1834 / 210 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von eînem Disrikts-Kriegsgericht zuerkannt worden, und în die- sem Fall, wisse man wohl, könne der kommandirende Offizier keine Miiderung eintreten lassen, es scy denn, daß der Chirurg ertiäre, der Delinquent wäre zu shwäcchlich, um die Strafe auszuhaiïten; überdies, sügte er hinzu, sey der Soldat Henderion schon 40 Mal bestra]st worden, und das hôchste Maß dexr Strafe sey daher wohl in diesem Fail zu rechtfertigen gewesen. Als eine Unwahrheit wies er die Be- hauptung zurü, daß man die Trommelschläger herbei beordert habe, um das Geschrei des Delinquenten zu übertäuben; es sey stets Gedbrouch, sagte er, daß bei solchen Érxecutionen die Trom: mel geröhrt werde. Für cben so unwahr erklärte er es, daß ei nige Jndividuen dabei ohnmächtig geworden wären; zwar seyen zwei Soldacei und ein Offizier während der Verlesung des Ur: theils aus Reihe und Glied getreten, aber nicht aus Entrüstung Köder die vcrhängte Strafe, sondern weil ihnen von der Sonnen- Hiße unwohl geworden Mi

| Es sprachen sich nun noch mehrere Vit glieder gegen die Peitschenstrafe aus, namentlich auch Sir E. Codrington und die Majors Beauclerk und Fancourt. In der Abend- Si6ung erneuerte Herr D'Connell seinen in einer der früheren Sigungen gemachien Angriff auf Herrn El-

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lice. Er trug darauf an, daj der Bericht, in welchen dem Kriegs-Scecretgair Wahl-Umtriede nachgewiejen würden, an einen | C c A 4 P R ECEE: L E T besondern Aus\chuß zur Untcersuhung verwiesen werden solle. Cs 14 ck Tr / wurde

Dieser L gänzlih; die Motioz verworfen detnent des Herrn C. Buller, welches daßin ging, Laß Herr Eilice nah den von ihin abgegebenen Er- Ó gerechtfertigt erscheine, mit 114 gegen 3

intßalückte indeß M

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die Waisenl äuser nicht ganz hiervon ausschließen; denn obgleich îm Allgemeinen die Furcht, cine Familie im Mangel. zu hinterlassen, woh! von unvorsichtigen Heiratzen abhält, so ist doch der Tod bci- der Aeltern ein Ereigniß, dem nicht durch Vorsorge die schmerzli- chen Folgen so leicht zu nehmen waren. Die einzige At von Ho- spitälecn, die ich entschieden verwerfe, sind die Findeihäuser, und hierin werde “ich durch die geseßgebende Macht und durch die Vor= steher dieser Häuser sowohl in England als in JFrland unterstügt. Es is unnôtitz, zu erwähn: n, daß ih die Anwendung von Unter= stúßungs-Fonds zur Beförderung des Unterrichts billige. Die größte Summie, welche ich jemais unterzeichnet habe, war zur die Verbes- serung des Unterrichts bestimmt.‘/

Haus verwandelte ch darauf in einen Ausschuß über die Acmen-Biil. Lord Teynham \chiug ein Amendement vor, daß die Namen der Armen- Kommissarien, wenn das Parlament versammelt sev, vierzehn Tage vor hrer wirklihen Ernennung bekannt gemacht werden sollten. ]

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Ber Lord-Kanzler sagte dar- auf, dieses Amendement würde die der Krone gegebene Gewalt aufheben. Die ernannten Persoyen würden doch immer der Kontrolle des Parlaments unterworfen seyn, und das sey, wie er glaube, hinreichend. (Hört, hört!) Sie müßten wo möglich Mán- ner von Sachkennta1ß seyn, und zugleich so frei von Vorurtheilen, als mdalich. Das Amendment wurde verworfen. Die erste Klausel

wurde, obgleich Lord Wynford die Ernennung von Unter-Kom-

| missaricn mit jo ausgedehnter Gewalt für hôchst unconst:tution-

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i nell hielt, angenommen. Die zweite Klausel, welche die Kom:

| ten, einem Verk

men angenommen, Als sich darauf das Haus in den Aus- | chuß ber die Zwangs: Bill verwandeln wollte, trug Herr | F, OD'Connor vorher auf eine Adresse an die Krone an, worin | Se. Maj. ersucht werden sollten, den wegen einer politischen

Schmäßscrift zum Gefängniß verurtheilten Herausgebern des ?

dieser Antrag wurde aber mit 108 gegen 46 Stimmen ver- worfen. Eben so erging es einem Amendement, das im Aus- {husse von Herrn O’Connell zu der 28. und 31. Klausel der Zwangs :- Bill in

True Sun, Grant und Bell, ihre noch übrige Hast zu entlas-

Borschlag gebracht wurde und die gänzli- ;

i ner Meinung i ; | sepen, und daß eine Abschrift dieses Verzeichnisses ein Mal im a

che Weglassung dieser beiden Klauseln zum Zwecke hatte, f Dagegen wurde auf den Antrag des Herrn Littleton g 2

eine Klausel hinzugesügr, wodurch alle Freudenfeuer und ähn- i

liche geseßzwidrige Signale in den in Aufruhr-Zefstand erklärten Distrikten Arlands verboten werden. Als die Bill den Aus- {hu valsirr hatte, war es 2 Uhr gewordèn; dics hielt jedoch Herrn W. Whitmore nicht ab, noch auf die zweite Lesung der ill wegen Gründung einer neuen Kolonie in Süd - Australien anzutragen, die denn auch mit einer Majorität von 33 gegen 17 Summen genehmigt wurde. Der Graf von

