1834 / 239 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ductio der auswärtigen Staats-Schulden bicr bekannt wurde, att- fangs einen Fall von beinahe 10 pCt. in den 5proc. Perpetuellen und 6 à 7 pCt. in den 3proc. erlitten habeä, später aber auf Ge- rüchte, daß die Cortes jene den Kredit Spanien3 verleßende Vor- schläge wol nicht genehmigen würden, wieder um einige pio Cent bdher gigen, so daß dproc. Perpetuelle gestern 44 pCt. und 3proc. 2? pCt. galten; Cortes Obligationen wechselten nur wenkg im Cotrje, well die erwähnten Vorschläge für selbige, wegen ihres medrigen Preisfiandes nicht nachtheilig wirken konnten. Die übrt- gen Stra t Papiere haben außer den Holländischen, welche während einige? Laze etwas flauer waren, nicht erheblich im Preise gewech- seit, auch sind keine bedeutende Geschäfte darin gemacht worden. Gestern gingen von London niedrigere Course von Holländischen Effeften ein und waren die Notirungen aus Antwerpen von Spani- schen Fonds ebenfalls niedriger; dentrocch waren diese Staats-Papiere merflich angenchmer; Coupons von Cortes-Obligationen und Spani- sche ausgesielite Schuldscheine wurden besonders gesucht. Bei eis nen hiesgen Banguierhuuse (de Lepel u. Labouchére) isi eine An- leiße zu Gunsten des Don Carlos von 125 Millionen Franken zu 5 vCt. gestern erdsfitet, bei welcher 75 in Perpetuelle Obiigatio- nen eingezahlt werden kann: es ist'an hiesiger Börse in dieser Ans leihe noch nichts gemacht worden und bleibt es nov ungewiß, wie dieselbe hier aufgenommen werden wird. Die seit längerer Zeit schon vorherrschende flane Stimmung am Getraide-Marft hielt auch geüern noch a1: von Weizen wurde dies durch einige Zufuhren von rother und bunter Waare befördert und nur vorzüelich schöner Pel- nischer Weizen fonnte den leßten Cours erreichen. Roggen hat

man etwas billiger abgelassen, welches einigen Umsaß herbeiführte. ;

Von Hafer war wenig am Markte, was bet kleinem Handel die Preise erhielt. Es wurde bezahlt für 127pfünd. weißbunten Polni- schen Weizen 229.225 Fl.; 126 vfünd. dito 215 auch 224 Fl. nah Güte; für 12Wpfünd. alien Preußischen Roggen 146 Fl.; 121pjúnd. Preußisch Pommerschen dito 128 Fl.; 124pfünd. Rheinischen Roggen 136 Fl.; für 105pfünd. neue Friesische Winter=- Gerste 97 Fl. ; für 91 pfünd. \chdnen feinen Hafer 100 Fl.; für 79pfünd. Futterhafer

72 Fl. Belgien.

Brüssel, 23. August. Der Moniteur enthält ein Ver- zeichniß von Personen, welche, seit dem Jahre 1814 in Belgien

wohnhaft, in Gemäßhrit des Arrikel 433 der Constitution, ihren j

Wunsch zu erkennen gegeben haben, als geborne Belgier betrach- tet zu werden. Es sind im Ganzen 83, unter denen sich auch Herr Osy, früherer Deputirter und Banquier von Antwerpen, geborcn im Jahre 1792 zu Rotterdam, befindet.

Die Regierung hat Unterhandlungen mit Herrn Cockerill, wegen Ankaufes seiner großen Fabriken - Etablissements in Se- raing angeknüpft.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 22. Aug. Der gestrige Tag, der zugleich der Jahrestag der Wahl des Königs, der Krônung der Königin und der Namenstag der Kronprinzessin war, wurde im Drottinghol- mer Schloß durch cin Diner gefeiert, welches der Kronprinz gab, der vorgestern von seiner See - Expedition zurückgekehrt ist, und dos vom Könige und der Königin mit ihrer Gegenwart beehrt wurde, Oeffentliche Festlichkeiten waren nicht angeordnet, aber an mehreren Orten wurde dieser allen Schweden so theure Tag durch Privat-Belustigungen gefeiert. |

Der König hat 500 Flaschen Wein zur Vertheilung unter die zur armen Klasse geh drigen Kranken der Hauptstadt hergege- ben, und die Königin bestimmte gestern eine beträchtliche Geld- umme zu eben diejem Zweck. :

Aux Königl. Befchi sind in sehr kurzer Zeit mehrere Eta- b'issements für den Fai!, daz die Cholera auch in der Hauptstadt ausbrechen jollte, errihtet worden, Die neuen Gesundheits-Co- mte Ind in ihren Bemühungen sehr thätig.

Die aus den Provinzen eingehenden Berichte über die Aerndte ; lauten dahin, da dieselbe für den Bedarf der Einwohner voll- ?

kommen ausreichen werde. i :

Christiania, 18. August. Das hiesige Marine-Departe- ment hat unter heucrgem Datum eine Bekanntmachung erlassen, der zufolge die von pestartigen Krankheiten heimgesucchten oder dersclben verdächtigen Länder und Städte folgendermaßen klassi- ficirt werden. Angesteckte. A. Von der Cholera: 1) London nebst den übrigen Städten und Häfen an der Themse. 2) Go- thenburg. 3) Lissabon. 4) Gibraitar und Cadix nebst alien da- wish:n liegenden Städten und Häfen der Provinz Andalüsien. B. Bon andern pestartigen Krankheiten: 1) Konstantinopel. 2)

Algier. 3) Tunis. 4) Marok?o. 5) Smyrna in der Provinz Natolien. 6) Die Jnf:1 Kandien, 7). Die Jusel Kuba. Als

verdächtig betrachtet werden: A. In Bezug auf Cholera : 1) ile

úbrige Städreund Häfen in Gothenburgs- und Bahus-Lehen. 2) Ulle ?

ôbrige Städte und Häfen in der Portugiesischen Provinz Estre- madura. B. Jn Bezug auf andere pestartige Krankheiten: 1) Alle übrige Türkische und Griechische Häfen. 2) Der Barba- rei übrige Häfen und Städte. 3) Die übrigen Westindischen Inseln z doch sollen die von St. Barthélemy kommenden Schiffe frei von der Quarantaine seyn, wenn sie mit einem gehörigen Gesundheits-Attest von dem dortigen Köni.l. Gouverneur verses en sind. 4) Nord-Amerika: doch befreien von der Quarantaine gehérige Gesundheits-Atteste, wenn sie von den Königl. Schwe-

disch-Norwegischen Konsuln oder Vice-Konsuln ausgestellt sind.

Polen.

