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weil der Gefrauch seit langen Zeiten schon dafür spreche, obgleich der Coroner manciimal berechtigt sey, Personen von diesen Ge- richten ausz \{licßen. Das Unterhaus hatte aber die Klausel eben drébalb cingesúct, damit diese Ausnahme nicht zuleßt zur Regel werde, wie denn au Herr Tennyson erklärte, daß ein Coroner in der Grafschaft Lancaster es sich schon seit mehreren Jahren herausgenomumen Habe, alle Personen, mit Ausnahme der Zeugen von seinem Gerichtöhef, auszuschließen. (Lauter Ruf: Hört, hört!) Auch) Lord Althorp erklärte sich dafúr,, daß das Haus dem Amendement des Oberhauses nicht seine Zustimmung geben solle (hért, hdr), und es wurde demnach verworfen.
Oberhaus. Sikung vom 7. August. Auf eine An-
rae des Herzocs von Wellington erklärte Lord Melbourne,
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er haste es für nothwendig, daß die Bill in Betreff der Jriän- dischen Kirchenalicer noch in dieser Session durhgehe. Dann fand eine Konferenz mit einer Deputation des Unterhauses in Bezug auf die Bill über die Todtenschau-: Gerichte statt. Der Avéscuß Bericht ber die Armen-Bill wurde verlesen und meh- rer Amendements zu der Bill angenommen. Die Verhandlun- gen soüen tngräen fortesel,r werden.
_ Unterhaus. Sikung vom7. August. Lord Althorp úbero ab cine Königliche Botschaft, worin Se. Majestát dem Un-
tezause anzeigen, vat, mit Rúck icht darauf, daß jet in gewiß sen Fällen Jrländische Güter der Krone verfielen, der Befehl ertheilt worden {ey , diesem Gebrauch für die Zukunft ganz cin Ende zu machen. Der Minister bemerkte, daß die Krone durch diese Veañregzel ein großes Opfer bringe, und daß er glaube, sie würde (r vie Gutsbesißer in Jrland sehr erfreulich und vor: theilhase zeyn. Herr OD'Connell hielt es für seine Dficht, die Moaßregel als eine Handlung der Güte und Großmuth anzuer- kennen: sie würde, sagte er, von der grdgten Wichtigkeit für Arland syn und wit der tiefsten Dankbarkeit aufgenommen werden; 2 on den Jrländischen Gutsbesizern dicie Vertwilli- gung vorenthalten, obgleich sle dadur nur mit den Englischen auf gleichen Fuß geseht würden; cine augenblickliche Folge der Maßregel würde das Steigen des Kaufpreises sür Jrländische Güter \cyn. Herr Lyncch meinte, die Maßregel sey ein gutes Omen für die neue Verwaltung, und hosste, man würie fich jet dfrer so gegen Jriand benehmen. Selbsr Herr Shaw gab sein Dankgesühl jür diese Verwilligung zu erkennen. {Hôrt, hd:t!) Hierauf wurden die voin Oberhause zu der Bill in Be- tref der Bestechzungen bei den Izhlen angenommenen Amende- mcnts auf den Antrag des Herrn Warburton verworfen, #0 daß die ganzen Ausgaben, die man Um dieser Vill willen gemacht har, und die sehr teträchtlih find, zu nichte genubt haben, denn die Bill kann nun nicht in Kraft tre- ten. Die Bill wegen der Trauuna der Katholiken wurde zurüd- genommen, weil die Minister die Bestimmungen derselben in die allcemeine Mafregel in Betres der Dissenters, die sie in der náâch sen S-eson einzubringen gedenken, mit aufnehmen wollen. Herr Hume brachte wieder den Vorschlag zur Sprache, ein neucs geráumigeres und zweckmäslgeres Gebäude für die Sißzuns acn des Unterhauses zu errichten, Lord Althorp hielt es aber fir unangemessen, darüber zu berathschlagen, wenn nicht alle Mit- glieder des Hauses gegenwärtig wären. Die vom Oberhause in der Bill hinsichilich der Todesstrafe vorgenommenen Ver- änderunzen wurden nä einizen Einwendungen Seitens der Herren Cwart und Lennard auch vom Unterhause genchmigt. ÁÂuf ten Anirag des Lord John Russel wurde mit 67 gegen 18 Stimmen beschlessen, wenigîens bis zum 29. Februar näch- sien Ja! res kein neucs Wahl: Auéschreiben für Warwick zu ers- lassen, da die Bill, wodurch diesem Ort das Wahlrecht ganz entzogen werden sollte, vom Oberhause verworfen worden.
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London, 8. August. Vorgestern hielt der König cin Lever im Se. Jaines- Palast, bei welcher Gelegenheit sich der Französische Bot)chafter, Fürst Talleyrand, der London auf kurze Zeit verlassen wird, bei Sr. Majestät beurlaubte und der Sar- dinische Ge\andte, Graf d’Aglie, Sr. Majestät ein Schreiben von seinem Souverain úberreichte.
Der Globe meldet jest, daß Se. Majestát das Parlament am nächsten Donnerstas, den l4ten d., in Perjon prorogiren würden, und zwar pro sorma fúrs erste bis zum 19. Sept.
Gestern hatt-n der Fürst Talleyrand und der Belgische Ges sandte Unterredungen mit Lord Palmerston.
Die Herzoge von Cadaval und Lafoens und zwei Portu- giesische Bis; dfe haben sich in Privat: Wohnungen zu Falinouth eingemicthet.
