1834 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E E E E PEIPLRE:

werden sollte; auch gebe die Klausel kein Mütel an die Zaud, um den Mann, wenn er von dem Magistrat vorgefordert werde, zum Erscheinen zu nöthigen; die Klausel würde also nur den aufgestellten Grundsaß, daß die Mutter fär die Erhaltung eines unchelichen Kindes sorgen müsse, wieder umstoßen, und er trage daher auf Streichung derselben an. Der Lord-Kanzler war derselben Meinung (die Klausel war nämlich erst auf den An- trag des Herrn Miles im Unterhause in die Bill aufgenommen worden) und erkiärte bei dieser Gelegenheit, daß er sich aus den Angriffen, denen er sich wegen Einbringung der ärmen - Bill ausgeseßt sehe, gar nihts mache, sondern von der gesunden Vernunst seiner Landéleute hofe, daß sie ihn, wenn nur die Vill erst ein paar Wochen in Wirkung wäre, von allen VorwÜr- fen freisprehen würden. Der Bischofv. Exeter wollte zwar die Mutk- ter eines unehelichen Kindes nicht von aller Strafe béfreit sehen, aber eben so wenig den Vater, und meinte, dieser müsse auch sein Theil zur Erhaltung des Kindes beitragen; er erinnerte daran, das auf Unenthaltsamkeit schon in den Mosaischen Geseken eine Geldstrafe geseßt sey. Nach einigen weiteren Debatten wurde die besaate Klausel aus der Bill gestrihen. Nach der 39fsen Klausel wollte Lord Kenyon die Bestimmung eingefügt wissen, daß die den Armen - Kommissarien zu verleihende Voilnacht nur auf diejenigen Kirchspiele beschränkt werden sollte, wo große Mißbräuche in der Verwaltung der Armen-Gescße obwalteten, daß sie dagegen ihr System denjenigen Kirchspielen, wo keine solche Beschwerde vorhanden sey, nicht sollten aufzwingen dürfen. Dieser Antrag wurde jedoch verworfen. Alle andern Klauseln der Bill, die deren im Ganzen 100 enthäle, wurden, hin und wieder mit geringen Modificationen, angenommen.

Unterhaus. Sibung vom 31. Juli. An die Stelle des mit Tode abgegangenen Lords James Fißroy wurde ein neucs Wahl - Ausschreiben für Thetford erlassen. Jm Ausschuß úber die Jrländische Zwangs-Bill gelangte das Haus bis zur 172sten Klausel. Ein Amendement des Oberst Davies, daß es nicht zweckmäßig sey, - dem konsolidirten Fonds irgend eine Last aufzubürden, um diese Bill in Ausführung zu brin- gen, wurde mit 78 gegen 14 Stimmen verworfen. Herr Sheil erklärte bei den Debatten Über dieses Amendement, das Haus könne versichert seyn, daß die Jrländische Zehn- ten: Bill nicht das Einzige scun würde, was man sür Irland werde thun müssen; man könne darauf rechnen, daß das Irländische Volk in der nächsten Session mit noch ganz anderen Forderungen hervortreten und sie in einem eindringlicheren Tone geltend machen würde. Herr Richards meinte, man müsse doch wenigstens nach allgemeinen Grundsäßen handeln und, wenn man so weit gegangen wäre, als man fur nöthig hielte, dann zeigen, daß man auch dic Macht und den Willen habe, endlich Halt zu machen; so sey aber bei der vorliegenden Bill ge- stern nicht gehandelt worden, und er hätte licber gejehen, daß man gleih die ganze Geistlichkeit. aus dem konso- lidircen Fonds zu bezahlen und die Kirchen - Fonds zu Staatszwecken zu verwenden beschlossen hätte. Nachdem darauf

wieder mehrere Klauseln gestrichen, andere ausgelassen, einige

angenommen worden waren, erklärte Herr Littleton, daß er nach) der 2ten Klausel die Einschaltung von 22 neuen vorzu- schlagen gedenke, die dadurch nöthig geworden seyen, daß man das den Gutsbesizern zu bewilligende Bonus von 15 auf 40 pCe. erhöht habe. Alsdann verwandelte sich das Haus in einen Ausschuz Über scine eigenen Aemter und genehmigie mit Z6 gee gen 13 Stimmen die Reduction des von dem Sprecher bezoge- nen Gehalts von 6000 auf 5000 Pfund.

London, 1. August. Bei dem Lever, welches der König ;

vorgestern im Set, James - Palast hielt, wurden Sr. Majestät der Marschall d’Oliveira von der Brasilianischen Armee und der Geschäftsträger des Kaisers von Brasilien beim Könige der BDel- gier, Marguis Lisboa, vorgestellt. Nach dem Lever hatte der Graf von Carlisle eine Audienz bei Sr. Majestät und legte sein Amt als Groß{legelbewahrer in die Hände des Königs nieder. Dann wurden der Graf von Mulgrave, als dessen Nachfolger, und Sir John Hobhouse, als Ober-Commissair der Königlichen For- sten und Waldungen, zum Handkuß beim Könige eingeführt, Der König dinirte bei Lord Holland in Holland-House. Unter den zu diesem Diner eingeladenen Gästen befanden sich guch Graf Grey, Lord Melbourne und der Lord-Kanzler.

Ahre Majestät die Königin wird, dem Vernehmen nach, auf threr Rückreise einige Zeit im Haag verweilen.

Am nächsten Sonnabend werden sich der Fürst und die

Fürstin Lieven mit ihren beiden Kindern Georg und Arthur in |

dem Königl. Dampfboote „Lightning“/ nach Hamburg einschif- fen, um von da nach St. ‘Petersburg zurückzukehren.

