1834 / 219 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mit dem heutigen Tage erst beginne, und daß sonach dem Hrn. | Derfelben Ansicht war Hr. |

Neueste Nachrichten.

Paris, 1. August. Der Fürst von Püeler-Muskau Hatte gestern Abend die Ehre, von Sr. Majestät empfangen zu werden.

Die Pairs-Kammer begann heute ihre Geschäfte in Ge- | genwart von etwa 60 Mitgliedern, von denen die 4 jüngsten, die Grafen von Montalivet, Lanjuinais, Chollet und Herr Barthe, provisorisch die Secretariats- Geschäfte übernahmen. Nachdem | übrig, als seinen Plaß als Deputirter neben den Herren Henne- der Präsident die Eröffnungs- Rede des Königs vorgelesen, er- | quin und Laboulie einzunehmen. Kurz darauf zogen sämmtliche folgte die Zusammenstellung der 7 Bureaus durch das Loos. | anwesende Mitglieder, etwa 300 an der Zahl (Herr Berryer Während dieser Operation trat der Marquis von Dreux-Brézé | fehlte), sich in ihre resp. Buteaus zurúck, um daselbst zur Wahl în den Saal und nahm seinen gewöhnlichen Plaß ein. Der | der Präsidenten und Secretaire derselben A E Zweite legitimii{we Pair, Vicomte Dubouchage, fehlte. Es er- | Z2 Uher nahm Herr Bédoch wieder den Präsidentenskuhl ein, folgte sodann die Absimmung für die Wahl der 4 desinitiven | und es begannen die Berichte über die Vollmachten der Depu- Sccretaire. Die Zahl der anwesenden Pairs war mitt- | tirten. Nachdem einige 50 dieser Leßteren aufgenommen und lerweile bis auf 84 gestiegen. Die meisten Stimmen erhiel- | vereidiät worden, erschien ein Bote der Pairs-Kammer mit der ten die Grafea Klein, Alexander von Larochefoucault und | Meldung, daß diese Kammer sich definitiv constituirt habe. (Die von Germiny und der General von Anthouard und wurden | Verisficirung der Vollmachten dauerte bei dem Schlusse dieses

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hieraus, worauf sich die gegen das Ministerium gerihteten Vg, würfe zurückführen lassen.“ V Das Journal des Débats enthält folgende Nachri] aus Bayonne vom 27. Juli: „Die von ‘Zumalacarreguy h, fehligten Jusurgenten sind in diesem Augenblick ganz eingeschlg;|! sen; Rodil hat alle seine Streitkräfte zujammengezogen. und hzþ! alle Ausgänge beseßt, die nah der Französischen Gränze hi}! ausgenommen. Wir erwarten stündlich die Nachricht von einem entscheidenden Treffen; vielleicht sind die Flüchtlinge selbst dil! Ueberbringer derselben.‘ Im Journal de Paris liest man.| / „Die Regierung hat heute eine telegraphische Depesche aus 5 R ewarrs ponne erhalten. Man spricht in dieser Stadt von zwei Gefeh| ten zwischen den Truppen der Königin und den Jusurgenten | 219. Die Details davon kannte man noch niht; nur fo viel is ges 4 L wiß, daß sich in Folge dieser Gefechte die Jnsurgenten d} Gränze noch mehr genähert hahen.“ Ein anderes Blatt enth(((| S A dieses Schreiben mit L E (7 Mine getdusa h Hoffnung wäre in der jeßigen Krisis eine )chlimme Sache E . - schon cinige von den Anhängern der Königin gegen Rodil j h A mt li ch c N a h r1 ch ten. murren anfangen. ‘/ Die Gazette de France enthält Folgendes,

Gras-Préville der Vorsiß gebühre. Gillon. Als es indessen zur Abstimmung kam, entschied die Mehrzahl der Versammlung sich dahin, daß Herr Bédoch den Präsidentenstuhl behalten solle. Nach diesem ersten Gewalt- schritte, wie selbst mehrere ministerielle Deputirte das Verfah- ren der Kammer nannten, blieb Herrn Gras-Préville, der sich bis dahin auf der Rednerbühne befunden hatte, nichts weiter

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

Berlin, Sonnabend den Ie August

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man von der Krone erwartete, im Umlauf waren, und das Fal-

sey, d. h. man suchte einen so abgeschmackten Vorwand hervor, daß len der Fonds in Folge dieser Gerüchte, die Regierung veranlaßt

demnach zu Secrecairen proklamirt. Nachdem endlich auch noch | Berichts noch fort.) die ministerielle Partei selbst sich nit weiter dabei, aufhalten

in den Bureaus die Präsidenten, Vice-Präsidenten und Secre- |

taire derselben ernannt worden, wurde die Kommission zur Ent- | werfung der Adresse als Antwort auf die Thronrede zusammen- gesest; sle besteht aus den Herren Roy, Tripier, Bertin - Devaux, |

trennte sich ohne Anberaumung ihres nächsten Sißzungstages. Die heutige ann mit einem Sireite über die Präsidentschaft.

erse Sizung der Deputirten-Kammer be- | Die Herren | nachdem sie

__ Nach der Erösfnung der Kammern versammelten sih gestern die Oppositions-Deputirten in der Wohnung des Herrn Laffitte,

| um sich darüber zu verständigen, für welchen Ort die an mehre- |

b Î / n-L | ren Orten zugleich gewählten Deputirten optiren und welche | von Broglie, Bassano, Barthe und Portalis. Die Kammer | Kandidaten den andern Orten dafür vorgeschlagen werden sollten.

