1834 / 219 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

los irgend eine Untersükung an Mannschaft, Geld, Lebensmitteln,

Waffen und Munition zu gewähren. Dieses Verbot ist kürzlich in Erinnerung gebracht worden, Und die Civil- und Militair -Be- hörden, wie die Zustiz- Beamten, haben den ausdrücklichen Be- febl erhalten, über die Beobachtung desselben zu wachen. Ich habe geglaubt, diese Lage der Dinge zur Kenntniß des Bayon- ner Hande!s\tandes brincen zu mässen, damit kein Kaufmann sich in Sycculationen eitnlasse, die, in gewdhnlichen Zeiten er- laubt, gecenwärtig die nachtheiligsten Folgen für ihn haben könn- ten. Das Auefußhe- Verbot, selb| der bloße Versuch eines sol- chen, erstreckt sich auf alle Luxus - Waffen, Equipirungs - Gegen- stände, Pferde, Biei, Salpeter, Flintensteine, Schuhe und über: haupt auf alle Linge, wodurch der Jnsurrection Vorschub gelei fet wird, wob:1 die Militair-Behörde darüber richten soll, weiche Gegenstände, als den Feinden der Königin bestimmt, zu erachten sind. Da indessen ein so absolutes Verbot den Handel beein- trêchtigen wdchte, so habe ich geglaubt, daß man im Voraus einige Ausnaÿme - Fälle festseen könnte.// (Diese Ausnahme: Fälle werden voni einein Visa des Spanischen Konsuls abhängig gemacht, des Anhalts, daß: die betreffenden Gegenstände nicht für die Karli\ren bestimmt seyen.)

Die Gazette de France bleibt bei ihrer Behauptung, daß Catalonien im voslen Aufstande sey, und daß das Ministe- rium dies: Nachr:cht con seit mehreren Tagen habe. „Die uns heure zugecaugenen Privat - Nachrichten““, fügt diejes Blatt hinzu, „iprecen bloß von einigen unbedeutenden Scharmüteln. Rodil wicy fortwährend jedem ernstlichen Gefechte aus, das aller MWahrscheinichtcit nao entscheidend gewesen wäre. Gestern hicß cs hier in Paris, die Regieruna sey durch den Telegraphen von einer Niederlaae eines Unter - Befehlshabers des General Rodil unterrichtet worden. Heute geben die ministeriellen Blätter aar feine Nachricht aus Navarra; dieses Stillschweigen if nicht

eutuüng.‘ 4

ohne Di Gtrerel Mina if am 28fen v. M. in Calais gelan- det und bat am folgenden Tage seine Reise na ‘Paris fortgesetzt. wo er gestern angckomraen i und zwichen Z und 4 Uhr an der Börse crschien. Se

estellt zu scyn. | i I R Sani General Morato (nicht Moreno, wie es neulich hieß), der bei seiner Landung in Calais nebst zwei Osffi- zieren auf Befehl der O S verhaftet wurde, ist durch Gendarmen nach París gebracht worden. - S Ge Einem hiesigen Blatte zufolge, folien 2 Amerikanische Se den Versuch gemachr haben, Munition für die Armee des Don Carlos an der Küste von Biscaya zu landen, jedoch von Engli- schen Schissen hieran verhindert worden seyn. Z x |

Der Temps äußert sich folgendermaßen Über die (weiter untcn unter der Rubrik Spanien enthaltene) Thron-Rede der verwittweten Königin von Spanien: /,- Dieses Aktenstück ist, wie Alles, was in Spanien geschrieben wird, weitschweifig und dunkel abgefaßt. Man sieht jedochz daraus, daß es die Absicht der Regierung ist, den Cortes sogleich einen Geselz-Enttwurf in Betreff der Ausschließung des Don Carlos von der Thronfolge vorzulegen. Daun werden die Finanz-Maßregeln folgen, weiche, wie die Königin indirekt zu verstehen giebt, die Anerkennung der auswärtigen Schuld und ihre Tilgung, je nach den Hüúlss- quellen, die das Land darbieten wird, umfassen sollen: Auch scheint es, daß man cine Vermchrung der Armee von den Cortes verlangen will, Von der Anerkennung der Amerikanischen Freistaaten spricht die Königin gar nicht. Dies muß nach Allem, was seit einiger Zeit in dieser Beziehung publicirt worden ist, sehr auffallen. ‘Der Paragraph über vie Quadrupe!l-Ailian bejagt richt, bis zu welchem Punkte die tübung ihrer : die Li dis Don Carlos, Sér die Stellung und die Auesichten des Gencral Rodil; das Schweigen r diesen weder von Klugheit, noch von Takt. Die Königin tröôstet sich ber die Weigerung der Mächte, ihre Tochter anzuerkennen. Sie fügt ziemlih naiv n Lelteren mit der Zeit diese Anerkennung erwarte.

Belgien. : Brússel, 3. August.

Chacles Rogier, Minisier des Innern, resignirt haben.

Gerücht von einigen Blättern gegeben worden, vorgestrigen Sitzung der nichts Gewisses darüber.

nichts darüber zu sagen. S; | 1 Lebeau 1 Rogier in den Saal, und Ersterer erhob sich, uin zwei Geset-Ent- wärfe, einen richten vorzunehmende

würfe angeordnet war, fuhr Herr richt g Ucherraschung der Kammer-Miktglieder folgendermaßen fort :

ch glaube, meine Herren, diese beiden Entwürfe werden die lebten "Ait meiner Verwaltung seyn. Der König hat meinten Bit- ten nachgegeben und hat geruht, mein Demissions-Gesuch entgegen zu nehmen, welches ith héute frúh in seine Hände niedergelegt habe. Fch bedauce, daß Umstände, die nicht von meinem Willen abhängen, Fur nicht erlauben, der Kammer die Gründe meines Entichlusses aber die Kammer wird mir Gerechtigkeit widerfahren daß men A A U Aa Ænnern und ich nicht ohne hinlängliche Gründe aus dem Kabinette Ait Lch kann hinzufligen, daß diese Gründe nicht in den parla- j J Ie R M

Tagen das Bortefeuille- in andere Hände übergehen wird, dîe n iger, als diébiselitehn Le und der Unabhängig- : muß hinzufüz- i

mitzutheilen; a l lassen, und mie glauben,

treten. N mentarticzen Debatten zu finden sind.

nicht weniger, als die: meinen, dem (Gl

eit Belgiens gewidmet seyn werden. Jch muß A Ae ich nit einige Zeit, jedoch ohne politischen Chas- j rafter, die Geschäfte meines bishertgen Amtes fortführen ;

Mit S aben wir gewisse Fnsinuationen über die werde. Mit Schmerz hab gewisse I n Man ist (6 ei j ihn- als eine unedle Kombdic darzustellen, wie wir N A Dei riner früheren Gelegenheit gespielt haben sollen. Fn allen Lagen unserér politischen Laufbahn konn- ten wir Fchlec begehen, niemals haben wir uns aber so weit verges- sen kbuuen, dem Lande gegenüber eine Komddie zu spielen; indem wir ber Gewalt der Umstände, die kir hier nicht aujdecken dürfen, weichen mußten, fühlten wie uns tief gekränkt durch die gehässigen *nsinuationen, denen wir ausgeseßt waren, wtr wichen aber nicht

Beweggründe unseres Entschlusses vernehmen müssen.

sle con bei einer

Meiné Hten!

