ital R T B S AAE ct E C N D Ai B R i
von Sr. Fônigzl. Hoh. dem Kronprinzen in Augenschein genom- inen worden find. Die heutige amtliche Zeitung enthält das erste Cholera-Bülletin der Hauptstadt. Es sind demnach bis ge- stern früh um 8 Uhr j
Etkr. Gest.
In Dien Sonn. O Zun Krankenhause in der Sivertschen Kaserne 10 Im Königlichen Serafinen : La E S Um Krankenhquse auf Kaelo 3 Deég'eichen bei Clas f U 2ER Á T s ? Me M I Aal D 0 D Am ersten Tage 29 19 Jhre Moj. die Königin und Jhre Königl. Hoheiten der
Kronprinz und die Kronprinzessin wohnten am 22, Abends einer | dffentlichen Sibung der Schwedischen Akademie bei, in welcher | der Professor Agardh seine Antrittsrede zum Gedächtnisse des | Bischof |
verstorbenen Reichs- Marschalls Grafen Flemming hielt
A
Toegnér, als Direktor der Akademie, beantwortete dies: Rede und
víci besprochenen Cholera gedachte. Am vorigen Freitage starb der durch seine dffentliche Wirk-
saufeit und namentlich au durch die von ihm geleiteten Frie- dens-Unterhandlungen von Frederikshamn bekannte Staats-Mi- i Der Graf war ein ungemein gebildeter Mann, der sich auch als dra: : matis{her D‘chtrr, so wie als Uebersezer der Römischen Klassiker | In der Schwedischen Akademie ti durch sei: !
nister Graf Sköldebrand im 77. Jahre seines Alters.
ausgezeiw ner hat nen Tod ein Pla erledigt worden.
Dann a E
E 2, M C Go / Y C N&
Bähler und 1100 Wäßlbare jepn. »dhte Wahl-Census eben keine große Beschränkung erwarten ließ. Da Kopenhagen nicht, wie es son| bei größeren Städten der Zall zu scyn pflegt, in Wahlbezirke cingetheilt ist, so soll jeder Wöhler auf 12 Deputirte und 12 Supleanten stimmen, was den meisten gewiß große Verlegenheit machen wird, da einecstheiis die Wadl sehr beschränkte ist, dann ab-r auch wegen des Yeangels an dfentlichem Leben die Personal-Kenntniß in einec so großen Stade sehr unvollsändig und schwankend sehn muß. Mit ziem- licher Wahrscheinlichkeit kann man indessen annehmen, daß der Advocat Treschow, der Bürgermeister Schäfer, die Kaufleute Hvidt, Knuben und Hausen, der Prokurator Haagen, der Pro- fessor Bang unter Andern eine große Menge Stimmen vereini- gen werden; der Erstere durfte sogar Aussicht haben, zum ‘Prä- sidenten der Stände erwähit zu werden. Unser grdöpter Redner und einer unserer tüchtigsten Juristen, der Advocat Sporon, ist feiver niht wählbar, da er ungeachtet seines großen Verind- gens nicht Grundbesißer ist. Dies gilt auch vom Professor Da- vid; indessen dürften seine ausgebreiteten Kenntnisse und parla- mcutarische Tüchtigkeit den Ständen doch zu Gute kommen, da er wahricheinlih den Befehl erhalten wird, die Universität bei denselben zu vertreten.
Der Russische Gesandte am hiesigen Hofe, Baron Nikolai, tf varh London abgereist.
Diez beiden Holländischen Kriegsschiffe, die eine Uebungs- fahrt in die Osisee gemacht, befinden sich jest auf der hiesigen- Rhede. Vorgestern ereignete sih der Unfall, daß ein Fahrzeug mit 18 Perfonen, welches dieselben besehen wollten, umschlug, vnd nur den Anstrengungen der von dem Holländischen Marine- Capitain Rúck ausgejandten Bootsmannschaft gelang es, 15 von denselben zu retten. Der junge Prinz der Niederlande hat das fär ihn eingerichtete Palais nicht bezogen und den von der Dä- nischen Regierung ihm beigegebenen Adjutanten nur auf Ver- wendung des Niederländischen Ministers als solchen angenom- men. Am vorigen Sonntage wurde der Geburtstag des Kd- nigs der Niederlande durch wiederholtes Salutiren von den Schiffen, so wie Abends durch) einen glänzenden Ball beim Holländischen Gesandten, dem Freiherrn von Huygens, gefeiert.
Das Gerücht von der baldigen Ankunft einer Russischen Flotte erhált sich, und nah neueren Schiffer: Aussagen joll die bei Kronstadt liegende Abtheilung hon Landtruppen an Bord genommen haben Auf der Insel Bornholm ereignete sich kürzlih der Vor- fall, daß ein Bürger-Gardist wegen des geringen Versehens, sein Gewehr nicht gehdrig gereinigt zu haben, von einem Offizier mißhandelt wurde. Bei der bald darauf statthabenden Vèuste- rung trat einer von dessen Nachbarn vor, und kiagte über diese vermeintlih dem ganzen Corps zugefügte Beschimpfung. Die Sache kam vor ein Kriegs-Gericht, die darin sizenden Offiziere sprachen aber ihren Kameraden frei, und verurtdeilten dagegen den Kläger wegen seines respektwidrigen Verfahrens zu viertä- aigem Gefängnisse. Die Vorstellungen der übrigen Bürger blie- ben unbeachtet, was die Folge hatte, daß sie die Wache des Ge- fängnisses entwafsneten, und dessen Thüren aufbrachen; der Ver- urtheilte wollte sich aber der ihm auferlegten Strafe nicht ent- «ichen. Leider ließ sich die aufgeregte Menge nun zu einigen Unordnungen verleiten, die gewiß streng bestraft werden dürften.
Deut Plano.
Aschaffenburg, 25. August. Jhre Majestät die re- gierende Königin is gestern Abends nah 7 Uhr hier angekom- men. Das heutige Geburts: und Namenófest Sr. Majestät des Königs wurde mit den gewöhnlichen Feizrlichkeiten began- aen; Militair-Musik spielte Mittags vor dem Königs - Schlosse. In allen Gesellschaften wird der Tag würdig gefeiert, und Abends halb 8 Uhr, bis wohin die allerhöchsten Herrschaften von Jhrem Ausfluge nah Klingenberg wieder hier seyn werden, ist den hiesigen Studenten ein Fackelzug bewilligt worden. Ge- gen 400 Fackelträger, in Studententracht, mit seidenen Schär- pen in der Nationalfarbe, und Müßen gleicher Farbe, werden den Zug von dem sogenannten Forst-Jnstitute vor dem Karlsthore his zur Residenz bilden, und dort patriotische Lieder absingen. Diesem Zuge s{chließen sich die Schüler der hicsigen Gewerbs-
schule an, so wie viele von den Hochschulen zu Mänchen,-
Würzburg und Gießen zurückgekehrte Studenten.
sm nächsten Reformations - Feste soll in allen evangelischen Kirchen des Königreichs Bayern die dankbare Nückerinnerung an Luthers Bibel-Uebersebung, die gerade vor 300 Jahren voll- ständig erschienen ist, feierlih begangen werden. Es ist dar- úÚber ein Ausschreiben des Konsistoriums an alle Geistliche er- gangen. Herr Konsistorialrath Fuchs hat ein Büchlein heraus- gegeben, welches sh über die historischen Umstände und über den Werth dieser Ueberseßzung verbreitet.