Die Herzoge von Cadaval und Lafoens sind nicht na dem Kontinent abgegangen, sondern befinden sich noch in Falmouth.

Herr Jereinie, gegen den man auf der Jnsel Mauritius

sets so erbittert war, ist endlich von der Regierung zurücêbeiu- fen worden. : Obgleich die Jrländische Zehnten -Bill noch vorgenommen worden ist, gedenken die Minister, dem Vernehmen nach, doch das ‘Parlament noch vor dem 12. Augusk zu prorogiren, und nah der Schnelligkeit zu urtheilen, womit die Verhandlungen Über diese Bill im Ausschuß fortschreiten (man gelangte gestern hon bis zur 172sten Klausel, und die ganze Bill besteht aus 2,0 Klauseln, wovon jedoch, wie es scheint, mehr als die Hälfte ausfallen werden), möchte dies auch gar nicht unwahrschein- lich seyn.

De Königliche Brigg „„Nautilus‘/, kommandirt vom Lieu- tenant Crooke, ist so eben von Lissabon hier angekommen, von wo (ie hon am 13. Juli absegelte. Sie bringt Zeitungen und Briefe mit. Die Besorgnisse, welche die ernstliche Krankheit Dom Pedro’s erregt hatte, waren wieder verschwunden , weil der Regent mit schnellen Schritten der voillommenen Genesung entgegenging. Die Regierung katte eine tüchtige Polizei in Lissabon organisirt, mit der man allgemein zufrieden war. Mit steigendem Jnuteresse sah man der auf den nächsten Monat fest- gesezren Zujammenkunft der Cortes entgegen. Die Proclama- tionen, welcze Dom Pedro bei jeiner Landung in Portugal er- ließ, und worin die Einführung der constitutionnellen Charte unter der Degierung Donna Nearia's versprochen wurde, war in Lissabon aufs neue publizirte und überall angeschlagen wor- den. Sir F. M. Doyle hat seinen kriegsrechtlichen Prozeß mit General Bacon gewonnen und scinen früheren Rang wie- der erhalten. Die Portugiesische Regierung hatte einige bedeu- tende Veránderungen mit dem Papiergelde vorgenommen. Sonst hat sich nichts von Belang in Portugal ereignet. Von Falmouth wurden viel Contanten nach Lissabon verschifft.

Gestern ging schon die Nachricht hier ein, daß die Königin von Spanien am 2isten die Cortes in Person ecdí\net have. Der Courier sagt heute: „Die gestern von uns mitgetheilte Nachricht hefcätigt sich, Die Spanischen Cortes sind von der

| Preußen entgegen.

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Königin mit großem Glanz und Pomp eröffnet tvorden, und Al- les ist in der besten Ordnung und Ruhe abgelaufen. Vom Kriegs - Schauplake haben wir keine wichtige Neuigkeit. Bis zum 28sen, welches das Datum der lebten telegraphischen De- pesche aus Bayonne ist, scheint kein entscheidender Schlag geführt worden zu seyn. Don Carlos war, wie es scheint, nur auf seine perjdnliche Sicherheit bedacht und näherte sh der Franzd- sischen Gränze. Man erwartet also jeden Augenbli eine ent- scheidende Nachricht über Bayonne, wiewohl es, wegen der ber- gigen Beschaffenheit des Terrains, auf dem der Krieg geführt wird, wohl mdalich wäre, daß der Kampf sich noch etwas in die Länge zdge. Don Carlos soll, wie seine Anhänger versichern, am 28sten schon achtzehn Tage in Spanien gewesen seyn, und statt, daß er auf dem Marsch nah Madrid wäre, befindet er sich zu Lesaca, dicht an der Französischen Gränze.“ In seinem Börsen- Bericht fúgt das genannte Blatt hinzu: „Die Thron-Rede der Köd- nigin soll nun auch angelangt seyn, und man ist in gespannter Erwartung auf den Inhalt derselben. Bis jeßt ist noch nichts Näheres darüber verlautet, wiewohl allgemein das Gerücht geht, die Rede sey von schr beruhigender Art.‘/ Der Globe da- gegen bezmweifele es, daß dieses Aktenstück schon in London wäre. Die Spanischen Fonds gingen an der heutigen Börse anfänglich etwas in die Hdhe, fielen aber am Schluß derselben wieder auf ihren früheren Standpunkt,

Niederlande.

Aus dem Haag, 1. August. Dem Vernehmen na, wer- den Se. Majestät der Kdnig bei Jhrer bevorstehenden Jnspizi- rung des Heeres den Schuttereien, welche bekanntlich in ihre Heimath entlassen werden sollen, sür die bisher geleisteten Dienste danken. Zu diesem Ende is auch bereits ein Beamter des Kriegs - Ministeriums nach dem Feldlager abgerei|, um die Marschroute zu bestimmen, welche die Schutter bei ihrer Nück- kehr nehmen jollen. Die hiesigen Schutter werden am Uten d. M. in der Hauptstadt erwartet.

Am vorigen Dienstage hat s{ch Ihre Majestät die Königin von Bayern von Scheveningen nach Delft begeben, um daselbst die Grabmáler des regierenden Hauses und der Niederländischen See-Helden zu besichtigen.

Ian sicht hier im Laufe dieses Monats der Ankunft Jhrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Albrecht von Die alsdann wieder aanz hier versammelte Königl. Familie wird den Geburtstag Sr. Maj. des Königs (24. August) auf dem Lustschlosse Loo feiern.

Der General de Favauge, der sich bei der tapfern Besaßung der Citadelle von Antwerpen befand, is zum Provinzial: Kom- mandanten von Utrecht ernannt worden.

