1834 / 208 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Königliche Schauspiele.

Montag, 28. Juli. Im Schauspielhause: Zum ersten- ïaale wiederholt: Die Günstlinge, Original-Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch-Pfeiffer.

Dienstag, 29. Juli. Im Schauspielhause: Die Braut, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber.

Königsstädtisches Theater. Montag, 28. Juli. Helene, Charakter - Gemälde in 4 Ak-

tei, von Bauernfeld. Hierauf: Glückskind und Unglücksvogel, Lußspiel in 1 Akt, von L. Angely.

Neueste NaäaGrihten.

Paris, 21. Juli. Das Journal de Paris berichtet, daß die Regierung durch den Telegraphen Nachrichten aus Ba- vonne vom 19ten erhaiten habe, wonach man dort um diese Zeit wußte, daß der General Rodil mit seiner in drei DiviLonen gerßeilten Armee in Puente de la Repyna (einem kleinen Flecken in Navarra, an der Arga, 4 Lieues südwestlih von Pampelona) stehe und im Begriffe sep, seine Operationen zu beginnen. „Ein Privat-Schreiben von früherem Datum/“/, fügt das gedachte Blatt hinzu, „meldet, daß bei der bloßen Annäßerung des Generals Rodii die Junta von Elisondo in größter Unordnung entfiohen sey.“ (Diese Meldung scheint sehr der Bestätigung zu bedür- fen, wenn man erwägt, daß dessen ungeachtet die Spanischen Fonds an der hiesigen Börse um 4 pCt. gewichen sind. Siehe unten.)

Das eben erwähnte Schreiben aus Bayonne vom 16. Juli lautet in Wesentlichen also :

„Rodil hat am 13ten in Puente | de la Neyna die erste Musterung über seine Truppen abgehal- | tenz sein Armee-Corps soil aus 20,000 Mann und 2000 Pfer- |

C S E

SAG

den bestehen. Der erste von ihm erlassene Befehl hat übrigens bereits 18 Personen, die zu der Uebermachung desselben beige-

tragen, das Leben gekostet. Jeder Alcalde oder Corregidor, der einen solhen Befehl einer benachbarten Gemeinde mitgetheilt hat, ist auf Zumalacarreguys Befehl erschossen worden. Don Carlos hat mit der Junta von Elisondo diesen Ort verlassen, um sein Hauptquartier im Thale von Ulzama aufzuschlagen. Rodil wollte am l4ten Elisondo besetzen.‘

Das Journal de la Guienne meldet dagegen aus Ba-

| yonne vom 17ten: ¿Don Carlos befand sich am 16ten in Bar- | rana3, wo er mit der Musterung seiner Truppen beschäftigt war.

Mean versichert, er habe sich bereits auf Pampelona in Marsch escbt.‘

9 “Die Gazette de France will sogar wissen, daß die Re-

gierung schon durh den Telegraphen die Nachricht von der Ankunft des Don Carlos vor Pampelona erhalten habe. (?)

Herr Auguet de St. Silvain, ein Franzose von Geburt, der den Don Carlos auf seiner Reise durch Ferankreich begleitet hat, ist von ihm zum Brigadier und Baron de Los Vallès er- nannt toorden.

Der Marschall Soult hat seine Reise gestern angetreten.

Es heißt, daß auch der General Pelet, Chef des Kriegs- Depots, scinen Abschied genommen habe.

Die Deputirten versammeln sih zu der bevorstehenden Ses- sion am 30\ten d. M. bei verschlossenen Thüren in ihrem ge- wöhnlichen Sißungs-Saale, um durch das Loos die große De- putacion zu wählen, die am folgenden Tage dem Könige entge- gengehen soll. Am Z31sten eröffnen Se. Majestät in Person die Session. Die Geschäfte selbst werden ohne Zweifel schon am {sten August beginnen. Die Pairs-Kammer braucht zur Bildung ihrer Buregus und zur Ernennung der Kom- mission für die Adresse nur cine einzige Sißbung. Die

| Neap. 93. 19.

Deputirten-Kammer dagegen theilt sich zunädst in 9 Bu reaus, um die Verificirung der Vollmachten ihrer sämmtlichen Mitglieder, deren Zahl sich in diesem Augenblick wegen der dop; pelten Wahlen auf 446 beschränkt, vorzunehmen. Nach dieser Operation, die mindestens 3 oder 4 Sigungen hinwegnimmt, erfolgt die Wahl des Präsidenten für die ganze Dauer der Session. Ebenmäßig werden die 4 Vice-Präsidenten, die 4 Secretaire und die beiden Quästoren ernannt. Die gegenwär; tigen beiden Quästoren, Graf Delaborde und Clément, ver- lieren ihr Amt, da die Kammer durhweg erneuert worden if;

| sle können indessen wiedergewählt werden. Sobald die Kammer

definitiv konstituirt worden, ziehen die Deputirten sih in ihre

| resp. Bureaus zurü, um die mit der Abfassung der Adresse zu

veauftragende Kommission zu wählen. Leßtere, der sich der Prä- sident anschließt, und die mithin aus 10 Mitgliedern besteht, stattet ihren Bericht ab, und die Berathung beginnt unmittelbar darauf in ôffentlicher Sißzung. Schon jeßt werden im Saale die Vorbereitungen zu der Königl. Sißung getroffen.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 105. 50. fin cour, 195. 60. 3oroc. pr. compt. 7. 50. fiu cour. 75. 60. 5proc. 5proc. Span. Rente 584. Z3proc. do. 39. Cor- tes 301. Ausg. Span. Schuld 16.