“Der Königliche Schooner „„Viper‘/ langte am Dienstag von Lissabon, welches er am 20, Zuli verlassen haite, in Falmouih an. Er brachte keine wihtige Neuigkeit mit; die Wahlen zu den Cortes gingen lebhaft, aber ohne Ruhestdrung von Statten'z; Dom Pedro befand sich noch immer unwohl; das Land machte fortwährend Forischritce in seinem Gedeihen. Auch der S cho0- ner „Mazeppa‘/7 der erst am 24sten v. M. von Lissabon ab- segelte, ist in Falmouth angekommen und hat Depeschen von der Portugiesischen Ziegicrung überbracht. Der Globe sagt: „Den Nachrichten aus Lissabon zufolge, fallen die Wahlen meistens im Sinne des Carvalhoschen Ministeriums aus; nur in Porto hat die Opposition gesiegt. Die Kunde von der Ankunst des Don Carlos in Spanien hatte in Lissabon großes Aufsehen erregt, und man glaubte, die Regierung würde der Königin von Spanien Truppen zu Hülfe senden. Unser Botschafter wollte die Königin und Dom Pedro auf ihrer beabsichtigten Reise nah Porto begleiten. Einer der Hauptze- gensiánde der Erôrterung in den Cortes wird die Wahl eines Gemahls sür die Königin seyn; man glaubt, daß der Herzog von Leuchtenberg die besten Aussichten auf diese Ehre hat. ¡e Cortes Sibungcn „ die mit dem 15. August beginnen, werden wahrscheinlich gegen drei Monat dauern. Im Innern des Lan- de: waren einige Miguelisten ermordet worden, doch waren diese Ex„esse zum GlócL nicht zahlreih, und sie werden gewiß bald gatiz uncerdrüäcêe werden. Dom Pedro soll sich geweigert haben, das von dem Kriegs -Gericht úber den General Bacon gefällte Urtheil zu bestätigen.“ Noch spätere Nachrichten, doch auch ron feiner besonderen Bedeutung, außer daß Dom Pedro’s Ab- reise nah Porto schon erfolgt war, hat die Fregaite „Stag‘‘ hierh:r gebracht, die am 26. Juli von Lissabon absegelte. (Vergl. den Artikel Portuga!.)
Der Globe hâlt die Nachricht von der Landung Dom Mi- guels in Catalonten für unglaublich.
“ Der Admiral Napier hat sich am Montag in Falmouth auf dem Dampföoot ¡„„Áfrican‘ nach Lissabon eingeschi}c.
Jn dev Tímes liest man: „Wir können auf das Be- siimmteste versichern, daß die Behauptung der Morning- Chronicle, day das Spanische Kabinet sih um Hülfe gegen Don Carlos an den Kônig der Franzesen gewandt habe, auf einer reinen Erdichtung beruht. Bis jet ist hiervon noch nicht die Rede gewesen, und Alles, was die Regierung der Königin
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C A E M A
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9i2 von Spanien von dem Kdnige dcr Franzos:n bisher verlangt hat, is, daß er. an den dstlichen Pyrenäen ein Observations- Corps aufstellen mdge.‘/
Auch der Globe slimmt der Ansicht der Times bei, daß die Nachricht vou der Seitens der Königin Christine geforderten Jn- tervention Frankreichs übertrieben gewesen sey; die Forderung, meint dieses Blatt, habe sich höchstens auf die Ausstellung eines Obsfervations - Corps an der Gränze, auf die Verßinderung «aller Zufuhr von Waffen und Munition fúr die Jusurgenten und auf das Gesuch erstreckt, daß Frankreich all seinen Linfluß anwenden möchte, um andere ‘Nächte von ciner Einmischung zu Gunsten des Don Carlos zurüczuhalten. Der Globe is etr zufrieden damit, daß sich das Verlangen auf nichts weiter ausdehne, indem er eine bewaffnete Einmischung in die inneren Angelegen- heiten anderer Länder immer für eine mißzliche Sache crfiárt, weil sie erfiens zu weiteren Anmajjungen ganz ander Art füh- ren, und weil zweitens auch derjenige, der je in Anspruch nehme, in seinem Lande dadurch mchr an Popularirát gewinnen könnte, wie cs das Bei)piel eines Zweiges des Haujes Bourbon zur Genüge gezeigt habe.
Dem Dubliner Korrespondenten des Globe zufolge, hat, seitdem das Unterhaus das von Herrn O’Connell zu der Ir- ländischen Zehnten - Bill vorgeschlagene Amendement ang?nom-
men, in Jrland die Repeal-Aufregung gatiz aufgehört. „Wird diese wichtize und erfreuliche Thatsache‘, sragr der Globe,
„die Lords mit der von dem Unterhause genchmigten Friedens- Maßregel versthnen? Oder woilen Fhre derrlichkeit die Maß- regel verwerfen und jelzt das Terrain einnehmen, welches die Irlándi- schen Agitatoren aufzegeben haben? Die talentvolliten Tories, Swist und Bolingbroke, wurden Radikale, als dieje Partei der Macht beraubt war, warum sollten also unsere jesigen Konser- vativ-Pairs nicht dle Jcländische Kirche zerfidren und das Reich zerstückein? Der Bischof von Exeter und Lord Aberdeen stehen an geistigen Gaben nicht über Swifc und Bolingbroke, und man kann daher auch kaum erwarten, daß sle dieseiben an Kon- sequenz úbertressen werden.“
Zufalge des Berichtes der Commissaire zur Untersuchung
der geistlichen Revenuen in Enzland und Walcs, betráagt das | sämmtlicher Erzbischdse und Bischèfe in |
jährliche Einkemm/k Enaland und Wa!es hrutto 180,462 Pfd. und netto 160,114 Pfd, das jedes Einzelnen im Durchschnitte brutto 066383 Pi©., netto 5930 Pfdoò.; das jährliche Einkommen \¿mmitlicher Dechanten und Kopitel 359,861 Psd. brutto, oder 972,828 ‘Pfd. netto, und das jährliche Einkommen der Pfarrer (n 10,498 Kirchspielen 3,191,950 ‘Pfd. brutto, oder 3,000,393 Pfd. netto, das jedes Einzelnen im Durchschnitt 304 Pfò. brutto, oder 235 Pfo. netto. Von dem Pfarr-(L.ukommen erhalten 294 unier 50 Pfd., 1621 von 50—1009 Pfo., 1591 von 100—150 Pfd., 1335 von 150— 200 Pfd., 1964 von 200—300 Pfd., 1317 von 30—400 Pfd, 830 von 400—50 Pfd., 504 von 500—600 Pfò., 337 von 000700 Did, 217 von T7O0==600 PDíd., 129 von 8(0—90 Pfd., 91 von 900 —1(00 Psd., 137 von 1000—1500 Pfd, al von 1500—2W00 Pfd. und 18 von 2000 Pfd. und darüber.
