1834 / 208 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Königlihe Schauspiele. i Montag, 28. Juli. Jm Schauspielhause: Zum ersten- nale wiederholt: Die Günstlinge, Original-Schauspiel in 5 Abth.,

von Ch. Birch-Pfeiffer. Dienstag, 29. Juli. Im Schauspielhause: Die Braut, Oper Musik von Auber.

in 3 Abth., mit Tanz. Königsstädtisches Theater.

Montag, 28. Juli. Helene, Charakter: Gemälde in 4 Ak- tei, von Bauernfeld. Hierauf: Glückskind und Unglücksvogel, Lusispiel in 1 Akt, von L. Amgely. Eri E H O S E E E E E E A k E O E A Neueste MaäGrihten.

Paris, 21. Juli. Das Journal de Paris berichtet, daß die Regierung durch den Telegraphen Nachrichten aus Ba- vonne vom 19ten erhaiten habe, wonach man dort um diese Zeit wußte, daß der General Rodil mit seiner in drei Div‘Fonen gerheilten Armee in Puente de la Reyna (einem kleinen Flecken in Navarca, an der Arga, 4 Lieues sdwestlich von Pampelona) istehe und im Begriffe sep, scine Operationen zu beginnen. „Ein Privat-Schreiben von früheremm Datum“/, fügt das gedachte Blatt hinzu, „meldet, daß bei der bloßen Annäßerung des Generals NRodii die Junta von Elisondo in größter Unordnung entfiohen sey. (Diese Meldung scheint sehr der Bestätigung zu bedür- fen, wenn man erwägt, daß dessen ungeachtet die Spanischen Fonds an der hiesigen Börse um 4 pCt. gewichen sind. Siehe Unten.)

SAG

| den bestehen. Der erste von ihm erlassene Befehl hat übrigens | bereits 18 Personen, die zu der Uebermachung desselben beige-

tragen, das Lebèn gekostet. Jeder Alcalde oder Corregidor, der einen solchen Befehl einer benachbarten Gemeinde mitgetheilt hat, ist auf Zumalacarreguys Befehl erschossen worden. Don Carlos hat mit der Junta von Elisondo diesen Ort verlassen, um sein Hauptquartier im Thale von Ulzama aufzuschlagen. Rodil wollte am 14ten Elisondo besetzen.‘

Das Journal de la Guienne meldet dagegen aus Ba-

| yonne vom 17ten: „Don Carlos befand sih am 16ten in Bar- | rana3, wo er mit der Musterung seiner Truppen beschäftigt war.

Das eben erwähnte Schreiben aus Bayonne vom 16. Juli |

Gi

lautet in Wesentlichen also: „„Rodil hat am 13ten in Puente de la Neyna die erste Musterung über seine Truppen abgehal- tenz sein Armee-Corps soil aus 20,000 Mann und 2000 Pfer-

Man versichert, er habe sich bereits auf Pampelona in Marsch eet.“

s Die Gazette de France willi sogar wissen, daß die Re-

gierung schon durch den Telegraphen die Nachricht von der Ankunft des Don Carlos vor Pampelona erhalten habe. (?)

Herr Auguet de St. Silvain, ein Franzose von Geburt, der den Don Carlos auf seiner Reise durch Frankreich begleitet hat, ist von ihm zum Brigadier und Baron de Los Vallès er- nannt tworden.

Der Marschall Soult hat seine Reise gestern angetreten.

Es heißt, daß auch der General Pelet, Chef des Kriegs- Depots, scinen Abschied genommen habe.

Die Deputirten versammeln sich zu der bevorstehenden Ses- sion am 30/ten d. M. bei verschlossenen Thüren in ihrem ge- wöhnlichen Sibungs-Saale, um durch das Loos die große De- putacion zu wählen, die am folgenden Tage dem Könige entge- gengehen soil. Am 31sten eröffnen Se. Majestät in Person die Session. Die Geschäfte selbst werden ohne Zweifel schon am {fen August beginnen. Die Pairs-Kammer braucht zur Bildung ihrer Bureaus und zur Ernennung der Kom- mission für die Adresse nur cine einzige Sikzung. Die

| |

Deputirten-Kammer dagegen theilt sicch zunächst in 9 Bw reaus, um die Verificirung der Vollmachten ihrer sämmtlichen Mitglieder, deren Zahl sich in diesem Augenblick wegen der dop: pelten Wahlen auf 446 beschränkt, vorzunehmen. Nach dieser Operation, die mindestens 3 oder 4 Sibungen hinwegnimmt, erfolgt die Wahl des Präsidenten für die ganze Dauer der Session. Ebenmäßig werden die 4 Vice-Präsidenten, die 4 Secretaire und die beiden Quästoren ernannt. Die gegenwär- tigen beiden Quästoren, Graf Delaborde und Clément, ver; lieren ihr Amt, da die Kammer durhweg erneuert worden if; sie können indessen wiedergewählt werden. Sobald die Kammer definitiv konstituirt worden, ziehen die Deputirten sh in ihr: resp. Bureaus zurúck, um die mit der Abfassung der Adresse zu veauftragende Kommission zu wählen. Letztere, der sich der Prä- sident anschließt, und die mithin aus 10 Mitgliedern besteht, stattet ihren Bericht ab, und die Berathung beginnt unmittelbar darguf in öffentlicher Sißung. Schon jeßt werden im Saale die Vorbereitungen zu der Königl. Sißung getroffen.

