1834 / 240 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

angemessen ist, möchte noch sehr die Frage seyn. Die Er- ôrterung eines Gegenstandes kann in dem einen Jahre, je nach den obwaltenden Verhältnissen, sehr zweckmäßig

erscheinen, im nächsten aber niht mehr am rechten Octe feyn und bloß Zeit wegnehmen, die man der Erwägung wichtigerer und unter den veränderten Umständen des anderen Jahres drin- genderer Gegenstände widmen könnte; aber das Parlaments-Mikt- glied il} dann sehr geneigt, sich durch seine Anzeige für gebun- den zu halten, und Alle, die etwa noch dabei interessirt sind, werden auf sein Beharren bei der Sache bestehen und einen Ehe renpunkt daraus machen. Jn der uns vorliegenden Liste finden wir mehrere Motionen, die zwar einen ganz guten Zweck haben, vont denen aber noch fein Sterblicher voraussagen kann, ob sie in der nächiten Session noch zur rechten Zeit kommen werden. Andere darunter würden zu jeder Zeit frivol und ab- geschmackt scyn. Den Preis der Abjurdirät trägt Oberst Wels liams davon, wenn er vorschlägt, „daß den Petitionen um wohifeiles Brod, welche von Seiten des Volks beim Uns- terhause eingehen, durch Aschaffung des Gebrauchs, Nat, rungsmittel der Menschen in nubzloses und verderbliches Getränk 214 verwandeln, begegnet werden und daß von einer bestimmten Zeit an die Destillirung hitziger Getränke aus Getraide in Grof- britanien und Jrland ganz und gar verboten werden solle. Es i? wohl dem Oberst noch niemals eingefailen, daß der Mensch von Brod allein nicht leben kann? Wer einmal die klägliche Lage ge- schen hat, in der sh die arbeitende Klasse in nassem und faltem Wetter befindet, der wird auch die Nothwendigkeit eines S'târ- Fungsmittels zugegeben haben, so srhr man auch wünschen mag, daj dasselbe mit Mäßigung gebraucht werde. Was das Argu- ment gegen die Vergeudung des Getraides durch Verwand- lung in Spiritus anbetrisst, so brauchte man nur die Ver- wandlung des Fleisches in Brühen fär Gichtbrüchige dagegen ju tellen. Der Landmann it niht mehr als einmal în der Woche Fleisch, während Obersi Williams den Extrakt von einem halben Dutend Pfunde Fleisch in der Suppe verschlingt, die für nicht viel meßr als eine Formalirät bei der Mahlzeir, ein Nebending, cin Scharmüßel vor dem Haupttrefsen, gilt. Und dann, welche Massen von animalischer Nahrung werden bei den hors d oeu- vres zu den Saucen verwandt! Dies Alles geschieht , während für Tausende von flceißizen Arbeitern Fleish nur ein Lecker-

bissen ist, der ihnen alle Woche einmal vor den Mund mnt. Wenn der Ober Williams es für angemessen

hâlt, Geseke gegen den Aufwand vorzuschlagen, so mdze er mit olchen beginnen, wodurch dem Luxus des Reichen zu Gunsten ves Armen gesteuert wird; dann wollen wir es glau en, daß er ¿s aufrichtig eint, sonst nit. Warum schneidet er seinen Pferden nicht den Hals ab? Js es nicht nach seiner Art ¿u raisonniren empôrend, daß Pferde das auffressen, wovon die Bevdlferung Schottlands leben könnte? 1 ‘enigst eben so gut zu Fup gehen, als der Arme sein Glas Liqueur entbehren. Es ist cine sehr gefährliche Sache, Ne- geln darüber aufstellen zu wollen, was Andere „entbehren könnten. Es fônnte dem Armen eines Tages einkommen, diese zärtlihe Sorgfalt zu vergelten und den Verschwendungen des Rechen ein Ziel zu sehen, bloÿ aus Eifer, den Vornehmen vom Podagra zu heilen, dem er so leicht unterliegt. Es ist in dieser Welt ein s{iimmes Ding, wenn man Andere für sich soraen sassen soll, die nicht in dersclben Lage sind und also auch unsere Bedürfnisse nicht kennen und unsere fleinen Annehmlich- #eiten nicht shägen föônnen. Auf des Obers? William's A zug gegen den Branntwein folgen die Anzeigen von drei Sab- bath-Bills, die cine von Herrn F. Shaw, etne andere von Herrn Poulter, und eine gedoppelte von Sir Andrew Agnew, die eine für England und die andere für Schottland, vielleicht, um zu »crordnen, daß die Vözel des Sonntags nicht singen. Wenn er nur auch eine Bill einbringen wollte, wodur eg dahin gebracht würde, daß cs des Sonntags an den Orten der Stadt, wo die Wasser: #arren dann nicht fahren dürfen, feinen Staub gäbe .

Belgien.

Brüssel, 24. August. Durch einen Königlichen Beschluß vom | gt L t Auf INedaille ein eisernes Kreuz von zwei Klassen getreten. A1 ae desselben befindet sich der silberne Belgische Lôwe vor einem silbernen Ringe umgeben; auf der Rückseite steht die Jahreszahl 1330. an einem rothen, gelb O des zweiten Klasse an einem arzen , ( rot! Sande getragen. Den Jnhabern dieses Ordens ist das der Waffen erlaubt.

Beur Qa no.

Hamburg, 27. August. Se. Königl. Hoheit der Herzog von Ce gibeimno ist gestern Abend mit dem Königl. Englischen Dampfboote „„Lightning“/ aus London hier eingetroffen. i Hraun!chweig, 25. August. Unsere seit dem 1. März d. A. versamritelt gewesenen Stände sind heute vcrtagt worden. A Sn der leßteren Zeit war die Stände-Versammlung fast aus- \ch{chließlich mic der Berathung Über die „beabsichtigte Vereinigung mit dem Königreiche Hannover zur Annahme eincs gemeinschaft lichen Systems der Eingangs -/ Durchgangs -, Auszangs - aud Berbrauchs-Avgaben‘“ in geheimer Sihung beschäftigt Die Verhandlungen darüber haben bis jet noch zu feinem festen Beschlusse geführt, und dürften nach Beendigunz der eingetrete- nen Vertagung, die gesezmäßig nach 3 Monaten, also am 25. Nov. d. F. abläuft, fortgeseßt werden. 248, A 5 Kassel, 24. August. Folgendes ist der wörtlihe Änhalt der (bereits er i j r F e N in a Tae Landefiidun in as geheimen Sißung der leßteren

i benen VMot-: vom 5 N nle-Bersanunlung! Die Verhandlungen der hohen Stände-Versammlung haben bisher einen nichts weniger als förder- lichen Gang genommen, und zugleich, abgesehen von dem T werthen geringen Fortgange der Geschäfte, zu jggben Besch 4

ingeiührt, daß, wenn sie so bleiben, nicht allein die Rechte der : tes O verlcht, sondern auch die wesentlichsten Futeressen des Lan B aut das Aeußerste gefährdet erscheinen würden. Die Regierung hat es ich, die dermaligen finanziellen Verhältnisse berüctsichtigend, cis- rigß angelegen seyn lassen, Ersparnisse und Beschränkungen zu T W

