermittelt durch
C. G. Franz in Berlin, Alexanderstr. Nr. 41.
Verein für Pferdezucht und Pferdedressur. Von den mit dem Jahres - Beriche zur Unterzeich-
fälligst bald thun zu wollen. Berlin, den 22. Juli 1834 v. Barner. v. Willisen.
_—
Pfeil, Major a. D.
nung versandten Stimmzetteln i| ein großer Theil noch nicht wieder eingegangen. Dicjenigen geehrten Herren Mitglieder, welche ihre Stimme noch nicht avgegeben haben, werden ergebenst ersucht, dies ge-
Gaisford’s Arbeit das reichste und zuverlässigste Material enthält, wodurch der Text des Lexikographen eine für mebr als ein Jahrhundert genügende Reinheit und Sicherheit empfängt: s0 wird der Hallische Hecrc- ausgeber sich angelegen seyn lassen, diesen Apparat in seinem ganzen Umfange aufzunehmen und mebr noch, als der Britische Gelehrte beabsichtigt hat, zu verarbeiten. Hierdurch dürften die Schätze der neue- sten Ausgabe jedem zugänglich gemacht werden, ohne dass der Besitz des Englischen VVerkes in irgend einer Hinsicht künftig zu suchen wäre: und hierfür hoffen wir um s0 mebr die Anerkennung und den Dank des lidaale a zu gewinnen, als der Preis des letzteren einem deutschen Privatmann unerschwinglich ist und unsere Ausgabe, bei einem um drei Viertel wohlfei- lern Preise, auch noch den Vorzug der lateinischen Version haben wird.
Ueberhaupt setzt uns dieses glückliche Zusarmmen- tressen mit Gaisford’s Ausgabe in den Stand, unser Unternehmen von jetzt an mit weit mehr Krast und Eiser fortzusetzen, als es ohnedies möglich gewesen wäre.“ Der zuverlässige Ueberblick des äussern Um- fanges, welchen wir nun gewonnen haben, wird ge- statten, neben dem ersten Bande noch im Laufe die- ses Sommers den Druck des zweiten zu beginnen und beide gleichmässig fortgehen zu lassen, und dem
gelehrten Publikum ist wun die gewisse und vor allen
Schätzung, auf 8 bis 10 Hesie, jedes ein Alphabet stark, belaufen, welche nach ibrer Vollendung zwel Quaritbände bilden. ] i: “Der Subscriptions-Preis sür jedes Hest ist:
4 Thlr. 8 ggr. Sächsisch oder 1 Thlr. 10 sgr., und wird bei Ablieserung des ersten Heftes, wel- ches wir im Juli an die Subscribenten versenden, zu- gleich für das letzte mit erhoben, s0 dass dieses dann unentgeldlich geliefert wird. Der Preis für die an-
dern Hesie ist bei jedéesmaliger Ablieserung dersclben zahlbar.
Die Subscribenten machen sich für die Abnahme
des Ganzen verbindlich.
Sammler von Subscriptionen erhalten auf 6 Excm-
lare das Tte frei. i Alle gute Buchhandlungen nehmen Subscriptionen an, in Berlin die Stu hrsche, Schlossplatz No. 2.
Halle, den 15, Mai 1834. | C_A. Schwetschke und Sohn.
cin allen Buchhaudlungen ist zu haben (in Berlin bei Duncker u. Humblot, Französ. Str. Nr. 20 a.):
A e S E welche an das tausendjährige Reich Christi und dié Zeitrechnung desselben glauben oder nit glauben. Eize Abhandlung, veranlaßt durch die im Jahre 1824 erschienene Auélegung der Offenbarung Johannis, von Hr. Justizrath Rühle von Lilienstern zu Dillenburg-
Von Dr. I. W. Grim
m General-Superintendenten und Geh. Consiftorialrathe-
Düsseldorf, bei Schaub.
Nach dessen Tode herauêgegeben von Dr. W. A. Die-
sterweg, ordentl. Professor der Mathematik auf der Königl. Preuß. Rheinuniversität. geh. Preis 114 sgr-
Dieses Schriftchen gehört zu den Curiositäten. — :
Man findet darin, daß die Weltdauer fich eben so gut auf 56,000 als auf 7000 Jahre berechnen läßt. Fer- ner: vom großen Sabbath, der lezten Weltperiode- oder Ffleinen Satans-Zeit u. st. w.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
7 /
M 207. :
S L I FRS L S E E G G E R R
AETE prameD an aaarmm a m Meenecaf
atn T ———
aa
Zeitungs-Nachrichten. A u lan b.