Heute schloß 5proc. Bente pr. compt. 105. 50. fin cour, 195. 60. 3oroc. pr. compt. 75. 50. fiu cour. 75. 60. Sproc, Neap. 93. 109. Z5proc. Span. Rente 584. 3proc. do. 39. Cor- tes 301. Ausg. Span. Schuld 16. i

Frankfurt a. M., 24. Juli. OVDesterr. 5proc. Metall, 99. 982. «4Avroc. 8977 89. P24proc 537. Lproc. 237. Vi Bank - Actien 1518. Br. Part. - Oblig. 1394. Br. Loose zu 100 Gulden 208. Br. Preuß. Peém.-Scb. 667. Br. do, proc, Ani. 941. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 94%. 94,7. Poln, Loose 655. 652. 5proc. Span. Rente 61. 602. Zprec. do. perp, 41. 402.

Stedacteur Lotte.

Ei J n A T

(Hedructt bei A. W. Hayn.

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At A E Ala ati

E E S T S I E

_ Befanntmachungen. |

Bekanncmachung än unserm Depositorio definden sch seit länger als 56 Jahren folgende Teftameute :

1) des Billereur Johann Daniel Boetticher und dessen Eheuuttin Friederike, geborne Junge, von: 10. Seprbr. 17866;

2) der Regine Elisabecrh Boettichér , verwittweten Freichulze Oefßerreich zu Schwachenwalde, vom 4. De- cembér 17685; ¿i ;

3) der «Hauptmann Gottlieb Seorge Adolph v. d. Go 'zichen Eheleute, vom 26. Octbr. 1776;

4) des Elias Kastner, vom 17. Juni. 1768;

5) des Elias Kastacr, vom 17. Auni 1768; s

6). des Schäferöaech;s Ivdann Krügér, vom 8. Juni

T: 7) der Sophte Michaelis, aebornen Koenirg oder Krocnina, vom 21. Februar 4771;

8) d:s Lieutenants Carl Friedtih von Loosen und désscn Ehegattin Charlotte Chriftine, geb. v. Srorke;

9) des Hjrichael Marquardt, vom 10. Novbr. 1771;

10) der Hozpitalitin Dorothea Muünel, verwittweten Paul Peer, vem 46. Decbr. 1775;

41) der Wittwe Préßel, de 4766;

12) des Ern David Vfloeger, P'oeßer, oder Floeßer- {chen Eßeleure, com 25. Mai 1764;

13) der Wittwe des Predigers Rartig, Anne, gebornen Bernholz 1 ÎIsingetr, voin 23. Octbr. 1737;

14) der Anne Catharina Rhiens, de 1766;

15} dos 30hatn Salomon Schuraann , vom 20. Ja- nuar 4176 ;

15) der Nezine Vogel, verwittweten Adam Toppen, von! 27. Septbr. 1772; : i:

17) der Eapi;roñne Elisabeth Kistimacher, verwittweten Vrediger Battichen, vont 48. Mai 1757 :

18) des Zünmermeifters Christoph Wilcke zu Beyers- dorf, vom 26. Vugust 1777; i 49) rer Hauptmann v. Küßow, Charlotte Juliane, grborzens v. Gydow 4x1 Morin ;

20) der Actuarius Vogtschen Eheleute, vom 29. Oc- tober 4759; :

24) der Iuégfer Marie Charlotte Wilckens.

Age undcfannte Interessenten werden bierdur auf- gcsordert, binnen & Monaten ihre Anträge auf Eroff- nung dieser Testamente bei uns zu machen, widrigen- faüs von Amts - Wegen zur Ermittelung etwaniger frommen Vermächtnisse Sinsicht derselben geuommen rverden wird. :

Byris, den 26. Juni 1834.

&Sdgigl. Land- und Stadtgericht.

Bekanatmamung _

é if die Fortsehung dec nothwendigen Subhasia- cion bes in der Freien Standes-Herrschaft Militsch be- le„ener, tum Fidei-Commiß-Verbande Militsch gehöri- gen Nitterautes Grebline verfügt worden. Die Sub-

Allgemeiner

Schulgrammatik der lat. Sprache, von De. F. W: Otto. 1834. Preis 275 sgr.

Der durch {eine Werke bekannte und jeßzt am phi-

lologischen Seminar in Giessen angestellte Herr Ver-

fasser , lieferc mir diesem sein erstes Werk 1m Gram- maricalishen, seinem Hauprfache.

Sachsens Schullehrer. Eine Zeitschrift für Volké-Schullehrer. Zur Beförderung des Volfks- Szulwesens und der wissenschaftlichen Forrbil- dung der Lehrer, herausgegeben vom Schullehrer- Verein der Ephorie Leipzig, redigirt vom derma- ligen Direktor desselben, M. Hansch mann. 1834. 4 Hefte zusammen Preis 1 Thir.

Dieje Zeitschrfc dürste selbi im Auëlande bei ih-

ren gediegenen Aufsäßzen cin großes In!eresse erregen.

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Whitfield's (Stifters der Methodisten) Leden. Nach dem Eaglischen, herausgegeben vonz Prof. Dr. A. Tholach, Preis 225 sgr! (mit dem Portrait Whicfield's.)

Von diesem Werke existirte bis jet keine Bearbei-

tung; besonders der Kirchen - Historiker findet wichtige

Mitrheilungen darin.