1d is zu dem Ende bis auf den nothwendigsten Staats-Be arf her- inerinigt Dessenungeachtet aber hat die Slande= Sersamm- lung weiter tief eingegriffen, und das ibr zusichende a Let nicht mit Beachtung der gleichzeitig vorhandenen Pflichten und nicht / chranken, sondern in solcher unge-

25 ( einzuhaltendent dern |

innerbalb de Ne ausgeübt, daß, wenn ein solches Eingreifen T chagegében werden wollte, die Regierung in ihrer Wirksamkeit ge- ome gesepliche Bestimmungen einseitig vernichtet, und vereinbarte L A i y umgestürzt seyn würden. Als Belege hierzu

schwarz geränderten Bande, das der gelb und roth geränderten Tragen

Einrichtungen gerade T N ; I ührt, wohei jedoch bevorwortet werden muß, S Zolgendés anges offizieller Mittheilungen alle einschlagenden

Sue der Regierung nicht genau bekannt seyn kdnnen. (Es wird

Er könnte wenigstens

Das Kreuz der ersten Klasse wird

G E E E R E

/

{ gen.

976

hierauf ciné Reihe von sechs ständischen, auf das Staats-Budget be- |

züglichen Beschlüssen aufgeführt, welche das Staats - Ministerium als bestehenden geseßlichen Bestimmungen entgegen betrachtet, und eine Reihe von vierzehn Punkten bemerklich gemacht, die gegen siatt- gehabte fcühere Vereinbarungen der Staats- Regierung mit der Stände-Versammlung und bestehende Staatö-Einrichtungen , nach der Meinung und Ansicht der Staats-Regierung anstoßen.) Fn der Note heißt es dann weiter: „Es ist unzweifelhaft, daß, wenn das Besteheæx des Staats gesichert, und die Regierung in den Stand ge- seßt seyn soll, zur Erreichung der Staatszwecke wirksam zu seyn, nothwendîg cin feîer Zustand, eine dem einseitigen Eingreifen nicht unterworfene (Grundlage anerkannt werden muß. Gesebliche Be- stimmungen müssen eben sowobl von den Ständen als von der “e- gierung in ihrer vollen Ausdehnung gehalten werden, bestehende Beschlüsse und Vereiirvarungen, im Einverständniß getroffene Ein- richtungen können nicht einseitiz abgeändert, und nicht mit allen daran geknüpften Folgen dem E“-foige einseitiger Entschließutt- gen ausgeseßt werden , vielmehr würde es sich als eine gesceß- und verfassungswidrige Handlung , als eine offenbare Verleßung der wichtigsten Staats-Fnteressen darstellen, wenn, durch welche Mittel es auch immerhin sey, durch landständische Beschlüsse bestehende Ge- seße umgeslürzt, oder, was gleich viel i, deren Ausführung und Vollziehung unmödglich gemacht, und wenn bestehende Staats-(Ein-

richtungen und getroffene Vereinbarungen nur als von der Willf&r | , E, T 1 ; ichfungen und getrosfene Vereinbarungen nur L | Schulz als noch in das Bereich der Militair-Justiz achöôrig unz

der Stände-Versammlung abhängige Spiele wechselnder Ansicht n betrachtet und behandelt werden wolien. So sehr auch die Regie- rung ein für das Landeswohl gedeihliches Verständniß mit der Stände-Versammlung b:absichtigt, so kaun es doch einer unbefange- nen Prüfung und Beleuchtung nicht entgehen, daß cin solches Ucber- schreiten der Befugnisse Seitens der Stände-Versammlung, wie es argedeutet worden is, nicht zugelassen werden darf, ohne die ersten Grundlagen des Staatswohls und selvs das Bestehen der Regierung und hiermit des Staats zu gefährden. Es ist notwendig, daß einer bohen Stände-Versammlung diese Sachlage klar vor Augen gestellt werde, damit dieselve sorgfältig erwäge, welche Folgen aus dem Verfolge eines solchen Weges nothwendig und unaushleiblich ber- vorgehen müssen. Diesen hêchst bedenklichen Folgen vorzubeuzen, ift der aufrichtige Wunsch der Staats-Regierung, und es will darum dieselbe durch diese ErdFfnung dazu veranlassen, daß das hierin Ge-

| sagte behe"ziagt, und in solcier Weise cin Verfahren herbeigeführt

werde, welches geeignet ist, im eigenen Fnteresse de: Stände-Ver- sammlung die Verständigung und das Cinverständutß herbeizusüh- ren, welches von der Regierung zum Wohle des Landes bezweckt woird.//

Der Vorstand des Finanz-Ministeriums, Hr. Meisterlin, der zugleich die Functionen eines ersen Landtags- Commissairs auf diesem Landtage bekleidet, fügte nun noch Beschw-rden über gewisse Ausdrücke und Aeuferungen hinzu, welche sich einzelne Abgeordnete in der Stände-Versammlung bisweilen erlaubt, und die er, als die Ehre und Würde, theils der höchsten Staats-Be-

hôrde, theils der Staats-Regierung verlebend, wit der guten

Ordnung in den Sißungen der Landiände unverträalich hielt. Da die ín dem Promemoria der Staats-Regierung berührten Gegenstände hauptsächlich auf ständische Beschlüsse in Betreff des Staats-Budaets sich bezogen, so wurde das zu Protokoll gege- bene Aktenstück dem Budgets - Ausschusse zur Begutachtung und Bericht-Ersiattung überwiesen. Leßtere erfolgte hierauf, wie es scheint, gegen Erwartung des Ministeriums, in der dffentli- chen Sißung der Stände Versammlung am 14. August. Dies veranlazte dann Tags darauf, am lten d., das Ministerium des Innern zum Erlasse eines Cirkulars an sämmtliche Censoren der im Lande erscheinenden Zeitungen und êffentlichen Blätter, werin jeven aufgegeben worden ist, die Bekanntmachung der in der ständischen Versammlung am 14ten stattgehabten Verhandlungen über den in Rede stehenden Gegenstand súr das Publikum in diesen nicht zu gestatten.