Wir erfahren aus vem Haag vom 1. August, daß ein Agent des Londoner Hauses Gower sih mehrere Tage daselbst aufgehalten hat. Dies ijï der Name des Hauses, welches die Anteihe für Don Carlos abzeschlossen hat. Da die dffentliche Bekanntinachung in London und Paris noch nicht siattgefunden, jo wendet man sich an mehrere Handelshäuser in Belgien und Holland. Jn Antwerpen nehmen Osy und Comp. und zu Am- sterdam Delepal, Labeuchère und Comp. Unterzeichnungen an.
Die Börse war heute schr aufgeregt, und fast alle Fonds, am meisten jedoch Spanische und Portugiesische, sind im Course gewichen. Man schreibt diejen Umstand theils dem Geldmangel, theils auch Holländischen Verkaufs-Aufträgen zu.
Aus Jamaika sind Nachrichten vom 2ten v. M. eingegan- gen; es war dort Ailes ruhig, und man befürchtete feine Unru- hen oder sonstige unangenehme Vorfälle an dem für die Frei- lassung der Sklaven festgeschten Tage. Der neue Gouverneur der Kolenie, Marquis von Sligo, war allgemein geachtet, und die besonnene und einsichtévolle Adresse, die er kürzlich promul-
| girte, hatte die beste Wirkung gethan.
Aus New-York sind Zeitungen bis zum 17ten Juli hier eingeganaen. Die wichtigste Neuigkeit ist ein Aufjiand, der ge- aen die Bertheidiger der Séflaven - Etnancipation gerichtet war, und mit Zwischenräumen voni 1sten b's zum 1áten Juli währte ; doch üt glücklicherweise nur wenig Unglück geschehen, da die
auth des Pdóels sich hauptsächlich gegen die Kirchenstühle und ;
Fenster der leeren Kapellen richtete. Niederlande.
Aus dem Haag, 8. Aug. Die große Truppen-Musterung, welche Se.- WMaj. der König gestern auf der Cbene des Feld-La- gers bei Reyen gchalten, ist durch das schdnste Wetter begún- stigt worden und zur Ailerhdchsten Zusricdenheit abgelaufen. Der König wurde von dem ‘Prinzen von Oranien und dem Prinzen Friedrich, die sich an der Spikze eines glänzenden Gencralstabes befanden, empfangen und von dem Heere mit dem lautesten Ju- bel becrüßt. Nach Beendigung der Revúe hat der König das Meittagemahl in Tilburg cingenomizen.
5m Journal de la Haye liest man: „Aus der König- lichen Versúgung in Bezug auf die Entiassung cines Theiles
vnserer mobilen Schutterei, so wie aus der Nachricht einer vol- |
gcblichen, bereits ertheilten oder noch zu erwartenden Königlichen Ratification eines mit dem Herzoge von Nassau abgeschlossenen Vertrages nimmt die Presse Veranlassung, cine scheinbare Ueber- einstimmung zwischen zenen beiden Thatjachen aufzufinden, von denen die eine uns ganz unbekannt ijt, und deren Schlußfolgen wir uns eben so wenig erklären, als wir ihnen beistimmen köôn- nen. Nach unjerer Weise, die Sachen anzuschen, glauben wir, das kein Grund vorhanden is, um an eine jeit Kurzem stati- gefundene Aeaderung der Politik von Seiten der Niederlän- dischen Regierung zu glauben.‘ — Das Handelsblad theilt eine Notiz aus dein Brüsseler Jndependant mit, wonach die wischen unserer Regierung und dem Herzog von Nassau abge- \chlosßene Uebereinkunft dahin lautet, daß dem Hause des Lelztern, unter gewissen Bedingungen, eine Entschädigungssumme von 750,000 Fl. für das an Belgien abgetretene Gebiet gezahlt wer- den joll. Belgien.
Brüssel, 8. August. Der Kdnig und die Königin sind vorgestern Nachmittags in Brüage angekommen, wo sie die Be- hdrden empfingen und einem difentlicizen Volksfeste beiwohnten. Gestern Abends haben dieselben zu Schiffe die Reije nach Ostende an-etreten.
“ Der Graf von Merode hat vorgestern den Gesandtschaften seine Entlassung angeeict Und ist nach seinem Landgute zu Tre-
lon abgereist. — General Daine ist auf den Disponibilitäts- |
U A A L L C MDA I A A
122 B ENE L D ame
Schweden und Norwegen.
Gothenburger Zeitungen vom 6. August melden, daß, | obzwar es noch teineswezes entschicden sey, daß die dortige | Seuche die Aslatische Cholera sey, doch die Behdrden sich veran; | laÿt gefunden hätten, einen kurzen Unterricht über das Verhaltey bei der Cholera in Umlauf zu bringen. Auch war der Jahrmatt(| eingestel!t worden, und der Magistrat stellte keine reine Gesund, | heitspässe mehr aus. Es war eín Haus zur Kranken-Verpfle gung angekauft worden und man war auf ein zweites bedacht Vom Zten bis zum ten starben in der Vorstadt 46, in det Stadt 21 Personen, Das Uebel hatte sich auch aufs Land vey breiter. Am 5ten starben wieder in der gedachten Borstadt 3; Personen, in Allem- bis dahin 159.
Jn mehreren Schwedischen Provinzen haben Waldbräny| stattgefunden. — Die fortwäßrende Dürre fldßt immer größ Besorgniz für die bevorstehende Aerndte ein.
Det etre O.
Wien, 8. August. Se. K. K. Majestät haben den Für? Paul Esterhazy von Galantha zum wirklichen Obergespan def Ocedevburger Komitais ernannt.