Oberhaus. Sißung vom 2. Juli,

Winchilsea gab seine Absicht zu erkennen, auf die Vorlegung }

gewisser Vapiere anzutragen, um den Lord Melbourne în den Stand zu segen, sich-Úúber die Richtschnur, welche er in der auswärtigen Politik befolgen werde, êffentlich zu erklären. Der Bischof von Exeter übergab eine Bittschrift wegen der Abs ländischen Zehnten, und bemerkte, cs sey an einem anderen Orte angezeigt, daß die Maßregel, - worauf diese Bittschrifc sich beziehe, eri als eine der leßten in dieser Session eingebracht weiden solle. Die ganze Bank der Bischdfe fühle, daß die wich- tigsten Änteressen der Religion mit dieser Maßregel verbunden seyen, und daß se, wenn au zum Nachtheil für sich selbst oder ihre Diôcesen, in der Stadt bleiben müßten, um Theil an der Diécuijion zu nehmen. Da diese Maßregel nur noch eine Station zu durchlaufen habe, so hoffe er, man werde sih bemühen, sie jobalo als möglich ins Oberhaus zu bringen, damit kein fernerer Verzug in ihrer Erwägung stattfinde. Der Lord-Kanzler be- merkte hierauf, daß das dringendste die Zwangs: Bill sey, welche bekanntlich am 1. August außer Wirksamkeit trete. Er zweifle indeß nicht, daß die Aeußerung des hohwürdigen Prälaten an einem anderen Orte von Wirkung seyn werde. Hierauf über- reichte ec cine Bittschrift zu Gunsten der Armen-Bill und fand sich veranlaßt, bei dieser Gelegenheit einige Vorwürfe, die ihm, in Folge einer früheren Rede über diesen Gegenstand, ge- macht worden, zu widerlegen. Er sagte unter Anderem: „Man hat mir vorgeworfen, daß ich den Alten, Kranken und Schwachen alle Unterstüßung versagt, und nur dann dicse ers dar- reichen wolle, wenn Femand vom Dache gesiürzt oder von einem Wagen Übergefahren sey: daß ferner bet einer epidemischen Krank- heit oder cinem andern Unglück ich nicht geneigt sey, Beistand zu leisten, so lange die Knochen und Rippen der Menschen noch nicht zerbrochen scyen. Nun habe îch in dec That dies nicht nur nicht gesagt, sondern mich auch ausdrúdcklich dagegen verwahrt. Was ich bestimmt ausgesprochen habe, ist, daß eine Untersiüßung gesunder Personen, die keine Arbeit finden können, gerade den Nachtheil her-

verhringen würde, den man zu verhindern beabsichtigt, denn Men- j

schen, die auf eine solche Unterstüßung renen, werden, zum Nach- theil für sich selbs und für die Gesellschaft, nachlässig. Fch sagte ferner, daß ein Fonds zur Unterstüßung gesunder, arbeitsloser Men-

ichen unzweckmäßig sey; werde jedoch derselbe auf das angewandt, j

was man eigentlich Mitleid nenne, so sey er unschädlich. Fch führte auch mehrere Fälle an, die hierher gehören, namentlich Hosëpitäler für Verunglückte und unheilbare Kranke; ja, ich be-

theilung von Arzuei vor, obgleich dies eigentlich Sache der Familien |

i. Fch sagte auch dasselbe in Bezug auf Hospitäler für alte Leute, obgleich diese weniger die dfentliche Theilnahme verdienen, da Je- dermann fúr das Alter im Voraus sorgen múßte. Jn diesem Sinne habe ih mich s{chon im Jahre 1818 în einem Briefe an meinen F-cund Sir S. Romilly ausgesprochen. Die betreffende Stelle lau: tet folgendermaßen: /,/,,JIh halte es für einen unwiderleglichen Grundsaß, daß ein permanenter Unterstüßungs-Fond für die Armen aur dazu dient, ihre Zahl zu vermehren. Er bewirkt dies auf

zweierlei Weise ein Mal dadurch, daß die Leute vom Fleiß, von der Vorsorge und Sparsamkeit abgehalten werden, und dann, weil er unüberlegte Verheirathungen befbrdert.

Erfteres ist nicht weniger gewiß als leßteres. Es ist gleihfalis klar, daß diese Zunahmc siets die Zahl über(leigen wird, welche der ge- nannte Fonds zu unterstüßen vermag. Zu den Fonds, wodurch die Zahl der Armen direkt vermehrt wird, gehdren alle Einkünfte von Almosen- hdusern, Hospitälern und Schulen, in denen Kinder sowohl ernährt als erzogen werden; alle Summen, welche jährlich an Bettler oder arme Familien gegeben werden; Schenkungen der Klösier und ande- rer religibsen Stiftungen in fatholischen Ländern: der Theil des Zehnten in England, welchen man zur Untersiüßung der Armen verwendete, ehe durch ein besonderes Statut dafür gesorgt wurde; und endlich diese Untersiüßung selbst. Aber die Unterslüßungs-Fonds bleiben unschädlich (und werden noch überdies wohlthätig) in dem RBe?hältnisse, als thre Anwendung sich auf uUmfsiände beschränkt, die außee der gewdhnlichen Berechnung liegen, und die von den arbei- t:nden Klassen bei dem Uebers@lage der Mittel ihres fünftigen Le- bens - Unterhaltes nicht mit in Rechnung gebracht werden fôn- nen So mag man sie ohne Gefahr zur Untersiüßung sol- cher Personen anwenden, die durch Zufälle oder durch un- heilbare Kcankheiten zur Arbeit unfähig" gemacht sind, wie Blinde und Lahme, und sie können selbst auf solche Hospitäler ausgedehnt werden, wo Krankheiten geheilt werden; auch kann man

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C, / ° ; ! menbill Einwendungen zu machen haben. schränkte mich nicht darauf, ich schlug auch noch Anstalten zur Ver- menbilt Sinwen gen zu machen ha

t, Personen, bei denen sie es für nöthig hiel- c zu unterwerfen, wurde, jowie die dritte, nach Bei der vierten Klausel,

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j p Cy A Lg 7 A + 44 n 004 einigen Bemerkungen angenommen welche vorschreibt, daß die Koinmissarten jägrlich cinen Bericht

0 an einen der Staats-Secretaire einzusenden haben, der dein Par-

samente vorzulegen ist, trug der Herzog v. Wellington auf den Zusaß an, daß die genannten Kommissarien ein Verzeichniß aller Brief2, die sle empfingen, anfertigen sollten, worin das Datum des ÉEmpfanges, die Person, von der dieselben kommen, der Ge- genstand, wovon sie handeln, und die Details der darguf erthei[- ten Antworten, so wenn die Kommissarien verschiede- wären, die einzelnen Meinungen anzugeben hri

wie,

\c Jahre, oder, wenn es verlangt werde, öster den Staats:-Secve- tairen vergelegt werden sollte, Dies Amendement wurde gen h- migt. Die folgenden Klauseln der Bill, bis zur 17ten inclusive, wurden unverändert angenommen.

