1834 / 236 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Belgien, was den Dienst in der Miliz betrifft, die im Lande sich avftairenden Ausländer den Belgiern gleichgestellt.

Die Belgischen Offiziere der Garnison von Mecheln, welche früher in der Französischen Armee gedient, haben am löten a als am Geburtstage Napoleon’s, ein großes Fest ge- geben

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 19. August. Se. Majestät haben Nachrich- ten von Sr. K. H. dein Kronprinzen erhalten, welcher sich am 13ten d. 52 Meilen dstlich von dem südlichen Vorgebirge von Oeland befand. Se. K. H. befand sich beim besten Wohlseyn, und von der Besaßung am Bord des Geschwaders war nur cin Einziger krank. Die Norwegische Korvette „Dern'/, an deren Bord Alles aesund war, hatte sich mit dem Geschwader wieder vereinigt. Se. K. H. wird am 20sten d. nach Landsort und alsdann wieder zur Hauptstadt zurückkehren.

Der Eifer und die Mannszucht, sowohl bei den Offizieren als

bei der Mannschaft des Geschwaders, wird von S K H sehr i

gerühßmt.

F. K. H. die Kronprinzessin Und Höchstderen Kinder sind gestern Abend aus dem Lust\chiosse Tullzarn in der Hauptstadt angetommen und haben sih nach einem kurzen Besuche bei S. MM. nach Drottningholm begeben.

Die Sache des Capitain Lindeberg ist am vorigen Donner- ag im Sraats-Rathe unter dem Vorsiß Sr. Maj. des Königs zur Sprache gekommen. Das Aftonblad berichtet, daß, da das Protocoll noch nicht geschlossen worden, so fônne man auch noch nichrs mit Gewißheit über den Erfolg melden; so viel aber sey cemiß, daß die Umsicht des Kdnigs den schwierigen Knoten ganz in der Weise, wie es von derselben erwartet worden, geld\st habe. Dem Vernehmen nach, sey der Capitain von aller Strafe wegen der in seiner bekannten Schrift vorkommenden Ausdrúcke aegen den König freigesprochen; dagegen würden die in seiner

spärern Beschwerdeschrift vorkommenden Angriffe auf das Hof:

geriche nicht ungeahndet bleiben können, jedoch den bestehenden Gese6en nach höchstens mit Landesverweisung bestraft werden. Fs i! hier eine neue Quarantaine - Verordnung erschienen, wonach dtrjenigen, die aus Orten kommen, wo die Cholera herrscht (Gorhenburg, Wennersburg und Jönkdping), sich einer Quaran- taine von 10 Tagen zu unterwerfen haben. Wer aus verdächtis gon Orten kommt, als welche alle úbrige Ortschaften in den Le- hen Gothenburg und Bohus, Elfrburg, Wermland und Jöôn- föping angesehen werden, unterliegt einer Quarantaine von 5 Ta- gen. Jn JZönköôping sind vom 12. bis zum 15. d. M. 40 Per- jonen an der Cholera erkrankt und 10 davon gestorben. Jn Gothenburg soll die Cholera bereits in Abnahme seyn.

Däânemarfk.

Kopenhagen, 19. August. Der Premier Lieutenant Mörk von Snönbad, Ritter der Chren - Legion, ist zum Gouverneur rerer Kolonieen auf der Guinea-Küste ernanne. Diese Besiz- zungen haben übrigens durch Abschaffung des Sklavenhandels fast allen Werth verloren. Plantagen- und Handels: Vortheile aewáhren sie durchaus nicht, nicht einmal zur Verproviantirung der auch nur als Nothhafen werden sie jemals von Dänischen Sch! fen besucht; eben jo wenig haben sie in militairischer Rück- sicht ven mindesten Schein von Bedeutung. Die Îdee, daß sie cinmal von Wichtigkeit werden könnten, wenn das Zolonial-Sy- tem in Wetindien sich nicht länger halten ließe, ist eine sehr lose Hypo1hese, die schon an der außerordentlichen Gefährlichkeit des Kümas scheitern dürfte. Inzwischen kosten diese Kolonicen dem Staate jährlich 20,000 Thaler.

Der Grossirer Gotschalk ist zum Griechischen Konsul hier- selb crnannt Und in dieser Eigen{chaft von der hiesigen Regie- rung anerkannt.

Die Dänische Wochenschrift (Dansk Ugesfrist) ent- hält einen Bericht des Geheimen-Archivarius Finn Magnus- sen über eine (bereits in der Nummer 185 der Staatss Zeitung erwähnte) Entcdeckung, um die älteste bekannte Dâ- nische Inschrift, den Runensiein auf Braavalla-Heide in Blekin- gen, zu lesen. Seit dem zwölften Jahrhunderie war diese be- tihmte Jnschrift der Gegenstand erfolgloser Forschungen gewes sen. Jin vorigen Jahre sandte die K. Geselischaft der Wissens schaften zu Kopenhagen eine aus Herrn 2c. Finn Magnuss n, Justizrath Molbeh und dem Naturforscher Forchhammer beste- hende Kommission ab, um zu untersuchen, ob jene räthselßhaften Zeichen für Schrift oder etwa für ein Spiel der Natur zu hal- ten seyen. Die Kominission entschied sich durchaus gegen lehtere Ansicht, ohne jedoh den Sinn der Schrift aufklären zu fón- nen. Erst neuerlich wurde dem Herrn Finn Magnussen der gllickliche Gedanke, die Jnschrist von der rehten zur linken Hand zu lesen, wodurch sich ihm plöglih Alles aufklärte. Es wird uns jeßt von ihm die entzifferte Jnschrift in der altnordischen Sprache, in dem ältesten alliterirenden Vers- maaße oder Buchstaben -Reime gegeben, welche kurz vor der Schlacht auf der Braavalla-Heide ums J. 735 geschrieben wurde und cin Gebet zu den Göttern Othin, Frei und andren Asen enthält, dem Könige Harald Hiiltekirn (Hildetand) den Sieg über die verräthetischen Fürsten Ring und Ole zu verleihen. Hr. Konferenz- Rath Schlegel hat die tressende Bemerkung ge- macht, daß jene Orientalische Art zu schreiben die älteste und bei der Einführung des Christenthums durch die romanischen Schrift- gelehrten verdrängt sey, und demnach ein wichtiges Kennzeichen fúr das Alter der Runensteine darbiete. Ohne Zweifel wird jene glückliche Entdeckung zur Aufklärung vieler andrer Runen-Denks náler dienen, welche in einem großen Theile Europas und über diesen Welttheil hinaus sich als verstummte Zeugen seiner älte- sten Ge\chichte erhalten haben. Von Hrn. Finn Magnussen erwarten wir nächstens nähere Aufklärung Über die Reise, welche, nach seiner Ansicht, Columbus im J. 1477 nah Jsland ge- macht hat.

