1834 / 251 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mér Cd C B T E S L Pg MPESAEE Pu E S E F O A. Ée E

gien, nicht einmal die Hoffnung zu einer baldigen Realisirung derselben vorausging, ein allgemeiner Jubel ausbrach. Desto besser müssen wir dieses Geschenk, aus den Händen unsers ver- ehrten Königs empfangen, zu würdigen wissen. Der Augenblick ist endli gekommen, wo Tausende, vor drei Jahren ihren Fami- lien, ihren Berufsgeschäften entrissen, um gegen Verrath und Anfall das Vaterland zu vertheidigen, wieder heimgekehrt sind, um von Neuem Ernährer ihrer Familien, und fleißige Búrger dem Staate zu werden, In dec Geschichte Niederlands wird die heldenmüthige Tapferkeit, erprobt bei Löwen und Hasselt, und die männiche, auf den treuen Sinn des Königs vertrauende Aasdauer der Holländischen Schutterei eine goldene Blattseite einnehmen. Aber jest, da diese braven Schaaren dem Kriegs- leden wieder entnommen, und dem bürgerlichen anheimgegeben werden, stellen {ch uns auch die Nachtheile klar vor Augen, welche diese dreijährige Entfremdung der erlernten Berufs - Ge- {äfte vielen der heimgekehrten Schutterei gebracht hat. Manche finden ihre Familien-Verhältnisse zum Theil zertrümmert, und es wird ihnen jaßrelange große A itenainain osten, um sie wieder zu regeln; andere entschlossen sich gar nicht zurÜckzukch- ren, um dem liebzewonnenen Waffenhandwerke treu zu bleiben, was jedo nur so lange angehen kann, bis unsere aktive Wasfen- macht im Frieven bloß auf die Linie reduzirt wird; noch andere, die zuriFacfehrt waren, sahen die Unmöglichkeit ein, sich im bürgerli@:en Leben ferner zu ernähren, und sie zeigten dieses ihren Oberen an. Dieser leßtere Fall trat auch bei uns ein, und es wurden ungefähr 50 von der mobilen Schutterei in die Kasernen der Linien gebracht, um in Zukunft den Gar- niso!«sdienst mit zu versehen. Uebrigens erblickt Niemand hier in der Heimsendung der mobilen Schutterei eine Garantie des Friedens, oder vielmehr einen Strahl der Hoffnung, daß die Diplomatie heimlich in der Holländisch-Belgischen Angelegenheit einen Sieg errungen habe, und bald die ersehnte Uebereinkunft veröffentlichen werde. Nein! So wie vor 12 Jahren die Fremden aus der Linie entlassen wurden, um dem Kriegs- Budget eine Erleichterung u verschaffen, und die An- sprüche der Ausländer auf Avancement zum Nachtheile der Jnländer mit einem Male zu beseitigen, so konnte es die Regierung nicht auf sch nehmen, beim Wiederzusam- mentritt der General-Staaten denselben, besonders der zweiten Kammer, entgegen zu treten, ohne dem Lande Erleichterung verschafft, Und die von den ehrenwerthesten Landesvertretern verlangte Entlassung der Schutterei vollführt zu haben. Wir gestehen es ausrichtig, die Abgaben während der lebt verflosse- nen dret Jahre waren sehr hart, und viele der wohlhabenden Familien sind verarmt. Man will die Ueberzeugung haben, daß rait dem Herzoge von Nássau wegen Luxemburg keine Ueber- einkunft zu Stande gekominen scy, man behauptet vielmehr, daß Se. Durchlaucht während der Bibericher Unterhandlungen verschiedenemale geschwankt, und es so zu einer festen bündigen Absprache nicht habe kommen können. Daraus läßt es sich er- klären, daß der König von Großbritanien bei der Prorogation des Parlaments ohne Umschweife erklärt hat, daß noch keine Aussicht vorhanden sey zur Schlichtung der Holländisch-Belgischen Angelegenheit. Wie es mit der Anlegung unserer Eisenbahn aus- sicht, wissen wir nicht; ob viel oder wenig {hon unterzeichnet ist, wurde noch nicht veröffentlicht; aber es verbreitete sich, besonders in Amsterdam, das Gerücht, es sey noch wenig unterzeichnet. Man hatte Anfangs geglaubt, wir würden uns beeilen, Belgien zu- vorzukommen, doch ist dieses nicht der Fall geworden. Belgien hat nicht lange gezaudert, sih eine direkte Verbindung mit Deutschland in der Anlegung einer Eisenbahn schaffen zu wol- len, die das Emporblühen seines Handels begründen soll. Bei uns steht die Polemik déèr Ausführung noch zu sehr entgegen; bis zur Ungebühr wurden wir mit Beleuchtungen Úber Eisenbah- nen úberschüttet. Die dfentlihen Blätter, besonders das Han- delsblad, öffnete sehr oft den Meinungs-Kämpfern seine Spal- ten. Endlich hat es erklärt, keine Aufsäße darüber mehr auf- nehmen, sondern sie nur auf Verlangen der Einsender, auf de- ren Kosten in besondern Beilagen, mittheilen zu wollen. Die Anlegung von Eisenbahnen und die Errichtung von Dampfwa- gen auf den gewöhnlichen Kunst-Straßen ist übrigens bei uns antinational. Die tausend kleiren Schiffs - Eigenthümer, welche auf den vielen Kanälen, die Holland durchschneiden, ihren Er- werb finden, fürchten die Konkurrenz der Dampfwagen und Eisenbahnen. Uebrigens sind wir der Ansicht, daß man auf unsern Kunststraßen die Dampfwagen zu schweren Frachtfuhren nicht wird brauchen kdnnen; denn sind bei uns auch keine Berge zu Úbersteigen, so ruhen utsre mit Bacfsteinen gepflasterten Landstraßen auf keinen hinlänglich starken Fundamenten, um E Gewichte, ohne gänzlich ruinirt zu werden, aushalten zu dnnen.

Belgien.

Brüssel, 4. Sept. Der Moniteur Belge meldet, daß Herr J. Lannoys in Antwerpen zum Handels-Agenten der Re- gierung mit dem Auftrage ernannt worden sey, sich nah Sin- capore zu begeben, um über den Ostindischen Handel alle dieje- nigen Belehrungen und Einzelnheiten zu sammeln, die für den Belgischen Gewerbfleiß von Jnteresse Von können.