Kassel, 25. August. Se. Hoheit der Kurprinz und Mit: regent ist in der Nacht vom 23fen auf den 24sten d. im besten Wohlseyn von Scheveningen zurück wiedee zu Wilhelmshöhe eingetroffen.

Eine Deputation der Stände-Verïammlung hat \ch heute zu Sr. Hoheit dem Kurprinzen begeben, um denselben nach set- ner Rückkehr von der Reise zu bewil!kommnen.

„Am gestrigen Abend‘, meldet die hiesige Zeitung, „fand zu Wilhelmshöhe eine Fetlichkeit statt, die stch eben so sehr

s í ( , E "f è la pes No a 3; I2Fen Auguiï i an die Stelle des Ordens der eisernen ; durch Schönheit und Pracht, als dur ihre Bedeutunz aus

eichnete. Das Offizier: Corps der Residenz hatte {hon frúh:r ür das Geburtsfest Sr. Hoheit des Kurprinzen und Mitregen-

ten einen Fackelzug vorbereitet, welcher, wegen verlängerter Ab- !

wesenheit des geliebten Fürsten, jet erst ausgeführt werden fonnte Um 9 Uhr bildete sch der Zug bei Moulangz voran 40 Fackelträger der Garde- bu- Corps, hierauf das Vu- sit- Chor und ein aus den Truppen der Garnison gebilde- tes Sônger- Chor, jedes aus 100 Köpfen bestehend; sodann die Generale, Stiaabs- und übrigen Offiziere, dicht von 410 fackel- tragenden Soldaten umgeben. Der Zug ging nah dem Bassin der großen Fontaine und nahm von hier die gerade Richtung auf das Schloß. Dor demselben bildeten die Fackelträger einen Halbfkreis, das Muñik- und Sänger-Chor stellten sich zu beiden Seiten auf, die Offiziere traten auf den Schloßplaß vor. Se. Hoheit der Kurprinz geruhten sogleich auf der großen Treppe ¿U erscheinen, und wurden mit einem dre‘maligen Hurrah empfan-

Höchftdieselben unterhielten sich mit gewohnter Huld mit } | den Offizieren, während das Musik-Chor einen Feftmarsch ausführte. Den hôchiken Eindruck aber machie das zur Feier eizens verfaßte i

E E C TE E C A A E E EL R E

| fliften geseßlich die Entscheidung s{chon längst ¿ukam.

gemacht worden, die nicht bloß allgemeine Aufmerksamkeit

unserem Hessischen Vaterlande, sondern in ganz Deutschla \ erregt hat, und die uns deshalb in diesen Blättern nicht h sprochen bleiben zu dürfen scheint; wir meinen die Uni | suchung gegen den el,emaligen Lieutenant Schulz und die B urtheitung desselben. Sehr genau und als ganz unparteiis N Beobachter sind wir dem Gange dersclben gefolgt und fgudet hier, der strengsten Wahrheit gemäß, nach zuverlässigen Quit kurz die Hauptpunkte angeben, woraus nah unserer innige, Ueberzeugung erbellen muß, daß eine Regierung nicht mit mehr Hu, manität und Gerechtigkeit verfahren kann, als es hier geschah M daß nie ein Vorwurf mit grdßerem Unrecht gemacht worden A als jener eben angeführte. Der nunmehrige Dr. W. S h ivurde zuerst von der Königl. Württembergischen Regierung s gea seines Buches „Deutschlands Einheit“, hochverräthetiscy ‘Plâne und Absichten, zum Sturze der bestehenden Deutsche Staaten, angeklagt. Das Großherzogliche Kriegs - Mintsteriun glaubte aus mehreren Gründen, denselben nicht mehr als Mil tair. Person betrachten zu kdunen und die Sache an das Civil.Ge, richt verweisen zu müssen, Dieses, das Hof Gericht zu Daik, stadr, sah aber die Sache aus anderin Gesichtépunkte, dem i

sich seibst als infompetent in der Sache an. Während dieseg längere Zeit unentschiedenen Konfliktes verschiedener Ansichten gina Hr. Schulz, ohne allen Richter, viele Monate lang fre einher wer müßte da nicht die äußerste Humanität antt: kennen! Einen Gerichtsstand mußte er aber doc natürlich ha; ben, und so ward die Sache endlich durch eine Großherzogliche Verordnung, geioiß am folgerechtesten und sachgemäßeste., dem Staats-Rathe zur Entschcièung vorgelegt, dem in ähnlichen Kp,

C dem

| Staats-Rathe Úberwog die einfache und natüurliche Ansicht, von

S ETAET E M A M A E Ee V E,

TEDEE A 25:

Lie E A I MEES L

E N T Ia A M U E d E as T E D “A E O N A C B R B

und vom Sängerchor ausgeführte Lied: „Heil, Friedrih Wil- i

| helm, Heil!“/ an dessen Schlusse bei dreimaligem Hoch! der Of- | fiziere, im Hintergrunde Raketen, Leuchttugeln, Pots à feu 2c. !

emporstiegen und den Karleberg bis zum Herkules hinauf er- leuchteten. Eine große Menge von Zuschauern aus der R-sidenz und der Fremde waren Zeuge dieses schönen Schauspiels der

S E L Ma | isterung, mit welchem das Kurßesüsche Militair cinem Fürx- von der Kur-Hessischen Staats: Regierung | Begeist / / cf t e aid Ma E Gesammt-Ministe- | sten ergeben i, dem nicht nur das Wohl des gesammten Vater- egeni e S ! landes, sondern auch das Geschick jedes einzelnen seiner treuen 1 x 3

Unterthanen am Herzen liegt. Nach beendigtem Fackelzug ge- ruhten Se, Hoh. das gesammte Offizier-Corps in die Salons des Schlosses eintreten zu lassen und dankte in den ßuldvollsten Ausdrücken und unter Bezeigung Jhrer Höchsten Zufriedenheit mit der Anordnung und Ausführung dieser in vielfacher Bezie- hung {önen Feierlichkeit.“

Weimar, 27. August, Die Frau Großherzogin Kaiserl. Hoheit ist gestern aus dem Bade von Kissingen zurücLgekehrt.

München, 25. August. Ihre Majeät die verwittwete Königin Karoline ist am 22ien d. N. von Darmstadt wieder in Biederstein bei München eingetroffen.

Dem Grafen Friedrich von Pükler-Limpurg haben Se. Ma- jestät das Prädikat „Erlaucht‘/ verlichen.