Leichtfaßliches und praktishes Rechn2n- buch für allgemeine Volkéschulen, wor- nach sogar ein Jeder auch ohne Lehrer das Rech- nen in farzer Zeit zu erlernen und jede Ausgabe bestimme und richtig zu losen im Stande if, von Dr. Wolff. Preis 223 sgr. 1833. Auf kurze Zeit auf 115 sar. heradgeseBt.

Erich YXTV., Konig von Schweden; ein dra- matisches Gedicht in 3 Theilen, von Ern s Will- Fomm. 1834. Preis für alle 3 Bände 3 Thlr.

Im Repertorium der gesammten deutschen Litera-

tur für das Jahr 1834, von E. H. Gerêdorf, Lr.

Bd., Heft 1., 4. und 5., befindet si eine Recension

uber dieses Werk, und wollen nur, da uns bitr der

Raum nicht acftattet, dieselben vollständig abzudrucken,

die Schlusworte über Thl. 2 angegeben, welche mört-

lich also lauret „Die Sprache hat der Dichter schr în seiner Gewalt, den Dialog nicht minder, und die

Volksscenen von Fischern, Bauern, Bürgern siad vor-

¿reflih. Gleich die Erfie, welche an Hamlets Tod-

tengrädersczne erinnert, wird den Leser einnebnien.““

Bernhard, Herzx0g von Weimar. ‘Trauer: spiel in 5 Auf;ügen. Von Ern| Will?omun. 1833 Preis 225 sgr.

In der wichtigen Zeichnung der Charektere hat der

Dichter eine soihe Kenntnis des menschlihen Her-

zens an den Tog gelegt, in dem Ganzen {oriht sich

ein so tiescó Gemüth aus, daß sich jeder Leser freund- lich angesprochen und befriedigt fühlen wird.

Julius Köhn. Eine Novelle von Ernfi Will- fomin. Preis 1 Thir. 15 sgr.

Dieser Roman, der auch die Beachtung des Psycho-

logen verdient, z?ugt von dem glücklichen Talente des

Verfassers in der ZLuffassung und Deutung der Er-

sheinungen des Lebens. (Lausitz. Magaz. 1833. Heft 4.)

hafacioné-Taxe dieses Rittergutes aus den Jahre 1829 hetrêgt 42,541 Thlr. 15 sgr. 4 pf. DIE E T G

eremtorish ist, fiehen Y am 25. April 1834, am 28 Juli 1834, am 3 November 1834, ormittags 10 Uhr, vor dem Justizrathe Cleinow an ütniserer Gerichtêfieise an. - E : Es hat der Meiu- und Bestbietende, wofern nicht gesegliche Umstände eine Austahme zulassen, den Zu- cchsaa zu gewartigein. , S n auf¡enommene Taxe fann bei dem Konigl. Ober-Landesgerick,te zu Breslau, so wie bei uns einge- sehen werden. Militsch, den 25. November 1833.

von denen der legte

Reichsgräflich von Malßzan Standesherrli- diesem Werke etwas Interessautes.

es Gericht. Y Cleino'w.

Literarische Anze:gen. Neu erschienene werthvolle Werke für Bü- cherfreunde und Leihbibliotheken. 29 haven in allen Buchhandlungen Deutschlands; in Berlin, Bromberg und Poseæ, bei E. G. Mittler: Jani Ottonis Sluiteri Lectiones Andocideae. jectae sunt Lud. Casp- Valkemerii ineditae et

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Im Verlage des Unterzeichneten erscheinen im Oc- toder diescs Jahres und nimmt in Berlin Subscr1pt. darauf an: die Stuhrsche Buchhandlung, Schleß- plaß Nr. 2:

Sämmtliche poetishe Werke von Iohann Heinrich Vos. Herausgegeben von Abraham Voß,

Proféssor in Kreuznach.

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Charafterisi# von Dr. Frdr. E. Theod. Schmid,

_Oberfehrer am Gymnasium zu Hatkberstade. Einzig rechtmäßige Original- XNuLtgabe in

5 Einem Bano Auf schônzm Patent - Velin - Papier, mit einem herr- lichen, in Scahl geßochenen Bildnisse des Dichters 4 und dessen fac simile.

Seit ErsHeinen der Werke eines Schiller und Kdr- ner in Einem Bande war es der wärmste Wunsch so vieler Freunde und Verehrer des Dichters der treff- lichen Luise, eine vollständige Ausgabe seiner Original -Werke in Einem Bande zu besigen, die sich denen jener großen Männer anschließt. Mir Freu- den unternimmt es daher der Verleger, dem Publikum einen vertrauten Liebling in neuer Gestaltung wieder- zugeben, den geriß jeder freundlich) willkommen heißen wird. Wem follten die {dönen fräftiven Volkslieder,

täglichen Leben abzuhelfen" und in allen Fällen Aus-

die noch täglich aus hundert Kehlen ertönen, wem eine

m Verlage der Buh- und Musikßandlung ven,

siebliche Dichtuna, wie die der gefeierten Luise, undee fannt scyn? Jeder, der nur einigermaßen mit un- sern deurshen Classifern vertraut if, verehrt Voß als ein leuchtendes Geftirn erster Giöße an unserm deute «hen poetishen Himmel!