Die Ernennung des Generals Goblet zum Kriegs-Minister scheint nunmehr gewiß zu seyn. Oberst de Puydt wird an die Stelle des Generals Nypels zum Direktor der Personalia dieses Departements ernannt werden.

Polen.

Warschau, 5. Sept. Vorgestern feierte das Land die segensreiche Thronbesteigung des erhabenen Herrscher - Paares, Sr. Majestät des Kaisers Nikolaus l. und Jgrer Majestät der Kaiserin Alexandra Feodorowna. Der feierliche Festgottesdienst sowohl in der hiesigen Kathedrale wie in allen anvern Kirchen der Hauptstadt war von den Andächtigen zahlreichst besucht. Das Tedeum ward unter dem Donner des GeschÜzes gesungen. Vor dem Hochamt empfingen die Herren Haupt-Direftoren der verschiedenen Regierungs-Abtheilungen die Glückwünsche sämmt- licher Beamten, so wie nah dem Gottesdienst Se. Excellenz der Herr General-Adjutant , General-Lieutenant Rüdiger, Kom- mandirender des 2èn Armee-Corps in Abwesenheit Sr. Durch- laucht des Fürsten Statthalters, die Gratulationen aller hohen Militair - und Civil-Personén entgegennahm. Abends war freies Theater und später die Stadt herrlich erleuchtet.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen traf am gestrigen Tage hiér ein. Heute früh fand eine große Trup- pen-Musterung statt; um 11 Ühr Vormittags werden Sr. Kö- niglichen Hoheit die Behörden des Königreichs in dem Palaste Belvedere vorgestellt werden.

Der General-Direktor , Vorsteher der Schatz - Kommission, Geheime Rath Fuhrinann, ist nah St. Petersburg abgereist; in seiner Abwesenheit vertritt ihn der Präses der Bank, Staats-

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Deutschland.

Dresden, 4. Sept. (Leipz. Ztg.) So eben komme ich von Pitnis zurúck, wo ih als theilnehmender Beobachter und als Abgeordneter, des Vaterlandes einen der frohesten Tage verlebt habe. Wir kamen nah dem Hof- Gottesdienste in der Frauenkirhe um 122 Uhr in Pillnibß an, hatten die Ehre, die ganze Königliche Familie bald in unserer Mitte zu schen, wur- den von jedem einzelnen Mitgliede dieses väterlichen Fürstenhau- ses einzeln ungemein wohlwollend und freundlih begrüßt und dann mit den anwesenden Herren Staats - Ministern, dem ge- sammten Hofstaate und den Mitgliedern beider Kammern in den Speise- Saal eingeführt, wo sich, nachdem die Königliche Familie Plaß genommen hatte, jeder Einzelne sein Couvert | wählte. Tafel, Musik und Bedienung waren Königlich; die | Unterhaltung, von etwa 150 Gästen, frei, ungezwurgen, von ! Heiterkeit und Ehrfurcht geleite. Nachdem des Königs Maije-

stât auf das Wohl des Vaterlandes und der Stände getrunken | hatten, brachie der Präsident der ersten Kammer, Herr von | Gersdorff, dem Könige, dem Prinzen-Regenten und dem ganzen Königs-Hause die Huldigung der Stände dar, die sie, freudig sich erhebend, mit Rührung und Ehrfurcht bestätiat:n. Die Ta- fel verlängerte sh im Laufe allgemeiner und lebhafter Gespräche; am Schlusse derselben wurde Kaffee im Versammlungs -Saale gereicht, die holden Kinder des Prinzen Johann, an der Hand der Prinzessin Regentin eingeführt, reichten den Abgeordneten freundlich die Hand, die unterbrochene Unterhaltung wurde aber- mals aufgenommen, und die Stände zogen sih, nachdem sie husdvoil entlassen worden, wie von einem väterlichen Familien- Mahle mit inniger Dankbarkeit und Ehrfurcht zurücê®. An den Ufern der nahen Elbe standen nun mehrere Gondeln bereit, die Gâáste, in deren Mitte nun des Prinzen Johann Königl. Hoheit eingetreten war, nach dem benachbarten Findlater zu sühren, wo ihnen der Herr Präsident der ersten Kammer, von Gersdorf, ein glänzendes Souper und Feuerwerk bereitet hatte.

Jena, 4. Sept. Die Vorlesungen auf der Universität im nächsten Winterhalbjahre beginnen mit dem 20sten Oktober. Die Gesammtzahl der Studirenden betrug im Sommerhalbjahre 441, nämlich 196 Theologen, 130 Juristen, 68 Mediziner und 47, welche sich den philosophischen Wissenschaften widmeten ; darunter befanden sich 283 Inländer und 158 Ausländer. Seit dem L2en v. M. hat der Hofrath Göttling das Prorektorat aus den Händen des Geheimen Hofrathes Dr. Succow, der es seit dem Februar d. J. bekleidete, mit einer lateinischen Rede übernommen , in welcher er die im Laufe der Zeiten geschichtlich hervorgegangenen Verfassungsweisen der Universitäten, besonders der protestantischen , schilderte und für die Nothwendigkeit ihrer ferneren Fortdauer sich aussprach.

Kassel, 5. Sept. Jn der Si6ung der Stände vom 4, Sept. wurden die §§. 20—4l des Gesetz -Entwurfs über das Volks-Schulwesen diskutirt und mit verschiedenen Modificationen und Zusäßen angenommen. Den §. 33, wonach hinsichtlich der- jenigen Landestheile, in welchen das Schulwesen nicht unter der unmittelbaren Aufsicht und Obsorge des Staats steht, diejenigen, die dieses Regierungs-Recht ausüben, verpflichtet seyn sollen, den dúrftigen Gemeinen in so weit Zuschüsse zu leisten, daß die Leh- rer: Gehalte auf das Minimum der betreffenden geringsten Ge- halts-Klasse gebracht werden können, wollten die Herren Bähr und von Stark Il. gestrichen haben. Dieses, so wie ein Amen- dement des Vice-Präsidenten, wonach die Standesherren die er- wähnten Zuschüsse nur in so weit leisten sollten, als sie über-

