1834 / 245 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Srnennung erheben, wenn jemals im Ernst daran gedacht würde. Sie braucher, an die Nachricht von angeblichen Aufständen zu Sevilla uxd Segovia und an die im heutigen Obfervador ent: haltene Versicherung, daß es gestern Abend Un"uhen in Madrid gegeben habe, nicht zu glauben. Genero; Bourmont soll ein aus in Genua gekauft haben, oh. aber bloß zum Gebrauch jeiner Familie oder auch zu seines, eigenen, steht dahin. Die Königin ist, nachdem sie zu Rio Frio Quarantaine abgehalten, zu ihrer Tochter nah St, Ildefonso zurückgekehrt.“

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Konstanti“zopel, 6. August. (Allgemeine Zeitung.) Die Sachen “nd hier beim Alten. Jn Syrien kämpft Jbrahim Pascha Un, seine Existenz, und so viel man weiß, ist es ihm ge- ungen, den Insurgenten eine Niederlage beizubringen. Jnzwi- [cen hat er damit noch nicht viel gewonnen, und er müß si nit dem Lande zu befreunden suchen, wenn er in dessen Besi gesichert ieyn will, Die Pforte beobachtet indessen das tiefste Schweigen über die Vorfälle in Syrien, sie macht weder die

zum Nachtheile der Aegyptier noch die zu ihrem Vortheile vor- |

gefallenen Gefechte bekannt, und möchte das Ansehen haben, als a sie keiy, Interesse an dem Ausgange des Kampfes nähme. Man täuscht si indessen darüber nit, und weiß, mit welcher Begierd® die Nachrichten vom Kriegs-Schauplaße im Serail er- A, werden. Der Sultan für seine Person möchte gern die Sv'eier direkt unterstüßen, und sinnt noch immer darauf, der errshaft Jbrahims in Asien mit einem Schlage ein Ende zu machen. Dies möchte {wer fallen, denn so geshwächt sind die Aegyptier nicht, daß ste so leihten Kaufs ihre Eroberungen aufgeben sollten. Die Freunde der Pforte rathen daher die größte Vorsicht an, und bitten den Sultan ohne Uneerlaß, sich nicht zu übereilen; er scheint zwar diesen Rathschlägen aller- dings Gehdôr zu schenken, allein man sieht aus Allem, daß es ihm {wer fällt, das Schwerdt in der Scheide zu lassen. Zu einem ôffentlihen Bruche wird es jedoch s{chwerlich zwischen dem Sultan und Mehmed Ali kommen, es müßten sih denn die Verhältnisse sehr schlimm fär Lekteren gestalten, und dann be- darf es des Dazuthuns der Pforte nicht mehr, um ihn zu stur- zen. Aber unter der Hand wird thätig gegen Jbrahim gear- beitet, und es herrscht cine Art von unterirdischem Krieg, der zuweilen gefährlicher is, als der blutigste offene Kampf; denn in einer geregelten Schlacht kann man seine Dispositionen neh- men, die Mandvers des Gegners erkennen, allein geheime Verkettungen sind selten zu ergründen. Die Fallen, welche Ibrahim gestellt werden, verrathen viel Geschicklichkeit, und es bedarf von seiner Seite großer Vorsicht, um ihnen zu entgehen. Man glaube nicht, daß die erklärten oder wenigstens allgemein bezeichneten Feinde Mehmeds und seines Sohnes sich dabei thätig zeigen; es tragen vielmehr auc die sogenannten Freunde dazu bei, sie ins Verderben zu führen. Ob dies nun in der Absicht geschieht, die Pforte wieder aufzufrishen und ihr die verlorne Stellung zurückgegeben zu sehen oder Mehmed zu zwin- gen, sein Fisfal-System aufzugeben, was wahrscheinlicher ift, will ich dahin gestellt seyn lassen; allein daß in Syrien Eng- länder mit den Eingeborenen im Einvernehmen stehen und den Aufstand auf alle Weise begünstigen, leidet keinen Zweifel, so wie es auch unbestreitbar bleibt, daß die Eng- lischen Konsular-Agenten über die Umtriebe ihrer Landsleute die Augen zudrücken, und sie stillshweigend gutheißen. Mehmed Ali scheint dies zu ignoriren, und er möchte bei aller ihm ei- genthümlichen Schlauheit übersehen haben, von welcher Seite er cigentlich beunruhigt wird, und wen er vorzugsweise zu befriedigen hat, um seine Regierung zu konsolidiren. Auch ist andeverjeits die Freundschaft Frankreichs, so sehr sie ilm auch nüßt, und ihn angefeuert haben mag, auf Eroberungen aus- zugehen, bedenklich; sie muß unwillkürlich bei den Engländern anitóßig seyn, die sich noch für die Herrscher des Meeres alien, und nicht ruhig zusehen wollen, wie der Franzd- sische Einfluß in Aegypten nah und nach den Handel Groß- britaniens zu verdrängen, und ein entschiedenes Uebergewicht auf dem Mittelmeere zu gewinnen suht. Die Französischen Journale haben die anmaßende Behauptung, daß das Bassin ves Mittelländischen Meeres Frankreich angehôre, zu oft wie- derholt, um in London überhört zu werden. Mag nun Berech- nung oder Zufall hier im Spiele seyn, so ist offenbar, daß der Geist des alten Englands sich im Orient wieder zu regen be- ginnt, und Mehmed bereits empfinden sollte, welhe Bewandt- niß es mit solchen Aeußerungen hat. Will er Ruhe haben und aus seinen gemachten Eroberungen Nugen ziehen, so muß er die Englischen Handels - Interessen mehr zu Herzen nehmen; al- lein dies paßt weder zu seinem biéherigen Handels: System, noch dürfte es Frankreich gefallen, nicht als meist begünstigtes Land behandelt zu werden. Insofern ist die Lage des Vice: Königs sehr s{lüpfrig.

