1834 / 225 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nen, so wie auch der gelinde Winter haben sehr nachtheilig auf diesen Zweig gewirkk. Man würde indessen sehr Un- recht haben, die Schuld ganz allein jener Ursache bei: zumessen. Zu keiner Epoche der neuern Zeit ist der Gebrauch

gedruckter Kattune allgemeiner gewesen, wie seit 2 Jahren, und | Fzhin kommt. Herr Blum bekehrt scine Capricciosa nicht, er ân-

| dert nur ihre Aeußerungen, läßt sie nur nah andern äußern Ein- 1 ce: | drücken schnell wechseln. Die Lust an etwas Anderem, der Wech- Ziveig fasi ganz ausgeschlossen aus Mangel großartiger Drucke: | ) : ] " genblicks is ihr Gebieter hier wie dort, heute wie gestern. Wie

var mit einem’ Aufwand von Farben, der ins Unglaubliche geht. *eider finden sich aber die Rheinprovinzen von diesem Jndustrie-

reien mittelst metallener Walzen, wie solche schon seit längeren

A in England, Frankreich, der eiz und jelbsst in einem C 1 ] aaten t Cam. s Nef ss N | dana hahen wir Zuschauer nicht zu fragen, wir leben vor der ! Bretterwelt, das heißt in der Welt der Phantasie, und în dicser j E uns Ey von Hagen n N n O O M | z R 2eE h S _| keck und doch so anmuthig vorgespielt, daß uns in dem Augenbli eine Liqueur - Fabrik im Großen anzulegen; Lokale für Zucker- | der Anschauung die Dinge gar nicht so sonderbar und ansidßig vor- siedereien werden in allen Theilen der Stadt erbaut oder einge- | )

Theile des nordöstlichen Deutschlands mit dem größten Erfolg betrieben werden. Die Ansiedelungen mehren si{ch; cin Mag- deburger Haus hat ein bedeutendes Grundstück angekauft, um

richtet. Köln scheint für den leztern Geschäftszweig mit raschen Schritten einer Koncentrirung entgegen zu gehen, die ihm den

Rang eines Hauptmarkts für raffinirten Zucker geben und ihm |

vielleicht den eines Marktes für rohen Zucker Ba wird.‘ Am, 25\ten v. M. Nachmittags um

wodurch binnen wenigen Stunden 83 Häuser sammt dem Pfarr- und Schulgebäude in Asche gelegt wurden. Zwei Menschen fanden in den Flammen ihren Tod und 21 zahlreiche Familien verloren ihre ganze Habe.

Königliches Schauspiel. Das neue von Herrn C. Blum nach dem Jtaliänischen „Nou

‘untar gli ¡ na donna“ des Federici bearbeitete Lusispiel Cas= | i CORÍAE, B A E E A e | Kanz - Bill, 22. 442 Amort. 898. 312 72, Russ. (v. 1831) 9

| Preuss. Prämien-Scheine 1004. do. 429 Aul. —. Qesterr. 963 58g

pricciosa hat auch bei der zweiten Vorstellung (am 11ten d. M-) so wohl gefallen, wie bet der ersten, und es is zu bofen, daß es {hm

auch ferner so ergehen und daß es sich so im Beifall erhalten werde, |

als das kleine artige Stuck des Herrn Angely: Warum? das vorgefiern als Vorspiel, gleichsam als die heitere Ouverture zum er= gdplichen Hauptftück, vorber ging Zuerst ein Wort von diesem. Fragt man: warum das „Warum?“ so gefällt, so kènnte man eben

fo furz antworten: darum; denn es ist so zu sagen ein dramati-

iches Epigramm; es hat, wenn auch nit Wiß im Ueberfluß, doch

stumpf; warum gefällt uns denn dies „Warum ?// fortwährend,

ja vielleicht noch mehr, je öfter man es vernimmt? Weil es zwar

ein gutes Epigramm - aber auch noch etwas mehr is; denn es hat nicht bloß das, was man piquant nennt, sondern auch gerade so viel Handlung und Charaktere, als eben für ein kleines Bor - oder Nachspiel nöthig ist, Ausgespounene Handlung würde hier ins eite, Ausführlichkeit der Charaktere ins Breite führen; die Hand- lang muß schon beinahe fertig da stehen und nur ein paar Acuße-

xungen der Charaktere bedürfen, um sie zu bewegen und zu \chlie- -

fen. Daß diese Aeußerungen nun gerade auf einen Scherz, auf ein Spiel mit dem Warum hinauslaufen (dem berühmten Warum, n orouf der große Leibniß einer geistreichen Kdnigin keine Antwort 217 gehen vermochte, und dem unauflöslichen Warum , nit welchem Nútinee's Trauerspiel „die Schuld‘/ schließt: „Das Warum wird ofeubar, wenn die Todten auferstehn/“) giebt ihnen, sofern das Comiscie ein gefälliger Gegenjaß des Ernstes ist, einen Reiz mehr;