Der mit einer außerordentlichen Mission an den Herzog von Nassau beauftragt gewesene Graf von Reede ist am vori- gen Montag zurückgekehrt und hat bereits seine Functionen als Öber: Kammerherr wieder angetreten. , 1

Die Amsterdamsche Courant enthält nunmehr den voll- ständigen Plan zu dem Actien: Unternehmen, Behufs der Anle- gung einer Eisendahn von Amsterdam nach Köln. Das Kapital der Gesellschaft wird 12 Millionen Gulden stark seyn, die in 12,000 Actien vertheilt werden sollen.

Hinsichtlih der an der gestrigen Amsterdamer Börse ver- breitet gewesenen Gerüchte in Bezug auf die Thron - Rede, mit der die Königin von Spanien die Versammlung der Cortes er- dffnete, ist heute nichts Näheres bekannt geworden. Die Spa- nischen Fonds sind vielmehr, in Folge der von Antwerpen ge- kommenen hdheren Notirungen, auch in Amsterdam wieder etwas

gestiegen. Belgten

Brüssel, 1. August. Jm heutigen Moniteur liest man: „Dex Ritter Almeida de Garret hat am vorigen Montage dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten die Beglaubi- gungzs-Schreiben übergeben, wodurch derjelbe bei der Belgischen Regierung als Geschäftëträger der Regierung Jhrer Mazestät der Königin von Portugal und Algarbien akkreditirt wird. Am Mittwoch is derselbe vom Könige und von der Königin empfan- gen worden, wobet er die Ehre gehabt hat, Jhrer Majestät der Königin besondere Schreiben Jhrer Majestäten der Königin von Portugal und der Kaiserin von Brasilien, Herzogin von Bra- ganza, zu Übergeben.“

Herr Angiilis, Mitglied der Repräsentanten-Kammer für | Courtray, hat scine Demission eingereicht, und es ist demnach in der genannten Stadt eine neue Deputirten-Wahl anberaumt worden.

Es heißt, General Goblet werde in das Kriegs-Ministerium berufen werden.

Dem Vernehmen nach, sind die Offiziere der mobilen Bür- ger-Garde verabschiedet worden.

An der hiesigen Börje fingen die Spanischen Fonds am Zlsten- Juli plöblih an zu sinken; von 621 fielen oie Perpe- tuellen auf 60 und zuleßt auf 592. „Wir wissen nicht,“ sagt

| und frohen Festen.

die Emancipation, „was an dieser schnellen Veränderung ! Schuld seyn mag, da wir von keiner telegraphischen Depesché und von keiner ungünstigen Nachricht Kenntniß erhalten haben, Am Ende der Börse verbreitete man die Nachricht, die Rede der Königin- Regentin von Spanien bei ErdFaung der Cortes sey in Brössel angekommen, und schrieb diejem Umstande das Sinken der Fonds zu. Wir sind im Stande, dieser Na ch- richt zu widersprechen.“

Im Journal du Commerce ven Antwerpen liest man: Wir vernehmen durch Prioat-Briefe aus Havannah vom 15. Juni, daß die Zucker-Aerndte auf der Jnsel Cuba gänzlich mißs rathen ist.

A S E P E P T L E E E E

Dan ena E

Kopenhagen, 1. August. Gestern, am Krönungstage, welches zugleich der Vermählungstag des Königlichen Paares isr, erschienen Se. Maj. bei dem Vogelschießen der Königl. SchÜz- zen- Gesellschast, was viele Heiterkeit und Freude verbreitete.

Der zum Spanischen Geschäftsträger in Stockholm etnannte Herr Moreno ist nebst seiner Familie über Holland hier ein- getroffen.

Die amtlichen Blätter publiziren mehrere Beförderungen, welche im Admiralitäts-Kollegium, bei der Marine und bei dem Heere stattgefunden haben.

Auf Jsoland und den Fardern ist eine allgemeine Volkê- zählung angeordnet worden.

Deutschland.

Meiningen, 29. Juli, Jhte Majestät die Königin von Großbritanien haben gestern von Liebenstein aus die hiesige Stadt mit einem Besuche erfreut und wurden bei dieser Gelegenheit auf das Fesilichste empfangen. Jhre Maj. besuchten die Grab-

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stätte Jhres in Gott ruhenden Vaters, des Herzogs Georg, und / kehrten in der Nacht nach Liebenstein zurück,

Hamburg, 4. August Der Nord - Amerikanishe Ge- shäftsträger am Königl. Dänischen Hofe, Hexr Wheaton, ist von seiner Reise nah den Vereinigten Staaten hier wieder einge- troffen. Herr Wheaton hat (wie die Hamburger Bs rsen:- haile berichtet), in Verbindung mit einem Literaten in Edin- burg, eine Geschichte von Dänemark, Norwegen und Schweden ausgearbeitet, welche bald als Theil der Edinburger Cabinet. Cyelopedia erscheinen wird. Sie erweitert seine Geschichte der Normannen (Uistory of the Northmen) auf die der drei Nor- dischen Königreiche, und führt sie von der Periode vor der Er- oberung Englands durch die Normänner durch das Mittelalter bis cuf die gegenwärtige Zeit fort.

Auch hier wollte man auf außerordentlihem Wege Über Antwerpen die Nachricht erhalten haben, daß die Königin von Spanien in ihrer Eröffnungsrede geäußert habe, „sie werde die Spanische Staateschuld einer näheren Untersuchung unter: werfen,“ und daß wegen dieser Argabe, welche indessen noch sehr der Bestätigung bedarf, die Spanischen Fonds in Paris gesunken seyen.

S panien.