Frankfurt a. M., 24. Juli. Desterr. 5proc. Metal.

99, 987. 4proc. 8977 89%. 2eproc 537. Lproc. 235. Yr Bank - Actien 1518. Br. Part. - Oblig. 1394. Br. Loose zu 100 Gulden 208. Br. Preuß. Präm. -Sc. 565. Br. do. 4proc,

Anl. 941. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 94%. 94,7. Poln, Loose 655. 652. 5proc. Span. Rente 61. 602. Iproc. do. perp, Al. 402.

Stedacteur Latte. R Tze

GKedrucki bei A. W. Hayn.

G p I an L L E S T L I TIUREIT H

Befanntmachungen. |

Bekanncmachun

O : l : l &n unserm Depositorio befinden sich seit länger als | lologischen Seminar in Giessen angestellte Herr Ver- fasser , liefert mit diesem sein erstes Werk im Gram-

56 Jahren folgende Teftamente : -

1) des Billereur Johann Daniel Boetticher und dessen Eheäattin Friederike, geborne Junge, vom 10. Seprbr. 1766;

2) der Regine Elisabeth Boettichèr , verwittweten Freichulze Oeßerreich zu Schwachenwalde, vom 4. De- cembir 17685; ‘3 : 3) der «Hauptmann Gottlieb George Adolph v. d. Go'zichen Eheleute, vom 26. Octbr. 1776;

4) des Elias Kastner, vom 17. Juni. 1768;

5) des Elias Kastacr, vom 17. Juni 1768; :

( 6). des Schäferêaech;s Iohann Krügér, vom 8. Juni T :

7) der Sophie Michaelis, aebornen Koenirg oder

Kroctiing, vom 21. Februar 4771;

8) d:s Lieutenants Carl Friedtih von Loosen und dessen Ehegattin Charlotte Chriftine, geb. v. Storcke ;

9) des 9eichael Marquardt, vom 10. Novbr. 4771; stung; besonders der Kirchen - Historiker findet wichtige

40) der Hozpitalitin Dorothea Mügel, verroittweten Paul Vécêer, vom 46. Decbr. 1775;

41) der Wittwe Preßel, de 4766;

12) des Ern David Pfloeber, P'oeßer, oder Floeßer- schen Eßheleure, com 25. Mai 1764;

13) der Wittwe des Predigers Rartig, Anne, gebornen Bernholz zu Isingtr, voin 23. Octbr. 1737;

14) der Anne Catharina Rhicns, deo 1766; t 15} dos Iohang Salomou Schumann vom 20. Za- nuar 4776 ; i

45) der Nezine Vogel, verwittweten Adam Toppen, vont 27. Septbr. 1172: 5 :

17) der Euphtone Eliszbeth Kisimacher, verwittweten Vrediger Battichen, vont 48. Mai 1757 ;

18) des Züunmermeißers Christoph Wilcke zu Beyers- dorfff,- vom 26. August 1777; ' 19) ter Hauptmann v. Küßow, Charlotte Juliane, gebornen v. Eydow 41 KMoxin ;

20) der Actuarius Vogtschen Eheleute, vom 23. Oc- tober 4759; : :

24) der I2agfer Marie Charlotte Wilckens.

Ale unbcfkannte Interessenten werden bierdur auf- gefordert, binnen 6 Monaten ihre Anträge auf Erdff- nung dieser Testamente bei uns zu machen, widrigen- faüs von Amts - Wegea zur Ermittelung etwaniger frommen Vermächtnisse Einsicht derseiben geuommen rverden gr 10, un e

Byriz, den 26. Juni - -

"* Fögigl. Land- und Stadtgericht.

Bekanatmachung _

Es is die Fortsezung dec nothvendigen Subhasia- tion des in der Freien Standes-Herrschaft Militsch be- lezenen, {um Fidei-Commiß-Verbande Militsch gehöri- gen Nittergutes Grebline verfügt worden. Die Sub- haftarioné-Taxe dieses Rittergutes aus dent Jahre 1829 hetrégt 42,541 Thlr. 15 sgr. 4 pf.

_Die drei Ala, Reute, von denen der leste|

emtorisch is, stehen his a m 25. April 1834, am 28 ul 12894, am 3 November 1834, ormittags 10 Uhr, vor dem Justizrathe Cleinow an unserer Gerichtêfielle an. : , :

Es hat der Meii- und Bestbietende, wofern nit a?esegliche Umstände eine Ausnahme zulassen, den Zu-

chlag zu gewärtigen. e Vie auf enommene Taxe fann bei dem Königl. Ober-Landesgerichte zu Breslau, so wie bei uns einge- sehen werden.

Militsch, den 25. November 1833. ; Reichsgräflich von Maltßan Standesherrli-

ches Gericht. E, Cleino'w.

E E N S I GE O M D R M I I S A RAUZI I A

Literarische Anzeigen.

Neu erschienene werthvolle Werke für Bü- cherfréunde und Leihbibliotheken.

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Schulgrammatik®ë der lat. Sprache, von De. F. W. Otto. 1834. Preis 275 sgr. Der durch seine Werke bekannte und jeßt am phi=-

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Im Repertorium der gesammten deutschen Litera-

tur für das Jahr 1834, von E. H. Geréêdorf, Lr.