J

anmutßig, daß wir dem Lachen gar fein

cioía Wenn man den Eigensinn eines Frauenzimmers, diesen Ab-

ZU saublichsten Spihe getrieben, anschaut, wie er uns in diesem S CEIDE wird, so kann man sich mit dem schonenden Namen Capricciosa nicht begnügen, es il ein DoUtopf, der cs so treibt und so weit treibt, und dieser Titel hâtte auch dem Stück gegeben werden sollen. Auch im heißen Süden, auch in Jtalien, wo 7as Stick spielt und die Personen des Stücks zu Hause seyn sollen, sind dergleichen Geschdpfe, wie diese Capricciosa, gewiß nur Curiosa, die im Hause nicht gelitten werden, das versteht sich von selbsi

die aber auch auf die Bühne nur als Wunderthiere gebracht wer- ten tónnen, Über die man lachen, aber die man nicht bekehren wil. Es mußte daher Verwunderung erregen, daß Federict, der RBerfasser des von Herrn C. Blum beardeiteten Originals, set- nen Gegenstand ganz ernsthaft behandelt und Alles auf die mo- ralische Besserung ber Capricciosa intentionict hat; aber zur Er- Fiárung dieser anscheinend unbegreiflichen Eigenschaft an cinem Fta- liánischen Lusispicldichter wird genügen, daß Federict stch nah Deut=

schen Mustern gebildet, Koßebue und JFfland vor Augen gehabt

bat. Als vor länger als 36 Jahren sein Lusispiel: „Gleiches mit Gleichem// auf unserer Bühne erschien und wir mit demselben zuerst scin Daseyn erfuhren, befremdete jeden nicht ganz gedanfen-

igen Zuschauer, daß ein solches Produkt Jtaliänischen Ursprungs pad L 11a argwbhnte - daß der Bearbeiter, Herr Vogel, dies |

nur vorgewandt und dur angebliche Fremdheit seiner Waare n-br Eingang zu verschaffen versucht habe. Gegenwärtig weiß

man das Wahre von der Sache, nämlich den oben angeführten | (Grund. Aber so weit haben doch Ffland und Koßebue thr |

dramatisches Moral - System nicht ausgeftreckt, daf fie cinen solchen Tollfcvf der Besserung fähig und würdig der Procedur gehal-

ien härten, die sie in thren Stücken anwendeten. Herr C. Blum | bat {ich nun, indem er die Brauchbarkeit des Stoffs als Lachstof |

erfannte und vielleicht auch fühlte, wie günstig gerade das gegen-

wártige Personale unserer Bühne, namentlich die Persbnlichkeit |

eines Mitgliedes derselben für die Hauptrolic, und das Gelingen ciner neuen Bearbeitung des Federtcischen Originals sey, zum juste-

teien der Extceme getadelt werden wird - der aber dessenungeachtet aan im Geschmack der Zeit und hier von Herrn Blum mit Ge-

{chictlichkeit, Geist und Geschmack ausgeführt if. Er ldßt seinen ;

Tolifopf so nach Lust und Belieben schalten und walten, daß wir lle vor Erstauzen und Vergnügen daran gar nicht zur Frage kom- men fönncin, wie das enden, das heißt auf gut komddienartig cn- den sol. Es is uns ohne weitere Vergleichung etwa zu Muthe

S cent L E

Edictal-Ladung

¿v am 22. Septeraber 4785 zu Berenéhausen, hie-| Amt hiermit aufgefordert, die etwa aber nachgelafsenen ali amis, Todte Aohaun Heinrich Trümper, Sohn|unbekaniten Erben und Erbnehmer desselben aber, bei des weil. Joseph Trümper und dessen weil. Ehefrau| Strafe d:s Ausschlusses, behuf Anmeldung ihrer An- Regine, ged. Hsnnies, daselbs, welcher als westphäli-|sprücße zu obigem Termine hierdurch vorgeladen. her Soldat an dem Framdsi{- Russischen Feldzuge} Gicboldchausen, den 26. März 1834. von 1212 Thei! genommen hat und von welchem seit- Königl. Großbritanish-Hannoversches Amt.

dem feine Nachricht eingeaangen is, wird auf den Antrag seiner Schwestern hierdurch aufgefordert, si ipâreitens an:

- April 1835, Mittwochs Morgens 10 Uhr, [Nein aus Leutenbero, dessen lezter bekannter Ausent- bei diesgem Amte zu melden, widrigenfalls er für |haltsort Mitau in Curland war, welcher aber auf tode erflärt und sein Vermögen seinen bekannten mehrere dahin an ihn gerichtete Aufforderungen nicht nädsten Erben oder rep. Nachfolger ausgeantwortet geantwortet hat, wird hierdurch aufgefordert, um so

werden soIL gewisser

Uhr zündete bei einem \chweren Gewitter ein Blibstrahl in dem Dorfe Frankena ; im Lürkauer Kreise des Regierungs-Bezirks Franksurt a. d. O.,

jen f5lt!ichsten Reiz aber empfängt es durch die lebendige Darstel- | lung 11 die unbeschreibliche Art und Weise, wie Mad. Crelinger | lacht, i allen Variationen Ms bedeutend und doch so

( nde O und immer nitlache ten, woenn wir es nur so könnten. Nun zur Caprîc- ' : t ciofa Wenn me l; b- | seph in Aegypten, Oper in 3 Akten. Musik von Mehul. pru von cinem zum ander und oft ganz entgegengeseßten, die: | eur E l SUCEIICIT I E E T HET T S h Wirbel vorr Einfällen und Lautien im buntesten Wechsel und bis

914

| gewesen, als beim Don Ranudo de Colibrados; wenn wir bei | seiner beharrlichen Konsequenz seinen Hungertod, also einen tragischen

| Ausgang eines Lustspiels, befürchten mußten, so glaubten wir nicht | anders, als daß Capricciosa ins Tollhaus verwiesen werden müsse.

Dank der Weisheit und dem Wiß des zjuste-milieu, daß es nicht

sel, oder freundlicher mit Schiller zu reden , die Gunst des Au-

es hinterher dem Ehegatten eines solchen Kamäleons ergehen wird,

gekommen sind, und wir hinterher nur aus ästhetisher und guter

Ie zu den obigen Bemerkungen genöthigt worden | [No «

m —— L C R L E E E E E E Es M A O En O CEG CEO A M Ee L M E METDRA 2 LMEMBE IEAE T

Meteorologishe Beobachtung,

1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 12. Augufi.| 6 Ubr. | U O O Beobachtung. f

Luftdruck. [338,4 5 “Par.|338, 6 2” Par./339, 0 5 “Par. }Quellwärme 9,0 ® N.