einen Handels - Traktat mit

¡Das Hauptquartier des Königs Don Carlos war am 26. Juli | Santestevan, 6 Meilen von Pampelona; Zumalacarreguy hat} das seinige noch näher an dieser Stadt. Rodil hat seine Stre}

frâfte mit denen Espartero’s und Jaureguy's vereinigt, da de

( | König die seinigen auch alle konzentrirt. Die Königlichen Truy __ Mehrere hiesige Blätter hatten aus Deutschen Zeitungen | die Nachricht aufgenommen, daß die Französishe Regierung,

dem Herzogthum |

édo ch und. Gras-Préville bestiegen gleichzeitig den Prä- | Nassau abgeschlossen, es verabsäumt habe, den Kammern die nd- | sidentenstuüßl, indem der Erstere sich darauf bericf, daß er bereits | thigen Vorschläge zur Ausführung dieses Traktats zu machen. |

Tags zuvor in einer vorbereitenden Sibung wegen Krankheit | Das Letztere d hergestellt sey und 2 sel, welche Frankreich eine Verbindlichkeit auferlegt, nämlich die

des Herrn Gras-Préville den Vorsiß geführt habe, der aber erkiárte, daß er von seiner Unpäßlichkeit daher scin Recht als Aeltester der Versammlung geltend mache. Da Herr Gras-Préville ein Legitimist ist, so widerseßten sich natüriich die Centra seinen Ansprüchen, und mehrere ministerielle Deputirte riefen ihm zu, er jey zu krank, um den Vorsiß zu führen. Herr Luneau verlas dagegen das Reglement, das bis zur Wahl eines Präsidenten dem Aeltesten der Deputirten das Prôfidium zuerkenne. Der General Leydet stimmte dieser Ansicht bei, während die Herren Viennet und von Salvandy behaupteten, daß dem Hrn. Bédoch der Prä-

Journal de Paris findet sich dadurch zu folgender Er- |

klärung veranlaßt: „Der Traktat enthält nur eine einzige Klau- |

Herabsezung des Einfuhr - Zolis von Mineralwassern. Diese Herabsebung ist durch die Verordnung vom 29, Juni 1833 ver- fügt worden ; fie wurde sodann in das der Deputirten - Kammer am 3. Februar 1834 vorgelegte Zollgesez aufgenommen. Da dies Geseß nicht diskutirt wurde, so ward jene-Reduction durch eine Verordnung vom 2. Juni d. J. nohmals bestätigt. Der Herzog von Nassau hat, um sich den ißm durch den Traktat auferlegten Verpflichtungen zu entziehen, zu dem sonderbaren Vorwande feine Zuflucht genommen, daß die Reduction, obgleich

pen brennen von Kampflust, aber Rodil weicht ihnen bestin dig aus.‘/

Heute {loß Z5proc. Rente pr. compt. 105. 35. lin cour, 105. 50. 3oroc. pr. compt. 75. 10. fin cour. 75. 40. Z5ptwx, Meap. 92. 70. Z5proc. Span. Rente 532. Zproc. do. 35%, Cy tes 36. Ausg. Span. Schuld 16.

Straßburg, 31. Juli. Heute frúh hat die Behörde di gegen die Auflösung der National-Garde gerichtete Protestatioy

in der Behausung derjenigen Bürger, bei denen sie zur Untwy L

zeichnung hinterlegt war, in Beschlag nehmen lassen.

Frankfurt a. M., 4. August. Oesterr. 5proc. Metal, 9811. 98%. 4proc. 887. 881. 22proc. 53, —. 1proc. 23. Bank-Actien 1488. 1486 Part. - Oblig. 1383. Br. 100 Gulden 297. Br. Preuß. Prám.-Sch. 563. 564. do. pro, Anl. 934, —. Holl. 5proc. Oblig. von 1832 943. 943. Poln, Loose 651. 651. Sdproc. Span. Rente 58. 574. 3proc. do. pery, O8 Oa

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sidenten{tuhl verbleiben müsse. Meinung des Legitimisten Herrn v. Laboulie,

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Befanntmachungen.

Oen a t 0:

Ein Theil des alten Schlosses ¡u Rügenwalde, der sogenannte Kircherflügel, beftehend aus der ehemaligen Schloßkirche, einem Anbau und dem Thorslügel, welche Legilere jeder eine eingerictete Wohnurig enthalten, sämmtlich zu einer Länge von 173 Fuß, masfvo und zu einer Höhe von drei Etagen erbaut, und im Aeu- bercn im auten baulien Giande, nebs einem dazu gehdrigen Garten von etwa 37 R. Flächen -Inhali uud Hosrauttt, soll höherer Anordnung gemäß dffent- li an den Meistbietenden ve:kauft werden.

Kaufiiebhabern wird solches mit dem Bemerken be- Tannt gentact, daß dies Gebäude ganz in der Nähe der Wipper belzgen und zur Einrichtung einer Fabrif gereignêr if.

Der Termin if

auf den 29. Augnst d. A, Vormittags um Zehn Uhr, anf dem Königl. Domainen-Rentamt Rügenwalde vor dem Herrn Domainen- Departementsrath anberaumt, und find die alaem?zineao und bèsonderen Verfaufs- Bredinoungen nebst Vecäußerunaëplan vor dem Ter- mii sowobl auf dem gedachten Rentamt als in unserer Regifirat1r zu jeder Zeit einzusehen. Das Minimum dei Kaufceldes if auf 2321 Thir. 20 sgr. feñgesielit.

Cdelitt, den 27. Juli 1834.