Bd., Heft 1., 4. und 5,, befindet sich eine Recension

Uber dieses Werk, und wollen nur, da uns bier der

Raum nicht acftattet, dieselben vollständig abzudrucken,

die Schlußworte über Thl. 2 angegeben, welche mört-

lich also laucen« „Die Sprache hat der Dichter schr in seiner Gewalt, den Dialog nicht minder, und die

Volfsscenen von Fischern, Bauern, Bürgern sind vor-

¿ireflih. Gleich die Ersie, welche an Hamlets Tod-

tengräbersczne erinnert, wird den Leser einnehnien.“

Bernhard, Herzog von Weimar. Trauer- spiel in 5 Aufiügen. Voa Ern| Will?omm. 1833 Preis 225 sgr.

ÎÍn der wichtigen Zeichnung der Charaktere hat der

Dichter eine soihe Kenntnis des menschlichen Her-

zens an den Tag gelegt, in dem Ganzen soriht sich

ein so tiefes Gemüth aus, daß sich jeder Leser freund- lich angesprochen und befriedigt fühlen wird.

Julius Köhn. Eine Novelle von Ernfi Will- fomin. Preis 1 Thlr. 15 sgr.

Dieser Roman, der auch die Beachtung des Psycho-

die Preußischen Staaten.

funfc zu gd=äbren, welche in häuslichen, geselischaft- lichen und Geschäftsverhältnissen den Beisland kundiger Männer wünschenswerth machen. Die alphadetish geordueten Artikel werden aus allen Wissenschafien und Künften das allgemein Brauchbare und NÙx- lihe aufnehmen, und so wird das gesammte Werl bald als erfahraer Arzt, bald als kundiger Sachwalter, dann wieder als Physiker, Ockonom, Geschäftsmann u. s. w. dem Hülfe suchenden Leser darbieten, was er unmittelbar anwenden fann. :

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Leipzig, im Juni 4834. :

Breitkopf & Härtel.

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oon Professor Ofen. Eufte Lieferung, Preis 18 Ky. 5 gr. odex 61 sgr. Die zwölfce Lieferung crscweint in 14 Tagen. Ferner ist, hiezu gehörend, kürzlich erschienen: Abbildungen zu Oken's Naturgeschichte. Thierreich, erste Lieferung. 10 Tafein Abbildungen, nebst 2 Bogen Text. gr. Folio, Velinp., Preis 1 Fl. 15 gr. oder 18{ sgr. Beide Werke bedúrfen keiner Empfehlung, ste sind

logen verdient, zeugt von dem glücklichen Talente des Verfassers in der Luffassung und Deutung der Er- scheinungen des Lebens. (Lausih. Magaz. 1833. Heft 4.) Belufigungeu und Reisen etnes Todten. Ein humocist. Roman von Ernft Ortlepp. 1834. Preis 1 Thlr. 10 sar.

Der humori. Romans von Orclepp dürfie bei den so wenigen Erscheinungen dieser Art, ebenfalls mit Interesse gelesen werden.

Züge aus dem Pfaffenthum der Deutschen

imMittelalter, von Dr. Rauschnik. Preis 1 Thir. 15 sar. (is in der allgemeinen Kirchenfz. 1834. G. 421. hdchs vortheilhaft beurtheilt.)

Die günstige Aufnahme seiner Geschichte des Gür- gerthums und Staädteweseas (in der hi. Taschenbi- bliothef) veranlaßten den Verfasser auch eine Ge- schichte der deutschen Geistlichkeit im Mittelalter zu bearbeiten. Der bekannte Verfasser liefert auch mir déesem Werke etwas Interessautes.

Ankündigung und Einladung zur S Subscriptieon. “Im Verlag der Unterzeichneten ist erschienen : Vas Hauer on,

Vollständiges Handbuch praktischer Lebens- fenntnisse _für alle Stände. In monatlichen Lieferungen von 9 Bogen gros Ofiav zum Subscriptions - Preise von

Jo, Luzacii in Andocidem auimadversiones: item

Sechs Groschen. (73 \gr.)

nounnulla ex codicibus Mss. excerpta, Iterum com, Dieses Werk, dessen erste Lieferung bereits auëge- anunotationibus edidit Carolas Schiller, Phil. Dr. geben ift, umfaßt die praktische Seite des Lebens

4534. Preis 1 Thlr, Um den mehrfachen Anfragen zu begegnen, haben wie das fúr jeden Philologen brauchbare Werk wieder herausgeben lossen. :

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Im Verlage des Unterzeichneten erscheinen im Oc- tober diescs Jahres und nimmr in Berlin Subscr1pt. darauf an: die Stuhrsche Buchhandlung, Schleß- plaß Nr. 2:

Sämmtliche poetishe Werke von Johann Heinrich Voßs. Herausgegeben von Abraham Voß,

Professor in Kreuznach.

Nebst einer Lebensbeschreibung und

Charafterisßif : von Dr. Frdr. E. Theod. Schmid,

Oberlehrer am Gymnastum zu Halberstadt. Einzig rechtmäßige Original- Autgabe in

: Einem Bano Auf hönem Patent - Velin - Papier, mit einem herr- lichen, in Scahl geßtochenen Bildnisse des Dichters ; und dessen fac sìimile.

Seit Erscheinen der Werke eines Schiller und Kör- ner in Einem Bande war es der wärmste Wunsch 0 vieler Freunde und Verehrer des Dichters der tref lichen Luise, eine vollständige Ausgabe seiner Original -Wéerke in Einem Bande zu besigen, die sich denen jener großen Männer anschließt. Mix Freu- den unternimmt es daher der Verleger, dem Publikum einen vertrauten Liebling in neuer Gestaltung wieder- zugeben, den gewiß jeder freundlich willkommen heißen wird. Wem follten die {önen fkräftiaen Volkslieder,

täglichen Leben abzuhelsen" und in allen Fällen Aus-

B

die noch täglich aus hundert Kehlen ertönen, wem eine

m Verlage der Buch- und Musifhandlung von,

liebliche Dichtuna, wie die der gefeierten Luise, unbee fannt scyn? Jeder, der nur einigermaßen mit un- sern deurschen Classifern vertraut is, verehrt Voß als ein leuchtendes Geftirn erster Givße an unserm deute hen poetishen Himmel!