Der Feldmarschall - Lieutenant Wolfgang Laiml is in den}
Ritterstand des Oesterreichischen Kaiser-Staates mit dem Pikdu E Þ
êate „von Dedina‘/ erhoben worden. |
Die Agramer Zeitung enthält úber den an der Kroati: F schen Gränze, und namentlich bei der Gränzfcste Czettin, vonF Seiten der Bosniaken beabsichtigten Ueberfall folgende weitre Nachrichten: „„Schon sit vielen Jahren wird unjere Giänze von den Boënischen Gränz-Bewohnern durch häufize Räubereien, besonders aber durch Vieh: Abtriebe beunruhigt, und dadurch di: Rube, Ordnung, Sicherheit und das b: stehen soliende nadba: F liche Einverständniß gestdrt. So geschah cs auch , daß Kün \chafts-Nachrichten avisirten, daß mehrere taus-nd gegen ihre rechimäßigen Herrn widerspensige Bosniaken das Gränz: Bit {leß Czettin überfallen und sich des darin befindl:chen namhes ten Gejchükes und der Munition râuberish bemächtigen wel len, um damit ihrem Wesir noch länger Widerstand l e ju fonten, N dieses Attentat wurde auc), tit wir bereits {hon früher gemeldet haben, in der Nacht ven iOtcn und llten v. M. jedoch gänzlich vereitelt unternomm, indem mehrere tausend Bosniaken, und zwar Kolonnenwiiß auf mehreren Punkten, unsere Gränze überschritten, bei welch toilkähnen Unternehmen sich sogar eine zahlreiche Horde bis «1 die Schlo;mau:r shlich, und durch Begünitigung ciner finsen i: Nacht eine Sturmleiter anlegte, um damit in das Bergschl|} zu gelangen. Die Schildwache auf der Bastion und die eb} passirende Patrouille Geräusch vernehmend, den Úblichen Anr} gebend und hierauf keine Antwort erhaltend, gaben Feu} worauf der interimistische Schloß - Kommandant, Hauptm} Szilliak vem S [uiner Gränz- Regimente,“ herbcicilte, und m} Muth und Umsicht die Abwehr dés näch1lichen Ucberfuli} leitete. Allen avuthentishen Nachrichten zufolge, hat aud die gesamnite Schloß - Besatzung jenen kriegerischen, so oft bi währten Muh und jene Srandhastigkeit bewiesen, welche un fern vaterländischen Truppen, bekanntlich in hohem Grade, cen cthúmlich sind. Obbenannter Schloß- Koinmandant erhielt gla} anfänglich, als er durch die Schießscharte die Stúrmer rekogne{|} ciren wollte, einen Pistolenschuß in die linke Backe, weicher ih 6ewußtlos niederwarf, worauf der im Dienste zefällig anwesin} Sngenieur- Hauptmann Penz alsogleic) das Kommando übr nahm und fernerhin fortführte. Besonders verdient der brau Artilleris| erwähnt zu werden, welcher, \chnell herbei cilend, us die úber die Brustwehr hineinsehcnden Túrkenköpfe gewahren) selbige mit der Protzstange derb, begrüßte, und die Verwe neu von der Leiter hinabwarf, worauf das Lottergesindt bedeutenden Verlust hinterlassind, die Flucht ergriff, je auf derjelben, aus Rache wegen des mißlungenen Planes, Vf wúüsñtung und Plünderung ausübte. Folgenden Tags, durch fi von unserer Seite erhaltenen nachdrucksvollen Widerstand 1" Furcht und Schrecken verseßt, erboten sih die Strafvaren Zurückgabe alles Geraubten, des abgetriebenen Viches und || jedem Schaden-Ersaë- weshalb dann auch unsere an den Kor! vorpoussirten Gren-Bataillone, welche sich dort während di Zeit in drohender Stellung besauden, wieder zurückkehrten, 1 jomit können die Bosnier von Glück sagen, daß ihnen auch i T mal durch die Milde und Nachsicht unserer weisen und vä} chen Regierung nur Gnade für Recht widerfahren is. V handlungen hierüber haben bereits begonnen, und wird von Still der Pforte, um die dur die räáuberischen Einfälle der Bosniakin} hâufia gestdite Ruhe und Ordnung an der Gränze der K, E Staaten herzustellen, ein Türkischer Commissair, und zwä Þ der Person des Seid Achmed Aktiv Efendi, nah Bosnien G 4 sendet werden. Auch herrsczt Úberhaupt in Boënien fort renò eine úble Stimmung und Unzufriedenheit, daher das (f zuleßt noch in Kriegezujtand erklärt werden wird, denn dit} wdhnlichen Mittel reichen nicht aus, um dort die Ordnung hq F zustellen. Es sellen nächstens drei Türkische Miliz- Regime zur Verstärkung der Besalzungen nach Bosnien kommen, cs \chcint, daß nur ihre UAnkur. ft erwartet wird, um dann M allem Nachdtucke zu verfahren.“ 4
Bi ivi Ui zE A T E E dpr 2a E
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S panlen. j Madrid, 23. Juli. Jm heutigen Diario de Avi/Þ liest man: „Es heißt, General Palafox werde in einigen f gen in Freiheit geselzt werden. General van Halen soll U falls frei gelassen werdcn, jedoch mit dem Befehle, Spanien \ der Stelle und für immer zu verlassen. Andere O\ndivid s von geringerm Range sollen hierauf ihrer Haft entlassen V} die Verschwdrung nicht weiter geahndet werden.“ j
Von der Spanischen Gränze, 2. August. Don C} los hac sich, dem Vernehmen nach, gestern Abend in Vera Vf funden. — Der Spanische Oberst-Lieutenant vom General} Rodil’'s, der sich in Bayonne befand, ist heute wieder von! abgerei|t. — Die Franzdfischen Besaßungstruppen von St. L} Pied de Port, die sich am ZO0sten Abends auf Befehl des V necal Harispe so eilig an ‘der Gränze aufstellen mußten, man cinen Uebertritt von Karlisten erwartete, sind noch im nicht nach ihrer Garnisoti zurückmarschirt. — Die Cholera ! in Madrid bedeutend nachgelassen; vom 26sten bis zum 480 v. M. sind daselbt im Ganzen an verschiedenen Krantheitin f
L August.
beseßt zu halten. Sie sind sein natúrlicher Boden.
gehen. Ui | j nue dicjenigen, sih seiner Fahne anzuschließen, die er bewaßsnen
* der und equipirt.
gendermaßen :
Etat und der Major des Generalstabes, Greindl, außer Thätiz:| Écit geselzt worden. "B Einer Depesche unseres MiniFers des Innern an die Hank dess Kammer zufolae, wird das früher im Auszuze mitgetheilte | Dekret Dom Pedro's vom 18. April in Betreff der freien Wag ren-Einfuhr in Portugal nicht in Vollziehung gescht werdin,
ersonen gestorben. — Scit dem 26iten v. M. hat sich in Es- { steüen.