Set Glanso.

Hannover, 18. August. In der Sihung der zweiten Kammer vom 12. August erfolgte ein Antrag des Dr. Freuden- theil, das Königl. Ministerium aufzufordern, darüber den Ständen arúndlichen Aufschluß zu geben, welche Hindernisse der endlichen &rledigung der, wider die Staatsgefangenen von Göttingen ein- zetretenen Untersuhung im Wege Rechtens entgegen ständen, und welche Gründe es unhunlih machten, dieselben der Gnade Sr. Majestät des Königs zu empfehlen. Der Proponent sprach dabei den dringenden Wunsch aus, daß dieser Antrag, der eine zahlreiche Unterstüßung gefunden, recht bald auf die Tagesord- nung gesezt werden möchte.

Aschaffenburg, 19. August. Se. Majestät der König von Bayern ist mit den jüngern Königs-Kindern gestern Abend aus Brückenau hier angekommen.

E O 1M OIPRCT A T A MEE er

C E E V B E D E C E AEE T E M ALNN A A PE R R E

G0

Kassel, 16. Auqust. (Schw. Merk.) Daß die Reaie rung den der Stände-Versammlung angekündigten Schritt bei der hohen Bundes-Versammlung gern vermeiden möchte, schließ man daraus, daß, a!s in der leßten Sißung ein Stände - Mit- alied, Herr von Stark, einen Antrag dahin stellte, den Streit- punkt mit der Regierung dadurch auszugleichen zu versuchen, daß man ständischer Seits die Forderung wegen Verringerung des ordentlichen Ausgaben - Etats im Kriegs : Departement von 63,000 Rthlr. auf 35,000 Rthlr. herabseze, dieser Antrag |0- gleich bei dem Regierungs-Commissair Eingang fand, und Oberst Schmidt sich erbot, sich unverzüglich zum Krieos - Minisier zu begeben und denselben davon in Kenntniß zu seßen. Indessen fand gedachter Vorschlag nicht die Zustimmung der Yzehrheit in ver Stände: Versaminluna, die auf ihrem früheren Beschlusse beharrte. Obgleich der Kurprinz- Regent noch abwesend il, so werden doch zur Feier seines auf den 20. August fallenden Geburtstages, an welchem derselbe in sein 32stes Lebensjahr tritt, aroße Vorbereitungen gemacht. Es soll dieser Tag festli- cher als je begangen wevden.

Darmstadt, 19. August. J. seinem Bericht ÚÜber die Verivaltung der Staats-Schuld hatte der erste Ausschuß der zweiten Kamwrner unter andern darauf angetragen, daß die Katn- mer dee Staats-Regierung den Wunsch zu erkennen geben möge, daß das Perfonal der Staatsschulden-Tilgungs- Kasse, sobald als thunlich, auf den durch das Geseß vom 29. Juli 1821 festge- seßten Etat wieder zurägeführt werde. Heute, wo jener BDe- richt in Berathung gezogen wurde, war es hauptsächlich diejer Punkt, der mehrere Erörterungen veranlaßte. Nachdem der Ab- geordnete Goldmann die Ansichten des Ausschusses bestritten und der Berichterstatter, Abgeordnete Brunck, sie aufs neue verthei- digt hatte, ertheilte der Präsident des Finanz - Beinisteriums,

Freihere von Hofmann, diejenigen autzentischen MNach- weisungen, welche zur Vermittelung und Berichtigung der

in diejer Beziehung herrschenden abweichenden Meinungen wesentlich beizutragen schienen. Hiernach steht dic Zahl der An- gestellten zu dem Arbeitsbedürfniß der Anstalt in einem richti- gen Verhältniß, so daß die Beschränkung des dermaligen ‘Per- sonals und die dadurch zu bewirkende jährliche Ersparniß der

| Verwaltungs - Kosten im Betrage von 1800 fl. noch zur Zeit

nicht stattfinden kann. Einige finanzielle Zwischenfragen wur- den nur leicht berúhrt, da, wie der Prèsident bemerkte, dieseiben bei der Berathung über die definitiven Etats wiederkehren wür; den. Weiter beantragt der Ausschuß in seinem Bericht die Auf: stellung eines Voranschlags Über die in der neuen Finanz- periode zu veräáußernden Domainen. Der Nuben eines fol chen Voran}chlags ward nachgegeben, wohl aber stellte man in Abrede die Möglichkeit der Ausführung, indem aus den bisherigen Resultaten dieses Zweiges der Verwaitung durchaus kein zuverlässiger Schluß auf die noh in Aussicht sèe- henden und wirklich zu vollziehenden Domainen - Verkäufe nur mit einiger Wahrscheinlichkeit abgeleitet werden fônne. Am Schluß der Berathung sprach der Abgeordnete E. E. Hoffmann mit Lebhaftigkeit von der musterhaften Finanz- Verwaltung des Herrn Präsidenten und von den großen Verdiensten, welche sich derselbe um den neu hergestellten oder verbesserten Staatshaushalt erworben habe. Ein weiterer Gegenstand der Berathung war der von dem Abgeordneten Arnold gestellte Antrag, daß die Fam- mer die hohe Staatsregierung ersuchen wolle: 1) die aus den Nachbarstaaten in das Großherzogthum kommenden Handelsleute ganz nach denselben Norraen zu behandeln, welche die respectiven Regierungen dieser Staaten auf diesseitige dahin Handel treibende Unterthanen anzuwenden pflegen, und 2) die fremden Hausirer einer -\chärferen polizeilichen Beaufsichtigung zu unterwerfen. In Berúcksichrigung der auf dem vorigen Landtage wegen die- fes Gegenstandes gepflogenen Verhandlungen und der von der Staats-Regierung desfails in Aussicht geftellten Gesckesvorlagen, trägt der berihtende Aus\huß darauf an, die vorliegende No- tion auf sich beruhen zu lassen. Mehrere der an der Bera- thung Theil nehmenden Mitglieder waren nicht der Ansicht des Ausschusses; sie unterstüzten vielmehr den Antrag, wenigstens bedingungsweise insofern, als noch zur Zeit in den unterschiedli- chen Zollvereins- Staaten bei der wechjelseitigen Ausübung der Gewerbe durch Junlänver oder Ausländer auffallende Unaleich- heiten in der Besteuerung besehen, welche die zugesicherten Vortheile des gegenjeitigen freien Verkehrs mehr oder weniger beschränken.