-

andes unser Verbleiben im Amte verlangten“

err Dumortier, eins der eifrigsten Oppositions-Mitglie- der, eor zunächst nach dem Minister das Wort nahm, ließ nach- dem abtretenden Minister das Lob angedeihen, daß, so seine Handlungen doch im- seyen; er verlangte je- Minister-Wechsels viel- (namentli zu Biberich) gepflogenen Verhandlungen oder sonst in unserer auswärtigen ‘Politik liege?

träglich ofc er auch Fehitritte gemacht habe, mer durch Patriotismus geleitet worden doch zu wissen, ob die Veranlassung des leicht in den mit Holland

| Schuld 11,681,894 Fr. 17 C., Dotationen 3,294,832 Fr.

ine Gefundheit {cheint ziemlich wiederher- |

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ist unbedeutend. Er ónigin auf die Unter- Verbündeten rechnen darf. Nicht ein Wort üver

über diesen Punétt zeugt

S

hinzu, daß sie von den legitimen Rechten der

E tin

Es bestätigt sih, daß u U Fustiz- Minist Pr i inister -Rathe, und Herr Justiz-Minister und Präsident im Mini! u Be Nachricht war zwar (wie bereits erwähnt) schon vorgestern als iht aber noch in der Repräsentanten Kammer wußte man Selbst der Minister der auswärtigen Angelegenheiten antwortete auf desfallsige Anfragen, er wisse ) Später traten die Herren Lebeau und

La Ei T E 2E: (A BMUE A I L L

in Bezug auf gewisse mit den Geschwornen - Ge- Verbesserungen, der Kammer vorzulegen. Nachdem er Einiges darüber gesagt und der Druck beider Ent- / Lebeau zu nicht geringer

E E E E D M L EAE MAE V AMEDD TER E D L“ E E E N ATÀ C I O E EAE

zurúck, so lange. das Vertrauen des Königs und das Junteressé des

£92

Herr Rogier dankte zuvörderst für die Artigkeiten, die der Redner endlich auch ein Mal den Weinistern gesagt habe, cr- Élárte aber wiederhe!t:" „es sey in dem Austritt der beiden Mi nister durchaus nichts Politisches, weder in Bezug auf die Ver: hältnisse zum NBuslande noch auf unsere inneren Verhält- nisse.“ Der &raf F. von Mero.de, Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten , bestätigte dies: „Wenn eine Veränderung in unserer auswärtigen Politik statthaben sollte‘, sagte er, „so wúrde ich mich augenblicklich der Resiana- tion meiner beiden Kollegen angeschlossen haven. Diese Verän- derung finder ncht statt, und deswegen sehen Sie mich noch auf dem Plage sißzen, den ich bicher einnahm. Weniger alccklich also, als die entlassenen Minister, die eben für vortressiich er- flärr wurden, weil sie abtreten (Gelächter), werde ih mich auch fernerhin mit meinen neu eintretenden Kollegen der scharfen Kri- tif des ehrenwerthen Redners aussehen müssen.“ Die Kam- mer ging dann zur Tagesordnung über. i Als vermuthlichen Nachfolger des Justiz- Ministers bezeich- net man den cegenwártigen Kriegs-Minister Evain, und als de)- sen Nachfolger Herra Huarr. Das Ministerium des Jnnern dûrfte in zwei Theile ge1paiten, und das eine Departement (der dentlichen Arbeiten) dem ausgetretenen Herrn Rogier, das an- dere Herrn Detheux übergeben werden. . Das Budget für das künftige Etatsjahr ist bciden Kam: mern vorgeleot worden. Es beträgt 87,622,112 Fr. C während es für das laufende Jahr nur 81,122,440 Fr. 32 G betragen, wovon aber die Kammer nur 82,97 .,,610 Fr. 32 C. bewilligt hat. Bei näherer Anscht ergiebt sich indessen, daß in den ordentlichen Ausgaben eine Verminderung eingetreten ilt, indem der Krieas:Miniiter in Folge der Luxemburgischen Angele- genheit einen außerordentiiciien Kredit von 7,200,000 Fr. ver- langt hatte. Die Vertheilung ist wie folgt: Zinsen der Staats- huld 95C., Justiz 5,350,377 Fr., auswärtige Angelegenheiten 675,800 Fr., Marine 654,598 Fr. , Departeinent des Jnnern 11,273,355? Fr. 10 C., Kriegs: Departement 41,550,000 Fr., Finanzen 11,492,778 Fr.; Rückstände, verlorne Pöie 2c. 1,228,500 Zr. : Zur besseren Verhütung der in der Belgischen Armee gras- sirenden Augen - Krankheiten sollen die Soldaten inskünfstige elastische Halsbinden tragen; auch sollen die Rock - Kragen mehr ausgeschnitien und nicht mehr zugehäkelr werden. ; Kraft eines iteren Vertrages wurden Holländische Schisse in Englische Häfen gegen eine schr geringe Abgabe U Seit der Trennung Belgiens von Holland ging die Rede, daß Belgische Schiffe keiner gleichen Vergünstigung genießen würden. Es i jedo seitdem in England Befehl ertheilt worden, die Belgischen Schisse in Ailem den Holländischen gieichzutellen._ M Da te (1e man: „Vorgestern fuhr das Belgische Schiff „„Diana‘/, welches den Rheder Hrn. J. P. Cassiers als Passagier nach dein Doel an Bord hatte, die Schelde hinab. Vor der auf ver Schelde stationirten Holländischen ZFanonier- Schaluppe Ne. 91 angekommen, wollte das Schiss, ungeachtet der Weisung der Kanonéere, die eine Flinte auf dasse!be abfeu- erten, scine National: Flagze nicht herunternehmen. Der Kom- mandant der Kanonter-Schaluppe bestand, obgleich man ihm deu

Secebrief, der diejes Schiff ermächtigte, dieje Flagge zu führen,

mittheilte, auf feiner Weisung und drohte Gewalt zu brauchen.