Rufßland.
St. Petersburg, 19. Juli, (Hamb. Korr.) Am ho- hen Geburtsfeste unsers geliebten Monarchen hat Se. K. H.
der Kronprinz von Preußen an den Commandeur des ihm als
' Chef gehörenden Russischen Grenadier - Regiments, Obersten yon Kiugen, erlassen :
das in authentisher Abschrift nachfolgende Reskript
„Peterhof, 25. Juni (7. Juli) 1834. Mein Herr Oberst! Es ist mein Wunsch, dem tapfern
Grenadier: Regiment, dessen Chef ih mich durch die Gnade wei- | sand Sr. Majestät Alexander 1. nennen darf, ein Zeichen mei-
nes Interesses zu geben. Jh wähle dazu den Tag, der dem
Russischen Reiche scinen_ jezigen Herrscher gegeben, dessen kaun neunjährige Regierung schon zu den glorreihsten ver Russischen
Geschichte gehört, der die Bewunderung und das licbende Ver-
| trauen nicht bloß seiner Völker, sondern auch aller deren errun-
gen har, die an der alten Treue halten, von dem begeistert die-
ses Regiment schon so viele neue Lorbeern zu den alten ge-
sammelt hat, und der meinem Herzen, ntcht bloß durch Ver-
wandtichaft, sondern auch durch die Bande der creuesten, un-
verbrüchlichsten Freundschaft und der ticfsten Verehrung nahe
stehe. Aus der Tiefe meincs Herzens spreche ich mit so vielen
Millionen: „„Gort segne, Gorr erhalte den thcuren, edlen Kai-
| ser!‘ — Beiliegende 8000 Rubel übergebe ih Jhren Händen, mein | lieber Herr Oberst, um sie zur Fe.er des heutigen
Festes und sont nah Jhrem Guroüunken zum Nutzen des Regtments zu verwenden. Empfangen Sie, mein Herr Oberst, den Ausdruck besonderer Hochachtung, von der ih Jhnen gern bei jeder Ge- le„enheit Beweise geben werde. :
(unterz.) Friedrich Wilhelm, Kronprinz von Preußen,
Chef des Katserl. Russischen lsten Grenadier- Regtments.‘ Zweier am Geburtstage der Kaiserin vorgefallenen Scenen,
| deren Augenzeugen wir waren und welche die Liebe des Va!kes
zu seinein angestammten Hetrrscherhause charafterisicen, glauben zu dúrfen. Als der Zug der Kaiserlichen
rige Großfürst Nikolaus befand, von einer Menge Menschen umringt, die sich an ihn herandrängten, seine Hände ergriffen, sie tit Küssen bedeckten, und ihm mit unvertennbarer Rüh- rung die jüßetten Worte zuriefen; der kleine Prinz, der diese Liebkosungen mit freundlich lächelnder Miene annahm, plau-
derte dabei ganz unbefanzen mit den näherstehenden Perso- nen, die zum größten Theile aus den niederen Volksklassen waren; als der Zug sich wieder in Bewegung selzte, erhob | sich der Greß{ürst von scinem Siße und grüßte die zurücktre- tende Menge auf militairishe Weise, indem er die rechte Hand
an seinen Strohhur legte, was einen unbeschreiblichen Jubel er- regte. — Auf der großen Maskerade sahen wir einen hochbe- jaÿrten Mann mir silbergrauem Barte, der sciner Kleidung nach
dem Landyolke angehören mochte, sich mit jugendlicher Rüstigkeit
bis in die vorderjien Reihen vordrängen, an denen die Kaiserl. Familie in der Polonaise vorúberzog. Mit freudestrahlenden Blicken wandte er sich sodann zu einem seiner Gefährten, und
| erzählte ihm mit sihtbarem Stolze, daß ihn der Batiusckka CGo-
¿ádar (Vater Kaiser) beim Vorúbergehen am Arme berührt habe. — Wir glauben, die einfache Erzählung dieser beiden Sce- nen spricht beredtsamer, wie alle Raisonnements, die wir damit in Verbindung bringen könnten.