London, 25. Juli. Vorgestern hielt der König im St. James: Palast ein Lever, bei welchem Sr. Majestät der Nord- Amerikanische Geschäftsträger in Schweden, Herr Hughes, und Herr Mordccai, Capitain in der Armee der Vereinigten Staa- ten, vorgestellt wurden. Here E. J Stanley wurde als neu er- nannter Unter: Staaté - Secretair 1m Ministerium des Jnnern beim Könige eingeführt. Hierauf ertheilten Se. Majestät den Lords Melbourne, Auckland und Palmerston und Heren Ellice Audienz.

Nech dem vorgestrigen Lever speisten Se. Maj. bei dem Präsidenten des Geheimen-Raths, Marquis von Lansdowne, und kehrten dann na Windsor zurück.

Gestern hielt das Unterhaus keine Sizung, weil sich um 5 Uhr nur 34 Mitglieder im Sacle befanden.

An dex heutigen Si6ung des Oberhauses trug Lord Wharncliffe auf die zweite Lesung der Bill hinsichtlich der großen Eisenbahn nach dem Westen an; Graf Cadogan wider-

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seßte sich vicsem Antrage, weil die projektirte Linie dein gemcei- nen Besten nicht zusage, Graf von Winchilsea war der Meinung, nan sollre die Bill wenigstens in den Aus\{uß ge- sangen lassen, der Herzog von Cumberland aber hielt es für unmöglich, an diesem Abend noch so weit mit dex Bill vorzu- schreiten. Ungeachtet Lord Ellenborough auf den großen Vor- theil aufmerksam machte, der für Bristol aus der Biil hervor- gehen würde, ward die zweite Lesung der Bill mit 47 gegen 30

, ab 15 E 18 a4 e (“ Stimmen verworfen. Lord Wharncliffe erklärte sich die:

ses Resultar nur daravs, daß das Haus sich nit mehr die ge- |

höôrige Zeit zur Erwägung der Maßregel habe nehmen wollen.

Am Unterhause wurde heute der Ausshuß-Bericht über die Îrlándische Zwangs -Biil verlesen und die dritte Lesung der Bill auf morgen festgesest. Lord Althorp erhob sich sodann, um auf einen Ausschuß anzutragen, indem er sein Budget vor- legen wollte; Herr Goulburn trat ihm aber, in Folge einer früheren Anzeige, mit einer Rede über die von dem “einiste- rium vorgenommene Besezutg von öffentlichen Aemtern entge- gen, worüber sh eine lange Debatte entspann. Seltsam fand man es, daß Herr Goulburn wider die Kirchen - Bauten sprach, da er dieselben, als er now im Amte war, aufs eisrigste unter- stÚ6t hatte.

Der Globe erklärt die Nachricht von der Ernennung des Grafen Mulgrave zum Großssegelbewahrer, an die Stelle des

Grafen von Carlisle, súr ungegründet, sagt aber nichts darüber,

Î ob das Gerúcht von der beabsichtigten Abdankung des Lekteren

ebenfalls fals sey. Lord Duncannon hatte gestern terredung mit den Kirchspiels - Deputationen,

eine anderthalbstündige Un- die gegen die Ar- Sir John Hobhouse, der bekanntlih an di? Stelle des Lord Duncannon zum Ober-Jntendanten der Königl, Ländereien und zugleich- zum Kabinets-Minister ernannt worden ist, hat nun auch den bieher von Lord Duncannon eingenommenen Parla- ments-Siß für Nottingham erhalten. Er hatte 1322 Stimmen bei der Mahl, sein Mitbewerber, Herr Eagle, cin Radikaler, nur 358.

Der Couríer theilt ein Schreiben des Herrn Hume mit, welches dicier am 24. Juni an die Wähler von Elgin Burghs

} richcete, und worin er ihnen versprach, sie mit einem Oppositioné-

Kandidaten gegen den ministeriellen Kandidaten, Oberst Leigh Hay, zu verschen, indem er zugleich erklärte, daß er dem Minis sterium: und allen Anhängern desselben sein Vertrauen durchaus entzogen habe. Vierzehn Tage später crêlärte Herr Hume, wie bekannt, im Unterhause, daß das neue Ministerium unmöglich anders als nach den liberalen Grundsäßen des Lord Althorp ge- bildet werden könne. Diesen Wankelmuth des radikalen Parla- ments: Mitgliedes benutzt nun der Courier zu einem heftigen An- griff gegen die Partei desselben, und erinnert hei dieser Gelegen- heit auch an eine Aeußerung, die Herr O'’Connell im November 1832 von sich gab, und die jenes Blatt als sehr charakteristisch für diese Partei bezeichnet. Herr O’Connell behauptete nämlich damals, es gábe in der ganzen Englischen Sprache kein so spiß- búbishes Wort, als das Wort „„Consequenz‘’, und er thue sich nicht wenig darauf zu gut, daß er der „„inconsequenteste‘/ Mann im ganzen Königreiche sey.

Zu Sudburp, wo an die Stelle des verstorenen -Herrn Taylor ein neues Parlaments: Mitglied gewählt wird, neigt sich die Stimimcn-Meßhrheit bis jeßt auf die Seite des Tory: Kandi- daten, Herrn Barns, hin; sein Gegner ist Herr Bagshaw.

E & - E R R É A CADE A E RS M E R D Q Ea A E O AE P RR I E M M T I M E D 1E E L SRS A M A I E D MT A T A R E E

Der Spanische Gesandke, Marquis von Miraflores, cazÞ gestern, der Wieder-Cröffnung der Cortes-Versammlung zu Ch. i ren, ein großes Fest, an welchem die Gesandten derjenigen | Mächte Theil nahmen, welche die Königin von S panien aner, fannt haben. General Mina's Gesundheit ist jeßt \0 weit wieder hergestellt, daß er am 27. Juli von hier nah Spanicn abreisen wird; 50 seiner hiesigen Freunde werden ißm e:nch festlichen Abschiedsshmceus3 geben. Señor Arguelles wird ein Paar Tage später abreisen.

Der Madrider Korrespondent dcs Morning- Herald giebt folgendes muthmaßliche Verhältniß der politischen Parteien in der neuen Prokuradoren: Kammer, nach den bisher bekann gewordenen Wahlen: 4 Royalisten oder Karlisten, 32 ministerielle Liberale, 69 unabhängige Leberale, die sich gleihaültig gegen daz: Miníijterium verßbalten, 28 Ultra - Liberale, die sich dem Ministe, rium opponiren dürften, und 26, deren Gesinnung nicht bekann ist, zusammen 159. Achtzehn Wahlen sind noch unbekannt.