Königl. Regierung. Avertiement

Die im Stolpschen Kreise belegenen Güter Zezenow und Dargeroese neb| Pertinenzien und Gerechtigkeicen, wle nah der unterm 12. und 15. März 1832 auf- genommenen iandschaftiichen Taxe und zwar Zezenow 0uf 33,444 Thlr. 23 sgr. 4 pf., Dargeroese aber auf 13,675 Thir. 11 sar. 3 pf gewürdigt worden, sind Thei- lunashalber auf den Antrag der Erben der Casper 2wilhelnt von Zizwiß zur freiwilligen Subhastation ge- Felt, und isi zum offentlichen Verkauf ein Bietungs- Termin auf den 7. Februar 1835, Vormittags 19 Uhr, in unserm Partheiemzimmer vor dem Depucirten Ober-Landesgerichts - Rath Hendes angeseut worden; welches hierdurch mit dem Bewerken zur dentlichen Kenntniß gebracht wird, daß die Tare, der neueîe Hy: pothelen - Schein und die Kaufbedingungen täalich in unserer Concurs-Negifiratur eingesehen werden konnen.

Cdln, den 29. Mai 1834.

Civil-Senat des Königlichen Ober-

Landesgerichts.

Bekanntmachung. : dach Angabso der prasumtiven E: ben des zu Kroitsch

bei Licamiyz am 12. September 1831 ab intestato ver-| siorbeucn2a, evemaligen Regierungs-Asessor und pen- vor dem Herrn Ober - Appellationegerichts - Assessor stonirten Bürgermeifiers Witte, sollen noch zwei Nef- Magnus, Vormittags um 11 Uhr, in unsern “Änfiruc-

fen des Erblaßers, die, Bebrüder Ernft und Friedrich Claß zu den Erben gehöorei, deren Curator J. C. Jun-

gel, da si2 ihrem Leben und Aufenthalt nah unbekannt! Hypotheken -Schein von diesem Gute und die beson-

find, auf ihre vfentlihe Vorladung angetragen hat. Genunce Gebrüder Claß werden daher aufgefordert, fi syäreñicn2 in dem vor dem Ober - Landeëgerichts- Ass-ssor von Boenigk auf : den 10. October d. I., Vormittags um 1; . anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls die übriacn Brärendenten, so weit sie sih legirimiren, für die alleinigen Zutcstaterben angenommen, ihnen ali solchen der Nachloß zur feeien Disposition verabfolat, (2, die Gebrüder Claß aber, falls sie nach ihrer erfolg- t:n Vrâclusion sich melden, für schuldig erachtet wer- den f:llez, alle Handlungen und Diepositionen der gedachten Erben anzverkennen, ohne von ihnen weder

Herr Renouard theilte die

daß die Session |

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Aligemeiner Anzeiger für d

Mit Bezugnahme auf die den Stralsundischen Zei- tungen auéefuügrlich inserirten Proclamata, werden alle and lede, welche an die Verlassenschafc des im Jahre 1832 zu Kicéhof verstorbenen Pächters Perer Jarob Chriftian Holt und an den Nachlaß dessen unlängfi mit Tode abgegangenen Wittwe Regina Maria, ge- bornen Braun, aus iroend einem Grunde Rechtens Forderungen und Ansprüche haben, zu deren Änmel- dung und Bealaubigung in termino deil 11. oder 31 Ausust, oder aber am 19. September d. I., Morgenë 10 Uh”, vor dem Königl. Hofgericht bei Strafe der Prôcluston hierdurch geladen, welche am 10. Oktober d. I., Moraeas 10 Uhr, förmlich erkaaunt werden soll.

Datum Sréiféwald, den 12. Juli 1834.

Konigl. Preuß. Hofgericht von Pommern

und Rugen. v. Moller, Praeses.

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Durch die, den Stralsundischen Zeitungen in ex- tenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage, fiad alic und jede, welche an die gesammte Nachlaßmasse des im vorigen Monat verstorbenen Hauptmanns Carl Friedrih vön Hiuzenstern auf Zarrentin, namentlich an die dazu gehörenden, im Grimmer Kreise belegenen Hüter Zarrentin und Kirchbaggendorff nebst “nventa- rien und sonstigen Pertinentien, aus irgend einem Grunde Nechtens, insbesondere auch aus einem lehn rechclihen Grunde, welcher Arr er sey, An(prüche und Forderungen haben, oder machen zu fênnen, ge- meint seyn solltèn, geladen, solhe extweder am 11. und 31. Augui¿ oder 19. September d. J., Morgens 10 Uhr hierselbst an¡umelden, und rechtögenügend zu bescheinigen, bei Strafe der Präclusison, weiche am 10. October d. F, Morgens 10 Uhr, förmlich erkannz? und autgesprochen werden wird. Datum Greifswald, den 12. Juli 1834, Königl. Preuß. Hofgeri cht von Pommern

und Rügen. v. Möller, Praeses,

Subhastations-Patent.

Zum Verkauf des im Juowraclawschen Kreise bele- genen, zur erbshaftlichen Creditmasse des Benedict ohann Alexander Jet¡ka gehörigen freien Allodial- Nitterguts Balciewo Nr. 3, welches landschaftlich auf 11,815 Thlr. 18 sgr. © pf. abgeschäst ift, steht, da in dem am 3. Juni 1833 angestandenen peremtorischen Termine sih fein Kauflustizer gemeldet hat, im Wege der notöwendigen Subhastation ein neuer peremtori- scher Bietungs-Termin auf e e ember

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[tions -Zimmer an, zu welchem Kauflustige mit dem ¡Bemerken eingeladen werden, daß die Taxe, der neueste

deren Kauföedingungen in unserer Subhastations - Re- gistratur eingesehen werden fönnen. Bromberg, am 2. Mai 1834. Königl. Preuß. Land Hev

Ä Suvbhastations-Patent.