haupt zur Dotirung der betreffenden Schulstellen rehtlich ver- pflichtet seyen, wurde verworfen und der §. in der Fassung der Proposition genehmigt. Die Vertreter der Standesherren er- kiárten gegen diesen §. cine Standes-Stimme einlegen zu wol- len. Auch Herr Reuzel gab seinen Dissens zu Protokoll und Herr v. Schenk verwahrte sih gegen jede Anwendung der Be- stimmung dieses §. auf die ehemals reihsunmittelbare Ritter- schaft. Nach Annahme des §. 41 bemerkte der Präsident, daß gestern eine Proposition der Staats-Regierung, die obwaltenden Differenzen über den Militair-Etat betreffend, an ihn eingegan- gen sey, die er, dem neulich gefaßten Beschlusse gemäß, brevi manu an den Budget - Ausschuß zur Begutachtung überwiesen habe, welcher heute deshalb noch eine Sitzung zu halten wünsche ; da nun nah Abgang der Mitglieder dieses Ausschusses die ge- scßliche Zahl der Stände- Mitglieder nicht mehr vorhanden seyn werde, so werde es zweckmäßig seyn, die öffenilihe Sitzung jeßt zu schließen. Dieses geschah um halb 6 Uhr Abends, nachdem noch vorher die nächste dffentlihe Sibung auf Morgen Nach- mittag 3 Uhr anberaumt worden war, um in derselben entweder den Bericht des Budget-Ausschusses über die erwähnte Propo- sition der Staats-Regierung oder die ferneren §§. des Schul- Gesekzes zu diskutiren.

München, 4. Sept. Jhre K. K. Hoh. die Erzherzogin Sophie von Oesterreich wird am 10. Sept. bei Jhrer Durch- lauchten Mutter, Jhrer Majestät der verwittweten Königin, in Biederstein eintreffen und sich mit Aherhöchstderselben nah Te- gernsee begeben.

Der Bayerische Volksfreund erklärt die Nachricht des Nürnberger Korrespondenten, „daß kürzlih mehrere im Münchener Neuthurm wegen Theilnahme an verbotenen Ver- bindungen inhaftirte Studenten zu mehrfältigen Gefängnißstra- fen verurtheilt worden seyen ,‘/ für unwahr, und an der An- gabe von Einstellung einer in 4 500 Studenten bestehen sollenden „Obscuranten-Gesellschaft‘/ im Schlosse Neuberghausen, und deswegen stadtgerichtlich verfügter Untersuchung, Ankauf von Waffen 2c., sey" nur so viel Wahres, daß vor einigen Ta- gen einige Studenten zwar wegen unerlaubter Fechtereien ver- haftet wurden, aber wegen des geringfügigen Belangs auch bald wieder entlassen werden dürften. Jn Bezug auf das Lekbtere meldet ein anderes Blatt: „Dieser Tage sollte ein Duell zwischen Studenten stattfinden; die Sache wurde aber verrathen und die Duellanten während der Handlung überrascht. Sie wurden sammt den beiden Sekundanten eingezogen. ‘/

Jn Bayerischen Blättern liest man: „Ein in dem Schwäbischen Merkur befindlicher Artikel, d. d. München, den 31. Juli, worin unter Anderem gesagt wird, „daß man in Grie- chenland im Allgemeinen mit der Disziplin der zu München ge- worbenen Freiwilligen sehr unzufrieden sey; daß diese größten- tentheils aus schlehten Subjekten, abgedankten Studenten, Schrei- bern 2c., Polen, Deserteuren von der Fremden-Legion aus Al- gier, und überhaupt aus lauter gemischten Leuten beständen, dite sich selbst gegenseitig befehdeten, und von denen schon viele mit den Palikaren gemeinsame Sache gemacht hätten, oder zu den Türken übergelaufen wären‘/// erhält durch ein aus Ingolstadt datirtes Schreiben folgende Berichtigung: Weiß auch in Bayern Jeder, was er von diesem Artikel zu

che Mitglieder unter den Freiwilligen in Griechenland zäh( y so macht er doch im Auslande einen úblen Eindruck, und grej|

Darum wird nicht allein jener Korrespondent zur Rechenschz/ gezogen werden, sondern aus Griechenland zuricgekeh widerlegen. Die Werbungen für Griechenland wurden in Mi} Gewissenhaftigkeit betrieben, und kein Jndividuum angene! men, das sich nit durch gute Leumunds - Attejte als brauch) und sittlih ausweisen konnte. Die ersten Abtheilungen Freiwilligen worunter viele hossnungsvolle Jünglinge waren. in den ersten Perioden der chenland zu gehen, so daß nicht selten die bravsten Militaiu Einstandsmánner für sich im vaterländischen Heere stellten, y| in die Schaaren der Griechischen Freiwilligen eintreten zu fkiy nen.

ßen einzutheien. Die erste Klasse bestand aus Jünglingen yy Kenntnissen und Vildung, welche für Griechenland ents mirt waren, und einen Stolz und Ehre darin suchten , dah zu gehen und unter den Hellenishen Fahnen zu dienen. Y zweite Klasse waren nicht minder Jünglinge von Bildung, dj aber mehr ein Hang zum Außerordentlichen antrieb, die Es dition mitzumachen. Die dritte Klasse waren Menschen af den Mittel- und andern Ständen, meistens Handwerker, Gin" ner, Viehzüchter und Landleute, welche in Griechenland iy Gewerbe vortheilhafc" zu treiben hofften, oder Kolonisten y werden gedachten, Menschen, die allesamimnt dem Glücke nad gingen.

pen offenkundig ward, da erkaltete freilich der Feuer - Eifu;

Neugier antricb, das so verrufene Land zu sehen.

ordentliche Leute.

sionéschein und ward der Polizei zum Transport in seine Hu die Küste des Adriatischen Meeres statt.