Die zu Ehren des hochseligen Kaisers Alexander hier errich-
© tete Granitsáule ist nun von allen Bau - Gerüsten befreit und ' stellt sich in ihrer unübertresslichen Schönheit auf das Herrlichste ! dor. Nur der Sockel mit den daran sich befindenden Haut-Re- * liefs ist noch durch eine Umkleidung von Segeltuch den Blicken ' vershleiert. Jn den le6ten Tagen wurde das Riesen - Gerüste,
welches die Säule umgeben hatte, von vielen Schaulustigen er- stiegen, die sich) an dem herrlichen Panorama weiden wollten, welches sich von dort aus dem Auge darbot. Wer eine Jdee
von der Regelmäßigkeit unserer schönen Kaiserstadt gewinnen und © mit einem einzigen Blicke die ganze Umgegend derselben bis * Kronstadt und Tsarskoe-Selo umfassen wollte, fär den war es '' ein großer Genuß, auf der bequem hinan führenden Treppe den obersten Gipfel des Gerúüstes erstiegen zu haben. Ï fonnte man erst die gans Höhe dieses in seiner Art einzigen Monumentes ermessen. U
© die Peter - Pauls- Kirche ragen mit ihren goldenen Thurmspißen ' noch úber den Standpunkt empor, von dem aus man den Win-
Aber auch dort
r die nahe liegende Admiralität und
cer:Palast und das die andere Hälfte des Plaßes umsäumende folossale DeR des Kaiserl. Generalskabes tief unter sih zu Fü- pen liegen sah.
Jin Laufe des verflossenen Jahres sind in Rußland im
; raten 758 neue Werke im Druck erschienen, und zwar in Nus- i nischer 16, in Polnischer Sprache 25, ' Deutscher 68, in Lettischer und Estheischer 14, in Schwe-
Sprache 500, in Russisher und andern Sprachen
in Samogitischer 1, in
disher und Finnischer 4, in Französischer 35, in Englischer 2, in JFtaliänischer 2, in Lateinischer 47, in Alt-Griechischer 1,
| in Neu- Griechischer #1, in Persisher 1, in Hebräischer 40.
Frankreich. Paris, 20. Juli. Lord Granville und der Herzog von
| SHrias hatten gestern Nachmittag im auswärtigen Ministerium
eine Konferenz mit dem Grafen von Rigny. Um dieselbe Zeit
| trat der Marschall Soult das Kriegs-Ministerium an den Mar- \{all Gérard at; er wollte schon heute seine Reise nach dem Dept. des: Tarn antretea. Einem unverbürgten Gerüchte zufolge, | würde der General Schneider , Direktor der Personalien beim
E S E E E E T7 Et R E E ID R D
Berlin, Montag den 28îen Fuli
Eg p L L Lay Dr E L E E a ——
Kriegs-Ministerium, ebenfalls seinen Abschied nehmen. Für den Posten eines Unter-Staats-Secretairs bei jenem Departement be- zeichnet man jeßt auch noch den Deputirten Herrn Passy, der zwar nicht Militair, aber mit der Militair- Verwaltung ziemlich vertraut ist, weshalb er in der vorigen Session auch mit der Abstattung des Berichts uber das Kriegs-Budget beauftragt war. Die Oppositions-Blätter halten es für wahrschein- lich , däß, nachdem der Marschall Soult aus dem Conseil aus- geschieden, Herr Humann bleiben werde, in der Voraussebung, daß man nunmehr, zur Ausgleichung des Budgets, in eine Ver- minderung des Effektiv-Bestandes der Armee willige.
Es heißt jeßt, daß die Königl. Verordnung wegen der Er- nennung des Herzogs Decazes zum Gouverneur von Algier in den nächsten Tagen im Moniteur erscheinen werde.