Aus Portsmouth vom 23sten d. wird gemeldet: „Heut Nachmittag kamen die Gemahlin und die beiden Söhne dez Don Carlos hier an und würden mit einer Königlichen Saly empfangen. Sie haben wieder ihr fiüheres Logis bezozen und werden, wie verlautet, während der Zeit ihres Aufenthalts in England zu Portsmouth bleiben."

Ueber Don Carlos haben wir hier nur Nachrichten Übr Paris. Ueber die Jnterventions-Frage äußert die Morning Chronicle sih folgendermaßen: „Wir höôren, daß zwiichen Lug {and und Frankreich in Bezug auf das gegen die Unruhestiftq im nördlichen Spanien zu beobachtende Verfahren die vollton mente Uebereinstimmung herrsht. Es liegt nit in den Abs ten beider Mächte, daß Frankreich eine Armee in die Halb ri! einrücken lasse, aber England und Frankreih werden in Cf! (ung der Stipulaii»nen des Auadrupel- Traktates vhne Ver; die geeignetsten Maßregeln zur Herstellung der Ruhe und Öi) nung tn Spanien ergreifen. Wir brauchen auf die Mittel, j denen man seine Zuflucht nehmen wird, nicht genauer cinzuze hen, aber dessen können unsere Leser gewiß seyn, daß die Regi runz dieses Landes sehr gut die Nothwendigkeit der Unt. rdrút kung jener Umtriebe «tfa1sieht, und daß beide Regierunzen daf sorgen werden, daß der Triumph der Tories über das Sntue: hen des Don Carlos nicht von zu langer Dauer sey.““

Der Courier erklärt die vom Morning-Herald nicht chn Bitterkeit aufgestellte Behauptuna, daß Sir Stratford Canninz seinen jährlichen Gehalt von 11,000 "Pfd. Sterl. als Gesandt! am Russischen Hofes wohin er bekauntlih noch gar nicht abz gangen ist, fortwährend beziche, für ungegründet. Sir Strat: ford Canning habe nie einen Shilling von jenem Gehale pfangen.

Der Graf von Bathurst ist noch immer gefährlich krank und man zweifelt an seinem Aufkommen.

Am Montag starb die Marguisin von Headfort an de Cholera, von der sle am Sonnabend vorher befallen wurde ; si war die Tochter des verstorbenen Sir J. Stevenson.

Herr Coleridge soll heute frúh mit Tode abgegangen seyn,

Die Feier des 12. Zuli i in Jrland nicht ganz ohne Blut vergießen abgelaufen; im Norden fanden, troß des Verbots, au mehreren Orten Orangisten: Prozessionen atc, wob-i es zu Go walcthätigkeiten gegen die Katholiken kam, so daß die Polzti einschreiten mußte.

Das neue Dampf-Packetschiff, „City of Hamburg’, hat auf seiner leßten Fahrt von Hamburg mit einer vollen Fracht dn Weg von Nore nah Gravesend in einer Stunde und 35 Mi! nuten zurüfgelegt. Dies übertrifft an Schnelligkeit alle Dampf bôte, welche je die Themse befahren haben.

Vorgestern erzähite man an der Böse, Lord Althorp beab: sichtige, zur Zurückzahlung des Bank-Kapitals die Fonds zu vit wenden, welche er zur Einldsung der 4procent. Staats - Papivtt in Händen hat, deren Reducirung auf Z2procentige nicht an genommen wurde und deswegen bis zum Oktober ausgeseßt wo! den seyn soll. „Diese Maßregel‘, sagt die Timeë, „würde der Geldverlegenheit, in welcher die Regierung sich befindet, nut momentan abhelfen, ohne ihr ein Ende zu machen. Es bleibt dann immer noch die Frage, wie man die dissentirenden Jui haber der áprocentigen zufrieden stellen soll. Es möchte fast fein “anderes Mütel úbrig bleiben, als eine neue, wenn glei kleine Anleihe.“

Aus Chili sind Briefe vom 1. April hier eingegangen, di! des Erdbebens, das angeblich in der lezten Hälste des Fanuari zu St. Jago stattgefunden haben sollte, mit keiner Silbe erwähnen; es scheint dies also ein falsches Gerücht gewesen zu seyn, viel leiht eine Verwechselung mit einem der vielen anderen Erdbeben die sich in der leiten Zeit in Süd, Amerika ereignet haven.

Nétederlande.

Aus dem Haag, 25. Juli. Die Staats-Couran! meldet, daß aus St. Petersburg úber das Befinden des ¡unz Prinzen Wilhelm Friedrih Heinrich und der Mannschaften dit Schiffe „Zeeuw‘/ und „Saelheid// die besten Nachrichten ein gegangen feyen, und daj Se. Majestät der Kaiser an seinen" Geburtstage mehreren Offizieren jener Schisse Ordens-Jnsignin verliehen habe.

Vorge{tern Abend war auf dem Palais Sr. K. H. des Prin zen Friedrich ein großer Ball, dem auch Zhre Mazj. die Köôni gin von Bayern beiwohnte.

Der Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar kam gestern alli dem Lager von Ryen nach Breda, um dem alten General Ctassi}* einen Besuch abzustatten.

Belgüen.

Bräfssel, 25. Juli. Durch Königliche Versügungen vot 92sten d. M. jïind neuerdings mehrere Pensionen an olche If dioiduen, die sich be: den Kämpfen des Jahres 1830 gus, zeichnet, oder an derea Nachgelassene bewiuigt worden. Dit Witrwe des chemaligen Agenten der provisorischen Regierung, Engelspach-Larivière, hat ebenfalls eine Pension von 1520 F erhalten.

Der Portugiesische Geschäfcsträger in Belgien, Herr vor Almeida-Garrett, ist aus London hier eingetroffen.

Deutschland.