Das Publikum erhait in dieser Autgabe einen Schaß, der durch innern Werth, fo wie auch dur dußere Ausstattung eine der schönsten Zierden jeder Bibliothek syn wird. Das Werk zerfäUe in 5 Ab- cheilungen, nämlich :

1) Die Biographie und Charakteristif; 2) Idyllen (Luiseund kleinere Jdyllen); 3) Lorishe Gedichre (Oden, Elegien, Lit der, vermischte Gedichte u. EÉpigrammc); 4) erläuternde Bemerkungen; und 5) im Anhange, die ersten Entwürfe, verschie dene Lesarten, und Achnliches, was dem kritischen Leser schr wiilkommen seyn wir. 4

In Hoffaung eíner reichen Theilnahme, die das Pu- blifum d esem Unternehmen schenken wird, if der Subscripions. Preis nur auf 27 Thlr. festgesenr wor- den (also uo, nichc die Hälfte des Preises der biéherigen Ausgaben), der bis zum Ersche nen des Weikes gilc, wo alédann unwiderrufllich der um + erhdhre Ladenpreis eintrite. Es bedacf wohl faumt einec Erwá nuna, daß bei gegenwärtiger Aute gabe nurdiepoetishen Original-Dichtungen einbegrifsen, die Uebersezungen dagegen auëgeschiefen siad. Einige noch unaëdruckce Gedichte sollen an den passenden Orten eingeschaltet wet- den. Auch mache ich das Publikum im Voraus auf die Biographie und Charakteristik bejonders aufmefsam, die als eine roerthvolle Arbeit, aus der

fundigsien Feder geflossen, viel Interessantes darbietet. Das Werk dürfte ju Ende Oc;ober ausgegeben wer: den. In alien soliden Buchhandlungen werden Ve- stellungen angenommen nb Probeblätter ausgegeben. Leipzig, im Juni 1834. ï Immanyuel Müller.

Bei Ferd. Dúmmler in Berlin (unter den Lin- den Nr. 19), is so eben erschienen und in allen guten Buchhandlungen zu erhalten: :

Liebetrut, Fr., die Ehe nach ihrer Idee

und nah ihrer geschichtliven Er.twid: F

lung (insonderheit der Scheidung und ver zwei ten Ede Geschiedener) vom allgemein- wissenschaft: lichen und vom christlich-theologischen Standpunkte, Nebst einem Vorwort von Dr. August Hahn. ar. 8vo. 15 Thlr.

Der Verfasser berrachiet die Ehe sowoh{ nach ihret F Idee, als nacy ihrer geschichtlichen Entwicklung. Dort |* zeigt. er, was die Ehe nab der Idee Gottes i und} seyn soll, hier roas sie unter den Störaiugen der Sünde} * r Anführer melden, die Meine Sache vertheidigen.

theils wieder ward, theils noch werden sol. In jenem Theile findet die Ehe mehr ihre ideale und philoso- phische Würdigung, hier mehr die hifiorische und rher- logische. Indeß ist die Arbeit ‘des Verfassers nicht allein ín der hiermit angedeuteten Hinsicht von allge

mein gültigem Juteresse; er sucht nicht allein nachzw f

weisen, wie die ideale und philosophische Beobachtung der Ehe, mit derjenigen, zu welcher die göttliche Off-n- barung leitet, eine und dieselbe if; er zeigt nicht allein wie die durch die Sünde gestöorte Ehe durch die Ge genwirfung der Gnade im Geseß und durch die vor

bereitende Heilz-Unstalt ta alten Bunde, n4cchmalt f aber durch die Volendung der Lehre im Chrifter F thum, und durch die entsprechenden Einrichtun Ff gen der chriflihen Kirche ihrer ursprünglichen “dee F

wieder näher geführt wurde: sondern er legt auch frei

müthig und bescheiden das noch unvollend/te, mannig: |

fa geflörte Bild der Ehe und der ehelichen Prar!s der Gegenwart in firhlicher und staatörechtlic Hinsicht dar, um so die realen Obliegenheiten ab 9 leiten, welche die Kirche zu erfüllen hat, um sich tres

and A ter Wirksamkeit der Gnade zu leihen und Þ

(0 die fortschreitende Verwirklichur'g der ihr vertrau- ten Idee der Ehe sicher zu stellen. So dürfte also

eregetische Begründung, sondern ganz vorzüglich auch in firchlich- praktischer Hinsicht beachtenswerth seyn, und überhaupt einem weiteren Kreise von ernfig ¿sinn-

ten Lesern, denen das Heil der Menschheit ur¡d dié f

Würde der Kirche am Herzen liegt, sicch empfet,len.

So eben is erschienen und bei Haupt & Voget H

in Hamburg zu haben:

Tabellarischer Status sämmitlicher See-Assecuranz-Compagnien in Hambur nebst Uebersicht der Geschäste derselben im Jahre 154-

Preis 1 Mark.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

1834.