Als der Lootse dieser Weisung gehorchte, sprang der Rheder auf das Verdeck, und hob die Flagge wieder auf und hielt sie einige | Augenblicé in ihrer ganzen Größe im Angesicht der Kanonier- Schaluppe empor. Er ließ dann auch die weiße Flagge, welche unseve Scisi:, wenn sie vor der Holländischen Flottille vorbeifahren,

aufpsanzen, herabnehmen, und das Schiff fuhr ohne Flagge vorbei.

Bei seiner Rückkehr vom Doel ward Hr. Cassiers wegen Man- verhaftet, jedoch, nachdem der Kommandant }

gels eines ‘Passes 1 an

der Kanonier Scha\uppe den Rath des Kommandanten von Lillo eingeholt hatte, wieder in Freiheit geseßt.““ Deut chlamd!

Hamburg, 6. Auzust. Der Fürst und die Färstin von

: Thurn und Taxis sind von Helgoland hier angekommen.

Gotha, 6. Augu®?. Se. Durchlaucht der regierende Her- zo2 hat gestern mit seinen beiden Söhnen den Sommer-Aufent-

n Rei ‘dóbr ‘lasse i h Koburg zurückge- ! i N h M halt in Reinhardsbrunn verlassen und ist nach Koburg z 2 | (Charakter des Spanischen Volks so fremd sind, daß man nig!

kehrt. Heute wird ihm auch Jhre Durchl. die Herzogin foigen, die den Weg Über Bad Lieben|tein cinjchlagen wird.

München, 31. Juli. (Schwäb. Ner! wird in der nächsten Woche nach. Wien adreisen. Von der Sache der Homödopathie in Bay:rn haben sich

zwei mächtige Gönner derseiben (osgesagt: der Minister Fürik

IPWallerstein, den seine lezie Krankheit zu einem Gegner derselben machte, und der Professor von Ringseis, welcher in den Medis

zinal: Angelegenheiten bei dem Ministerium scine Gutachten ab:

zugeben hat und nun feindlich gegen jene Heilart auftritt, nachs dem er im hiesigen allgemeinen Krankenhause selbst eine homöo- pathische Abtheilung eingeführt hatte. Inzwischen strömt das Publikum zu dem Dy. Roth, welcher die Homdopathie aus|hließ- lich und, wie tnan sagt, mit dem größten Glücke ausübt.

us Griecheniand wird geschrieben, daß man mít der zu Mänchen geworbenen Freiwilligen im Allze- meinen jer un ufrieden scy; von diesem Corps, bei dem viele

Kin wer

Disziplin

(úderliche Subzekte, abgedankte Studenten, Schreiber 2c., Polen,

Desecteurs von der Fremden-Legion aus Algier und überhaupt die sich selbst gegenseitig beschdeten, wä- ren, hätten schon viele mit den Palikaren gemeinsame Sache ge- macht und viele wären zu den Türken Übergelaufen, wo sie gut

lauter gemischie Leute,

aufgenommen würden.

Karlsruhe, 2. August. Am 3lsten v. ŸY i feierliche Schließung der seit Z! Monaten versammelt gewese- nen evangelisch - protestantischen General-Synode stattgefunden.

Am 29. Juli, früh um 6 Uhr, verselzte ein Natur - Ereig- niß das ganze Dorf Oberhausbergen, eine “Stunde von Straß- burg, in Angst und Schrecken. ei : angebautes Haus wurde nebst der Familie, die cs bewohnte, durch einen Erdfaiüi bedect. Drei Kinder von 7, 9 und 11 Jahren wurden todt unter den Trümmern hervorgezogen ; die Mutter und zwei jüngere Kinder lebten noch und wurden durch die Schnelligkeit, mit der mañ ihnen zu fe kam, gerettet. Diese unglückliche Familie, deren Vater im Augenbli des Er- eignisses bereits das Haus verlassen hatte und zur Arbeit ge- gangen tar, befindet sich in den hülflosesten Umsiänden.

An Bruchsal sind in einem Wirthshause zwischen den Einwoh- nern und dem Militair Streitigfeiten vorgefallen, die einige je- doh nicht bedeutende Verwundungen von beiden Seiten zur Folge hatten, und wobei, wie es bei solchen Vorfällen leicht ge- schehen kann, einige Zuschauer ebenfalls Unannehmlichkeiten zu erfahren hatten. Der ganze Vorfall gehört lediglich in das Ge-

biet von Wirthshaushändein, die nur darum eine größere Aus-

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D E E E E E A E A E L

Amen pa 4

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“rverden

Merk.) Der Kronprinz |

S E D E V E E D M u S E B R

A T E E PE L Mt E ACMAT Ee ar En

M, hat hier die |

Ein kleines an einer Anhöhe

dehnung erhielten, weil die öffentlichen, von dem Ort, wo

Streitigkeiten vorfielen, entfernt wohnenden Behztrden \chleunig genug herb-ieilen konnten, vielleicht auch nicht benachrichtigt wurden. Die Untersuchung des Vorfalls gleich nachher be. onnen.

Schweiz.

hoben worden seyen.

Satte n. Ron, 20 U Q Sto Die Home a sterben immer drei Kardinäle zu gleicher Zeit. ich wieder bewährt.

sotta. Ex war in Ferrara am 27. Febr. 1770 geboren, und

hielt unter Pius V1II. den 10. März 1823 die Kardinalswi Er war es, der unter Leo's X[l, Regierung die Leitung un nahm, die Räuber in den Provinzen Maritima und Campag auszurotten, was auch mit dem besten Erfolge ausgeführt wun

nachdem alie fcüßeren Versuche gescheitert waten.

Luca, Ritter Sa(vi, Man will nun dicse Arbeit mic alier l sicht angreifen, und hosst noch vieles Merkwúrdige ans Uy licht zu bringen. Zu wünschen wäre, daß man dabei dén gu Roth besolgén md@te, welchen unsere bekannten Deutsch) terthumöforjcher hie oftmals ausaesprochen haben, wodur wiß Vieles sür diese Wissenschast erhalten würde, was jekty loren geht.

Der Regierung ist es gelungen, mehrere Räuber, wel i Straze nach Siena unsicher machten, einfangen zu lassen. ê

sind bereits an das Kriminal-Gericht abgeliefert.

Rom, 26. Juli. Das Diario meldet, daß durch ein ui

Papste unterzcichnetes Edikt des Kardinal - Staats - Soect(til Chamberini eine Sanitäts- Kommission angeordnet worden welche si mit allem beschäftigen soll, was die öffentliche Gisy heitsvflege betrifft.