Bon der Donau, 20. August. Der Aufstand gegen die Herrschaft der Aegyptier in Syrien, an welchem die im Lande wohnenden Türken einen Uan Untheil genommen haben, er- eegte, wie natürlih, in Konstantinopel den lebhaften Wunsch, dez? Augenblick zu benußen, um die Macht Mehmed Ali's zu hreczen. Die Minister aller Europäischen Höfe haben dem Di- van Vorstellungen dagegen gemacht, und insbesondere hat der Russisho® Geschäftsträger auf das Bestimmteste erklärt, daß ein Ungrisf von Seiten des Sultans auf Mehmed Ali den im Ver- trage vom 8. Juli v. J. festgesezten Anspruch auf Russische Hülfe nich: begründe, indem dieser Vertrag, rein defensiver Natur, nur dann Anwendung erleide, wenn der Sultan der angegrif- fene Theil sey. Diese Erklärung und aller Curopäischen Mini- ster dringender Rath haben entscheidenden Einfluß auf die Ent- {üsse des Sultans gewonnen. Die beiden Kaiserhdfe sowohl als die Königlichen von Paris und London haben sich demnach auf cinem und demselben Felde stehend gezeigt, eine Thatsache, weiche alles Geschwäß der Parteimänner und Kriegsfreunde ge- gen even diesen Vertrag und gegen die Absichten Rußlands siegreich widerlegt. Wäre auch nur der geringste Theil der be-

enden Zumuthungen, welhe dem Petersburger Hofe ge- 4 wurden, wahr, so würde die Gelegenheit sh ihm eben jelzt dargeboten haben, um die Pforte in Unternehmungen ren- nen zu lassen, welche seine Einmischung auf's neue herbeifüh- cen fonnten. Die Leidenschaftlichkeit dieser Zumuthungen hat die achtungswerthe Haltung Rußlands und die Würde, mit wel- cher es dieselben übersah, in einen Triumph für eben diese Macht umgewandelt, an dem diejenigen Theil nehmen, die an der Red- lichkeit seiner Gesinnungen, an der Fähigkeit, sein wahres Jnter- esse zu erfennen, und an dem festen Willen, sich davon durch sch{ecinbaren Gewinn und untergeordneten Ruhm nicht ablenken zu lassen, nie gezweifelt haben.

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Berlin, 2, Sept, Den neuesten Nachrichten aus K 0- nigéóberg zufolge, fand am Morgen des 28sten auf dem großen Exerzierplaße wieder ein Corps-Mandver vor Sr. Maj. dem Könige statt, worauf Allerhöchstdieselben die Landwehr - Cavalle- rie in das Lager bci Palmburg einziehen ließen. Mittlerweile

nahmen Jhre Kdnigl. Hoh. die Frau Prinzessin Wilhelm und |

Ihre Durchl. die Frau Fürstin von Liegniß die Domkirche in Augenschein, an deren Pforten Höchstdieselben von den Geisili- chen und Vorstehern empfangen und von dem Superintendenten und Prof. Dx. Gebser mit einer Anrede begrüßt wurden. Mache dem Jhre Königl. Hoheit und Jhre Durchl. die seltenen in neuerer Zeit wiederhergestellten Denkmäler dieser Kirche besich- tigt, stiegen Höchstdieselben auch in die Fürstengruft hinab, und begaben sich jodann nah der Schloßkirche und der Sternwarte.

Am 29sten Morgens ist Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht |

und an demselben Tage Nachmittags Se. Königl. Hoheit der Prinz August in Königsberg angekommen.

Se. Königl. Hohe.t der Prinz Friedrich ist nach länge-

rer Abwesenheit am 20sten v. M. wieder nach Düsseldorf zu- rückgekehrt. Am 1. September sah man auch der Rückkunft Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin entgegen.