Zum Verkauf der in hiesigem Bromberger Depar- tement und dessen Kreise, eine Meile von der hiesigen Stadt belegenen, zur Catharina Klahrschen erbschaft- lichen Liquidations - Masse gebörigen, auf 29,399 Thlr. 4 sgr. 7 pf. gerihtlih abgeschäßten adeligen Güter

ReHnunasleaunz noch Ersas der erhobenen Nuzun- gea zu fordern, berechtigt zu sein, und s ledigli mit dem, was alsdann von der Erbschaft noch vorhan- den ist, zu begnügen. Glogau, den 4. Juli 1834, : Kbnigl. Preufi. E N N vou Nieder-Schlesien und get Lau

nothwendigen Subhaftation ein Bietunas-Termin auf deu l Jaguar 1835, Vorntittags um 10 Uhr, in unserm Geschäfts - Lokale vor dem Deputirten Herrn Landgerichts-Rath Koehler an, zu welchèm Kauflustige mit dem Bemerken einge- laden werden, daß die Taxe, der neueste Hypotheken- Schein dieser Güter in unserer Subhastations - Regi-

fle wirklich bewerkstelligt war, noch durch kein Gese in der er- sten Session der Kammern bekräftigt worden sey.

Polnisch Ciersk neb| Zubehör, sehet im Wege der

Man ersieht

“Redacteur Cottel. M O C A M L N Ot r T O ———— Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Zugleich wird der seinem Wohnorte nuch unbekannte Sraros Thomas Ign:8 voz Galecki, welchem ein Ver- éaufêrecht an den gedahten Gürern zustebet, hierdur offentlich vorgeladen, in diesem Termine Behufs Wahr- nehmung seiner Gerechtsame zu erscheinen.

Bromberz, den 31. Mai 1531.

Königl. Preuß. Landgericht.

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Edictal - Citation

An dem Hypotheken - Buche des im Samterschen Kreise, Departementé Posen, helezenen adeligen Guté Ottorowo steht Rubrica Ii]. No. I. die Gumma von 166 Thir. 20 sar. oder 1000 Polnischen Gulden einge- tragen, welche der vorige Eigenthümer des Guts, Ä0- sep) v. MoLzczenski [ut Protokolls vont 28. Mai 1796 als eine zu 5 pCt. zinébare Real- Schuld, die er zu- folge des mit den Brüdern Carl und Nicolaus v. Bro- aifowéfi unterm 29. November 1784 geschlossenen Kauf -Contrakts für die ungenanntea Erden des Ga- briel v. Woycicki übernommen, agnoëcirt hat. Der jezige Besizer des Guts, Stanislaus Graf v. Moszcientfki behauptet, daß diese Schuld längst getilg: sey, da er aber daruber weder eine beglaubre Quit- tung des lezten Inhabers vorzeigen, noch diesen In- haber oder dessen Erben dergestalt nachweisen kann, daß dieselben zur Quittungeleistung aufgefordert wer- den könnten, so haben wir auf seinen Antrag einen Termin zur Anmeldung aller derjenigen, welche auf die gedachte Real-Schuld Ansprüche formiren, so wie etwaige Cessionarien, Pfand- und andere Inhaber auf den 11 OTtobder cr, Vormittoegs um 10 Uhr, vor dem Depurirten Land- gerichis- Rath Helmuth hier in unserm Änftructions- Zimmer anberaumt, zu welchen wir dieselben unter der Verwarnung hiermit vorladen: daß jeder Ausblei- bende mit seinen etwanigen Ausprüchen auf das oben zenannte Gut rücksichtlih der erwähiten Schuld prä- cludirt, ihm deshaib ein ewiges Stillschweigen aufer- legt und die Schuld selbs im Hypotheken -Huche ge- (öst werden wird. Posen, dea 12. Juni 1834. e

Könégl. Preuß. Landgericht.

Sditcetal Citation: Auf deu Antrag der Geschwister Nießmann aus Bo- densee, namentlich: Antonie, verehelichte Heitcam zu Sindau, Elisabeth, verehelichte Schlüter zu Nordheim. Franz Nießrnann, Förster zu Küllstädt im Preußischen, Therese, verehelihre Jung zu Bereashausen und det Carl Anton Nießraann zu Bodensee, wird der seit mehr den! 10 Jahren abwesende : Joseph Nießmann aus Bodensee, hiesigen Arts, hierdurch ediccaliter vorgeladen, am ‘5. November d. I, Mittewochs nah dem 23. Sonntage Trinitatis des Morgens um 9 Uhr, am hiesigen Amte, entwe- der in Person oder durch einen hinreichend legiti- mirten Bevollmächtigten ¿zu erscheinen, widrigenfalls derselbe im Nichterscheinungssalle für todt erklärt, und l dessen biéher unter Curatel geßandenes Vermogen an seine nächsten Intestat -Erben ausgeantwortet werden soll. Daneben werden ally Erb-Iuteressenten des ab- wesenden Joseph Nießmann gleichfalls edictaliter vor- geladen, im anberaumten Termine entweder in Person oder durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen, and idre an denselben etwa habenden Erbansprüche geltend zu machen, widrigenfalls sie damit präcludirt werden sollen. Catlenburg-Sindau, den 24. Januar 1834. Königl. Großbritannish-Hannoversches

Amt. ¿ (L. S.) von Konemann.

(e D E L B B E R R E R A. A H B E ALR E E E LES M 1A LR A M E M E O E E D M EBO E LE E L AS

ie Preußischen Staaten.

Dieses bedeutende und an Umfang kaum ähnli Mühlen-Yrundstück besteht aus: 5 3 großen massioen Gebäuden mit 17 Mahlgängen;

1 Wal!mühle mit 10 Hämmern;

Möhle um einen Block mit einem Male zu s{neiden;

großen massiven Wohnhause ;

fleinen de:gleiden ;

Mittel-Wohnhause von Fawerk;

guten Speicher desgleichen, das untere

werk 1edoch gemwvlbt ; 1 großen Garten beim Haufe; : ohngefähr 14 Morgen Land und 18 Morgen Wiesemn. Mehrere Schupp2ü, Stallgebäude, Schirrhaus und

und Schleusen-Werke befinden sch in einem sehr gw ten Zustande, liegen an der shiffbaren Brahe und nut eine Meile von der Weichscl entfernt.