Dasselbe Blatt giebt ausführliche Nachricht von ting Prozesse, welchen die fatholishen Misstonarien in Tehcrang

î gen den Bischof der schismatischen Armenier gewonnen, wel

die Ersteren von dem Persijczen Gerichtshofe beschuldigte, i sie die christlichen Unterthanen des Schachs ¿hrem geselinäßi Pairiarchen abwendig und dem Papste unterwÜrfig machen woll

Spanten.

Madrid, 25. Juli. Die Tôron-Nede, womit die vert wete Königin gestern die Cortes erôffnete, lautet foiaendermaßn

„„Srlauchte ÖProcercs und Herren Deputirten des Königreit! Fndem Jch Mich heute in Fhrer Mitte sehe, bere!t, den von l

Grundgeseßzen der Monarchie crueischten Cid ais Königin» Neger

zu leisicn, fühlt mein Herz zundcch# das Bedürjiniß, Jhnen di: F fühle auszudrücfen, die es beseelen, und den Dank, ben J!

Borsehung für die Erjüllung unserer Wünsche dagrbeinge.“

„Den Thron Meiner erhabenen Tochter eng mit den Ne alten Ftfiltut|

der Nation zu verbinden, daducch, daß beiden die a | nen dieses Königreichs, die scinen Wohlstand und feinen Ruhm hoch erhoben , zur gemeinschaftlichen Grundlage gegeben werd dies ist der edle Zweck, den Jh Mir geseht habe, und wovon 6 keinen glänzenderen Beiveis haben können, als den, daß Sie id)

} diesen Mauern vereinigt haven.‘

„Ungeachtet dec Genugthuung, die Mir dies gewährt, li Mir doch chmerzhaft , daß dieses große Ercigniß tnmitten d&l heils stattfinden mußte, von den mehrere Provinzen der Donau betroffen sind, und das seine Verheerungen selvit dis auf dicse Hau stadt erstreckte; und noch mehr, wo möglich, thut es Mir wehe! Fch schen mufte, wie bdögesinnte Menschen sich den Schreckn,| das pldpliche E-scheinen jener Geißel cinflößte, die auch in ant Ländern beklagenöwerthe Ruhesidrungen veranlaßte, zu Rue n ten, um Verbrechen zu begehen, die dem edlen und hoher die ticfe Entrústung daran denken kann. Die Geseze werde schwere Vergehen nicht ungestraft lassen; wenn Jch glauben sollte, daß JFhre Mitwirkung ndthtkz wäre, um Erneuerung dersclben, Unter welchem Vorwande es guch seyn mi) zu verhindern, so würde Fch sie mit Vertrauen in Anspruch neb in sofern es sich nämtich darum handelte, die gesell shaftiicien Et!

lagen selbs, die Erhaitung der öffentlichen Ocdnung zu verthei

und Leben und Eigenthum der Einzelnen zu {Üßen./ j

„Es ist Mir even 1o peinlich, daß das Benehmen, wel übelverathener Prinz b:obachtet, der schon bei Lebzeiten des Kdn seines Bruders, Beweise von jcinen ehvgeizigen Plänen gegebin! und der uach tem Tode Meines erhabenen Gemahls das S durch Büúzgerkricg seiner rechtmäßigen Erbin

vorzulegen isi.‘

„Der seit undenklichen Zeiten befolgte Gebrauch und die (Kru Beispiel ähnlicher Fälle, die Unf lichkeit, die Gerechtigkeit , Alles legt Mir die Pflickt auf, ein} wichtige Sache ihren Berathungen zu unteriverfen ; aber wenn Þ Mich auch einer fúc Mich, als Bewahrerin der Rechte Meiner f heiligen Verpflichtung hätte überheben wol doch nicht verg:}sen , daß die jehige Nuhe und}

gesche der Monarchte , das

benen Tochter, o so fonnte Fch

Y zeit

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_ Dieses Worth Im Monat Mai starb Capelleti, in dies Monate Frosini und vor vier Tagen der Kardinal Antonio q

ma rbin zu entreißen (us die erste wichtige Angelegenheit seyn muß, die Jhrer Ec

Meiner erhabenen Dochte? besteht, indem die Bande , welche das

Schiksal dcs einen uüd des anderen Königreichs vereinigen, so eng efnüpft sind, daß man sagen kann, man wirke für die gemeinsame Bertheidigung,- wenn man júr seine eigene Sache arbeitet.‘

, Verschievene andere Mächte, außer den hon

weil Fech es sowohl den Vorschriften einer vernünftigen Politik an- emessen befand, als weil Fh der Schifffahrt und dem Handel der Bewohner dieser Königreiche keine Hindernisse in den Weg legen und fcine Nachtheile verursachen wolUte./“

„Es wäre zu wünschen gewesen, daß alle Regierungen auf

| gleiche Weise den wohlwollenden Gesinnungen des Spanischen Ka- * hinets enfsp ochen hâtten; aber wiewohl kcine derselben die Absicht E oder den Wunsch gezeigt hat, sich in unsere inneren Angelegenheiten einzumischen, so haben doch einige bis jeßt noch mit der Anerken-

nung Meiner erhabenen Tochter, als Königin von Spanien, zurück- gehalten. Die Gesehe der Monarchie haven dieselbe auf den Thron erhobenz der ofenkundige Wille der Nation erhält sie darauf; die Pernunft und die Zeit werden dem erhaltenden Grundsaß der Legi- timität die ihm gebührende Huldigung verschaffen.‘

„Das Gemätde, welches die inneren Verhältnisse des Königreichs

Î darbieten , ist keinesweges so schmeichelhaft, wie Fhr Patriotismus

es wünschen möchte, aber troß der Hindernisse, die durch den Fn- surrections- Zustand eiger Provinzen, durch die Besorgnisse in et- nigen anderen, durch die Noth des Schatzes, durch die Plage, von

I der ein großer Theil des Königreichs betroffen ist, verursacht werden,

Die neue Kommission für die Ausgrabungen auf dem t romano i von dem heiligen Vater ernannt, und besteht dem Tesoriere, Monsignore Tosti, dem Fürsten Scarra Colo dem Marquis Biondi und dem Präsidenten der Akadeinit

is es gelungen, die unheilbaren Uebel in einer so fritischen Lage zu mildern, und zugleich heilsame Reformen zu bezeichnen, die Zusam- mentunft der Cortes in kurzer Zeit zu verwirklichen, die aufrühre- rischen Banden úberall zu vestegen, die Armee zu versiärken und in einem benacibarten Köntgreich das Ansehen unserer Wa#Fen zu er- hdhen; endlich haben uns die Entschlosscnheit und Begeisterung der Nation der Nothwendigkeit überhoben, von der Bevdtkerung schwere Opfer zu fordern, um so vielen wichtigen und gleich dringenden Bedürfnissen die Stirn zu bieten.//