Die Gazzetta di Genova enthält folgendes Schreiben aus Elisondo vom 12, Zut: „Wir sind nach einer schr glc lichen Reise an unjerem Bestimmungsort angelangt. Wir hab:n Frankreich in einem offenen Wagen durchreis, und nirgends wur den uns auch nur einmal die Pásse abgefordert! Unsere Reise dauerte acht Tage; wir sind nämlich am 1. Zuli um 11 Uhr Nachts von London abgegangen, landeten am folgenden Morgen un 8 Uhr schon in Dieppe, gingen am folgenden Tage von dort nach Paris ab, wo wir am 4ten Morgens um 3 Uhr eintrafen, und îm Hotel Meurice in der Rue Rivoli Nr. 24 abstiegen, Am Abend dieses Tages seßten wir unsere Neise weiter fort, und langten am 6ten um 10 Uhr Nachts in Bordeaux an, wo wir von dem Baron von L. (Pichon de Longueville) aufs gastfreund- lihste aufgenommen wurden und die Nacht bei ihm zubrachten; am folgenden Morgen begleitete er uns in seinem Wagen mit seiner Familie eine Strecke weit. Durch Bayonne kamen wir Vormittags um 10 Uhr, und langten um 6 Uhr bereits auf dem Spanischen Gebiete an, wo wir in Maya im strengsten Jncognito Úbernachteten. Am Tage darauf tras fen wir in Elisondo, dem Sis der Junta von Navarra, ein. Auf uñserem ganzen Wege, von der Spanischen Gränze an, kamen wir durch die Truppen Christinens. Den cingegangenen Nachrichten zufolge, scheint es, daß die Ankunft des Don Carlos großen Einfluß auf die Gemüther zu seinen Gunsten haben dürfte, vorzüglich in den nördlichen Provinzen. Die Freude der Navarresen, als sie erfuhren, daß Don Carles in ihrer Mitte angekommen sey, zu schildern, wäre sehr schwer. Heute den 12ten hat Don Carlos dem Gottesdienike und einem Tee deum beigewohnt, und den General-Lieutenant Grafen Penne de Villemur zum interimistischen Kriegs - Minisker, Zumalacar- reguy zum Chef seines Generalstabes, mit dem Range als Ge- nerai-: Lieutenant, und Eraso zum Befehlshaber der Armee in Navarra ernannt. Durch andere Dekrete hat Don Carlos die von der Regentschaft gemachten Anleihen annullict. Groß ist der Enthusiasmus der Truppen, die nah dem Augenblicke sich sehnen, sih mit dem Feinde zu messen.“

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Berlin, 6. August. Die Feier des dritten Augusts wurde auch in diesem Jahre von den Bewohnern Magdeburgs in der gewohnten Weise begangen, mit dem Unterschiede, daß, da das Fest diesmal auf eincn Sonntag fiel, dasselbe auch eine höhere kirchliche Weihe durch die innigsten Dankgebete in den Tempeln des Herrn erhielt, besonders in der durch Königliche Freigebigs- keit so herrlih wiederherge|tellten Domkirche, in welcher die er- greifende Macht des Wortes aus dem Munde des Bischofs Dr. Dräseke das Gemüth der dort versammelten Tausende zum Throne des Hdsten emportrug. Jn Deliß sch, im Herzogthum Sachs sen, wurde der festliche Tag schon am Vorabend feierlich einge- láutet, Am Vormittag des 3ten fand in der Hauptkirche, wo Altar, Kanzel und Lesepult mit Gewinden von Blumen und Et- cenlaub gej|chmückt waren, eine gottesdienstliche Feier statt, bei welcher der Diakonus Volbeding über die Worte der Schrift: ¡Unser Herr der König ist wie ein Engel Gottés‘/, die Predigt hielt, die ihren Eindruck auf die zahlreiche Versammlung nicht verfehlte. Ein Tedeum mit einem auf den festlichen Tag bezüge lichen Texte beschloß die kirchliche Feier.

Aus Prenzlau schreibt man: „Die Wiederkehr des Gehurtstages unseres allverehrten Landesvaters vereinigte auch in diesem Jahre die Bewohner Prenzlau's zu ernsten Feiern Die Garnison hielt um 7 Uhr Morgens djfentlichen Gottesdienst auf deim Exercirplaze. Späterhin fand in der Hauptkirche eine gottesdienitliche Feier statt, die durch die Mitwirkung der hiesigen Gesang - Vereine einen erhdzten. Glanz erhielt. Jr folgte eine Sikung des Magifirats und der

Stadtverordneten in dem geschmückten Saale des Rathhauses, |

wo die städtischen Behörden ihre Gefühle der Liebe und CEhr- furcht für Se. Majestät den König durch ein neues Geschenk von Eintausend Rthlrn. zum innern Ausdau der Hauptkirche zu. bethätigen beschlossen. Freude und Frohsinn begleiteten überal, im stillen Familienkreise wie an ffentlichen Orten, die vaterls,ns dische Feier.‘

Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm, Sohn Sr. Maj. des Königs, und Hôchstdessen Gemahlin, sind gestern von Botsdam nach Dobberan abgereist.

Am 16ten v. M. beging der Lehrer Schmidt an der ev angeli- schen Schule zu Katschkau, im Kreise Guhrau des Reg*i,eruncs- Bezirfs Breslau, sein 50jährigcs Amts - Jubiläum. Unx 9 Uhr Bormittags versammelten sich die angesehensten Einwolzner der Stadt Tschirnau, von denen die meisten chemalige Schüler des; Jubi- lars gewesen, glüEwÜünschend in dessen Behausung, von wo der Jt- belgreis von dem Landrathe des Kreises und Landschafts; - Dirck- tor, v. Köckciß, in feierlichem Zuge nach der katholischen Kirche geführt wurde. Nachdem hier der Pastor Schulz aus T schirnau eine auf die seltene Feier bezügliche Rede gehalten, verlas ders- selte ein Glücéwünschungs-Schreiben der Königl Regierung, und überreichte dem Gefeierten das von Sr. Moj. dem Könige ihm verliehene allgemeine Ehrenzeichen. Nach der kirhlichen Feier begab sich die ganze Versainmlung nach Rhoniken, wo dem Jus hisar auf dem dottigen Schlosse bei einem veranstalteten Frähs stcé mehrere werthvolle Geschenke, unter diesen ein silbernes Tischzeug von der Frau Aebti\sin des Fräulcinstiftes zu Tschire- nau, und ein silberuer Poftal von den Lehrern, 2c. überre!cht: wurden. Aus lettercm brachte der Landrath von Köeckrit; Sr. Majestät dem Könige in sinnigen Worten den ersten Toa{t.