Mittctquts e D erkauf,

lerschen Erben gehörige Rittergut Nahrten aus fei Hand verkauft werden. S j Dieses Gut i| im Guhrauer Kreise in Niedtr Stlesien, eine Meile von Guhrau und drei Meil:1 oon Glogau entfernt, gelegen, und hat circa 120 Scheffel Aussaat. : Der Unterzeichnete is mit dem Verkaufe des Gut beaufcragt, und ladet hierdurch Kaufluftige ein, üt Termine, den 15. October dieses Jahres, in seine

Kaufvertrages, zu erscheinen. j : Nähere Austskunfr wird von Unterzeichnetem sowo)l, wie auch an Ort und Stelle zu Nahrten jederzeit geri ertheile werden. Glogau, den 29. Juli 1834. Wunsch, Rustiz-Commissions-Rath.

Pfandbricfe geschieht vom 15. bis 31. Auguf c., V0

Straße Nr. 9. Berlin, den 4. August 1834. Königl. Ostpreuß. General-Landschafts- Agentur.

F. W. Behrendt. p E A

Literarische Anzeigen. Bei E. S. Mittler (n Berlin (Stecbahn Nr. 3), is so eben erschienen : i Rang- und Quartier - Liste

der Königl. Preuß. Armee

1 großen von Holz errichteten Gebäude mit !F TNabhlgängen, 1 Lobmühle rit 4 Stampfen un)

neuen mit 2 Gatrern eingeridteten Schneid«P! Sto F

einige freie Baupläte; sämmiliche Gebäude, Mühler: F

Theilungshalber joll das den Ober von Trütsfk|"

Geschäftszimmer zu Glogau, Behufs Abschließung di

Die Einolksurg der fälligen Coupens Oftpreußischt

mittaas von 9 12 Uhr, in der Neuea Schönhaus! F

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Professor Wippel, Hibliothekar der Kadetten-Anstalt in Berlin, den Rothen Adler- “Orden vierter Klasse zu verleihen geruht,

0 Jm Bezirke der Königl. Regierung

zu Erfurt isst die erledigte katholische Pfarrstelle zu Ger- L hershausen mit den Filialen Rimbach und Fretterode dem bishe- rigen Pfarrer zu Rohrberg, J. C. Kellner, die erledigte evan- V gelische Pfarrstelle zu Ringleben dem bisherigen Diakonus zu Weißensee, J. Fr. Hahn, und die erledigte evangelische Nach- Ÿ mittags-Predigerstelle an der Thomaskirche zu Erfurt dem Kan- Ÿ didaten Augustin Petersen verliehen worden ;

y zu Trier is der Königl. Superintendent und evangelische Ÿ Prediger Zimmermann zum ersten Prediger in Saarbrücken

" ernannt worden.

7

I Angekommen: Se. Excellenz der General der Kavallerie "und kommandirende General des "Horstell, von Koblenz.

| Der General-Major und Commandeur der 6ten Landwehr- " Prigade, von Hedemann, àaus dem Mansfeldschen.

Der Minister- Resident mehrerer Deutschen Höfe am hie- | sigen Hofe, Kammerherr von Rebeur, von Lüben. Abgereist: Der General-Major und Jnspecteur der 1sten Ingenieur-Jnspection, von Reiche, nah Stettin,

E

| Zeitungs-Nachrichten. A Ulan d.

Rußland,

St. Petersburg, 6. Aug. (Hamb. Korr.) Dem “Vernehmen nah, werden Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz "und die Kronprinzessin von Preußen nur noch wae Tage in "unserer Mitte verweilen und bereits am 28sten d. M. (9. Au- gust) die Rückreise antreten.

“Am iebten Sonntage gab die Artillerie des Garde-Corps "in großes Feuerwerk, welches durch die Allerhöchste Gegenwart ® der Kaiserl. Familie und ihrer erlauchten Gäste verherrlicht wurde. Das Wetter war Überaus günstig und ein großer Theil der Be- völkerung unserer Hauptstadt hatte sich dabei eingefunden. Als am Schlusse desselben die Chisfres des Königs von ‘Preußen, des Kronprinzen und der Kronprinzessin, von Lorbeerkränzen und 'Genien umgeben, in vielfarbigem Brillantfeuer erstrahlten, wur- "den sie mit lautem Jubel begrüßt, in welchen die herrliche Musik "der dort versammelten Orchester aller Garde-Regimenter mit ein- stimmte.

Aus dem Polonais ist in einige andere ôffentliche Blät- [ter die Nachricht übergegangen , es sey das Todes - Urtheil von Vysozki und acht Fähnrichen der ehemaligen Polnischen Armee “bereits von dem Kaiser bestätigt worden. Sicherem Vernehmen nah, dürfte aber, wenn ein solches Urtheil wirklich erfolgen sollte, "dasselbe keiner besonderen Bestätigung des Kaisers bedürfen, da "der Fürst v. Warschau mit der vollen Autorität des juris vitae Tatque necis bekleidet ist. Wir sind übrigens fest Überzeugt, daß der Urtheilsspruch, welcher über die Urheber des Polnischen Auf- * standes erlassen werden dürfte, den bis jegt darüber verbreiteten Meinungen und Ansichten niht im Mindesten entsprechen werde. Der berühmte Seefahrer, Capitain Roß, hatte sih hier der F freundlichsten Aufnahme zu erfreuen. Vor seiner Abreise wohnte derselbe zur Seite des Kaisers einer großen Revue und einem 1 See-Mandver bei, welches bei Krasno-Gorko unter persdnlichem “\Vefehl des Kaisers stattfand, und an welchem 18 Linienschiffe, ten, 2 Korvetten und mehrere kleine Fahrzeuge Theil " nahmen.