Jngolstadt, 26. August. (Nürnb. Korr.) Gestern ist die Grundsteinlegung zur Hauptbefestigung der Stadt, A nach oder im Programm bestimmten Art, vor sih gegangen. egen- wärtig waren außer dem Bevollmächtigten, Feldmarschall Fürsten
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v. Wrede Durchl., der Bischof von Eichstätt, der Kriegs-Mini- ster v. Weinrich (welcher, dem Vernehmen nach, heute durch ein Königl. Handbillet die Ernennung zum General-Lieutenant erhielt), General Lieutenant Graf Seyßel d’Aix aus Augsburg, und die Bri- gadiers der von ihm kommandirten zweiten Armee-Division, Ge- neralmaijors v. Biber, Graf Pappenheim und Graf Jsenburg. Se. Durchl. der Feldmarschall wurde feierlich empfangen und stieg in der Post ab. Von Seiten der Stadt waren zwei große Triumvhbogen, ähnlich denen bei der Grundsteinleauna der Vor- veste Tilly im Jahr 1828, der eine am Ende der Ludwigé straße, der andere vor dem Feldkirher Thor mit passenden Blumens- Verzierungen und Jnschriften errichtet, welche allgemeinen Bei- fall fanden. Gestern Morgens vor dem Auszuge empfing Se. Durchl, die Schuljugend, an deren Spie \echs in Bayeriszer älterer Nationaltracht geéleidete Knaben Fahnen trugen, und nahm die úüberreihten Gedichte an. der Zug in der vorgeschriebenen Ordnung durch die mit Bäu-
1 ige | ; der iear | Men geschmüdckten und mit einem Spalier der Landwehr bes-6 trug einige poetis%ße Reslexionen vor, it 1 er auch) der Ieat | A L Zl ! s A, flexion , in denen V E 1 A Straßen durch das Feldkircher Thor auf den links der Ne:
¿ gensburger Straße im Hauptgraben bestimmten Plas, um iwel-
ter bildeten ( mit festlich geschmückten Damen, döftlih das Landwehr: Bataillon der Stadt ZFngolsfadt mit der Kavallerie, nördlich die Schul- Jugend, mit ihren Lehrern und kleinen Fahnentrágern an der Spike, best, die aanze Westseite und Übrigen Räume füüten eine Masse Zuschauer aus allen Ständen von hier und der
i ganzen Umgegend aus, so daß wan die versammelte Yenschen- | menge gewiz a:f 12,000 Köpfe berechnen kann. Die | Graben 1oar einerseits das vollzählige 7te Linien - Jufanterie - Wahl Listen für Kopenhagen sind nun fertig; es sollen hier 2200 | Regiment mit der Fronte gegen den Die Zah! der leßteren is »eit geringer ausacfallen, als man erwartet hattc, da der er- |
Im Haupt-
Grundstein, anderer- seits das Bataillon der technischen Compagnieen in Parade aufgestelle. Mitten in demselben war der Grundstein ervich- tet, zu welchem sih der Zug bewegte. A!s die Bealeitung auf dem Plalze ange?ommen war, erdffnete der Fetungs-Bau-Direktor Ingenieur: Oberst Becker die Handlung mit einer Anrede aa Se.
Cre O: C E O T A E I T D T B i E Li Rai iat A L Be
Um §8 Uhr bewegte fich
dert, und die bestehenden Verbesserungen selbst ungewiß mach muß vorzugsweise gegen die Radikalen gerichtet seyn. fommt es nun, daß die Französishe Regierung in Frankrei diese ihr gefährliche Partei der Radikalen aufs heftigste ver; folgt, ihre Vereine verbietet, ihre Zeitungen fortwährend bej den Gerichten verflagt, die Armee und National - Garde gegen sie waffnet, wo se die Radikalen auf den Straßen als bewaf- nete Parrei finder, mit den Kartätschen zusammenschießt und auseinander sprengt, dieselbe Regierung gleichzeitig in de; Schweiz die mit jenen so eng verbrüderten Brutal- Radikalcy durch ihren Gesandten hegt und pflegt, uad bald mehr, bal) weniger beaunstige? Es ist unbegreiflich, wie gerade diese Rz dikalen sich da so leiht ráuschen lassen. Gesest, es wäre wirt, lich niche bloß Frankreichs Absicht, sondern ihm schon gelungen, nachdem es durch die Radikalen die Schweiz zu Grunde geri tet, alle Bande der Ordnung und des heimathlichen Friedens aus
| geld, unjer Land mit allen Nachbarn verfeindet hätte, am Enz ! uns in seinen Schul und unter seine Herrschaft aufzunehmen | 10as wre die Folge ? daß die Radikalen, wie in Frankreich, so auc | dann in der von Frankreich abhängigen Schweiz verfolgt und w
; cen die Terrassen und Erd-Aufwüärfe ein weites Amphithea- ! mözlih mit der Schärfe des Schwerdtes vernichtet würden. D,
Dieses hatten gegen Süden eine lange Tribune |
vohlgemeinte und consequente Französische Einfluß in der Schwe; fann offenbar nur darin bestehen, daß Frankreich die ohnehin nicht sehr frôftigen Schweizerischen Regierungen gegen die Radi falen unterstüßen würde. Thut es das Gegentheil und handel
cs in der Schweiz gerade im Jnteresse der Partei, die es h
: sich verfolgt, so kann sich das aus andern politischen eigennügj
gen Absichten begreifen lassen, aber nimmermehr aus einen
' freundschaftlichen Wohlwollen mit der Schweiz folgen. Wel
! empfindet und zu heilen sucht,
! COEn ,
wenn ev ein eigenes Uebel bei sich ti dem Freunde, der an den seiben Uebel frank liegt, statt zu ähnlichen Arzneien zu ra das Uebel befördern und unheilbar zu machen streben? Freilich is es môglich, ja vielmehr überaus wahrscheinlich, daj
cer Freund wird,
mancherlei Bestrebungen des Franzöfischen Gesandten in dit Schweiz, die Partei der Unruhigen und Nadikalen zu unt
Durchl. , in welcher erst das Geschichtliche und die Schicksale |
dieser Festungsstadi berúhrr. dann der Veranlassung diefer Feter-
lichêeit in Verbindung mié dem allerhöchsten Namens- und Ge-
burtsfct Sr. K. Maj. aedacht, endlich an den Hrn. Bevollmäci)- bo) / G
ügen und die Schweiz nicht zu dem einen für sle so nothwendigen Frieden gegen Außen und im Jnnern kommen zu lassen, wenig
cem Mintsterivm , das allerdings gegen die Schweiz theilweise
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tigten die Bitte gejcelit wurde, diesem Bollwerke der Bayerischen i
Nation durch Leaung des Girundsteins gemäß allerhdchster Voli- j
macht die erste Weihe zu geben, worauf ein allgemeines Lebehoch | an kleinen Jntriguen aller Art zu haben scheint, zuzuschreib
dem Königl. Landesvater dargeöracht wurde. Diese Rede beant:
VDICLs:
wortete der FÚcft Feldmarschall mit Würde und Gefühl.
