1834 / 244 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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in Nr. 241 der Staats- Ztg.) nach den hiesigen Zeitungen, folgendermaßen: „Se. Maj. der König von Preußen, der erlauchte Wafsfen-Gefährte des Kai- fers Alexander während des heiligen Kampfes der Jahre 1813 und 1814, in Folge dessen Europa seine Freiheit wiedererßielt, har Uns durch das beigefügte Schreiben von der Absicht in Kennt- niß gesest, unter der Anführung Seines eigenen Sohnes, des Prinzen Wilhelm Königl. Hoheit, eine Abtheilung Seiner Armee nach Sit. Patereburg senden zu wollen, damit dieselbe bei der feierli hen Enthúllung des Denkmals zugegen sey, welches Wir Unjes- rem in Gott ruhenden vielgeliebten Bruder zur Verewigung d's Ruhms der in jenem Kriege zum Wohle Rußlands und als lex civiliñrten Nationen vollbrachten Hochthaten errichtet haben. Wir betrachten dieses Vorhaben Sr. Königlichen Majestät als einen neuen Beweis von der Unerschütterlichkeit des zwischen veiden Reichen bestehenden Bündnisses, das durch die erprobten Freundsäaftsbande zwischen ihren Beherrschern , durch Blutvers- wandschaft der regierenden Häuser und durch die Gemeinschaft o'ncs durch die Ritterlichkeit beider Nationen in dem an gemein- amen Käwpfen denkwürdigen Kriege erworbenen unvergängli-

Der Tagesbefehl selbst lautet, |

chen Ruhms aufs festeste geknüpft ist, und beeilen Uns daher, |

Unjere Armee davon zu benachrihtigen. Indem Wir befechien, daz der Brief Sr. Königlichen Majestät den Compagnieen und c wadronen vorgelesen werde, sind Wir überzeugt, daß Unsere Tru, pen die hochherzigen Gefühle, welhe Se. Majestät der &#Snta dem Andenken des Kaisers Alexander widmen, preisen, aemeinschaftlih mir Uns dieses Vorhaben Sr. Königlichen Ma- jesát zu wúÚrdigen wissen, von Dankbarkeit gegen den großen Nonarchen für einen so schmeichelhasten Beweis Seiner Theil: nahme an eîner dem Herzen eines jeden Russen fo theuren Feier durchdrungen seyn, und sch beeifern werden, das Vand der Freundschaft, welches sie und die Truppen Sr. Königlichen Ma- ¡estát umschlingt, zu erhaiten und noch mehr zu befestigen, als cin Unterpfand súr die Woh!fahre und den Ruhin beider Reiche. “Im Original eigenhändig von Sr. Kaiserlichen Majestät unter- e. chnet:) Auf der Jnsel Felagin, 6. (18.) Auguft 1834. 5 Nikolaus.

Hierauf folgt in ciner Polnischen Uebersezung das (vereits im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung unter St. Petersburg micgechciste) Schreiben Sr. Majzetiär des Königs von Preußen.

“Zu dem Wiederaufbau der im letzten Kriege zerstörten ‘Pa: rochialkfirhe der Stadt Ofstrolenka und der dazu gehdrigen Ge- bude haben Se. Majestät der Kaijer die Summe von 12,252 Bulden bewilligt. N

In der Nacht vom 27sten brach in der Guten Straße Feuer aus, welches sich in die Fuhrmanns- und Böttcher-Straße ver- breitete und über 20 Häuser, darunter das Podlachische Hotel, zerstörte. :

Deutschland.

Hannover, 30. August. Se. Durchlaucht der Herzog von Nassau is mit seinen beiden Söhnen auf der Rückkehr aus dem Seebade Norderney gestern Abend hier eingetroffen, und hat heute frúh die Reise nah Bieberich fortgeseßt.

Der Staats- und Kabinets- Minister von Ompteda ijt nah

beendigter Badekur gestern hier angekommen.

Braunschw eig, 18. August. Der Herzog hat auf der hiesigen Ss das \hônste Gemálde: die Mänchne- rin von Stieler, gÆgufc. Mit und auf der Messe ist die laute Zufriedenheit allgemein; se ist zahlreich besucht und erhält sich in ihrer ausgezeichneten Lebhaftigkeit bis zu dem leßten Haupt: handel, dem Pferdehandel. Tuch ist mehr verkauft, als auf dem Lager ivar, und es wird nun nachgelicfert, und das Leder, vie

¿er Nüurnbverger Tand, Eisen, wie Seide, Englische und Frans- |

dische, wie Oesterreichische und Dänische Waaren, Alles hat gute Käufer gefunden. Auf den Preis der Pferde joll der än kauf sür Hoüand und Belzien eingewirkt haben. Ueber : die Zoil: Verhäitnisse steht die Entscheidung nahe bevor, die Stände haben das Resultat ihrer Berathung darüber vor der Deschiup- nahme der Regierung mit einigen Anfragen vorgelegt.

Kassel, 28. August. Wir theilen aus der ständischen Siy zutig vom 22iten d. M. die Rede des Kriegs-Miniiters, Generals v- Heßberg, in Bezug auf das mehrfach besprochène Iilitair-Ludget mit: L E N . E ;

„Nachdem bis jet das Kriegs - Mintkfertum fich auf jede mèg- ride Weise bemüht, die Basis herauszuheben , welche dasselve dem Militaic - Etat zum Grunde gelegt hat, jedoch alle der hohen Bete \enmlung gemachten Mittheilungen daruber, dem Anscheine nach- gän lich unverückjichtigt geblieben sind, 10 ist wohl auzunehmen, Lag cine we:tcre Auscinanvecschung und Begründung von Seiten des gedachten*Minisie. iums vdllig ecfolgloz seyn werde. Wenn ¿O nun dessenungcachtet über den beslrtitenen Gegensiand noch eintge Worte an di: hoye Versammlung richte, so geschteht dieses nur, um ncht den Schein auféommen zu lassen / ats nähme ich die Sache l:icót, oder fände wohl gar einen Gefallen an dem Weg? / den A “Regierung ¿1 betreten sich gendtitgt sehen fdnnte,- und der R gewiß iben 9 s{hmerzhaft seyn würde, als ec es für irgend et Nitglied de: SSerfammlung nur seyn kann; wie denn auci) ee dec heutizen Sihung vecnommene Aeußerung : „daß von A ten der Staats-Reglerung nichts zur Verständigung ber die Differenz-Punkte gescheven Fey, Unx Um {o n, scheinen muß, als bei dem seitherigen Beharren der Stän c-2 r (ammlung auf Beschlüssen, bezüglich derer die Staats - Cdtuuns wiederholt ertlärt hat, daß darin eine Beschräntung in Ecfú ung ibrer Úbernommenen Bundespflichten liege, es mir an aller und ider Veranlassung fehlte, eine auderweite hôchsie Entschließung des Landesherrn einzuholen. Wenn der Ausschuß und desen Berichter- Gatter von der einen Seite rwoiederholt und mit bestimmten Worten