208. Berlin, Dienst@s den 200% A uli E E S G B E I K E S S I T E R E R T R R E R ZI O S R S R E E I E S R R T I I D I E E E O L I C M S E A S B E E E E T T T Err ID N On F 7 == ——== = E = == ==ck= e E E —————— ————————— E E

Amtl1O2 Nar Olten Mont des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben dem evangelischen Kantor und Schullehrer Po stel zu Parchwiß das Allgemeine Ehren- zeichen zu verleißen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Häuéler Rother zu Altewa!de, im Regierungs-Bezirk Oppeln, die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.

Das heut ausgegeben werdende 15te Stück der Gese6-

Sammlung enthält unter:

Nr. 1539. die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 2. Novemßher 1833, den Abdruck der ständischen Gutachten und Petitionen betrefsend ;

1540. das Gese über die Termine bei Wohnungs-Mieths- Vertrágen, vom 30. Juni d. J.;

-. 1541. die Verordnung wegen Vereinigung der General-

Kommissionen zu Königsberg in Pr. und Marien-

werder mit den Regierungen der Provinz Preußen,

vom 30sten desselben Monats;

die Verordnung von demselben Tage, wegen des

Geschäftsbetriebes in den Angclegenheiten der Ge-

meinheitstheisungen, Ablösung und Regulirung der

gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse, als Anhang zu der Verordnung vom 20. Juni 1817 und dem Ge-

see vom 7. Juni 1821;

¿- 1543. die Allerh dhste Kabinets-Ordre vom l14ten l. M., wegen der Bürgschaften der Ehefrauen im Herzogthum Westphalen, im Fürstenthum Siegen und den Graf- schaften Wittgenstein.

Berlin, den 29. Juli 1834. Debits-Comtoir der Allgemeinen Geseß-Sammlung.

m pad

dL | S S)

-

Angekommen: Der Fürst Herrmann zu Wied, von Neuwied.

Zeitungs-Nachrichtem n s [0.0 b.

Frantrei d.

Paris, 21. Juli. Der Päpstliche Geschäftsträger hatte | vorgestern in Neuiily eine Audienz beim Könige. | Man glaubt, daß weder der General Haxo noch Herr Passy | sh dazu verstehen wrden, das Amt eines Unter-Staats-Secre- | tairs beim Kriegs-Ministerium zu übernehmen. Wahrscheinlich

wird jelzt der General Saint-Cyr-Nugues zu diesem Posten er- | nannt werden.

Die Gazette de France enthält die Namen der 83 Pairs, | deren Ernennung nach der lesten Revolution für ungültig er- } fläit wurde, so wie der 100 Pairs, die in Folge der Verweige- | rung des Eides aus der Kammer ausgeschlossen worden sind. Eben dieses Blatt glaubt, daß die Herren Sauzet, Henne- Ï quin, Berryer und Janvier in der nächsten Session der Depu-

tirten - Kammer eine General- Amnestie fúr alle politischen Ver- Ï brechen verlangen würden. E Der Mejsager giebt heute ein angeblich von Don Carlos Ÿ aus Elisondo vom 12. Juli datirtes Amnestie-:Dekret mit dem Vemerken, daß der Spanische Text desselben ihm vorliege. Das Ï Dekret besteht aus folgenden 6 Artikeln: „Art. 1. Mit Vor- behalt der Rechte eines Dritten, werden alle Generale, Corps- Chefs, Offiziere und Gemeine amnestirt, die in Navarra und * Biscaya innerhalb 14 Tagen, und in den übrigen Theilen der © Halbinsel binnen Monatsfrist die Waffen niederlegen, Meine le- * gitimen Rechte anerkennen und sich bei Mir oder bei einem der Art. 2, Die Generale, Corps-Chefs und Offiziere, die dem vorigen Art. ge- nügen , sollen die Aemter, Würden und Decorationen behalten, die sie vor dem Tode Meines erhabenen Bruders, des in Gott ruhenden Königs Don Ferdinand's VI!l., inne hatten. Art. 3. Die Unteroffiziere und Gemeinen, die für die Dauer des jeßigen

ace èdt Li I D E R L E 7 R

| Krieges in Weeinem Dienste niht bleiben wollen, sollen sofort

ai rtlzs

ihren unbedingten Abschied erhalten, und diejenigen, die unter Meinen Fahnen zu bleiben Willens sind, sollen gleich nach been- * digtem Kriege entlassen werden. Art. 4. Die in den vorigen Artifel mitbegrifsenen Sergeanten und Korporale, die auch noh nah Beendigung des jeßigen Krieges in Meinem Dienste bleiben wollen, sollen um einen Grad befördert werden, und den Gemeinen sollen, bei der Festse6ung ihrer Remuneration oder ihrer Pension, 4 Dienstjahre zu Gute * gerechnet werden. Art. 5. Der 1ste Artikel soll auch auf alle Chefs, Offiziere und Gemeine der unter dem Namen der Ti- * raisleurs der Fsabella, Bergjäger, Stadt - Gardisten, Peseteros u. f. w. bekannten Corps, die sich zur Unterstüßung der Sache der Usurparion gebildet haben, Anwendung finden. | Jeder Corps-Chef, der mit allen oder mit einem Theile der un-

Steg

Ï ter sei i i i iner j diese Schrift nicht allein in philosophischer und histo- | At seinen Befehlen stehenden Truppen in die Reihen Meiner

rischer Hinsicht, nicht allein durh reintheologische und F

rmee übertritt, gewinnt für diesen außerordentlichen Dienst * einen Anspruch auf neue . Gnadenbezeigungen von Meiner | Seite.‘ Db nicht dieses ganze Aktenstück apocryphisch ist, ' muß sich in den nächsten Tagen ausweisen. Auch die Quoti- dienne erklärt übrigens, daß dasselbe ihr in der Ursprache auf direktem Wege zugegangen sey.