schof, unter Assistenz zweier Dom-Kapituíaren und der Geisrlich- keit, und nun wurden die von den Jngenieur- Offizieren beige:
aelegt, sodann derselbe verschlossen. Das Junfanterie-Fegiment
bezeichnete diesen Akt durch drei Salven. Während dieser Hand- } d ' | d i ¿ Wohl nicht aufrichtig, nicht redlich meine, ver{tärkt, und so auf
lung ertônten aus dein bereits vollendeten und von seinen Ge-
¡{wvollend gestimmt seyn mag, als vielmehr einer anderen ho
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der individuellen Licbhabetei, welche der Französische Gesandt
it. Immer aber bletbt gewiß, daß die Handlungsweise diese
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Gesandten, der ja als solcher berufen ist, den Französischen Ein
auf erfolgte die kirchliche Einsegnung des Steins durch den Bi- 7 jtuy ia der Schweiz zu repräsentiren, mithin der Einfluß Frant
} rerchs selbsr in der neuesten Zeit sehr viel dazu beigetragen hat, : cinmal, daß der fúr uns so nothwendige und heilsame Zustand
rüsten befreiten Thurme |. der Vorveste Tilly 75 Kanonenschüsse, !
welche den Anwesenden die ' : ner Werke verkündeten, zu denen Seine Königliche Mas jeïát vor 6 Jahren auf ähnlihe Weise den Grund- stein zu legen geruhte. Indem sich nun {hof zur esse vorbercitete, úÚberreichte der Hr. Bürgermei-
folgenreic)e Vollendung eines je- î
der Der M Ute nischen Gränze vom 21. August:
ster Lonich dem Feldmarschall eine Dank- Adresse an Se. Königl. i
Majestät, welche er dfentlich verlas.
Auch diese beantwortete f
der Königl. Bevollmächtigte mit tiefem Gefühl, worauf die ?
Messe begann. Nach dem Evangelium hieit der Bischof eine
| darf indessen noch der Bestätigung.
eben so bedeutungsvolle als rührende Rede, welche den tiefsten î
Eindruck auf alle Gemüther nicht verfehlte.
As mit dem Le
deum laudamus die Handlung geschlossen war, ehrte der Zug j in voriger Ordnung in die Stadt zurück, und sowohl Militair |
als Landwehr defiirten vor dem Feldmarschall zu
hoher Zufriedenheit.
dessen ?
Nun begab sih Se. Durchlaucht und der !
Kriegs - Minister in Begleitung von seben Wagen über -ie ; Donaubrücke zur Vorveste Tilly, besichtigte die lämmtlicwen, î theils vollendeten, theils der Vollendung nahen Werke, fuhr è an der Stelle, wo frúher die Schissbrücke erbaut war, auf j einer fliegenden Brücke Über die Donau zurúck, begab sich ïo- i
dann der eine am detaschirten Fort geschlagene Schiffbrücke, wo die Pontonier - Compagnie paradirte, auf das linke Ufer, wo die Sapeur- und Mineur-Compagnieen aufgestellt waren, besah die Sappe- Arbeiten dieser Truppen und die schon weit gediehße- nen Erd - Arbeiten um die Stadt, und kehrte auf der Glacis
| siraße wieder durh das Feldkircher Thor zurück. Ein \röh- |
liches Mittaastnahl in der Post, unter dem Spiele der Regt-
ments- Musik, vereinigte die Gäste, wobei unter dem Donner i
der Kanonen „Sr. Bajestät dem König, dem Wiedererbaucr der Festung Jngolstadt‘/ ein Toast unter allgemeinem Lebehoch von Sr. Durchlaucht ausgebracht wurde. Später brachte einen
zweiten Toast „dem Herrn Feldmarschall, der Krone der Baye- !
rischen Armee‘“/, der Bürgermeister im Namen der Stadt. Abends 6 Uhr verließ der Für{t die Stadt; auch der Bischof reiste nach Eichstädt zurü. Se. Excellenz der Kriegs - Minister und die Generale beehrten noch einen Ball des Erheiterungs- Vereins mit ihrer Gegenwart. So endete dieses denkwürdige Fest, unter günstiger Witterung von Tausenden aus der Umge- gend besucht, und von keinem einzigen Unfalle, von keiner Un- ordnung gestört.
S ch weiz.
