1834 / 254 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Berlin, 11. Sept. Aus Stargard in Pommern geht uns untern Sten d. M. nachstehende gefällige Mittheilung zu: z,Am 2ten war hier großes Corps - Mandver, Aufstellung, Pa- radetnarsch, Front- Angriffe und Axrschwenkung der im Lager bei Stargard versammelten Truppen, und am Zten und ten dauerten die Uebungen, denen Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland, der am Abend des 2ten hier eingetroffen war, beiwohnte, unter dem Oberbefehle Sr. Königl. Hoheit des Kron- prinzen fort. An diesem leßteren Tage kurz vor 1 Uhr Mittags langte Jhre Königl. Hoheit die Kronprinze}sin in Stargard an. Von einer zahlreihen Volksmenge begrüßt und umwozgt, fuhren Jdre Königl. Hoheit durch die festlich mit Blumen und Laub- gewinden geschmückten Straßen und Häuser nah der für Höchst- dieselben im Hause des Landraths von der Marwiß bestimm- ten Wohnung. Höchstdieselben wurden bei Jhrem Aussteigen von Sr. Kdnigl. Hoheit dem Kronprinzen selb] empfangen und von den versammelten Chefs der Königl. und städtischen Behör- den ehrfurchtsvoll begrüßt. Bei dem Eintritte in die für Ihre Königl. Hoheit bereiteten Zimmer wurden Höchstdieselben durch einen eben so zart und sinnig gedachten als ausgeführten Em- pfang überrascht. Die Eingangsthür selbst war nämlich zu ei- nem mit matt geschlisfenen Krystallen verzierten Portale umge- \chaffen, auf dessen Frontispiz der Buchstabe E. mit Sternen- kränzen und Arabesken umgeben, und in dessen auf mit Eichen- laub umwundenen Säulen ruhenden Fries die Worte: „Ge- grüßt sey uns!// prangten. Jm Zimmer selb war ein mit Blumen geshmückter Altar errichtet, den die allegorisch geschmück- ten júngsten vier Tôchter des Herrn Landraths umstanden, und ihre Huldigung bei Ueberreichung passender Gedichte dar- brachten. Am 5ten, an welchem Tage Se. Hoheit der Herzog Karl von Mecklenburg - Streliß und Se. Excellenz der General der Kavallerie, von Borstell, eintrafen, nahmen Ihre Königl. Hoheit die Cour an und begaben sich Abends nah dem Lager, wo Sie mit einem unbeschreiblichen Jubel und dem Hurrah der Truppen empfangen wurden, und in Gesellschaft Ihrer Kd- nigl. Hoheiten des Kronprinzen und des Herzogs von Cumber- land, Sr. Hoheit des Herzogs von Mecklenburg, der gesammten Generalität und vieler andern ausgezeichneten Personen des Mi- litair- und Civilstandes dem Abendgebete der lagernden Truppen beiwohnten, das Lager durchfuhren und durch mehrere ausge- zeichnete von den anwesenden Musik- Corps ausgeführte Compo- fitionen unterhalten wurden. Am 6ten Nachmittags gegen Á4 Uhr traf Jhre Durchlaucht die Frau Färstin von Liegniß, bald darauf Jhre Königl. Hoheiten die Prinzen Karl und Albrecht, und gegen 6 Uhr Se. Mojestät der König selbst, von Königs- berq kommend, ven dem tausendstimmigen Jubelruf der in un- zählbarer Menge vor dem Thore harrenden Bewohner der Stadt und der aus einem Umkreise von Über 5 Meilen herbe!ge|st: mten Fremden begrüßt, in die festlich geschmücête Stadt ein und geruhten, in dem fúr Allerhdchstdieselben und für die Frau Fürstin von Liegniß eingerichteten Hause des Hauptmanns Wiemann ahzu- treten, wo sich die Höchsten Herrschaften, die Generalität, so wie die aus Stettin hierher geeilten Chefs der Civil -Behör- den der Provinz und