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: Frankrei. F Paris, 1. August. Jn der heutigen Sißung der Deputir- Mten- Kammer sind bereits einige hundert Deputirte, deren Pa- M piere in Ordnung befunden wurden, aufgenommen worden, wo- Â bei indessen zu bemerken ist, daß die Berichte Über alle zweifel- hafte Wahlen von den Bureaus vorweg bis nach einer reifliche- ren Prüfung zurückbehalten worden sind. Der Temps ist der Meinung, daß der erste Theil der ge-

# genwärtigen Session etwa 4 Wochen dauern werde, worauf die “Kammern bis zum Monat Oftober oder November prorogirt * werden würden.

j Die hiesigen Zeitungen haben, je nach den verschiedenen

für das Jahr 1834. (Mit Genehmiqung Sr. Majeflät des Königs.)

alphabetischen Namen - Register. Evo. broch. Preis: 27 sar.

Volkst-Kalender mit hundert Holz\chnitten. Bei uns erscheint Ende September d. FÏ. ein „Deutscher Volks-Kalender für 1835. verbunden mit einem ' Jahrbuch des Nüsßlichen und Unterhaltenden.!! Herausgegeben vos F. W. Guoigz,

Die Hercules-Mühle in Bromberg soll nach) der Uebereinkanft der Besitzer derselben öffentlich an den Meistbieteuden in dem am 2ten Oktober die- ses Jahres in Bromberg in dem Mühlen - Wohnhause anberaumten Termine und unter den dort befannt zu

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Berlin. Kochsiraße Nr. 70. Veréêins-Buchhandlung:

Nebst einem Nachtraae, die früher in der Armee t} stanenen Herren Offiziere 1c. betrefend, und einen D

“Ansichten, zu denen sie sich bekennen, mehr oder weniger an der Thron-Rede des Königs auszuseßen. Alle stimmen jedoch darin Überein , daß sie weit hinter den Erwartungen zurückbleibe, die „man sich von einem solchen Aktenstück zu machen berechtigt sey. M Der Constitutionnel findet die Sprache derselben matt und i shwankend, ein getreues Abbild des Ministeriums selbst; man T habe, sagt dieses Blatt, weit bestimmtere Aeußerungen über die von der öffentlichen Meinung geforderten Reformen, be- “sonders aber úber die allgemein gewünschte Einführung einer grôßeren Sparsamkeit, und über die auswärtigen Verhält- nisse erwartet. „Wir bedauern“, sagt der Constitution- nel, „das gänzlihe Stillschweigen der Krone über die Verminderung der das Land erdrückenden Lasten, über das f furchtbare Defizit, das einen Abgrund in die Finanzen gräbt, "und über die ne Frage der Handelsfreiheit, dieser drin- M gendsten unter allen Reformen, die gewissermaßen ein neutrales "Gebiet bildet, auf welchem sich alle Parteien dereinst in dem “einmüthigen Gedanken des Gemeinwohls vereinigen werden. "Was die auswärtige Politik anbetrifft, so wäre es wohl mög-

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Mid, daß die Gerüchte, welche über die kriegerische Sprache, die

IlIten Armee-Corps, von

hâtten, die beiden darauf bezüglichen Paragraphen etwas zu mo- difiziren. Jn den wenigen Worten in Betreff Spaniens, die von einer „ernstlichen Aufmerksamkeit“ sprechen, welche die Angele- genheiten dieses Landes erheischten, wollten zwar Einige die förm- liche Ankündigung einer Jutervention schen; wir sind aber weit davon entfernt, solches Gewicht darauf zu legen, und glauben, daß die Regierung damit weiter nichts ausdrücken wollte, als daß sie auf alle Begebenheiten gefaßt sey; und der Befehl, der einer Französischen Flottille ertheilt würde, in den Gewässern von Biscaya zu kreuzen, bestärkt uns in diesem Glauben. Die auf die Orientalischen Angelegenheiten bezügliche Stelle ist viel deutlicher ; es hat auch unter denen, die ein jo schnelles Zurückziehen der Englischen Flotte nicht erwarteten, nicht wenig Erstaunen er- regt, daß dieses Geschwader, von dem es hieß, daß es die Dar- danellen forciren solle, jeßt vor der Pest oder vor den Protokol- len zurüfweicht.// Der Temps äußert sich fast in derselben Weise; er findet nichts in der Thron-Rede, was einem Sessions- Programm ¿hnlich sähe, nichts, was der Erdffnung einer neuen Kammer würdig wäre, keine Aussicht auf Fortschritte, keine feste und entschiedene Politik; es sey, sagt dieses Blatt, als \spräche man noch zu der vorigen Kammer und als wolle man die neue Legislatur für alle Handlungen der vorhergegan- genen solidarisch verbindlih machen. Die positive Versiche- rung, daß der Friede im Orient befestigt sep, kommt dem Temps etwas sehr überraschend. Der Courrier français spôttelt darüber, daß man sich in der Thron-Rede einer liberalen und gemäßigten Politik rühme ; liberal, meint er, müsse hier so viel heißen, als rückwärtsschreitend, und was das gemäßigt an- betresse, so brauhe man sih nur an die Lyoner und Pariser Executionen zu erinnern und an die Zahl der Opfer, die noch in den Gefängnissen schmachte. „Von einer Amnestie‘/, heißt es weiterhin, „von einem Bedauern des Unglücks, welches die lesten Unruhen begleitete, ist keine Rede; es scheint fast, als würden wir von Männern regiert, die nur die alte Rd- mer - Tugend kannten, und jedes menschlihe Gefühl für Schwäche hielten. Das hdchste Versprechen, das man uns giebt, ist, daß man sich bestreben wolle, das Gleichgewicht zwischen den Ausgaben und Einnahmen herzustellen; an Reductionen, an Er- sparnisse ist gar nicht zu denken! Was die Orientalische Frage anbelangt, so hâtte man sich richtiger so ausgedrückt, daß, da England nicht Willens sey, sich den Gefahren eines Krieges aus- zuseßen, wir in Allem seinem Beispiele folgen würden.‘“/ Das Journal du Commerce hâlt die Rede für leerer und nichts- sagender, als irgend eine frühere; sie könne, meint es, als Schema fr alle Zeiten dienen, denn sie enthalte nichts als allgemeine Phra- sen. Sehr mit Unrecht, behauptet dieses Blatt, schreibe die jez- ige Regierung die in der Jndustrie des Landes vorgegangenen

erbesserungen sich zu, da sie vielmehr noch der Restauraticns- zeit zu verdanken seyen. :