Der Schweizerische Constitutionnelle äußert sich in einem ausführlichen Artikel Über den gegenwärtigen Französischen Einfluß in der Schweiz folgendermaßen: „Es is sonderbar, daß die Reden und Handlungen des Französischen Gesandten in der
Schweiz mit den Ansichten des Französishen Ministeriums, die |
inan ja auch zum Theil direkt, oft nicht im besten Einklange standen. ten, wenn man es auf beiden Seiten ehrlich meint, zu gleichen Maßregeln, die fich gezenseitig unterstüßen, führen. Nun is es klar, daß in Franfreih die der gegenwärtig bestehenden Regie- rung gefährliche Partei weit weniger die Anhänger Karl’'s *. oder Heinrichs V., als vielmehr die dort unter dem Namen der Republikaner bekannte radikale Partei sind. Noch in hdherem Maße ist das in der Schweiz der Fall. Von den abgetretenen Regierungen von 1814 und 1hren Anhängern ist wenig zu fürch- ten. Kein vernünftiger Mensch denkt bei uns an eine Zurück- führung ias Alte. Der ganze Streit dreht sich darum, ob man die Unruhen und Bewegungen unaufhörlich erneuern und den ganzen socialen Zustand, den Frieden des Landes untergraben, oder aber das Erworbene genießen und auf Grundlage der neuen Verfassung besonnen und allmälig unsere Jnstitutionen weiter auébilden solle, Der Kampf der Regierungen, die als solche ein fortwährendes Wühlen und Aufreizen nicht dulden können, weil es sie an der Einführung wahrer Verbesserungen in der Ad-
zum Theil indirekt kenn t, gar Gleiche Jnteressen soil-
_ministration, der Rechtspflege, der Kirche und Schule hin-
i er sich an einein ganz anderen befindet. Es
i
brachten SGedächtniß:-Döjekte dur) den Feldmarschall in den Stein f des Friedens im Jnuern und gegen Außen zurückgehalten un)
git Hindernissen ecshwert wurde, dani auch, daß gerade dadur as Vétißtrauen, daß es Frankreich mit der Schweiz und ihren der einen Seite ein s{hädliher Einfluß ausgeubt, ein heilsame verkannt wurde.“
Sanne
Französische Blätter melden Folgendes von der Spa: „Es heißt, daß drei Bu taillone Navarrejen in Castilien eingedrungen sind und zu Aro, wo sle sich dermaien befinden, 200 Gefangene gemacht haben," die aus Urbanos und Peseteros bestanden. Diese Nachricht be Die Truppen Rodil’s, ver bunden mit denen anderer Chefs der Königin, sind in diesen Augenblicke zu Vergara. Zumalacarreguy, welcher sein Auswei chungs-Sytem beibehält, indem er unaufhörlich einen Weg be \chreibt,- auf dem es sehr schwierig seyn würde, ihn aufzuhalten, wenn man nicht cine vierfacch stärkere Truppenmach: hätte, be findet ¡ich aufs neue mit vier Bataillonen in der Gegend von Pampelona. Man glaubr, Don Carios befinde sich in Biscaya und habe Araurazu bejeuzt; aber dies kann nicht seyn, weil mir wissen, daß man Grund hat, seinen Aufenthaltsort roviel als mögli) geheim zu halten. verbreiten, daß er an einem Orte sey, in einem Augenbli, wo ist unbegreiflid, wie die Französische Polizei, die mit der ängsilichsten Aufmert
| samkeit alle Gegenstände, welche an die Karlisten abgesand
werden, zu bewachen scheint, niht bemerkt, was FJedet mana sieht, daß täglih Pferde durch Bayonne gehen, di Gränze passiren und die Kavallerie der Karlisten verstärken!" Vorgestern sind, in mehreren Partieen, vierzig Pferde hic vurchgekommen, und seit e Monaten passiren regelmäßig at jevem Tage um acht Uhr Abends vier hier durch. Don Carlo! hâlt sich noch immer in Navarra auf, und sämmtliche Karlisten, ivelche nach Biscaya gegangen waren, sind zurückgekommet, nachdem sie vorher 9000 Rationen in Segura gefordert hatten. — Aus den Alduden wird unterm 17ten d. ge}\crieben : „Mal ergreift immer strengere Maßregeln, welche die Einfuhr vo! Waffen und Munition für die Karlisten sehr \{wierig mache, wenn nicht gar völlig verhindern, was beinahe unmöglich if Man meldet heut, daß bei der Rückkehr des Zumalacarregu! zwischen ihm und den Truppen der Königin in las Ame cuas ein hi6iges Treffen stattgefunden habe. Die D tails werden noch erwartet.“ — Man schreibt aus Paw pelona vom 16ten August: „Hier und in der Umgeger! ist Alles ruhig, und der beste Geist herrsht in der Stadt, |' wie in dem Roncal-Thale, wo sich etwa 600 Freiwillige für di Königin bewafssnet haben, die von der Kolonne des Brigadi Linares unterstúsc werden, Es kommen noch einige Truppe"
Corps aus dem Junern, um die Armee des General Nodil zl i verstärken, und Alles läßt hoffen, daß dieser Krieg früher been" Endlich meldet man aut”
dégr seyn wird, als man glaubt. ‘/ — Pau, vom 21. August: „Die Verbindungen mit Spanien scheinen immer schwieriger zu werden, unsere Korrespondenz aus v"
schiedenen Orten an der Gränze is völlig ausgeblieben. Die Ein" wanderung Spanischer Familien währe fort; man sieht eine groß!" Anzahl derselben in Pau und in den benachbarten Städten"
Von einem der neuen Ankômmlinge haben wir erfahren, dai die Cholera mit großer Heftigkeit in Saragossa ausgebrochen ist."
— Der Jndicateur de Bordeaux enthält Nachstehen|" „Die Post auf Sie hatte unte! F
des aus St. Jean de Luz vom 19. August: JFrun kam gestern früher als gewdhnlich an. l ihren Depeschen zwei Packete, welche durch einen Spanische! Courier überbracht waren. Leßterer, welcher unter Eskorte reiste
wurde zwischen Tolosa und Hernani angehalten, da aber dit Ÿ
Esforte wirksamen Widerstand leistete, so flohen die Karlistet,|
von denen vierzehn gefangen und nach St. Sebastian gesandt
wurden. Gestern Abend kam eine der bewaffneten Trincaduras in dem Hafen von Socoa an, nachdem sie an der Küste bis Bilbao gekreuzt hatte. Sie hatte auf ihrer Fahrt kein verd: tiges Fahrzeug angetroffen. Alle Gränz-Gemeinden sind von den
Wie È
Französischen Regierungs -Partei und zum Theil auch bloj"
Seine Anhänger könnten das Gerücht!
Anordnungen der höheren Behörden in Kenntniß geseßt, welche die Ausfuhr oder den Verkauf von Lebensmitteln, Rindvieh, Pferden, Waffen oder Munition nah Spanien verbieten. Es ist hmerzlich, zu hören, daß Personen aus Gewinnsucht sich dennoch mit diesem Handel sehr thätig beschäftigen. Don Carlos war gestern in Lanz. Das Resultat der Operatio- nen in Navarra soll nit seinen Erwartungen entsprechen. Jn dem armen Lande, welches lange Zeit hindurch eine Beute von jeder Art dffentlichen Unglücks gewesen ist, wird er wenig Mittel finden zur Erreichung des gehofften Triumphs. Man glaubt, daß er bald genöthigt seyn werde, seine Anhänger zu verlassen, und in Frankreich Zuflucht zu suchen. Zumalacarre- guy befand sich gestern noch zu Lecumberry. Ungeachtet ver- schiedener militairisher Operationen Rodil's, um ihn zu einem Gefechte zu nöthigen, hat dieser Jnsurgenten- Chef immer den Kampf zu vermeiden gewußt. Die Angelegenheiten können in- dessen nicht lange in diesem Zustande bleiben, denn das Land 51 so von Lebensmitteln entblößt, daß die feindlihen Parteicn auf eine oder die andere Weise das Kriegstheater verlassen mússen.““ y
— Das Mémorial de Pyrenées meldet, daß die Armee des General Rodil cine Verstärkung von 3000 Mann aus dem Innern von Spanien erhalten habe. F - Die Allg. Zeitung schreibt aus London vom 19. Aug. : „Mit Unrecht wärde man den Grafen Toreno für den Urheber des von ihm den Cortes vorgelegten Finanz-Projekts halten. Es wurde schon lange vorher zu London von den ersten Kontrahen-
ten der Cortes - Anleihe entworfen, und schon vor Toreno's Ein- !