Dos Publikum erhait in dieser Autgabe einen Schaß, der durch innern Werth, (0 wie auch durch äußere Ausstattung eine der shdusten Zierden jeder Bibliothek syn wird. Das Werk zerfallt in 5 Ab- cheilungen, nämlich: :

1) Die Biographie und Charakteristif; 2) Idyllen (Luiseund fleinere Idyllen); 3) Lorische Gedichte (Oden, Elegien, Lit- der, vermischte Gedichte u- Épigrammc); 4) erläurternde Bemerkungen; und 5) im Anhange, die ersten Entwürfe, verjchie dene Legarten, und Achnliches, was dem kritischen Leser schr wiilfommen seyn wird. E

In Hoffaung eíner reien Theilnahme, die das Pu- blitum dejem Unternehmen senken wird, if der Subscripiions-Preis nur auf 27 Thlr. festgeseur wor- den (also uno nic die »álfre des Preises der bigheriaecn Ausgaben), der bis zum Erschei nen des Werkes gilt, wo alsdann unwiderrufllich der um F erbbhre Ladenpreis eintritt. Es bedarf wohl faumt einec Erwä ¡nu!a, daß bei gegenwärtiger Aute aabe nurdiepoetishen Original-Dichtungen einbegriffen, die Uebersezungen dagegen auegeschicf}en siad. Einige noch unaedruckLce Gedichte solien an den passenden Orten eingeschaltet wer den. Auch mache ich das Publikum im Voraus auf die Biographie und Charakteristik bejonders aufme:fsam, die als eine roerthvolle Arbeit, aus der fundigsien Feder acflossen, viel Interessantes darbietet,

Das Werk dürfte zu Ende Oc:ober ausgegeben wer den. In alien soliden Buchhandlungen werden Lee stellungen angenommen und Probeblatter ausgegeben.

Leipzig, im Juni 1834. :

Smmanuel Muller:

Bei Ferd. Dümmler in Berlin (unter der Lin- den Nr. 19), ift so eben erschienen und in allen guten Buchhandlungen zu erhalten : : Liebetrut, Fr., die Ehe nach ihrer Idee und nah ihrer geschichtliven Er.twid- lung (insonderheit der Scheidung und der zwei- ten Ed? Geschiedener) vom allgemein: wissenschaft: lichen und vom christlich-theologischen Standpunkte. Nebst einem Vorwort von Dr. August Hahn. ar. 8vo. 15 Thlr. j

Der Verfasser berrachiet die Ehe sowob[{ na ihrer

Rdee, als nacp ihrer geschichtlichen Entwicklung. Dort F

zeigt. er, was die Ehe nab der Idee Gottes ift und seyn soli, hier tas sie unter den Störaigen der Sünde theils wieder tvard, theils noch werden soll. In jenem Theile findet die Ehe mehr ihre ideale und philoso- phische Würdigung, hier mehr die hifiorische und ther- logische. Indeß ist die Arbeit ‘des Verfassers nicht allein ío der hiermit angedeuteten Hinsicht von allge- mein gültigem Juteresse; er sucht nicht allein nachzu- weiser, wie die ideale und philosophische Beobachtung

wie die dur die Sünde gestörte Ehe durch die Ge genwirfung der Gnade im Geseß und durch die vor bereitende Heil?-Unstalt im alten Bunde, n4chmals

aber durch die Voüendung der Lehre im Chriften- f thum, und durch die entsprechenden Einrichtun |

gen der chriflihen Kirche ihrer ursprünglichen “dee wieder näher geführt wurde: sondern er legt auch frei- müthig und bescheiden das noch unvellend{te, mannig- fach geflörte Bild der Ehe und der ehelichen Prar!s der Gegenwart in firhlicher und staatsrechtlidt Hinsicht dar, um so die realen Obliegenheiten ab 5 leiten, welche die Kirche zu erfüllen hat, um sich tre und E Wirksamkeit der Gnade zu leihen und (o die fortschreitende Verwirklichung der ihr vertran- ten Idee der Che sicher zu stellen. So dürfte also diese Schrifr nicht allein in philosophischer und histo- rischer Hinsicht, nicht allein dur reintheologische und exegetische Begründung, sondern ganz vorzüglich au in kirchlich - praktischer Hinsicht beachtenswerth seyn, und überhaupt einem weiteren Kreise von ernfig sinn- ten Lesern, denen das Heil der Menschheit ur/d die Würde der Kirche ant Herzen liegt, sich empfet,len.

So eben ist erschienen und bei Haupt & Yoget in Hamburg zu haben: Tabellarischer Status

nebst Uebersicht der Geschäste derselben im Jahre 154/- F 79e Art

Preis 1 Mark.

Allgemeine

E T S C E D R R A A S It De E C o E E t Er L A E C S

4, f R Er L 2 MO A 3 : B o aus E A O Bee v Dra x Au

reußishe Staats-Zeitung.

——— M —————

Berlin, Diens@si den 2se«un Ju li

T E Mate R R U Hs

4K n.

S T E S P E S T E E E TLE E S E E E E E G

1834.

as u

Amtliche NaGriOten. Moni des Tags

Se. Majestät der König haben dem evangelischen Kantor und Schullehrer P ostel zu Parchwiß das Allgemeine Ehren- zeichen zu verleißen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Häuéler Rother zu Altewa!de, im Regierungs-Bezirk Oppeln, die Rettungs-Medaille

mit dem B

ande zu verleihen geruht.

Das heut ausgegeben werdende 15te Stück der Gesehß-

Sammlung Ny. 1539.

1540.