Darmstadt, 26. August. Die Großherzogl. Hessi- sche Zeitung berichtet Nachstehendes in einem Schreiben aus Starkenburg: „Was kann heiliger seyn, als eine sichere, uns parteiishe, unabhängige Rechtspflege welcher Vorwurf härter, als der eines Eingrisses in dieseibe? Dieser Vorwurf ist in öffentlichen Blättern vielfach. unserer Regierung in einer Sache

Ba L M P E E E E Er

f . j ten: „Wo gute Worte nicht fruchten,

der auch das Hof-Gericht auëgegangen war, daß Dr. Schulz nog eine Militair-Pension als ehemaliger Offizier beziehe, folglich nach dem klaren Buchstaben des Militair-Straf-Gese6buches in den Ve: reich der Militair Ju!tiz gehdre. Die Sache ward nun in Folee dieses Beschlusses durc) das Großberzogl, Kriegs - Ministerium dem betreffenden Kriecs Gericht übertragen, dieses erklärte si für kompetent und verurtheiite den unterdessen verhafteten und aug noch als Verfasser des „, Testaments des Vo!ksboten ‘/ ange flagten Dr. Schulz zu fünfjährigem strengen Festunasarreste und Verlust seiner Penfion, ein Urtheil, welches dieser Tage voy deim Großherzoglichen Ober-Kriegs-Gerichte in der Revisions: Instanz einstimmig bestätigt worden i. Wie hätte nun die Staats-Regierung, ohne Geseßze zu verleßen und in dey Gang der Justiz einzugreifen, anders handeln können , als sie handelte? Der Unbefangene begreift dieses nichr, Das Civil: Gericht erklärt sich für inkompetent; die Militair - Gerichte et klären sich für kompetent; Alles geht, ohne den mindesten äufe ren Einfluß, ohne die mindeste Einwirkung von Seiten der Ne- gierunoa, ruhig den geseßlichen Gang. Betrachten wir nun das Benehmen der Gegner der Regierung in dieser Sache, so finden wir leider nicht diese Unparteilichkeit, Ruhe und Erhal tung von jedem äußeren Einslusse, Durch ein Gewebe kunstyo ler Deductionen und Sophismen suchte man die einfache Sache unklar zu machen und anders darzustellen; ja man ging sogar so weit, ganz im Widerspruche mit seinen eigenen Grundsäßen ein Einschreiten von Seiten des Fürsten in den Gang der Ju: stiz, das Ueberweisen der Sache durch einen Macht\spruch an das Civil - Gericht (welches sie doch bereits abgewiesen , {ich fúr inkomperent erklârt hatte) und zuleßt die willkürliche Nieder: schlagung derselben zu begehren. Noch mehr; eine gewisse Partei, rastlos in ihren Bestrebungen, wahre Freiheit und Recht zu untergraben, nahm selbsk zu blutigen Drohungen ihre Zuflucht, um auf das Gewissen redlicher Richtgx Einfluß zu üben. Einige Taze früher, als das Ober: Kriezs-Gericht zue sammentrat, um sih in der Revisions - Jnjianz mir der Angele: genheit des ehemaligen Lieutenant Schulz zu beschäftigen , et hielt ein Mitglied dieses Gerichts an seinem gegenwärtigen Auf enthalts-Orte folgenden gedruckten Detlef! N Ihrer Hand liegt es, ob an Doktor W. Schulz in Darmfñadt ein Jus|tip Mord verúbt wird. Sie sind dafúr verantwortlich, daß es nicht geschieht. Man fordert nichts Unmögliches. Sie mndaen auf ein Jahr leichten Festungs - Arrest antragen. Gehen Sie weiter, so bürgen Sie für die Folgen. Die höhere Gered tigleit waltet. Jhr Tod is|ff geschworen. Vertrauen Sie daß Männerschwur erfüllt wird. Was soll man zu dieset Mitteln der Freunde des „Rechts und der Freiheit“ fagen? Mit Abscheu muß sich der Vaterlandsfreund von diesem „jun: gen Deutschland““ wenden, das dem „Jungen Jtalien“ 0 als würdige Genossin die blutbefiecckte Banditenrechte reichen möchte! Es is dies nicht das einzige Beispiel der verbre cherishen Pläne einer im Finstern \{leichenden Partei. Zu Giezen ward ein Drohbrief gegen das Hofgericht anges agen, Ein Mitglied dieses Gerichts erhielt vor furzem einen folchen, in welchem es dafür verantwortlich gemacht wird, daß. eine ge wisse ‘Person, die seit geraumer Zeit wegen politischer Vergehen in Untersuchung steht, an einem im Briefe bestimmten Tage il rer Haft entlassen werde. Dieser Brief schließt mit den Wow muß det Dolch - / fen! Will man auch solche traurige Eicke A Verirrungen verblendeter Fanatiker betrachten , die Männer nie mals schrecken, oder in ihren Pflichten wankend machen werden, fo kanu man sich doch des s{merzlich|sien Gefühls nicht erwely ren, daß der Deutsche Charakter, wenn auch nur in Einzelnen, so tief jinfen, die ihm ganz widersrebende Natur des Banditen annezmen fonnte. Und daß solche Erscheinungen einer fanati schen Zeit Beachtung verdienen, hat das in Frankf zrts Srazen vergossene Blut bewiesen !‘/

Der (oben erwähnte) Dr. W., Schulz i am 23\en d. na dem 5 Stunden von hier entfernten Schlosse Babenhausen, wo sich das Staaté-Gefängniß und die Mitlitair-Strafanstalt be: finden, gebracht worden, um daselbst, dem richterlichen Urtheile gemáß, die Festungs-Strafe zu erleiden.