i: Der Banquier Jauge is noch niht wieder auf freien Fuß geseht worden. Während im Journal du Commerce die Art und Weise, wie dessen Verhaftung bewirkt worden, nämlich bei hellem Tage an der Börse, stark getadelt wird, liest man Über die Verhaftung selbst im Rénovateur Folgendes: „Der 79e Art. des Straf-Gese6buches, auf den die Regierung sich beruft, könnte nur in Anwendung kommen, wenn Frankreich mit

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Don Carlos im Kriege begriffen wäre, Ein solcher Krieg exi- stirt aber niht. Schon seit einem Jahre wehet das Panier des Don Carlos» in allen Provinzen des ndrdlihen Spaniens, ohne daß die diesseitige Regierung auch nur einen Flintenschuß deshalb anbefohlen hätte. Eben so wenig läßt sich die Verhaf- tung des Herrn Jauge durch den Quadrupel - Allianz - Traktat rechtfertigen; denn abgesehen davon, daß dieser Traktat noch nicht publizirt worden ist, mithin súr die Bürger , die ihn nur dem Namen nach kennen, nicht bindend seyn kann, geht auch der Kriegs-Zustand ipso käeio nicht aus. demselben vor. Auch erklärte ja der Moniteur noch vor wenig Tagen, daß, un- geachtet der Ankunft des Don Carlos in Spanien, die Inter- ventions-Frage im Minister-Rathe nicht einmal berührt worden sey. Was will man vollends mit dem 92sten Art. des Straf, Geseßbuches sagen? Herr Jauge hat weder Soldaten ausgeho- ben noch ausheben lassen; auch hat er ihnen weder Waffen noch Kriegs - Munition geliefer. Sein einziges Verbrechen besteht darin, daß er eine Anleihe für Don Carlos úbernommen hat; und hierin hat er bloß gethan, was unter der vorigen Regierung Herr Guebhard für die Cortes, Herr Laffitte für Columbien, und ein drittes Haus für Griechenland thaten. Gegen fein ein- zigos dieser Häyser ist damals das Straf-Gesesbuch geltend ge- macht worden, und konnte es auch niht. Niemand ist verhaf- tet worden; warum jeßt Herr Jauge? Hier findet eine Mora- litáts-Frage ihren natürlichen Plas. Soll das Publikum glau- ben, daß Herr Jauge wirklich {uldig it, so müßte das Mini- sterium zunächst klar beweisen, daß feines seiner Mitglieder oder keiner seiner Unter-Beamten bei der Verhaftung jenes Ban- quiers ein pecuniáres Jnteresse gehabt habe. . Dies zu beweisen, möchte aber seh® schwer seyn.“

Das in Marseille erscheinende republikanishe Blatt „Le peuple souverain““ vom 16ten d. M. berichtet Úber ein Tags zuvor daselbst stattgehabtes Handgemenge zwischen einigen Hand- wetkern und einem Detaschement Stadt-Sergeanten, bei welchem einer der ersteren ums Leben gekommen is, Die Erzählung des gedachten Blattes verdégnt zwar b-i der Farbe, die es trägt, kei- nen unbedingten Glauden, vielmehr {äßt sich annehmen, daß dasselbe in etwas zu starker Farben aufgetragen habe; indessen ergiebt sih doch auch aus cinem ministeriellen Blatte jener Stadt, daß der ums Leben gekomruene Handwerker absicht- lich erschlagen worden ist, weshalb denn auch die Be- hôrde nicht bloß den Stadt-Sergeanten, der sich desselben schul- dig gemacht, hat verhaften lassen, sondern das gesammte Corps der Stadt- Sergeanten vom Amte s2äpendirt har. Der Lieute- nant, der dieses Corps kommandirte, hat sofort seinen Abschied genommen, und gegen den Polizei-Commissair Negre, der ein Au- genzeuge der Begebenheit war, ist eine Untersuchung eingeleitet wor- den. Die Leiche des Verunglückten war einen ganzen Tag über dent: lich ausgestellt, und zwar so, daß die dem Verstorbenen beigebrach- ten Wunden sichtbar waren. Durch einen tiefen Hieb Über dem linken Auge war dieses aus seiner Höhle getreten; an der rech- ten Hand fehlten 4 Finger, und mehrere tiefe Wunden sah man am Halse, am Schuiterblatte und auf der Brust; eine derselben war gerade durchs Herz gegangen. Jn wie weit der Verun- glückte sein Schicksal selbs verschuldet, ergiebt sich aus dem Be- richte nicht; vielmehr wird in demselben behauptet, daß mehrere Handwerker, nachdem sie sich im Meere gebadet, singend zur Stadt zurücfgekehrt, auh im Begrißse gewesen wären, sich zu trennen, um slch nah ihren Wohnungen zu begeben, als sie von einem Trupp Stadt-Sergeanten angegriffen worden wären. Der gewaltsame Tod des einen Handwerkers hat übrigens unter den dortigen Einwohnern eine große Gährung verursacht, die durch die Ausstellung der Leiche noch vermehrt wurde. Bei dem Be- grábnisse ist es indessen vollkommen ruhig hergegangen, obgleich fast die gesammte Arbeiter- Klasse ihre Werkstätten verlassen hatte, um sich dem Zuge anzuschließen. Nirgends ließ sich ein Polizei- Agent oder ein Gendarm blicken. Auf dem Kirchhofe mochten sich woh! nahe an 20,009 Menschen versammelt haben. Nach- dem der Körper in die Gruft gesenkt worden, wurden mehrere Standreden gehalten, worauf die Menge sich s{hweigend verlief.