Warschau, 24. August. Der Minister Staats-Secretair des Königreichs Polen, Graf Grabowski, is aus dem Gouver- nement Grodno hier angelangt und der Direktor der Regierungs- Kommisjion des Jnnern, Staats-Rath Labowidzki, voa hier nach St. Pecersburg abgereist, :

Herr Maciejowski, Verfasser vicler gelehrter Werke, ist aus Böhm2n nach Warschau zurückgekehrt. | /

Mit den heutigen Warschauer Zeitungen ist zugleich ein 32 Fo'ioseiten (tarkes Heft ausgegeben worden, welches den zwischen dem Königreich Polen und der freien Stadt Krakau nebst Um- kreis abgeschlossenen Handels-Vertrag enthält.

Deutschland.

Hannover, 25. August. (Hannoversche Zeitung.) Durch ein Schreiben des Königl. Kabinets - Ministeriums vom 29. Juli 1834 sind den Ständen die Grundsäge vorgelegt wor- den, na welchen das Hyporhekenwesen des Königreichs Hanno- ver umgearbeitet werden soll, indem sich die Regierung dadurch schon vor Ausarbeitung des Gesetzes selbst, welches ebenfalis den Kammern mitgetheilt werden wird, des Einverständnisses der Stände mit diesen allgemeinen Grundsäßen versichern wollte. Der erste Haupt-Gesichtspunkt, welcher bei Aufstellung dieser all- aecmeinen Grundsäke leitete, war, daß die Gese6gebung hierüber an den gegebenen Zustand der Rechts- und Vermdgens-Verhält-

nisse gebunden bleibe, und diesen, so weit die Erreihung des Haupt- zweckes es gestattete, auf jede Weise aufrecht erhalten müßte. So hätte, sich vielleicht nach einer theoretischen Ansicht ein all- gemeines Kredit-System, unter Beseitigung aller Special-Hypo-

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theken, vertheidigen lassen, wenn nicht der einmal bestehende ZuU- stand der G.seßgebun- und des Verkehrs es erfordert hätte, das System des Neal: Kredits nach seiner Strenge beizubehalten, und dasselbe auf Specialitát der Pfandrechte vorzugsweise zu gründen. Der zweite Haupt-Gelichtspunkt bei Aufitellung dieser allgemeinen Grundsäße war, auf der einen Seite zu einer einfachen und leicht ausführbaren Einrichtung den Grund zu le- gen ; die offizielle Einmlschung in Vermsdgens-Verhälintsse der Pris- vaten so fehr als möazlich zu beschränken; in dem System des bis- her geltenden Privatrechts nur dasjenige zu ändern, was unum- gänzlich ridihig scheintz mir sorgfältiger Schonung erworbener Rechte den Ucbergang aus dem aîten Zustande zu erleichtern, Und plösliche und gewalisame Erschütterungen der Verhältnisse der Einzesuen zu verhüten. Auf der andern Seite mußte aber auch die Sicherheit eines jeden Pfandrechis wenigstens so weit festg?- tellt werden, daß der Pfandgläubiger sch im Stande befindet, die vorzüglicheren Rechte Anderer, welche das seinige beeinträchti- gen können, mit Zuverlässigkeit zu Úbersehen, und derselbe überdies bci Special-Hypetheken weniastens in den Stand geseht werden, die Sicherheit des Rechts, welches der Verpfänder an dem Gegen- stand, den er verpfändet, besißt, selb! beurtheilen zu fônnen. Der dritte Hauprgesichtspunkt war, daß, obgleich der Plan auf Specialität der Pfandrechte gegründet is, und nah demselben jedem speciellen ‘Pfandrechte an einem dazu geeigneten Gegetn- stande der unbedingte Vorzug eingeräumt wird, daneben dennoch die General: Hypothek, unter Vorausseßung der Eintragung, beibehalten werden (olle. Die General - Hypothek tritt dadurch zwar schr zur k und bleibt nur noi) ein untergeordnetes Miir- tel’ zur Unterirüßung des persönlichen Kredits, allein sie schien doch als unschädliches und in manchen Fällen nüßliches und |o- gar unéentbehrliches Kredit-Mittel der Beibehaltung werth, indem Jemand Vermözen besizen kann, über welchem sciner Natur nach weder eine Special-Hypothek noch ein Faust-Pfand cinge- ráumt werden kann. Der vierte Haupt - Gesichtspunkt war, daß diese Verbesserung des Hypothekenwesens sich zunächst nur auf die Provinzen des Königreichs beziehen solle, in welchen das gemeine Recht gilt. Doch möchte auch untersucht werden, in- wiefern diese Grundsäße mit dem Rechtszusiande derjenigen Provinzen, in welchen das Preußische Landrecht herrscht, verein- bart werden könnten.

Kassel, 22. August. Jun der mehrerwähnten Erklärung der Regierung an die Stände- Versammlung wird unter Ande- rem gejagt, „daß die Geschäfte der Stände-Versammlung einen beklagenswerthen Fortgang genommen, und daß ihre Verhand- lungen zu solchen Beschlüssen geführt haben , daß, wenn sie jo blieben, niche nur die Rechte der Regierung verleßt, sondern auch die wesentlichsten Jnteressen des Landes auf das Aeußerste gefährdet erscheinen würden; ferner, daß die Land-Stände von dem ihnen zustehenden Verwilligungs-Rechte in solcher ungeme}- senen Ausdehnung Gebrauch gemacht hätten, daß, wenn cin sol- ches Eingreifen dersclben von Seiten der Staats-Regierung nachgegeben werden wollte, die Regierung in ihrer Wirksamkeit gelähmt, aesetßzliche Bestimmungen einseitig vernichtet, und zwi- schen Staats-Regierung und Stände-Versammlung vereinbarte Einrichtungen geradezu umgestürzt werden würden.“ Als Belege zu diesen Anklagen der Stände-Versammlung werden in der Note mehrere ständische Beschlüsse Über einzelne Posten des Staats- Budgets aufgeführt.