Nach den Bestimmungen der Direction des Actien-WVer- eins für Pferde-Rennen zu Stralsund fanden am 28. v. M. die ersten Rennen daselbst statt; und zwar: 1) Rennen um den von der Stadt Stralsund agusgesceßkten Preis von 100 Frd'or. Pferde jeden Alters und Landes. Doppelter Sieg. 2) Rennen um den vom Vereine ausgeseßten Preis von 80 Frd'or. fúr in- ländische (Preußische) Pferde in dem ungestörten Besitz ihrer Züchter. Cinfacher Sieg. 3) Rennen der Bauern. Preis 50 Rthlr., 2tes Pferd 30 Rihlr., 3tes Pferd 10 Rthlr. Cour. Im ersten Rennen liefen das erstemal von 14 angemeldeten Pferden nur 7; 2 blieben zurück, 1 vertrat sich und unter den 4 besten war, nicht ganz um eine Pferdelänge vor einem andern, der braune Hengst „„BrownloË‘/ des Herrn Paul Ebers in Berlin Sie- ger. Jm zweiten Laufe war dagegen „„Brownlock‘/ der leßte; auf 2 Länge der Bahn kam der braune Hengst „Flame‘“ des Baron Biel- Zierow den übrigen vor und blieb diesmal Sieger. Es mußte darauf zum drittenmale gelaqufen werden. Auch dies- mal erreichte „Flame“/ zuerst das Ziel und gewann sonach den Preis. Jm zweiten Rennen liefen von-8 angemeldeten Pfer- den nur 5, von denen der s{hwarze Hengst vom Babram, dem Baron C. von Maltzahn-Sommersdorf gehörig, den Sieg davon- trug. Das Rennen der Bauern zählte 7 Konkurrenten. Den ersten Preis erhielt ein Pferd des Bauern Schwicht gus Lonwilz auf Rügen, die beiden andern zwei Pferde des Schulzen Niejahr ebendaher. Die Bahn, durch einen in der Nacht gefalle- nen Sturzregen befestigt und elastisch geinacht, war vortrefflich; das Wetter aber so ungünstig, als möglich, denn ein heftiger Sturmwind trieb stets neue, drohunde, schwere Regenwolken über den Cirkus hin und fiel den Pferden und Reitern höchst beshwerlih. (Ueber das Resultat des zweiten und lelzten Renn- tages behalten wir uns die weitere Mittheilung vor.)

Das Direktorium des Vereins zur Erziehung verwahr- loster Kinder in Quedlinburg hat jeßt seinen Jahres-Bericht für 1833 herausgegeben. Danach waren in der für den Re- gierungs - Bezirk Magdeburg und für die Mansfelder und den Saal-Kreis des Merseburger Regierungs-Bezirks bestimmten Erzic- hungs-Anstalt verwahrloster Kinder zu Quedlinburg am 1. Januar 18333 63 Zöglinge befind'ic); 20 wurden im Laufe des Jahres auf: genommen und 10 konfirmirt und aus dem Institute entlassen. Gesunde und regelmäßige Kost, häufige körperlihe Bewegung in freier Luft und die größtmöglichste Reinlichkeit wirkten höchit günstig auf das physische Wohlseyn der Pfleglinge, obgleich viele auch in körperlicher Hinsicht verwahrloset in die Anstalt kamen. Diesem leßteren Umstande mag vorzugstweise die nicht unbedeu- tende Zahl der Krankÿheitsfälle zuzuschreiben seyn. Jm Jahre 1833 betrug dieselbe 44; es genasen 40, einer starb und 3 waren am Schlusse des Jahres noch nicht wieder hergestellt. Die dem Berichte beigefügten Nachrichten über Charakter, Thätigkeit und Betragen der Zöglinge liefern den Beweis, daß die Vorsteher und Lehrer der Anftalt es sich angelegen seyn lassen, ihre Pflegbe- fohlnen zum Bessern zu führen und sie zu brauchbaren, nüß- lichen Menschen zu bilden und daß ihre desfalsigen Bemühungen nicht ohne glücklichen Erfolg sind. Die Censuren Einzelner sind vorzüglich, bei Vielen wird ein allmähliges Ablegen der mitge- brachten üblen Gewohnheiten gerühmt und verhältnißmäßig nur von wenigen, größtentheils aus größeren Städten gebürtigen wird gesagt: daß die Bemühungen der Lehrer bis jeßt ohne allen Erfolg bei ihnen gewesen sind. Erhalten wird die Anstalc durch die fixirten Beiträge der Mitglieder des Vereins, durch die Zuschüsse, welche die Stände der betheiligten Kreise aus Kreis- Fonds bewilligt haben, durch den Ertrag der in den betheiligten Kreisen alljährlich angestellten Sammlungen freiwilliger Beiträge, durch die Verpflegungsgelder, welche für die in der Anstalt bes findlichen Zöglinge von den Kommunen und Angehörigen ge: zahlt werden, durch den Arbeits-Verdienst der Kinder und andere zufällige Einnahmen. Jm Jahre 1833 betrug die Ausgabe 1694 Rthlr. 11 Sgr. 2 Pf. , die Einnahme aber, mit Einschluß eines Bestandes von 96 Rthlr. 22 Sgr. 10 Pf. aus dem Jahre 1832, nur 1581 Rthle. 27 Sgr. 8 Pf. Diese Minder: Einnahme kommt daher, daß im vorigen Jahre noch viele Einnahmen ein- gingen, die zum Rechnungs-Jahre 1832 gehörten und daher fúr leßteres gebucht werden mußten, während auch noch jeßt Ein- nahmen aus dem Jahre 1833 ausstehen, mit denen die noch rückständigen Ausgaben dieses Jahres werden gedeckt werden, so daß die Anstalt aus dem verflossenen Jahre keine Schulden mehr hat und bis jeßt auch den größten Theil des diesjährigen Be- darfs zu bestreiten im Stande gewesen ist.