Freiwilligen einge]chlichen haben können. betrifft, so ijt freilich niht zu leugnen, daß Gebildete schwerec in den strengen militairischen Gehorsam, in du púnktlichen Dienst fügen, und es mögen sich in-_Griechenlan wohl derartige subordinationswidrige Auftritte ereignet haben. lein eine Unwahrheit ist es, wenn man in der Mehrzahl die Gri! chischen Freiwiiligen beschuldigt, gemeinsame Sache mit den Paliky| ren zu machen, oder zu den Türken überzulaufen. | in Griechenland Palikaren? fragen wir den Münchener Korre!

dies auch einige wollten, fast nur auf wenigen Punkten in {f

Hirten halten im Junern des Landes Deserteure gleich an, wi

überwältigt und eingeliefert.“

Stuttgart, 3. Sept garts ihre Freude über die glückliche Rückkehr Sr. Majestät des Königs durch cinen glänzenden Fackelzug an den Tag; tausend stimmiges Lebehoch erfüllte die Luft, und mit Begeisterung wurd! das {ône Volkslied: „Heil unserm König, Heil!‘/ von di versammelten Volksmenge gesungen. Die Deputation der Bür ger wurde von Sr. Majestät huldreichst aufgenommen. |

Darmstadt, 4. Sept. Der religidse Shwärmer Pet Herrmann aus Offenbach ist nunmchr wirklich, unter der V dingung und dem Versprechen, keine Predigten mehr halten zl wollen, als genesen aus dem Hospitale von Hofheim entlassu worden.

Frankfurt a. M., 3. September. (Schwäbischer Met

Deutschen Zoll - und Handels - Verein Ernft sey, darauf deut alle Merkmale hin, wenn schon seit einiger Zeit von der Sa nicht viel gesprochen wird. É daß der Rahmhof, welcher städtisches Eigenthum is und n

überlassen worden war, nunmehr, wo diese ein eigenes Hôtel für

Militairs eingerichtet werden soll. Dagegen wird das sehr weitläus tige Gebäude des ehemaligen Karmeliter- Klosters, worin sich die Mil tair-Kaserne bisher befand, zueiner großen Waaren- Niederlage eing!

punkt gekauften Spanischen Papiere für den bedungenen ‘Prei

herabgeseßt worden. Allem Vermuthen nach dürfte sich aus div sem Vorwande ein Rechtshandel entspinnen , dessen Ausgang | doch faum zweifelhaft seyn dürfre, zumal da der in Rede gestellt! Gewaltstreic) bis zu jener Zeit noch nicht wirklich ausgefüht! ward, jondern nur in bedrohliche Aussicht gestellt ist. Frankfurt a. M., 6. Sept. Mit Beginn des Monat September hatten wir wenig Aussicht zum Steigen der Fonds, il

Spanische Effekten wurden von den kleineren Spekulanten ausg}? am 1. Sept. Vormittags die 5proc. Metalliques auf 994, 4proc. au

204 gedrückt. Fnzwischen änderte sich die Konjunktur schon am fol

genden Tage; man erhielt hdhere Course aus Paris, worauf den!

die so unwerth gewordenen Spanischen Fonds auch hier wieder el

ge Procent besser gingen. Die Mittwochs - Börse war die heleb- \

statt; sowohl pr. Kassa als auf Lieferung wurden steigende Preist} bezahlt. Die Baissiers mußten sich, selbsi mit Nachtheil , zu dedell! suchen, und die entíüandene Konkurrenz hob die Course der Metal"

rath Lubowidzki,

halten hat, da so viele achtungswerthe Familien existiren, wel-

und 492 pCt. Auch die Spanischen Fonds zogen merflich an un?

Bayern halten es auch für Pflicht, obigen Artikel öffentlich „f

In drei Klassen von Menschen waren diese gewisserm/®

F Lis 26.

E A C S:

Als spáter die ersien unserer Truppen aus Griech" land zurüfehrten, das Land selbsk, das Klima und die Leben E art nicht günstig schilderten, und über die erduldeten Beschwy * den klagten, als endlich die große Sterblichkeit unter den Tf

doch fanden sich nun andere Arten von Rekruten, welche j Noch int j mer hatte indessen die Werbe-Kommission die Auswahl unt} * y O E Bayern, und wenn sie Ausländer nahm, so waren dies nf selbst schon beschäftigt, i Wer sich übrigens im Laufe seiner mi" tairischen Ausbildung nicht also zeigte, erhielt seinen Dim *

math übergeben, und dies fand bei allen Abtheilungen bis (f Hieraus erhellt u} Genüge, daß sich keine liederlichen Subjekte in die Griechishw } Was die Disziply #

So n

vadien möglich, die an der Gränze liegen; denn die Bauern un

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sie eine ‘Prämie bekommen, und fúnf Uhlanen, die einst von A} gos mit Waffen und Wehr desertirten, konnten nicht einmal i} ren Zweck erreichen, Und wurden von den Arkadischen HirtaÞ"

Gestern legten die Bürger Stutif

dem von Paris entmuthigende Mittheilungen einliefen und die dos gangbaren Papiere cine starke Tendenz zum Weichen zeigten. Unse

drse folgte diesem Anzeichen. Oesterreichische, Holländische unl boten, obschon die reellen Besißer zurückhielten. Dadurch wurde!"

89, Jntegrale auf 495, 5proc. Spanische auf 292 und 3proc. aus}

este; es fanden ansehnliche Umsäße in allen couranten Papiere}

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die Ehre vieler edlen Jünglinge und die ihrer Verwandten 4/F

A 24

Ì Ada l chen von dem nunmehrigen General le Suire mtt der größt

bestanden fast einzig und allein aus Bayeys Es herrs? Werbung in den Bayerischen L}*

den unter den jungen Leuten ein sörmliches Fieber, nah Gy" ua | und Annahme des Protokolles der leßten Sigung zeigt die zur