„Die Treue: der A*mee, ihre Auëdauer und ihr Muth, wo- durch se sich Meines besonderen Wohlwollens so würdig gemacht

N hat, evzeischen von Fhnen, daß Ste Mich mit Fhrer Einsicht un-

tersüKen, um diesen wichtigen Ziveig des Staatsdienstes zu vervoil-

} fomranen und das Wohl der tapferea Vertheidiger des Thrones und T Vaterlandes m.t dem, was der jchige Zustand der Nation und die " übcigen Bedürfnisse des Schaßes erfordern, in Einklang zu bringen.“

„Zu dicsein Ende wird man Fhnen neb den Verpflichtungen,

welche die Regierung zu erfüllen hat, die Hülfsquellen vorlegen, auf

die sie rechnet, und die außerordentlichen Kreditmittel, zu denen ste diesmal theils wegen früherer Verluste und Abzüge, theils um der jehigen Umstände willen, theils endlich, um die Lasten des Volks

nicht zu vermehren, ihre Zuflucht wird nehmen müssen. Da jedoch Ï die Zuflucht zu. außerordentlichen Mitteln an und für sich gefähr-

lich ist, und da es sogar unmdglich seyn würde, dies häufig zu thun, s0 wird mant durch ein: gut geordnete Verwaltung, durch fluge und firenge Sparsamkeit, durch Publizität und durch die Hinzuztehung der Cortes zur Begutachtung des Ausgabe-Budgets und der Stener-

Ÿ Auflagen schr bald zu dem gewünschten Ziel, zum Gleichgewicht | Eben den gewöhnlichen, Hülfequellen der Nation und ihren Be-

ürfnissen, gelangen. Diese Hoffnung isl um so gegründeter, als sie

außerdem eine mit unseren gegenwärtigen Mitteln verträgliche und | auf Offenheit und Rechtlichkett , die der Grundsaß Meiner Regie- | rung seyn sollen, gesüßte Regulirung der ganzen auswärtigen Schuld,

so wie die Verbesserung unserer inneren Schuld und ihre allmälige Tilgung, erleichtert durch die mit weiser Zurückhaltung und nach Bes Untersuchung dazu anwendbaren Hülfsquellen, herhbci= führen wird.“ :

„„Meine Minister werden Sie auch von den in den verschiede-

S fen Verwaltungszweigen eingeführten Reformen in Kenntniß seßen; | die Eintheilung des Gebiets, die Sonderung und Abgränzung der

administrativen und richterlichen Gewalt, die Aufhebung der ehema-

ligen Conseils und die zu Gunsten einiger Provinzen vorgenommene

Errichtung neuer Gerichtshöfe, die Beseitigung zahlreicher Hinder- nisse, die der Entwickelung des allgemeinen Reichthums entgegen- standen, die Erleichterung, die dem Volk in verschiedenen lästigen Abgaben gewährt worden ist, und andere Verbesserungen, die noch

Ï im Werke sind, werden Sie von Meinen eifrigen Bestrebungen über-

zjeugen, und bieten der Nation schon die schmeichelhaftesten Hoffnun- gen dar. Man wird indeß Fhrer erleuchteten Weisheit und Jhrer Einsicht nicht verbergen, daß es nicht leicht is, in wenigen Mona- ten den seit Fahrhunderten aufaehäuften Uebeln abzubelfen, und daß mehr als einmal gerade der lebhafte Wunsch des Menschen, der Zelt in Dingen, die allein ihr Werf sind, nachhelfen zu wollen, das Miß- lingen seiner Unternehmungen verursacht und das Geschick der Na- tionen in Gefahr gebracht hat.//

„Das Königliche Statut hat hon den Grund gelegt; an Jh- nen ist es jet, erlauchte Proceres und Deputirte des Königreichs, dazu aen, daß das Gebäude mit der Regelmäßigkeit und Uebereinstimmung aufgeführt werde, die das Unterpfand für eine feste Dauer sind. ;

,„Was Mich anbetrifft, so werden Sie Mich stets zu Allem, was

Ï Spanicns Wohl und Vortheil befdrdern fann , bereit finden; selbst

in den wenigen Tagen, wo Fch, kraft des Willens Meines erhabe- nen Gemahls, die hdchste Gewalt provisorisch ausübte, zeigte Fch, was Meine Absichten und Meine Wünsche seyen: gêmlid d!e Spus ren vergangener Uebel in Vergessenheit zu begraben, für den Augen- blik die möglichen Reformen zu bezeichnen und andere Verbesse=- rungen für die Zukunft einsichtsvoll vorzubereiten. Welche Hinder- nisse Mir auch auf einem so schwierigen Pfade aufitoßen mdgen, Ich hoffe, sie mit der Gnade des Himmels zu überwinden, unter- üßt durch Fhre Anstrengungen und auf den Beistand der Nation hauend. Um deren Glück und Ruhm auch als Mein Glück und Meinen Ruhm zu betraten, darf Fh Mich nur daran erinnern, daß Fch die Matter Fsabella’s il und die Enkelin Karl’s Ul. bin.//

Das Reglement der beiden Kammern ist am 20sten in der „„Gaceta‘/ in Form eines Königlichen Dekretes erschienen; es umfaßt 56 Seiten in Folio. Eine Verfügung dieses Reglements ist, daß die Prokuradoren ihr Votum nicht dur zeheimes Skru-

künftige Schtcksal dieser Könizreiche vielleicht von Jhrer Ent tinium, wie in Frankreich, sondern ofen und mit lauter Stimme

dung abhängen; sie wird Jhrer würdig seyn, und die Natio! wartet sie mit Ruhe.‘

„Nicht zufrieden damit, in dem Königreich selbst zur Empît} agufzureizen , hürte dieser Prinz das Feuer des Bürgerkricges P

in einem benachbarten Staate an, und er drohte selbst damit/ bewaffneter Hand Úber diese Grätze in Spanien einzudringen.

ter solchen Umständen gebot die Nothwendigkeit dec Selbfverth}

ung die energischen Maßregeln, welche sowohl von der Gerd Feit!, als vor dev Politik und von der Ehre der Nation erht wurden. Die Spanischen Truppen rückten in Portugal cin, "

dem Gebiet derselben vertrieben: ein noch frisches Beispiel der

tigung, woraus sich der Erfolg jedes ähnlichen thörichten unten

mens absehen läßt „Fn dem Augenblick, wo

ging, wurde zu London der feierliche Lraktat abgeschlossen, der H

nur für die Ruhe dieser Kduigreiche , sondern auch für den Fr! und die Ruhe Europas von der wichtigsten Bedeutung war; 1!

ser Hinsicht gereicht es Mir zum Vergnügen, die freundschaftlid Gesinnungen befannt machen zu können, von denen uns unsere

habenen Verbündeten, der Kdnig der Franzosen und der Kdnig | V

Großbritanien und Frland, fortwährende Beweise geben, so wit

n, welches glücklicher Weise zwischen der Reaiet! gute Vernehmen, we g se zwis derjeni

Fhrer Allergetreuesten Majestät Donna Maria U. und

ders als hôchst verderblich seyn. ehrgeizige Personen ihre Hoffuung fúr das Gelingen eines sol-

Fabgeben sollen. Jn der (schen erwähnten) vorbereitenden Si6ung F der Prokuradoren am 20sen fanden sehr lebhafte Diskussionen über die Auslegung dieses Artikels statt.