Frankfurta. M., 21. Aug. Die hiesige Stadt-Bibliothek hat von dem jet in Mailand wohnenden hiesigen Banquier Hein- rih Mylius einiae sehr werthvolle Geschenke, bestehend in Jta- liänischen Manu'kripten, Büchern und Medaillen, erhalten.

Der Fürst Sußo, Königl. Griechischer Gesandter am Hofe Sr. Majestär des Kaisers von Rußland, is gestern aus Paris hier eingetroffen.

Ein wit Zustimmung der Landstände von Sachsen-Me i- ningen erlssenes Gese vom 3. Aug. hebt in dem Herzog- thume die Sreuerfreiheit der Ritter- und Freigüter im Herzog- thum Sachsen-Meiningen vom 1. April d. J. an auf, wogegen av die bisherigen anderweitigen Belastungen dieser Güter mit Beiträgen zur Staatskasse aufhören. Die neue Besteuerung dieser Grundbesibungen wird nah dem Maßstabe abgemessen, welche für andere Gegenstände von gleicher oder ähnlicher Be- schafsenheit in derselben oder in der benachbarten Flur gilt, wo- bei noch die auf Lehngütern ruhenden und den Ertrag hmä- lernden Lasten in Anrechnung kommen.

Sanne

Madrid, 9. August. Der General Llanos und der Oberst- Lieutenant Santa Maria sind wegen der Mordthaten am 17ten Juli verhaftet worden.

Es \cheint, daß der Kriegs-Minister 20,000 Mann von der städtischen Miliz mobilisiren und diese Truppengattung Úberhaupt vermehren werde. Man fügt hinzu, der Minister werde alle alte constitutionnelle Offiziere in die Reihen der Armee zurück- treten lassen.

In Uebereinstimmung mit der Regierung soll in der Kam- mer der Prokuradoren ein Vorschlag gemacht werden, Alles an- zuerkennen , was von 1820—1823 in bürgerlichen sowohl als in Militair-Sachen geschehen ist.

Dec Herzog von Veraguas is zum Secretair der Kammer der Prokuradoren ernannt worden.

oDer Oberst en Chef J. Escario hat unterm 4. August zu Saragossa bekannt gemacht, daß der Ueberrest der Cataloni- hen Faction des Cabrera, die sich der des Carnicer angeschlossen hatte, umzingelt ist und durch den Obersten Nogueras, an der Spike von 500 Mann, durch den Commandeur des 3ten Ba- taillons von Majorca mit 500 anderen Soldaten und durch den Obersten Montero verfolgt wird. Die beiden besagten Guerillas,

welche die Nacht vorher; zu Fortanete zugebracht hatten, bestehen

E E ia

: und der Gunst des Hofes lag.

I D E E C N Er I

us 40 bis 50 Jnsurgenten Aragoniens und aus 400 Jndivi|

duen der Landschaft Tortosa.

Die Sencinelle des Pyrenées meldet aus Bilbay

oin 10. August: „Die Französischen und Englischen Krieg, ‘chie kreuzen mit großer Wachjamkeit an unserer Küste. May versichert hier mit Bestimmtheit, daß die Jusurgenten eine Lay, duna in Biscaya beabsichtigen , und daß zwei große Dampfbi und drei kleinere Fahrzeuge, sämmtlich unter Englischer Flagg und mit Waffen ailer Art, Kleidungsstücken und Militair-Cffet, ten beladen, zu dieser Expedition gehôren, an der mehrere dy bekannteiten Karlisten- Chefs Theil nehmen. Sie muß inde bei der unermúdiichen Wachsamkeit der kreuzenden Schisse, mij, lingen. i / es Geschwaders officiell angezeigt war, versammelte er die Yy, fehlzhaber der in dicjem Hafen anwesenden Englischen und Fry, dischen Schisse und forderte sie auf, nach Lequeitio abzugehy, wo die Karlisten landen wollen. Der Englische Befehlshohe verweigerte dies, weil er keinen Befehl habe, scinen Posten y verlassen, aber der Französische Commandeur zeigte ich beri dazu und segelte, zur großen Freude der Bewohner von Bilby am 5ten nach dem Hafen von Lequeitio ab.‘

Dove aal

Der Courier enthält folgendes Privatschreiben aus Liss, bon vom 8. August: „Gestern um Mittag vertündigte der Dy ner der Kanonen von der Festung und von den fremden uy Porcugiesishen Kriegsschissen die Rüeklehr des Dampfboots „Royal Tar‘/ mit Dom Pedro und seiner Familie. Dom Pedy beschenkte beim Landen die Frau des Oekonomen auf dem Dani boote mit einem Goldstúcke und stattete ihr seinen Dank ab fh; die Sorgfalt, welche sie auf der Hin- und Herreise für die Yy

quemlichkeit der Kaiserin und Königin gehabt habe, und da ¿f cine offenbare Vershwendung gewesen seyn würde, ciner 0 gro

müthigen Belohnung noch etivas hinzuzufügen, so begnügten sh

die Damen, in sehr schmeichelhaften Ausdrücken ihre Zufriedn heit mit der erfahrenen Behandlung auszudrücken. Beim Landen 1} Porto begaben sich die Königlichen Reisenden, ehe sie wei |ff gingen, zuerst in ein zu ihrer Aufnahme am Wasser aufgeshF

genes Zelt, worin der Kaiser, nachdem ihm die Schlüssel du Stadt überliefert waren, die ihm vorgelegte Constitution m einmal hat unterzeichnen müssen, ehe ihm gestattet wurde, di: Stadt zu betreten. Jch gebe dies als ein bloßes Gerücht, wil hes hier von Vielen geglaubt wird.

nan schließt, daß die Nachrichten aus Spanien den Juters der hiesigen Regierung ungünstig sind. 21 sten Regiments, welches am 30. Juli von Viseu nah Brz marschirte, wurde, als es während der Nacht Halt gemacht ui die Gewehre zusammengestellt. hatte, in der Dunkelheit plôbló von einer großen Anzahl Guerillas angegriffen, die, nd dem sie einmal ißre Gewehre abgefeuert und zwei fj! ziere und neun Mann getödtet, so wie mehrere w

wundet hatten, sogleih flohen und, ohne einen Mann verl

zu haben, entkamen. Jch hörte dies von cinem Lieutenant di

ses Regiments, der auf Urlaub zurüfblieb, als sein Regi}

vor etwa sechs Wochen nach Viseu marschirte. Es is nicht gi jo bestimmt, wie man es seit einem Monat angenommen, daß d

inister die Maioritáät in der Deputirten - Kammer haben wr den.