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spondenten im Schwäbischen Merkur. Bekanntlich existirt hie von nur noch der Name, seitdem sie zu Paaren getrieben wu ' den. Zu den Türken überzugehen, ist den Freiwilligen , wet

kur.) Daß es mit dem Anschlusse Frankfurts an den großm

So ift bereits beschlossen worde" miethweise der Fürstl. Thurn- und Taxisschen Post-Verwaltun}"

den nämlichen Zweck erworben hat, zur Kasernirung des hiesigenLinien! "

richtet werden, um diejenigen Kaufmannsgüter aufzunehmen, die ers" wenn sie in den wirklichen Konsumo Handel treten, den tat" mäßigen Zoll zu bezahlen haden. Bei der lezten Abrechnun" fár Augujt is der hier bis jezt noch nie erlebte Fall eingetreten" daß ein Papierhändler die von ihm auf Lieferung für diesen Zeil"

anzunehmen unter dem Vorwande sih weigerte, es sei der Werth durch einen Gewaltiireih der Regierung auf die Häâlft"

liques auf 997 und 897, die der Actien und Fntegrale au 1494 „Fnteg

den Don

zahlte hon die öproc. mit 36, die 3proc. mit Bz yCt. An der Freitags-Bödrse wurden für fremde Rechnung starke Posten die- Papiere zum Verkauf gebracht, und da gleichzeitig auch von

in. eute, am Sonnabend, hatten wir bei lebhaftem Umsaß hende Eburse. Fn Preußischen, Bayerischen / Darmstädtischen und andern dem Courswechsel wenig ausgeseßten Papieren wurde die ganze Woche Uber kaun in kleinen Posten etwas gethan. Das daehsel - Geschäft zeigte einiges Leben; Amsterdam, Paris , London und Berlin waren gesragt. Das baare Geld ist, ungeachtet unsere Messe angefangen hat , wie bisher in lieberfluß. Disfonto - Papier i zu 3 pCt. willig zu placiren und Prolougationen wurden zu 37 his 4 pCt. gemacht.

a sinkende Notirung kam, so trat neuerdings ein starker Rück- G

Spanien.

Cortes-Verhandlungen. Sihung der Prokura- Kammer vom 25, August. Nach der Verlesung

Entwerfung eines Straf-Geseßbuches niedergesebte Kommission an, daß sie den Don V. Cano Nanuel zum Präsidenten und F. M. Lopez zum Secretair gewähit hat. Herr Los ez hemerkt, daß die Kommission es fúr zwectimäßig erachtet habe, ihre Arbeiten mit der Kriminal- Jnsirvction zu beginnen, und der Meinung sey, daß das Kriminal-Straf.Geseßbuch von der Kriminal - Instruction ganz getrennt werden müsse. Er fügte inzu, daß die in Bezug auf die Kriminal-Jnstruction in Kraft seyenden Geseße der Auftlärung des Jahrhunderts nicht ange- messen. wären, und deshalb einer genauen und gründlichen Prü- fung unterworfen werden müßten. Die Ansichten der Kommission âber den bei ihren Arbeiten einzuschlagenden Weg wurden von der Kammer gebilligt. Hierauf wurde die nachfolgende Bitt- rift verlesen, welche, dem Reglement gemäß, von drei Kom- missionen geprüft worden war: „Die Prokuradoren des Königreis ches verlangen, daß’ die „Abgabe des heiligen Jakob‘/ abgeschafft, und die Provinzen von dieser Last befreit werden.

err Martinez de la Rosa äußerte sich folgendermaßen : „Jch verlange nur das Wort, um die Zufriedenheit auszudrüks- fen, welhe das Ministerium darüber empfindet, daß diese Pe- tition einen Gegenstand anregt, mit dem sich das Ministerium Das Ministerium, welches sich, dem Wunsche und dem ausdrücklichen Befehle der Königin-Regentin gemäß, mit der Einführung nüblicher Reformen, die zur Erleich- terung des Volkes dienen jollen, beschäftigt, konnte die Auflage nit vergessen, welche unter dem Namen „die Abgabe des heili- gen Jakobs‘ bekannt ist. Es ist dieselbe eine wahre Erpress- sung, die nicht allein durch die gesunde Vernunft und durch

die Philosophie, sondern auch durh richterliche Behörden, durch die Kanzleien von Grenada und Valladolid, und durch andere obere Gerichtshöfe gemißbilligt wird. Außerdem

sind einige Provinzen derselben unterworfen, andere sind davon befreit, Der Präsident entgegnete darauf: „Die Kammer freut sh ebenfalls, daß die erste Petition mit den Anfichten der Regierung Úbereinstimmt; dem Artikel 133 des Reglements gemáß, se6e ich die Diskusion der Bittschrift auf künftigen Don- nerstag fest.’ Hierauf wurde eine zweite Bittschrift verlesen, worin die Regierung ersucht wurde, ohne Verzug die zwecêmä- ßigsten Maßregeln vorzuschlagen, um den Fortschritten der Cholera Einhalt zu thun, und ein Gese vorzulegen, welches bei künftigen Epidemieen zur Richtschnur dienen könne. Herr Mar- tinez de la Rosa: „Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes kann dem Ministerium diese Bittschrift nur willkommen seyn. Der Regierung sind aber in dieser Angelegenheit die Hände gebunden; denn sie ist verpflichtet sich der Meinung der medizinischen Fas- fuliát zu unterwerfen. Der schwierigste Punkt ist, zu wissen, ob die Krankheit ansteckend 1 oder nicht. Hierüber sind die Mei- nungen sehr getheilt. Auch is es nothwendig, die Vorurtheile der Einwohnerschaften zu achten. Die Regierung kann den Ein- wohnern eines Fleckens nicht befehlen, ‘ihre Thore zu öffnen, wenn sie durch die Schließung derselben die Krankheit von sich abzuwehren glauben. Jch mache alle diese Bemerkungen , damit man sich von den Schwterigkeiten, mit denen die Regierung zu fämpfen hat, durchdringen möge.“ Nachdem Herr Martinez de la Rosa noch einen Geselz-Entwurf über die Verantwortlichkeit der Richter vorgelegt hatte, wurde die Sizung aufgehoben.

Madrid, 2. August. Durch ein Königliches Dekret vom Z. August is Don Mariano - Montalvo zum Geschäftsträger Spaniens bei dem Könige Otto von Griechenland ernannt wor- den. Außerdem hat die verwittwete Königin befohlen, daß Griechische Schiffe in den Häfen Spaniens zugelassen, und die Griechischen Unterthanen wie die anderer befreundeter Na- tionen behandelt werden soilen.

Der General - Capitain von Alt Castilien hat dem Kriegs- Minister einen Bericht des Obersten Don Saturnino Albuin, Chef der Operations - Brigade, ‘zugesandt, woraus hervorgeht, daß der Oberst Don Jgnas de Hogos, Chef des Generalstabes, um 6 Uhr Abends das Städtchen Barbadillo del Pez, wo sich Blanco mit 70 Reitern und einigem Fußvolk befand, angriff. Der Feind floh sogleich nach allen Richtungen, und ließ einige Todte und Verwundete zurü.