Der zum Griechischen General-Konsul in Paris ernannte Banquier Adolph von Eichthal ist als solcher von der diesseiti- gen Regierung anerkannt worden.

An der gestrigen Börse circulirten einige Exemplare von dem Prospectus zu der Anleihe für Don Carlos. Die Namen des Pariser und. des Londoner Handlungs - Hauses, die diese Anleihe gemeinschaftlich negociiren wollen (Jauge in Paris und Gower, Neffen und Comp. in London), waren auf diesen Exem- plaren durchstrihen, doch so, daß man sie unter den dicken Fe! derstrichen noch entziffern konnte. Die ganze Anleihe soll 125 Millionen Fr. betragen, 5 pCt. Zinsen tragen und zu 65 pCt. erôffnet werden, dergestalt, daß jede Obligation von 1000 Fr. nur 650 Fr. kostet. Die ganze Anleihe würde in 20 Serien getheilt werden, wovon jährlih eine gezogen und die ver- loosten Obligationen zum Pari-Course eingelöst werden würden. Als Bürgschaft bestellt die Regierung Königs Karl V. die ge- sammten Landes: Revenuen. uch sollen die Obligationen bei der Entrichtung der Zölle zum Pari- Course und zwar bis zum Betrage der Hälfte der Zoll-Abgabe, angenommen werden. Zugleich werden diejenigen, die ihr Geld in dieser Anleihe an- legen wollen, benachrichtigt, daß ste erst am 20sten August wirk- lich zu zahlen brauchten, während ihnen die Zinsen bereits vom 1sten Juni ab berechnet werden würden. |

Der hiesige Assisenhof hat, um sich consequent zu bleiben, in seiner gestrigen Sibung, ohne Zuziehung der Geschworenen, den Herrn Arnold Scheffer, einen der Herausgeber des Natio- nal von 1834, für die Publication gerichtlicher Verhandlungen aus dem Ressort des Assisenhofes zu 2monatlicher Haft und einer Geldbuße von 2000 Fr. kondemnirt. Der National hat dieses Erkenntniß gleih wieder seinem Blatte einverleibt und Herr Scheffer auf Cassation desselben angetragen, die ohne Zwei- fel auch erfolgen wird,

Paris, 2. August. Der König arbeitete gestern mit den Ministern der auswärtigen Angelegenheiten und des Krieges.

Der Preußische Gesandte, Freiherr von Werther, hat Paris auf Urlaub verlassen; dem Vernehmen nach, wird er sich nach Brest begeben. Lord Granville reist heute Abend mit seiner Se nah Aix in Savoyen zum Gebrauche der‘ dortigen Bâder.

In der Deputirten - Kammer wurde heute die Verifizirung der Vollmachten fortgesest. Die Debatten waren von feinem erheblichen Jnteresse. E

Die {egitimistischen Blätter sind indignirt über die Art und Weise, wie dem Marquis von Gras-Préville gestern in der De- putirten - Kammer das Präsidium entzogen worden ist. Die Quotidienne meint, dieser unwürdige Auftritt werde der neuen Kammer \ch{chwerlich die Gemüther zuwenden. „Schon Tags zuvor ‘/, fügt das gedachte Blatt hinzu, „war ein kleines Kom- plott geshmiedet worden, um den beabsichtigten Zweck zu errei chen. Was that man nun, um eine offenbare e Bee der Charte zu bemänteln? Man berief sih darauf, daß Herr von Gras-Próville bei der Eröffnung dex Session abwesend gewesen