Darmstadt, 22. Juli. Jn unserer zweiten Kammer èt Stände, welche sich gegenwärtig mit Berathung mehrerer Aw} träge beschäftigt, war heute ein folcher Antrag des Abgeordnet Wolf auf Einführung von Schieds-Gerichten an der Taf geéordnung. Der Ausschuß wollte nicht unbedingt und al-bald| diesem Antrage Folge geben, sondern ihn nur der Regierung} empfohlen und dabei Nachricht durch sie eingezogen haben, wel! che Resultate das in mehreren Provinzen des Preußischen Staats! in den lebten Jahren- eingeführte Jnstitut der Schiedsmaun/" schast gehabt habe. Zugleich hielt er sür passend, daß die b. stehenden gesezlihen und reglementairen Verfügungen über

Verzleichs- Versuche durch die Richter bei denselben durch Mi- nitecial- Erlaß eine Erinnerung fänden. Jm Allzemeinen stellten sich die Ansichten dahin fe|, daß, werde das Jnstitut dr Schiedsmänner cinaeführt, dieses ein unbezaßltes, ein Ehren- Amt sey, welches zu übernehmen der Gewählte, wenigstens für einize Zeit, verpflichtet wäre, daß die Thätigkeit dieser Schieds- mánner sich bloß auf Vergleichs: Versuche beschränke, daß für feine Partei ein Zwang vorliegen dürfe, che sie vor den Riciter gehe, sich zum Sühne-Versuch an den Schiedsmann zu wenden. Der Regierunas - Commissair, Geh. Staats Rath Knapp, gab dabei zu bedenken, ob nicht, bis zur Einführung solcher Schiedé- mánner auf ciner anderen Grundlage, die Richter dahin in- struirt werden sollten, da, wo sie nicht für passend fänden, selbsk Veraleichs- Versuche anzustellen, oder wo sie dieie ohne Erfolg angeordnet hätten, die Parteien zu veranlassen, einen unparreti- schen Dritten, der Beider Vertrauen habe, zu kinem solchen Ver- sache auszuwählen. :

Ueber die diesjäbrige Aerndte in der Wetterau wird Fol- gendes ber tet: „Während wir aus Rhein- Hessen eben nicht die cifreulichsten Nachrichten über die dortigen Erzeugnisse er- ha't-n, können wir hier in unserer Wetterau um fo grdßere Hoffnungen zu einer gesegneten Aerndte hegen. Bisher haben ivir auch fast bestándig günstige Witrerung und immer zur rech- ten Zeit Regen gehabt, wobei Alles nothwendig gedeihen mußte. Das neue Korn, welches großentheils bereits auf seinen Haufen sit, is zwar weder dem Halme noch dem Kerne nach ausge- zeichnet, wenigstens mit dem Kerne des vorigen Jahres durch- aus nicht‘zu vergleichen, der aber auch in seiner Arc wohl einzig war; dagegen jicht der Weizen fast Überall gut. Noch vorzüglicher |e- hen die Sommerfrû yte, insbesondere Hafer und Gerste. Auch die Kartosscin zeigen sich sehr gut. Dazu kommt noch, daß der Apfelvbaurn bei der herrlichen Blüthe, welche ihm ün Frühjahr zu Theil wurde, den retchlichsten Segen verspricht, so daß man sent lhon die Bäume nicht genug stüßen kann. Nur ín einem Theile der nôrd'ihen Wetterau haben die Raupen vielen Scha- den an den Bäumen gethan, und die Hoffnung eines reichen

cck, C

Aepfel-Ertragcs auf mehrere Jahre vernichtet. Birnen giebr es bei uns überall schr wenige, weil im Winter die Blüthe zu

{nell und zu. weit herausgetrieben und dann unterdrückt wurde. Leider fangen, tro der Mittel, welche man im Frühjahr fast überall anwendete, die Mäuse bei uns an, sehr lästig zu wer- den. J ihnen fortwährend der Nachsommer und Herb? so gün'tig, wie bisher, so werden sle der frishen Saat außeror: dentlich schaden.‘

SUUt ei.

__ Konstantinopel, 8. Juli. Der Sultan hat den Ameddschi Mustafsa Reschid By Efendi (betannt durch seine Unterhand- fungen mit den Aegyptiern während des lekzten Feldzuges in

Klein: Asien) zum außerordenilihen Gejandten in Pa- |

ris ernannt. Das neueste Blatt der Túrktischen Zeitung meldet diese Ernennung folgendermaßen: „Es 1st allgemein be- kinnt, daß sich alle Hôfe jederzeit bestrebt haben, durh Abschif- kung ordentlicher und außerordentl: cher Gesandten an ihre Be- freundeten und Verbündeten die ‘Prinzipien des guten Einver- nehmens zu erhalicn und zu befestigen, somit die Wohlfahrt der von der ganzen Welt gewünschten allgemeinen Ruhe zu errei- hen. So haben die gegenwärtig mit der hohen Pforte befreun- deten Hôfe fortwährend hierselbst ihre Gesandten und Geschäfrs- träger, durch deren Vermittelung die betresfenden Angelegenzci- ten geordnet werden. Von Seiten der hohen Pforte, wel- che ebenfalls bereits einige Male Gesandte an die Höfe der befreundeten Nachbar Staaten schickte, wird jedoch solchen Sendungen in der Regel nur nah Maügabe der Erfordernisse dir Umstände Statt gegeben. Während nun Frankreich sei- nen Botishaster an der hohen Pforte hat, und auf diese Weise die zwischen beiden Höfen sich ergebenden Verhandlungen den erwünschten Gang nedmen, ift schon seit mehreren Jahren von Seiten der hohen Pforte an diesen ihr dur Bande alier Freundschaft verbundenen Hof kein Gejandter abgesch'ckt wor- den. Indem sonach im gegenwärtigen Augenblicke cine solche die Befejtigunz der Freundschafc und des guten Einverständnis- ses bezweckende Sendung ein klarer Beweis für die aufrichtigen Gesinnungen der hohen Pforte seyn dürfte, jo haben Seine Ho- heit den jezigen Ameddschi Muj|tafa Reschid Bey Efendi, in Betracht d-r während seiner mehrjährigen Dienstleistuna an ihm erprobten Fähigkeiten, zu dicser Beitimmung auszuersehen ge- ruht. Denselben werden der Chodschagian und Adjunkt des Groß: Wesirlichen Kabiners-Sccrerairs, Nuri Efendi, als Secre- tair Und der vorina!lige Lehrer vom Marine-Geniewesen, Ruhed- din Efendi, als erster Dolmetsch begleiteten. Die Gesandt- schast is bereits mit den nêthigen Mitteln zur Vollfüh- runz der Reise verschen und wird nächstens zu Lande über Wien an ihre Bestimmung abgehen. Das Amt Mustafa Re- schid Beys ijt bis zu dessen Rückkunft e¡nem sciner Secretaire, R ifaat Bey, überlassen.“