Am 24ften v. M. Nachmittags brannte die Stadt Tü6g (Tuczno) im Deutsch - Kroner Kreise des Regierungs-Bezirks Marienwerder ab; 175 Gebäude nebst Stallungen, 2 Kirchen, die Schule, die Synagoge und viele Scheunen liegen in der Asche und über Tausend Menschen sind ohne Obdach und Brod. Das Bedauernswürdigste bei diesem Unglücke ist, daß 29 Men- schen ‘in den Flammen umgekommen und 30 andere lebensge- fährlih beshädigt worden sind. Es hat sih sofort am Orte selbst ein Verein zur Unterstü6ung der Verunglückten gebildet, der alle Metischenteundè in der Nähe und Fecne zu Gaben der Milde auffordert.

Am 27. August, Abends gegen 9 Uhr, bemerkte man in Bunzlau und der ganzen Umgegend einen hellen Schein, welcher auf ein in der Nähe ausgebrochenes Feuer schließen ließ. Am folgenden Tage ergab es sich, daß das mehrere Meilen von dort gelegene Städtchen Goldentraum im Kreise Lauban, das seit

| seiner Erbauung îm Jahre 1672 nur yon einem einzigen Unbe- E | deutenden Brande heimgesucht worden war, ein Raub der Flam: *

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| men geworden, und bis auf 7 Häuser gänzlich abgebrannt is, Eine Frau und 6 Kinder sollen dabei ihr Leben eingebüßt haben. Das Feuer brach in einer Scheune aus und verbreitete sich bei dem heftigen Winde bald Über den ganzen Ort.

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Meteorologische Beobachtung.

| Morgens | Nachmitt. | Abends Rach einmaliger Cu U 10 Uo Beobachtung.

1834. 1. Septbr. |

D A E E Fc 200

ParsQuetlwärme 9,1° R Flußwärme 16,5 ° R.

Luftdruc. (336,1 3 "Par./336, 5 3" ‘Par./337,s 6 Luftroärme | 13,5 °R. | 2076 E | I E SDaupuntt L | 13,3 ° R. Bodenwärme 15,2 ° R, | Dunstsättg.| 79 pCt. £8 pCt. fMAusdünst. 0,147" Nh, I Dee: bezogen. Niederschlag 0, 1 9 3 "Rh, O S. SW. Abends 72 Uhr Gewit: Wolfenzug | - f j r ais S

| DDUCE | | halbheiter. |

Berliner Börse.

Den 2. September 1834.

Amúí], Fonäs- uud Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) S S R S R H R E R R i R G B |Z/ rief \reld.i P E rief Geld.

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Amsterdam, 28. Angust. Niederl. wirkl. Schuld 515 56 do. 97%. Ausg. Schuld 1,5, Kanz - Bill, 215 448 Amort. 894, 327 714. Rnxs, (v. 1831) 4, Preuss. Pränien-Scheine 1014. do. 43 Anl, 973. Vesterr, 972,

52 Spaa, 37!1, 32 252,

: Antwerpen, 27. August. Spam. 58 372. 38 242, Zins!. 9. Cortes, 31 Fraukfurt a. M., 39. August. Vesterr. 58 Metall, 997. 995. 42 89.9%. 897. Br. Bank-Actien 1492, 1490. Part. - Obl, 1382. 100 Fl. 206. Br. Preuss. Präm, - Sch. 3623. —, Holl. 58 Obl. v. 1832 955. 951. Poln, Loose 65 3A. 337. 02 00, 25, 232.

V’ arschayu, 29. August.

Pfandbr. 935. 947. Part.-Obl. 402. 408. Russ. Assign. 186}

S S S L A D L E P E D E D A ar R L E A VEEST A E REEET a0 e gOEO

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 3. Sept. Im Schauspielhause: Pietro Meta- stasio, historisches Drama in 4 Abrh., von C. Blum. Hierauf; Die weiße Piktesche, Schwank in 1 Aft, vom Pr. C. Töpfer.

Donnerstag, 4. Sept. Jm Schauspielhause: Hamlet, ‘Prin von Dénemark, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakevpeare, M Schlezels Uebersebung. (Hr. Rott wird in der Rolle des Ham let wieder auftreten, )

Freitag, 5. Sept. Und MeontecMt, Over n 4 U mit San Bellini. Galtrollen.

Mona ade Sheatey Mittwoch, 3. Septbr. Joseph in Aegypten, Oper in 3 Abth., nah Alexander Duval. Musik von Mehul. Donnerstag, 4. Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Ko- sten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Hierauf: Der diplo- matische Schneider, Posse in 1 Akr, von Fr. Meier. Freitag, 5. Sept. Zum erstenmale: von Tippelskirchen, Lustspiel in 5 Akten, von Koßebue.

Musik von

tarft-Preise vom Getraide. Berlin, den 1. September 1834.

20 Sgr ; Noggen 1 Kthlr. 11 Sgr., auch 1 Rtoir. 5 Sgr.; Gerste 1 NRthle. 2 Sgv. 6 Pf./ auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 29 Sgr. 8 Pf;

17 Sar.. 6 Pf. auch 2 Rthle. E Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlre. 26 Sgr.

1 Rihlr. 10 Sgr. ; Hafer 22 Sgr. 6 Pf. auch 21 Sgr. 3 Pf. Sonnabend, den 30. August 1834. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., auch 5 Rthlr. 10 Sgr.; der Centner Hcu 1 Rtolv. 5 Sgr., auch 15 Sgr.