inal, zwei Stunden von der Franzdjishen Gränze, cin Jnsur-
‘enten-Corps von 800 Mann gebildet, das unter dem Kommando
von Brnito Jagoyen , bekannter noch unter dem Namen des Stu- denten von Nabore, steht, weicher Leßzte:e unter Mina im ünabhängigkeits: Kriege gedient hat, Es besteht dieses Corps meistens gus jungen Leutcn ohne Waffen und ohne Disciplin, die j0-
gleich mzch ihrer Ankunft in Espinal die größten Excesse begin-
en, Als si darauf die Einwohner bei dem Befehlshaber be- werten, verfügte sich dieser mit dem Degen in der Hand an Ort und Stelle, um die Ordnung herzustellen, aber er wurde
mt Steinwürfen empfangen, und sah sich gendthigt, sich nach
semer Wohnung zurückzudegeben. Am 27. kamen ungefähr 300 Reiter, die sich nach dem Thale Bastan begaben, durch Espinal;
| ¿18 Anführer derselben wird Cuevillas genannt. — Der General- Kommandant von Bi!bao hat sich mit den uncer seinem Befchle stehenden Truppen an der Biecayiïchen Gränze aufzestellr, um | den Uebertritt der von Rodil verfolgten Navarresen zu verhin- dern. — Zavala und seine vier Bataillone, die ungefähr 1500 Mann stark sind, befinden sich dermolen in Mondragon. Castor
hat mit 200 Karlisten von Gacdcjueia Besitz genommen. — Die Morning-Post schreibt aus Bayonne vom 1.
am 28. Juli verließ, wurde auf seinein Wege sieben Mal ange- falen und schijfte sch, um ferncren Belàstizungen zu entgehen, u Bilbao nach Frankceich ein. Dies zetat, daß die Karlisien n Innern avf den Beinen sind. Ja Alt - Kastilien ist ohne Zweifel eine bedeutende Macht organmjirt und die Ankunft des Don Carlos, so wie das Biutbad zu Madrid, fähren der legi- timmen Sache Kämwpser zu, Die Vecrschwdrung des Romero AÁl- ucnre is weir verzweiat, ein Un, Dee (n den Kabinet der Klünigin Bejiürzung verursacht V, So politischen und finanziellen Schwierigkeiten beginnen erft. Don Carlos thur daher Rechc, die Linie der Pyrenáen Obgleich
- ,
| Pampeiona zu fest if, um mit Gewalt genommen zu werden,
so ijt es doch Virtoria n1ckchf. Diefen Ort könnte Zumalac2rregquy
eintreten, daß er eine Garnijon darin zuiÜefassen müßte, was
| einen großen Theil seiner Truppen hinweonehmen wúrde. Au-
erdem will er auch nicht auf der großen Straße nach Madrid Um Verwirrung zu vermeiden, ermunte!t Don Carlos
‘
fann. Die Masse der Bevölkerung wird daher hauptjählich dazu
verxandt, den Christinos die Zafuhr abzuschn-iden, deren bi fe-
sigre S16dte bald Mangel! an Lebensmitteln haben werden. Don
! Carlos it úberall, uad wenn Sie hdren, daß er an diesem oder | jenem Orte ij, jo glauben Sie nur nicht, daß auch das Haupt: | quartier dort i}. Er hat überall, a!s Es?orte, das 5e Batailon, wel- es Seaastibelza kommandirt, bei sich; aber die Eckorte derJunta von
Navarra betrá.t nicht mehr als 300 Mann. Der Stab wird auf 12 0 Mann geschäßt und ist unabhZugig von Zumalacarre- guy's Armeecorp, und dazu fominen noch sarfe Guer«lla'#:Ban- den, die n:cht in die Linie eintreien. Jun Navarra allein betra- gen sie zwanzigtausend Mann, von denen cin Viertel erträglich bewaffnet if, aber vor Eifer brennt. Der Stab is gut geklei- Zumalacarreguy s{wármt um Pampelona herum, a!» ob dort erwas áuzerit Anzichendes für ihn sey. Don Carlos hat ohn2 Zweifel daselbt eine starke Partei; aber ihre
Führer sind in einem hoffnungslosen Zustande, da cinige in Gefängnisse sind und die übrigen durch die Mi-
litair : Macht in Furcht erhalten werden. Die Desertion von vierhundert Mann aus Vittoria bestätizt sich. Vor einigen Tagen fand hier ein sonderbares Ercigniß statt. Ro- dil sandte einen vertrauten Agenten an den General Harispe, b nachrichtigte ihn, daß eine Person hohen Ranges auf ¡hrem Wege nach Frankreich die Pyrenäen passiren werde und er- suchte ihn, cine Eskorte bereit zu halten, um den erlauchten Reisenden seinem Range gemäß zu empfangen. Man glaubte daher, dies fkdnne Niemand seyn, als der Jufant
C l 1PYE é , Don Francióco de Paula. Der Militair - Commandeur, der Präfcke und der Spanische Konsul gingen daher
mit einer Truppen - Abtheilung ab; aber nachdem sie an der Gränze gewartet, bis 1hre Geduld ers{ch&pft war, chne daß sie Jemand erblickten, kehrten sie mißmäihig heim. Maa meint jet, daß es eine Kriegslist Nodil's gewesen ey, um die Kar- listen in Furcht zu segen, indem sie glauben soliten, daß etne Franzdsi\che Juterveniion stattfinde. Dies Kunskstück war indeß zu làcherlich. Sie mdzen hiernach die Wahrhersliebe der An- fährer der Christinos beurtheilen, von denen die Regierung hier mit den Materialien zu den telegraphischen Depcschen versorgt wird. Bei allen Gefechten haben sich die Navarcejen muthig cezeigt. Der Kampf am 25ken war cine gute Probe von dem, ias man von ihnen erwarten kann. Es sind seitden mehrere Gefechte vorgefallen, ohne ein erhebliches Resultar. Die Christinos haben ihre Macht bei Pampelona vereinigt, wodurch Zavala in Vis- caya leichtes Spiel hat. Die lelzten Nachrichten aus Esteban sind vom 26T?en; sie melden, daß Alles gut steht. Am 2lsten {lug das Corps des Generals La Torre die Truppen Jriarte's zwischen Murguio und Bitbao. Das Nähere über den Kampf m 25sstten werden Sie schon crhalten haden, Es sind bald wich- tige Nachrichten zu erwarten.“ :