1541.

enthält unter:

die Allerhôchíte Kabinets-Ordre vom 2. Novemßher 1333, den Abdrucf der ständischen Gutachten und Petitionen betrefsend ;

das Gese úber die Termine bei Wohnungs-Mieths- Vertrágen, vom 30. Juni d. J.;

die Verordnung wegen Vereinigung der General- Kommissionen zu Königsberg in Pr. und Marien- werder mit den Regierungen der Provinz Preußen, vom 309sten desselben Monats;

die Verordnung von demselben Tage, wegen des

Geschäftsbetriebes in den Angelegenheiten der Ge- meinheitstheilungen, Ablösung und Regulirung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse, als Anhang zu der Verordnung vom 20. Juni 1817 und dem Ge- seße vom 7. Juni 1821;

. die Allerhdchste Kabinets: Ordre vom lten l. M.,

wegen der Bürgschaften der Ehefrauen im Herzogthum Westphalen, im Fürstenthum Siegen und den Graf- schaften Wittgenstein.

Berlin, den 29. Juli 1834. Debits-Comtoir der Allgemeinen Gesck-Sammlung.

Angekommen: Der Fürst Herrmann zu Wied, von

Neuwied.

0

Paris, 21. Juli.

itungs-Nachrictenm N lan Lo

Fr. antvr.e i ch. Der Pâpstliche Geschäftsträger hatte

vorgestern in Neuiily eine Audienz beim Könige.

Man

glaubt, daß weder der General Haxo noch Herr Passy

sh dazu verstehen würden, das Amt eines Unter-Staats-Secre-

tairs beim

Kriegs-Ministerium zu übernehmen, Wahrscheinlich

| wird jeßt der General Saint-Cyr-Nugues zu diesem Posten er- nannt werden.

Die Gazette de France enthält die Namen der 83 Pairs,

| deren Ernennung nach der lesten Revolution für ungültig er-

flárt wurde, so wie der 100 Pairs, die in Folge der Verweige-

| rung des Eides aus der Kammer ausgeschlossen worden sind. E Eben die | 5 | quin, Berryer und Janvier in der nächsten Session der Depu-

ses Blatt glaubt, daß die Herren Sauzet, Henne-

tirten - Kammer eine General- Amnestie für alle politischen Ver- brechen verlangen würden. : Der Messager giebt heute ein angeblich von Don Carlos

Vemerken,

Dekret besteht aus folgenden 6 Artikeln: „Art. 1.

behalt der

' aus Elisondo vom 12. Juli datirtes Amnestie:Dekret mit dem

daß der Spanische Text desselben ihm vorliege. Das Mit Vor- Rechte eines Dritten, werden alle Generale, Corps-

Chefs, Offiziere und Gemeine amnestirt, die in Navarra und Biscaya innerhalb 14 Tagen, und in den übrigen Theilen der Halbinsel binnen Monatsfrist die Waffen niederlegen, Meine le-

Dienste

| werden, | ihrer Remuneration oder ihrer Pension, 4 Dienstjahre zu Gute gerechnet werden.

gitimen Rechte anerkennen und sich bei Mir oder bei einem der Anführer melden, die Meine Sache vertheidigen. Art. 2. Die Ï Generale, * nügen, sollen die Aemter, Würden und Decorationen behalten, F die sie vor * ruhenden Königs Don Ferdinand's VIl., inne hatten. Art. 3. Die Unteroffiziere und Gemeinen, die für die Dauer des jeßigen

der Ehe, mit derjenigen, zu welcder die göttliche Offen-| Krieges in Meinem Dienste nicht bleiben wollen, sollen sofort

barung leitet, eine und dieseide i; er zeigt nicht allein |

Corps-Chefs und Offiziere, die dem vorigen Art. ge-

dem Tode Meines erhabenen Bruders, des in Gott

ihren unbedingten Abschied erhalten, und diejenigen, die unter Meinen Fahnen zu bleiben Willens sind, sollen gleich nah been- | digtem Kriege entlassen werden. Artikel mitbegriffenen Sergeanten und Korporale, die auch noch nach bleiben wollen,

Art. 4. Die in den vorigen

Beendigung des jeßigen Krieges in “Meinem sollen um einen Grad befördert und den Gemeinen sollen, bei der Festse6ung

Art. 5, Der 1ste Artikel soll auch auf alle

Chefs, Offiziere und Gemeine der unter dem Namen der Ti-

railleurs der Jsabella, Bergjäger, Stadt - Gardisten, Peseteros

u. \ w. bekannten Corps, die sich zur Unterstüßung der Sache

' der Usurpation gebildet haben, Anwendung finden. ' Jeder Corps-Chef, der mit allen oder mit einem Theile der un-

ter seinen

Utt 0. Befehlen stehenden Truppen in die Reihen Meiner

Armee übertritt, gewinnt für diesen außerordentlichen Dienst

muß sich

einen Anspruch auf neue . Gnadenbezeigungen von Meiner Seite.‘/

96 nicht dieses ganze Aktenstúck apocryphisch ist,

in den nächsten Tagen ausweisen. Auch die Quoti-

dienne erklärt übrigens, daß dasselbe ihr in der Ursprache auf

direktem Wege zugegangen sey.