Luftwdrme | 11,7 °R. | 19,6°R. | 14,2 R. F gwarme 17,6 R

Thaupunkt | 9,7 °R. T4 R R P 19 N

Dunfisättg.} 85 vCt. 39 pCt. / 75 pCt. Bodenwärme 15,9 ® N.

B o. * | i s heiter | d d Mud: Ge 1 8b, j Wolkenzug | _- O. | _—_ iedershlag 0

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. August. XNiederl. wirkl, Schuld 31, 383 do, 974. Ausg. Schuld 1,5,

Span. 323. 33 365. Antwerpen, 7. August, Span, 58 30. 38 35. Zins]. 144. Cortes 383. Hamburg, 11. August.

Oesterr. 58 Metall. 984. àg do. 89. Bank-Actien 1238. Russ. | , Engl. 101. Russ. Holl. 944. Met. in Hamb. Cert. 955. Preuss. | Präm.-Scheine 1134. Poln. 1303. Dän. 71. Holl 58 95. 2:8 50. eine gute genúgende Pointe. Aber ein Epigramm piiegt nicht oft Spau. 38 354. 45 467. zu gefallen, durch Wiederholung wird man auch für den s{ärfsen

London, 8 August. Cons. 38 pr. compt. 901, 4. Belg. 98. Span. A4. 85 35,

Griech, v. 1825 86 Holl, 212 511. 52 982. Port. 852. Engl- |

Russ. 106. Bras, 78. Columb. 30. Mex. —. St. Petersburg, 5. August.

v, 1822 98 Wien, 8. August,

—, Part.-Obl. —. Neue AÁuleihe v. i834 5525.

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 14. August. Jm Schauspielhause: Die Günst-

linge, Original-Schauspiei in 5 Abth. , von Ch. Birch: Pfeiffer. |

Freitag, 15. August. Jm Opernhause: Das unterbrochene Opferfest, heroisches Singspiel in 2 Abth. , mit Tanz. Mußk von Winter.

E E A E F E RET E R

Königstädtisches Theater.

Welte Marien Paris, 7. August. Der König arbeitete gestern Mit- tag nach einander mit den Ministern der auswärtigen Angele- genheiten, des Handels und der Justiz.

_ Der Prinz von Joinville reist morgen, in Begleitung des Fregatten:Capitaitiis Hernoux, eines Adjutanten und zweier Leh-

| rer, nach Nantes ab, um sich daselbst nah den Kanarischen Jn- |

seln einzuschissen. Unterweges wird der Prinz sich eine kurze

| Zeit in Laval aufhalten und bei dem General von Rumigny | | wohnen, der bereits vorgestern dorthin abgegangen ist. Die | | ganze Reise des Prinzen wird etwa 3 Monate dauern.

| Jn der gestrigen Sibung der Deputirten-Kammer war |

es Herr Lachèze, der Über die Wahl des in Avesnes zum Depu-

| tirten ernannten General-Lieutenants Merlin bericht:-te. Derselbe | bezeichnete zwar mehrere bei dieser Wahl vorgefallene Unregel- | mäßigkeiten, hielt dieselben aber doch nicht für erheblich genug, | | um Herrn Merlin zurückzuweisen, und stimmte sonach sür dessen | Aufnahme. Der Minister des Jnnern bestieg die Redner- |

Bühne, um die gegen die Regierung erhobene Beschuldigung, daß sie einen Offizier und einen Steuer - Einnehmer abgeseßt habe,

weil sie in dem gedachten Wahl- Kollegium für den Kandidaten | der Opposition, Herrn Taillandier, gestimmt, als eine Verleuni- | dung zu bezeichnen. Nichtsdestowcniger bestätigten einige Depu- | | tirte jene Angaben. Es kam darüber zu einer schr weitläuftigen | | A die sich M der Aufnahme des Generals Merlin | endigte. Fn der heutigen Sißkung wurde das Verifici: | ¿K Zproc. do, Z42. Cortes Z4L, Aus: _S 152. _rungs- Geschäft fortgesest, f 3 Uhr A von allen Seiten die | (0e: Iplde, N04, T A D D N Abstimmung Behuss der Wahl des Präsidenten verlangt. Um |

4 Uhr war das Skrutinium beendigt. Dasse!be ergab 322 an:

1 | N tgin U | wesende Deputirte. Herr Dupin erhielt 246, Herr Laffitte 33 milien entschlossen, einem Mittelweg, der freilich von den Par- | und Herr Royer-Collard 24 Stimmen; die übrigen zersplitterten

O Demgemäß wurde Herr Dupin zum Präsidenten f \

der Kammer proklamirt. __ Der heutige Moniteur enthält Folgendes: „Es ist ge- stern (bten) keine neuere Nachricht vom Kriegsschauplabze einge-

| gangen. Einige Zeitungen machen darauf aufmerksam, daß die | telegraphische Depesche vom 4ten mit der Anzeige, daß Rodil |

S KETTAMUN A ENC G S O L P L E A ZZ O G I M AM S L L: S C I E E BNES C S P SE L I A E RQU A S S S M Pi V SUA A c M S A A D A

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten

Zugleich werden Alle, welche von dem Leben des Bekanntmachungen. vorbezeichneten Johann Heinrich Trümper Nachricht besien , zu deren Mittheilung an das unterzeichnete] sch wegen eigenen Betriebs seiner Fleischbank zu Leu-| Es werden daher die geehrten Mitglieder ersu} tenberg zu erklären, als nah dieser Zeir diese Fleisch- {den 17. September d. Ï., Vormittags 10 U“r, i l bank gegen Nefiitution des von Rein dafür bezahlten |Gesclschafts-Locale (Gasthof zur goldnen Krone alihie\Polgendes : Lehngeldes als der Fürfilihen Cammer wieder an- [den Versammlungen beizuwohnen und ihre Theilnah1} heimgefallen betrachtet und sofort über selbige ander-|in Zeiten anzuzeigen. Die darauf folgende A

weit disponiret werden wird.