Redacteur Cottet. V. TT Pp a -

Gedruckt hei A. W. Hayn.

Im Opernhause: Die Familie Capuletti | (Dlle. Lußer: Giulietta; Mad. Schodel: Romeo, als |

Pachter Feldkümmel |

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.,„ auch 1 Rthlr. / roßé * leine ®

Ecbsen 2 Rtblr., auch 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Linsen 2 Rthlr. k

3 Pf. und 1 Rthlr 15 Sar ; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch |

A C F PEERA

Allgemeine

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Berlin Donneriaa den 14

L E N E R N E B’

Amtliche Nachrichten. Nronif dus Tages.

Se. Majestät der König haben dem Erzpriester und Pfarrer Siegmund zu Pilchowiß, Regierungs-Bezirk Oppeln, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen gerußt.

Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin ist nach Stargard abgegangen.

Angekommen: Der General-Major und Jnspecteur der 1sten Artillerie-Jnspection, von Diest, von Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. Sand

Rußland.

St. Petersburg, 26. August. Se. Majestät der Kaiser haben nachstehendes Reskript an dèn General der Kavallerie, Grafen Witt, erlassen: „Der Kriegs-Minister hat Mir Zhren Rapport vom 15. Juni vorgelegt. Sie berichten in demselben, daß Jhre Maßregeln zum Behufe der Verproviantivrung der Chersonschena Militair-Kolonie, in welcher im verflossenen Jahre 1833 Mißärndte gewesen, ausgeführt worden sind. Die Regi- menter des 2ten Reserve - Kavallerte - Corps sind, ohne ihre Be zirke zu verlassen, voll?ändig mit allen Nöthigen versorgt ge- wesen, und befinden sich in einem guten Zustande. Die ganze Mislitair-Kolonie hat, bis zur nächstkommenden Aerndte, hinläng- lichen Proviant. Ueberdem hat die Aussaat des Winter- und Sommertorns sogar vermehrt werden können und dessenungeach- tet befinden sich in den Magazinen noch gegen 50,000 Tschet- wert Getraide. Die Kolonie hat keinen Mangel an Feuerungs - Material gehabt. Das Vieh is geschont worden und keinen Krankheiten unterworscn gewesen. Diesen Bericht habe Jch mit besonderm Wohlgefallen gelesen, sowohl als eine Rechenschaft über Jhr Verfahren, als auch weil der Jnhalt desselben Meinen Erwartungen vollkommen ent- spricht. Jndem Sie auf solche Weise das Zutrauen, das Jch stets in Jhnen seße, rechtfertigen, haben Sie sich aufs neue ein Recht auf Mein besonderes Wohlwollen erworben. Jch wiederhole Jhnen hiermit die Versicherungen Meiner ganzen Erkennutlichkeit und erlaube Jhnen, diejenigen Beamten , die bei der Ausführung Jhrer Anordnungen thätig gewesen sind, und welche Sie der Belohnungen würdig erachten, zu solchen vorzu- stellev.. Hiermit verbleibe Jch ZJhn:stn stets wohlgeneigt. *

Peterhof, den 7. (19.) Juli 1834. Deikolaus.‘

Einem Kaiserlichen Ukas an den Finanz-Minister vom 25sten

v. M. zufolge, soll jeßt auch die siebente Serie der neucreirten Reichsschalz - Billets mit Zinsen vom 1. Febr. d. J. ab in Un- lauf geseßt werden.

Se. Majestät der Kaiser haben die vortrefflic)e Vasen-Samt- lung, welche der Arzt, Dr. Pizzati, hierher gebracht hatte, ge- die Sie enthält an 200 Stück große, mittlere und kleine Ge- fäße, Glas - Arbeiten und Bronzen, vornehmlich mehrere große sehr schdne und tresslih erhaltene Vasen aus Canino, die jeßt so schr gesucht werden. Wir dürfen darüber eine lehrreiche Nachricht aus der Feder des Staatsraths von Köhler, des Ober: Aufsehers der Kaiserlichen Kun|-Sanimlung in der Ere- mitage, erwarten.

Des Russishen Malers Karl Brülof bekanntes Gemälde, „„der leßte Tag von Pompeji‘, welches sich bei den Ausstellun- gen in Mailand und Paris so vielen Beifall erworben , befin- det sich jeßt in der Kalserlichen Eremitage und soll nächstens öffentlich ausgestellt werden. /

Der Pastor von Klot zu Mitau is für Lievland und der Pastor- Diakonus Nein zu Reval fir Esthland zum evangelisch- lutherischen General-Superintendenten und Vice-Präsidenten des Provinzial-Konsistoriums ernannt worden.

| Jn Tifüs ist am 13. Juli der Bischo” Moses von Geor- B gestorben, und hat am 15ten seine Beerdigung mit großem Pomp stattgefunden. :