à

anerkannt habe, daß die Formation des Armec-Corps lediglich Sache ¿er Staats-Regierung sey, von der anderen Seite aber wollen, daß auc diejenige Geldsumme verwilligt werde die das von U, zuni Grunde gelegte Formattonö- Projekt kosten würde, und hiernach A, n0%5 behaupten, daß sie si in dic Formation nicht eingemischt h e tei, so ehen, wie jeder Uinbefangene einsehen wird, diese verschie- denen Behaupiungen mit sich selbsi in direktem Widerspruch. enn es heißt doch gewiß mehr als sich in die F0”matiott einmischen, wenn uan das Recht der Staats- Regieruug , diese Formation nach ihre! esen Ueberzeugung innerhalb der (Hränzen der durch die Kclegd= erfassung des Deutschen Bundes feslgestellten Normen zu, bilden,

- dadur in der Ausführung unmöglich macht, daß man ihr nicht h ¿erzu erforderlichen Geldmittel, sondern nur N willigt, welche eine andere, der Ueberzeugung der Staats - Re- gierung geradezu widersireitende Formation in geringerem My foiter. Fn der That heißt dieses nichts anderes, als der L egierung mit schönen Worten das Recht der Formation des Ar-

s ViL

992 mithin ohne allen günstigen Einßuß auf das Deficit seyn und ete beabsichtigte Ersparniß sür diese Finanz-Periode nicht erzielen würde Jf nun hernach in der dem Ausschuß - Antrage zum (Krund geleg- ten Organisation und der daraus folgenden neuen Reduztrung die proieftirte Ersparniß für die gegenwärtige Finanz - Pertode ga? nicht zu finden, und forscht man weiter, 109 jene Ersparniß in dem Ausschuß-Projeft denn wirklich liege, #9 findet man solche in dee Beschränkung der Zeit, welche der Soldat während seiner ganzen Dienst - Periode unter den Favnen präsent seyn soll, und welche in der Ausschuß - Berechnung von 20 auf 16 Mz3nate herabgeseßt lf. Dieses núrde allerdings eine bedeutende Ersparniß zur Folge haben. Nun is aber von dem Heren Berichterstatter selbsk : Sipung erklärt worden, daß, wenn er seine Ueverzeirgung darüber, ¿[wie lange der Soldat während seiner Dienstzeit unter den Fahnen prásent zu seyn habe, um als vdllig friegstüchtig ausgebildet zu wer=-

in dffentlicher .

den‘, aussprechen solite er bekennen músse, daß dazu vier Fahre |

ununterbrochenen Dienstes erforderlich seyen. Und doch hat der Hr.

Berichterstatter seinen Antrag nur auf eine 16monatliche Präsenz des |

Soldaten unter den Fahnen " gerichtet, und geglaubt, diese Abwet= chung aus Bundes- Beschlüssen herleiten zu kdnnen! Andere verehr=- liche Mitglieder Techniker, und ein er Stande seyen ;

Urtheil darüber zu geben au-

bestimmtes d ; et sie, daß 16 Monate

indessen glaubten

zu bilden. h Jii wenn nun der Soldat, bei entandenem Kriege, scinem wirilichen und ernsten Berufe entgegengeführt, das Opfer seiner, durch Unzet- tige Ersparnisse vernachlässigten militairischen Ausbildung würde? wenn seine Gesundheit und sein ganzes Lebeunsglück zu Grunde ge= richtet, ja vielleicht in etnem entscheidenden Augenblicke durch die Ungeschictlichfeit und die Unerfahrenheit einer Masse solcher

haben sich ofen dahin ausgesprochen, daß sle etne |

genügen würden, den Mann zum vödllig kriegötüchtigen Soldaten | Was würden ader diese achtbaren Mitglieder jageit, j

| fer Woche

aller Zuversicht in ihre Waffe und in ihre Thatécaft entbehrendetnt |

Soldaten, der seit Jahrhunderten wohlbegründete Ruf der schen Truppen mit einemmal eingebüßt würde? Gewiß würden fic in solhem Falle erwiedern, fie hätten erklärt, die Sache nicht beurtheilen zu können -- sle hätten erwartet, daß das Krtegs Minißerium, welches {achkundig seyn müsse, nîcht nachgegeben hg=- ven würde, . wenn es nicht ohne Nachtheil für das Armee- Corps háâtte geschehen können! Und ih muß es bekennen, Recht würden jene Herren haben, wenn sie in dieser Weise ihr Gewissen zu beschwichtigen und die Schuld allein dem Kriegs- Ministerium beizumessen versuchten. )

ob dem Landesherrn als obersten Kriegsherrn? oder den Land- fänden? cin fompetentes Urtheil und folgerungsweise die Ent- ïcheidung darüber zustegt: wie viele Monate der Soldat während seiner Dienstzeit unter den Fahnen präsent seyn müsse, um als voli- kommen eingeubt und in allen Beziehungen ausgebildet angesehen werden zu kdnnen? Jch habe in der früheren Diskusfion über dett

Monate nicht hinret- die Staats - Regierung Diese Erklärung er- indem ich zugletcch ausspreche, daf,

Ausschuß - Berechnung angenomnienen 16 chen; daß zu dieser Beschränkung niemals ihre Beistimmung geben werde! neuere ih heute auf das bestimnitese, meine feste und innigste Ueberzeugung dahin

der Hesits j

gung der Staatsschuld dahin abgestimmt, daß die Kamnier alz F

Bedúrtfniß der Staatsschulden - Tilgungs - Anstalt für jedes dey | Fahre 1833, 34 und 35 zur Verzinsung und Tilgung der Staats,

Schuld die Summe von 608,141 Fl., zur Verwaltung derselbe

an Besoldungs: und Kanzlei-Kosten 8118 Fl, zusammen 616,159 * Fl. bewilligte. Dabei wurde beschlossen: Die Staats-Regierung

zu bitten, das Jnventarium über die Ausscheidung eines Drit:

theils der sämmtlichen Domainen zur gänzlichen Veräußerung und

Tilgung dex Staatéschuld dem §. 6 der Verfassung gemäß vor

zulegen, Außerdem wurde beschlossen, dem seitherigen landständiichen

Direktor der Staatë-Schulden: Tilgungs: Kasse, Geheimen Rath

Schenk, so wie dem Geheimen Rath Balser als landesherrli,

chen Direktor súr die langjährige ldbliche und unentgeL: liche l Verwaltung dieser Stellung eine Danksagung zu votiren. Bej

Gelegenheit der Abstimmung wegen Beschränkung Und Beauf,

sichtigung ausländischer Hausirer wurde der Beschluß gefaßt;

Die Sraats- Regierung zu bitten, dahin zu wirken, daß in den

zum Zollverein gehörigen Staaten eine vollklommene Gleichftel

lung hinsichtlich des Handels und Verkehrs -—— und der dami

verbundenen Gewerbüeuer in allen seinen Bestandtheilen,! welcher gegenseitig von einem Staat in den anderen stattsindet,

in Vollzug geseßzt werde.