u

ten. Die Cholera hôrt allmálig auf, das Tages-Gespräch zu seyn,

3. August, Wir erhalten Nachricht von einem Gefecht, das ay

| anbefohlen wordcn,

| abgegeben. Herr Crémieux unterstüßte das Gesuch des Herm

die Jusurgenten nachdrüklih angreife, am Schlusse nähere D,| tails für den folgenden Tag verheißen habe. Sie wundern ss demnach, daß diese Details nicht eingegangen sind. Ohne Zweik fel vergessen sie dabei, daß der Telegraph, der {on kaum aue} reiht, um Nachrichten mitzutheilen, mit der Uebermachung vok

Details niemals beauftragt wird. Nur mit der Post fönneh also die in der Bayonner Depesche versprochenen Details bier eintreffen.“

Die Madrider Hof-Zeitung vom 29. Juli is gestern bia l

eingegangen; sie enthält keine irgend erhebliche Neuiakeit. Dj,

| verwittwete Königin befand sich fortwährend in Rio-Frio. D! | Madrider Korrespondent des Journal des Débats meld diesem Blatte unter demselben Datum: „Die Lage der Din,

in Navarra und die Ungewißheit, in der man über die Absig,

ten der Kammer der Prokuradoren {webt, beschäftigt hier al, S | Gemüther. Einige Personen wollen behaupten, daß di Kammer sich zu ciner constituirenden Versammlung erkläre} | werde; indessen ist dies sehr unwahrscheinlich, da bis je | Herr von Torreno einen großen Einfluß in derseiben gehabt ha} | Jn der gestrigen Kammer der Proceres ließen sich mehr, | dieser leßteren schriftlich entschuldigen, daß sie vorläufig nod E | nicht an den Sißungen Theil nehmen könnten. Jn einem dey | selben zeigte auch der Graf von Guendulain an, daß er im | griff gewesen, von Pampelona nah Madrid abzureisen, auf R, | dils Besehl aber diese Reise habe einstellen müssen, indem m | niht ohne Gefahr, und jedenfalls nur unter fiarker Escorte, üby | den Ebro fommen könne. Die mit der Antwort auf die Thron | Rede beauftragte Kommission hat ihre Arbeit noch nicht beendigt ! Mir sind übrigens seit dem 22sten Abends ohne Nachrichten v ff | den nördlichen Provinzen. Jn Ober-Catalonien haben auf di | Nachricht von der Ankunft des Don Carlos unruhige Bewegun | gen stattgefunden; man zweifelt indessen nicht, daß der Gener

Llauder Mittel finden werde, die Karlistische Partei d Der Messager giebt nachstchenden Bericht: „Bayo ne, 30. Juli zwischen Lanz und St. Urban stattgefunden hat. “Jy

Truppen Rodil’'s standen 2 Bataillone von Navarra und (j

auf der Stelle erschossen. Die Insurgenten haben sch na Roncevalle rúckgezogen. Nodil steht Fchari-Ar

Roncevalles zurückgezogen. Rodil sicht zu Echari-Aranaz, Dy Carlos zu St. Estevan, und die Junta von Navarra zu Es

| sondoz; thre Druckerei und Wassenwerkstätte wurde nach Lecaro L Ps d London 8 Mt. 105. Bamburg 3 Mt. 93. Amst. 3 Mt. M4. ? verlegt. Silber-Rubel 358. 52 Inser. I. I. und LV. Serie 93. do. 11. Serie | A: ; S c : (ai

T g | angeheftet worden: „Mitgetheilt auf Befehl des Ministers dw | Innern. St. Jean de Luz, 6. August 1834. - Don Carlos | 52 Met. 973. 48 873, Bank - Actien 1228). Loose zu 100 Fl, |

An der heutigen Börse ijt folgende telegraphische Depes

in Maria angekommen. Er scheint sich nah Elisondo zurü

twvenden. Die Jusurgenten hatten am 1. August eine Niederlaz F erlitten. Jhr Heer scheint sich gegen St. Estevan zu concentri F ren, Nichtsdestoweniger ijt die 5proc. Spanische Rente heu

um 15 pCt. gewichen.

Aus Toulon schreibt man: „Der hiesige See-Präfckt hu am 31. Juli durch den Telegraphen den Befehl erhalten, di Fregatte „„Victoire“/ und die Briggs „„Eclipse‘“/ und „Spylphe!F in Bereitschaft zu setzen, um binnen 24 Stunden nach der Sp| " nischen Kúste abjegeln zu können. Man glaubt, daß sie sich nf | Coruña begeben werden. Auch das nah der Levant

N . / 4 5 2 2} d S e. G T . s Donnerstag, 14, August. Zum erstenmale wiederholt: Jo: | gestimmte Geschwader chickt sch zur Abreise an; es de;

steht aus 4 Linienschiffen: dem „„Suffren‘“ von 100, dem

| „„Duquesne‘/ von 809, dein „„Nestor‘/ von 74 und dem „Triff | ton‘ von 74 Kanonen; fernec aus 3 Fregatten: der „Dide! F

von 60, der „„Arthemisia// von 54 und der „Bellona‘/ von 4 Kanonen ; endlich aus der Korvette „Lamproie‘“ von 12 Kanonen, Die sofortige Ausrüstung der Fregatte „Armide“ ist ebenfali

Der Cassationshof hat gestern endlich in einer Plenar-Sy zung unter dem Präsidium des Grafen “Portalis seine Entscht dung Úber das bekannte Cassations- Gesuch des Herrn Arma)

Carrel, cines der Herausgeber des National von 1834, gez

von 1834 súr identisch mit dem früheren National erklärt wurd,

Carrel, wäßrend auch der General-Prokurator Dupin auf Cass tion des gedachten Ausspruchs antrug. Die Entscheidung di Cassationshofecs fiel indessen zum Nachtheile des Herrn Cu rel aus, denn nach ciner mehr als dreistündigen Berathung

fiárte der Gerichtshof, daß der Assisenhof zu Roucn, als er ei

/

schied, daß der „National von 1834‘ nichts als eine Forts

zung des ehemaligen „National ‘/ sey kein Gesel verle6t hab i

Demnach verwarf er das Cassatioy“ Uh des Herrn Cv rel und verurtheilte Lettern zu eir „ivbuße von 150 Fr.