Der Banquier Jauge ist noch nicht wieder auf freien Fuß

: geseßt worden. L Art und Weise, wie dessen Verhaftung bewirkt worden, nämlich | bei hellem Tage an der Börse, stark getadelt wird, liest man

sämmtlicher See-Assecuranz-Compagnien in Hambur, F

Während im Journal du Commerce die

Über die Verhaftung selbst im Rénovateur Folgendes: „Der

des Straf-Geseßbuches, auf den die Regierung sich

beruft, könnte nur in Anwendung kommen, wenn Frankreich mit

j

! schlage daher vor, die Bill ohne jene Klause

Don Carlos im Kriege begriffen wäre. Ein solcher Krieg exíi- stirt aber niht. Schon seit einem Jahre wehet das Panier des Don Carlos» in allen Provinzet des ndrdlichen Spaniens, ohne daß die diesseitige Regierung auch nur einen Flintenschuß deshalb anbefohlen hätte. Eben so wenig läßt sich die Verhaf: tung des Herrn Jauge durch den Quadrupel - Allianz - Traktat rechtfertigen; denn abgeschen davon, daß dieser Traktat noch nicht publizirt worden ist, mithin sür die Bürger, die ihn nur dem Namen nach kennen, nicht bindend seyn kann, geht auch der Kriegs-Zustand ipso kacio nicht aus demselben vor. Auch erklärte ja der Moniteur noch vor wenig Tagen, daß, un- geachtet der Ankunft des Don Carlos in Spanien, die Jnter- ventions-Frage im Minister-Rathe tiicht einmal berúhrt worden sey. Was will man vollends mit dem 92sten Art. des Straf, Geseßbuches sagen? Herr Jauge hat weder Soldaten ausgeho- ben noch ausheben lassen; auch hat er ihnen weder Waffcn noch Kriegs - Munition geliefert, Sein einziges Verbrechen besteht darin, daß er eine Anleihe für Don Carlos úbernommen hat ; und hierin hat er bloß gethan, was unter der vorigen Reg'erung Herr Guebhard für die Cortes, Herr Laffitte für Columbien, und ein drittes Haus für Griechenland thaten. Gegen kein ein- zigos dieser Häyjer ist damals das Straf-Gesesbuch geltend ge- macht worden, und konnte es auch nicht. Miemand ist verhaf- tet worden; warum jeßt Herr Jauge? Hier findet eine Mora- litáts-Frage ihren natürlihen Plaß. Soll das Publikum glau- ben, daß Herr Jauge wirklich schuldig ist, so müßte das Mini- sterium zunächst flar beweiscn, daß feines seiner Mitglieder oder keiner seiner Unter-Beamten bei der Verhaftung jenes Ban- quiers ein pecuniáres Jnterèsse gehabt habe. . Dies zu beweisen, möchte aber sch® scwer seyn.“ :

Das in Marseille erscheinende republikanishe Blatt „Le peuple souverain“/ vom 1bten d. M. berichtet Über ein Tags zuvor daselbst stattgehabtes Handgemenge zwischen einigen Hand- wetkern und einem Detaschement Stadt-Sergeanten, bei welchem einer der ersteren ums Leben gekommen is. Die Erzählung des gedachten Blattes verdégnt zwar b-i der Farbe, die es trägt, kei- nen unbedingten Glauden, vielmehr läßt sich annehmen, daß dasselbe in etwas zu starken Farben aufgetragen habe; indessen ergiebt sih doch auch aus cinem ministeriellen Blatte jener Stadt, daß der ums Leben gekommene Handwerker absicht- lih erschlagen worden ist, weshalb denn auch die Be- hôrde nicht bloß den Stadt-Sergeanten, der sich desselben schul- dig gemacht, hat verhaften lassen, sondern das gesammte Corps der Stadt- Sergeanten vom Amte s2pendirt hat. Der Lieute- nant, der dieses Corps kommandirte, hat sofort seinen Abschied genommen, und gegen den Polizei-Commissair Negre, der ein Au- genzeuge der Begebenheit war, ist eine Untersuchung eingeleitet wor- den. Die Leiche des Verunglückten war einen ganzen Tag über dent: lich ausgestellt, und zwar so, daß die dem Verstorbenen beigebrach- ten Wunden sichtbar waren, Durch einen tiefen Hieb úber dem linken Auge war dieses aus seiner Höhle getreten; an der rech- ten Hand fehlten 4 Finger, und mehrere tiefe Wunden sah man am Halse, am Schuiterblaite Und auf der Brust; eine derselben war gerade durchs Herz gegangen. Jn wie weit der Verun- glúckte sein Schicksal selbs verschuldet, ergiebt sich aus dem Be- richte nicht; vielmehr wird in demselben behauptet, daß mehrere Handwerker, nachdem sie sich im Meere gebadet, singend zur Stadt zurückgekehrt, auch im Begrisse gewesen wären, sich zu trennen, um sh nah ihren Wohnungen zu begeben, als sie von einem Trupp Stadt-Sergeanten angegriffen worden wären. Der gewaltsame Tod des einen Handwerkers hat übrigens unter den dortigen Einwohnern eine große Gährung verursacht, die durch die Ausstellung der Leiche noch vermehrt wurde. Bei dem Be- grábnisse ist es indessen vollflommen ruhig hergegangen, obgleich fast die gesammte Arbeiter- Klasse ihre Werkstätten verlassen hatte, um sich dem Zuge anzuschließen. Nirgends ließ sich ein Polizei- Agent oder ein Gendarm blicken. Auf dem Kirchhofe mochten sich woh! nahe an 20,009 Menschen versammelt haben. Nach- dem der Körper in die Gruft gesenkt worden, wurden mehrere Standreden gehalten, worauf die Menge sich schweigend verlief.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhondlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 18. Juli. (Nachtrag.) Lord Althorp erhob sich und sagte, er wolle jest dem Hause seine Gründe sür die Erneuerung eines großen Theils der Jrländischen Zwangs - Bill vorlegen. Wie zweckmäßig dieselbe für jenes Land sey, gehe daraus hervor, daß in der Zeit, wo sie in Wirksamkeit gewesen, die Zahl der Verbrechen sich sehr bedeutend vermindert hätte.