Großbritanien und JFrland.

Parlaments-Verhondlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 18. Juli. (Nachtrag. ) Lord Althorp erhob sich und sagte, er wolle jest dem Hause seine Gründe súr die Erneuerung eines großen Theils der Jrländischen Zwangs - Bill vorlegen. Wie zweckmäßig dieselbe für jenes Land sey, gehe daraus hervor, daß in der Zeit, wo sie in Wirksamkeit gewesen, die Zahl der Verbrechen sich sehr bedeutend vermindert hätte.

¡Es is iedoch nicht meine Absicht‘/, fuhr der Nedner fort, „die Erneuerung derjenigen Klauseln, die sich auf die Beschüßung der Zeugen und die aufrührerischen Versammlungen bezichen, zu for- dern, sondern nur den Theil der Bill vor das Haus zu bringen, der den Lord-Lieutenant ermächtigt, einen Distrikt, wenn er es für ndôthig hält, in den Aufruhr-Zustand zu erklären, und in einem sol- che Distrifte alle Versammlungen, die niht vom Ober-Sheri des Landes oder mit sciner Bewilligung zusammenberufen sind, als un- geseßlich zu betrachten. Fch bin Überzeugt, daß jene Verordnungen gewaltsamer erscheinen, als es der gewbhnliche Zustand des Landes erfordert (hôrt, hôrt!), und wenn man eine so außerordentliche Ge- walt bewilligte, so dürfte es nur für eine kurze Zeit geschehen; ich schlage daher vor, die Bill ohne jette Klauseln bis zum 1. August des nächsten Fahres zu erneuern. Die Gründe, weshalb ich die Úbrigen Theile der Maßregel nicht befördere, besichen außer dem, was ich bereits so eben erwähnt, auch noch darin, daß, wenn die Minister ohne außerordentliche Gewalten sich für die Sicherheit Frlands verantwortlich halten, ih nicht einsehe, warum ihnen solche Gewalten aufgezwungen werden sollen. Die Mittheilung des Lord - Lieutenants von Frland , daß seit mehreren Wochen keine Versuche zu Unruhen gemacht worden, und daß, wenn das Ministerium es für angemessen halte, jene Klauseln auszulassen, er die Verwaltung Frlands auch ohne dieselben übernehmen wolle, ist demnächst ein Hauvtgrund zu ihrer Auslassung. Sollte es si jedoch ergeben, daß ih mich, in Bezug auf die Erneuerung der Bill, geirrt habe, so bin ih sehr gern bereit, später die betreffenden

Klauseln, wie ich früher gethan, wieder zu unterstüßen. Für ießt aber sebe ih die Nathmondiafoit niche ait han Ha la M au alda

Frlands ohne se geführt wird und nichts vorhanden isi, was die Bill in ihrem ganzen Umfange absolut nothwendig macht, so halte ich mich für entschuldigt, wenn ich fie niht vorschlage. Die ehren- werthen Herren könnten einwenden , daß die jeßige Ruhe fein Be- weis wäre, indem die Bill noch in Anwendung ist. Dies ist aller- dings kein shlecht begründetes Argument, allein es würde mir leid thun, wenn ih nach diesem Argument verfahren müßte, da ich feine Gränzen in der Anwendung desselben sehe. Aus diesen Gründen habe ich es für meine Pflicht gehalten, dem Hause diesen Antrag zu machen und um die R zu bitten, diese neue Bill zur Un- terdrúckung der lokalen Unruhen in Frland einbringen zu dürfen.“

Herr O’Connell ersuchte das Haus, einen Augenblick den unglücklichen Zustand Jrlands in Betracht zu ziehen. Ein ehrenwerthes Mitglied, Repräsentant der protestantischen Geist- lihfeit und ihrer Universität, beklage, daß Jrland nicht mit hin- reihender Tyrannei und hinreichendem Despotismus behandelt worden sey. Er fühle sih nie unwilliger, als wenn er sehe, wie der gelehrte Doktor, der wahre Repräsentant seiner Partei, sich erhebe, um sein Vaterland zu verleumden. Er wolle nicht bei dem verweilen, was in dem leßten Jahre geschehen sey, sondern in die Zukunft blicfen , und da sehe er in dem neuen Kabinet einen Bürgen für bessere Zeiten. s :