tritt ins Ministerium hatten diese mehrere Versuche aemacht, dessen Annahme zu bewirken, aber immer einen unbesiegbaren Widerstand gefunden. Die Annahme dieses Projekis knüpft sich an die Emittirung einer Anleiße von 400,000,000 Realen, die in Toreno's Rede angekündigt wurde, und in sehr kurzer Zeit in London zu Stande kommen wird.“
Doe Ug al
Nachstehendes ist der Schluß der (gestern abgebrochenen ) Shvron-Nede Dom Pedros bei Erodffnung der Cortes: „Mein Herz war tief verwundet und getcänkt bei dem Anblicke
des beklagenswerthen Zustandes meines Vaterlandes, meiner Mitbür- exr und Unterthanen, deren Glückseligkeit der beständige Gegen- stand meiner angestrengtesten Sorge war und auch ferner seyn wird, und obgleich ch denjenigen, welche durch die Ehre und Loyalität weit von threm Vaterlande vertrieben und an verschiedene Orte von Europa und Amerika zerstreut waren, so weit es möglich war, Bei- fland leistete, so genügte dies do. weder meinen persönlichen Ge- fühlen, noch der Ehre meiner hohen Stellung, so wie den Rechten und der Ehre der Königin, meiner geliebten Tochter. Ereignisse, die vielleicht unvorhergesehen waren, aber aus dem unbiezsamen Entschluß entstanden, niemals von meinem Worte und der Heilig- keit der Eide, womit ih mich meinen Unterthanen verpflichtet hatte, abzuroetichen, führten mich nach Euroya. Hier boten sich zwei gleich große Schattspiele, aber von entgegengeseßter Art meiner Betrachtung dar. Fch sah auf der einen Seite eine zailreiche und ausgezeichnete Menge edler Patrioten, ehrenwerther und loyaler Portugiesen, wel- che unaufhörlich mit der edelmüthigsten Beharrclichkeit danach streb- ten, den Thron der Königin den Händen der Usurpation zu entrei- ßen und bereit waren, zu diesem Zweck alle Arten von Hindernisse und Gefahren zu befämpfen; auf der andern Seite gewahrtë ich und erfuhr selbsi die großen und vermehrten Anstrengungen, welche sich einem so schwierigen Unternehmen entweder von Seiten der zahlreichen Anhänger des Despotismus oder der politischen Fnter- essen des Kabinets, oder endlich von der großen Macht einer Gesell- schaft, welche sich die konservative nennt und die úber ganz Europa Ot und verbrettet ift, entgegenstellten. Mitten unter diesem Allen war es leicht für mich, wahrzunehmen, daß die Blicke und die einzige Hoffnung der loyalen Portugiesen auf mich gerichtet wa- ren; und überzeugt, daß ie Vorsehung auf außerordentlichen und ungewöhnlichen Wegen mich zu der Leitung eines so s{chwierigen, obgleich ruhmwürdtgen Unternezmens berufen habe, unternahm ich es, mich an die Spiße der edlen und ehrenwerthen Partei der Loya- lität zu stellen, um kein Mittel zur Beschüßung der National-Ehre, des Thrones meiner erhabenen Tochtec und der Freiheit, auf welche die unterdrückten Portugiesen so gerechte Ansprüche hatten, zu vernachlässigen. Von dieser Zeit an zögerte ich nicht, meinem Entschlusse unverändert zu folgen, und verach- tete mit tiefem Unwillen die beleidigenden Maßregeln, w9o- durch man mich von meinem Entschluß abzubringen suchte. Es fehlte jedoch an Allem, und. Alles wurde neu geschaffen. F bedauere, daß ich nicht einzeln Alles erwähnen kann, was erduldet, was gethan, was versucht wurde. Fch bedauere , daß ich nicht die Namen aller der edlen Portugiesen anführen kann, die mit uner- müúüdlichem Eifer und wirksamer Thätigkeit sih der Unterstüßung eines so wichtigen Unternehmens widmeten. Aber ich darf nicht verschweigen, daß die pecuniairen Hülfsmittel, die eben so nothwen- dig als schwierig zu erhalten waren, durch einen besonderen Kon- traft, tin welchem der Erfolg des Unternehmens die einzige Búrg- schaft, meine Unterschrift die einzige Sicherheit war, herbeigeschafft werden mußten. Der Eifer und das Vertrauen derjenigen Yartei, welche gab, und derienigen, welche empfing, waren gleich aufrichtig und unbegränzt. Fch Übernahm die Regentschaft im Namen der Königin, weil die Unternehmung eine immer gegenwärtige, im- mer thätige, immer roachsame Concentr-tion erforderte Fch trat als der erste Soldat in die tapfere National-Armee und ich hatte die Genug- thuung, zu sehen, daß die Freunde der constitutionnellen Freiheit in anderen Ländern, Überzeugt, daß die constitutionnelle Sache in Portugal auch die ihrige und in jeder Hinsicht wirklich gerechten und liberalen Prinzipien angemessene sey, sih mit uns verbanden, großmüthig entschlossen, unsere Entbhehrun- gen, unseren Untergang oder unseren Triumvh zu theilen. In den Manifesle vom 2. Februar 1832 machte ich meine Absich- ten, meine Grundsäße und den Plan mêéines zukünftigen Verfah- rens bekannt, und bot Allen Fricde, Wohlwollen , Vergessenheit des
Vergangenen und selbs Verzeihung, wenn sie deren bedurften, unter !