Der Madrider Objervador fährt fort, nicht allein den Finanz-Plan Toreno’s, jondern auch die noch weit strengeren Vorschläge der Finanz-Kommission aus allen Kräften zu unter- stúben. Was, heißt es in seinem Blatte vom 24., antwortete die Französische Regierung, als sich mehrere Bürger bei ihr beklagten, daß sie durch die Nichr-Anerkennung der Cortes: Schuld zu Grunde gerichtet würden? Es sey ihre eigene Schuld; sie hätten das Schiksal ihres Schuldners vorhersehen müssen; es wäre dies keine Kabinets-Angelegenheit; die Spanische Regierung nähme beim Abschließen threr Anleihen den Charakter eines Handlungs- hauses an, und Frankreich könne sich mit solchen Angelegenheiten nicht befassen. Wohlan! Möge jeßt die Französische Negierung den Jnhabern der Obligationen der Königl. Anleihen dieselbe Ant- wort ertheilen.“ Jn seiner Nuramer vom 26sten äußert sih da #- selbeBlattrinnachstehender Weise: „Diejenigen, welche unserm Fi- nanz:-Minister Unwissenheit und Unredlichkeit vorwerfen, gehen sogar so weit, zu behaupten, daß, wenn die Kammern seinen Vorschlag annähmen , Frankreich Gewalt anwenden würde, um von der Spanishen Regierung Gerechtigkeit zu erlangen. Wenn die Thoren wir wollen sie nicht anders bezeichnen, die beauf- tragt sind, dergleichen abgeschmackte Gerüchte zu verbreiten, auf- gefordert würden, die Verträge anzuführen, durch welche die beiden Regierungen über diesen Gegenstand Verpflichtungen ein- gegangen sind, so würden sie sich in großer Verlegenheit befin- den. Da es sich aber hier nux um ‘Privat-Juteressen handelt, so wollen wir diejenigen Grundsäße auf dieselben anwenden, welche ihnen zum Leitfaden dienen müssen. Herr von Villèle, dem Einflusse der Partei unterworfen, welche die Constitution umstúrzte, erlaubte durch eine Königl. Verordnung vom 12. Nov. 1823 die Negoziirung der Spanischen Anleihen; aber man liest in dieser Verordnung: ,,,„„Ja Betracht, daß die Erlaubniß, die

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zu notiren, von Seiten der Regierung weder eine Billigung der besagten Anleihen, noch die Verpflichtung in sich schließt, zu Gunsten derjenigen unserer Unterthanen zu interveniren, welche freiwillig ihre Kapitalien darin anlegen u. \. w.//// Bevor noch Herr v. Villèle diesen Grundsatz aufstellte, hatte Lord Castlereagh den Englischen Spekulanten, welche dun Súd- Amerikanischen Staaten bedeutende Summen vorschossen, erklärt, daß, welches auch das Schicksal dieser Speculationen seyn möchte, die Regierung ih auf keine Weise einmischen würde. Herr Dupin und “a Odilon-Barrot sind bei anderen Gelegenheiten diesen Grundsäßen beigetreten. Was bleibt also von so vielen abgeschmackten Raisonnements übrig ? Nichts, durchaus nichts, außer daß einige durch ihren Reichthum und durch ihre gesellschaftlihe Stellung mächtige Männer ihren Einfluß anwenden, um unsere Regierung zu zwingen, dem Lande ungeheure Lasten aufzulegen, damit ihnen die auf eine skandalôse Weise erworbenen Schäge gesichert würden. Führen wir die Frage auf ihre wahre Bedeutung zurück, so haben die Kammern in ihrer Weisheit und in ihrem Patriotismus zu prüfen, ob die gegenwärtige Regierung geseßliche Verpflichtungen habe; ob das öffentliche Jnteresse es etwa erheische, keiten genehmigt würden, und endlich, ob durch gänzliche Ver- werfung der in Rede stehenden Anleihen die National-Chre auf irgend eine Weise gefährdet werden könne?“ (Französische Blätter glauben, versichern zu können, daß die vorstehenden

flossen sind. (?)

der ersten gefaßten Beschlüsse zu revidiren. Jn diesem Augen- blik sind die Mitglieder noch in dem Hause des Herrn Aguirre Solarte versammelt. Jn der Morgen-Sißung wurde einstimmig beschlossen, die ganze constitutionnelle oder Cortes-Schuld anzuer- kennen, die rúcständigen Zinsen in Kapital zu verwandeln und die Dividenden von dem ersten Fonds, welcher der Regierung zu Gebote stehen würde, zu bezahlen. Es wurde auch beschlossen,/ aber mit der möglich kleinsten Majorität, nämlich mit 5 gegen 4, feinen Theil der Aguado-Anleihe anzuerkennen. Die beiden Berichterstatter, der Marquis von Montevirgen und Carrasco, hatten, wie ich Grund zu glauben habe, für die Verwerfung der neueren Schuld mit der Majorität von 5 gestimmt. Der Mi- nister hofft noch, den Ausschuß für seine Meinung zu gewinnen, indemer die Cortes-Scheine (mit Einschluß der Zins-Rückstände) auf die Hälfte oder ein Drittheil herabse6t und dieperpetuelle Rente zu der

dhe erhebt, die ihr in dem ursprünglichen Entwurfangewiesen war. Dagegen schmeichelt sich die Minorität des Ausschusses noch mit der Hoffnung, die Majorität zu werden, in welchem Falle die ganze, sowohl vor als nah 1823 kontrahirte Schuld, anerkannt werden würde. Jn der Stadt war heut das Gerücht verbrei- tet, daß Rodil in einem allgemeinen Kampfe geschlagen , sein Nachtrab in Stücke gehauen und Don Carlos in vollem Marsche auf Burgos begriffen sey. Der 22ste wird als der Tag des Kampfes angegeben, aber ich glaube nicht, daß dies Gerücht ei- nigen Grund hat.“