wollte, sondern es vorzog, durch ihre Uebermacht die Frage ohne Weiteres zu ihrem Vortheil zu entscheiden. Offenbar hat das Ministerium durch diesen Gewaltstreih bloß beweisen wollen, daß ihm eine Majorität zu Gebote stehe, die ihm so blind zu- gethan sey, daß sie sich sogar nicht scheue, das Reglement der Kammer offen zu verletzen.“ Der Renovateur äußert sich in demselben Sinne und macht sih zugleih über Herrn Bedoch lustig, daß er eine so traurige Rolle habe mit sich spielen lassen. ¡Als Herr von Gras- Préville‘/, erzählt dieses Blatt, „gestern in den Saal trat, hatte Herr Bedoch den Präsidentenstuhl schon eingenommen. FJener bestieg sofort die Estrade, um seinen Konkurrenten zu ersuchen , iîin den ihm gebührenden Plaß zu räumen. Herr Bedoch erwiederte aber, daß er aufgefordert wor- den sey, diesen Plaß einzunehmen, und als Herr von Gras- Préville auf seiner A derina bestand, riefen die Centra ihm ungestúm zu, er möchte die Rednerbühne besteigen. Der Alters- Net fügte sich in diesen Wunsch und sebte jeßt klar seine nsprüäche auseinander, was ihm jedoch nur mit großer Mühe gelang, da er jeden Augenblick von den ministeriellen Deputir- ten auf eine nichts weniger als höôfliche Weise unterbrochen wurde. Der General Leydet, Aae dies Betragen entrüstet, rief endlich laut: „Meine Herren, Sie spielen eine jämmerliche Komödie !‘/ Indessen nahm der Skandal immer mehr überhand. Herr Viennet verlangte, daß die Kammer sogar Herrn von Gras-Prés ville dafur bestrafe, daß er bei der Erdffnungs-Sißung absicht- lich gefehlt habe. Herr von Salvandy machte die seltsame An- sicht geltend , daß, da Herr Bedoch den Präsidentenstuhl einmal inne habe, man ihm denselben nicht wieder entziehen könne. Umsonst berief Herr Luneau sich auf das Ms wonach a von Gras - Préville unbestreitbar das Recht auf seiner eite hatte; der Entschluß der Centra war schon im Voraus gefaßt, und Herrn Bedoch wurde der von ihm usurpirte Prä- sidentenstuhl gelassen. Wir wissen nicht, ob dieser Verstoß der ministeriellen Partei gegen Alles, was die Schicklichkeit, die Höflichkeit und das Pflichtgefühl verlangt, Unwillen oder Mit- leid in uns erwecken soll. Wen haben wir vor uns? Gescb- geber , die das Geseß und ihre eigene Würde mit Füßen treten, oder Schüler, die sih gegen ihren Lehrer auflehnen?‘“/ Auch die liberalen Oppositions-Blätter tadeln das Verfahren der Kammer. Am gemäßigsten spricht sh der Constitutionnel aus. Er räumt zwar ein, daß es uvpolitisch von Herrn von Gras-Préville gewesen sey, eine Unpäßlichkeit vorzushüßen, um bei der Erdffnungs-Sißung nicht zugegen zu seyn, bedauert el aber deshalb nicht minder, daß hierdurch eine Debatte herbeigeführl worden, die durchaus gegen die Würde der Kammer verstoße, wäh: rend leßtere niht einmal das Recht auf ihrer Seite habe, da dic Charte und das Reglement ausdrücklich verlangten, daß bis zux definitiven Constituirung des Bureaus der älteste Deputirte den Vorsik führe, dieser aber Herr von Gras-Préville und nich Herr Bedoch sey. Das Journal du Commerce sagte „Es muß wohl Jedermann einleuchten, daß die armseligen Ars gumente, die gegen Herrn von Gras - Préville geltend ga? macht wurden, weniger Einfluß auf die Entscheidung der Ma: jorität gehabt haben, als die persdnlihe Rüksicht, daß del gedachte Deputirte ein Legitimist ist; und diese Betrachtunç; würde ein sehr nachtheiliges Licht auf die ganze Versammlung, werfen, wenn die Frage an sih überhaupt wichtiger wäre» Die Kammer kann sih nicht genug davor hüten, durch eine& Gewalt - Mißbrauch eine Rechtsfrage zu entscheiden.“ Bel weitem heftiger äußert sich der Courrier français, dex eine ausführliche Relation über den hier besprochenen Vorfall; mit folgenden Worten schließt: „Die Majorität, die sih wenig um Gesetz und Reglement kümmert, erinnerte sich zur guten Stunde, daß eine royalistishe Kammer Herrn Manuel excludiri hatte. Kraft desselben Rechtes erklärte ste Herrn von Gras-Préo ville für unwürdig, den Präsidentenstuhl einzunehmen. Das Bes tragen der jeßigen Kammer däucht uns eben so gesezwidrig un gewaltthätig, als das der damaligen. Es ist ein unglückliche( Debut.‘ Jn ähnlicher Weise sprechen sich der National unG der Messager aus. Die ministeriellen Blätter finden dages gen natüurlih das Verfahren der Kammer sehr lobenswerth, Das Journal de Paris sagt: „Auf den Rath deo Karlisten hatte der Marquis von Gras - Préville sih für d@ Erdf\nungs-Si6ung krank melden lassen, und gestern hielt er eC nicht einmal für angemessen, bei diesem Vorwande zw bleiben; vielmehr erklärte er, daß er Tags zuvor aus Grundsak, gefehlt habe. Eine solche Unschiklichkeit, so jämmeriich sie E war, durfte nicht geduldet werden. Herr von Gras - Préville hatte sich durch sein Betragen in den Fall einer geseblichen Aus- schließung verseßt, und dadurch, daß die Kammer ihm den Prä- sidentenstuhl entzogen, hat sie über die Karlistischen Umtriebe den Stab gebrochen. Ein solches Debut wird diesen Herren prophezeien, welchen Erfolg sie sh in der Kammer von ihrer verfassungswidrigen Allianz zu versprechen haben.“

Die Gazette du Languedoc meldet, daß der Marschall Soult erst am 25sten v. M. im Departement des Tarn ange- kommen ist. Es verbreitete sich kurz nach seiner Ankunft da- selbst das Gerücht, daß er wieder nah ‘Paris zurückberufen sey, angeblih, um den Diskussionen über die Adresse beizuwohnen und sich, so wie Lord Grey in England, über den Grund seines Ausscheidens aus dem Ministerinm zu erklären.

Das heutige Journal de Paris enthält keine neuere Nach- richten aus Spanien. Mittlerweile wird die Wachsamkeit an der Gränze, um den Karlisten jede Zufuhr von Waffen, Kriegs- Munition, Geld und Lebensmitteln abzuschneiden, verdoppelt. Der Zoll-Direktor zu Bayonne hat in dieser Beziehung unterm 25. Juli ein Schreiben an den Präsidenten der Handels - Kam- mer erlassen, worin er sagt: „Nachdem Frankreich am 22. April mit Spanien einen Vertrag abgeschlossen hat, der dahin geht, den Don Carlos auszustoßen , ist dieser Fürst der gemeinschaft

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liche Feind geworden, gegen den die Königin Jsabella gegen- wärtig auferiti, Demnach ist 96 gesezlih verboten, dem Don Car-

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