Theil unabhängig seyn.

geht hier allgemein das Gerúcht, daß Dom Miguel sich mit Du Carlos in Spanien vereinigt habe.“

Lisfabon, 29. Juli. Was man bis jeßt von deu Gange der Wahl - Operationen übersehen kann, läßt bereits tif nen Zweifel mehr übrig, daß die Regierung oder vielmehr di Partei, welcher Dom Pedro sein Vertrauen vorzugsweise cent,

eine durchaus überwiegende Mehrheit in der Deputirten

mer zählen wird. Jene Partei ist eigentlich die der im Jahre 19)

a::fgelôdsten Cortes, in welcher fast alle jeßige Minijter be}

eine Rolle spielten; sie hat die Masse der Bevölkerung der q ßeren Siädte für sich, die wesentli zu dem Erfolge Dom

dro’s, so weit selbiger das Werk der Portugiesen war , beit,

und den Kern seiner Anhänger bildet. Viele wundern sich wi

darúber, daß der H:rzog von Palmella, oder vielmehr die F tion der Fidalguia, als deren Haupt er betrachter werden fun

fast gar feinen seiner Anhänger gewähit sicht. Es kann V aber wohl nicht überraschen, wenn man erwägt, daß die eig liche Kraft des Herzogs nets fúr thn, diejenige der Fidaiguia aber nur in dem Vertr}

durcb ihre Besißungen, wie der Englische hohe Adel, besoj * tere nicht einmal zur Zeit ihres vollen Einflusses,

sie vorzugsweise von den Kommenden (auf Lebenszeit liehenen Domainen) lebte, die der Hof ihr zu iht standesmäÿßigen Unterhalte verlieh. Diese Verleihung F

nun abgeschasst worden, und die Kommenden- Einkúnfte, F

meistens aus Zehnten bestanden, sind sogar größtentheils Wf die Aufhebung der leßteren verschwunden.

die sie so sehr verlezte. Dazu fon

weniger einer Klasse, : : | die der Land-Adel von jeher gege.

nun noch die Eifersucht, Fidalgos nährte. dalgos auf die Wahlen konnte daher i sobald sie, wie es jeßt der Fall ist, bis auf einen gewissen Pl * mit dem Hofe s{hmollten. Der Herzog von ‘Palmella abet, V 4 geachtet aller der Dienste, die er der jezt herrschenden M E leistete, genießc einer sehr beschränkten Popularität bei ders} wovon die Gründe anzugeben, hier zu weit führen würde. \

namhafte Opposition in der Deputirten-Kammer würde die

mit dem Vertrauen Dom Pedro’'s bekleidete Partei nur

u. fürchten haben, wenn die zahlreichen Elemente der n

Dom Miguel's ihr bei den Wahlen den Sieg streitig zu m9 1 suchten. Natürlich konnte diese Partei dies noch nicht in gegenwärtigen Augenblicke, unmittelbar nah ihrem Falle, d wo sie noch unter dem Gewichte einer frischen Reactiol M versuchen. Diese Reaction war bisher, wenigstens die V: 1 Excesse abgerechnet, nicht blutig, auch war die Zahl der Eingetert bis jegt nicht übermäßig ; aber sie zeigt sich unerbittlich einen U der nur einigermaßen der Anhänglichkeit an die gefallene “j gierung verdächtig ist, jede besoldete Stelle zu entzichen, d N gend von der Regierung abhängt. Ein Beispiel wird zut “h

fräfcigung des Gesagten genügen. Ein Dekret Dom par am löten d. M. erlassen, entseßt, wegen ihrer politischen r! säge, ihrer Lehrstühle an der Universität Coimbra nam M

Soba!d dem Gouverneur der Provinz die Abreise di,

Unsere Zeitungen {chu: F gen fast ganz über das Unternehmen des Don Carlos, woruff

Eine Abthetlung d

Unter den erwählten Mitgliedern sind nicht weniger (f 47, die entschieden opponiren, und von den úbrigen wird Die Post von Viscu is, wahrscheinli} von derselben Guerilla, welche die Abtheilung des 21sen Regf es nur eines Winkes des Sultan: 15 E S K : C F Zultans, um de 1 Satt ments angriff, béragubt und der Postillon erschlazen worden. C E den mächtigen Satrapen

in der Vorliebe des Englischen j Bedeutenden lokalen Ein}

indem I Patrimonial - Vermögen verhältnißmäßig nur gering wak, 1A

Die jeßt herrsdw J artei ist sich sehr wohl der tiefen Wunden, welche se auf df E

Weise der Fidalguía schlug, bewußt, und mißtraut mehr 4 des Kongresses hielt, hat aufhören mússen. Der Stadtrath von