Die Gazette de France sagt in Bezug auf die gegen- wärtige Lage der Dinge in Spanien: „Die Ankunft Karls V. wird die Revolution in Madrid befördern. ¿e Partei des Widerstandes wird dort wie in England überslügelt werden. Beide Länder werden nicht, wie Frankreich, von der Furcht vor der Republik zurückgehalten. Jn Madrid organisiren sich die Milizen im revolutionnairen Sinne, und die Wahl der Depu- tirten oder Procçuradores fällt im Geiste des Ultra-Liberalisrius aus. — Aus dem-Hauprquartier Königs Karl ist uns auf besonde- rem Wege nichts Neues egangen. Am Madrider Hofe soll die Nachricht von- dessen Ankunst große Bestürzung verursacht haben. Die Regierung besorgt jeßt, daß ihr von allen Seiten einne erstehen werden, auf die sie nicht gerechnet hatte. Es heißt, daß ein Secretair der Königin sich it einex Summe von 5 Mill. Realen aus dem Staube gemacht habe.“
Man schreibt aus Bayonne unterm {2ten d. M.: „Nach- dern män hier die Gewißheit erlangt hat, daß Don Carlos si in Elisondd befindet und dort von seinen Anhängern mit großem Jubel aufgenommen wordent ist, perhehlt man sich auch nicht die möglichen Folgen dieses Untertiehmens. Schon wähnte man, daß die Karlijten- Haufen im Begrisfe ständen, sich aufzulösen, und jeßt scheinen sie entshlossener als je zu seyn, das Feld zu behaupten. Es wird ihnen von hier aus viel Geld zugeschickt; auch erhalten sie eine zahlreicze Menge von Eguipirungs-Gegen- ständen. Rodil, dessen Ankunft sie erwarteten, ist noch nicht ein- getroffen; die Jusurgenten sind daher im Besiße von ganz Nar varra, denn Quesada kommt gar nicht in Betracht; er hat bis-
‘her weder Berechnungsgeist, noch Festigkeit, noch Hingebung
bewiesen, und er erscheint jedenfalls als ein zweifelhafter Anhän- ger der Königin. Man muß sich billig wundern, daß die Re- gierung das Kommando zur Unterdrúckung des Aufstandes in solche Hände legen konnte. Was die Karlisten anbetrifft, so werden sie ohne Zweifel den Enthusiäsmus, den das Erscheinen des Don Carlos in Elisondo erregt hat, fortzupflanzen wissen, und dies môchte ihnen mehr Vortheil bringen, als dic von ih- nen errungenen Siege. Man sicht hier der nächsten Zukunft mit der gespanntesten Erwartung entgegen.“
Der Courrier francçcats führt darüber Beschwerde, daß die Regierung mit ihren telegraphishen Nachrichten aus Bayonne so ausnehmend karg sey. „Die Ankunft des Don Carlos in Spanien“, äußert dieses Blatt, „ist von so großem Interesse für die Börse, daß das Stillschweigen des Ministeriums sich faum begreifen läßt. Don Carlos ist am 9ten in Spanien angekommen, und man fann in Bayonne innerhalb 24 Stunden Nachrichten aus Elisondo erhalten; sében wir aber auch 48 Stunden, so müßte die Regierung jest schon von dem unterrichtet seyn, roas sich acht Tage nach der RÚÜcfkehr des ‘Prinzen dort zugetragen hat. Will man uns vielleicht einwenden, daß die Regierung feine Kundschafter in der Karlistishen Armee habe? Eine solche Regierung wäre so gut wie keine. Und doch sind die ersten Ereignisse, die sich in den insurgirten Provinzen zugetragen haben, gerade die wichtigsten, da fie gewissermaßen den
Maßstab für die Zukunft abgeben. Soll die Gegenwart des Don Carlos erfolgreih seyn, so muß se vorweg wie ein eleftrischer Funke genuet und überall, wo sie bekannt geworden, den lebhaftesten Enthusiasmus erregt haben. Hat sih dagegen dieser Enthusiasmus bloß auf die Partei- Häupter beschränkt, bedarf es erst der Emissaire und Proclamationen, um das Volk zu begeistern, so darf man das Unternehmen des Don Carlos als gescheitert, und als eine bloße Erneuerung des Bürgerkrie- ges betrachten , der alsdann auch weiter keine ernstlichen Folgen haben würde. FJsst es unter diesen Umständen aber wohl er- laubt, daß die Regierung mit ihren Nachrichten so zurückhält und das Publikum in der Unwissenheit läßt ?//
Ein hiesiges Blatt findet sich durch dke Verhaftung des Banquiers Jauge zu folgenden Betrachtungen veranlaßt: „„Ist es nicht lächerlih, Herrn Jauge unter der Beschuldigung, daß er ein Haupt - Verbrechen begangen habe, gefänglich einzuzichen ? Fs es nicht mehr als lächerlich, die Ansicht zu verbreiten, Herr Jauge habe den Tod verdient, weil er Soldaten für Don Car- los angeworben, der der Feind unserer Alliirten, der Königin Isabella, sey? Erstens möchten wir wohl wissen, wann eigent- lich der Moment eintritt, daß man ein Alliirter Frankreichs wird. Ff der sogenannte Quadrupel - Allianz - Traktat jemals publizirt worden? Und wenn dies nicht der Fall ist, wie kann derselbe dann für die Bürger eine geseßlih bindende Kraft ha- ben? Wo sind denn aber zweitens die Soldaten, die Herr Jauge für Don Carlos angeworben, wo die Waffen, die er ihnen geliefert haben so? Es is doch eine herrliche Sache, wenn man ein Gesesbuch zur Seite hat, das man vorschüßen kann, um wenigstens momentan einen Banquier zu verhaften, g öffentlich intréguirt und eine neue Anleihe an die Börse
ringt.