- Frankfurt a. M., 30. August. Es roar im Laufe die: eiwas siille im Papîier- Geschäft, Die Desterreichischen und Holländischen Haupt - Effeêten hielten sich gefragt und zogen etwas im Course an, obscion die Pariser und Wiener Handels: NRäch« richten nicht eben günstig lauteten, Für 5- und 4proc. Metalliques, so wie für Bank-Actien waren stets Käufer zu finden, um so mchr, als einige auswärtize Kommissionen zum Einthun am Plaß waren, und das baare (Keld sich abondant hielt. Die Liquidation fúr Ente

| Augusï welche diesmal am 29sen fsattfand licferte ganz be:

| welche steigende Preise bewiliigen mußten | willig zu 4 pCt. und Depot zu 35 vCt. zu machen.

| friedigende Ergebnisse. Von keinerlei Gattung der couranten Fonds

blieben Stücke übrig, vielmehr zeigten sich nach der Kündigung: Stunde noch Käufer für Ocsierreichiswe und Holländische Efckten, Prolongationen warct Disfkontyo:

| Briefe konnte man ¿u 3 pCt. gern placiren. Die Spanischen Fondi

Fch übergche die Frage wem? |

sind noch immer im Fallen, und wecden daram bald reteder zum Gegenftand dev Speculation. Die Ausgleichungen darin gingen ungeachtet des betipiellosen Rüucksalls, ohne Schwierigkeiten vor sich;

alle Engagemen:s wurden pünktlich gehalten. Die 5proc. Span

| Rente ijt vom 1. bis 31. August um 262 pCt., die 3proc. um 15!

; As q or o 2 (Em A, gl) p (dl. die unver ztneliche Wchuid

mit dea úbrigen Papieren ist auffallend : die öproc. Metalliques bes:

| von 56 aux 565. Cel I 0B

n, o! : As En N Uni Militair» Etat bereits erflärt, dafi zu einer Ausbildung die bet der )

um 8 pCt. gefallen. Der Kontra f

Un 1x pCt.: die aproc. um z pCt, die 5proc Holtándi- | schen Obligattonen um ¡#7 pCt.; Preußische Prämienscheine stiegen |

Wiener »anf-Actien und Holländische Fntegrale F

an,

ziossen am Ende des Monats fas zu demselben Cours, als auf

A

| welchem ste zu dessen Anfang standen. Bei dem anhaltenden Geld: | Ucberfluß war in fremden Wechseln etwas mehr Gesuch; Hamburg,

wenn die von mir übernommenen Pflichten von der einex Seite |

die Berücksichtigung des Wohles des gesammten Vaterlandes, nax

mentlich in finanzieller Hinsicht, erheischen, mir zugleich in nicht | geringerem Maße die Verantwortlichkeit für das Woyl der Söhne }

desselben vblicgt, die durch das Loos zum Eintritt in das Heer bes rujen werden, und daß eben diese Verantwortlichkeit mir gebietet, die leßteren nicht eher ihrem ernsten Berufe des Krieges entgegen- führen zu la}:n, bis sie eine vollständige Ausbildung als Soldaten tin jeder Beziehung erlangt habcn. Von dieser so eben ausgesproche- nen Ueberzeugung werde 1ch nie abgehen, sondern in solcher leven und sterben! Sehr leid würde es mir seyn, wenn, gegen mein Ec-

finanzielle Wohl des Landes, als das des Militairs im Auge gehabt ; aber auch hierbei würde mein Gewissen, mit welchem ich während meines ganzen Lebenslaufes immer in Uebereinstimmung zu bleî- ben gesucht habe, mir die volifommensñie Beruhigung gewähren.

Abgesehen hiervon, is aber auch von der Staats-Negieruitg b:reits | i lend, zahl | hinlängliche Feuchtigfeit.

htnlänglich bethdätigt word n, wie sehr dieselbe geneigt int, Ecsvar- nisse an dem Militair=Etat da eintreten zu lassen, wo solches unbe- schadet des militairisten Zweckes zulässig war, was sich demnäcyit aus der Abrechnung ergeben wird, und schon jest von der hohen Stände- Versammlung selbs! vorausgeseßt worden if, indem diezeibe in ihrem Beschluß wegen Einrichtung dex Kasernen in Ziegenhain

hingedeutet hat. Haben nun ¡chon durch jene Ersparaisse Scine Hoheit der Kurprinz und Mitregent Fhren hdchsten Willen in der fraglichen Beziehung ausge, pcochen, {o darf eine hohe Stände-Be?- sammlung wobl auch der Zufkunzt in dieser Hinsicht fest vertrauen.

Kassel, 30. August. Jn der Sibung der Stände: Versam lung voi 29. Augusi wurde die Diskussion der Gemeinde-Deù- nung beendigt. Herr Geheime Raiß Hassenvfiugz vertindete noch, daß der Landtag den 30iten nicht geschlossen werden solle. Der Landtags: Kommissar, Herr Regierungs-Rath Ko ch, ve: lags roch eine Mittheilung, die, in Bezug auf einzelne Beschlüsse úber vas Budget und inóbesondere d:n Neitiitair-Etat, 3 ische Staats-Regierung und Stände-Versammlung obwaltenden Diffe- renzyunkte betressend, weiche dem Budget: Nuéschus zur Prüfung überwiesen wurde.

Leipzig, 31. August. Se. Königl. Hoheit der Herzog v Cambridge kam vorgestern Nachmittags, und Jhre Kdnigl. Hoh. die Frau Herzogin einige Stunden später von Dresden hier an. Se. Königl. Hoheit und die Frau Herzogin mit der úitesñen Pi inzessin Tochter haben, in Begleitung des ehemaligen Waßien- gefáährten des Herzogs, des K, Hanndverischea Genera! Lieutenants

| Fúrsten Karl von Schwarzburg: Sondershausen, welcher auf Cir

ladung Sr. Kdnigl. Hoheit nebst Gemahlin und Töchtern voi Orterwiich hier eingetroffen war, einige hiestge Wertkwürdigfoten besichtigt. nd 8 ier na 1 abgereist, um der Frau Großherzogin Kaijeri. Heßeit einen B:- such abzuitatten. Von dort wiro Se, Königi, Hoheit nach Er furt reisen, um die Festungswerke zu besehen; dann in Gotha mit der Frau Herzogin, wohin Hdöchitdiejelbe heute früh von hier abgereist ist, zusammentreffen, und hierauf über den Ha nach Haznover zurückkchren.