Die Sentinelle des Pyrenées enthält nachfolgen- des Schreiben aus Jrun vom 2Wsten d.: „Die von dem Ge- neral Rodil erlassene Verfügung, daß die Verwandten der Jn- surgenten, welche die Waffen zu Gunsten des Don Carlos ergrif- fen haben, aus den insurgirten Provinzen vertrieben werden sollen, ist in hiesiger Stadt mit der äußersten Strenge in Aus- führung gebracht worden. Gegen 50 Familien sind bereits, mit Pässen versehen, nach Vittoria abgegangen; aber es- ist aller Grund, zu glauben, daß sie, in Hernani angekommen, eine schnelle Wendung links machen, und sih dem Stabe des Don Carlos anschließen werden. Die Junta von Navarra war ge- stern in Yanis mit 5 bis 600 Frauen, die aus Elisondo und der Umgegend vertrieben oder geflüchtet waren.““

Dasselbe Blatt enthält Folgendes: „Am i7ten d. M. kam ein mit einem regelmäßigen Passe versehener Mann über die Französische Gränze nah Spanien, und brachte die Nacht in Ainhoa zu. Von da begab er sich nach Urdach, wo er bis zum folgenden Tage blieb, und sh für Dom Miguel, König von Portugal, ausgab, Er ging schr vershwenderish mit dem Gelde um, und das geringste Zeichen von Achtung oder Auf- merksamkeit wurde von ihm mit einem Fünffranken- Stücke be- lohnt. Zunächst begab er sich nun nah Elisondo, wo er von der Junta verhaftet wurde; aber die unbefangenen und passen- den Antworten, die er auf die ihm vorgelegten Fragen ertheilte, machten die Junta auch glauben , daß er wirklich Dom Miguel sey, und während der drei Tage, die er sich noch daselbst auf- hielt, wurde eine Ehrenwache vor seine Thür gestellt, wo- bei er fortfuhr, alle ihm geleisteten Dienste mit derjel- ben Freigebigkeit zu belohnen. Zulegt wurde er indeß in das Hauptquartier des Don Carlos gesandt , welches nur einige Stunden entfernt war. Hier waren die Vorsichtsmaßregeln und die Untersuchungen strenger. Die Leibwache des Don Carlos durchsuchte ihn sehr genau, und fand bei ihm eine Menge ver- gisteter Droguen. MÑan belohnte alle feine Freigebigkeiten, und besonders das dem Don Carlos zugedachte Geschenk dadurch, daß man ihn auf der Stelle erschoß.‘

Turtlel

Konstantinopel, 15. August. (Allg. Ztg.) Die Nach- riht, daß Jbrahim Pascha große Vortheile Über die Jnsurgen- ten erfochten, hat sich nicht nur vollkommen bestätigt, sondern aus Syrien werden auch noch andere bedeutendere Erfolge der Aegyptischen Waffen gemeldet, die der insurrectionnellen Bewe- gung in diesem Lande wohl bald ein Ende machen und die ge- fahrvolle Lage Jbrahims gänzlich ändern dürften. Die Pforte beobachtet zwar nah wie vor das größte Stillschweigen, allein sie weiß recht gut, wie sih die Verhältnisse in Syrien gestaltet haben. Mehmed Ali, welcher in Person mit Truppen seinem Sohne zu Hülfe geeilt war, scheint hauptsächlich zu der Nieders lage beigetragen zu haben, welche die Jnsurgenten in den leßten Tagen des vorigen Monats erlitten. Sie muß entscheidend ge- wesétt seyn, da sie sich fast Alle der Großmuth des Siegers Über- lassen, und bis auf einige maun, die sich in das Hochgebirge des Libanon geworfen, die Waffen gestreckt haben.

Grie entand.

Jn einem von der Times mitgetheilten Privat -Schrei- ben aus Nauplia vom 6. August heißt es: „Eine der politi- schen Evolutionen, denen Griechenland seit 10 Jahren mehr als irgend ein anderes Land unterworfen gewesen, is nun ausge- führt. Am vorigen Donnerstag erhielten die fremden Gesand- ten die Nachricht, daß, auf Befehl des Königs von Bayern, einige Veränderungen in der Regentschaft vorgehen sollten. Am Abend war dies nur Wenigen bekannt. Am Nachmittag des folgenden Tages kam Herr von Kobell mit seinem Gefolge hier

dffentlichen Effekcen fremder Regierungen an der Pariser Börse

an, und da es das Fest des heiligen Elias war, der von dem

daß so große Ungerechtig- |

Betrachtungen aus der Feder des Grafen von Toreno selbst ge:

Die Times giebt nachstehendes Privat-Schreiben aus | Madrid vom 25. August um Mitternacht: „Der Finanz-Aus- | schuß hat heute zwei Sibungen gehalten ; E um die in |

Volke sehr gefeiert wird, ss drängte sich das Volk an das Thor, wo die Neuigkeit frei besprochen wurde. Da die Veränderung ihnen wahrscheinlich Gutes bringen wird, so waren die Gitcheny mit Aus- nahmeEiniger, die von der bisherigenRegentschaft abhängen, sehr hei ter. Jede Partei spra dann ihre Wünsche aus und Gerüchte aller Art, einige ohne allen Grund, verbreiteten sh. Am Sonn- abend Morgen versammelte sih die Regentschaft und nachdem der Staatsrath Maurer und seine beiden früheren Kollegen den Befehl zu ihrer eigenen Abdankung unterzeichnet hatten, nahm Herr von Kobell dessen Plak ein. Staatsrath Abel, das frü- here überzählige Mitglied der Regentschaft, wurde durch einen einfachen Brief aus München zurückberufen, Und dürfte, wie man sagt, im Falle der Noth dur den General le Suire, den Kriegs-Minister, dessen früheres Benehmen allgemein gelobt wird, erse6t werden. Nur der General Heidegger, das dritte Mitalied der Regentschaft, ist vorläufig noch geblieben; Graf Armanspera ift hierdurch wieder uneingeschränkt an die Spiße der Geichäfte gestellt. Einige Wenige, die, ohne Partei-Rück- sichten, die Wohlfahrt Griechenlands zu befördern wünschen, be dauern die Abreise des Staatéraths Maurer, dem die Anferti- gung des neuen Gesezbuches übertragen war, und der schon etwa zwei Drittheile davon bekannt gemacht hatte. Das Ganze sol der Beendigung nahe seyn, aber er ist so eifersüchtig auf die Einmischung scines Nachfolgers, daß er den Übrigen Theil sci- nes Manuscripts nicht eher mittheilen will, als bis der Kônig | die Zügel der Regierung selbst ergriffen hat.“