Das Echo del Commercio vom 25. Juli berichtet, daß

so eben in Madrid eine Verschwdrung entdeckt worden sey. Es geht das Gerücht, daß Palafox, der kürzlich von der Königin zum Herzog von Saragossa erhoben wurde, nebst Romero Al- puente, die an der Spise jener Verschwörung stehen sollen, ver- | haftet worden sind. um die Unabhängigkeit eines Anderen anzugreifen, sondern um, bene Nachricht: sere eigenen Rechte zu vertheidigen, und nach Veclauf von wn statt, gen seßte man dem Kampf ein Ziel, und die beiden Prinzen durch ihre Gegenwart die Ruhe der Halbinsel stdrten, sahen si

Das Folgende ist die von dem Echo gege- ¡Gestern Abend fanden einige Verhaftungen Jedermann spricht von einer Verschwdrung, die, nach un-

seren Berichterstattern, \o aus\{hweifend ist, daß es schwer ist, Zin zu begreifen, wie Menschen so toll seyn konnten, einen solchen Plan zu fassen.

J tines Planes zum Umsturz des Staates und die Hülfsmittel, die Portugiesische Frage zu C} worauf sich die Verschwornen stügten, so wie andere wichtige Entdeckungen werden sich aus der Untersuchung dieser wichtigen

Anklage ergeben. Welche Wahrscheinlichkeit man auch einem Un- ternehmen dieser Art, das an dem zur Eröffnung der Cortes bestimmten Tage und in der Halle für die Königliche Sibung ausgeführt werden sollte, beilegen mag, die Folgen einer solchen

Der Entwurf dieses Projektes, die Details

erschwdrung, wenn sie ihren Zweck erreichte, konnten nicht an: Aber worauf konnten einige

i énannten, ha- ! ] pen ihre po\ttischen Verhäitnisse zu dec Spanischen Regierung seit | der Thr9r-Besteigung Meiner erhabenen Tochter unumwunden er- / ; i N E : I neuect, und Jch habe Meinerseits einige neue Staaten anerkannt, Neuchatel, 29. Juli. Der Präsident des Staatë-Raii j macht bekannt, daß durch eine Verordnung Sr. Maj. des nias voin 7ten v. M. diejenigen Beschränkungen, wonach j Fúrstenthume kein unehelich Geborner, sowohl bei Lebenszeit

dur Testament, über sein Vermögen disponiren konute, auf

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| chen Entwurfs gründen? Sollten die treulosen Versprechungen

gewisser Menschen, die ein Geschäft aus Revolutionen machen und nur durch Aufruhr leben, mehr Gewicht bei der weisen und vorsichtigen Spanischen Nation haben, als die Worte des Trv- stés, die heut vom Throne ausgegangen sind? Wir hoffen, daß die Verhandlungen über dieses Unternehmen, das von einer Art ist, um selb die Aufmerksamkeit der Verbündeten Spaniens auf sich zu ziehen, nicht durch die unendliche Langsamkeit unse- rer géseßlichhen Formen werden verzögert werden, und daß, da die Parteien eininal des Verbrechens Úberführt sind, dasselbe auch nah den Gesetzen bestraft werde. Ungeachtet der Fortdauer der Epidemie, welche unsere Stadt zu einem ungesunden Auf: enthalte macht, kam die Regentin, um bei der Erdfnung der Cortes gegenwärtig zu seyn, und widerlegte so die von den Feinden der dentlichen Wohlfahrt verbreiteten Gerüchte. Jhre Majestät wollte nicht um einen Tag die so sehnlichst gewünschte Versammlung der Volks - Repräsentanten aufschieben. Während sie durch eine Bevdikerung hinfuhr, die von einer so furchtbaren Krankheit niedergedrückt ist, zeigte sie alle die Leutseligkeit und Güte, die sie so auszeichnet, indem sie der unermeßlihen Volks- menge, welche den Zug umdrängte, und ihre Dankbarkeit durch lange und wiederholte Zurufungen bezeigte, Trost zusprach.“/

Die Sentinelle des Pyrenées vom 29. Juli ent- hást Folgendes: „Ungeachtet kürzlich erst in den Werkstätten mehrerer Bayonner Waffenschmiede eine Beschlagnahme statt- fand, so sollen d!e Karlisten doch in den leßten Tagen 3000 Flin- ten erhalten haben. Briefe aus Madrid vom 22. sprechen von -den entseßlichen Verwüstungen, welche die Cholera daselbst, vorzüglich seit dem 17., anrichtet, und die durch die Hiße, welche bis auf 35° R. stieg, noch bedeutend vermehrt wurden. Die Menschen werden so pldblich hingeraft, daß keine Gegenmittel angewendet werden können. Es ist dort Mangel an Aerzten. In den Straßen begegnet inan Niemandem, als den Priestern, welche das Sakrament tragen, und den Leichenwagen, worin die Todten ohne Särge aufgehäuft sind, so groß ist ihre Zahl. Es ist unmöglich, sich die Traurigkeit vorzustellen , die jeßt in dieser Stadt herrscht, in der Alles, gleich den Handelsgeschästen, in völliger Stockung is. Unter den Personen, welche durch diese furcht- bare Geißel hingerafft worden sind, befindet sich die Gemahlin des Herrn Vanesse, Gesandten der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, die Gemahlin des Herrn W. Harvey, Secre- tairs der Englischen Gesandschaft und Madame Garcia Herreros, die sich lange zu Bayonne aufhielt. Der Reiche fállt mit dem Armen. Glüklicherweise scheint die Krankheit seit dem 21sten abzunehmen. Von den Franziskaner- Mönchen sind nur 10 übrig geblieben; eine große Anzahl von Jesuiten is ermordet worden und dasselbe ist mit den anderen Kidsern der Fall, mit dem Unterschiede, daß die, welche nicht ermordet wurden, ver- haftet sind. Die größte Gährung hält das Volk in beständiger Bewegung. Der Ex-Direktor der Lotterien, Staatsrath u. # w., Estefani, ist auf gewaltsame Weise getddtet worden. Drei Kar- listen - Bataillone, die wegen Einholung von Lebensmitreln von den Bergen von Ribera herabstiegen, sind von den Christinos zurückgetrieben worden.