Kassel, 24, August. Jn der gestrigen Sißung wurde der Entwurf zum Finanz: Geseg für die Finanz-Periode der Jahre 1834, 1835 und 18336 disfutire. Nach demselben beträ. t die Gefamme:-Summe der Ausgaben für die laufende Finanz: Periode 9 Be-llionen 772,572 Kühle, die Einnahme aßer 9,429,431 Rihir. so daß sih ein Defizit herausstelir von etwa 343,141 Rth!r. Der Landtags : Koinraissar, Herr Wtiniste: ial -D:rekior Meisterlin, erflärte gleich bei Beginn der Diskujjsion de: §. 1.,, doß nur die Su1am-en der Proposition, oder solche, die, inzofern sie von der Pi oposition abwichen, auf einer Vereinbarung mit der Staats- Regierung beruhten, in das Finanz-Geseß aufgenommen werden könnten, und daß die Staats-Regierung nicht zuccben könne, daß von der Stánde- Versammlung einseicig ohne Zustimmung der Staats-Regierung von der ‘Proposition abgewichen werde. Geschehe dieses, so kônne das Finanz: Geseg nit zu Stande kommen. §. 1 wurde unter Zugrundelegung der, nah den An- trágen des Aus\chuss:s, auf den über das Budget ge- foßten Beschlüssen der Stände - Versamn-lung be Zahlen, und in der von dem Ausschusse vorge'hla enen Fassung, angenommen. Der Landtags: Kommissar, H:rr Mi- nuzerial-Direktor Meisterlin, erklärte: daß, wenn auf diese Weise das Zustandekommea des Finanz-Gesthes unmöglich gemacht werde, ein? Steuer-Verweigerung vorhanden sey, und verlicß bald darauf, nachdem er noch einen Vortrag Über die solgenden §§, gehalten, den Saal. Auch die folgenden §§. des Geje6es wurden nach einer levhasten Ditkussion mit ver)chiede- nen Vovificationen und Zutäßen' angenommen. Herr Geheime Rath Haisenpflug verkündete die Fortdauer des Landtags auf weitere ahr Tage. Die öffentliche Sitzung ging dann in eine geheime über. Nach Verlauf dersclben wurde in der wieder- erdfneten öffentlichen Sißung das Finanz-Geseß revidirt und in geh eimer Abstimmung mit 34 gegen 7 Stimmen angenom- men. Jn der ersten geheimen Si6ung soll nah einer lebhaf- ten Debatte beschlossen worden seyn, einen von dem Landtags- Kommissar vorgelegten Gese - Entwurf, der die Forterhebung der Sreuern bis zu Ende Septembers bestitnmt, dem Aus- schuß zur sofortigen Begutachtung zu überweisen. Der Aus- {uß soll dann jofort darüber berichtet haben und der Ge- sel-Entwurf in der zweiten geheimen Sißung angenommen wol- den scyn.

Dresden, 24. August. Heute hat die Gratulations: Cour im Königl. Schlosse stattgefunden, nachdem in den le6ten Tagen täglich im Appartement des Prinzen Johann K. H. die Anfra- gen wegen des Befindens der hohen Wöchnerin und der neuge- bornen Prinzessin Sidonia angenommen worden waren. Das Befinven ist fortdauernd das erwünschteste. Jn der katholischen Hofkirche wurde diesen Mittag das Tedeum gesungen, welchem auch der Herzog von Cambridge und die Herzogin beiwohnten.

O esterreidch.

Wien, 20. August. Die Reise Sr. Majestät des Kaisers nach Brünn ist nun auf den 29\ten d. bestimmt. ;

Jhre Maj. die Frau Erzherzogin Marie Louise, Herzogin von Parma, wird am 2ten künftigen Monats das Lustschloß Schönbrunn verlassen, um in ihre Staaten zurückzukehren.

Am vergangenen Sonntage fand im Zielen allgemeinen Krankenhause (durch den menschenfreundlichen Kaiser Joseph ll. gestiftet, und im Jahre 1784 jedem hülflosen Kranten ohne Un- terschied des Alters, Geschlechtes, der Nation und Religion ge-

bereckchneten ;

¿ dffnet) die 50jährige Jubelfeier scines Bestehens auf eine de} großartigen Zwecke desselben entsprechende würdevolie Weise statt F

Zwei Söhne des Fürsten von Samos, Vogorides , die s in der Absicht, ihre Studien zu vollenden, nach Paris begebe wollen, sind auf der Reise dahin in unserer Stadt angelangt,

Italien.

Rom, 12. Aua. (Allg. Ztg.) Durch eine Verordnuy wird die seit 1831 aufgchobene Kommission für die dfonomise

m

Verwaltung der Mititair Gelder wieder hergestellt. Der K,,|

vinal Sragte-Sefkrctair, als ‘Präsident dieser Kommission, hat

außer dem Monsignore Tesoriere generale, und dem Monsigny|

Governatore noch den Presidente dell’ Armi zu Beisizern, wq} cem Leszeren seit 1831 mit einigen Stabs: Offizieren dieses 6, | \cháft allein Übertragen gewesen war. Man glaubt, diese Vin k

fügung sey durch die neuerlichen Verhdre des Militairs very

laßt worden, durch welche man auf die Spur außerordentlich j

Veruntreuung gekommen; doch ist dies bloßes Gerücht. Dur)

eine andere Verordnung werden einige Veränderungen im Pru k

zeß-Vei fahren für die Provinzen eingeführt. Diese sieht man ql Vorboten des schon erwähnten neuen Rechtsgangs an, welhy für den ganzen Staat angeordnet werden soll. Die Junquiß,

tion hat unterm 28. Juli durch ein Dekret folgende 14 Big

der katholischen Christenheit zu lesen oder zu besißen verbot, |

1) Philosophie du Droit par E. Lermivier, 2) De Pinfsluene de la Philosophie du XVHI Siècle sur la Législation et h Sociabilité du XIX, par E. Lerminier. 3) E

uSSUL guy

l’Histoire de la Philosophie en France au AXIX Siècle f M. P. Damiron. 4) Mannuale di Filosofia Sperimentale cte f Prima versione italiana con nuova 4E

U Aniee: pendice, e con Osservazioni critiche. 5) Nouveau Systêne

de Chimie A, sondé sur des méthodes nouvello F

d’obscrvalion par F. V. Raspail, 6) Mémoires de Cay. nova de Seingalt, écrits par lui-même. 7) Notre - Dane de Paris par Victor Hugo. 8) Osservazioni Semi - Se di un Esule sull Taghilterra. 9) Résamé de VHistoire France par Felix Bodin. 10) Les Crimes des Papes de puis S. Pierre juequ’à Pie VI, par la Vicomterie, 1j) Chansons de Béranger. 12) Romans de Pigauit-le-Bru, 13) Das Papstbúchlein und 14) Rom und seine Päpste. Warun mehrere dieser Bücher, welche hon vor Jahr und Tag ershiv nen, hier gelesen und beinahe vergessen sind, erst je&t verbot werden, bleibt ein Näthsel. d’un Croyant sind nicht erwähnt, da diese Schrift schon dur das Rundschreiben des Papstes als verdammungswürdig bezeit net und als verboten zu betrachten ist. Der Russische Mini iter beim heil. Stuhle, Graf Gurieff, hat uns auf einige Mv nate verlassen; somit triffc es sich, daß in diesem Augenblicke di Gesandten der drei Mächte, Oesterrei, Preußen und Rußlai) sich auf Urlaubsreisen befinden.