München, 23. August. Jn ver hiesigen Zeitung-itest man: „Nächstens werden drei fatholische Geistliche aus den Diôcesen Augsburg, Passau und Eichstädt als Feld-Kapläne nach Griechenland abgehen. Die vor einiger Zeit in mehrcren df- fenriichen Blättern verbreitete Nachricht, „daß sich auf den Auf ruf aller Bayerischen Vicariate kein Geistlicher nah Griechen:

äb 1s 5 7

| sand, wo man derselben so sehr bendthigt sey, gemelder hade““, | war ganz unrichtig.

Ungeachtet des in den meisten Bayerischen

Berlin, London und Paris fanden Nehmer. Leipzig in die Mcse

war zu 992 à 991 anzubringen ä ë Déesterret G.

Prag, 18. Aug. Die große Trockenheit dieses Sommers

| hat in einem gropen Theile Böhmens und Mährens cine fast | totale Miß: Aerndte herbeigeführt; der Mangel an Futter ist so groß, daß ein bedeutender Theil des Viehsandes shwerlich wird

: werden.

durchwintert werden kdnnen.

: - ; = | tor zu acbraUchen. woarten, jemand zu behaupten versuchen wollte, ich hätte weniger das | A |

An mehrern Orten trocknet man {hon Baumlaub, um es zur Nothhülfe statt des Heues als Fut: Dagegen verspricht die Wein-Aetndte eine aue: gezeichnete, sowohl in Bezug auf Qualität als Quantität, zu In dem venachbarten Sachsen ist die A:crndte fast úber-

¡ ali gute gemesen; die zahlreichen Gewitter in den Monaten Auni j und Juli (welche Übrigens eine im Verhältniß zu andern Jah-

cen auffallende Anzahl Menschen getödtet haben) brachten dor

Schweiz

Zürtcd, 24. August, Den Ständen if der ECntrourf eincr

| revidirten cidgendssischen Militaip-Organisation (29 Folio: Seiten,

( Fry is ‘4a 6 10D ®P C 1 I T f IST 7 » 77 ¿raana ; B tim U? on) 5d auf gemach{e weitece Ersparnisse an dem Militair - Etat für 183§ | sammt 29 Tabellen und den lieb:rzangs-Betiimmungen) und der

Bericht zu dem Entwurfe einer revidirten eidgend|sischen Mili tair:Organ:sation (24 Folio-Seiten, sammt § Bozen vergleichen der tabellgrischer Uebersichten des Verhältnisses der früheren und der jet angerragenen Bestimmungen) in einer gewissen Anzahl

| gedruckter Exeinpsare zur Berathung, Behuss der zu ertheilenden

Jnliructionen, initgetheilt worden. Die Eidgenossenschaft ist nun

| in den Stand geselzt, diese Arbeit, welche cine der wichtigsten *

zwischen | D o | gebrochen find.

| Angelegenheiten des Bundes betrisst, genau zu würdigen und

iorafältig zu prúfen.

Vean schreibt aus Bajel vom 23. Auguï: „Von vielen Seen her vernimmt man, daß in Basellandschaft Unruhen aué: Wir sind hier in diesem Augenblicke noch nicht

| im Stande, eiwas Sicheres über dieselben anzugeben; so viel

Der Herzog is gestern Abend von hier nah Weimar |

| Bisthümern noch bestehenden Priestermangels und der in Folge | | desselben gegründeten Aussicht auf eine baldige definitive Anttel- | lung, haben doch mehr als zwölf Geisilihe, unter diesen selbi

mee Corps zuerkennen, faktisch aber dieses Recht auf die Land- |

ande ubertragen. Glaubt ferner der Herr Berichterstatter des Aus- f-hues, die iciitee beantragten Geidverwilligung zum Grunde ger icgte Eintheilung in Regimenter, Bataillone 2c werde dur das Oeftzit im Staatsgrund- Etat für die lgufende S be- dringt, #9 hat das Kriegs-Minisierium auf das R {:n, daß selb, wenn die von dem Ausschuß projektirte Organisation

drei Pfarrer und ein Dekan, sich bereitwillig erflärt, in Grie: chenland Dienste zu leisten. -— Der dermalige Kaplan Sr. aj.

| des Königs Otto, Andreas Arneth, versah zwar unmittelbar vor

1

ausgeführt würd: , solche für die gegenwärtige Finanz-Periode eine |

bòhere Eumme, als die pon ber Regterung

dem Antritte seiner jeßigen Srelle die katholische Stadt-Pfarrei in Koburg; er is aber ein geborner Bayer und gehört als Prie- ster der Didcese Bamberg an. :

Darmstadt, 27. August. Ja der gestrigen Sißung der

begehrte, erfordern, | zweiten Kammer wurde über Verwaltung, Verzinsung und Tii-

| scheint jedo außer allein Zweifel zu seyn, daß in dein Walden;

burger Thale bereits Blut geslossen und diesen Morgen vot Liestal Milicair dahin abgegangen ist. Auch hat fh gestern der Vandrath in erwähnter Stadt außerordentlicherweile versammelt, um Miaßnahme zur Wiederhersteüung der gestörten Ruhe zu treffen. Es braucht kaun bemerkt zu werden, daß die Stadk Sajel diejen Ereignissen völlig fcemd ift und der vollfommenstet Rude genteyt.““ i Stalién.