Unsere Zeitungen enthalten einen Bericht über die Ameri- kanische Kolonie unserer Handels-Compagnie. Auf der Nord- westküste von Amerika reichen diese Besizungen bis zu 54°40/ der Breite, wo sie an die Englischen Besizungen stoßen. Jm Südosten werden sie durch Mexiko und Neu- Kalifornien begränzt. Jn dieser Gegend ist die Festung Roß angelegt worden. Alles Land zwischen 54° 40‘ Breite, 140° östliche Länge von Green- wi) und dem Eismeer gehört der Russish-Amerikanischen Kolo- nie; weiter hinaus wohnen die freien Jndianer und die Esfti- mos, welche jedoch England als seine Unterthanen betrachtet. Mit den dazu gehörigen Jnseln sucht also diese Russische Be- sizung ihre Gränze in Japan, auf den Sandwichs - Jnseln, in Mexiko, bei den freien Jndianiern und den Englischen Besizun- gen. Die Gränzen gegen England und die Vereinigten Staa- ten sind 1824 und 1825 festgestellt worden. Mit Mexiko und Japan bestehen deshalb noch keine Verträge. Die Jnjeln, wel- che zu der Compagnie gehören, bestehen aus 3 Archipeln, den Kurilen , Aleuten und Sitka, mit den Jnseln in seiner Umge- bung. Von den einzelnen Jnsel-Gruppen sind besonders Kad- jak, die Jnseln Eudoxia, südwestlic) von Kadjak, die Schuma: ginen-, die Kaßen-, Commandeur-, St. Matthäus-, St. Lorenz- Inseln 2c. zu nennen.

Herr Krüger, vom Königl. Hof-Theater in Berlin, is hier wieder angekommen und wird am nächsten Freitag einen neuen Cyklus von Gastrollen beainnen. ;

Odessa, i5. August. Die Fregatte „Eriwan“ von 60 Ka- nonen ist vorgestern Nachmittags, von Sebastopol kommend, hier vor Anker gegangen. Sie soll hier den Russischen Gesandten

bei der hohen Pforte, Herrn von Buteniesf, erwarten, der sich an Bord dieser Fregatte auf scinen Posten begeben wird.

Aus Galab schreibt man: „Der Bezirk von Galaß hat seine Aerndte verloren; die anderen Bezirke sind glücklicher. Alle Bauern, die sich auf dem rehten Ufer des Pruth befinden, zie- hen nach Bessarabien hinüber. Die Ausfuhr von Korn und Mais ist in der Wallachei vom 1. August an verboten. Jn der Moldau erstreckt sich das Verbot bloß auf den Mais. Der in den oberen Bezirken der Wallachei gefallene Hagel hat die Wein- berge zu Grunde gerichtet. Man fürchtet, daß es um die Wein- lese geschehen seyn möchte,“

S Lantreiqh.

Paris, 27. August, Der Constitutionnel enthält Fol- gendes: „Der Kriegs-Minister hat, obgleich sehr leidend, seine Arbeiten keinen Augenblick eingestellt und die Thätigkeit nicht unterbrochen, mit welcher er die nüblichen Reformen betreibt, die er in alle Theile seiner Verwaltung einzuführen gedenkt.

Die ersen werden sich, wie man sagt, auf das Personal des Ge-

neralstabes beziehen, indem man versichert, daß die Ausgaben für dieses Kapitel die im Budget bewilligten Summen bereits um 600,000 Fr. überstiegen. Es ist also nothwendig, dem Uebel Ein- halt zu thun, bevor es tvoeiter um sich greift, und ernste Vorkeh- rungen zu treffen, um den Zweck zu erreichen, den sich der Mar- schall vorgesetzt hat, nämlich: dem Mißbrauch, der mit den außer- ordentlichen Krediten getrieben wurde, ein Ende zu machen, und sich streng in die Gränzen der von den Kammern bewilligten Summen zu halten, Dem zufolge werden 100 Generalstabs- Offiziere, die an der Karte von Frankreich arbeiten, auf den Disponibilitäts - Etat geselzt werden, sobald sie wieder in Paris zurück sind. Man spricht von andern eben so wesent- lichen Reformen, die sh auf Alles bezichen werden, was nicht dringend und unumgaänglih nöthig ist. Diese Maßregeln, fo wie der von dem Marschall Gérard gefaßte Entschluß, alle Avan- cements in den höheren Graden so lange einzustellen, bis keine uüberzähligen Offiziere mehr vorhanden sind, werden ohne Zwei- fel bald die Ordnung in den Ausgaben seines Ministeriums wiederherstellen; der Minister darf indeß auch nicht vergessen, daß, wenn die Umstände ihm die schmerzliche Pflicht auferlegen, die Belohnungen für geleistete Dienste auszuseßen, er auch die- jenigen Offiziere, die nicht mehr im Stande sind, deren zu lei- sten, pensioniren muß; unter den jeßigen 122 General - Lieute- nants und 199 General - Majors befinden sich aber gewiß viele, die wegen Alters und Kränklichkeir keine aktiven Dienste mehr thun können. Das sehr natürliche Juteresse, das der Marschall für alte Waffengefährten hegen mag, darf über seine Sorge für die ganze Armee nicht den Sieg davontragen.‘/