Do Laa
Lissabon, 26. Juli. Die Königin, der Kaiser und die Kdnigl, Familie segelten gestern in dem „Royal Tar‘/ nach Porto ab, begleitet von dem Englischen Dampfboote „Confiance“‘. Alle Kriezs\chffe salutirten und boten, mit der Mannschaft auf den Raaen, ein svdnes Schauspiel dar. Die Gesundheit des Ka'sers, die vor [u:zem noch sehr schwankend war, i| j-t hin- reichend gestärkt, um die Beschwerden der Reise ertragen zu können. Amn Tage vorher hielt er ein großes Lever, wobei er durch den Span schen Gesandten mit dem Orden des heilizen Fernando beklidet wurde. Nichts kann den Enthusiasmus Übersteigen, womit Dom Pedro und die Kdnigin am Abend vor
ihrer Avreise in dem Theater St. Carlos empfangen wurden. Dié Regierungs-Zeitung enthält cinen Bericht des Finanz-Ministers und in Folge dessen ein Dekret Dom Pedro's über die Abschaffung des Papiergeldes. Der Bericht lautet fol- „Senhor! Die Ausgabe des jeßr in Portugal umlaufenden ‘Papiergeldes war, als Finanz-Operation betrachtet, eine der thdrichtîien, die jemals angewandt wurden, und als eine Handlung der Regierung, eine Plünderung des Eigenthums wenn nicht ein National - Raub. Bei Handels Geschäften mit fremven Völkern erleidet Portugal immer einen unvermeidlichen Verlust. Die Wechsel sind allerdings beständigen Fluctuationen unterworfen, aber in den Abrechnungen, welche auf den frem- den Börsen statifinden, sucht der Kaufinann, welcher sih nicht auf ein gleichmäßiges Agio für das Papiergeld verlassen kann,
sich bei der Realisicung immer zu unserem Nachiheil sicher zu |
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Die Schwächung des Kredits, die illusorische Nat.:r der Verpfändungen, und alle die trü,erischen Operationen , die mit dem Ausgeben von Papiergelde verbunden sind, haben die unvermeidliche Wirkung, demselben eine crzwungene Circulation zu geben. Dies is die Haupt-Ursache unjeres “M'ßkredites bei andercn Naticnen, mit denen wir Handel treiben. Als ein age- waltiger uid langdauernder Krieg Großbritanien in eine so c vierige Lage brachte, wie es wenig Beispiele giebt, da sah sich die Regierunz gendthigt, die Banknoten in- einen erzwungenen Umlauf zu bringen. Aver sobald die Krisis vorüber war, zeigte diese Regicruyg die grdßte Sorgfalt, um cin Unglück zu ver- meiden, das nur dem Kriege selb|t nachsteht. Die unglücklichen Wirkungen der Französischen Assignaten zur Zeit der Rivolu- tion mdzen ats ein anderes Beispiel dienen, obgleich für diese ‘Papiere Garantieen gegeben waren, welche die Portu- giesishen niemals hatten. — Die Portugiesische Nation hat die Unfähigkeit cines Ministeriums zu beklagen, das, da cs keine Idee hatte von dem Wesen des dffentlichen Kredits, nicht im Stande war, in Portuzal, zu einer Zeit, als die Nation sich in cinein gewissen Wohistande befand, eine Anleihe zu contrah!- ren, ohne die Portugiesen zur Zahlung von mehreren Millionen
Crusados zu ndthigen. — Senhoi! ohn iter in die Erlá ; ; e A Le j | thigen. ! ohne weiter in die Erläute- „Ein Courier des Britischzen Gesandten, der Madrid ; 9 láute
rung eines Gegenstandes einzugehen, der Allen durch seine un- glückiüichen Wirkungen nur zu gut bekannt is, beschränke ich wm ich auf die Vorlegung des folgenden Vorschlages: Ew. Kaiser!iche Majestät haben der Portugiesishen Nation die größten Wohl- thaten erzeigt, aber feine wird den Zweck crreichen, wel- chen Ew. Majestät beabsichtigen, so lange es noch Pa- piergeid in Portuzal giebt, Geld ist eine Waare, die, gleich jedein anderen Handelé-Artikel, auf den Märkten der Han- dels-Nationen ein- und ausgeführt werden darf. Aber die Exú stenz des Papiergeldes ¡ét diesen Sa um. So -lange dics Geld cirfuslirt, fann der National - Kredit nicht befestigt werden,
: Und eine Regierung, die es veriäumte, die günstige Gelegenheit
zur Vernichtung des Paptergeldes zu benußen, würde sich großer Verantwortlichkeit aussezen. Die Maßregel if wichtig, sie ist
von National: Jutercj¡e; und etucm \so unermeßlichen dfffentli
: D ¡ters I Ut ich ntliche nehmen, sobald er wollte; aber dann würde die Schwierigkeit ; : t- und v E ' Rücksichten nachstehen.
und bleibenden Nußen müsscn alle Puivat- und vorübergehende Ew. Kaiserl:;e Majestät werden si ei- nen neuen Anspruch auf ewigen Ruß erwerben, wenn Sie das Dekret unterzeichnen, welches ich jekt die Cre habe, Jhnen zu úberreihen. Palast Queluz, 17. Zuli. j Jose da Silva Carvalho.‘
: In Folge des auf diesen Bericht erlasscnen Dekrets hört die Circulation des Popiergeldes mit dem 31. August d J, auf und die Besiger solches Geides können den Werth desselben, mit einem Diskonto von 20 pCr,, in der Bank von Lissabon realisirt erhalten.
Der 24. Juli, der Jahrestag des Einzutes des Herzogs von Tercetra iz Lissabon, wurde hier mit allen Zeichen der Freude gefeiert. Un 10 Uhr Morgens verließen die Königin und der Her.0z Und die Herzogin von Braganza den Palast Queluz und begaben sich nah dem Palast Necessidades, wo Dom Pedro die Staats-Minister und andere auszezeichnete Personen empfing.