14. und 21. September statt.

Neap. pr. compt, 93. 20. fin cour. 93, 35. 5proc. Span, Rerl

Frankfurt a. M., 10, August. Oesterr. 5proc. Mete

987, áproc. 8314, Bank-Aktien 1486. S” Part.- Oblig. 1385/8

Loose zu 100 Gulden 207. Br. Preuß. 3 ämien-Scheine 5

Holl. Zproc. Obl. 9474, Poln. Loose 65. & Span. 5proc, Reni

(35-4

Cassati

502 So C 21 V.

Redacteur Cottel.

m O V D Sm

Gedruckt bei A. W. Hayn.

bis zum 31. Januar 1835, bei Furstliher Cammer allhier zu erscheinen, und 17. September d. J. abzuhalten.

Her!l

holung wird in dem neuen Bade - Locale des

Auf Antrag mehrer auswärtiger Mitglieder ist be- {lossen worden, die Haupt - Versammlung und resp.

So geschehen Rutolstadt, den 19. Juli 1834. Cafferier Sahr statt finden. Et I u Fürstl. Schwarzburgishe Cammer daselbs.} Görliß, am 1. August 1834. | Der Meggermeister Johann Gottfried Christoph v. Scheller. Das Directorium der naturforscheunden 6 sellschaft allhier. G Bekanntmachung. ‘icd B

Allgemeine

Berlin, Freitag dey 154

L ZIE S E B R E T E AEE T E T S O S E

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e Ed a ZULATA D)

Preußische Staats-Zeitung.

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I E E E L

Amtlihe Nachrichten.

Nronif des Tages.

Des Königs Majestät haben den Ritterguts - Besißer Fret- herrn von Durant zum Landrath des Rybnicker Kreiscs, im : ngs-Bezirk Oppeln, Allergnädigst zu ernennen geruht.

s Königs Majestät haben den bisherigen Regierungs- 1} \ssessor Freiherrn von Heini6 zum Landrath des Fraustädter 'Rreises, im Regierungs - Bezirk Dosen, Allergnädigst zu ernen- ‘nen geruht.

Im Bezirke der Könial. Regierung Arnsberg is die erledigte Pfarrei zu Welver dem Vi- übel, die erledigte katholische Pfarcstelle in Voßwinkel dem Geistlichen Victor Meyer und die erledigte katholische ‘Pfarrstelle in Hagen dem bisherigen Kaplan Mäckel verliehen

i ¡1 Königsberg ist dem bisherigen Pfarrer Scheuer în Eckersdorf die erledigte evangelische Pfarrstelle in Mühlhausen verliehen worden.

Batatllon von Alava gegenüber. Die Karlisten verloren 10) Mann Todte und Verwundete; 50 Mann wurden gefangen y F

| Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Ge- neral der Infanterie, General-Adjutant Sr. Majestät des Kais sers und Commandeur der sämmtlichen Garde - Jnfanterie des esonderten Garde-Corps, von Bisiram, von Dresden. Der Ober: Präsident der Rhein-Provinz, von Bodel- schwingh-Velmede, von Koblenz. : Abgereist: Der Pair von England, Königl. Großbrita- nische Geheime Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmäch- tigte Minister am hiesigen Hose, Graf von Minto, nah

Angekommen:

Zeitungs-Nachrichten. Us [an d

Frankrei.

aris, 7. August. Der Herzo er Keise nach Luneville am L N ommen. Ungeachtet er das sirengste Jnkognito hatte beobachten vollen, fand er die National-Garde unter den Waffen, und Abends war die Stadt festlich erleuchtet. Der Graf Portalis i| von der Kommission der Pairs-Kam- mer, welche die Adresse zu entwerfen hat, zum Berichterstatter [gewählt worden und wird morgen seine Arbeit der Kammer mittheilen. Nicht bloß die Oppositions-Blâätter, sondern auch das Jour- nal des Débats mißbilligt die Art und Weise, wie die Deputir- j der Verificirung der Vollmachten verfährt. Wir können nicht umhin““, sagt dasselbe „eine allgemeine Be- nerkung Über die angeblichen Rechte der Kammer bei diesem Ge- | Man behauptet, daß die Verificirung der Vollmachten eine Gewissens-Sache sey; in allen Fällen also, wo das Geseh mit dem Gewissen in Widerspruch steht, soll das i: | Auf diese Weise würden aber die Regein des Gesetzes zuleßt ganz und gar überflüssig werden, Allerdings hat die Kammer über die Gültigkeit der Wahlen zu entscheiden, Wenn ihr eine Wahl zweifelhaft heint, so bleibt ihr nichts übrig, als sie zu annulliren und dadurch die Wähler in den Stand zu seen, sich deutlicher auszusprechen. Aber ¡ie Kammer darf nicht selbst den Zweifel ldsen ; sie darf sich nicht

nmächtig an die Stelle-der Wähler seßen.