„Es is jedoch nicht meine Absicht//, fuhr der Nedner fort, „die Erneuerung derjenigen Klauseln, die sich auf die Beschüßung der Zeugen und die aufrührerischen Versammlungen beziehen, zu for- dern, sondern nur den Theil der Bill vor das Haus zu bringen, der den Lord-Lieutenant ermächtigt, einen Distrikt, wenn er es für nôthig bält, in den Aufruhr-Zustand zu erklären, und in einem \ol- he Distrifte alle Versammlungen, die niht vom Ober-Sheriff des

| Landes oder mit sciner Bewilligung zusammenberufen sind, als un-

geseßlich zu betrachten. Jch bin überzeugt, daß iene Verordnungen gewaltsamer erscheinen, als es der gewbhnliche Zustand des Landes

erfordert (hört, hôrt!), und wenn man eine so außerordentliche Ge-

walt bewilligte, so dürfte es nur für eine kurze Zeit geschehen; ich

: in bis zum 1. August des nächsten Jahres zu erneuern. Die Gründe, weshalb ich die übrigen Theile der Maßregel nicht befördere, bestehen außer dem, was ih bereits so eben erwähnt, auch noch darin, daß, wenn die Minister ohne außerordentliche Gewalten sich für die Sicherheit Frlands verantwortlih halten, ih nicht einsehe, warum ihnen solche Gewalten aufgezwungen werden sollen. Die Mittheilung des Lord - Lieutenants von Jrland , daß seit mehreren Wochen keine Versuche zu Unruhen gemacht woorden, und daß, wenn das Ministerium es für angemessen halte, jene Klauseln auszulassen, er die Verwaltung Frlands auch ohne dieselben übernehmen wolle, ist demnächst ein Hauptgrund zu ihrer Auslassung. Sollte es sch jedoch ergeben, daß ih mich, in Bezug auf die Erneuerung der Bill, geirrt habe, so bin ih sehr gern bereit, später die betreffenden Klauseln, wie ich früher gethan, wieder zu unterstüßen. Für iebt aber sebe ih die Nathmondiafkoit nicht ait dane da Sia Mau san

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Frlands ohne sîe geführt wird und nichts vorhanden isi, was die Bill in ihrem ganzen Umfange absolut nothwendig macht, so halte ich mich für entshuldigt, wenn ich sie nicht vorschlage. Die ehren- werthen Herren könnten einwenden, daß die jeßige Ruhe fein Be- weis wäre, indem die Bill noch in Anwendung ist. Dies ift aller- dings kein shlecht begründetes Argument, allein es würde mir leid thun, wenn ich nach diesem Argument verfahren müßte, da ich keine Gränzen in der Anwendung desselben sehe. Aus diesen Gründen habe ih es für meine Pfliht gehalten, dem Hause diesen Antrag zu machen und um die E zu bitten, diese neue Bill zur Un- terdrúckung der lokalen Unruhen in Frland einbringen zu dürfen.“/

Herr O’Connell ersuchte das Haus, einen Augenbli den unglücklichen Zustand Jrlands in Betracht zu ziehen. Ein ehrenwerthes Mitglied, Repräsentant der protestantischen Geist- lichkeit und ihrer Universität, beklage, daß Jrland nicht mit hin- reichender Tyrannei und hinreihendem Despotismus behandelt worden sey. Er fühle sih nie unwilliger, als wenn er sche, wie der gelehrte Doktor, der wahre Repräsentant seiner Partei, sich erhebe, um sein Vaterland zu verleumden. Er wolle nicht bei dem verweilen, was in dem leßten Jahre geschehen sey, sondern in die Zukunft blicken , und da sehe er in dem neuen Kabinet einen Bürgen für bessere Zeiten. : :