Spanien.

Madrid, 13. August. Die Hof-Zeitung zeigt an, d der Minister des Jnnern der Prokuradoren- Kammer in F Sibung vom láten einen Bericht über den allgemeinen Zustan)

des Königre:chs vorlegen werde. Die zur Prüfung des der Proceres- Kammer vorgelegt

Geselz - Entwurfs úber die Ausschließung des Don Carlos u!ff

sciner Familie von der Spanischen Thronfolge ernannte Kon

miision besteht aus dem Prásidenten des Raths von Castilinff}

Herrn Puig, der sich bec dem vermeintlichen Tode Ferdinant!

Vil weigerte, den Befehlen Caiomarde's zu gehorchen; Hern}

D

Pelearin, der im Jahre 1822 Justiz- Minijter war; Don Gi

cia Herreroë , ebensalls Justiz: Beinister im Jahre 1821; Hern} Pinofiel (chemals Fernandez de P:no), Minitïter unter Ferdinand F

vor Zea's Ministeruum; dem Bischof von Lugo; dem Erzbishs

von Burgos; Herrn San Roman, einem perjönlichen FreuntF Ferdinano’s Vit, und jebigem Befehlshaber der Provinz

Miliz; dem Marquis von Camarasa und dem Herzoge vit Hijar, beides Granden von Spanien.

Nachstehendes ist die Fortsezung des (gestern abgebrochent)

Berichts des Herrn Mariinez de la Rosa über S panien

auswärtige Verhältni}se: E j

„Während die Spaniscwe Regicrang das Franz;dsische und 11 Englische Kabint zu bewegen sucite, zur Erreichung des beabsid! ti.tèn Zweckes mitzuwirken, vercoppelte Don Carlos in einem i nacbbagrten Königrei-he s ine Macyinartonen, versammelie ul Truppen und begab sich an die G.-ânzc, um das Signal zur J surrection zu geben. Unier diesen Umsiänden legte die Pfiicht d

Selbstvertheitizung der Regterung die Nothwendigfcit aux, 9 vil Herausjorderungen zu züchtigen und die Maßregeln zu ergrei

welche seitdem getroffen wurden. Die Drohung und der Schi erfolgten zugleich. edlen und ritterlichen feemden Nation gefährden zu wolle, eh das geringste Opfer vou ihre zu verlangen und ohne ihr mit Last

und Forderungen beschwerlich zu fallen, so daß im Gegentheil v!

alen Seiten aus Portugal Beiobungen der Disciplin und des g ten Benehmens unserer Truppen etnliefen, gingen wir über de Gränze, und indem wic in das Herz Portugals selbs eindrangi wirften wir mit zur schnellen Beendigung jenes langwitecigen St

Des Abbé de la Mennais Parla

Ohne die Absicht, die Unabhängigkeit (n

tes. So endete der Kampx, noch ehe der Traktat von London r

ficirt war, ein Traktat, dessen unmittelbarer Zweck die Sicherut

der Ruhe auf der Halbinsel und die Vertreibung der beiden p i zen war, und der auf diese Weise zur Beseitigung einer V

von Verwirrung und Unruhe „beitrug, die, obgletch anscheint}

innerhalb der beiden Meere und der Pyrenäen eingeschlos(!

fe&her oder später ihren verderblichen Einfluß erweitern und I fährliche Verwickelungen durch ganz Europa veranlassen konnte. F

Nachdem die Spanische Regierung den Theil des Traktats, det "

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betraf, erfúllt und dazu beigetragen hatte, den Triumph der t}

ren Armee Jhrer Ailerzetreusten Maj-stät, Donna Maria IL/ Wi ständiger zu machen, zeigten wir uns nicht minder redlich l! van in der Erfüllung einer anderen Stipulation in Bs auf einen Prinzen, dessen ehrgeizige Absichten so viele Uebel « scin Vaterland gehäuft hatten. Angetrieben von ihren groß gen Gesinnungen und in Uebereinstimmung mit den Wünschen i rer erhabenen Verbündeten zeigte sich Jhre Majestät die Kdnig! Regentin bcreit, dem Don Carlos ein Fahrgeld zu bewilligel/ / ihn in den Stand seyte, in Ruhe und feiner erlauchten Geburt ! gemessen zu leben, jedoch nur unter der Bedingung, daß er A zurückehre, um die Ruhe dieses Kbnigreichs durch seine unbeg deten Ansprüche zu stdren, und daß er seinen Aufenthalt in N Lande nehme, das der Spanischen Regierung keinen Anlaß zu i ruheund Besorgniß gäbe Das Kabinet Sr. Britischen Majestät ne stüßte diese Maßregel der Spanischen Regierung mit Eifer und di cher Thätigkeit, daß es keinen besseren Beweis seiner freundsch# lihen Gesinnungen geben konnte; da indeß iener vexbten Prinz die Absicht kundgab, auf der Behauptung seiner horen chen Rechte beftehen zu wollen, so erklärte die Spanische Meg id ihrerseits sich völlig frei von jeder Art von Verpflichtungen, die di etwa in dieser Hinsicht aus dem Londoner Traktat abzuleiten e feyn möchte. Zufrieden, nicht nur ihn, der versucht hatte, die h Spaniens zu usurpiren, sondern auch den Prinzen, der ihm o dachtsamer Weise seine Hülfe und seinen Schuß gelichen, que ) tugal vertrieben zu haben, und selbst in dem Feinde die Rechte