der einzigen Bedingung an, daß fle ihre Pflicht anerkennen, ihren Eiden treu seyn und der legitimen Autorität ihrer Königin gehor- chen sollten.// :
¿Mit diesen Absichten und Vorbereitungen verließ ih die Kü- sten von Frankreich und ging nah den Azoren, wo ein Theil der loyalen Nation vereinigt und die Regentschaft errichtet war, welche diese Provinzen mit Weisheit und Patriotismus regierte und deren Verwaltung verbesserte. Hier wurde das kleine Portugiesische Heer organisirt, gering an Zahl, aber groß, stark und unbesiegbar durch seine Tapferkeit, seine Bürgertugenden und durch die edlen Gesin- nungen, welche sie beseelten, durch die Gerechtigkeit der Sache, wel- che sie vertheidigten, und durch die geprüfte Geschicklichkeit ihrer Anführer.//
¡An der Spitze von 7500 Mann landete ih an den Küsten von Be an dem für immer glücklichen Tage des 8. Juli 1832, Der
chrecken, welchen der Feind empfand, bahnte dieser kleinen Anzahl loyalec Portugiesen den Weg, und am 9%en zogen wir, ohne etnen einzigen Mann verloren zu haben, in die ehrenwerthe und loyale Stadt Porto ein, deren Einwohner von dieser Zeit an den lebhafte- sten Enthusiasmus für die Sache der Königin und der constitution=- nellen Charte und eine Reihe von Wundern der Treue, Tapferkeit, Beharrlichkeit und patriotischen Entsagung darstellten, die wohl eint wiederholt, aber nie Úbertroffen werden könne’. Der Raum einer kurzen Rede gestattet nicht, die Vorfälle des Krieges und der hart- näckigen und engen Belagerung, welche wir ein ganzes Jahr hin- durch rühmlich gushielten, aufzuzählen, Der Geschichte gebührt es,
: Interessen,
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sic treu der Rachwelt zu überliefern. Doch darf ih nicht unterlas- sen, wentgstens im Allgemeinen der seltenen Beispiele von bürgerli- chem und militairischem Verdienste, die ih unter dem Heere und den Einwohnern wahrnahm, zu erwähnen, der Tapferkeit, mit der sie 80,000 Mann widerstanden , die an allen Hülfsmitteln Ueberfluß hatten, und jeden Augenblick durch alle Mittel, welhe Fanatismus und Verzweiflung eingeben konnten, verstärkt wurden ; der fast unglaub- lichen Festigkeit und Beharrlichkeit, womit wir dem Tode in scinen furchtbarsien Geftialten troßten, ohne, selbst in den schwierigsten Momenten, irgend ein Zeichen von Schwäche oder Entmuthigung zu geben, kurz, der Wunder des erhabensten Patriotiësmus mit der, mitten in der gefährlichsten Krisis, Patriotizmus und Freiheitsliebe und die Bestrebungen der Civilisation die Knechtschaft , Barbarei und Tyvrannet bekämpften und fortwährend Siege úber diese Un- geheuer erlangten. Am Ende eines an Ereignissen fruchtbaren Fah- res, dessen ewig in Portugals Annalen gedacht werden wird, erhielt das National-Heer Verstärkung durch einige frische Truppen. Eine Abtheilung dieses kleinen Heeres eroberte Algarbien, und befreite dann die Hauptstadt des Reiches, in welche sie am 24. Juli 1833 cinzog, mit Hülfe der energischen und herzlichen UnterstÜßung ihrer ausgezeichneten Bewohner und unter ihrem lebhaften Zuruf. Das Geschwader des Feindes wurde ruhmvoll befämpft und genommen auf der Hdhe des Kaps St. Vincent. Der ausgezeichnete Sieg, den wir am Bsien desselben Monats in den Linien von Porto über
die zahlreichen Streitkräfte des Feindes davontrugen, seßte mich i in den Stand, mich zu den Trupyen in der Hauptstadt zu ver=- | g tigen Einfluß in dem ganzen Reiche fühlbar zu machen.// Lissabon wurde ! : ; hauptsächlichsten Ereignisse ciner Periode vorgeführt habe, welche
fügen, wo ih am 2Wsien anlangte. Fch bildete sogleich, wie durch Zauber, ein neues Heer und befestigte dic Stadt. durch Wunder der Tapferkeit vertheidigt, und durch den Pa- triotismus der Truppen und der heroischen Beroohner, die ih im- mer in den gefährlichsien Kämpfen um mich versammelt fand. Am 10. Oktober griff ih die 16,000 Mann, welche die Stadt belager-
ten, mit 800 an, von denen kaum 2500 geubte Krieger waren ; !
gber Tapferkeit erseßte Alles. Der Feind wurde nah Santarem zurÜckgeworfen, und die Wafen der Loyalität zwangen thn, dort zu bleiben, bis ich glauhte, daß die Zeit gekommen sey, entscheidende Operationen im Norden des Königreichs zu unternehmen. Von der Zeit an unterwarf sich Alles der Tapferkeit des Heeres. Fn weni- gen Tagen waren alie Gefangene befreit, da die rebellischen und unloyalen Banden sich zerstreuten. Unterdrückte und gemarterte Bürger traten hervor aus schrecklichen Kerkern. Das stegreiche und menschliche Heer zeigte bald, welches seine Gesinnungen scyen, und welcher große Unterschied zwischen Legitimität und Usurvpa- tion besteht. Das Volk, in Freudenthränen gebadet, erhob seine Hände zum Himmel, und überschüttete seine Befreier mit Segenswünschen. Am 27. Mai dieses Jahres legte der Feind endlich seine Waffen niedec, nachdem er neuerdings in der blutigen Schlacht von Asseiceira geschlagen worden war. Er verließ die | mer noch mit bedeutenden Streitkräften, zurück, Hier endete die Herrschaft der Usurpation, nach ztoei Fahren fortdauernden Kampfes, der stegreih gekämpft wurde gegen eine bedeutend úberlegene Macht und mit einer Beharrlichkeit , die über alles Lob erhaben ist. Die Regierung der Königin wurde überall anerkannt, und die Eide der Treue gegen dieselbe und die Charte wurden erneuert. Die Nation begann, sich des Friedens und der Ruhe zu erfreuen. Einige Be- dingungen, geboten durch die Umstände und durch die Menschlich=« keit gebilligt, wurden dem Feinde freiwillig und großmüthig zuge- standen. Und da es nie mei Wunsch war, gegen die Portugiesen zu kämpfen, sondern nur gegen die Usurpation und die Tyrannei, durch welche sie unterdrückt wurden, so bewilligte ih ihnen im Na- men der Königin eine zweite Amnestie, im Einklang mit meinen Grundsäßen und den Forderungen meines Herzens. Die Artikel derselben werden Fhnen gehdrig vorgelegt werden.‘