Eine Anzahl Anhänger Dom Miguel's wolite von Genua mit dem „Stag‘/ zurückkehren, aber der Capitain Lockyer wei- gere sich, sie aufzunehmen, da er nur Befehle habe, sie nach Genua zu führen, aber nicht wieder zurü zu bringen. -
‘Am Donnerstag wurde auf dem Rocio: Plaße, vor dem Polizei Amte, ein Miguelist ermordet, und in voriger Macht wäre ein anderer aus Figuera getddtet worden, wenn die Wache ihn nichè mit Mühe vor dem wüthenden Volke geschüßt hätte. Noch sind keine Anstalten getresf:n, um dieje Graufamkeiten zu verzindern.
__ Ein Spanisches Krieasshi} in Vigo hat die Sache der Kd- nigin verlassen und ist zu den Karlisten übergegangen.
Moldau Und Walla et
Nachrichten aus Jassy zuf.l:e, hat der Hospodar der Mol- dau, Fürst Michael Sturdza, am 27. Juli seinen feierl:chen Ein- zug in diese Stadt gehalten. Gleich nach seiner Ankunfc vet- fügte sih der Fürst in die Metropolitan Kirche, wo im Beisein der Moldauischen Behdrden ein Tedeum zum Dank sür seine glückliche Ankunft gesungen wurde. Der Fürst beaab sich hier: auf in seinen Palast, wo ihm sämmtliche Groß- Bojaren ihre Glückwünsche darbrachten. Abends war die ganze Stadt beleuch- tet. — Die feierliche Jnstallotion des Fürsten Sturdza als Ho- spodar der Moldau durch den hierzu ernannten Pforten-Commiñair Omer Aga, und sonach seine Salbung durch den Metropoliten der Moldau nach den herkömmlichen Gebräuchen wird erst \pä- ter vorgenommen werden können, da der Fürstliche Hofstaat nech nicht organisirt ist und mchrere hierzu erforderliche Ansftalten noch nicht getroffen sind.
ZJonitsche Zwseln
Nachrichten aus Corfu vom 11. Juli melden: „„Gl:ich nachdem die für das fünfte Jonische Parlament ernannten De: putirten gegen Ende des verslossenen Monats hier verkammile waren, fand die Ernennung des neuen Senats statt. Aus den Meitaliedecn desselben wurde der Präsident des vorigen Senats, Graf Sp.ridion Bulgari, aus Corfu, abermals zum Präsidenten des Senats ernannt und der Senator Ritter Petrizopulo für die Jnjel Santa-Maura in seiner früheren Eigenschaft bestätigt. Die übrigen Senatoren, die eigentlich durch ihr anmaßendes Be- nehmen grdßtentheils zuin Sturze des lesten Parlaments beiget:a- gen hatten, verloren insgesammt ihre Stellen und satt derjelben ivurden: De. Gangadi zum Senator für Corfu, Yr, Cazza!ti für Cephalonien, Pr. Piessa für Zante und Pyr, Condoleo fr die übrigen kleinern Jnjeln ernannt. — Am 30sen v. M. wurde das Parlament von dem Lord - Ober- Commissair (Lord Nugent) mit einer Rede erdífnet, worin derselbe einigermaßen das Ver- fahren des vorizen Parlaments rúgr und die Hoffaung ausdrückt, daß die geaecnwärtige Versammlung den Erwartungen der \{chuUz- herrlichen Regierung besser entsprechen werde. — Da der Reagie- tung nach der Jonischen Constitution das Rocht zusteht, die Jn- dividuen, aus welchen die Legislatoren (Deputirten) gewählt wer- den müssen, vorzuschlagen, so war man darauf bedacht, dem Volke nur solche zu bezeichnen, deren Ergebenheit in den Willen tes Lord Ober-Commissairs erprobt war. Die gegenwärtige Depu- tirten - Kammer und der Senat sind demnach durchgeh¿nds aus Individuen zusammengejeßt, von welchen der Lord Ober-Commis- sair keine Miderrede zu besorgen hat. — Heute traf hier ein Englischer Kadinets - Courier mit Depeschen, wie verlautet, für den Englischen Admiral Sir Josias Rowley und den Englischen Residenten in Griechenland, ein, und seßte in großer Eile noch am nämlichen Tage scine Reise nach Patras fort.“
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Berlin, 13. August, ‘Aus Swinemünde schreibt man : „Die Feier des 65sten Geburtêtages unsers allverehrten Monar- hen, wurde auch hier mit dem Enthuslasmus begangen, der dem Herzen jedes Preußen cin unabweisliches Bedürfniß gewor- den is, Jm Bade: Gesellschafts - Hause, in Heringsdorf, und an mehreren anderen Orten der Stadt, hatten sich frohe Vereine gebildet, und als bei der Tafel der Toajt auf das Wohl des ge- liebten Landcsvaters ausgebracht wurde, und der Kanonendonner erscholl, und die festlich geschmückten Schiffe im Hafen salutir- ten, da gab es Überall nur ein vorherrschendes Gefühl: das der treuesten Hingebung für den angestammten Herrscher, den die Vorschung zum Heile seines Volkes noch recht lange erhasten mdze. Ein überaus zahlreich besuchter Ball und ein Feuerwerk? {lossen das Fe\t.‘/
__— Authentischen Nachrichten aus St. Petecréburg zufolge (so meldet man aus Stettin), wetden hre Königl. Hohcei- ten der Kronprinz und die Kronprinzessin ain 13ten d. M. von dort abgehen, am 17ten oder 18ten auf dem Dampsfschir'e „JFschora/“ in Swinemünde eintreffen und, falls dies noch frih genug am Tage geschehen solite, sofort die Reise hierizer fori- seen. Der Kaiserl. Russische Admiral Fürst Mentschikoff wird FI. KK. HH. wieder das Geleite geben. — Ja Swinemünde erwartet man übrigens in diesen Tagen eine Schwedische Uebungs- Fioite. Am Bord derselben befindet sich, dem Vernehmen nach, Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Schweden.