Die Gazette de France macht auf das nachstehende Raisonnement des National úber die Lage der Dinge in Spa- nien besonders aufmerksam: „Es leidet keinen Zweifel, daß, wenn es der verwittroeten Königin von Spanien möglich wäre , das ihr von Paris aus empfehlene Sysem der richtigen Mitte fortzuseßen, die Revolution dort ganz in der Weise, wie in Frankreich, ruhig ihren Gang gehen würde. Man weiß aber hier, daß der Königin die Hände gebunden sind, daß ihre Mi- nister keinen Ausweg mehr wissen, daß die Stellung der frem- den Gesandten, namentlih des Herrn von Rayneval, nicht mehr haltbar ist, und daß also eine Krise, wo nicht aus einer Volks- bewegung, dech nothwendig aus der Anarchie der Gewalten hervorgehen muß. Nicht also die verwittwete Königin ist es, auf die sich noch die Hossnungen Derer gründen, die das mo- narchische Prinzip in Spanien um jeden ‘Preis zu retten suchen ; noch wissen sie nicht, in wessen Hände sie dies heilige Gut le- gen sollen; Don Carlos überschreite aber einmal die Gränzen seiner Vendée, er dringe in Castilien vor, und seße sich auf dem Wege nach Madrid fest: dann erst wird die Quadrupel- Allianz ihren wahren Charakter entfalten. Man sage uns doch, was man an dem Tage zu thun gedenkt, wo man zwischen Don Car- los und der Revolution, wie wir sie verstehen und wie sie sich in Spanien entwickeln muß, zu wählen haben wird.“

Der Courrier français macht zu dem gestern mitgetheil- ten Schreiben des Herrn Jauge folgende Bemerkungen: „„Nicht ohne Verwunderung liest man in diejem Schreiben, daß der Pro- furator dem Herrn Jauge angezeigt hat, das gerichtliche Ver- fahren gegen ihn müsse bis zu der Rückkehr des Herrn Thiers eingestelli werden, damir man sich von diesem Minister die Mit- theilung des Quadrupel- Allianz-Traktates erbitten könne. Wenn also Herr Thiers noch einen aanzen Monat wegbliebe, so müßte Herr Jauge eben so viel länger im Gefängnisse shmachten. Seit wann aber tritc ein Minister eine Reise an, ohne einen Stell- vertreter sür die laufenden Geschäfte seines Departements zu be- stellen? Kann die bloße Mittheilung eines Traktates, der für Niemand mehr ein Geheimniß ist, nicht eben so gut durch jeden Unter- Beamten erfolgen? Jm Uebrigen ist dieser Traktat der Kammer mitgetheilt worden, in deren Sekretariat er vielleicht noch liegr. Gese6t aber auch, dies wäre nicht der Fall, wie kann der Minister des Junnern allein im Besiße eines Vertrages seyn, der gar nicht zu seinein Ressort gehört, und wie kann der Mi- nister der auswärtigen Angelegenheiten nicht einmal eine legali- sirte Abschrift davon haben, die vor Gericht dienen könnte? Wenn man alle diese Unwahrscheinlikeiten zusammenfaßt, so muß man wohl auf den Gedanken gerathen, daß die zu erwar- tende Rückkehr des Herrn Thiers ein bloßer Vorwand is, um eine Verhaftung zu verlängern, die man nicht wohl zu rechtfer- tigen weiß.//

Der Königliche Prokurator in Bayonne hat ein Rundschrei- ben an die Maires dieses Bezirks erlassen, worin es heißt: ¿Außerordentliche Umstände, denen wir ein Ziel zu seßen suchen müssen, erfordern Seitens der Gerichts - Polizei - Beamten die strengste Wachsamkeit. Aus Gewinnsucht oder aus anderen Gründen, nehmen verschiedene Einwohner es sih heraus, die Insurgenten in Navarra mit Waffen, Munition, Pferden, Le- bensmitteln, Equipirungs- Gegenständen, mit einem Worte, mit Allem zu versehen, wodurch der Aufstand gegen die von Frank:

reih anerkannte und gewissermaßen verbürgte Regierung der

Donna FJsabella genährt werden kann. Wer aber also han-

delt, verleßt nicht nur seine Pflihten als Bürger, sondern

äbertritt auch die Geseve. Es ist mithin Jhre Pflicht, meine

Herren, Zhre Administrirten hiervon zu unterrichten, und {ic

von jeder Theilnahme an solchen Handlungen, wodurch ihr Bestes,

ja ihre Freiheit aufs Spiel gesekt wird, abzurathen. Hilft dies aber nichts, so haben Sie andere Pflichten zu erfüllen. Alle Gegenstände, von denen Sie erfahren, daß sie für die Jnsur- genten bestimmt sind, müssen sofort confiszirt und die Absender zur Untersuchung gezogen werden. Pulver und Waffen haben Sie unverzüglih an mich selbst abzusenden; der bloße Besiß dieser Gegenstände is schon polizeiwidrig. Das Militair und die Zoll - Brigaden sind angewiesen , Jhnen überall hülfreiche Hand zu leisten; indessen müssen die verhafteten Personen stets mit der größten Mäßigung behandelt werden. Das Schwierigste bei der Sache ist, die erlaubten Handels - Operationen von den verbotenen zu unterscheiden. Abjolute Regeln lassen sich hier- über durchaus nicht aufstellen; die Umstände allein müssen Jh- nen zur Richtschnur dienen. Der Viehhandel z. B. kann bald in unschuldiger, bald in strafbarer Absicht getrieben werden. In zweifelhaften Fällen haben Sie die Treiber genau zu Protokoll zu nehmen, und mich dabei auf dem kürzesten Wege zu Rathe zu ziehen. Bei der Versendung von Wassen und Equipirungs - Gegenständen kann indessen ein Zweifel nicht füg- lich abwalten, und es muß hier die sofortige Beschlagnahme er- folgen. Wer der Sache der Jnsurrection mit seiner Person dient, verleßt das Geses nicht minder, als wer den Insurgenten Waffen, Munition und Lebensmittel liefert. Jeder Franzose also, der auf dem Wege nah Navarra betroffen wird, um sich den Karlisten anzuschließen, muß verhaftet, entwassnet und mir vorgeführt werden. Erfahren Sie etwa, daß es irgendivo ein Waffen- oder Pulver-Depot giebt (und ich weiß, daß es derglei- chen gegeben har), so müssen Sie sih unverzüglich unter Cé- forte an Ort und Stelle begeben, Nachforschungen halten, und was Sie an Pulver und Waffen vorfinden, nah Bayonne spediren. Uebrigens werden Sie fühlen, m. H., daß ih nicht Alles vorher- sehen kann; ich verlasse mih daher auf Jhren Eifer und Ihre Einsicht. Unser Aller Wahlspruch unter den gegenwärtigen Um- ständen muß vorzüglich Vorsicht und guter Wille, Mäßigung und Festigkeit seyn.‘“ E :