Mifigeschicks achtend, hat Fhre Majestät die Königin-Regentin die feierlthe und dffentliche Ertlärung abgelegt, daf, welche Ucbel auch fur die Nation aus dem vergeblichen Versuche, den Thron Spaniens im Widerspruch mit den Grund - Geseßen der Monarchie und den uralten Gebräuchen dieses Königreichs, so wie gegen den offenbaren Willen der Nation zu usurpiren, entstehen mögen, die Verantwort- lichkeit vor Gott und Menschen auf ihm ruhen muß, der so eben unumwunden erklärt hat, daß er auch ferner den Frieden und die Ruhe dieses Königreichs seinem Ehrgeize aufopfern wolle. Jhre Majestät wird dergleichen verbrecherische Erwartungen zu vereiteln wissen und die Cortes, die treuen Dolmetscher der Loyalität der Na- tion, werden zur Ergreifung solcher energischer und heilsamer Maß- regeln mitwirken, die nothwendig find, um dem gegenwärtigen Uebel cin Ende zu machen und alle künftige Gefahren zu zerstreuen. Während der Unterhandlungen, welche vor und nach Abschließung des Londoner Traftats erôf\net wurden, empfing Jhre Majestät die Khnigin-Regentin von Fhren erhabenen Verbündeten, Sr. Maiestät dem Könige der Franzosen und Sr. Mai. dem Könige der vereinig- ten Reiche Großbritanien und Jrland wiederholte Beweise der freundschaftlichen Gesinnungen; und selbst der leßte Versuch des Don Carlos, seine heimliche Flucht aus dem Lande, welches ihm ei= nen Zufluchtsort darbot, sein verrätherisches Benehmen gegen die Regierungen, welche ihm in scinem Unglück Schuß verliehen, und seine offenbare Absicht, durch seine Gegenwart die Flammen de: Vür- gerfrieges in den insurgirten Provinzen zu unterhalten, diente nur dazu, das BÚndniß zwischen den vier Mächten, die an dem Traktat von London Theil nahmen, und der noch in sciner ganzen Kraft be- steht, immer mehr zu befestigen. Die Franzdsische Regierung hat in den bestimmtesten Ausdrücken die Befehle zur Verhinderung der Einfuhr von Waffen und anderen Hülfsmitteln für die Fnsurgenten erneuert, und noch mehr Truppen beordert, um der Franzbsischen Gränze die Achtung zu sichern, und das Kabinet Sr. Britischen Maj. hat mehrere Fahrzeuge abgesandt, um im Angelïcht unserer Küsien zu kreuzen, damit die Jusurgenten zur See keine Unterstüßung erhalten, während die Regierung Fhrer Ali: rgetreusteu Maiesiät sich groß- müthigst erboten hat, wenn es ndthig seyn sollte, an der gemeinsa- men Vertheidigung Theil zu nehmen. Es gereicht Fhrer Majie-

stät zum Vergnügen, bei dieser Gelegenheit die wohlwollenden Ge- i

sinnungen ihrer erhabenen Verbündeten anzuerkennen, während ste zugleich in die Treue des Heeres, in den Beistand der Stadt-Miliz und in den energischen Willen der Ration, der allein hinreichen wird, diesem unvorsichtigen Prinzen feinen Frrthum zu benehmen und ihm eine Lehre der Erfahrung zu geben, thr Vertrauen seßt. Dies is der wichtigsie Punkt in den Verhältnissen meines -Oepar- tements, auf den ih, nah dem ausdrücklichen Befehl Fhcer Maj., die Aufmerïsamkeit der edlen Proceres und Prokuradoren des Kd- nigreichs lenken soll, indem ih vdllig Überzeugt bin, daß, wenn meine Wünsche mich nicht täuschen, der Traktat von London den endlichen Triumph der Sache des legitimen Thrones, der Freiheit und Ord- nung úber die unverständigen Entwürfe der Tyrannei und Usur- pation sichern wird. Außer den hon erivähnten Regierungen haben mehrere andere, durch die shnelle Erneuerung der üblichen Freundschafts- Verhältnisse und Verbindungen unsere Königin feter=- lih anerkannt. Dies i| der Fall mit Sr. Majesiät dem Könige von Dânemark, Sr. Maiestät dem Könige von Schweden, den Hanse- Städten, dem Kaiser von Marokko und der Republik der Vereinigten Staaten von Amerika. Mit dieser leßten Macht ist ein Vertrag geschlossen worden , der gerade unterzeichnet werden sollte, als ich von dem Departement der auswärtigen Angelegen- heiten Besiß nahm. Wiederholte Forderungen und Beschwerden über Verluste, welche der Handel der Republik durch Spanische Behörden oder durch Fahrzeuge, welche unsere Flagge führten, er- litten haben soll, gaben Veranlassung zu langwierigen Verhandlun=- gen, die endlich durch Fesistellung der Summe, welche die Spani- sche Ab; zu zahlen hat, beendigt wurden. Da diese Summe, nah einer bedeutenden Reducirung gewisser unmäßiger Forderun- gen, ausgemittelt worden war, so blieben mir bei meinem Eintritt ns Kabinet nur einige Umstände in Bezug auf die Ausführung zu beseitigen übrig. Fene Schwierigkeiten sind ohne Nachthcil für den Schaß gehoben , und Fhre Maitstät ertheilte, nachdem sie den Re- atte Rath und die Minister zu Rathe gezogen, den Befehl, en Vertrag abzuschließen, de-n ‘Ratificationen \o eben eingegan=- gen sind und vön denen cine Abschrift zu den Urkunden gelegt ifi. Die Höfe von Wien, St. Peteröburg und Berlin unter{;ielten zur Zeit des Todes Ferdinands Vil. die freundschafrlichsten Ver= bindungen mit dem Spanischen Kabinct, auch hatte es durch= aus nicht den Anschein, daß die geringste Schwierigkeit oder Verzdgerung in der Anerkennung seiner erhabenen Tocóter als legitimen Thron - Erbin entstehen îdnne, denn die Frage wegen der Succession, selbs wenn sie zu inneren Unruhen Anlaß geben sollte, ist durchaus cine nationale, ja gewissermaßen eine Familien - Frage- und obgleich einige Mächte sich beeinträchtigt glaubten durch die Weederhersiellung des alten Successions- Geseßes in Spanien, im Gegensaß einer neueren Verordnung, die dem Lande fremd if, die mit Widerwillen aufgenommen und nie zur Ausführung gebracht wurde, so konnten doch gerade diese Mächte am wenigsten einen Beweggrund zu Cinwürfen oder Schwieriz keiten aufstellen , seitdem das ley de partida wiederhergestellt i, dessen Beobachtung nach Menschenaltern gerechnet werden fann und dessen Urheber Philipp V. ist, was schou deutlich seinen Ursprung zeigt Die Tendenz desscl= ben kompromittirt auf keine Weise die allgemeinen Verhältnisse Eu- topa's, sondern is im Gegelitheil dem System eines allgemeinen Gleichgewichts günstig. Bet dicser Gelegenheit is es passend zu wiederholen, was Fhre Majestät in der Thron-Rede bei dec Erd}= nung der Cortes aussprach, daß nämlich die obenerwähnten Kabi= nèétte nicht beabsichtigen, in einer rein Svanischen Frage zu inter= veniren und daß sle 1m Gegentbeil die Versicherung wiederholt ha- ben, daß sie mit der äußersten Sorgfalt für die Ruhe und Wohl= fahrt Spaniens wachen wollen, und daf die jeßige Uuterbrehzung der früheren Verhältnisse nur als temporairer Aufschub zu betrach= ten sey. So standen die Sachen, als ih ins Ministerium trat, und ich hielt es daher für meine Pflicht, den Gesandten Fhrer Ma= jestät an den Höfen der vornehmsten Mächte, die unsere souveraine Königin noch nicht anerkannt hatten, Fnstructionen in dieser Be= ziehung zu Übersenden, und in diesem Dokumente seßte ih mit Auf= richtigkeit und Redlichkeit die Absichten der Königin-Regentin gus= finander, so wie, daß es ihr Wunsch sey, mit allen diesen Mächten Unsere früheren freundschaftlichen Bezichungen zu erneuern. Vor em beauftragte ich iedoch die diplomatischen Agenten ihrer er- abetten Tochter, auf keine Weise irgend etwas zu thun, was der Würde der Krone oder der Unabhängigkeit der Nation zuwider sey. Jn Folge dieser wichtigen Mittheilung erbielt F. M. mehrere neue Beweise, daß die politische Stellung dieser Kobinette, in Bezug auf die Spanische Regierung, nicht wesentlich verändert worden iff, und da die Ent=- wickelung der Ereignisse den Zeitpunït der aufgescbobenen Anerken= nung immer näher bringt, so haben Jhre Majestät es für angemes=- sen gehalten, zu befchlen, daß die Minisier unserer souverainen Kd- nigin, welche bet jenen Hdfen accreditirt sind, keaft der Vollmachten, die sie hon empfangen, nah ihren resp. Bestimmungen abgehen sollten. Thre Majestät hat in ihrer Weisheit geglaubt, daß der vdllige Triümph der legitimen Sache über die Usurpations - Partet in dem Königreiche mehr, als Vorstellungen und Reclamationen, die Erneuerung unserer alten Verbindungen mit diesen Mächten beschleunigen würden; und da der Kredit und Einfluß einer Regie- rung von ihrer eigenen Stärke und Festigkeit abhängt, so seßt Fhre Maiestät aus diesem Grunde ihr grdßtes Vertrauen in die Wieder- herstellung der Fundamental - (Heseße und die Erhaltung der dfent- lihen Ordnung. Mehrere Deutschè und Ftaliänische Staaten sind dem Beispiele der oben erwähnten Mächte gefolgt, und es is nur ndthig, zwei Regierungen der Ftaliänischen Halbinsel besonders zu er- wähnen, weil eigenthümliche Umstände mit ihnen verbunden siud. Von dem Augenblick an, wo Se. Maiestät Ferdinand VII. ‘die Be- schlüsse der Cortes vom Madrid im Fahre 1789 (die in der That nur die Erneurung des âltesten ley de partida sind), als ein Ge- seß des Königreichs bekannt zu machen hefahl, glaubte der König