Der älteste Rath beim hiesigen Königl. Gerichtshofe, Herr Hémery , is vorgestern Abend im 91sten Lebensjahre mit Tode abgegangen.
In den beiden ersten Quartalen d. J. sind gegen hiesige National - Gardisten nicht weniger als 1893 Disziplinar - Strafen M worden, und zwar im zweiten Quartale 61 mehr als im ersten.
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1834.
Der „Legitimisi“/, ein wöchentlich zweimal hier erscheinendes Blatt, is gestern auf der Post und im Redactions-Bureau con- fisçcirt worden.
Großbritanien und Jrland.
Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Siz tuns vom 18. Juli. Lord Wharncliffe trug heute, wie er schon angezeigt hatte, auf Vorlegung der die Erneuerung der Zwangs-Bill betreffenden Korrespondenz zwischen dem Lord-Lieu- tenant von Jrland und dem Englischen Ministerium an. Der Redner äußerte bei dieser Gelegenheit nochmals seine Verwun- derung über die Jndiscretion des Herrn Littleton und meinte, derselbe hâtte doch wehl aus Erfahrung wissen können, daß man Herrn O'’Connell kein Vertrauen schenken dürfe. Das Beneh- men des Lord Althorp aber schien dem Redner unerklärlich. ¿„¿Warum/‘’, sagte er, „ließ derselbe nah der Veränderung, die in der Ansicht des Lord - Lieutenants von Jrland vorgegangen war, den Grafen Grey auf die zweite Verlesung der Bill drin- en, so wie sie ins Oberhaus eingebracht war? (Hört, hört!)
m 7. Juli fand eine Debatte über diesen Gegenstand im Un- terhause statt, und Lord Althorp erklärte damals, daß die einge: brachte Maßregel die vollkommene Zustimmung des ganzer Ka; binets (höôrt, hört!) und überdies auch die vollkommene Zustizr- mung des Hauptes der Jrländischen Regierung habe. (Hört, hört!) Und doch zeigt es sih jeßt, daß der Marquis von Wellesley seine veränderte Ansicht schon vor dieser Zeit mitge- theilt hatte. (Hört, hört?) Dann hat sich auch der Kanz- ler der Schaßkammer darüber , zu erklären, aus welchen er sein Amt wieder angenommen hat. (Hört!) Aber ih glaube, daß er überhaupt keinen Grund hatrce, seine Entlassung einzureichen. Eine Regierutg muß nicht solche Schwäche zeigen ; sie muß, wenn ein Meinuttgswechsel nothwendig wird, darauf vorbereitet seyn, ihn zw vertheidigen. Ich hege hohe Achtung für den ehrenwerthen Cha
Gründen
rakter utid dic große Thätigkeit des Lord Althorp, aber ih kann doch der Arr und Weise, wie er das Unterhaus leitet, nicht beipflichten, Sein Plan scheint in fortwährendem Nachgeben zu bestehen. Es zièmte sih aber nicht, daß er sh aus anscheittender Furcht vor O'Connell auch nur um ein Jota von seiner ursprünglichen Abr sicht entfernte. (Hört, hört!) Er hätte demselben auf derr schlimmsten Fall hin Trok: bieten sollen. (Hört, hôct!) Es wäre die Pflicht der Minister gewesen, die Bill zuerst im Oberhause durchgehen und sie dann ihr Schicksal im Unter- hause versuchen zu lässén; dies härte dann dke “Veräntwörtlich- keit auf sich nehmen mögen, sle zu verwerfen oder ste verändert ins Oberhaus zurüzusenden. Man hat aber anders gehandelt, und Jhre Herrlichkeiten haben daher ein Recht, nah den Grün- den zu fragen, weshalb man so verfahren. Aber man sagt, daß der Grund in einem Privatschreiben liege, welches nicht vorge- legt werden kdane; ich begreife aber nicht, wie dies Schreiben, das so ernste Folgen gehabt hat, ein bloßer Privat: Brief ge- wesen scyn kann (höôrt!), und ih sche nicht ein, warum man dem Hause dieses Dokument vorenthalten will.