| Spr ten

Deutsche Blätter melden aus Triest vom 27. August. „Unsre Handelsbriefe aus Aegypten und Smyrna äußern sich | sehr widersprechend über die Vorfälle in Syrien. Nach der eï- nen Lesart wäre Jbrahim Pascha gezwungen gewesen, eine Ka- pitulation zu unterschreiben, wodurch er den Syriern zusichere, die Conscription abzuschaffen, die Abgaben nicht mehr nach der neu eingeführten Art einzuziehen, und den Handel wn frei zu geben. Nach andern Angaben hätte Jbrahim die Insurgenten aufs Haupt geschlagen, und ste gezwungen, sich ihm auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen. Die leztere Nachricht findet den meisten Glauben, weil man weiß, daß bis zum 3. Aug. nichts Entscheidendes von den Insurgenten unternommen worden it, was doch der Fall gewesen seyn müßte, wenn es mit der Kapi- tulation seine Richtigkeit hätte. Denn seit der Ankunft Meh med Ali's mit einem starken Truppen-Corps konnte die Lage \ei-

nes Sohnes unmöglich so kritisch seyn, um kapituliren zu müf-

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sen. Die nächsten direkten Nachrichten werden uns in Stand seben, aus so verschiedenen Angaben die Wahrheit herauszu- fluden.

Dn an: b

Berlin, 9. Sept. Aus Königsberg meldet die dortige Zeitung unterm 5ten d. M. Folgendes: „Nachdem die König- lichen Prinzen und Prinzessinnen unsere Stadt im Laufe des vorgestrigen Vormittags verlassen hatten, beehrten Se. Majestät der König noch die Schloßkirche und demnächst die Domkirche, die der Königlichen Gnade ihre Wiederherstellung und Erhal- tung verdankt, mit einem Besuche. Allerhöchstdieselben geruhe- ten, Sich bei dem Beschauen der Denkmale und Merkwürdig- keiten dieser Kirche von den Geistlichen und dem ersten Vorste- her geleiten zu lassen, und stiegen auch in die Fürstengruft hinab, wo die Vorfahren des Preußischen Königshauses ruhen. Nach einer längern und genauen Besichtigung der Denkfwäürdigkeiten der Kirche sprachen Se. Majestät ihr besonderes Wohlgefallen über die neuerlihst der Wiederherstellung und Verschönerung des Doms gewidmete Sorgfalt und Über die Geschenke aus, welche der Kirche, bei ihrer im lesten Jahre begangenen 500jährigen Jubelfeier, namentlich von einer Anzahl von Jungfrauen der Gemeinde, in einem von ihnen Fibt gearbeiteten werthvollen Umhang des Altars und in der sonstigen Auss{hmüdckung dessel: ben gemacht worden waren. Mit der aus Höchsteigener Bewe- gung gegen den Superintendenten Pr. Gebser S gnadenvollen Zusicherung, auch fernerhin für die Kirche huld- reicht sorgen zu wollen, schieden Se. Majestät aus dem Got- teshause, begleitet von den frommen Segenswünschen aller An- wesenden. Von der Domkirche begaben sich Se. Majestät na dem nahegelegenen Saale des Kneiphdöfischen JZunkerhofes, in welchem Tags zuvor die Kaufmannschaft ihren Ball gegeben hatte. Noch waren die gestern erwähnten Schilder und Weih-Geschenke in demselben aufgehängt, und Se. Majestät bezeugten dem Vor- steher des Junkerhofes, Kaufmann Mugenbecher, den Allerhöch- sten Beifall über die geschmackvolle Einrichtung sowohl dieses als des kleineren Saales. Abends fuhren Se. Königl. Majestät noch einmal durch den Kneiphof, um im Vorbeifahren auch die neue Domkirch-Schule in Augenschein ju nehmen, welche Aller- hôchstdieselben der Gemeinde erbaut haben. Gestern frúß um 8 Uhr verließen Se. Majestät der König unsere Stadt, beglei- tet von den Segenswünschen Jhrer getreuen Unterthanen. Am Tage vor Jhrer Abreise haben Allerhöchstdieselben noch mehrere Ordens-Verleihungen vorzunehmen, auch ein Kabinets-Schreiden an den Magistrat zu erlassen geruht, worin die Zusicherung ent- halten ist, daß das Brustbild Sr. Majestät, in Oel gemalt und für den Rathhaus - Saal bestimmt, zum Beweise llerhöchster Zufriedenheit von Berlin aus an den Magistrat gesandt werden VULde

Man schreibt aus Ratibor unterm ten d. M.: „Die Verwaltungs-Mitglieder des Herzogthams Ratibor und der da- zu gehörenden Herrschaften feierten gestern den 55sten Geburts- tag Sr. Herzoglichen Durchlaucht des regierenden Landgrafen zu Hessen-Rotenburg, Herzogs zu Ratibor, Fürsten zu Hansfeld und Corvey 2c. Des Morgens um 9 Uhr war in der Pfarr- firhe der Schloß - Gemeinde feierliches Hochamt, des Abends ein von den Herzoglichen Verwaltungs- Mitgliedern gegebener Ball in der Stadt, den der Chef und die Mitglieder des Kd: niglichen Ober-Landesgerichts mit ihren Familien, die Militair» und Civil-Behörden, und die angeschensten Einwohner der Stadt mit ihrer Gegenwart beehrten und auf welchem sih überhaupt über dreihundert Personen befanden. Der Saal war mit demn Bild- nisse des Landgrafen und Herzogs mit Blumen und Eichenlaub- Guirlanden und mit den verschiedenen Hessischen, Ratiborer und Corvey’schen Wappen geschmückt. Der Geheime Rath von Bally brachte zuerst die Gesundheit Sr. Maj des Königs, als im Sinne Sr. Durchl. des Herzogs aus, welcher aus Vorliebe für die Preußischen Verwaltungs-Justitutionen und aus persdn- licher Anhänglichkeit an des Königs erlauchten Person die blü- hendsten ererbten Länder an den Ufern des Rheins und der We- ser gegen Besibungen an den Gränzen Sarmatiens vertauscht hat. Der lauteste Jubel bethätigte die innere Stimmung und die Begeisterung der Versammlung bei diesem Toast, dem ejn zweiter für den Landgrafen und Herzog Durchl. folgte.‘