' Protest, der später zu der Zeit - wo die

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S P A Ta ¿A ESE A A V E L E VE I P E E E E E D E L E.

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veider Sicilien, daß seine eventuellen Rechte auf die Krone Spa- niens gefährdet würden und protestirte gegen diese Bestimmung, ein Protest ( / ortes unserer souverainen Königin, als Snietbn von Asturien, den Eid der Treue leisteten und bei dem Tode Ferdinand V11. auf eine ernstlichere Weise er- neuert wurde, und von dieser lehteren Zeit an sind die diplomati- schen Verbindungen zwischen zwei Nationen, die lange Zeit durch so mannigfache Bande und so manche glorreiche Erinnerungen ver- bunden gewesen sind, suspendirt. Es i im hdchsten Grade s{hmerzlich, unter den Regierungen, die unsere souveraine Königin noch nicht anerkannt haben, auch den heiligen Stuhl nennen zu müssen, und vornehmlich deshalb, weil der Papst den Charakter eines zeitlichen Fürsten mit dem des sichtbaren Oberhauptes der katholi- schen Kirche vereinigt; der leßte Umstand, welcher die Bezichungen zwi- schen den beiden Staaten vermehrt, giebt ihnen auch größere Wichtigkeit. Es {fl für eine so ungemein religibse Nation und für etne Fürstin, die durch thre Frdmmigkeit so ausgezeihnet ist, wie die Kdnigin- Regentin, unmöglich, cinen Gegenstand dieser Art mit Gleichgül- tigkeit zu betrachten. Jn den ersten Tagen meines Eintritts in das Ministerium veranlaßte ich einen Königl. Befehl an den Gesandten Jhrer Majestät an dem Hofe zu Rom, daselbst die unter den Do- kunienten befindliche Mittheilung zu machen, damit kein Mißver- siändniß Uber die Verzögerung der Anerkennung von Seiten des heiligen Stuhls, oder eine falsche Ansicht Über die Geseße und Ge- brâuche Spaniens stattfinde, oder daß nicht die politische Frage aus faischem Geichtspunkte betrachtet, oder die Thatsachen wegen der Enut- fernung falsch dargeftellt werden mbcchzten. In dieser Mittheilung sind

die Uchel, welche aus einer so sehr zu beklagenden Suspension entstehen, !

so wie die Vortheile, welche für die Kirche und den Staat aus der baldigen Erneuerung der gewohnten Beziehungen erwachsen müssen, mit der E Achtung und Behutsamkeit frei und ofen darge- legt. Dte gerechten Wünsche Fhrer Majestät der Königin-Regen- tin sind noch nicht erfällt, aber der versdhnliche Ton einiger neuern eise betri, und andere im Besize der Regierung befindliche Be- weise bekräftigen die angenehme Erwartung, daß, da beide Parteien von einem Geiste der Rechtlichkeit und Freundschaft beseelt sind, die noch bestehenden Schwierigkeiten und Hindernisse bald binwegge- räumt seyn werden. Von solcher Art war das Benehmen, wel- ches die Regierung Jhrer Mai. gegen die Mächte befolgt hat, welche unsere souveraine Königin noch nicht anerkannt haben, ein zugleich gemäßigtes und würdevolles Benehmen, welches die Darlegung von (Gefühlen der Freundschaft und Gewogenheit gestattete, ohne den Glanz der Krone zu verduntkeln, oder die Fnteresen der Nation zu kompromittiren // (Schluß folgt.)