Der Sultan hat ferner. beschlossen, einen Commissair nah Bosnien mit dem Auftrage abzusenden, den Maßregeln, die am geeignetsten seyn dürften, um die durch die räuverischen Einfálle der Bosniaken so häufig gestdrte Ruhe und Ordnung an der Gränze der Oesterreichischen Staaten herzustellen, die strengste Aufmerksamkeit zu widmen. Dieser Großherrliche Be- {luß wird in der Türkischen Zeitung folgendermaßen an- gekündizt: „So wie man im Interesse der zwi\chen der hohen Pforte und dem Kaiecrlich Oesterreichischen Hofe obwaltenden Freundschaft und Eintracht auf die Schlichtung und Verhand- lung der beiderseitigen Angelegenheiten die erforderliche Sorg- fast zu verwenden bemüht ijt, eben so ist man aus Rücksicht der guten Nachbarschaft beflissen , Behufs der Aufrechterhaltung des freundschaftlchzen Einvernehmens, zwi; schen den an den Gränzen befindlichen respckriven Be- aiten und den dortigen Bewohnern die gehörige Rückücht ein- treten zu lassen. Fichtsdejtowentger bestehen seit einiger Zeit zwischen den Bewohnern der Bosnischen Gränze und den dorti- gen Unterthanen des besagten Kaiserlichen Hofes Miphelligkei- ten, deren Ausgleichung und Beileoung, insofern dieselben durch die diesjeitigen Unterthanen veransaßt seyn dürften, als wün- schenswerth erachtet worden ist. Demzufolge haben Se. Hoheit zur Schlichtung dieser und ähnlicher Ängelegenheiten die Äbjen- dung eines besondern Commissairs anzubefehlen, und hierzu den Bujukreskered[chi (ersten Bütschriftmeister) Seid Achmed Akif Cfendi, in Berücksichtigung sener Erfaßhrenheit und Geschicklich- keit in derlei schwierizen Verhandlunzen, zu bestimmen geruht. Gedachter Commissair wird nächst ns seine Reise antreten.“

Endlich hat der Sultan die Abfertigung einer Kommis- sion nach Griechenland angeordnet, um einige den Verkauf Türkischen Cigenthyums daselb\t betressende Angelegenheiten ins Reine zu bringen. Die Türkische Zeitung kündigt dies mit folgend:-n Worten an: „Wiewohl mir der Vollführung des, zu- folze der Feststellung des Griechischen Reiches nothwendigen Ver-

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faufs mehrerer Moslimischen Besißungen und Stiftungen der Wali Jszmail Bey Efendi bereits vor einigen Jahren beauftragt wurde, jo konnte doch bis jeßt diese Angelegenheit, so mancher eingetretenen Hindernisse wegen, ke:nes vegs nah Wunsch becn- digt werden. Se. Hoh. haben nun den obtejagten Wali seiner Bestimmung zu entheben und an seiner Statt den diesem Ge- schäfte vollfommen gewachsenen Chodschagian des Großherrlichen Divans und Secretair des Ameddschi, Schck1b Cfendi, zum Ver- kaufe der erwähnten Güter zu beordern geruht. Zugleich wurde dem Leßteren der vormaliae Secretair des Fiskus, Szaid Efendi, zur Anfertigung und Aussteluag der gesetzlichen Verkaufs - Jn- strumente b-igegeben. Auch it zur Hebung der in der Griechi- schen Abgränzunas-Angelegenhett entstandenen Zwefel der Ober- lehrer des Großherrlichen Genie-Corps der Landt:uppen, Jhzhak Efendi, beordert worden. Er sowohl als die oben benannten Commissaire werden nächstens ihre Reise antreten.“

Die Türkische Zeitung cnthält auch nachstehenden Ar- tikel: „Nachdein Se. HFojeit dem vom Statthalter von Aegyp- ten in dankbarer Erwiederung der an denselben erlassenen Gtoßheirr- lichen Notification der Vermählung der Prinzessin Saliha ab- gesandten Chods-heg an des Großherrlichen Divans Hadbib Efendi

noch vor seiner Rückreise ein Merkmahl der besonderen GUn| | 51 zmannshäuier

gegeben, hauptsächlich aber Hôchstihre Wohlgewogenheit aegen den erwähnren Sratchalter an den Tag legen wollten, so haben Hôchstdieselben Freitag den 12. Saafer (20. Junt) vor der feier: lichen Verrichtuna der Freitägizen élndacht besagten Habth Efen-

dé, begleitet vom Pforten: Kiaja des Statthalters, um Beiseyn des

aus Anlaß der Freitags Ceremonien ersch'enenen S ertaskers, dann des Großherrlichen Schwiegersohnes, Chali! Rifaat Pascha, des Kapudan-Pascha’s und des Großherrlichen Muschirs in ener be- sondern Audienz huldreichh zu empfangen und denzelben unter den \chmeichelhaftesten Ausdrúcken mit der Entbictung der Großderr-

lien Gnade an mehrerwähnten Statthalter zu beauftragen gee |

ruht. Habvib Efendz erhiele úberdics von Sr. Hoheit cine vor- züglich s{chdne mit Brillanten beseste Dose, und der Capitain und die Mannschafc des Kr!egs\chiffcs, welches 1hn an Bord hatte, 50,000 Piaster zum Geschenk; dur&drungen von den G fühlen der Freude und N On suchte cr durch Worte szinen Dank auszudrúcen, das Schiff aber behielt an jenem Tage bis Abends

die aufgehißten Fiaggen. Auf eine di-efállige Bitte Mehmed

Ali's wurde dem Ober-Befehlshaber der Aegyptischen Flotte, Mustafa Bey, und dem Miri Ataj Selim Vcy die Miri- miransvürde ve!: liehen. Se. Hoh. haben dem erwähnten Pfor- ten: Kiaja, Mustapha Nasif Efendi, welcher schon vor einiger Zeit Geschäfte halber eine Reise zu Mehmed Ali zu inachen ent- |chlo}:n war, die Erlaubniß zu ertheilen gecußt, an Bord des A Kriegs fes zugleih mit Habib Efendi abzu- gehen.“

Die Hospodare der Wallachei und Moldau haben bereits ihre Abschieds - Audienzen beim Sultan achabt und zwar Erste- rer am 30. Juni, Lebterer am 2ten d. M. Bei diejem Anlasse wurde ihr sämmtliches Gefolge von Sr. Hoh. mit Decorationen beschenkt. Beide Fürsten erhielten überdi:s vor einigen Tagen das Portrait des Suitans mit einer Einfassung von Brillanten.

Der Kapudan - Pascha hat un!ängst wieder eine Reise nach Nikomedien unternoinmen, wo ein Linienschiff vom Stapel ge- lassen wurde.

Am Zten d. M. segelte die seit einiger Zeit vor Therapia M Englische Fregatte „„Actäon‘/ nacy dem Archipela- gus ab.