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: t 7 Veränderungen in der Bevölkerung des preußi-

N sen Staats mit Aus\cchluß des Fürstenthums 4 Neuenburg wärend des Jahres 1833.

A (Aus âmtlichen Nachrichten.) : : Jm Kalenderjahre 1833 sind mit Inbegriff des Militärs

geboren worden

f / ie j dagegen also Zuwachs 1 den Regierungsbezirken E der N E 4 abe 27,892 25,769 2,123 L Laa Ae 21,600 18,930 2,670 f) Danzig 13,655 11,253 2,397 Marienwerder... . 022,549 18,918 3/631 6) D 32,263 24,824 7,439 g) Bromberg. . .-- 104174 13/462 2,712 7) Potsdam mit Berlin 35,642 28,628 7,014 ß) Frankfurt .… 27,466 20,092 7,374 d Sn 17,934 13,805 4/129 h) Köélin. .. + - - + - 13,635 9,473 4,157 j) Stralsund... 5,876 4,254 1,622 12) esa 41,444 30,476 10,963 ß) Oppeln ... .- 38,195 30,960 7,635 si) Liegnis «„-+-- 31,007 25,127 5,880 6) Magdeburg . 20521 17,362 4,159 16) M 24,338 18,960 9/378 Y) Erfurt... + --- 11,203 8,000 3/203 8) Mônfier. . 12,268 9,422 2,846 19) MAM 17,( 86 12,325 4, 761 d) Arnsberg . 17,979 12,127 5,852 0 15,733 11,06 4,737 9) Dússeldorf a 27,163 19,005 8,160 Rob 17,400 11,383 6,011 U 14,640 9,17 5,623 M L, 12,761 9,662 3499 M Im ganz:n Staate 537,474 413,394 123,580 Tim Ende des Jahres 1834 wurden im ganzen Stqate gezählt Einwohner ......... S 13,038,960 itdem wuchsen durch den Ueberschuß der Gebornen her die Gestorbnen zu E inl abe L 60,845 ; «I 123,580 A 6 A M D L IER P D ind es stieg hierdur) die Einwohnerzahl am Ende Z js Jahres 1833 S 13/293/385

L T USCTQRRE 775 Ad CASOe - 13A

Die Veränderungen in der Volkszahl, welche durch Cin- anderungen und Auswanderungen in den Jahren 1832 und 3 3 entstanden, sind hier nit angeführt, und es wird erst die hlung zu Ende des Jahres 1334 den Gewinn oder Verlust geben, der seit der lezten Zählung Hierdurch veranlaßt wurde.

Beránderungen in der Volközahl,

dn Allgemeinen sind jedoch auch im preußischen Staate die ) welche durch die Geburten

id Todesfälle hervorgebracht werden, jehr viel ardßer als die-

s

déi

(nigen, welche durch Einwaudern und Auswandern entstehn. Wahrscheinlich wird sich auch hierdurch ein Zuwachs ergeben ; so

Mj die wirkliche Einwohnerzahl am Ende des Jahres 1833 hl nahe an 134 Million gewesen sein dürfte. : ' Wird die Einwohnerzahl jedes Regierungsbezir?s, welche je Zählung am Schlusse des Jahres 1831 ergab, mit der An: hl der Gebornen und Gestorbnen, welche vorstehend angegeben rden, verglichen: so kommen durchschnittlich auf hunderttau-

hd Lebende

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derungen,

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Wnliche für das mitlere Europa galt.

[iy der Geburten.

i beträchtliche Sterblichkeit unter den Neugebornen und in en ersten Lebensjahren: Gegenden, worin viele Kinder geboren

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den Regierungs-Bezirklen Geborne Gestorbne Zuwachs D 3,750 2,310 1,440 ) Koblenz 3,983 2,607 1,376 d) Köslin . 4,141 2,882 1,259 D ande 3,862 2,604 /298 ß) Minden 4,311 3,110 1,201 N) Düsseldorf 3,843 2,689 1,154 ß) Breslau 4,513 3,172 1,141 )) Erfurt . 3,963 2,833 1,135 M) Franffurt . 4,020 92,941 1,079 N) Stralsund 3,908 2,829 1,079 12) Oppeln . 5,232 4,186 1,046 13) Posen 4,419 3,400 1,019 14) Stettin 4,146 3,191 955 15) Merseburg 4,027 O 890 16) Liegni . 4,138 3,249 889 M) Achen . 3,597 2,7 :4 873 19) Bromberg . A 958 4,127 831 19° Marlenwirder: «1% 14/947 4,150 797 M Potsdam mit Beríin . 3,973 3,192 781 20) Magdeburg 3,3823 3,034 739 22) Danzig . 4,182 3,4483 T34 3) Münster 3,063 2,356 712 M Gumbinnen 4,098 3,591 507 129) Königsberg 3,893 3,997 296