Roi, 19. August. (Allgemeine Zeitung). Seir die betrübende Deachricht aus Weadecio eintraf, dap beim Ausbrxucie der Cholera vieie Geistliche durch die Wuth des Volkes daselb ihr Leben verioren haden, fängt man bier an, den Gang der dortizen Begebeuheiten aus einem andern Gesichtspunkte zu be- trachten. Früher glaubte man, nur die Regieruna und die Li: | beralen wäreit Feinde der Kleriset, nun da man sicht, daß auch} das Volk diese Stitainung hegt, scheint man sich der Köônkginse Regentin mebr nähern zu wollen, welche ihr Bedauern über die: sen Vorfall dem Päp?lichen Stußle zu erkennen gegeben hat, Die hiesige Zeitung gab die Zahl der getödteten Oidens- Geistlichen übertrieben groß an, welches natürlich einen übeln Eindru? her vorbraczte, aver zugleich auch ein Gesuch der Regentin au den Papst unterstüßen mußte, worin von ihrer Seite doch die hdhere Autorität anerkannt wird. Man will nämlich wissen, sie verlange vom heil. Vater, er solle zu einer gemäßigten Reform dex Geiste | licifcie in ganz Spanien feine Zustimmung geben, und zugleich ein Ermahnunzs: Schreiben erlassen, daÿ die Geistlichkeit die be | itezende Regierung anerkennen und ihr gehorchen solle. Dagegen |

| verspricht man den Königl. Schus für das Eigenthum der Kir

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he. -— Die Wieder-Erscheinung der Cholera hat die Besorgnisse neu erregt, |

eindringen, und die Regierung is auf Vorsichts- Maßregeln be- dacht, um im Faile eines plôblichen Ausbruches nicht ganz Ui vorbereitet zu seyn. Der gropye Palast des Laterans war |chol? frúßer zum Cholera - Hospitale bestimmr, man ließ aber bein Verschwinden der Krankheit die angefangenen Arbeiten liegen- je6t werden sie mit verdoppelter Thätigkeit wieder begonne0-

§

diese Krankheit kdnne endlich doch auch in Jtalien F

Teresse erlaubt, garantir! werde.

Zn Neapel verlangt man schon an den Gränzen Gesundheits: Pásse von den ankommenden Reisenden. Wir sehen nächstens einer Verordnung entgegen, daß alle aus Spanien und Frank- reich fommende Schisse Quarantaine halten sollen, welches frei- lich sehr siôrend auf Handel und Wandel wirken muß. Der befannte Prinz Canosa, welcher sich nun schon seit längerer Zeit hier aufhált, wird, wie man sagt, die Leitung eines Theiles der Polizei Übernehmen, und soll schon mehrere Reisen in den Provinzen unternommen haben, um sich nähere Kenntnisse von den Gesinnungen der Einwohner zu verschaffen. Auch sollen hier Centurioni wie in den Provinzen errichtet werden, um für den Fall, daß man der Linien Truppen anderen Orts bedarf, hier immer ein Corps bereit zu haben, auf welches man sich veriaß- sen kann. Die Regierung, welche ein Corps dieser Freiwilligen nôchig erachtét, wird aber gewiß bei dessen Errichtuna schr v0r: sichtig ihre Auswah! treffen, um den treuen Rêmern keinen An- laß’ zur Unzufriedenheit zu geben. Jn den Provinzen stehen bekanntlich diese besoldeten Freiwilligen niht im besten Rufe, welches wohl hauptsächlich ihrem übertriebenen Diensteifer zuzu- schreiben ist.

S panien

Madrid, 17, August. Die hiesigen Zeitungen vom {5ten ent\alten cine wichtige Discussion, die sich in der Kam- mer der Profuradoren Über das Recht der Mitglieder, den Mis nistern politische Fragen vorzulegen und selbst Geseßes: Vorschläge zu machen, erhob; die Deputirten wollen sich dieses Recht, unge- achtet des Widerstandes der Minister und der Hindernisse, wel- he das Reglement den Cortes entaegensteilt, zueianen. Jene Diékussion wurde durch die Nachricht von der (bereits erwähn- ten) Entdeckung einer Karlisten: Verschwörung zu Valencia, worin rine große Anzahl hoher Beamten verwickelt ist, hervorgerufen. Die Opposition nahm davon Gelegenheit, den Angriff gegen die retardirendz Partei der Minister, d. b. gegen Moscçofo und Zarco del Valle, Minisier des Jnnern Und des Krieges, zu be- ginnen. Bei der Heftigkeit und Allqemeinheit des Angrifss und vorzüglich bei der sh!echren Vertheidigung des Ministers des Innern ift es leicht, den nahen Fall dieses Ministers und sei- nes Kollegen vorherzusehen.