j. B. hatten die Herren “rault und Martineau cine gleiche E E M a E Df, Pälnzahl von Stimmen &«..èn; nur hatte man dem Ersteren Die diesjährigen hiesigen Pferde: Rennen finden am 7, h, tinen Stimmzettel mit den Worten „Drault de Lusigny“/ zuge- Zéhlt, dem Lebteren aber einen andern mit den Worten „Mar- Das Bureau des Wahl- Kolle. giums rief darauf Herrn Drault zum Deputirten aus. Mun die Kammer diese Wahl annullirt hat, ist nicht. mehr als ilig, da Herr Drault den Zunamen „v. Lusigny// nie geführt at; daß sie zugleih aber aus eigener Machtvollkommenheit errn Martineau, d-r nie Kinder gehabt hat und dem sonach ener Stimmzettel nic»+ gelten konnte, als Deputirten aufgenom- en, ist uns ganz unerklärlich.// Der National sagt in Bezug auf die Verwerfung seines / ions - Gesuches: „Jn der gestrigen Plenar-Sißzung des [Kassationshofes sind eigentlih zwei Verurtheilungen erfolgt: den ¡Minen Urtheilsspruch hat der Gerichtéhof gegen uns gefällt, in- em er unser Cassatic 1s - Gesuch wider alle Begriffe des Rechts, a wider den ausdröklichen Text der Charte und der Preßge- Berurtheilung sprach aber Herr Dupin, quisitorium die Entscheidung des Cassa-

on Orleans is auf sei- in Bar le Duc ange-

ten-Kammer bei

L E | Mchâfte zu machen. den Ausspruch des Assisenhofes zu Rouen, wodurch der Nation 4 fe i

[Geseß Unrecht haben.

nber sie is nicht selbsr Wähler.

In Chatellerault

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 105. 85, sin. co ineau der Vater‘/ abgerechnet.

106. -—, 83proc. pr. compt. 75. 20, fin cour. 75. 35. L

Febe, verwarf; die zweit ndem er durch sein Ne im Voraus kondemnirce.‘/ er Spanische Botschafter hatte gestern im Ministerium nnern eine lange Konferenz mit Herrn Thiers. Es heißt, daß der Banquier Jauge heute oder morgen ge- pen eine starke Caution auf freien Fuß geseßt werden würde; gestern hat er ein zweites Verhdr zu bestehen gehabt. In einem Schreiben aus Pau vom 2ten d. M. ¡Der Präfekt des Departements der niedern Seine Auftrage der Regierung für die ganze Spanische 1. Es verbreitet sich aufs neue Intervention; was zu demselben Anlaß daß der General Ha- e Luz verlegen wird.

Stifcungéfeier nicht, wie sons, am 29., sondern 1}

st, nie einem Sränze, nach Bayonne abgegangen. vas Gerücht von einer gegeben zu haben schein Fi8pe sein Hauptquartie

bende

t, ist der Umstand, r nach St. Jean d an evwvartet neue Truppen.“/

'ere Jnhaber Spanischer Papiere aller Art haben eine Kammer abgefaßt, in der Hoff- stand bei den Berathungen über e gezogen werden,

an die Deputirten - dieser wichtige Gege in Ueberlegung werd

Großbritanien und Jrland.

London, 8. August. Die Hof-Zeitung meldet die Er- nennung des Herrn Dennis le Marchant zum Secretair der Krone an die Stelle des verstorbenen Grafen Bathurst.

Der Fürst und die Fürstin Lieven erhielten vorigen Freitag, vor ihrer Abreise, in Ashburnham-House Besuche von dem Für- sten von Talleyrand, den meisten andern sremden Diplomaten, dem Herzoge von Wellington, den Grafen Grey und Aberdeen, dem Grafen Matuszewicz und vielen andern angesehenen Perso- nen. Dann stattete Fürs Lieven noch dem Herzog von Cum- berland im St. James- Palast und dem Herzog von Glocester in Glocester-Houze einen Besuch ab. Der Standard meldet, daß der Fürstin Lieven von einer Englischen Gräfin im Namen der angesehensten Damen des Englischen Adels Armbänder von der auserlesenscen Arbeit, und aus den kostbarsten Edelsteinen zusammengeseßt, Überreicht worden seyen.

Folgendes sind die (bereits erwähnten) Aeußerungen der Morning Chronicle in Bezug auf die erwartete Opposition des Oberhauses gegen die Jrländische Zehnten: Bill: „So soll denn““, sagt dieses Blatt, „diese Bill den Tories wieder als Mittel dienen, um eines ihrer Mandver gegen die Minister auszuführen. Der Anhang des Herzogs von Wellington ist unter den Waffen und harrt mit geladenem Gewehr auf sein Kommando, um die Maßregel anzugreifen. Es ist die Absicht, das von der Regierung ange- nommene und allgemein als eine Verbesserung der Bill anerkannte Amendement des Hercn O’Connell wieder umzustoßen. Ein sol- ches Verfahren der Lords würde den praktischen Werth der Maßregel unendlich vermindern. Hoffentlich werden sich die noch in der Stadt befindlichen Mitglieder des Unterhauses und diejenigen, denen es ihre Angelegenheiten erlauben, an ihre dffent- liche Pflicht zurückzukehren, aufs entschiedenste einem nur aus Parteigeist herrührenden politischen Benehmen widersetzen. Wol- len die Tory-Pairs Jrland dem Scepter des Herrn O’Connell und der fatholischen Priester preisgeben? Wollen sie blind und zerstörerisch in Jrland eine unvermeidliche dsfentlihe Erörterung der Frage úber die Trennung von England befördern? Sollen wir den legten gefährlichen politishen Kampf in den Vereinig- ten Staaten nachahmen und auch in Europa eine Nullifizirungs- Frage haben? Die Tories scheinen durchaus Herrn O'Connell in die Karten spielen zu wollen, der sein Anschen und seinen politischen Einfluß nur ihrer langjährigen schlechten Verwaltung verdankt. Kann Haman keinen Frieden haben, so lange Mor- decai an des Königs Thoren sizt? Aber das Unterhaus wird sicherlich seine Pflicht erfüllen und das Amendement der Lords ver- werfen. Wir haben Grund, zu glauben, daß die leßten Ereignisse im Oberhause selbst auf die Gemüther der gemäßigtsten populairen

| Mitglieder des Unterhauses einen tiefen Eindruck gemacht haben.