Der Einfluß der der Königin ergebenen F F nur ußerst gering

zehn Professoren der Theologie, acht des fanonishen Rechts, dreizehn der Jurisprudenz, aht der Medizin, drei der Mathe- matik und fünf der Philosophie. Das heißt doch fast absicht- li die politische Parteiung im Portugiesischen Volke dauernd Y machen wollen! Unter den neuesten Verordnungen in Betreff der geistlichen Angelegenheiten ist diejenige zu bemerken, welche die Zweifel, die sich darüber erhoben hatten, ob die Klöster und andere Etablissements der geistlichen Militair - Orden unter den im allgemeinen aufgehobenen Kldiern mit inbegriffen seyen, be- jahend entscheidet. Dagegen enthält die offizielle Regietungs- Zeitung verschiedene an Nonnen- Klöster, wegen der loyalen und \iberalen Gesinnungen ihrer Bewohnerinnen, erlassene Belo- hungen. Doch dürfte die den Nonnen - Klöstern ertheilte Pro- P tection ganz anderen Motiven als einer Rücksichtsnaßme auf Rom zuzußchreiben seyn, indein man den von dorther abwechselnd von indireft zugehenden Ermahnungen und Drohungen, die zum Tho] ihren Weg sogar in fremde Zeitungen gefunden haben, offenbar gleich wenig Gehör zu schenken scheint. Den Pfarrern, die wo möglich zu gewinnen und dem Einflusse der Ordens- Geistlichkeit enrgegenzuscßzen, die Politik der hiesigen Regierung ist, hat selbige, durch einen bekanntgemachten Erlaß an die Be- hôrden der Provinz Minho, eine baldige Regulirung ihres Ein- fommens und eine reichliche Entschädigung fúr den ihnen aus der Unterdrúüung der Zehnten erwachsenen Verlust versprochen. S Uv fei.

Konstantinopel, 29. Juli. Im Moniteur Ottoman vom 12en d. M. liest man: „Jn Folge der Ereignisse, welche bei der Aufhebung des Janitscharen - Corps stattfanden, waren mehrere von den Schuldigen , ihrer schweren Verbrechen wegen, Ÿ dazu verurtheilt worden, auf eine gewisse Anzahl von Jahren oder auf Zeitlebens in dem Bagno eingekerkert zu werden. Der Sultan, der die glüliche Epoche der Vermählung der Prinze\- fin Saliheh, seiner ältesten Tochter, durh eine Handlung der Gnade bezeihnen wolite, geruhte, alle diese Unglücklichen ohne usnahme vollständig zu begnadigen. Jn Gemäßheit eines in dieser Hinsicht erlassenen Großherrlichen Befehls sind ste alle in Freiheit geseßt worden.“

KonLantinopel, 4. Augus. (Allg. Ztg.) Die Ruhe von Samos is hergestellt; die Jnsel erkennt die Oberherrschaft des Sultans in ihrer ganzen Ausdehnung an, und hat sich ver- pflichtet, der ‘Pforte Garantieen der Treue zu geben; diese An- gelegenheit, die Übrigens nie von Wichtigkeit war, ist also ge- regelt. Anders verhält es sich mit Syrien, dort herrscht große Verwirrung, und es is nicht aözusehen, wohin der Aufstand | gegen Jbrahim führen kann. Wäre dem Gerüchte zu trauen,

(o hâtten die insurgirten Syrier schon bedeutende Vortheile über

die Araber erfochten, ja Jbrahim selbst wäre in ihre Hände ge-

fallen. Beides is unwahrscheinlich, denn die ‘Pforte heobachtet

bis heute das tiefste Schweigen über die Vorfälle in Syrien, sie würde sich aber gewiß beeile haben, es zuz Oeffentlichkeicr zu brin- gen, wenn die Araber große Nachtheile erl:tten hätten. Inzwischen wird Jbrahim Mühe haben, die Provinz wieder zu unterjochen, und gelingt ihm dies nicht, so könnre der Rückzug nach Aegyp- Î ten unvermeidlich werden. Ibrahim hat jest Gelegenheit, sein j viel gepriesenes Feldherrntalent zu bewähren, denn seine frühe- N ren Siege verdankte er fast durchgehends dem Golde und der | Verrätherei. Jn einigen Tagen wird man erfahren, wie es in Ï Syrien steht. Bestätigen sich die oben angeführten Gerüchte, } so dürste nicht nur Syrien für Mehmed Ali verloren seyn, fon- dern auch sein Kopf auf dem Spirle stehen, denn dann bedarf

zu Boden zu werfen. Man darf also wohl vorauéseßen, daß Mehmed Alles aufgeboten haben wird, um mit einer imposan- ten Macht auf dem Kriegstzeater zu erscheinen. Man weiß hier, daß er große Rüstungen macht, und daß er 8000 Mann Kerntruppen Ibrahim zuführen will.

Aegypten

Von Alexandrien ist in Triest die Nachricht eingegan- gen, daß in Ober- Aegypten ein ernstlicher Aufiand ausgebrochen ey, der die Abreise Mehmed Ali's in jen: Gegend nöthig ge- macht habe. Die Briefe, welce diese Nachricht geben, figen hinzu, die Lage des Vice-Kdni,s erscheine als äußerjè kritisch; er sey nach Alexandrien aetommen, um die Bewassnung und Ausrüstung der Kriegs\chisse zu betreiben, welche er nach Syrien bestimmte, und er habe vermuthlich die Absicht gehabt, sich in eigener Person nach dieser Provinz zu begeben *). IFekzt aber verde er durch den Aufstand in Äegypten selbst gehindert, die Expedition nach Syrien mit solcher Beschleunigung abgehen zu lassen, als es die Lage seines chohnes erfordere. Jn Alexan- drien soll auch große Gährung herrschen, und man fürchtete einen Ausbruch, sobald die regelmäßigen Truppen anderwärts verwendet werden sollten.

E E

Meéeptklo.

Be C S U M eno De n bier ene Conducta von Mexiko an, welche die Nachricht micbrachte, daß General Santana zur Herstellung seiner Gesundheit nach Tucu- vaya gegangen war. Die Stadt Puebla, welche vos den Trupy- pen Santana’'s eingeschlossen isr, hält sich noch, man erwartet aber nâchitens ihre Ucberzabe. Die Klöster des Distrikts Me- rio haben der Regierung ein Darlehen von 40,00) Dollars zu 6 pCt. angeboten. Der „„Fenix“/, ein Blatt, welches die Parcei