Sie Bordeauxer Blätter vom 18ten d. enthalten wenig Interessantes aus Spanien; die Nachrichten beziehen sich hauptsächlich auf die Manöver der feindlichen Parteien, über die inan durh den Telegraphen schon nevere Berichte hat. Nur Folgendes möchte von einigem Jnteresse seyn: „Der Krieg zeich- net sich fortwährend durch bekiagenswerthe Grausamkeiten aus, der Füsilirungen nicht zu gedenken, die auf Befehl Zumalacarre- guy s an den Anhängern der Königin vollzozen werden. Dieser Chef

har, um die fleine Stadt Valcarlos dafúr zu bestrafen, daß sie setne -

Partei nicht hatte unterstúßen wollen, den Behörden anbefohlen, ihm eine Summe von 24,000 Fr. auszuzahlen oder auf jeden männlichen Einwohner vier Flinten zu liefern. Entschlossen, in feine dieser Bedingungen zu willizen, und befúrchtend, daß ihre Siadt angezündet werden möchte, wie man ihnen gedroht hatte, haben sie Alles, was sie von Werth besitzen, selb| bis auf die Thüren und Fenster ihrer Häuser, nach der Gränze hinge chaft. Binnen wenigen Tagen hat Zumalacarreguy drei seiner Offiziere erschteßen lassen, weil sie versucht hatten, seine Soldaten zu Gunsten Rodil's zu stimmen. Man sagt, die jungen Leute in Roncal seyen der Sache der Königin sehr geneiat und hätten sich erboten, in deren Dienst einzutreten. Um die Vorsichts- maßregeln zu vervollständigen , die den Zweck haben, die Zufuhr von Waffen oder Munition für die Spanischen Karlisten zu verhindern , haben, obgleih Englische und Französische Kreuzer an der Küste von Biscaya aufgestellt sind, zwei Compagnieen des 44sten Regiments Befehl erhalten, nach La Teste und Ro- yan zu marschiren. Der Bericht, den Herr Martinez de la Rosa der Prokuradoren - Kammer über die auswärtigen Ver- hältnisse abgestattet hat, ist neben mehreren diplomatischen

Aktensiüken auch von einem am 17ten Februar dieses Jahres

zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Traktat begleitet, durch welchen sich ersteres verpflichtet, den leß- teren als Liquidirung der gegenseitigen Forderungen eine Summe von 12 Millionen Realen in Junscriptionen der perpetuellen tente zu zahlen, die 5 pCt. Zinsen auf das. große Buch der konsolidirten Spanischen Schuld tragen sollen. Die Zinsen der Inscriptionen sollen alle halbe Jahre fällig seyn. In der Siz- zung der Proceres-Kammer vom 12. August wurde die Antwort der Königin auf die Adresse der ersten Kammer verlesen. Die Si6ung der Prokuradoren-Kammer vom ilten d. bot nichts Interessantes dar, in der Sißung vom [12ten aber legte Herr Martinez de la Rosa, in Abwesenheit des Justiz-Ministers, den Straf-Geseß-Entwurf vor. Aus dem Bericht des Herrn Garely geht hervor, daß die Todesstrafe nicht abgeschafft, aber daß die An- wendung derselben doch beträchtlich modifizirt werden soll. Die Verlte- sung des Codex, die der Secretair Hr. Trueba übernommen hatte, dau- erte über 2 Stunden, und der Präsident sah sich genöthigt, die Beendi- gung derselben bis auf den folgenden Tag aussetzen zu lassen. Ehe sih jedoch die Kammer trennte, bezeichnete sie eine Kommis- sion zur Prüfung des Geseß-Entwurfes. Sie besteht aus den Herren Cano Manuel Vater, La Santa, Lopez, Gonzalez, La- borda, Alaros und Redondo. Der Finanzplan des Grafen To- reno, der überdies sehr wenig Beifall findet, wird ohne Zweifel in der Kammer große Modificationen erleiden. Man versichert, Don Car(os habe einen Brief an den General Quesada geschrie- ben, um ihn zum Abfall zu verleiten. Dieses Schreiben ist unbeantwortet geblieben. Briefe aus Lissabon, die in Madrid eingegangen sind, melden, daß die ersten den Portugiesischen Kammern E O Geseb-Entwürfe folgende seyn würden: 4 e O ouns P Preßfreiheit; 2) die Aufhe- ng der Majorate; 3) die Lossagung Portugals vom Pâäpst- lichen Stuhle.“/ MOAI, 8 Pol Ein Korrespondent der Morning Pos meldet dersel- ben aus Bayonne vom 15. August: „Jch höre aus sehr gu- ter Ouelle, daß Don Carlos mit 18,000 Mann, worunter 450 Mann Kavallerie, auf der Straße nach Madrid vorwärts rúckt, um sich mit den dortigen Karlisten zu vereinigen , die der freu- digen Hoffnung leben, ihn nächstens in der Hauptstadt prokla- miren zu können. Er war voll des besten Muthes, und seine Truppen glühten vor Begeisterung. Ohne Zweifel sind es die besten Leute in Spanien, was Körpergröße und Muskelkraft be- trifft. Don Carlos hâlt auch den General Rodil im Schach, in- dem er bei Maria da Gloria 2000 Mann zurúckgelassen hat, um den General, der sich jezt in Tolosa zum Vorrüen rüstet, fort- während zu beschäftigen. Zumalacarreguy is unterdessen 50 Meilen gegen Madrid vorgerückt. Dieses Mandver wird als eine große Probe von Feldherrn - Talent angesehen, und Don Carlos wird sich persdulich an die Spikze seiner Armee stellen. Er würde dies schon bei dem lesten Zusammentreffen gethan ha- ben, hätte ihn nicht sein General ersucht, im Hintergrunde zu bleiben. Der Graf Valdespina, welcher der Zweite im Kom-

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mando ist, hatZ 4000 Mann Truppen, worunter 500 Reiter. Er ist mit Erfolg in Guipuzcoa und Alava thà- tig. Der Pfarrer Merino hat 12,000 Mann, die aber \{lecht equipirt sind und auf die nothwendige Waffen - Zufuhr rechnen,- welche täglih erwartet wird. Die Wege sind zwischen Vittoria und Burgos in einem so schlechten Zustande, daß Rodil's Armee nicht im Stande seyn wird, dem Karlistischen General auf dem Catnino real zu folgen, und feine Aussicht hat, ihn einzuholen, bevor derselbe Madrid erreicht, es müßten sih denn Leßterem un- vorhergesehene Hindernisse entgegenstellen. Das 48ste Französi: sche Linien - Regiment marschirte heute früh um 2 Uhr nach der Gränze ab. General Mina langte vorgestern hier an, Der Oberst Caradoc berieth sih gestern zu St. Jean de Luz mit dem General Harispe, ehe er eine Zusammenkunft mit dem General Rodil hatte. Heute frúh sragte ich einen in Französischen Diensten stehenden Obersk, ob man glaube, daß die Truppen Befehl erhalten würden, in Spanien einzurücken. Er antwortete: „,,„Wir war- ten nur auf Befehl dazu, aber ih glaube doch, daß keine Ein- mischung stattfinden wird, weil ein solcher Schritt Europa in eincn Krieg verwickeln würde.‘/‘/ Jrun, die erste Stadt jen- seits der Bidassoa, is stark befestigt und aller Verkehr jet un- terbrochen. Die Einwohner von Bilhao und anderen Städten fommen in großer Anzahl zu Wasser hier an. Sie sind nicht im Stande, die verschiedenen Contributionen zu erscwingen, die Rodil und andere Behörden ihnen auferlegt haben.“