Cortes: Verhandlungen. Kammer der Prokura- doren. Si6zung vom 14. August. Der Kriegs-Mini- ster fündiuat an, daß er in der Sißung vom 16ten den Bericht über den Zustand seines Departements vorlegen werde. Die gewöhnlichen Kommissionen sind, nach dem 51. Artikel des Ne- glements, durch das Büreau folgendermaßen zusammengeseßt: Für das Junere: Acevedo, Jchoa, Rivaherrera, Caballero, Abar gues, der Graf de las Navas, Calderon de la Barca; fúr das Kriegs: Departement : Serrano, Butron, Hubert, Rodriguez, Pa- terna, Melendez, Vasquez, Carillo; für die Zarine: Ulloa, Tos- quellas, Domecq, Subercase, Rodriguez de Vera; für die Stadt- Miliz; Der Marquis d’Espinardo, Polo, Vizedo, Chacon, Do- mingucz, Aranda, Fuster. Die Finanz- Kommission it durch zwei Mitglieder, den Marquis de Montevirgen und den Marquis de Sometuelos vermehrt worden. Herr Domecq erklärte, daß er von dem Seewesen nichts verstehe, worauf der Präsident eribiederte, daß man, da die Kammer nicht genug Seeleute un- ter ihren Mitgliedern zähle, gendthigt gewesen sey, die Kommis: sion durch Mitglieder vollzählig zu machen, die nichts von die- sem Fache verständen. Herr Moscoso, Minister des Jnnern, las darauf den Bericht über sein Deoartement, nachdem er zuvor der Kaminer angezeigt, daß seine Arbeit nothwendig unvolistän- dig seyn müsse, indem die wirkliche Existenz dieses Ministeriums und die Mitrtel, sich zu unterrichten, sh erst von der neuen Gediots-Eintheilung seit sieben Vonaten datire. Hierauf nahm der Graf de las Navas das Wort und sagte: „Jch will die Anwesenheit des Herrn Ministers des Innern benugzen, um demselden folgende Frage vorzulegen: Wie weit darf mau den Verschwörungen, von denen seit einigen Tagen gesprochen wicd, Glauben beimessen, und welche Maßregeln hat man ergrif: fen, um ihnen zuvorzufkfoinmen oder sie zu unterdrücken 2‘ Der Minister des Innern antivortete hierauf: „J bin in diesem UAugenblike nicht ermächtigt, auf die Frage zu antworten, weiche ein lobenswerthes Gefähl dem Herren Proku- rador eingegeben har. Wenn die Frage auf eine regeimäßige Art ird eingebracht werden, so wird dre Regierung nah ven Nach- richteri, die sie erhalten, sie beantworten , für jest bin ich jedoch nur gekommen, um meinen Bericht zu lesen und durchaus nicht vorbereitet, diese Frage zu beantworten.“ Herr Lopez crhob sich hierauf, nicht, wie er bemerkte, „um gegen das, was der Mini- ster gesagt, Einwürfe zu erheben, sondern um einen Hauptpunkt zu erörtern, der sowohl für das Land, als für die Regierung von der größten Wichtigkeit scy, und er wolle die Gegenwart des Minis benuzen, um seine Zweifel darüber zu ldsen. ¿¿Ts |cheint mir“, fuhr der Redner fort, „daß wir unsere Ar: beiten gewissermaßen am Ende angefangen, und die wichtigen Fragen, deren Lösung von den arößten Jnteressen des Varerlan- des gefordert wird, vernachlässigt haben. Hat die Königin: Re- gentin uns nicht selbs? eingeladen, uns mit ihrer Regierung zu verbinden, um die Macht derselben auf unzerstörbaren Gründ: lagen zu errichten? Leider haben wir jedo unter uns einen Deind , der uns wieder unter das Joch des ÄAberglaubens und der Tyrannei beingen und das eiserne Scepter wieder ergreifen möchte, unter dera wir so lange geseufzt haben. Die Factionen verbreiten sich nah allen Seiten und die, welche sle be- günstigen, find die Beamten der Regierung, die ihre Stellung Und die Unterstüßung der Regierung mißbrauchen, um dem Vas terlande den Dolch in das Herz zu stoßen, wie die Ereignisse zu Valencia und an anderen Orten beweisen, Man kann des- halb das je6ige Ministerium nicht ankiagen, da jene nicht weniger strafbar waren, als die ihrer Untecgebenen. Aber dieje traurige Erfahrung fordert, daß die Regierung ihre ganze Ausmerksamkeit auf diesen wichtigen Gegenstand wendet. Jene Pactioßen werden immer besiegt und niemals gusaerotter. Die „urgenten, welche dem Schwerdte der Patrioten entkommen und gesangen werden, sind der Gegenstand eines blinden Mitleidens, welches ihnen ge!tattet, ihre Verbrechen von neuem zu beginnen. Die Ungéstraftheit ermuthigt die Uebelgesinnten und entmuthigt die Patrioten. Einige Opfer zu Anfang hätten später ein großes Blutvergießen erspart, wie die Vernunft und Erfahrung lehren. Wir haben lange genug geschlafen, es ist endlich Zeit aus unserer Lethargie e erwachen. Der friedlihe Bürger, welcher seine Felder verwüstet, sein Haus angezündet, seine umßherirrende Zamislte in der Gewalt dieser Räuberhorden sieht, verabscheut das System, welches so traurige Resultate hervorgebracht hat. Tr will, daß das Geses ohne Mitleid und unbiegsam sey, und daß die Straflosigkeit nicht das Verbrechen ermuntere. Er will, daß’ die persdônliche Freihcit ihm, so weit es das dffentliche Jn- L g vf Ih lenke die Aufmerksamkeit der Regierung auf diesen Punkr, damit sie ihm ihre ganze

“4 e : Beamte | ¡Gon sräher durch Minister ernannt wurden, deren Absichten |

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Sorgfalt widme.‘’ Der Graf de las Navas stimmte dem vo- rigen Redner in Hinsicht des von ihm berührten Gegenstandes bei und ersuchte den Präsidenten, einen Tag festzuseßen, um die Kammer über die Lage des Landes aufzuklären. Herr Garcia Carrasso verlangte von den Ministern des Jnnern und des Krieges eine Erklärung über das Elend der Nation und die Mittel, um demselben abzuhelfen. Der Minister des Jn- nern entgegnete hierauf, daß die Regierung auf die èin- fache Frage eines Deputirten niht zu antworten brau- he. Wäre das Ministerium verpflichtet, der allerdings sehr lobenswerthen Neugier der Herren Prokuradoren zu genügen, so würden die Minister genöthiat seyn, ihre wichtig- sten Pflichten zu vernachlässigen , von denen vielleicht das Wohl des Staates abhänge. Das Reglement enthalte davon nichts. Sie hätten nur der Königin zu antworten, guf welcher aus- schließlih das Recht, zu regieren und über das Wohl des Stag; les zu verhandeln, ruhe. Die Macht der Kammer sey nur cine leaislative, sie dürfe nur auf dem ordnungémäßigen Wege den Ministern Hragen vorlegen, welche dieselben dann auch beant- worten würden. Er sey nur gekommen, um seinen Bericht vor- zulejen, er habe also je6t hier nihts mehr zu thun, man werde ihm daher erlauben, sich zurückzuziehen. Herr Caballero erinnerte die Kammer daran, daß, bei einer anderen Gelegenheit, die beiden Minister des Staates und der Finanzen sich bereit: willig gezeigt hätten, auf die ihnen vorgelegten Fragen zu ant- worten. Dies beweise, daf Herr Moscoso mir seinen Kollegen nit übereinstimme, Herr Moscoso entgegnete, da er den früheren Si6ungen nicht beigewohnt habe, so wisse er nicht, welchen Gang seine Kollegen befolgt härten, deren Betrageu für ion keine Richtschnur abgeben könne. Er wiederhole das früher Gesagte, aber ais Minister könne er niche in Details eingehen, aus denen der Feind Nuken ziehen könne. Die Diskussion des Vorschlages vom Grafen de las Navas wurde, ungeachtet des Widerspruchs des Herrn Moscoso fortgesest. |