Es will sich hier nah dem Beispiele Londons eine Kommis- sion bilden, die im Auftrage der Besißer Spanischer Papiere über die durch den Plan Toreno’s bedrohten P G wachen soll.

Der Baron Richard, - vormaliges Konvents- Mitglied und unter Napoleon Präfekt der niedern Charente, ist in Saintes in einem Alter von 73 Jahren mit Tode abgegangen.

Ein Theil der bei den öffentlichen Bauten beschäftigten Ar- beiter hat seit verganigenem Freitag seine Arbeiten eingestellt, weil man ihren Lohn herabseßen will. ; i

Das seit dem Monat Mai 1832 hierselbst erscheinende „Journal des femmes“/ soll am 4. September meistbietend ver-

kauft werden.

Großbritanien und Jrland.

London, 29. August. Der Herzog von Dorset, der Graf von Albemarle und der Oberst Wemys statteten am Dienstag Ihren Majestäten in Windsor einen Besuch ab. :

Der Dies von Sussex befindet s{ch jeßt in Hampshire, wo er noch einige Tage bleiben will, bevor er den Lord Dinor- ben in Wales besucht. : :

Der außerordentliche Gesandte des Königs der Niederlande, Wer Dedel, hatte vorgeftern eine Unterredung mit dem Staats:

ecretair fúr die auswärtigen Angelegenheiten.

Der Lord- Kanzler reist in Schottland umher, wo er meh- rere Besuche abstattet; die letzte Hälfte des Septembers will er in Brighton bei seiner Gattin zubringen.

Graf Grey, der sih jeßt auf seinem Landsiße zu Howick- Hall befindet, hat der Deputation der Munizipalitär von Edin- burg, in welcher Stadt in der Mitte dieses Monats ein großes Fest ihm zu Ehren angestellt werden soil, das Versprechen er- theilt, dort zu erscheinen, obgleich er sich Anfangs dahin erklärt hatie, daß seine Gesundheits-Umstände dies nicht erlauben wür- den. Die Deputation, an deren Spitze der Lord Provost sich befand, hatte dem Grafen eine Adresse der Munizipalität über- reiht, für welche derselbe in einem Briefe an die Corporation seinen herzlichen Dank abstattete. Jn der Versammlung der Munizipalität vom 26sten v. M. wurde dieses Schreiben verle- sen und darauf der Antrag des Lord Provost, dem Grafen Grey bei seiner zu erwarteten Anwesenheit das Bürgerrecht der Stadt zu verleihen, einstimmig angenommen.

Während der Abwesenheit des Lord Duncannon, der auf sechs Wochen nah Jrland gereist ist, versteht der Kolonial - Se- cretair, Herr Spring Rice, zugleich die Geschäfte im Ministerium des Jnnecn. L -

Bir G. Grey arbeitete gestern 48 erstenmal seit seiner Er- nennung zum Unter-Secretair im Kolonial-Amte in seinem De- partement ; bis dahin hatte noch sein Vorgänger , der jebige Armen - Commissair Herr John Lefevre, die Geschäfte dieses

mtes versehen.

s B in Rundschreiben vom 26sten v. M. haben die vom Könige ernannten Armen - Gesetz - Commissaire die erste offiziel!

Kunde von ihrer Amtsthätigkeit gegeben. Das Cirkular ist an die Ober-Aufseher und übrigen Kirchspiels-Beamte gerichtet, und es werden dieselben darin auf einige Haupt - Bestimmungen des neuen Geseßes aufmerksam gemacht und zu deren Befolgung auf- gefordert; namentlih wird ihnen zur Pflicht gemacht, die Armen- pflege, wenn nicht das Gese Aenderungen ausdrücklich vorschreibt, ganz in der bisherigen Weise De bis die von den Com- mifairen ins Werk zu schenden Verbesserungen gehörig vorberei- tet werden können. Demnächst werden sie aufgefordert, unver- üglich Vorschläge über die möglichst verbesserte Einrichtung der Gemeinde-Versammlungen, welche das Armenwesen zum Gegen- stande haben, einzusenden. Schließlich wird von jedem Kirchspiel