S ch wei i

Die Allg. Zeitung enthält in einem Artikel von der Do- nau die nachstehenden Betrachtungen: „Jn den grogen Zeiten der Römischen Republik, wenn die Regierung gesprochen hatte, reichten die Gegner im Senate wie im Volke sich die Hand, und es gab nur einen einzigen Willen mehr, den Willen Romé' Heut zu Tage giebt cs in jedem Lande eine Partei, welche feine Achtung für Verfassung und Geseg, keine Ünterordnung unter den Ausspruch der Regierung, keine Bürgerpflicht, überhaupt kein Vaterland anerkennt, sondern im förmlichen Kriegs: Zustande gegen die Gesellschaft steht, und sich dabei selbst solcher Waffen bedient, welche der edle Feind überall verachtet und verwirft. Das vorzüglihste Organ derselben in derx Schweiz, die Burope centrale, liefert auf jedem ihrer Blâtter den Beweis hiervon. Was 157 Kantone entschieden haben in der zur

Eitelkeits- | hrauchten

Frage gemachten und als revolutionnairer Hebel miß- Angelegenheit des Asyls, wird in dem Blatte vom 9, August so bezeichnet, wie, nach dem natürlichen Rechte und der Saßbung jedes Landes, das Benehmen eben diejes Blattes bezeichnet werden müßte, nämlich als ein Verbrechen und als eine Schmach des Vaterlandes. Freilich, je leiden- schaftlicher der Schimpf ist, den die Revolution gegen das ge- semäßige Organ des National-Willens häuft, desto völliger hul- digt sie der Weisheit desselben. Die Schweiz sowohl als die Nachbarstaaten haben Grund, s{ recht innig über die heutige Sprache der Faction zu freuen. Das Benehmen derselben in

' dieser Gelegenheit ist abermals ein Muslerstück der Auslegung,

die sie ihren Lehren von Freiheit giebt, und die sie allerorts in Anwendung gebracht hat, wo fie auf kürzer oder länger das | Ruder in die Hand bekam. Uebrigens predigt sie die Zerstd- rung der verfassungämäßigen Staatsgewalt auf allen Straßen und schreit doch Über Tyrannei, die sie erleide, Es war eine eit, und sie wird wiederkbommen, wo Regierungen und Staacs- púrger die Duldung folch offenen Angriffes auf die Gesellschaft eben so wenig begriffen, als sie ohne Abwehr den Vorbereitun- en hätten zusehen fônnen, die ein Wahnsinniger machte, um das Haus, das er mit Anderen bewohnt, in Brand zu stecken.“/

Italie

Florenz, 18. August. Am 3. August kam auf einer Königl. Griechischen Korvette, vor Nauplia in 18, von Korfu in 6 Tagen, | der Fürst Maurokordato mit seiner Familie zu Ankona an. Er begiebt sich als bevollmächtigter Minijier nach München und dann nah Berlin. Spanien.

Madrid, 14. August. Der Encwurf zu einem Kriminal- Gesezbuh, der den Prokuradoren in ihrer Sib6ung vom llten yorgelegt wurde, besteht aus vier Büchern, 46 Kapiteln und 808 Artikeln. Es wurden an diesem Taae nur die Einleitung und | 348 Artifel verlesen, welhes Geschäft von den Sccretairen Trueba und Belda abwechselnd verrichtet wurde und den größ- | ten Theil der Sibung hinwegnahm. Der Minister sagte bei der Vorlegung dieses volumind\en Gese6-Entwurfs, daß derselbe von sehr einsichtsvollen und gelehrten Richtern angefertigt wor- den sey. Unter den großen Vortheilen desselben befindet sh auch der sehr wichtige, daß alle vorhandenen Geseze dadurch | in ein einziges Statur verbunden werden. Dessenungeachtet mißbilligen einige Madrider Zeitungen den Plan, weil ihnen die Todesstrafe in zu vielen Fällen und zu viel andere {were Stra- fen darin vorfommen. Der Minister erklärte úbrigens, daß niht aile Mitglieder der Verwaltung mit sämmtlichen Einzeln- heiten des Planes zufcieden wären, daß sie es jedoch, weil es eine sehe dringende Maßregel jey, für rathsam erachtet hätten, ihn den Cortes vorzulegen , durch deren Berathung er jedenfalls verbessert werden würde. Der Schluß des ministeriellen Berichts über Spaniens auswärtige Angelegenheiten lautet folgendermapen : Die Regierung hat nicht unterlassen, zur gehdrigen Zeit die politischen Verhältnisse Spaniens durch die Anerkennung mehrerer Staaten, welche se bis dahin noch nicht anerkannt hatte, zu erwet= tern. Die Ercignisse, welche das Kaiserthum Brasilien zu dem Range eines unabhängigen Reichs erheben und die Verwickelungen, welche später durch den in Portugal wegen der Thron - Besteigung eführten Krieg entstanden, berechtigten das Spanische Kabinet, eine Zeit lang die Anerkennung dieses Reiches zu verweigern. Allein so- bald Fhre Maiestät, die Königin - Regentin, sah , daß die Zeit zur Anerkennuug der Donna Maria da Gloria als Königin von Portu- gal gekommen sey, boten wir, als ein Zeichen unserer Anerkennuna, die gischliche und uneigennüzige Mitwirkung unserer Waffen, und sobald der ichnelle und glückliche Ausgang des Kampjes das Schick- sal des Reiches gesichert hatte, becilte sich Jhre Majestät, Dom Pedro 1]. als Kaiser von Brasilien anzuerkennen, und befestigre so in fur;er Zeit unsere freundschaftlihen Beziehungen zu zwei Linien desselben erlauchten Hauses. Dies wurde nicht allein von den per- | sdnlichen Gefühlen Jhrer Maiestät, sondern auch von den Regeln einer gesunden Politik und von dem rühmlichen Wunsche, in Ueber- einstimmung mit Fhren erhabenen Verbündeten zu handeln, so wie durh das eigene Fnuteresse vorgeschrieben, weil es Zeit war, den Nachtheil hinwegzuräumen, der für beide Länder aus dem Mangel gegenseitiger politischer Relationen entstand; denn Fhre Majestät it bollfommen berechtigt, die Erwartung zu hegen, daf, wenn unsere Na- tion, unter derGunstdes Himmels und durch den Antrieb einer geseßlichen undgemäßigten Regieruna: bald ihre Energie und Stärke wiedererlangt haben wird, die unermeßlîichen Hülfsmittel, welche sie in ihrem Schoj:e besißt, und die reichen Gaben, womit die Natur se ausgestattet, ihr in der neuen Welt einen so ausgedehnten und gewinnretichen Markt eròffnen, daß unjere verborgenen Hülsmittel, wie durch Zau= berei, Wohlstand und Glúck auf der Halbinsel verbreiten werden. Die Darstellung unseres jeßigen, wenn gleich beschränkten Handels mit Brasilien bietet nach allen Berichten, welche die Regterung er- hâlt, die erfreulichsien Aussichten dac; und unter den mannigfachen * Vohlthaten , für welche die Ration schon der erhabencn Königin- Regentin verpflichtet ist, verdient es nicht minderen Dank, daß zu den der Zeit, als sie mit ihren Waffen den Triumph des legitimen Thrones und der Freiheit eines benachbarten Reiches beschleunigte, ste ihre Aufmerfsamfkeit auf die neue Welt richtete, um deren Häfen den Spanischen Schiffen zu öffnen und mit den reichen Ladungen derselben den Ackerbau , die Fndusirie und den Handel der Nation zu beleben. Bald wird der Tag erscheinen, wo diese großen Vor- theile sich noh weiter ausdehnen werden und wo die Naticn, click- lich unter schÜßenden Jnstitutionen, ch jener waren und bleiben- den Glückseligieit erfreuen wird, welche ihr Cifec und Muth zit \nderen Zeiten in glorreichen Eroberungen sich erwarb. Fndem © Fhre Majestät wünschte, unsere politischen Futeress:n mit denen Unseres Handels zu verbinden, hat es derselben gefallen, den neuen Belgischen Staat anzuerkennen und einen diplomatischen Agenten an den Hof Sr. Maiesiât des Kdnigs Leopold zu senden. Es würde eben so unnüß als ermüdend und verwirrend seyn, | belt in den Unterhandlungen Über die Trennung Belgiens von Holland befolgten Gang zu verfolgen, Unterhandlun- gen, die bald abgebrochen, bald erneuert wurden und die den Eur9=- päischen Frieden gefährdet hätten, wenn nicht die erhabenen Mo- | Aarchen, welche die Europäischen Angelegenheiten leiten, den Werth der Erhaltung desselben zu säßen wüßten. Da die Unterhand- | lutrgert zur Erreichung eines endlichen Arrangements zwischen beiden / betheiligten Parteien ch ihrem Schlusse nähern, so können wir | Überzeugt seyn, daß damit die Frage, als eine Curopdische, erledigt werden wird, indem man vorausseßen darf, daß die fünf bei der i Londoner Konferenz repräsentirten Mächte in Bezug auf den Haupt- | punkt, die Trennung der beiden Reiche, übereinstimmen, besonders, m der König von Holland, obgleich nicht geneigt , die Ausführung en Sig zu befördern und ausscchließlich mit den Fnteressen T e beschäftigt , doch mehrmals scine Einwilligung in die rennung selbs erklärt hat, wenn sie unter Bedingungen stattsinde Fe er für gerecht hält. Bevor die Unterhandlungen #o weit gedie- Belifatefe un a Le Spanische Regierung aus Gründen der E arte G e le Anerkennung Belgiens als eines neuen, R N bal Beisriell E: aufzunebmenden Glie- R )cliptel anderer Nationen und das Bestreben, den B 4e der erhabenen Verbündeten Fhrer Maiestät zu genügen, 1 L EA „um die Jnteressen der Nation nicht zu vernach- welche die Anknüpfung politischer Verbindungen mit dem