Der Gesundheits-Zusand der Hauptfadt hat sich leider ver- s{chlimmert. Jn der lettverflossenen Woche sind allein in das Griechische Pesè'p'tal zu den sicben Thürmen gegen zwanzig Pejikranke gebrache worden, wovon bereits neun gestorben siad. Auch in Swyrna ereigneten sich, den leßzren Nachrichten vom 23, Juni zufolge, noch immer Peftfälle unter den Auden und Túrkèn ; auch ein Franke war am 27sten von dieser Seuche befallen worden. Die Englische Flotte unter Admiral Row? ley, welche auf der Rhede von Stayrna gelegen hatte, hat sich der Pest halber am 2liien von da entfernt und bei den Fujeln von Vurla vor Anker gelegt.

V [al 0

Berlin, 30. Juli. Ueber die bereits in der Nummer 188 der St. Z. erwähnte Feuersbrunst, von welcher die Stadt Zie- genhals im Neißer Kreise des Regierungs: Bezirks Oppeln in der Nacht vom L2cen auf den Zten d. M. betroffen worden, ge? hen je6t folgende nähere Nachrichr-n von dort ein. Von den in den Ringmauern der Stadr befindlich gewesenen Wohnhäusern sind 57 (etwa die Hälfte) mit ihren Neben-Gebäuden in Aicte gelegt worden. Hierunter befinden sich von öffentlichen Gr bäu- den die Schule und das Gerichts:Lokal, aus welchem glükticher- weise die Hypothekenbücher und die wichtigsten Akten gerettet werden konnten. Nur die Kirche und- das Rathhaus sind ste: hen geblieben. Daß die andere Hälfte der Stadr vor den Flam- men bewahrt wurde, ist vorzugsweise dein s{hleunigen Beistande der Oesterreichischen Stadt Zuckmantel zu verdanken, deren Ein- wohner sofort mit 5 Sprißzen zur Hi fe herbeieilten und mit rasiloser Thätigkeit zur Dämpfung des Feuers beitru- gen. Aber auch die benachbarten Gutsbesizer und Gemetn- den boten hierzu bereitwillig die Hand, und s{!ossen sich späterhin den von dem Feuer unverschont gebliebenen Ein- wohnern von Zuckinantel an, um dutch Herbeisct affung von Le- bensmniüteln die Noth nach Kräften zu m -ldern. Da die Stadt Ziegenhals an sich ein armer Ore und ohne anderes Gewerbe, a!s Weberei und Garnhandel, it, die me:\ten Vorräthe an Garn aber verbrannt sind, und da Überdies die Feuer - Versichcrungs- Summe fúr die ganze Staot nur 6!,240 Rihlr. beirà t, so _wer- den die Verunglückten bei ihrem Retablissement mir groper Noth zu kämpfen haben.

Vermischte Nachrichten.

Unter der Ueberschrift: „Einige zu beherzi ende Worte über Asmannshausen und dessen gepriejenen Rebenfsafr“', entháit die Düsseldorfer Zeitung vom 23, Juli eincn Aufsas, worin cs heißt:

„Ez mag wenige Punkte in Europa geben, deren Bewohnern so vielfältige Mittel zu Gebote sehen, im besten Wohlstande zu leben, als das herclich gelegene A mannë? haufen.

Die Schönheit der Umgebung, die in seiner Nähe befindlich n, mannigfachen und interessanten Gegenstände, welae immerwäh- rend Fremde aus allen G-genden anlocken, namentlich die von Sr. Kdniglicven Hoheit dem Prinzen Friedrich von Peceußen w'e- derhergestellte Burg Rheinstein, merkwürdig durch die darin be: findliche ausgezeichnete Sammlung von Altertzümern, so wie der welkverühmte, reizende Niedecwäld; ferner eine unlängst wider entdeckte, doch aber aufs neue verschüttete warme Quelie, die schon zu Rômerzeiten bekannt war, und in der Mitte des berüchtigten Winters von 1829 guf 30, in ciner Tiere von 3 Fuß 12 Grad

Í 1

Wärme Réaumur zeigte; endlich der hier einheim: (ce kdfliche As- mannshäuser, .…. . Alles dieses sollte vermuthen laßt, Asbmenns-

hausen müßte ih schon längst zum Range eines der ocsuchtestetr Kur - Orte erhoben haben. Nichts weniger als diess: e

Armuth leuchtet vielmehr allenthalben bervor, und die guten Ein-

wohner pflegen mit ihrem Dörfchen selbst noch Scherz zu til

ben, indem se h des doppelsinnigen Ausdruces bedienen, es scy grundarm und steinreich zuglceich. Was mag wohl hier die Ucsache seyn? Der wahre und eigentliche Grund findet c? leicht, wenn man sein Schicksal mit jenem fleißiger und tal-ntvoller Künstier vergle!ht, welche mit saurem Schioeifie die, von nach) Gold haschenden Kunsthändlern bestellte Arbeit licfern, um nur ihr ndthi- ges Auskommen zu finden, mit dem Unterschiede bloß, daß ein sol- ces Kunsiwerfk, wenn auch bei hohem Preise, doch rein und unver- sehrt, und nt noch obendrein verjälscht in die Hände des Lievt:a- bers gelangt. Leßteres ist aber leider der nur zu bâufige Fal mit Asmannshausers N: kiar. Die Bewohner dieses Ortes fönnten mit allem Rechte eben jo zu Werke gehen, wie Fürst Metternich , der Besitzer des trefflichen Fohanni:bergers, vor mehreren Fahren cs gez macht; derselbe nahm cinen Anfiand, dffentlich befannt zu machen, daß der echte Fohannisberger nur bei ihm zu haven sey. Und wirk- lich müßte ded Fohannisberg das ganze Ferzögthum Nassau einneb- men, um Alles’ erzeugen zu kdnnen, was son iährlich unter set- fem Namen getrunken wurde. Eben so verhält es ch mit unzerm Der ganze Bann von Asmannshaujen Ucferk 10

* ben gesegnetsten Fahren, Alles in Allem, circa 80 bis 9) Zulaße

, (zin Zulast enthält genau 4 Ohm).