¿Die Zwangs-Bill//, bemerkte er ferner, „ist eine sehr annehmli- che Maßregel für s{chlechte Gutsbesißer. So hat der Graf v. Li- merick am Anfange des Winters 70 Familien von Haus und Hof geiagt, worunter 60 bis 70 Frauen waren, denen es endlich gesiat- tet wurde, in einer alten fatholishen Kapelle Schuß zu suchen, während ihre Männer und Kinder in Gräben und hinter Zäunen bivuakirten. (Hdrt!) Die meisten Gewaltthätigkeiten werden von Bauerknechten und den Arbeitern der untersten Klasse verübt. Sie sind nicht zahlreich, aber sie werden dadurch furchtbar, daß sie andere mit Ie denselben Verbrechen verleiten. Jch stimme sehr gern dafür, daß n einem Distrikte, der in den Aufruhr - Zusiand erflärt ist, Jeder, den man , ohne hinreichenden Grund , in der Nacht außer seinem Hause findet, als Verbrecher behandelt werde. Dies ist ein Schuß für die Friedliebenden und ein Schrecken für die Ruhesidrer. Das Elend des Landes , welches das Volk zu Verbrechen treibt, ist wahrhaft zu beklagen. Das Jrländische Volk hat einen Charafter sorgloser Grausamkeit erlangt, doch werden in feinem Lande weniger moralische Verbrechen begangen, als in Frland. Fn Dublin , einer Stadt von 300,000 Einwohnern, kommen nicht zwet Kapital=Vecbrechen in einem Fahre vor. Jch brauche die ehreuwer- then Herren, welche mit Frland bekannt sind, nicht daran u erin- nern, wie sehr das moralische Gefühl selbs von den unglücklichen Landleuten geachtet wird. Man wird mich nicht einer ungebührli- chen Parteilichkeit beschuldigen, wenn ich sage, daß eheliche Treue, Zärtlichkeit der Aeltern gegen thre Kinder und kindliche Liebe in fei- nem Latide Europas “größer sind, als in Jrland. Und ein solches Volk ift mit Verbrechen befleckt? Fh will diese Frage beantworten. Seit 700 Fahren wird Frland von England durch cine Faction re- giert, das Volk wird in Klassen getheilt, in Protestanten oder Ari- stokraten, und in Katholiken oder die untere Klasse. Kann irgend Jemand eine andere Regierungöweise in Frland nachweisen? Zur Zeit der Union hat man Frland eine bessere Behandlung versprochen, und es hoffte, mit Schottland und England auf gleichen Fuß gestellt zu werden, allein die folgenden Verwaltungen find von dem Grundsaß der Aufrechthaltung der Anglifkani- schen Kirche in jenem Lande ausgegangen, und dies is die Ursache aller Unruhen geword.n. Regiert nicht die jehige Verwaltung Jrland auf dieselbe Weise, wie ihre Vorgänger? (Hört!) Was jedoch die dem Hause vorliegende Frage betrifft, so bin ich bereit, das Ministerium in der Beschüßung des friedlichen Theils der Bevölkerung Frlands zu unterstüßen und zu verhindern, daß sie nicht zu Verbrechen verleitet werde, die ste verabscheut. ( Hôrt, hört!) Es ist der eifrigsie Wunsch Aller, die, gleich mir, Frland lieben, daß die Unruhen aufhören mögen, denn dieselben geben der herrschenden Faction einen Vorwand zur Gewalt. Fch wiederhole, daß ich jeden Versuch der Regierung zur Unterdrückung der Unruhen unterstüßen werde, und ich wine von ganzem Her- zen, daß die Bill von dem wirkfsamsten Erfolge seyn möge. (Beifall. )

Sir R. Peel sagte darauf, die jeßt vorliegende Frage sey, ob die Bill mit gewissen Modificationen erneuert werden solle, und ob die nächtlichen Verbrechen mit dem Systeme der politi: schen Aufregung zusammenhängen? Sey dies nicht der Fall, so wáre es allerdings ein hinreihender Grund zur Weglassung derjenigen Klauseln in der Zwangs-Bill, die gegen politische Be- wegung gerichtet seyen. Bestehe jedoch ein solcher Zusammen- hang, verhielte sich die politische Bewegung zu den Unruhen wie Ursach und Wirkung, dann sey es nicht zu rechtfertigen, wenn das Haus den Knoten um den Hals des untergeordneten Werk- zeuges shürze und die Anstifter und Vertheidiger politischer Auf- regung ungestraft lasse. (Lauter Beifall.)

„Rach meiner Meinung‘, fuhr er dann fort, „besteht ein inni- ger Zusammenhang zwischen T Aufregung und Unruhen, wenn auch das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied für Dublin an- derer Ansicht is. Was die Ansichten der Kabinets - Mitglieder be= trifft, so halten, nach der Aeußerung des edlen Kanzlers der Schay- Kammer, fünf derselben die Erneuerung der Klauseln gegen die po=- litishhe Aufregung für unnöthig, während die übrigen acht glauben, daß die Bill in ihrer ganzen Kraft erneuert werden müsse. Fch habe früher die Vorlegung des Briefes von dem Lord - Lieutenant verlangt; nun is es zwar allgemeine Regel, daß Privat- und ver- trauliche Mittheilungen hiervon ausgenommen sind, wenn jedoch eine derselben die Grundlage einer dentlichen Handlung geworden, so hat das Parlament das Recht, eine Erklärung Über dieselbe, wenn auch nicht ihre Vorlegung zu verlangen. Was nun den Zusammenhang der nächtlichen Verbrechen mit der politischen Aufregung betrifft, o édnnen allerdings bet dem Zustande eines Landes, wie der in Frland, auch ohne politische Aufeeguus gelegentliche Veranlassungen zu Unruheu vorkommen, wenn auch nicht in der Ausdehnung, wie ste der Lord-Lieute- nant schildert. Welches inzwischen auch meine Ansicht von der gan=- zen Verhandlung und von dem Benehmen des Ministeriums seyn mag, #0 werde ih doh für die Bill in ihrer gegenwärtigen Ge- ftalt stimmen. Wollen die Minister die Verwaltung Frlands ohne die Klauseln unternehmen, so will ih nicht auf ihre Aufnahme in die Bill bestehen.“ (Zum Schluß sprach der Redner noch sein tie- u Bedauern über den bei dieser Gelegenheit befolgten Gang aus, ndem derselbe dazu führen müsse, den Charakter aller vollziehenden Gewalten herabzuwürdigen und das Vertrauen auf die Dokumente, welche gs Zeit zu Zeit dem Parlamente vorgelegt würden, zu ver= mindern.

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