e Das neueste Stück der Geset::Saminlung enthält unter
tr. 1548 eine Allerhdch;ste Kabinets : Ordre folgenden Jnhalts-
„Nach den Verschriften des Landrechts haben Privat-Un- staïten und Yrívat- Personen, die sich mit dem Unterrichte und der Erzichung der Jugend gewerbweise beschäftigen wollen, bei derjenigen Bel drde, welche die Aufsicht úber das Schul; und Crziehungswescn des Ortes fúhrt, ihre Tüchtigkeit zu dem Ge» scafte zuvor nachzuweisen 1nd das, Zeugniß derselben sich aus- zuwirken. Durch die Bestimmungen des Gewerbe-Polizei:-Ges- sezes vom 7. September 1811. §§. 83 — 86. sind die landrecht- lichen Vorschriften zum Theil abgeändert werden ; da die Et fah- rung jedoch ergeben hat, daß hieraus Mißbräuche und wesenzli- he Nachtheile für das Erzichunge- und Unterrichts vesen entsée hen, so habe Jch Mich bewogen gefunden, die Bestimmungett des Gewerbe: Polizei-Geselzes, insoweit sie die Vorschriften des Landrechts abändern, wieder aufzuheben, und das Erforderi ÿ der nachzuweisenden Qualification für diejenigen Personen, wel- he Privat-Schulen und Pensions Anstalten errichten, oder cin Gewerbe daraus machen, Lehrstunden in den Häusern zu geben, in Gemäßheit der landrechtlichen Vorschriften §§. Z und 8. Tit. 12. P H. herzustellen, und festzuie6Gen, daß ohne das Zeugniß dex êértlichen Aufsichts-Behdörde keine Schul- und Erziehungs- énitalt errichtet, auch chne dasselbe Niemand zur Ertzeilun1 von Lehrstunden als cinem Gewerbe zugelassen werden darf. Diese Zeugnisse sollen sich nicht auf die Tüchtigkeit zur Unterrichts - Ertheilung in Be- ziehung auf Kenntnisse beschränken, sondern sich auf Sittlichkeit und Lauterkeit der Gesinnungen in religidser und politischer Hin- sicht erstrecfen. Die betresfende Aufsichts-Behörde soll indeß nicht befugt seyn, solche Zeugnisse für Ausländer auszufertigen, bevor die Genet migung des Ministeriums des Innern und der Polizei erfolgt is. Jun welcher Art hierbei zu verfahren, haben Sie, die Min'skec der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten und der Polizei, gemeinschaftlich zu berathen und Über die den Lofal- Behörden zu ertheilende Justruktion sich zu vereinigen. Das Sraats-M nisterium hat dieje für den ganzen Umfang der Monarchie in Anwendung zu bringenden Vorschriften durch die Gese Sammlung bekannt zu machen.
Berlin, den 10, Juni 1834.
Friedrih Wilhelm. An das Staats:Ministerium. ‘/ ? Ad
Dey Ober-Präsident der Rhein-Provinz, Herr v. Dre delschwingh-: Velmede, har am Zten d. M. die Reise von Kob: nach Berlin angetreten. s
— Aus Kdln meldet man unterm 9ten d. M.: „¡¿Die Schiffahrt auf dem Kheine ist im verflossenen Monate nitt bejonders lebhaft gewesen. Angekommen sind zu Berg: 87, zu Thal 430, zusammen 517 beladene Fahrzeuge, worunter 12 Schiffe mit 40,442 Centner aus ‘Holland; hierzu kommen noch 3693 Centn., welche die Niederländischen Dampfschiffe brachten. Abgegangen sind: zu Berg 74, zu Thal 97, zusammen 171 bela: dene Fahrzeuge. Von Holland kommend, sind 18 Schiffe mit 44,158 Centn. hier vorbeigefahren, und 14 Schiffe mit 32,003 Centn, wurden im hiesigen Freihafen nah Mainz, Mannhein!, Frankfurt und nach dem Maine verladen. Der Speditions-Ver- fehr sink immer mehr herab, wogegen der Eigenhandel aufblüht. Die Dampsschiffe fahren táglih regelmößig von Rotterdam bis Leopoldshafenz nämlich die Dampfschiffe der Niederländischen Gesellschaft von Rotterdam bis hierh.r, und jene der hiesigen Rheinischen Gesellschaft von hier bis Leopoldéhafen. Von Mcr- gen an nimmt ferner ein Schiff der hiesigen Gesellschaft, „die Sradt Frankfurt‘, den Dienst zwischen Leopoldshafcen und Straß- burg wahr. Es is die Maschinenkraft diescs Schiffes in dieser Absicht mit zwei Maschinen niedern Drucks verinehrt worden, die durch den “auésirómenden Dampf der vorhanden gewe: sencn beiden Hochdruck - Maschinen in Bewegung geselzt werden, so daß dieses Schif} nunmehr vier fombinirte Expansions - Maschinen führt. Oie Livbulng dieier 2Us sagtichen Maschinen, wodurch der sont nutlos aus den Hoch- drucckf:Cylindern abblasende Dampf noch cinmal benutzt wird, so daz kein ardgerer Kessel und kein grdßerer Kohlen-Verbrauch er- forderlich ist, als früher, hat den davon gehegten Ertvartungaen vollkommen entsprochen. Es bewirken die kombinirten Maschi- nen nämlich jelzr bei 59 Pfund Dampsspannung 3) Rokationen, während sie srüher, bei gleicher St-ellunz der Radschaufseln und gleicher Dampfspannung, nur 24 Rotationen bewirkten. Die Anzahl der Passagiere sür die Dampfichisfe vermehrt sich in dem Verhältniß, daß, während im Jahr 1833 bis zum 15. Juli von hier aufwärts 6760 Passagiere gereift sind, man in dem lgufens-
den Jahre schon 9000 zähle, Auf dem Niederrhein ist diche Vermehrung der “Frequenz nicht zu A U 2 Ueber die diesjährige Aerndte 1 folgendes zu berichten:
Die Aerndte des Roggens 1 beendet; die des Weizens hat zu Ende Juli begonnen und ihr Ausfall zeigt, daß so beaunstigte Jahre wie das vorige, cin Zusammenwirken glücklicher Um|tände erfordern. Die Qualität des diesjährigen Roggens nennt man allzemein gering; jcin Gewicht scheint 5 bis 6 Pfund pro Schef- fel unter dem von 1833 zu bleiben; die Quantität wird eben- falls viel kleiner sein und es wird angenommen, daß in Bezug auf Weizen ähnliche Resultate zum Vorschein kommen werdén. — Im Farbwaarcn-Handel ijt im 1st¿n Semester d. J. wenig Um jaßz gewesen, namentlich fr die inländische Fabrik - Jndufirie Der \chwache Gang der Fabriken, ver zt dur os
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