| Jm ganzen Staat 122 3,174 948

TEZPGACIO C C RREID I h A S E E C RMeT: E I L E Die Zahl der Gebocnen war im AlUgemetinen zwar anjehn- T0, und soaar die stärkste, welche seit dem Jahre 1816 vorge- Ommen ist: aber im Verhältnisse gegen die jezige Bevölkerung jâat sie nichts AuLgezeichnetes ; denn es ist im mitlern Europa Peraupt nicht ungewdhnlich, daß auf 24 Lebende Einer jähr- lih geboren wird, wornah 4,167 Geborne auf 100,000 Lebende kommen, Jm Einzelnen hatte Oberschlesien oder der Regierungs- Bezirk Oppeln, die meisten, das nordwestliche Westfalen, oder ih Regicrungs:Bezirk Münster, die wenigsten Gebornen: näm- ih auf 100,000 Lebende jener 5,232, dieser 3,068; oder es kam dort schon auf 19, hier erst auf fast 33 Lebende eine Geburt. U diese Erscheinung wiederholt sich jährlich mit geringen Ab-

Die Zahl der Gestorbnen hat im preußischen Staate vom Wre 1825 an jährli zugenommen, bis sie im Jahre 1331 in Grdites erreichte: seitdem ist sie im Abnehmen; doch war E noch beträchtlich über dem Maaße, was sonst als das ge- | Es starben nämlich im M)re 1833 von 100,000 Menschen 3,174, oder Einer von ei er Anzahl Lebender, die zwischen 31 und 32 fällt: wogegen in Nitteljahren durchschnittlih etwan auf 36 ein Gestorbner kam, Der von 100,000 Lebenden etwan 2,778 starben. en hatte ebenfalls der Regierungs - Bezirk Oppeln die gröpte, el Regierungs-Bezirk Münster die kleinste Sterblichkeit: es arSen námlich von 109,000 Menschen in jenem 4,186, in die- i 2,356; oder es starb Einer in jenem {on von 24, in die- m ersi von 42 Lebenden. Dieses Sterblichkeits: Verhältniß ist,

heil wenigstens, nur eine Folge des vorhin bemerkten Verhält: Auch bei der sorgsamsten Pflege herrscht

Jm Einzel-

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werdétt, haben {on deshalb stets au elne große Sterblichkeit. | Ueberhaupt kamen auf 10,000 Geborne : in den Regier. Bez. Gestorbne in den Regier. Bez. Gestorbne

D, 6,159 14) Posen .….. 7,694 2 Kbm... 6,545 19) Stettin... 7,697 3) Arnsbeg. ... 60745 16) Merseburg. .. 7,790 D R, 6,951 1) Oven. . 8001 5) Düsseldorf... 6,996 18) Potédam mit

OKn . 6,999 Ben; 8,032 D 7,141 19) Magdeburg .. 8,067 8) Minden . 7,214 20) Liegni6 8/403 9) Stralsund . 7,240 D Da 825 10) Stanfurt 7,315 22) Wtombea. . V324 11) Breslau... 7,354 23) Marienwerder 8,390 12) Achen E T2 24) Gumbinnen .. 8,764 19) Un T7680 25) Königsberg 9,239

In Jahren, welche der Vermehrung der Volkszahl günstig sind, ist die On der Gestorbnen gemeinhin weniger als zwei Drittheile der Gebornen; sie sinkt in den Gegenden, wo der Zu- wachs besonders schnell ist, unter drei Fünftheile und selbst bis faiï zur Hâlste der Gebornen herab, und steigt auch in den Ge- genden, wo die Bevölkerung langsamer fortschreitet, kaum über drei Viertheile und fast niemals über vier Fünftheile der Gebor- nen. Allein so günstige Verhältnisse haben seit dem Jahre 1826 nicht mehr stattgesunden, wo noch im Durchschnitte des ganzen Staats gegen 100,000 Geborne 67,564 gestorben waren und die Zahl der Todesfälle zwei Drittheile der Anzahl der Gebornen also nur wenig überstieg. Das Jahr 1833 gehört nun zwar be- reits wieder zu den besten des ungünstigen siebenjährigen Zeit- raums, der auf das Jahr 1826 folgte; gleihwohl kamen darin durhshnittlich) für den ganzen Staat gegen 100,090 Geborne 77,007 Gestorbne, oder die L odesfälle überstiegen 2, und waren beinahe 7 der Gebornen. Jn günstigen Jahren sind es vorzüglich die schwachbevölterten Landestheile, worin die Anzahl der Geburten verhältaißmäßig groß, die Zahl der Todesfälle dagegen gering, und die Zunahme daher vorzüglich stark i. Aber in den lezten sieben Jahren hat dieses Verhältniß sich fast gänzlich umgekehrt. Jn den Provinzen Preußen und Posen hat die Zahl der Todes- falle so zugenommen, daß sie theilweise selbst die Zahl der Ge- hurten übertraf; und obwohl ein so ganz ungünstiges Verkbält- niß im Jahre 1833 nicht mehr stattfand, so ist doch nur ein ge- ringer Ueberschuß der beträchtlichen Anzahl von Gebornen bei der fortdauernd großen Sterblichkeit Übrig geblieben.

Jm Regierungsbezir® Gumbinnen, der vormals vorzüglich schnell an Bevölkerung zunahm, sind die Gestorbnen über sieben Achttheile der Gebornen, und die Zunahme beträgt sehr wenig über cin halbes Prozenc der Lebenden. Noch viel weniger günstig stellen sich die Verhältnisse des Regierungs-Bezirks Kd- nigsberg, welcher sonst an schneller Vermehrung der Volkszahl dem Regierungs-Bezirke Gumbinnen nur wenig nachgabh: Bie Zahl der Gestorbnen ist mehr als 17 der Gebornen, und der Zu- wachs ist daßer noch niht ganz 25 Prozent der Lebenden. Auch in den Regierungs-Bezirken Marienwerder und Bromberg, welche noch schr dünn beodlkert sind, und worin die Bevdikerung vor dein Jahre 1826 sehr schnell wuchs, ist die Zunahme wegen der großen Sterblichkeit seitdem sehr gering geblieben, und auch im Jahre 1833 betrug sie nur zwischen { und # Prozent, obwohl die Verwüstungen der Cholera, welche diesen Landestheil am härtesten traf, viele Nahrungsstellen erledigt hatten, und das An- siedeln neuer Familien erleichterten.