Hera-Cruz erklärte am 20 Juni die gegen die Kirche gerichteten Veschlüsse des Kongresses für verfassunaswidria null und nich- n „Îl Folge dessen wurden um 10 Uhr Abends von dem er- en Geistlichen und dem Departements - Sectetair, denen eine große Volksmenge auf dein Fuße folgte, die, kraft eines Kon- reß - Dekrets, geschlossen gewesenen Kirchen und Kld- ler wieder gedöf\ner. Man glaubt, daß die zum 12ten Juni einberufenen Mitglieder des Kongresses sich nicht ver- jammelt haben werden, weil sie in den cinzelnen Staaten zer- streut sind. Ein Brief aus Mexiko vom 18. Juni fagt, daß besonders die durch den Kongreß verordnete Einziehung der GÜ- i des Herzogs von Monteleon allgemein gemißbilligt werde. Ma den Städten und Provinzen, die sich wider den Kongreß S haben, werden genannt: Acapulco, Costarica, Jalisco, Cte a und der ganze Süden. Die Generaie Moctezuma und ortazar aber stehen auf der anderen Seite. Nachrichten aus j uvatimala stellen diese Republik als noch immer in der größ: n Afipireung befindlich dar. Der General Morazan war E in Sonsonate erschienen und hatte den Oberbefehl über- L: Der Kongreß, der schon zum März einberufen war, hatte sich om 18. April noch nicht versammelt.

r

N 1g Ñ 3 E E ) Hiernach wäre also die von Französischen Blättern gegebene

Nachri Ii? ¿Co unv j V Mehmed Ali’s Abreise nach Syrien als unrichtig zu

961 F n 4a nd

Berlin, 25. August. Aus Stettin {reibt man unterm gestrigen Datum: „Ein allgemeiner Jubel hatte sich in unserer Stadr verbreitet, als am 22. Abends die frohe Kunde erscholl, daß Se. Majestät der König auf Allerßöchstihrer Reise nach Königsberg am folgenden Tage hier eintreffen und in Stettin übernachten wür- den. Als eine Verkündigung dieses Festtages wehten die sädti- schen Fahnen seit Anbruch des 23sten aus den Fenstern des Rathhauses und jedermann beeilte sich, nicht bloß die Häuser, sondern auch die Straßen, welche Se. Majestär bis zu Aller- hôchstihrem Absteigequartier auf dem Landhause muthmaßlich be- rühren konnten, so viel es die Kürze der Zeit gestattete, mit Blumengewinden, Kränzen und grünem Laubwerk zu shmücken. Etwa um 52 Uhr trafen Se. Königl. Majestät unter dem Ju- belrufe der in unzähliger Menge vor den Thoren und in der Stadt versammelten Einwohner im erwünschtesten Wohlseyn hier ein und wurden im Landhause von Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Elisabeth, von den vornehmsten Mili- tair - und Civil - Behörden, den ersen Geistlihen und unserm Ober-Bürgermeister empfangen, geruhten auch, Sich dem vor dem Landhause versammelten Volke mehrmals zu zeigen und dessen freudigen Zuruf aufs huldreichste zu er- wiedern. Nachdem Se. Majestät die Repräsentanten der Be- hôrden und der Stadt mit den gnädigsten Aeußerungen entlassen hatten, erwiederten Allerhöchstdieselben den Besuch der Frau Prin- zessin Elisabeth Königl. Hoheit auf deren Landhause vor der Stadt. Inzwischen, etwa eine Stunde nach der Ankunft Sr. Meajestát, traf auch Jhre Durchlaucht die Frau Fürstin von Liegniß und bald darauf Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen hier ein, die das Volk, bei seiner Liebe zu Allem, was dem hoch- gefeierten Landesvater theuer ist und dem Königl. Hause ange- hôrt, ebenfalls mit Jubelruf begrüßte. Jhre Durchlaucht stie- gen ebenfalls im Landhause, Se. K. H. der Prinz Karl aber bei dem Ober-Landesgerichts-Vice: Präsidenten Hrn. Schulß ab. Nach der Rückkehr Sr. Maj. von dem obigen Gegenbesuche, beeilten sich nach einander auch Jhre Durchlaucht die Frau Fürstin von Liegniß und Se. K. H. der Prinz Karl, der Frau Prinzessin Elijabeth Königl. Hoheit einen Besuch abzustatten. Wenn gleich Seitens Sr. Maj. alle Empfangsfeierlic;keiten abgelehnt worden waren, so konnten die Einwohner es sich doch nicht versagen, ihre Freude Úber die Ankunft des gelichten Landesvaters in ihren Mauern durch eine allgemeine, bis in die entlegensten Theile der Stadr und deren Vorstädte verbreitete Jllumination auszudrücken, welche, belebt durch die in den Straßen wogende ‘Nenge, bis spät in die Nacht dauerte und diese zum lichten Tage crheilte. Heute (24sten) früh 71 Uhr bestiegen Se. Königl. Majestät, bis zum Landungs- plaßze von den Militair -, Civil - und städtischen Behörden beglei- tet, sammt Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Karl und Jhrer Durchlaucht der Frau Fürstin v. Liegnitz das Kaiserl. Russische Dampfschiff „„Jschora‘/, und wurden daselbst von dem Kaiserl. Russischen Vice-Admiral, Fürsten Mentschikof, und der in ‘Parade aufgestellten Besaßung empfangen, mit denen Se. Majestät Sich gnädigst zu unterhalten, auch den Jhnen unter Ausfziehen der Preußischen Flagge überreichten Schiffs - Rapport und somit den Oberbefehl des Schiffs zu übernehmen geruhten. Wenige Minuten darauf entrúckte die Kraft der ihren Umschwung be- ginnenden Räder unter Hurrahruf und Kanonendonner von den festlich flaggenden Schiffen, so wie aus den im Logen-Garten aufgestellten Geschüßen, unsern Augen den hochverehrten Monars hen, der, mitten auf dem Schisse stehend, durch freundliches Kopfneigen den Gruß der Liebe seines treuen Volkes erwiederte. Möge ein gütiges Geschick Jhn glúcklih zum Ziele Seiner Reise geleiten !‘“