Kammer der Prokuradoren. Sibßung vom 16. August, Der Kriegs-Minister las seinen Bericht, der ungefähr Folgendes enthielt: Er begann mit der Aufzählung aller Truppen der Königin, denen er große Lobsprüche ertheilte. Dann gab er eine Uebersicht von den Thaten der Insurgenten in den verschie- dencn Provinzen und bemerkte, daß, wenn dieser unglückliche Krieg noch nicht beendigt sey, dies nur daran liege, daß die Jn- surgenten sich niemals der heldenmüthigen Armee im Felde gegen- Überstellten, und daß z. B. Merino sich den Königl. Truppen nie anders als mit 70 Scharfschügen gezeigt habe. Nach dem Berichte des Ministers bestände die Spanische Armee aus 200,000 Mann, sämmtlich wohlbewaffnet, ohne die Garnisonen von Ceute und andern Orten, und die Königl. Garde, welche 14,000 Mann (nicht 40,000, wie es in der gestrigen Nachschrift heißt) zählen soll. Der Minister erwähnte der Arinee von Portugal, welche sich auf ihrer Expedition mit Ruhm bedeckt habe. Er zeigte ferner, daß es nôthig sey, p Burgos, Saragossa und Madrid beständig cine bedeutende Truppenmachrt zu halten, um die Feinde der Re- gierung zu unterdrücken und die Ordnung zu erhalten. Auf die Stadt - Miliz üÜbergehend, erwähnte er das Beispiel der Franzd: sischen National: Garden und \chloß damit, daß er der Miliz großes Lob ertheilte und ihre Stärke auf 100,000 Mann angab. Darauf zählte er alle die Städte und Dörfer auf, wo die Ar- mee sich durch Besiegung der Insurgenten ausgezeichnet habe. tach dieser Einleitung theilte ex scinen Bericht in vier Theile. Der erste enthält die Veränderungen bei der Armee von Sarsfield bis auf Rodil. Das Benehmen von Quesada, Morillo und Valdez und anderer Generale wird hier aerähmt. Dann ging er auf die Seemacht über, welche von Coruña bis Baponne freuze, Und berichtete, daß meh: ere Französische Fahrzeuge fich mir dem Spanischen Geschwader vereinigt ßátten, um die Plâne der Jnsurgenten zu vereiteln. Hierauf gab er einige Nachrichten über den Zustand der Provinzen. Der zweite Theil des Berichtes bezieht sch auf den Zustand der Spanischen Ar- mee und auf die Kosten, welche ihre Organisirung erfordert hat. Der Minister geht hierbei in die kleinsten Details der neueren Ausgaben ein. Der dritte Theil handele von den dkonomischen Maßregeln, welche die Regoierung für die Zukunfr ergreifen werde, die aber wegen des inneren Krieges noch nicht hätten eingeführte werden fönnen. Der vierte Theil beschäftiar sich vorzüglich mit den in Folge der Amnestie zurückgekehrten Offizieren, die nach und nach in die vakanten Stellen der Armee eintreten sollen, Schon 650 Amnestirte seyen auf diese Weise angestellt. Der Minister {loß seinen Bericht mit einer Nachricht über die Arbeiten in den Waffen: und Munitions - Fabriken. Er nannte vorzüglich die Werkstätten von Orbaiceta, Öoiedo und Toledo. Nach der Vor- (lesung diejes Berichts, welche vier und eine halbe Stunde währte, hob der Präsident die Si6ung auf und ersuchte die Kammer, sich am 1Sten zu versammeln, um den Bericht des Herrn Ga- relly, Ministers der Justiz und der Gnaden, der zu diescm Zivecke von la Granja in Madrid eintreffen werde, zu vernehmen.

Die Times enthält folgende interessante Privatmitthei lungen aus Spanien :

„Madrid, 15. August. der Vorlegung der dem Finanz- Ausschuß zur Prúfung seines Planes nôthigen Materialien so lange zôgert, so \chickte legterer gestern Abend zu dem Minister und ließ ihn zu einer Zusam- menfunfe einladen. Der Minister säumte nicht, dem Aus\{Uß an seinem gewöhnlichen Versammlungsort seine Aufwartung zu machen, und nahin seinen einsichtsvollen und brauchbaren Unter- Secretair , Don Joaquim Uciarte, mít, der wahrscheinlich die Details besser auseinanderzuseßen wußte, als sein Chef. Obgleich aber die Unterredung drittehalb Stunden dauerte, so scheint es dem Minister doh nicht gelungen zu seyn, den Ausschuß von der Genauigkeit desjenigen Theils seines Berichts, der ein \o be- unruhigendes Defizit zum Nachtheil des Schabes angiebt, mehr als fräher zu Überzeugen , oder ihm einleuchtend zu machen, daß es gerecht und zweckmäßig sey, die Staatsschuid so mit Füßen zu treten und sich für insolvent zu erklären. Jch glaube jedoch schwer: lich, daß der Aueschuß vor der Vorlegung des Budgets etwas über diese Sache entscheiden wird, und bis dahin wird man wis sen, wie es mit der dentlichen Meinung in London und Paris sicht; da man nun unfehlbar, besonders in der lekteren Haupt: stadt, ein gewaltiges Geschrei erheben wird, so dürfte die Rück: wirkung davon auf die Gemüther der in dem Ausschuß sibenden Kaufleute, die früher die numerische Majoritär bildeten, von wesentlicher Bedeutung seyn, und diese werden immer noh einen großen Einflus auf die Berathungen ihrer Kollegen ausüben. Die beiden FJndividuen, welche der Präsident und die Secretaire noch zu dem Ausschuß hinzugefügt Haben (diesen steht nämlih die Ernennung der Mitglieder zu), sind der Marquis von Montevirgen und der Marquis von Someruelos, deren Ansichten über diesen wichtigen Gegenstand ih noch nicht habe ausfundschaften können. Der Minister des Jnnern, Moscoso de Altamira, legte gestern einen