\

{ Welch ein kleiner Vocrath in Vergleich dessen, was Nes unter dem Namen A:mannshäuser 9€-

trunfen wird! Die Differenz der Güte des Weins verhält fich etwa 12€

"1 zu 3, woran aber mehr die Acmuth des grdßereni Theils der Ein- " wohner, als die Lage schuld ist, indem ihnen die pecuniarren Pitte

i

fehien, den Wein gehbrig behandiln zu fönnen. Fâlit dieses Hin- dirniß weg, dann fann man das Verhältniß der Güte des We ns

unbedinat wie 1 zu 2 annehmen. Um nun ein h nlänglich ins

| Auge fallendes Beispiel zu geben, wie es mit dem Verkaufe

|

l

Asmannshäusers sich verhält, und worauf dic Armuth seiner Pñan- zer sich gründet, so darf man nur darauf aufme: f\sam machen, man eine Flasche von vorzüglichem Lte gewöhnlich mit et- nem großen Thaler bezahlt, wonach dér Zulasi sch auf 1728 Fl. belaufen würde. Erhielt indeß bisher der Pflanzer 700 Fl, 10 mußte er con über und über zufrieden seyn Dieses eine Bél- sviel mag hinreichen, zu erklären, warum Asmannshausen sich nicht zum bemittelten Orte heranschwingcn kann; zumal wenn man dé- denft, daß hdchstens von 6 zu 6 Jahren ein ganz auzgezeich- netes Gewächs wieder zum Vorschein kömmt. Doch gäde e: cit Mittel, iesem Uebel abzuhel;en. Dirses wäre, wenn die Wein- liebhaber c direft an Azmannshauscns Bewohner wendeten. Weide Theile dürften dann nur gewinnen. Denn Ecsiere 1dnnten um ein Bedeutendes wohlfeiler zu der erwünschten Waare geiangen und kte Verkäufer fänden zugleich ihren Vortheil davei. Z. B. die Flas tbe cines der V ern Jahrgänge solite, anstitt cinen großen Tha- ler, nur 1 Fl. 30 Kr. kosten, so würde der Käufer {{chon úber 800 Fl. an dem Zulast sparen, nicht zu erwähnen des Haupt-Gewinnes- den ec daran macht, den Wein ganz uünverfälscht aus der Hand des P-flanzers zu erhalten, indeß Lebterer sich ciner weit bedeutenderen Bezahlung, als die seitherige, zu erfreuen hätte.“

Meteorologishe Beobachtung.

| Morgens E | Avends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. B- obachtung.

| ' | - 110 Î Luftdruck. . (337,7 4 Var.|337,3 0 Par. 337 2 0 Par. Quellwärme 8-9 ® R.

1834. 29 Juli

Luftwärme | 15 5 °®R. | 24,6 ®R | 17,9®R. Izluêwärme 20 0 ® R. Thaupunkt | 6.5°R 0,4 ° R. 4,9 °R. FBodenwärme !6,0 N. Dunsisättg.| 41 pCt. 00e. S Ot Tusbúint 0/584 Rb Wetter... | heiter. Dee | Oer: S E A D O. D E

Wolkenzug | D, j ene #Grofe Lurt-Trockenheit.

Auswärtige Börsen,

Amsterdam, 25. Juli.

Niederl. wirkl. Schuld 531% 5g do. 977. Ausg. Sechold Izf. Kanz-Bill. 2x 448 Amori. 895 348 723, Russ. (v. 1#31) ubs Preuss Prämen-Scheiue 102, do. 48 Au), —., UVesterr. 96,7 96 Span. 657. 38 435. B E Hamburg, 27. Juli,

Oesterr. 52 Metall. 99. 48 do. 91. Bank-Actien 1248. Russ, Engl. 101. Russ Holl. 944. Met. in Hamb. Cert 952. Preuss. Främ.-Secheine 1134. Poln, 1303. Dän. 713. Holl. 5g 95. 2.5 4; Span, 35 39. 45 92. London. 25 Juli,

Cons. 38 pr. compt. 91 Belg. 984 Span. 45 trieoch v. 1825 37. Holl, 218 514. 58 987. Port, 86s. Russ. 1065. Bras, 803. Columb, 305. Mex. 425.

go E Engi.-

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 31. Juli. Jm Schausptelhause: Die Gúnsks linge, Ortiginal-Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch: Pfeiffer.

Freitaa, 1. Auguit. Jm Schauspielhauie : Die Schwetzer- Familie, Singspiel in 2 Abih. Munk von Weigl. (Hr. Geis- ler, vom Siaditheater zu Riga: Richard Boll, als leßte Ga't- rolle.) Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Nacybarliche Freuad- saft, Posse in 1 Akt, von L. Angely.

Sonnabend, 2. Augujk. Im Schauspielhause: Die Witt re

und 1hc Mann, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Die Schleicthändler, Possenspiel in 4 Abth. , von E. Raupa.

Sonntag, 3. Auaust. Jm Opernhauje. Zur Feier des A'- ferhdchsten Geburtsfestes Sr. Maz. des Königs: Festinarck, Sr. Maj. dem Könige zugeeignet von Spontini. Hierauf: Rede, verfaßt von H. Smidt, gesprochen von Mad. Creuünzger. Dann: Voikszesang, den Preußen gewidmet von Spontini. Und, zum crjienmaie: Die Fe!senmühle von Estalières, O N 2 A0 von C. B. von Mitt. Musik vom K. Sächsischen Kapeilmeis ster Reissiger.

Preye der Plä6e: Ein Pla6 in den Logen des eren Ran- ges 1 Rthir. 10 Sgr. 2c.

Die zu diejer Vorstellung eingegangenen Meldun zen um Billers sino berücksichtigt worden und können solche un B.ill.t- Verkaufs-Bureau in Empfang genommen werden.

In Chartortenburg. Zur Freier des Allerhdchsten Geburts- festes Sr. Maz. des Königs: Rede, verfaßt von A. Müllcr, ge- \prochen von Mad. Unzelmann,. Hierauf, zum erstenmale: Ca- pricciosa, Lusèispiel in 3 Abth, feei nach Federici’s: „Nou cout .r ¿li anni a una donúa”, von C. Blum. Und, zum crtenmale;

Die weiße Pikeshe, Schwank in 1 Aft, vom Pr, C, Töpfer.

Kdönigsskädtishes Theater.

Donnerstag, 31. Juli. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. (Herr Beckmann: Liborius, ais leßte Rolle vor seiner Urlaubsreije.) Hierauf: Der Vetter aus Bremen, oder: Die drei Schulmeister, koui- sche Oper in 1 Akt. Mußk von Girschner.

Freitag, 1. August. Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt, von A. v. Thale. Hierauf: Der Jurist und der Bauer, Luis spiel in 2 Akten, von Rautenstrauch.

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