Sie sind jegt Überzeugt, daß Leine Hoffaung mehr vorhanden ist, die große Kollision zu vermeiden. Der Gedanke, daß ein Ministerium sich jet vor einer Tory - Majorität könnte zurückziehen müssen, it ganz abgeschmakt. Es mochte wohl Alles im Sinn der Er- halter der Mißbräuche, Bestechungen und Plünderungen sich lei- ten lassen, so lange ‘die Burgsicckenhändler noch Besiß vom Un- terhauje hatten. Soll aber die Reform der Volksvertretung ein bloßer Spott und eine Null scyn? Sollen die Pairs in ihrer finsieren und ärgerlichen Behausung noch länger ihre verderbliche Opposition gegen die öffentliche Meinung und gegen alle popu- laire Maßregeln fortsezen und wie eine Chinesische Mauer jeder guten Regierung den Zugang versperren dürfen? Wir müßten uns in dem geraden und entschlossenen Charakter Lord Melbourne's sehr irren, wenn er |îh dieser ari- stokratischen Tyrannei geduldig unterwürse. Auch können wir uns nicht denken, daß der König es zugeben wird, daß der Krone ihre Prärogativen und der Volks-Vertretung ihre Rechte genom- men würden, denn dies wäre der Fall, wenn Se. Majestät sich unter diese Herrschaft der Lords schmiegten. Volk und Krone sind in gleiher Weise dabei interessirt, das Gleichgewicht in der Verfassung wieder herzustellen. Die Pairie ist in den lebten sechzig Jahren an numerischer Stärke fajk verdoppelt worden ; sle wurde mit politischen Renegatcn angefüllt , mir Tory- Pairs überschwemmt. Zweifelt irgend Jemand daran, daß die Pairs in der nächsien Session alle wichtige und lang ersehnte Maßregeln der gesellschaftlichen Reform, die aus dem Unterhause vor die Barke Jhrer Herrlich- keiten gebracht werden müssen, verwerfen oder verstümmeln wer- den. Was soll dann geschehen ? Soll die Nation in der That immer noch von den Burgsleken-Händlern regiert werden, die sich, nahdem sie aus dem Unterhauje vertrieben sind, in der un- einnehmbaren Festung des Oberhauses verschanzt haben? Wir können den Pairs versichern, daß ihre lezten Handlungen, ihr aussallendes Benehmen bei den Bills über die Wahlrechts-Ent- ziehungen, ihre ungeheure Majorität gegen die Dissenters, ihre Manifestationen gegen die Kirchen-Reform und gegen dic Re- duction des protestantischen Kirchen - Jnstituts in Jrland einen unvertilgtaren Eindruck auf das Gemüth des Volks gemacht habe. Wir unjererscits würden lieber Herrn O’Connell mit dem Ti- tel eines Marquis von Derrinane oder eines Grafen von Killarney ins Oberhaus erhoben, als die Constitution der Pairie in ihrem je6igen unreformirten Zustande fortdauern schen. Lord Lyndhurst und Lord Wynford bekannten sich in ihrem früheren Leben zu noch demokratischeren Ansichten als Herr O'’Connell, und der Lebtere würde sich eben so bekehren lassen, wenn er ei- nen Siß im Oberhaus erhielte. Aber, ernstlich gesprochen, die Regierung kann nicht durch einen so anomalen Zustand der Le- gislatur nullifizirt werden. Wir wiederholen es, das Land rich- tet jeßt seine Blicke auf das Unterhaus und den König und er- wartet, daß beide ihre Pflicht thun und. diese Partei-Umtcriebe vereiteln werden.“

Die hiesigen Zeitungen machen sh über den Bericht lustig, den Herr Buckingham am 5ten d. im Unterhause über die von ihm eingebrachte und an einen besonderen Ausschuß ver- wiesene Bill wegen des Ueberhandnehmens der Trunkenheit er- stattet hat, Sie führen einzelne darin enthaltene Vorschläge als

etwas sehr sonderbar an. So sollen zum Beispiel in Zukunft gar keine geistige Getränke im Lande destillirt oder vom Aus- lande eingeführt werden. Ferner wird beantragt, daß das Haus einen eigenen Abdruck des Berichts zur Vertheilung auf dffent- liche Kosten veranstalten mdge, damit Jedermann von den Re- sultaten der durch den Ausschuß veranstalteten Untersuchung Kenntniß bekomme. Leßteres hat das Unterhaus zwar noch nicht beschlossen, jedoh den Druck des Berichts zur Vertheilung un- ter die Mitglieder des Hauses, und also die fernere Berathung desselben, troß heftigen Widerspruchs, genehmigt.

Die Gemahlin und die Schwester des Don Carlos haben Portsmouth wieder verlassen und sich nach dem Dorfe Alver- E begeben, wo sie das Pfarrhaus auf drei Monate gemiethet haben.