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neuen Königreiche geboten, um unter Handels - Verbindungen Festigkeit und Ausdehnung zu geben, dies Alles Überzeugte in der That die erhabene Kbnigin- Regentin, daß der Augenblick für die Anerkennung Belgiens als eines unab- bängigen Staates jeßt gekommen sey, um so mehr, als dev König

theil ihrer eigenen Unterthanen, so viel Rüksichten und Achtung gegen jenes Kabinet gezeigt hat, doch bis heute unsere souveraine Köni- gin noch nicht anerkannt hat Dasselbe vorsichtige und gemäßigte Betrehmen i durch die Regierung Fhrer Majestät auch gegen den neuen Griechischen Staat beobachtet worden, obgleich diese Frage allerdings klarer und einfacher war, insofern die zuweilen so abwei- chenden Ansichten fast aller Kabinette Europas hierin übereinstimm- ten. Dieselben drei Mächte, welche auf die krâftigste Weise zur Er- richtung des neuen Königreiches beigetragen, und demselben nicht pur toren Schuß zu gewähren, sondern wirksamen Beistand zu [ei- fien wünschten, wandten sih an die Spanische Regierung wegen der Anerkennung des erlauchten Prinzen, der auf den Thron Griechen- lands erhoben worden war; und die Spanische Regierung fühlte, daß fe, nachdem die Ottomanische Pforte den neuen Staat aner- kannt, nicht länger ohne ecnfülichen Nachtheil anstehen dürfe, diesem Beispiel zu folgen. Es is immer, namentlih im Felde ter L gefährlih, unseren Hoffnungen zu geslat- ten, daß ste zu viei von der Zukunft uns erwarten lassen, aber man kann sehr wohl sagen, daß das kürzlich errichtete Königreich Griechenland, in einer für den Handel so günstigen Lage, zu welchem der Chavaëter seiner Bewohner so geeigner ist, den Han-

ihrem Schuß unseren # sandt, um. von dem

TEY

del mit Spanien, nachdem dieses Land seine Macht und Thätigkeit |

wieder gewonnen hat, von Tage zu Tage mehr erweitern roird. In diesen Gewässern fehit e weder den Privatleuten noch den Seeleuten an ruÿmwärdigen Erinnerungen. Die so eben von dem politischen Zustande Spaniens in Beziehung auf andere Mächte gegebene treue liebersicht gtebt eine klare und einfache FJdee von den (Zzrundsäßen, welche die Regierung Jhrer Maiestät gegen jene angenommen hat, Grundsäße, die gerecht an sich, leicht in ih: er Anwendung und vor- theilhaft in ihren Folgen sind. Das Band der Freundschaft mit den verbündeten Mächten fesier zu knüpfen, der mit dem entspre- cvenden Gefühl von Ansehen und Würde verbundene Wunsch, die alten Verbindungen mit andern Mächten zu erneuern , dies ist die Richtschnur der Politik geroejen , die zu vefoloen das Minifterium

fich bemúht hat, und dic nicht nur mit den JFnteressen des Staats, |

sonder auch mit dem Charakter der Nation in Uebereinstimmung | Summe von 15 Millionen gegen 2 pCt. Provision und 5 yCt

ift, welche, thren Verpflichtungett tren , vorsichtig, ernst und immer bereit ift, sich seibst für die Vertheidigung threr Ehre und Unad- hängigkeit zu opfern. Gegeven im Palaste, 7. August 1834. Francisco Marrinez de la Rosa.‘ Im Eco del Comercio lest man: „Die Verschwörer zu Balencia sollen auch ein Jndividuum von der Familie des Ge- neral Valdes in ihre Sache gezogen haben, um dem tapferen und geachteten Chef jener Provinz einen Schimpf anzuthun. Einige Briefe berichten, daß hinsichtlich des Signals, auf wel- ches die Vershworenen sich versammeln sollten, ein Mißverständ- niß obgewaltet, und daß dies zur Entdeckunz des Kompiorts ge- führt habe; es erschienen nämlich mehrere Royalisten bewaffnet und in ihren Uniformen auf den Straßen, weil sie glaub-