Merkwärdig sind daneben die Fortschritte des benacbarten Hinter-Pommerns oder des Regierungs-Bezirks Köslin. Dieser Landestheil, welcher bisher noch der dünn bevdlkertste des preu- ßischen Staates war, hat zwar auch in den lesten sieben Fahren geringere Fortschritte in der Bevölkerung gemacht, als früher: demohßngeaËtet sind dieselben noch immer beträchtlich geblieben ; die Cholera hat ihn fast ganz verschont, überhaupt blieb die Sterblichkeit mäßig; sie erreichte im Jahre 1833 noch nit "5 der Gebornen, und der Zuwats betrug in diesem Jahre doch noch Über 14 Prozent der Lebenden.

Aber die Regierungs-Bezirke Köln und Düsseldorf, welche eilf und dreizehn Einwohner auf demselben Raume haben, worauf Köslin zwei enthält, nahm niche viel weniger schnell an Volks- zahl zu; und im Regierungs-Bezirke Koblenz, der dreimal dichter bewohnt is, als der Regierungs-Bezirk Köslin, war die Zunahme sogar noch schneller. Der Regierungs - Bezirk Trier, allerdings der mindest bevöôlkerte der Rheinprovinz, hat doch noch fünf Ein- wohner auf demselben Raume, worauf Köslin zwei ernährt: aber seine Bevölkerung wuchs im Jahre 1833 beträchtlich schneller, nämlich um 14 Prozent der Lebenden. Es war keinesweges eine große Anzahl der Gebornen, welche diesen Zuwachs veraniaßte : denn es wurden auf As Lebende nur Drei geboren, das ist beinahe auf 27 Einer. llein die Sterblichkeit war hier sehr gering; denn es kam auf 43 Lebende noch niche ganz ein Ge- \torbner, und die Anzahl der Gestorbnen war nur nahe z*x der- Anzahl der Gebornen.

Auch die Anzahl der im Jahre 1833 neugeschloßnen Chen beut einen reichen Stoff zu Betrachiungen dar. Sie ist der ein- fachen Zahl nach die größeste, seit der preußische Staat seine je6ige Ausdehnung hat, und sieht auch im Verhältniße gegen die Anzahl der Lebenden denen nicht nach, welche in den Zeiten der shnelisten Fortschritte der Bevölkerung geschlossen wurden. Um diesen Gegenstand vollständig zu übersehen, möge hier fol- gende Vergleichung der Änzahl der im Laufe des Jahres 1833 neugeschloßnen Ehen mit den nach der Zählung zu Ende des Jah- res 18331 vorhandnen Einwohnern und L N Ehen aufge- stellt werden. befanden sich zu Ende des

Jahres 1831 Einwohner stehende Ehen

wurden imJ.1833

GU 100 4 In den Reg. Bez. neue Ehen gesch(.

1) Königsberg. . 716,456 124,380 6,823 2) Gumbinnen . 527,115 92,686 5,062 3) WaNia, 020/049 51,544 3,359 4) Marienwerder 455,807 77,182 6,025 5) Don... 0047 118,604 8,166 6) Bromberg . . 326,231 55,336 4,272 7) Potsdam mit Berlin . . . 896,751 147,907 8,512 8) Frankfurt . . . 683,188 11,709 6,823 9) Stettin. . . . 432,570 74,030 4/348 10) Köslin . . . . 329,298 57,615 3/263 11) Stralsund . . 150,355 25,269 1,413 12) Breslau . . . 960,881 165,378 10,223 13) Oppeln . . . . 730,044 131,935 8,725 14) Liegniß... (19,489 147,717 7,859 15) Magdeburg . 562,932 100,388 5,768 16) Merseburg . . 604,303 105,996 5,571 1/0) SUfUrt . 252,002 49,3 !2 2,759 18) Mänster . . . 399,296 62,187 did 3,033 Latus 805,404 1,7.9,233 102,494

befanden sch zu Ende des

Einwohner stehende Ehen tue Ehen geschl. Transport 9,888,264 1,709,235 102,394 19) Minden . . . 396,325 68,120 4,026 20) Arnsberg . . . 465,775 T4,T44 4,243 21) Köln . . 400,908 61,682 3,402 22) Düsseldorf . . 706,803 111,629 6,370 23) Koblenz. . . . 436,828 70,207 4,015 {3 Me. 390,415 61,565 3/201 Dn. 354,742 54,546 2,889 der ganze Staat 13,038,960 2,211,729 130,540

Hieraus folgen nun nachstehende Verhältnisse: Jm ganzen Staate sind auf 100,000 Lebende durch- Gil verb Da sich nun unter den am Ende des Jahres 1831 gezähßlten Einwohnern 4,767,732 Kinder befanden, welche das 14te Lebensjahr noch nicht vollendet hat- ten: so kommen auf 100,000 Einwohner durchschnitt- O be R 36,563 Es sind demnach unter 100,000 Einwohnern durch-

[On 99,511

Uebervierzehnjährige unverheirathet, indem diese drei Zahlen zusammen geben sämmtliche .