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Lissabon, 9. August, Die Wahlen zu Deputirten sind auf dem Portugiesischen festen Lande beendigt. Die neue Kammer kann man in drei Theile absondern, nämlich: 1) die ministerielle Partei oder die Männer von 1820; 2) die mode- rirten Männer von 1826; 3) die exaltirten Männer von 1826. Die erste Abtheilung, die ministerielle Partei, scheint die Majo- rität zu bilden; ihr Anführer (Leader) ist der Deputirte Joachim Anton Magalhaes. Gestalten sich aber die andern beiden Ab- theilungen zu einer einstimmigen Opposition, und wählen sie als Anführer einen ihrer besten Redner, so werden die Ménister nicht auf Rosen ruhen. Eine genaue Angabe des politijchen Glaubensbekenntnisses jedes Deputirten ist jest unnöglih ¿u machen, denn es giebt viel neue Namen unter den Gewählten, und Mancher, der jet für ministeriell gilt und unabhängig it, wird vielleicht, nachdem er genauere Kenntnisse von den wministe- riellen Verkchrtheiten erlangt, zur Opposition übertreten, und vice versa wird manche shône Anstellung Ueberläufer zur mi- nisteriellen Partei herüberlocken. Wahr is es aber, daß die meisten wirklih unabhängigen Leute zur Opposition gehören. Die jetzige allgemeine Uebersicht der Wahlen if folgende: Algarbien, der großen Mehrzahl nach Opposition. Alem- tejo, halb ministeriell, halb Opposition. Estremadura, 2 ministeriel. Nieder-Beira, wie in Alemtejo. Ober- Beira, der großen Mehrzahl nah ministeriell. -— Douro, der großen Mehrzahl nach zur Opposition gehörig. Minho;, alle ministeriell, zwei ausgenommen. Tras os Montes, der großen Mehrzahl nah ministeriel. Der Staats- Rath hat vier neue Mitglieder erhalten. Freire und Car- valho hat Dom Pedro dadurch mit einem lebenslänglichen Gehalt von 6000 Crusaden ausstatten und befähigen wol- len, gelegentlih zu Pairs erhoben werden zu können. Dem Herzog von Terceira haben seine außerordentlichen Dienste und sein Titel eines Duque- parente zur Würde eines Staatsraths erhoben, und Frei Francisca Sao Luiz is, vermöge seiner be- deutenden gelehrten Wirksamkeit, zu diejer Würde gelangt, Sao Luiz ist ein Mönch. Er nahm zwar Antheil an der Revolution von 1820, doch ifï er seitdem von allen revolutionnairen Grund- säßen zurügekommen. 1826 und 1827 präsidirte er noch der Deputirten - Kammer, aber seit 1828 bis 1834 is er in einem Kloster (Serradosse) in Alemtejo eingekerkert gewesen; diese ganze Zeit benußte er zur Ausbreitung seiner tiefen Kenntnisse Sao Luiz kann dreist im Staats-Rathe neben Palmella und Tre jozo sizen. Dieser Staatskdrper hat in der lezten Woche eincs seiner talentvoilsten Mitglieder verloren ; der Commandeur Suer- reiro isf ein Opfer einer langwierigen Krankheit geworden; nach Palmella war er der erste Portugiesische Staatémann. Da er den jeßigen Gang der Dinge nicht billigte, so hat die ministe- rielle ‘Presse keine Erlaubniß gehabt, seiner zu erwähnen, und da er keinen Palast bewohnte, so hat auch unser Publikum keine Notiz von seinem Tode genommen. Nichts is so traurig, als ein wirkiich hochgebildeter Portugiese zu seyn; das Land nimmt davon die wenigste Notiz. Dom Pedro is vorgestern mit der Königin und der Herzogin von Braganza am Bord des Datnpfs his „Royal Tar‘ aus Porto zurückgekommen. Der Herzog von Braganza wurde von seinen Ministern bewogen, jetzt dort- hin die projektirte Reise zu machen, um durch seine Gegenwart bei den Wahlen eine Stimmung zu Gunsten der Minister ein- zuflößen; ihre Niederlage wurde aber gerade deswegen um so gró- per. Es hat dies unstreitig einen moralishen Einfluß auf Dom Pedro geübt, und seine schwache Gesundheit hat neuerdings ge- litten Die heutige Regierungs- Zeitung bringt eine Ueber- sicht von der neuen Zusammensegung der Armee. Das Portu- giesische Heer soll danach, wenn die Cortes es genehmigen , auf dem Friedensfuß aus 2 Marschällen, 10 General- Lieutenants, 30 General-Majors, einem großen Generalstab, einem Genie- Corps, einem Artillerie-Corps, 6 Kavallerie-Regimentern, 12 Jn- fanterie-Regimentern und 4 leichten Jufanterie- (Jäger -) Regis mentern, im Ganzen aus 26,418 Mann, 3371 Pferden und 192 Maulthieren bestehen.

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Berlin, 28. August, Nachrichten aus Stargard zu- folge, war Se. Königliche Hoheit der Kronprinz am 24sten Nachts um halb 12 Uhr über Freienwalde und Königsberg i. d. N. im erwünschtesten Wohlseyn dort eingetroffen und in dem im Hause des Landraths von der Marwiß für Höchstden- selben bereiteten Quartiere abgestiegen. Am folgenden Morgen ließen Se. Königl. Hoheit 13 Bataillone Landwehr, welche so eben aus den entgegengeseßtesten Theilen der Provinz Pommern und des Bereichs des 2ten Armee-Corps eingetroffen waren, hei sich vorbei defiliren und hiernächst in das Lager einrücken. Höchstdieselben bezeigten mit den Einrichtungen dieses leateren Ihre vollkommenste Zufriedenheit, ließen sich von den für die Truppen an diesem Tage zubereiteten Speisen aus mehreren Ba- taillons-Koch-Anstalten Proben darreichen und besuchten auf JFhs- rer Rückkehr nah der Stadt auch das große Militair - Lazareth wo manch huldvolles Wort den wackeren Krieger erfreute und stärkte. Am 26sten früh um halb 6 Uhr begaben Se. Königl. Hoheit sich nah dem 2 kleine Meilen von Stargard gelegenen Srädtchen Massow, um einem Manöver der beiden in dortiger Gegend zusammengezogenen Kavallerie - Brigaden Ihres Armees-

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