“ Lord Melbourne widersezte sich dem Antrage aus dem von Lord Wharncliffe vorausgesezten Grunde, weil das verlangte Dokument eine bloße Privatmittheilung sey und man derglei- chen niemals dem Hause vorgelegt habe, obgleich, wie er be- hauptete, nichts so sehr zur Rechtfertigung des Verfahrens der Minister dienen würde, als die Veröffentlichung jenes Briefes des Lord-Lieutenants von Jrland. Zur Vertheidigung des Lord Althorp führte der Minister an, daß derselbe zwar Herrn Littleton zu einer Mittheilung an Herrn O'Connell authorisirt habe, daß dieser aber darin zu weit gegangen sey, so daß Lord Althorp eingesehen hätte, es würde ihm nun unmöglich seyn, die Bill in der Gestalt, wie sie dem Oberhause vorgelegt worden, im Unterhause durchzubringen; ferner versicherte der Redner, daß Lord Althorp am 7. Juli mit Recht im Unterhause habe crfláren kônnen, daß die Mapregel von dem ganzen Kabi- net genchmigt worden scy, weil sih zwar anfangs eine Spal- tung erhoben, später aber die Minorität der Majorität nachge- geben habe; erst nach jener Erklärung habe Lord Althorp erfah- ren, daß Hr. Littleton in seinen Mittheilungen an Hrn. O’Connell zu weit gegangen sey ; da nun aber die Klauseln der Bill, welche die Ab- dankung des Lord Althorp veranlaßt hätten , zurückgenommen worden seyen, so habe derjelbe, ohne sich deshalb dem Vorwutf der Jnkonsequenz auszuseßen, auf seinem Posten verbleiben kön- nen. Der Redner rechtfertigte dann das Verfahren der Mini- ster mit Hinsicht auf die Zwangs-Bill, indem er sagte, daß, wenn sie dieselbe in ihrer früheren Gestalt bis zur dritten Lesung ge- bracht hätten, die edlen Lor os gegenüber gewiß gefragt haben würden, ob sie im Stande zu scyn glaubten, dieselbe im Unterhause durch- zuseßen, worauf sie (die Minister) dann mit Nein hätten ant- worten müssen (hört, hört! von der ministeriellen Seite des Hauses); und gewiß würden die edlen Lords es ihnen sehr ver- argt haben, daß sie die Zeit mit einer Maßregel hingebracht, von deren Verwerfung sie im Voraus überzeugt gewesen. Schließlich erklärte der Lord, daß der verlangte Brief in keinem Staats - Bureau vorhanden scy, und in Folge dieser Erklärung meinte auch Lord Ellenborough, daß auf Vorlegung dessel- ben nicht gedrungen werden könne, und Lord Wharncliffe nahm daher, nachdem Graf Grey noch Einiges zur Vertheidigung des Lord Althorp gesagt hatte, namentlich, daß er denselben aufs dringendste aufgefordert habe, sein Amt beizubehalten, seine Motion wieder zurück.
Unterhaus. Sikung vom 18. Juli. Die Jrländi- he Zwangs- Bill, die jeßt von den Blättern abwechselnd auch, nach der von Herrn O’Connell ihr beigelegten Bezeichnung, Jr- ländische Friedens - Erhaltungs - Bill genannt wird, wurde, mit Weglassung der vom Grafen Grey vertheidigten drei ersten Ar- tifel, auf den Antrag des Lord Althorp zum erstenmale verle- sen; es stimmten 140 für und 14 Mitglieder gegen dieselbe. Als Gegner der Maßregel erhoben sich nur die entschiedersten Radikalen, namentlich die Herren Fergus, O’Connor und Sheil. Herr O’Connell, dem die hiesigen Blätter jeßt den
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