ten, daß der Augenblick getommen sey, wo die Re- volution ausbrechen sollte, Man wollte einige Häuser in Brand stecken, um die Aufmerksamkeit dexr Vütger

zu beschäftigen, und sich unterdessen der Citadelle und der gestungswerke an den Thoren bemächtigen. Ein Theil der Verschwdrer is nah Cadix und Alicante eingeschifft worden, und es werden Schiffe in Bereitschaft geseßt, um die übrigen nach verschiedenen andern Md bringen. Das wirkliche oder ver- meintlihe Erscheinen des Don Carlos hat hier und da mehr oder weniger Bewegung verursacht. Die Aeußerung, die wir hin und wieder hdrten, daß dies Ereigniß weiter keine úble Wir- kung gehabt, als daß es die Reihen unserer Gegner um einen Insurgenten vermehrt habe, ist keinesweges richtig. Letztere han- deln vielmehr seitdem nah einem gewissen Plan, den jedoch die Mehrzahl der Nation bereits an verschiedenen Punkten unter- drückt har. Kaum sechs Meilen von Madrid wurde einem Jn- surgententrupp von den Lanciers und von einer Jufanterie- Ab- theilung der Königlichen Garde eine tüchtige Lection ertheilt. Sobald das Erscheinen des Don Carlos auf Spanischem Boden kund wurde, lenkten wir die Aufmerksamkeit der Regierung dar- auf hin, und zeigten, wie ndthig es unter solchen Umitänden sey, die Treue und den festen Charakter der Staats-Beamten zu er proben, weil wir überzeugt waren, daß wir unter Umständen lebten, wo dieselben die stärken Beweise von ihrer Anhänglich- keit an die Sache Jsabelia’'s 1]. zu geben hätten. Welche Vor- theile konnten nicht die Verschwdrer zu Valencia äus dem Beíi-

stande des Post-Direktors jener Stadt und aus der Hülfe ein:s | andern ebenfalls verhafteten Beamten desselben Departements |

zichen!“/

Der Messager meldet Folgendes: „Man hat uns aus Madrid merkwürdige und, wie wir glauben, genaue Details mitgetheilt über die Umstände, welche der Bankerott-Erklärung, zu der sich die Spanische Regierung entschlossen hat, vorherge- gangen sind und sie herbeigeführt haben. Wir glauben, si: im Auszuge bekannt machen zu müssen, um, so viel in unseren Kräjten steht, Licht über eine Angelegenheit zu verbreiten , die cine so große Anzahl A Familien interessirt. Bis auf die legte Zeit waren die Mitglieder des Kabinets von Madrid steis der Meinung gewesen, daß Spanien die Mittel und die sirenge Verpflichtung habe, mit der pünktlichstea Treue alle jeine früheren Verbindlichkeiten zu erfüllen. Man erinnert sich der äÜnstrengungen, welche im leßten Dezember mit Erfolg gemacht wurden, um das erste Semester der auswärtigen Schuld, wel- ches am 1. Januar verfallen war, zu decken, und zwar durch Hülfsmittel, die Herr F. Gargollo, Direktor des Tilgungs-Fonds, in einem Berichte nachgewiesen hatte. Aber diese Mittel waren nicht von der Art, um das Experiment wiederholen zu kdnnen, man mußte außerhalb des Landes Hülfémittel suchen, um ferner die Verbindlichkeiten zu erfüllen, von denen ohne nachtheilige Folgen sich loszusazen die Spanische Ehre nicht gestattete. An die Sendung des Herren Florida Blanca nah Paris und London knüpfen sich die ersten Unterhandlungen mit dem Hause Noth- schild, welches sich bemühte, aus|chließich mit allen Operationen des Spanischen Kredits beauftragt zu werden. Jener Diplo- mat trat, durch Vermittelung hoher Personen, in Verbindung mit dem Chef des Pariser Banqut:erhauses und erhielt Vorschläge, die er seiner Regierutg übersandte. Neue und noch glänzendere Anerbietungen wurden ihm durch den Chef des Londoner Hauses gemacht; nzan wollte Spanien alle Summen, deren es bedúrfte, bis zum Belauf von 50 Milltonen Fr vorschießen, bis die Cor- tes eine, zur Erfüllung der Verbindlichkeiten und der Deckung der außerordentlicen Ausgaben der Regierung ndihige Anleihe bewilligt hätten, unter der Bedingung jedoch, daß die Anerk(e- tungen, welche von verschiedenen Banquiers in Folge der durcþ ein Königliches Dekret erdffneten Konkurrenz für eine Anleihe von 200 Millionen Realen gemacht worden seyen, nicht ange- nommen würden. Benachrichtigr von diesen Vorscblägen , be- schloß der Spanische Minister, sie zu genehmigen. Die zu Ma- drid eröffnete Anleihe kam nicht zu Stande, und ein Spanischer Comionate Herr Gonzalez Allende, wurde nach Paris ge-

T B D R S A A D E ARTE Are

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Hause Rothschild 30 Millionen Fran- ken zu empfangen, eine Summe, die - für hinreichend cehasten wurde, um sowohl das mit dem 1. Juli fällige Seme- ster zu zahlen, als auch um den Bedúrfnissen der Operations-

vón Holland, nachdem die Spanische Regierung, selbs zum Nach- | Armee des Nordens zu begegnen. Herr Allende fand sich bei

sciner Ankunft in Paris sehr getäuscht; es hatte, wie es scheint, ein Mißverständniß stattgefunden zwischen den beiden Häusern in London und Paris, oder zwischen dem Pariser A und dem Spanischen Minisker über die Größe oder die Bedingun- gen der angebotenen Vorschüsse, die auf 20 Millionen Franken reducirt wurden, ungeachtet der lebhaften Reclamationen des Spanischen Commissionairs, welche sch auf die Verlegenheit gründeten, in der seine Regierung sich befinden würde, da sle geglaubt habe, auf eine weit bedeutendere Summe wohnen zu kfônnen. Dessenunzeachtet ging Herr Allende Alles ein, um feinen Jnftructionen zu gehorchen, die ihm vorschrieben, um jes den Preis die Zahlung der am 1, Juli fälligen Dividenden zu sichern. Diese Jnfstructionen, welche zeigten, daß Spanien kein Opfer scheue, um die Zinsen seiner auswärtigen Schuld zu be- zahlen , gestatteten nicht die geringste Möglichkeit eines nahcn Bankerotts, und wir wissen bestimmt, daß Herr Allende, wäh- rend seines Aufenthalts in Paris, nicht aufgehört hat, sich den ärgerlichen Gerüchten, walche sich zu verbreiten anfingen, mit der größten Energie zu widersesben und namentli