„Die Zwangs-Bill//, bemerkte er ferner, „„ist eine sehr annehmli- che Maßregel für s{chlechte Gutsbesißer. So hat der Graf v. Li- merick am Anfange des Winters 70 Familien von Haus und Hof geiagt, worunter 60 bis 70 Frauen waren, denen es endlich gesiat= tet wurde , in einer alten katholischen Kapelle Schuß zu suchen, während ihre Männer und Kinder in Gräben und hinter Zäunen bivuakirten. (Hört!) Die meisten Gewaltthätigkeiten werden von Bauerknechten und den Arbeitern der untersten Klasse verübt. Sie sind nicht zahlreich, aber sie werden dadurch furchtbar, daß sie andere mit H denselben Verbrechen verleiten. Fch stimme sehr gern dafúr, daß n einem Distrikte, der in den Aufruhr - Zustand erklärt ist, Jeder, den man , ohne hinreichenden Grund , in der Nacht außer scinem Hause findet, als Verbrecher behandelt werde. Dies is ein Schuß für die Friedliebenden und ein Schrecken für die Ruhesidrer. Das Elend des Landes, welches das Volk zu Verbrechen treibt, it wahrhaft zu beklagen. Das Jrländische Volk hat einen Charakter sorgloser Grausamkeit erlangt, doch werden in feinem Lande weniger moralische Verbrechen begangen, als in Frland. Jm Dublin , einer Stadt von 300,000 Einwohnern, kommen nicht zwet Kapital-Verbrechen in einem Fahre vor. Fch brauche die ehreuwer- then Herren, welche mit Jrland bekannt find, nicht daran zu erin- nern, wie sehr das moralische Gefühl selb| von den unglücklichen Landleuten geachtet wird. Man wird mich nicht einer ungebührli- chen Parteilichkeit beschuldigen , wenn ich sage, daß eheliche Treue, Zärtlichkeit der Aeltern gegen thre Kinder und kindliche Liebe in fet- nem Latide Europas - größer std, als in Jrland. Und ein solches Volk if mit Verbrechen befleckt? Fch will diese Frage beantworten. Seit 700 Fahren wird JFrland von Etgland durch cine Faction re- giert, das Volk wird in Klassen getheilt, in Protestanten oder Ari- stokraten, und in Katholiken oder die untere Klasse. Kann trgend Femand eine andere Regierungsweise in Frland nachweisen? Zur Zeit der Union hat man Jrland eine bessere Behandlung versprochen, und es hoffte, mit Schottland und England auf gleichen Fuß gestellt zu werden, allein die folgenden Verwaltungen « find von dem Grundsaß der Aufrechthaltung der Anglifani- schen Kirche in jenem Lande ausgegangen, und dies is die Ursache aller Unruhen geword.n. Regiert nicht die jehige Verwaltung Frland auf dieselbe Weise, wie ihre Vorgänger? (Hôrt!) Was jedoch die dem Hause vorliegende Frage betrifft, #0 bin ih bereit, das Ministerium in der Beschüßung des friedlichen Theils der Bevölkerung Frlands zu unterstüßen und zu verhindern, daß sie niht zu Verbrechen verleitet werde, die ste verabscheut. ( Hôrt, hört!) Es ist der eifrigsie Wunsch Aller, die, gleich mir, Frland lieben, daß die Unruhen aufhören mögen, denn dieselben geben der herrschenden Faction einen Vorroand zur Gewalt. Fch wiederhole, daß ich jeden Versuch der Regierung zur Unterdrückung der Unruhen unterstüßen werde, und ih wünsche von ganzem Her- zen, daß die Bill von dem wirfsamsten Erfolge seyn möge.‘ ( Beifall. )

Sir R. Peel sagte darauf, die je6t vorliegende Frage sey, ob die Bill mit gewissen Modificationen erneuert werden solle, und ob die nächtlichen Verbrechen mit dem Systeme der politi: schen Aufregung zusammenhängen? Sey dies nicht der Fall, so wäre es allerdings ein hinreihender Grund zur Weglassung derjenigen Klauseln in der Zwangs-Bill, die gegen politische Be- wegung gerichtet seven. Bestehe jedoch ein solcher Zusammen- hang, verhielte sich die politische Bewegung zu den Unruhen wie Ursach und Wirkung, dann sey es nicht zu rechtfertigen, wenn das Haus den Knoten um den Hals des untergeordneten Werk- zeuges shürze und die Anstifter und Vertheidiger politischer Auf- regung ungestraft lasse. (Lauter Beifall.)

¡Rach meiner Meinung//, fuhr er dann fort, „besteht ein inni- ger Zusammenhang zwischen E Aufregung und Unruhen, wenn auch das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied für Dublin ans derer Ansicht is. Was die Ansichten der Kabinets - Mitglieder be= trifft, so halten, nach der Aeußerung des edlen Kanzlers der Schay- Kammer, fünf derselben die Erneuerung der Klauseln gegen die po=- litische Aufregung für unndthig, während die übrigen acht glauben, daß die Bill in ihrer ganzen Kraft erneuert werden müsse. Fch habe frúher die Vorlegung des Briefes von dem Lord - Lieutenant verlangt; nun is es zwar allgemeine Regel , daß Privat- und ver- trauliche Mittheilungen hiervon ausgenommen sind, wenn jedoch eine derselben die Grundlage einer dentlichen Handlung geworden, o hat das Parlament das Recht, eine Erklärung Über dieselbe, wenn auc nicht ihre Vorlegung zu verlangen. Was nun den Zusammenhang der nächtlichen Verbrechen mit der politischen Aufregung betrifft, o können allerdings bet dem Zustande eines Landes, wie der in Jrland, auch ohne politische Aufregung gelegentliche Veranlassungen zu Unruheu vorkommen, wenn auch nicht in der Ausdehnung, wie ste der Lord-Lieute- nant schildert. Welches inzwischen auch meine Ansicht von der gan=- zen Verhandlung und von dem Benehmen des Ministeriums seyn mag, so werde ich doch für die Bill in ihrer gegenwärtigen Ge- ftalt stimmen. Wollen die Minister die Verwaltung Frlands ohne - die Klauseln unternehmen, so will ich nicht auf ihre Aufnahme in die Bill bestehen.-/ (Zum Schluß sprach der Redner noch setn tie-

es Bedauern über den bei dieser Gelegenheit befolgten Gang aus, indem derselbe dazu führen müsse, den Charakter aller vollziehenden Gewalten herabzuwürdigen und das Vertrauen auf die Dokumente, NON: vgn Zeit zu Zeit dem Parlamente vorgelegt würden, zu ver- mindern. | :

Caunut aahue Gaus Olaafadan s 6. Ara » a - E

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