33,924

100,000

Von diesen unverheiratheten Uebervierzehnjährigen besteht wahrscheinlich die Hälfte aus jungen Männern, die noch nit volljährig sind, und aus Jungfrauen, welche das ahtzehnte Jahr noch nicht vollendet haben.

Es sind nämlih am Ende des Jahres 1831 unter 12,780,745

Einwohnern Zioilstande E 563,211 gezählt worden, die im 15ten und 16ten Lebensjahre standen. Hier waren also unter 100,000 Einwohnern 4,407

die das 14te Jahr überschritten, das 16te aber noch nicht voll- endet hatten. Es kann hier nicht weiter genau gerechnet wer- den, weil die Zählungen nicht weiter gehen. Da indessen in dem Blütenalter des menschlichen Lebens zwischen 14 und 24 Jahren die Sterblichkeit verhältnißmäßig sehr gering ist: s#so kann die Zahl der in einem dieser Lebensjahre stehenden auf je- des Hunderttausend der gesammten Einwohner nicht viel unter 2,200 seyn. Rechnet man im Durchschnitte 2,100: so hät man für die sieben Jahre vom vollendeten 14ten bis zum volleudeten 21sten Lebensjahre, als dem Mittel zwischen 18 und 24 Jahren, 7 mal 2,100, das ist 14,700. Die Hälfte von 29,511 ist aber 14,755, also dieser Zahl sehr naße. Es befanden sich fernec unter den zu Ende des Jahres 1831 gezählten Einwehnern 787,975 Uebersechzigjährige, also unter 100,900 durchschnütlich 6,043, wovon Won die Hälfte, oder in runder Zahl 3000, als verwitwet oder unverheirathet geblieben, anzunehmen sein dürfte.

Hiernach: gehen von den. L L 20011 Uebervierzehnjährigen unverheiratheten , die sich durch- schnittlich unter 100,000 Einwohnern befinden, wahr- scheinlich ab: a) junge Männer unter 24 und Jungfrauen Unter 18 Jahren. 14,700 b) Uebersechzigjährige in chelosem Stande 3,000 a 17,700 Es blieben hiernach Personen, deren Verheirathung unter gewdhnlichen Verhältnissen im Allgemeinen er- Wartet werden föonnte 4 t 11,811

Diese verhalten sich zu den wirklich in der Ehe lebenden 33,924

wie 10,000 zu 28,722 oder nahe wie 8 zu 23. Das ist von 31 Personen, die nach allgemeinen Lebensverhältnissen verhei- rathet sein könnten, leben 23 wirklich in der Ehe. Dieses Ver- hältniß scheint kein ungünstiges zu sein, wenn erwogen wird, daß auch in den mitlern und niedern Ständen sehr viele junge Männer doch erst zwischen dem 24sten und Z0sten und sehr viele Jungfrauen doch erst zwischen dem 18ten und 24sten Lebents- jahre Veranlassung zur Verheirathung finden, ohne daß dieses fär eine besonders nachtheilige Verspätung angesehn werden dürfte. Auch sind es wohl nur die Verhältnisse der höhern Stände, das is eines sehr kleinen Theiles der Nation, welche die Klage Über zunehmende Ehelosigkeit begründen. Der großen Masse des Volks wird eher eine Neigung zu übereilten Ehen ohne Rücksicht auf hinreichende Mittel zum Unterhalte einer Familie beigemessen, dic jedoch wie tressend der Vorwurf im Einzelnen auch sein möchte nach vorstehender Darstellung nicht in großer Allgemeinheit stattfinden kann: denn es ist in der That doch auch kein Kleines, daß über ein Viertheil derer, die nach ihren -Alters8verhältnissen wohl verheirathet sein könnten, es dennoch nicht ist.

In dem Verhältnisse der Einwohnerzahl zu der Anzahl der in der Ehe lebenden folgen die Regierungsbezirke nachstehend auf einander. Unter 100,000 Lebenden bestanden am Ende des Jahe- res 1831 Ehen

im Regierungsbezirk im Regierungsbezirk

D L 19,098 14) Marienwerder. . . 16,933 2D Oen. 5 18,072 15) Strälsund. 16,806 Z) Magadebuta …. .. 17833 10) Doe 16,494 4) Sa. 1/810 1D Den. 16,246 5) Gumbinnen... 1/7/9593 18) Kobleus 16,072 6) Mevseouta 1//,940 19) Arnsberg! «e 16,047 D 17,496 20) DUNaldorf. ...…. 15,793 S) Eut L A, 17346039 21) Dani, a % 15,783 9) Königsberg. . . 17,060. 20 S, 15,769 10) Breelau 17211 20) Une, . « « - : 19,000 1) Men. As O O. 15,428 1) O 17,144 20) an... 15,376 13) Blombeg 16,978

Jn dem Verhältnisse, wornach die zu Ende des Jahe- res 1831 bestandnen Ehen im Laufe des Jahres 1833 durch neugeschloßne ergänzt und vermehrt worden sind, fand dagegen folgende Ordnung unter den Regierungs - Bezirken statt. Auf 10,000 stehende Ehen kamen neugeschloßne

Jm Regierungsbezirke Im Regierungsbezirke

4) Marienwerder . . . 781 14) Noon. « 567 2. Brombetg . …. 771 15) ebantsurt.. 061 D D. O82 16) Stralsund . . . . 559 O 661 1/) Ub. «c « . 559 9 Dad 0 652 18) Merseburg . . . . 554 0) Ba 618 19) n 552 D 59L 20) Gumbinnen . . . 549 S... 587 21) Königsberg . . . 549 O) MDototamn 576 24) ani P e 532 10) Magdeburg . .. , 575 23) A. 000 10 Koblenz 00072 S ¿D200 12) Düsseldorf . 570 25) Mdänster . . .. 496

18) Anord 4

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