Mert bo.

Die Biene von Neu- Orleans enthált Folgendes aus Mexiko vom 21. Mai: „Die Regterung hat so eben Nachricht erhalten, daß die Bewohner der Stadt Jalapa sich gegen die Civil:Behöôrde aufgelehnt und dieselbe Erklärung abgegeben ha- ben, wie dies in Orizaba und Cordova geschehen ist. Jn Puebla üÜberfielen etwa 200 Bewaffnete die Klöster St. Domingo und St. Augustin, verlangten die Abseßung der jeßigen Stadt- und Staats-Regierung, wobet sie sich in derselben Weise über die Religion und die Kirche äußerten, wie dies von anderen Orten gemeldet worden ist. Am lesten Montag ging Señor Gonzales Angulo als Commissair der Regierung, und gestern der Oberst Gonzales Angulo an der Spike von. 200 Mann Kavallerie von hier nach Puebla ab. Die Klugheit dieses Offiziers und die ihm mitgegebenen Jnstructionen, mit Mäßigung zu verfahren, lassen hoffen, daß die Feindseligkeiten bald unterdrückt seyn werden.

Die Brigg „General Santana‘/, welche in fünf Tagen von Tampico in New-Orleans angekommen is, bringt die Nach- richt, daß in Mexiko eine neue Revolution ausgebrochen ist, daß die Truppen in Orizaba und Cordova sih für eine Militair-Re- gierung und die Beibehaltung der katholischen Religion nach allen ihren apostolishen Formen und Vorschriften erklärt haben. Die Truppen von Puebla wollten jedo die Bundes- Regierung beibehalten, und es war in Puebla Blut geflossen. Die nördli- chen Staaten von Zacatecas und San Luis Potosi erklärten sich für die Reformen in der Religion und für die bestehende Regierung.

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Berlin, 8. August. Ueber die vaterländische Feier des 3. Auguit gehen von allen Seiten theils durch die Provinzial- Blätter, theils durch Privat - Mittheilungen Berichte ein, aus denen œir im Nachstehenden das Wesentlichere heraueheben :

Aus Düsseldorf meldet die dortige Zeitung unter dem 4ten d. M.: „Am geñrigen Tage wurde das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs mit allgemeiner Freude und Herzlich- keit in allen Ständen und Verhälinissen gefeiert. Schon am Vorabend des Tages hatten die Schügen und viele Bürger das Fest durch einen solennen Fackelzug eingeleitet, der sich in Be- gleitung der Militair - Munk vom Rathhause nah dem Palais des Prinzen Friedrih K. H. bewegte. Jn der Morgenfrühe des 3. August verkündigte der Donner des Geschüßes die Fest- lichkeit des Tages selbst, an welhem Vormittags ein öffentlicher Gottesdienst der Garnison im Hofgarten, und demnächst eine roße Fest-Parade |statthatte, nah deren Beendigung eine Schul- Feierlichkeit in dem hiesigen Gymnaîñum vorgenommen ward. Mittags hatten sich in der Lese - Gesellschafe und mehreren anderen Cirkeln frdhliche Tafel- Vereine acbildet, in welchen dem erhabenen, heißgeiiebten Könige aus der Fülle der Herzen Toaste unter Kanonendonner dargebracht wurden. Nachmittags wurde ein Kdönigsschiepen gehalten, und Abends fanden in mehreren Lo- falen Bâlle statt. Bis spät in die Nacht wogte die frödhliche Menge auf den Straßen und Spaziergängen, und in den Her- zen Aller sprach sih das stille Gebet aus: Gott segne den Kö- nig, den Vater der Seinen, den Erhalier und Schirmer des Friedens !‘/ Die Rheinische Friedrih-Wilhelms:Universität zu Bonn feierte den Geburtstag ihres erhabenen Siüiftenrs mit den Ge- fühlen der Ehrerbietung und Daukbarkeit, welche die Wiederkchr diejes Tages immer zu erhdheter Lebhaftigkeit anregt. Die aka- demische Festrede hielt der Geheime Medizinal-Rath Bischoff mit Würde und Nachdruck vor einer so zahlreichen Versammlung, als die große Aula sie nur zu fassen vermochte, Am Schlusse der Rede wurden, außer der jährlichen Preis-Vertheilung, einige Ehren - Promotionen zur öffentlichen Kunde gebracht. „„Nur

die juristische und die philosophische Fakultät‘‘, \o berichtet

man unterm 4. August von dort, „hatten sich diesesmal ih- res Rechtes Us uf gan Dee die scq um die Wissen- schaften oder deren praktische Anwendung verdient gemacht haben, ohne ausschließlich dem gelehrten Stande anzugehören , aus freier Anerkennung die hôchste akademische Würde zu erthei- sen. Zu Doktoren der Rechte wurden ernannt: der Geh. Ober- Justizrath und Regierungs-Präsident Herr Ruppenthal und dev erste Präsident des Königl. Rheinischen Appellations?Gerichtshofe® Herr Schwarz; zu Doktoren der Philosophie: Herr Obere Berarath v. Dechen, als Geognost und Geolog in England wie in Deutschland berühmt, Hr. Meyen, ein Arzt und Naturfor- scher, der eine Welt-Umsegelung unternommen und lehrreich be- schrieben hat, und Hr. E. v. Groote, dessen kritishe Ausgaben des Ritter Gedichtes Tristan und der Reim-Chronik des Kölni- schen Stadtschreibers Hagen allen Kennern "der Altdeutschen Denkmäler ein willkommenes Geschenk gewesen sind.*/