Die Times hat durch ihren Korrespondenten in Lissabon die Abschrift einer Note des Spanischen Premier - Ministers Martinez de la Rosa an den Portugiesishen Minister der aué- wärtigen Angelegenheiten, Herrn Freire, vom 3. Juni d. J,., erhalten. Sie bezieht sich darauf, daß man Portugiesischer und Englischer Seits dem Don Carlos die Einschiffung nah Eng- sand erlaubt hatte, ohne ihm die Bedingungen aufzuerlegen, die dem Dom Miguel gestellt wurden, nämlih ohne ihm das aus- drúcfliche Versprechen abzunehmen, daß er niemals wieder die Halbinsel betreten wolle. Der Spanische Minister trägt daßer in seiner Note darauf an, daß die Mächte, die den Quadrupel- Traktat abgeschlossen, diesen Vertrag für fortbestehend erklären sollten, so daß, wenn in Zukunft einer der beiden Prätendenten die Halbinsel wieder beträte, die genannten Mächte sich verpflich- teten, alle Mittel anzuwenden, um ein solches Unternehmen un- hädlich zu machen und den Einen oder den Andern wieder zu vertreiben. Herr Martinez de la Rosa fügt am Schluß sciner Note hinzu, daß ähnliche Erklärungen und Anforderungen an die Kabinette von Frankreich und England ergangen seyen.

Der Eindru, den die Spanische Thron-Rede an der hiesigen Bôrse machte, war nichts weniger als günstig; er ergiebt si aus folgenden Betrachtungen der Times in ihrem Börsenbe- richte: „Der zwischen 1820 und 1823 abgeschlossenen Corteé- Anleihen‘“, sagt dieses Blatt, „wird in der Thron-Rede nicht im mindesten gedachte. Es wird wohl zu verstehen gegeben, daë man irgend eine Art von Regulirung der ganzen auswärtigen Schuld für thunlich hält; allein Spanien hat noch außer jenen Anleihen eine sehr große auswärtige Schuld, die von Ferdi- nand VIl, vom Jahre 1823 an bis zu seinem Tode unter elen- den Bedingungen kontrahirt wurde, und in der Phrascologie des Spanischen Finanzwesens ist der Auédruck „auswärtige Schuld“ bisher bloß von dieser allein, mit Aus\{luß der Cortes-Anleihßen, gebraucht worden. Kränkend und s{chmachvoll muß es für diz seyn, die so viele Jahre hindurch geduldig auf die Befriediaung ihß- rer Ansprüche gewartet haben, daß über eine Forderung vot 20 25 Millionen Pfund nur so hingegangen wird. Es it also nicht einmal von einer Anerkennung der Cortes-Anleihe die Rede, obgleich dies das Wenigste war, was man hôtte erwarten kdnnen; und angenommen auch, diese Anleihe wäre, was man ohne eine gezwungene Auslegung nicht glauben kann, unter dem allgemeinen Ausdruck „auswärtige Schuld‘“ mit einbegriffen, so hâtten doch die Gläubiger weiter nichts gewonnen, als die Aus- sicht auf eine Uebereinkunft, ohne die geringste Gewißheit dar- über, wie viel Procente ihnen zu Theil werden dürften “/

Jn Jrland is kürzlich ein Theil der Güter des Marquis von Anglesea verkauft worden, um eine Schuldenlast von 600,000 Pfund zu decken; die Bedingungen sollen \o vortheilhaft seyn, daß dem Marquis noch eine jährliche reine Einnahme von 40,000 Pfund von Gütern in Staffordshite, Wales und Jrland, be- sonders aber von Englischen Bergbau-Antheilen, verbleibt.

Am 2ten d. wurde der hier verstorbene Dichter Coleridge, der sich unter Anderem als einer der besten Kenner der Deut- schen Literatur auszeichnete, sehr einfach zur Erde bestattet; nur einige Freunde folgten der Leiche.

Bei Glasgow is kürzlich wieder ein Unglüc® mit einem Dampfwagen passirt; es brach nämlich, als derselbe gerade auf dem Gipfel einer Anhdhe war, eines der Räder; der Wagen stúrzte mit furchtbarer Gewalt den A A hinab, der Kessel sprang und alle Passagiere, zwdlf an der Zahl, wurden mehr oder we; ger verleßt; zwei derselben starben bald darauf.

Jn der vorigen Woche sind 180,000 Sovercigns von Liver pool nach New-York verschisst worden.

Der Capitain Alexander, der früher im 42, Regiment Hoch- länder diente, will nächstens von hier nah dem Vorgebirge der guten Hoffnung abgehen, um eine Reise ins Jnnere von Afrika zu unternehmen.

Aus einem hier eingegangenen Bericht des Obersten Linde- say aus dem Hauptquartier Mudkerry in Ostindien vom 6. April erhellt, daß an dem Morgen dieses Tages die Hauptstadt des Landes Curg (vergl. den Artikel Ostindien in Nr. 229 der St. Z.) von ihm beseßt und die Britische Fahne dort aufgezo- gen worden war, nachdem die Truppen des Radschah, von dem man erwartete, daß er sh am 7ten auch selbs ergeben würde, die Stadt auf dessen Befehl geräumt hatten.

Nach Briefen aus Rio Janeiro vom 6. Juni beträat die Brasilianische Staatsschuld 68,378,166 Doll. und 6000 Contos de Reis für aufgebrachte Prisen. Dieser Brief fügt hinzu, daß die sogenannte Sociedade Defensora die Angelegenheiten der Brasilianischen Nation leite, daß sie jeden Minister, der sich ihs- ren Vorschlägen widerseße, abzusezen im Stande sey, und daß sie das Recht der Deputirten, allein und ohne Einwilligung der Senatoren Reformen in der Constitution machen zu können, in Kurzem zur Entscheidung bringen würde. Die Entscheidung dieser Frage dürfte zu ernstlichen Folgen führen, denn der Se- nat würde natärlih gegen einen solchen Beschluß, als eine revo- lutionnaire Maßregel, protestiren, und viele der Provinzen dürf- ten solche Veränderungen für geseßzwidrig erklären.

Nach Briefen aus Bogota vom Ende Mai, hatte der Kon- reß von Neu-Granada den Präsidenten Santander zur Ab- \hliegung eines Kontrakts wegen Anlegung einer Eisenbahn quer

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