den Reductions - Pian, der vor ungefähr zwei Monat

von einem befannten Spanischen Finanzmann (Hrn. Oviedo) dem Publikum in einer Broschlre vorgelegt wurde, als beleidigend für den Spanischen Charakter zurückzuweisen. Es bedurfte der ausdrüctlichen Befehle der Regierung, sich, es koste, was es wolle, die zur Tilgung der fälligen halbjährlichen Zinsen nothwendigen funfzehn Millionen zu vershaffen, um den Hrn. Allende zu vers anlassen, den Vertrag vom 7cen Juni zu renterzeihnen. Die- ser von dem Herrn Allende als Königl. Kommissariüs einer- und von den Gebrüdern von Rothschild andererseits unterzeichnete Vertrag besieht aus 8 Artikeln, vnd besagt im Wesentlichen, daß die Gebrüder von Rothschild sich verpflichten, der Spanischen Negierung zur Bezahlung der am 1. Juli fälligen Zinsen eine

jährlicher Z:nsen vorzuschießen. Als Sicherheit sollte die Spa- nische Regierung die Summe von 30 Millionen Fr. in Spani- schen 3 oder 5proc. Papieren bei Rothschilds deponiren. Die Spanische Regierung verpflichtete sich ferner, den Cortes sleich na ihrem Zusammieutritt ein Geses vorzulegen, wodurch die Cortes - Anleihen anerkannt würden. Die panische Negie- rung erlaubte den Gebrüdern Rothschild, das ihnen zuzustellende Depot bestmöglichst zu verkaufen, wenn die vorgeschossene Summe von 15 Millionen nicht binnen drei Monaten zurúückgezahlt würde: Endlich versprach die Spanische Regierung, bei jeder in der Folge etwa abzuschließenden Anleihe dem Hause Rothschild den Vorzug zu geben, und Überhaupt kein Geschäft in Staats -Pa- pieren zu machen, ohne vorher dem Hause Rothschild Anzeige: davon gemacht, und bei ihm angefragt zu haben, ob es selb geneigt sey, dasselbe zu Übernehmen; erst in dem Falle, daß das Haus Nothschitd dies abgelehnt hatte, sollte es der Regierung ver{tattet seyn, mit anderen Dersonen in Unterhandlung zu tres ten. „„Es war vorherzusehen“/, fährt der Messager fort, ¡daß die leßtere Bedingung von einer constitutionnellen Regie- rung nicht angenommen werden konnte. Auch nahm das Spas nische Ministerium keinen Anstand, zu erklären, daß Hr. Allende seine Instructionen überschritten habe. Als nun auf diese Weise dem Grafen Toreno alle Mittel entschlüpften , der dringenden Finanznoth zu entgehen, entwarf er plô6lih den der Prokurado- ren Kammer vorgelegten Reductions - Plan, welcher mit seinen bisZer geäußerten Ansichten in so großem Widerspruche steht.“

Dortugal.

_In einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus Lissabon vom 18. August heißt es: „Die Vorstellunge;n hin- sichtlich unserer unglücklichen Landsleute haben glücklicher Weise den erwünschten Erfolg gehabt. Die hiesige Regierung hat ver- sichert, daß fie ihnen allen ihren Sold auszahlen, sie bekleiden und binnen drei oder vier Tagen nach England urückfenden wolle. Die Gerechtigkeit erheischt es, zu sagen, dag die Briti- shen Offiziere und Soldaten in der Portugiesischen Marine sehr gut behandelt worden sind. Das Dampfboot ¡Georg IV.““ fam. heute früh von Porto hier an; es hatte Deputirte zu den Cortes aus dem Norden Portugals an Bord. Der Inhalt der Thron- Rede, die übermorgen bei der Eröffnung der Kammern gehalten werden foll, war roh nicht genau zu erfahren. Sit ist jedoch ivie ih hôre, shr lang, und Dom Pedro spricht darin etwas sehr viel von sich und von dem, was er dafür gethan, seiner Tochter die ‘Portugiesische Krone wieder zu erobern. Ex hat in- dez dabei die Absicht, die Nation und die ganze Welt zu über- zeugen, daß er sich niemals durch eigennüßige und E Zwecke, jondern aüein durch väterliche Fürsorge für die “Wohls fahrt seines Landes und fr die Wiedererwerbung der Rechte seines Kindes habe leiten lassen. Ex spricht sodann in sehr dankbaren Ausdrüen von den Déensten, die der constitutionnellen Sache dur die Britischen, Französischen und Belgischen Hülfstruppe,n geleikec worden, fo wie von dem Vertrauen, welches das Vis tische Publikum von Anfang an dazu gezeigt habe. Dann hbe- zieht er sich auf die den Cortes unverzüglich vorzulegender« Be- richte der verschiedenen Minister und sagt, daß man dar gus er- sehen werde, wie große Ersparnisse schon vorgenomyen wor-

den und wie viel deren noch in jedem Zweig dee Verwal- tung beadjichtigr würden, und wie ausgedehnte, Reformen und Verbesserungen dem Lande bevorftänden. am Gan- zen, glauve ih, wird ein versdhnender Ten in der Rede

vorherrschen. Die Kuigin, die Kaiserin und die Jnfanti

Isabella Maria soilen der Königlichen Sesfion Ln Une ise eine Tribune zu ihrem Empfang in Bereitschaft geseßt worx den, Gleich nach Verlesung der Thron-Rede werden die Cortes bis zum 18. Septeinber, bis zu welcher Zeit die Königliche Fa- milie aus den Bädern von Las Caldas wieder zurück seyn will vertagt werden, Dèr Finanz-Agent der hiesigen Regierung zu London, Herr Mendizabal, kam am 10ten d. hier an; dem Ver- nehmen nach gedenkt er, der Regierung vielerlei Maßregeln in Bezug auf die allgeme.ne Verbesserung des Landes und auf dessen öianzen vorzuschlagen,“

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Belblin, 29. August. Aus Königsberg tneldet die d or- tige Zeitung unterm 24. d. M.: „„Die Kavallerie des ersen Armee- Corps, sowohl von der Linie als von der Landwehr war nebs der reitenden rtillerie seit der Mitte dieses Monats in der Gegend von Heiligenbeil zusammengezogen , um daselbft eine bejondere Wasfenübung abzuhalten. Gegenwärtig sind auch diese Truppentheile hier bei Königsberg vereinigt, und werden dem: nach morgen die Uebungen des versammelten Arinee:Corvs keainnen

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