¡Fch fühle besonderes Vergnügen, im Stande zu seyn, Fhnen zu erklären, daß während des Kampfes und seit der Beendigung des- selben die Regierung der Königin förmlich anerkannt worden if von England, Frankreich, Spanien, Schweden, Belgien und Dänemark. Alle andere Nationen sind im Frieden mit uns, und ih erwarte von der Gerechtigkeit, der erleuchteten Politik und der Aufrichtigkeit, durch welche sie geleitet werden, daß se ohne Schwierigkeit fich beei- len werden, dic Bande wiederherzustellen und fester zu knüpfen, wel- che sie ehedem zum Vortheile aller Parteien an Portugal fnüpften. Der Römische Hof wird gewiß nicht der leßte seyn, der einen o gerechten und heilsamen Entschluß faßt, da wir uns rühmen, nicht die Lebten ju seyn, in der Achtung und Verehrung gegen das Haupt desselben, als den Vater der Gläubigen und den Mittelpunkt der ka- tholischen Christenheit, und zu zeigen, daß wir unaufldslich vereinigt sind durch die heiligen Bande des Glaubens und der Religion. Wir haben mit Spanien, England und Frankreich einen Quadrupel- Allianz - Traktat abgeschlossen, der am 22 April d. F unterzeichnet wurde, und dessen Artikel Fhnen vorgelegt werden sollen. Der Hauptzweck desselben war, neue Sicherheit für die glückliche und schnelle Beendigung des Kampfes, in welchem wir uns damals be- fanden, zu verleihen, und dadurch zur Ruhe und dem allgemeinen Beften von ganz Europa mitzuwirken. Diesen dret Rationen sowohl als Belgien sind wir für keine geringen Beweise von Wohlwollen und thätiger Freundschaft verpflichtet, und Spanien besonders zeich- nete sich aus, indem es den Truppen Fhrer katholischen Majestät Befehle ertheilte, die Gränzen des Reiches zu überschreiten, und durch diese Bewegung unseren Operationen einen vortheilhaften Beistand zu leisten. Das Fnteresse, welches iene Nationen aus ihrem Ver=- fahren zu ziehen bedachr gewesen seyn mdgen, befreiet die Portugie- sen nicht von den Pflichten der Dankbarkeit, noch mich von der willkommenen Verpflichtung, dieselbe an diesem Orte anzuempfehlen.//
„Manche und sehr wichtige Maßregeln sind getrofen worden, um eine bessere Verwaltung des Reiches und eine eifrigere Beobach=- tung der Constitutionen herbeizuführen. Die Ausübung der richter= lichen Gewalt und die Administration in ihren verschiedenen Zwei=- gen haben eine neue Gestaltung erhalten. Das Heer und die Ci- vil- Departements sind neu organisirt worden. Fn Lissabon und Porto wurden Freihäfen errichtet, und einige Regulationen gemacht zur Ausdehnung, Befreiung und Sicherung des Handels. Solche regulirende Gesehe, die am meiften erforderlich erschienen , sind ge- 4 und manche Hindernisse hinweggeräumt worden, welche dem
auf der Geschäfte entgegen traten und der Wohlfahrt des Volkes schadeten. Endlich sind alle religidsen Vereine jeglicher Benen= nung und ijeglihen Ordens unterdrückt worden. Diese Fnsti- tute, in Bezug auf die Religion betrachtet, waren dem Geiste ihrer ursprünglichen Stiftung gänzli entfremdet und fasi nur geleitet durch Sucht nah zeitlihen und weltlichen welche sie zu verachten vorgaben; und von dem politischen Gesichtspunkte aus betrachtet, glichen sle expatriirten Körperschaften, gleichgültig gegen das Wohl oder Wehe ihrer Mit- bürger, und eifrig im Dienste einec despotischen und tyrannischen Regierung, wenn sie von derselben Gunst und Beachtung erwarten durften. Fhrem Einflusse auf Familien und Fndividuen, der um so gefährlicher, ie geheimer er war, verdankt Portugal in hohem Grade die Leiden, welche es yor kurzem erfahren hat. Es giebt al-= lerdings unter den einzelnen Mitgliedern ehrenvolle, aber seltene Ausnahmen. Die Regierung hat Alles in Ueberlegung genommen. Ein detaillirter Bericht aller der Maßregeln und Bestimmungen, von denen ih #0 cben geredet habe, wird Fhnen durch die verschie- denen Minister dargelegt werden. Manche derselben wurden gefaßt oder vorgeschlagen und berathen, in den früheren Versammlungen der Repräsentanten der Nation und in der Regentschaft auf der Insel Terceira, und es scheint ihre Annahme oder Bestätigung zweckmäßig, sowohl um das Volk von den L Wohlthaten zu Überzeugen, welche es sich von dem constitutionnellen Regime ver- sprechen darf, als auch weil in dem jeßigen , langersehnten Augen- blik des Zusammentretens der Cortes die Erfahrung wenigstens zum Theil schon bewiesen haben kann, welche Ungelegenheiten oder A MTINgNGten deren Entwickelung und Ausführung entgegenge- reten.
arke Festung Santarem und zog sich nach Evora, im- |
¡Unter allen Maßregeln verdienen die Mittel, welche ange: wendet worden sind, um den Staats-Kredit herzustellen und zu ver- mehren, Fhre ernstesie Aufmerksamkeit. Sehr wichtige Verhand- lungen, alle gegründet guf Gerechtigkeit und guten Glauben, haben in dieser Hinsicht flartgefunden. as Resultat ist notorisch , die Staatsgläubiger, sowohl innerhalb als außerhalb des Reichs, sind mit der gewissenhaftesten Púnktlichkeit bezahlt wor=« den. Das Papiergeld , welches so viele Fahre hindur insgeheim den Wohlssand des Staats und seiner Bürger untergraben hat, wird in kurzem abgeschafft seyn. Die Regierung der Königin hat sich cinen achtbaren Namen auf den Börsen von Europa erworben, und steht in diesem Punkte den glücklichsten und fciedlichsten Na= tionen gleich.//
„Die besondere Lage des Königreichs schien es zu erheischen, daß einige der durch Art. 145 der Charte gegebenen Garantieen suspendirt würden. Doch hat in der Anwendung dieser Maßregeln kein Exzeß siattgefunden. Jhrem Eifer und Fhrer Klugheit liegt es ob, diesen Gegenstand zu berathen und zu erwägen, was das
¡ Nüßlichste und Gerechtefte seyn wird.//
„Während die Regierung solchen anhaltenden und wichtiger Arbeiten hingegeven wär, haben sich fast alle unsere großen und reichen überseeischen Bestßungen freiwillig zu Gunsten der consti- tutionnellen Charte und der Autorität der Königin ecklärt. Die Einwohner von Madeira folgten demselben glorreichen Beispiele, sobald eine hinlängliche Streitmacht ihre unterdrückten Bemühun= gen unterstüßen konnte. Die Regierung fängt an, ihren rwoohlthä-