Jn Münster wurde der 65e Geburtstag Sr. Maje- stät des Königs von der dortigen Königl. Akademie festlich be« gangen. Um 12 Uhr versammelten sich die Professoren und Docenten, so wie die Studirenden auf der großen Aula, wo die Feier mit einem patriotischen Liede erdffnet wurde. Hierauf hielt der Dekan der theologischen Fakultät, Dom-Kapitular und Professor De. Brockmann, éine Lateinische Rede, und stattets nach Beendigung derselben über das Resultat der im vorigen Jahre gestellten Preis - Aufgaben einen Bericht ab, welcher von dei Fleiße der Studirenden an der Akademie ein sehr erfreuliches Zeugniß gab. Bei der theologischen Fakultät, welche zwei Fragen gestellt hatte, waren neun Abhandlungen eingegangen, von denen drei des Preises wúrdig erkannt wurden, und bei der philosoph. Fakultät, welche ebenfalls zwei Aufgaben gestellt hatte, waren dret Arbeiten eingelaufen, von denen eine den Preis erhielt. Nachdem der Redner schließlich noch die neuen Preis - Aufgaben bekannc gemacht hatte, schioß die Feier, welche die vornehmsten Militair- und Civil-Behörden mit ihrer Gegenwart beehrten, mit einem für 4 Männerstimmen arrangirten Chor. Jn den Kirchen der verschiedenen Konfessionen fand eine gottesdienstliche Feier und auf dem neuen Plaße große Parade und dffentlicher Gottesdienst der Truppen der Garnison statt, wozu sich eine unermeßliche Zu- schauermenge eingefunden hatte. Für den Abend war eine höchst gelungene militairische Feier in ‘der erleuchteten großen Jnfante- rie-Kaserne angeordnet worden; eben so hatten mehrere öffentli- he Vergnügungsorte Musik - Aufführungen, Erleuchtungen 2c. veranstaltet. Allenthalben herrschte Frohsinn und Jubel, der bis spát in die Nacht hineindauerte. Y

Jn Halle hatten sich schon am Freitag Abend die Mit- glieder der dortigen Freimaurer-Loge zur Begehung einer Vorfeier vereinigt, und in den Nachmittags-Stunden des Sonnabend war von Seiten der Lateinischen Hauptschule des Waisenhauses ein Rede-Aktus in Deutscher und Lateinischer Sprache, mit Gesang verbunden, veranstaltet worden. Am Abend dieses Tages fand eine Wasserfahrt nach der in der Nähe gelegenen Rabeninsel statt, an der mehrere hundert Personen aus ällen Ständen Theil nahmen. Auf der Jnusel selbst wurde die Feier durch die Anwesenheit eie ner sehr großen Anzahl Studirender und anderer Einwohner, welche sich dort außer der eigentlichen Gesellschaft zur Theilnahme an der allgemeinen Freude eingefunden hatten, ungemein erhd- het, und tausendstimmig erschallte das Lebehoch, das der Königl. Regierungs-Bevollmächtigte an der Universität, Geheime Regie- rungs-Rath Delbrück, dem geliebtesten der Könige unter Gläser- flang darbrachte, An dem Morgen des 3. August beging zu- nächst die Universität das Geburtsfest ihres erhabenen Wieder- begrÜnders durch cine im großen Hdörsaale der Franckischen Stif- tungen gehaltene Rede des Professor Meier: „Ueber die geseßz- lichen Beschränkungen, denen die Staaten des Alterthums den öffentlichen Unterricht und die Bekanntmachung literarischer Er- zeugnisse unterworfen haben“/, woran sich die Veéfüudiauna der Preise knüpfte, Es wurde ein juristischer und ein physikalischer Preis ertheile, Der akademischen Feier {loß sich darauf an geweihter Stätte die religidse an. Auf die Parade der in Halle garnisonirenden Truppen folgte eine zweite, die das aus Zda- lingen der Lateinischen Hauptschule gebildete Bataillon auf set- nem Exerzirplaße ausführte. Zu Mittag versammelte sich des Offizier-Corps zu einem Festmahle, und der Regierungs-Bevoll- mächtigte an der Universirät gab den akademischen, so wie deu übrigen Behörden ein Diner. Ueberall herrschte Heiter- feit und Jubel, und kaum begann es zu dunkeln, als an die Stelle des geschwundenen Tageslichts eine Jllumi- nation trat, die der wogenden Menge von allen dffentlichen Gárten sowohl in als außerhalb der Stadt glänzend entge- genstrahlte. „Damit aber auch‘/, sagt der Hallische Courier. „das Fest keiner der herrlichen Bedeutungen ermangcle, durch welche der Geburtstag unsers geliebten Kdnigs uns Allen 60 úberaus werth ist, so sollte niht nur für Erwachsene und Be- jahrte, sondern auch für die Kinder der Dritte August ein Freu- dentag seyn. Demnach fand im Lokale der Stadt- Armenschule in den Nachmittags - und Abendstunden ein für die Kinder die: ser Anstalt bereitetes Fest stat. Nach Absingung einiger Lieder und einer Rede des Superintendenten Guerike wurden über 600 arme Kinder beiderlei Geschlehts bewirthet, worauf sih die Kleinen durch Spiel, Tanz und Gesang parriotischer Lieder er-

| freuten.“/

¡Der für Preußen so wichtige Geburtêtag unseres Al- lergnädigjten Königs“/, so schreibt man aus Tuchel in Westpreu- ßen unterm 4ten d. M., „wurde gestern hier auf dem Domai- nen: Renc:Amce festlich begangen. Die zum Schulzentage ver- sammelten Orts: Vorstände begaben sih nah Beendigung ihrer Geschäfte in die Kirchen beider Konfessionen zu einem feierlichen Gottesdienste. “Jn der katholischen Kirche hielt der Probst v. d. Marwiß das Hochamt und dann eine kräftige Rede in Polni- scher S prache, die besonders erbaulih für die Orts - Vorsteher Polnischer Zunge war. Jn der evangelischen Kirche wurde die Liturgie mit Begleitung eines Gesanges von Dilettanten, und dann von dem Pfarrer Oloff eine patriotische Predigt gehalten. Nach beendigtem Gottesdienste versammelten sich die Schulzen, so wie die Ortsgeistlichen und Beamten zu einem Festmahle in dem Amtsgarten , bei welchem sie unter Freuden: Schüssen Sr. Majestät dem Könige und dem gesammten Kdnigl. Hause ein Lebehoch brachten.“

Am 29|en v. M. Mittags brach in Grünberg in Schlesien ein Feuer avs, welches bei der großen Dürre in zwei Stunden 23 Bürgerhäuser, 17 Hinterhäuser nebst 17 Scheu- nen und Stallungen, ungeachtet der besten Ldöschanstalten, in Asche legte. ‘Nur mehreren unter den Abgebranntes befindlichen Vorwerksbesizern gelang es mit Lebensgefahr, ihr Vieh zu ret« ten; die Getraidebestände wurden ebenfalls ein Raub der Flam- men. An 235 Menschen / haben mit geringer Ausnahme ihr Eigenthum verloren.

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Staats Zeitung,

S. 837, Sp. 2, Z. 22 lies /,-0670,000““ statt ,/07,090‘‘.

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