Da der Graf von Toreno mit |

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| nen Berichte über

langen und detaillirten Bericht über ben jeßigen Zustand seines Departements vor, Es folgte darauf eine sehr interessante Er- örterung einer beiläufig aufgeworfenen Frage über das Recht einzelner Mitglieder der Kammer, Fragen über vorkommende Sreignisse, nach vorheriger Anzeige oder ohne eine solche, an die Minister zu richten. Leider war kein Kabinets : Mitglied gegen- wärtig, außer Moëcoso, der freilich in den gedruckten Berichten eine bessere Figur spielt, als bei den wirklichen Debatten. Die Suührer der Opposition {ienen auch ganz wohl zu wissen, mit wem sie es zu thun hatten. Die Motion, so wie die Anzeige von der Motion, wurden jedoch zulest beide zurückgenommen, unter Vorbehaltung des Rechts von Seiten der Antragsteller, der Kd- nigin-Regentin cine Petition in dieser Hinsicht zu überreichen, nach Inhalt der Bestimmungen des Königlichen Statuts und des Reglements, welches lettere bekanntlich eben so, wie das Sfkatut, aus Königlicher Autorität hergeflossen is; und man sieht also, daß es selbst jebt niht der Kammer eclaubt wird, in den Vorschriften, wonach der Gang ihrer Debatten geordnet werden soll, die geringste Veränderung vorzu- nehmen. Vorgestern fand das (bereits erwähnte) feier- liche Todtenamt für die Seelenruhe der in dem Blutbade am 17 ten Juli gefallenen Opfer in der Franziskaner - Kirche statt. Die Kirche war mit Mönchen und Latenbrüdern, mit geistlichen und bürgerlichen Würdenträgern und mit Militairs vom hdch- {ten Range angefülle, Aus den mittlern Klassen bemerkte man nur sehr Wenige, und wenn nicht auf jene Weise für die Fül lung der Kirche gesorge worden wäre, so würde wahrscheinlich Messe und Musik vor lecren Wänden stattgefunden haben. Au- ßerhalb der Kirche hatte man tüchtige Vorsichtémaßregeln ge- troffen, doch war nicht der geringste Anschein da, daß man der« selben bedürfen würde. Dessenungeachtet herrscht unter den Geistlichen der Hauptstadt noch immer die größte Furcht. Die Unruhen zu Valencia scheinen keinen ernsthaften und Besorgniß erregenden Charakter gehabt zu haben, und ih hoffe, Sie wer- den bald erfreuliczere Nachrichten aus dem Norden von Sva nien hören.“ _ „Madrid, 17. August. Die Si6ungen des Finanz-Aus- schusses dauern alle Abende ununterbrochen fort; bekanntlich ha; ben sie am Iten begonnen. Die erste allgemeine Vermuthung, die man hegt, ist, daß der Gese6-Entwurf in seiner jesigen Ge- stalt nicht gebilligt werden wird; ja, es befindet sich vielleicht fein einziges Mitglied in dem Ausschusse, das dem ganzen Plan seine Zustimmung giebt, wiewohl wieder über die Gründe sginer Ver- werfung die verschiedensten Ansichten herrschen. Der vernúnf- tigte und achtbarste Theil des Ausschusses (ih wünschte, iz könnte auch sagen, die Majorität) ist für die ausdrückliche und unbedingte Anerkennung der ganzen Schuld, fär die Fortsesung der bisherigen Zahlungen ohne alle Verminderung , und fr die Verbesserung der Lage der Jnhaber der Cortes-Scheine, insoweice leßteres jeßt möglich ist, nach der Aufregung, welche die Pusbüi- cation der Auseinandersezungen des Finanz-Ministers im Pu: blikum hervorgebracht hat. Es finden sich auch die übertriebea- sten Forderungen in dem Ausschusse vor, als zum Beispiel, daß die neuere Schuld ganz nullifizirt, die Cortes-Obligationen aber zu ihrem vollen Werth abgezahlt werden sollten. Ich habe Grund, zu glauben, daß sih eine merkliche Meinungs: Verschies denheit in Bezug auf diese Finanz-Arrangements zwischen den Gesandten von rankreich und England erhoben hat. Herr von Rayneval spricht ganz laut in Gesellschaften davon daß es in Folge des Allarms, den er in Paris vermLether, so; bald Toreno's Plan offiziell dort bekannt gemacht wird, seiner Regierung sehr {wer seyn würde, Spanien wirksamen Bei- stand zu leisten. Er äußert sich so, als ob es Jedermann eins leuchtend wäre, daß die jeßige Regierung sich odne Frankreichs Hülfe nicht halten könne, weil das Geld, welches der Karlisti schen Partei zu Geboté steht, diese fortwährend mit Waffen uad Munition versorgen würde, wenn man nicht die Enagpässe der Pyrenäen hermetisch mit Französischen Truppen verschlossen hielte. Auch weiß ih aus guter Quelle, daß der Syag- nische Gesandte in London sich in einer geftern hier eingetroffenen Depesche gegen seine Regierung sehr stark über die Finanz - Angelegenheiten ausgesprochen und thr den Eindru ge- schildert hat, den die bei Erdffnung der Cortes gehaitene Thron- rede auf die Londoner Kapitalisten gemacht. Wir möchten wohl noch einen stärkeren Ausbruch des Unwillens von Paris sowohl als von London zu gewärtigen Haben, und trof der natürlichen Hartnäckigkeit seines Charakters, wind Toreno jammt seinen Kollegen doch am Ende nachgeben da Anders könnte aber die Sache in den Cortes zu stehen kommen; denn dort könnte möglicher Weise die exaltirte Partei an Macht gewinnen; jedenfalls ist so viel gewiß, daß sie sich schr ungefä- gig zeigen werden. Cs giebt jegt zwei Meinungs-Nüancen in ihrem Schoß, die beide darin übereinfommen, daß man die Gueb« hardsche und die Aguadosche Unleihe ganz verwerfen sclle; sie stüßen sich dabei auf einen Beschluß der Cortes von {823 V kurz vor deren Aufldsung durchging, und worin erklärt wurde daß insfünftige feine Schuld, die ohne Zustimmung der Legisla- tur fontrahirt würde, aís eine Staatslast betrachtet werden sollte. Der Punkt, worin diese beiden Parteien von einander abroei chen, betrifft die theilweise oder gänzliche Anerkennung der .L eide obligationen; die eine Partei will die Anerkennung auf den Betrag beschränkt wissen, der davon wirklich in den Scha ge oj A if: die andere is bereit, die vollständige Anerkennung UV.a5 Mh ahs lung derselben zu genehmigen. Uebrigens ist es seló 7 000 ael felthafr, „00 am Ende vernünstige und billige Grundsäse bei der Majoritát der Lititglieder des Ausschusse die Herab behals ten werden, obglei) man von ihm immer noch Vesseres zu hof fen hat, als von dec Kammer fen G mus Sie aué dic in O E As E } (jz ic Ou bte In cinem Supplement zur heutigen Hof-Zeitung enthaltener Depeschen besonders austuerkjam machen ; der Inhalt derselben wurde aecítern von dem Kriegs-Minister der Kammer mitgetheilt, als ‘er set H 65 B E - / vet , E ME t übe den Zustand des Kriegswesens vorlas ; sie wurden mit einigem Applaus aufgenommen. Martinez de (la Rosa blicb diesmal wohlweislich die ganze Sißung übex 2uge- gen, um seinen Kollegen zu unterstüsen, wenn etwa die Oppo: sition eben so über ihn herfallen wollte, wie vorgeïern über sei: nen Freund Moscoso, dem die úbrigen Kabinets-Mir«lieder ban gratulirt haben solicn, so daß er sich bewogen fühlte, seine Ent; lassung einzureichen ; indeß hat er dieselbe, dem Vernehmen nach auf Zureden wieder zurücégenommen. Mina wird worgen über Perpignan in Spanien erivartet, und Arguelles i gewiß auch unterweges. U die Lesteren nicht kennen, meinen, daß Arguelles im Fall eines Ministerwechsels an die Sbise der Verwaltung tommen würde. Mehr Glauben verdient das Gerücht, d: dem General Mina ein hohes Kommando zugedacht scy. Die vertrautesten Freunde des Herrn Arguelles und solche, die seine großen und trefflichen Eigenschaften ir höchsten Grade \{äben, sind do úberzeugt, daß es ihm an der- jenigen Thatkraft fehlt, die zur Leitung der Geschäfte eines Staats ndrhig ist, und gerade sie würden sich zuerst gegen seite

SENA Leute,