;-Rachdem ich Fhnen in einer kurzen aber getreuen Skizze dic
aus fo vielen Ursachen in der Geschichte Portugals Epoche machen
j wird, und nachdem ich Jhnen gezeigt habe, was geschehen ist , um j die Nation zu restaurtiren und fie aus dem bedaguernswerthen Zu-
fiande der Unterdrückung zu erheben, auf welchen se durch die Frr- thümer und Verbrechen der Usurpation zurückgebracht worden war, muß ih Jhnen, und ich thue es mit dem vollfkommenfien und un= beschränktesten Vertrauen zu Fhrem Eifer, die zwei Hauptgegenstände
¡ empfehlen, welche ießt vor Allem die Aufmerksamkeit der Cortes in
Anspruch nehmen, nämlich erstens: Ob die Regentschaft während des noch Übrigen Theils der Minderjährigkeit der Königin fortge=- führt werden soll oder nicht, und zweitens , die geeigneten Schritte zu nehmen, damit sth Fhre Majestät mit einem fremden Prinzen vermählen kann. Fhre vollkommene Weisheit und Klugheit wird Úber diese beiden Punïte berathen und entscheiden mit dem Scharf= sinn, der von der Veveinigung so vieler Kenntnisse und einer Ver= bindung der schäßbarsien Tugenden erwartet werden darf. Es ist desgleichen nöthig, die Stärke der Land- und Seemacht, in Gemäß-= heit des Art. 15 sect. 19 der constitutionnellen Charte festzuseßen, mit Rúcksiht auf die Verhältnisse und den inneren Zusiand des Landes, und unter Erwägung der besonderen Lage, in welche eine benachbarte und verbündete Nation verseßt werden kann, wo ein Prinz, der auf die Krone Anspruch macht, wteder aufgetreten isi, um von neuem die fast verldschten Flammen des Bürgerkrieges anzufachen. Außer diesen Gegenständen verlangen viele andere Jhre Aufmerksamkeit. Die Geseße, welche die Freiheit der Presse reguliren , die Verantwortlichkeit der Mini- ster und dffentlichen Beamten, die Unverletbarkeit der Privat-Wo6h- nungen, — das Gescß, welches die Verwendung des Privat-Eigen=- thums zu dfentlichem Nußen ordnen, und die Entschädigung, welche dem Act. 145 sect. 21, der Charte gemäß, dafür zuvor gegeben wer- den soll — die Organisation des dentlichen Unterrichts und der Studien-Anstalten in allen ihren Zweigen — die frommen und mil- den Stiftungen, die Geseße zum Schuß und zur Förderung der Manufakturen, des Handels, der Künste und des Ackerbaues, welches der Mittelpunft von allen ist; — die Maßregeln zur Verbesserung der Lage und Verwaltung unserer überseeishen Besißungen, von denen so manche bis jeßt unbeachtete oder verschmähete Vortheile gezogen werden Ébnnen, kurz Alles, was die Charte vorschreibt oder empftehlt, Alles, was die Nothwendigkeit erheischt, und Alles , was beitragen kann zum Wohlergehen dieser ehrenwerthen Nation, und zur Wiederherstellung ihres alten Ruhms und ihrer Größe, muß den Eifer und die Anstrengungen der Cortes in Anspruch nehmen , und wird zweifelsohne fortwährend der Gegenstand Fhres Nachdenkens und Fhrer Aufmerksamkeit scyn.// „Meine Herren Deputirte der Portugiesischen Nation !‘/
„Der Finanz-Minisier wird Fhnen den gegenwärtigen Zustand des dentlichen Schaßes vorlegen, und den Voranschlag der Hülfs mittel, deren er zur Deckuttg der ordentlichen und außerordentlichen Staats-Ausgaben bedarf. Jhnen wird es zufiehen, diesen Gegenstand zu prüfen, und die Negierung in den Stand zu seßen, ihren Ver- pflihtungen zu genügen.“
„„Würdîge Pairs des Königreichs, meine Herren Deputirte der Portugiesischen Nation !//
F) bin mit ihnen und der ganzen Nation auf das Herzlichste erfreut, unser Vaterland resiaurirt, die constitutionnelle Charte wie- der in Kraft geseßt und den erhabenen Thron der Königin wieder hergestellt zu sehen, und Sie um denselben versammelt zu erblicken, bereit, JFhre Talente und Fhren Eifer zur Förderung seines Glan- zes, und zur Erhebung der Portugiesen auf den Standpunkt, der ihnen unter den civilisirten Nationen gebührt, zu verwenden. Fch meines Theils behalte mir nur die Ehre vor, mich an die Spiße ei- nes so tapferen und ehrenwerthen Volkes und des National- Heeres n und meine Mitwirkung geboten zu haben zur Erhaltung der Rechte meiner Tochter, die ih o sehr liebe und achte, und derer etner Nation, die fich in der Welt so berúhmt gemacht hat durch
| ihren Heldenmuth im Kriege und ihre Tugenden im Frieden.“/
¿Die außerordentliche Sesston is erdffnet.//
Nach der Eröffnungs-Feierlichkeit verließ die Kaiserliche Fa- milie den Saal. Sie wurde auf dem Heimwege überall mit lauten Acclamationen empfangen und am Abend im Theater mit gleichem Enthusiasmus begrüßt. Der Jubel auf den Straßen währte die ganze Nacht hindurch. Doch ging Alles in bester Ordnung ab und nirgends sollen sich (nach den Berichten der Englischen Blätter) Spuren von Miguelistischer oder republika: nischer Opposition gezeigt haben.
SULkei
Konstantinopel, 2. August. Nächstens wird hier ein besonderer Bericht über die bei der Vermählung der Sultanin Saliheh stattgehabten Feierlichkeiten im Dru erscheinen. Der heutige Moniteur Ottoman giebt bereits voläufig einen Aus- zug daraus, der die ersten zehn Tage dieses Festes umfaßt.
Der Moniteur Ottoman meldet: „Wir haben schon angezeigt, daß der Wojewode von Bayburt, Jsmail Bey, sich der Person eines der Rebellen von Lazistan, Namens Kadri, bemächtigt hatte, der schon einmal vom Sultan begnadigt wor- den war und doch von neuem an einem Aufstande Theil nahm. Sobald Jemai! Bey seiner habhaft war, sandte er ihn unter gehöriger Bedeckung an den Gouverneur von Erzerum ab. Se. Hoheit hatte den Kadri zu lebenslänglichen Galeeren ver: urtheilt, und er sollte scine Strafe im Bagno von Konstantino- pel erleiden. Da aber seine Verhaftung zu Entdeckungen führte, die seine Schuld noch bedeutend Veemabrin und keinen Grund zur Nachsicht übrig ließen, so wurde ein neuer Befehl erlassen worin die Todesstrafe úber ihn verhängt ward. Der Gouver- neur von Erzerum hat sie an ihm vollziehen lassen. Jmail Bep ist zum Lohn für seine Dienste zum Kapidschi Baschi er: nannt worden.“