Aus Stargard geht uns nachstehende gefällige Mit- theilung vom 23sten d. M. zu: „„Jn unserer Stadt wird es durch die mannigfachen Anstalten, die zu der Zusammenziehung des en Armee-Corps in und bei derselben getroffen werden, mit jedem Tage lebhafter. Auf den Höhen vor dem Kyriber Thor, zwischen der Jhna und der Berliner Landstraße, ist ein Zeltlager für 19 Bataillone Jufanterie aufgeschlagen , welches bereits am 20îten Nachmittags von dem l14ten Linien-Regiment

und am 2lsten Vormittags von dem 2ten Linien -Regiment bes |

zogen worden is. Selbigen Tages rückte auch das Ire Linien- Regiment (genannt Kolberzsches) zum Cantonnement in die hie- sige Stadt ein, wo es vis zum 1. September verblciben und alsdann mit dem 21{sten Linien-Regiment, welches sich schon seit dem 31. Juli hier befind:t, das 2e und 14te Regiment im La- ger abldsen wird. Am 21jken ist auch die 2te Jäger-Abtheilung aus Greifswald hier einaetroffen. Morgen werden das Stettiner und das Kontter Garde-Landwehr-Bataillon in die hiesige Stadt und am 25\ten noch 13 Bataillone Landwehr, nämlich das 2te, 9te, láte und 21iste Regiinen:, und ein Bataiilon des 1sten kom- binirten Reserve- Landwehr - Regiments, in das Lager einrücken ; die beiden Kavallerie - Brigaden des Armee-Corps aber (die 3te und die áte), so wie die Landwehr: Kavallerie, zusammen 28 Es- cadrons, nebst drei reitenden und sechs Fupß-Batterieen werden ißre Cantonnements in den umliegenden Dörfern beziehen. Zur Befriedigung der Bedürfnisse und des Luxus hat sich bereits ein großer, zum Theil recht eleganter Markt im Lager gebildet,

und aus mehr als 2009 Buden und Zelten werden Cufrischungen ;

ailer Art der theils diensibeflissenen, theils schaulustigen Menge, die sich besonders gegen bend dort versammelt, dargeboten. Morgen Abend wird Se. Köniol. Hoheit der Kronprinz hier erwartet, um seine Functionen als kommandirender General des 2ten Armee- Corps zu Übernehmen, und zum öten f. M. steht uns das Glück bevor, Se. Majestäcr den König und mehrere erlauchte Mitglieder des Königl. Hauses in unsern Mauern

Vermischte Nachrichten.

Ueber die neueste Besteigung des Montblanc. (Aus der Alg. Ztg.)

Eine neue Bestcigung des Montblanc, welche am 18. v. M. stattgefunden, hat durchaus zu feinen neuen Resultaten geführt; nur waren ihre Unternehmer , die Herren Chenal und Viallet, bei- des Savoyer, gegen das Ende der Aufsicigung weniger vom Wetter und der Beschaffenheit des Terrains, auf dem sie wandelten, begún- stigt, als die meisten ihrer Vorgänger in den seit 1786 (zuerst von Dr. Paccard aus Chamouni und seinem Guide Facques Balmat) unternommenen achtzehn Besteigungen. Von ihnen hat der Eng- länder, Capitain Markham Sherwill , 1827 die umständlichste und geistreichste Beschreibung gegeben, die damals größtentheils ins Mor- genblatt (die Alpen und Gletscher von Faucigny) übergegangen ist, und auf die wir auch jeßt wieder verweisen. Chenal und Viallet, die sechs Guides bei sich hatten, fanden jeßt, daß die Eisschlünde durch die fortdauernde Hiße breiter geworden waren - als frü- her, manche bis zu 150/ und von furchtbarer Tiefe. Um sie zu vermeiden - und doch weiter zu kommen , muftten häufîg .Um- wege gemacht , und Eismauern im Winkel von 30 bis 40! €r- flimmt werden, wo den Reisenden cin einziger falscher Tritt

-_—

Pes

mer Ee

oder selbs eine bloße Anwattdeluttg vot Schwindel in den Ab- rund siürzen würde. Deshalb rourden ihnen Strie um den eib gebunden, deren äußerstes Ende die hon auf eine neue sichere Eishdhe gelangten Guides hielten, und sie daran nach si zogen. Auf der Höhe von 1400 Toifen bis 9000/ giebt es fein lebendes Wesen mehr, und selbs der Adler fliegt da nicht mehr, wohl aver manchmal ein aus der Ticfe verirrter Schmetterling; die Ätmosyhäre wird immer dünner, und das Leben scheint Einem nur noch eine peinliche und \{chmerzliche Las; der Körper ist niedergedrückt, er- \{lafft, erschbpst und aufgereizt zugleich; auf ihn drückt besonders cine fast unwiderstehliche Schlafsucht, die ales Denten und & üßlen abspannt, und damit auch den Sinn \úe die jeden Augenblick dr0- henden Gefahren. Es if, als müsse man sich erbreci ¿n oder ohn- mächtig werden und doch fühlt man die größte Abneigung gegen alle Speise: jeden Augenblick meint man, würden die Banden zer- rissen, die den Menschen ans Leben kuüpfen. Und doch muß ‘die von der Hiße der Bewegung und Ansirengung g! Brust von Zeit zu Zeit durch einige frische und leichte Getränks- ühlt wer- den: der Wein aber reizt die schwachen Drgane schon r; auch erträgt der Magen kaum einige Nosinen mit Schnee gegessen. Fn- dessen schlagen die Pulsadern fürchterlih bis zu 115 Schlägen in der Minute. Die Sinue hingegen werden feiner, besonders das Ge- sicht und der Geruch. Die Neigung zum Schlaf ifi aber ganz ver-= schieden voir der gewdhnliczen Schläfrigkeit in der Ebene, denn sic wird nicht von Müdigkeit begleitet. Zwar muß man immer nach funfzehn bis zwanzig Sclritten agusruhen , aber der Körper is doch nicht müde, sondern leicht; fast isi’, als wenn er aufgehoben würde, und als ob die Füße die Erde nicht berührten, sondern sie eine dinne Luftschichte von dem Schneeboden trennte, auf dem sie wandeln. Wegen dieser Körperleichtigkeit hat matt beim Herabsteigen, selb an ficilen Stellen, gar keine Mühe und Anstreitgung. Auf dem ziveiten Plateau, das hôher liegt, als dex Pik von Tenertfffa, wolite man mit einer abgefeuerten Pistole die Jntensität des Tones prüfen; die Pistole war zu diesem Zwecke sehr fesi geladen worden, Und es herrschte auf dieser Hdhe eine gänzliche, man könnte sagen, bcang- stigende Stille. Dessenungeachtet war die Detonation nux schr ge- ring wegen der Lujdünne und der ebenen Oberfläche des Schnees. Auf dem Montblane selvst würde diese Erscheinung noch mevrtliicher gewesen seyn, aber bei dem furchtbaren Sturme, der die Reisenden auf dem Gipfel ergriff und jeden Augenblick in die Tiefe zu schicu- dern drohte, war an keine Versuche zu denken: auch waren ste in den wenigen Minuten ihres Aufenthalts fast immer von dicken Wol- ken umzogen. Je höher man dem Gipfel kommt, je dunkler wird der Himmel , ja jas|st Schwarz tritt an die Stelle des Hellölau; dié inneren Wände der Eisschlünde verlieren ihr schönes Saphirblau und gehen auch in Schwarz Úber, dies war besonders an einem der tiefsten zu bemerken, die sonderbar genug von det Guides Poulins oder Mühlen genannt werden. Bet der ausnehmenden DUnne der Luft drängt das Blut nach der Oberfläche der Haut, was mit dem #0 lâä- stigen und den Augen so schmerzlichen Zurükpralien der Sonnenstraß- len vom Schnee die Gesichter ganz verbrennt und zum Aufspringen bringt. Dabei starren die Extremitäten oft von empfindlicher Kälte, besonders bei bdsem Wetter und Wind. Nebel und Wolken, die unsere Reisenden fast immer auf der Calotte einhüllten, entzogen ihnen auch den Anblick von mehr denn 350 Gletschern, einen wahk- haft feenartigen Anblick; wenn es heiter ist, so zeigt sich die ganze Gletscherkette der Schweizer Alpen bis in Tyrol hinein. Nur für einen flüchtigen Augenbli theilten sich die dien, schweren Wol- ken, und da gewahrte man das herrliche Thal von Courmayeurx und einige umliegende Gletscher. Alle Höhen, die im Chaniouni- Thal so ungeheuer scheinen, waren nun niedergedrückt und bükten sich vor ihrem Herrn und Meister. Chamouni selbs erschien nur noch als dunkler Punkt, und die Arve wie ein Silberfaden. Auf dem Giyfel fand man häufige Spuren von Bliß auf Felsftücken , die dadurch auf ihrer Oberfläche wie verglasi waren, was die Natur- forscher Amphiboliten heißen. Während am 18. Nuli auf dem Montblanc, an seinen Seiten „in Chamouni und den umliegenden Thâälern furchtbare Wetter mit orkanartigen Stürmen, Regengüssen, Hagel und Wasserhosen wütheten, war auf dem nahen Großen St. Bernhard das schönste Wetter, desgleichen im Becken der Rhone

und des Genfer Sees.

Meteorologische Beobachtung. 1834, | Morgens | Nachmitt. | Abends Rach einmaliger

0 Ala C U 2e: 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. . (335,7 o''’Par.|334, 4 6" Par. 333,2 s "Par. [Quellwärme 9,2 ® R. Luftwärme | 15,1 ®° M. | 21/5 o N. 15,8 °R. iFluîwärme 18,1 ® R. TDhauyunkt | 12,6 ® R. 12, 2 ®*N. 12,5 ® R. ÉBodenwärme 15,8 ® R. Dunfisättg.| 78 vCt. | 83 pCt. 50 yCt. sfusdünft 0,187 Rh- Wetter... heiter. | heiter. |Wetterleuchten Niederschlag 6. Wind... SO. | SSO. | SSO. ¡Nachts darauf etwas Wolkenzug | | SSO. | “_— j Regen.

—————————- e ————————— _ S E T t D E S i

Auswärtige: BOrsaen

Ámsterdam, 20. August. - Nieder. wirkl, Schuld Dlys 2 da. 978. Ausg. Schuld —. Kanz - Bill. 215 456 Amort. 895, 340 711 KHKuas. (Ÿ. 1831) 967 Preuss. Prämien - Scheine 104i. dv. 45 Anl. 977 HVesterr. 974 52 Span. 437. 37 295.

Antwerpen, 19. August. __ Span. 5g 442. 35 29. ZinsI. 105. Cortes 3314. Neap. 874. Bras. 774. Met. 100.

ilamburg, 23. August.

U - L Belg I 5-

Vesterr. 57 Metail. 985. 45 do. —. Bank - Actien 1231. Russ.

Engl. 1002, ituss. Heoli. 945, Met. in Hamb. Cert. 954. FPreuss, e. s , 2 1 Pf © .. - 1 v r

Präm.-Scheine 1124. iolu, 1304. Dän. 71. Moll. 58 95. 255 497

Span. 35 25. 45 2

Vier, 20. August. 52 Met. 985. 48 88x. Bank - Áctien 1236. 1834 5512

Neue Anleihe y,

Berliner Börse, Den 25. August 1834.

Amtl, Fonde- und Gelä-Cours-Zettel. (FPreufs. Cour.)

2K S O R L D Sf F Sils Mi S FEPTEE du D Ri S D E E A IIE B R Ag) A I” 4 L I ER 4 [247i F |Geid. i [2 j ¡432 E ‘Geld. wia A TERUOZIR G i Gr, - Schuld - X8ch. | 2 | 997 ( 99 Giroishz. Los. do.| À ¡1025 1021 Pr. Bugl Aut 18S 0 | 7 Östor, fandbr, | A [U | i’r. Engl. Aul. 22. 5 | | fPomm. do. | X 11062 | Pr. Engl. Obl. 39.| 4 | 98 | 935 fKur- u. Neum. do.| 2 [L z2 - Präm. Sch.d.»eeh.|— | 077 | 574 PSchilesische do,| À O! Kürm. Obl m.1,C| 4 | 99 | L Rkat.C.d.K.- u.N.|—| 72 | Neum.Ini Sch. do.! 4 | 98Ï | Z.- Sch. d.K.-u.N.i— | 72 f Berl. Stadt - Obl. j 4 | 995 | 994 —— | | Königsb. do. | 4 | 984 | Holl. vollw. Duk.|— | 174 I Elbing. do. | AL' 985 | _— Neue do —| 182 | 18 Danz. do. in Th.i | 377 58 Friedrichsd’or . .; A 132 | 134 Westpr. Pfandbr.) 4 1014 | Disconto. | | 3 H

Königliwe SPW&U}BPtere. Dienstag, 26. August. Im Opernhause: Othello, der Mohr von Venedig, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Rossini. (Dlle. Luber, Sängerin des ständischen Theaters zu Prag: Des- demona, als erste Gastrolle.) Mittwoch, 27. August. Im Schauspielhause: Die Wittwe und ihr Mann, Lustspiel in 1 Akr, von L. Angely. Hierauf: Capricciosa, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum.

G SRE U D S EEGS L H aue

L,

E S

r T M Bi N E

Ap 0 R