der Köntglichen und städtischen Behdr- den der Stadt zum Empfange Sr. Majestät versammelt hatten. Am 7ten wohnten Se. Majestät, in Begleitung der Hôöch- sten Herrschaften, dem Gottesdienste bei, geruhten darauf, ein großes Diner, wozu auch die Chefs der Militair- und Civil- Behörden und die anwcsenden Repräsentanten der stän: dischen Behdrden der Provinz Alt-Pommern gezogen wurden, zu geben und für den Abend einer Allerhöchstdenenselben von den gedahten Ständen im nahegelegenen Schüßengarten vorbe- reiteten Unterhaltung beizuwohnen (s. unten). Arn Sten war große Parade- Aufstellung und Vorbeimarsch der sämmtlichen Truppen in der Nähe des Lagers, wozu Se. Majestät, gefolgt von JJ. KK. HH. dem Kronprinzen, der Kronprinzesfin, den Prinzen Karl und Albrecht, dem Herzoge von Cumberland K. H., dem Herzoge von Mecklenburg Hoh., der Frau Fürstin von Liegnis Durchl. , der gesammten Generalität 2c. , Sich schon am Morgen nach dem Lager begeben hatten. Se. Majestät wur- den von den Truppen mit einem Hurrah empfangen, ließen die- selben im Parade - Marsch vor Sich vorbei defiliren, sahen auch dem Wieder-Einmarsch der Jufanterie (die Kavallerie und Artillerie stehen nicht im Lager, fondern in den 1mniliegenden Dörfern) zu und nahmen darauf mit den Höchsten Herrschaften eine Collation in dem Zelte Sr. Königlichen Hoheit des Kron- prinzen ein, welches unmittelbar neben den Zelten der Stettiner Landwehr, in einem Wäldchen von Orangeriz- Bäumen belegen, von der Sorgfalt der Behörden und Liebe der Einwohner auf das freundlichste und möglichst bequem eingerichtet war und von der Fronte die Aussicht auf eine sprudeinde, mit den s{önsten Blumen geschmückte Cascade gewährte. Eine unzählige Menge der Einwohner Stargard's und der Umgegend und ganz besonders aus der Stadt Stettin hatten sich cingefuyden, um jenem mili- tairischen Schauspieic beizuwohnen. Es war cin unabsehbares Wogen von Wagen, Reitern und Fußgängern, und es darf, um nar cinen {wachen Begriff von der Zahl der Anwesenden zu geben, nur bemerkt iverden, daß nach dev Beendigung der Pa: rade an einem einzigen Thore der Stadt und in dem Zeitraume von etwa einer halben Stunde allein weit über 200 Wazen vnd gegen 109 Reiter gezählt wunden, weiche zur Sradt zurückkehrten, Am Abend dieses Tages gab die Stadt in dem Pohlschen Saale einen brillanten Ball. A

-— Ueber das oben erwähnte am 7ten d. M, in Stargard stattg¿fundene ständische Fest gehen uns folgend? nähere Nach- richten zu: „Die Stände Alt-Pommerns, von dem Wunsche beseclt, Sr. Majestät dem Könige und den hohen Angehbrigen des Königl. Hauses während Zhres Aufenthalts in Stargard durch eine kleine Festlichkeit die treue Ergebenheit, Antänglich- feit und Liebe der Provinz zu erkennen zu geben, hatten zu diesera Ende durch das Organ der Landstube, welche die Stände in der Zwischenzeit der Landtage vert-itt, mit dem Negierungs- Rath Scabell aus Stettin eine Berathung gepílouen, in welcher der von dem Direktor der Landstube, Geh. Regierungs-Rath, Landrath v. Schdning, proxonirte Vorschlag einer theatralishon Darstellung und eines Feuerwerks allgemeinen Beifall fand, und dessen weitere Ausführung der Regierungs - Nath Scabell Über- nahm. Se. Majestät geruhten die ehrfurchtsvolle Eínla- dung der Vertreter der Stände huldreich!t anzunchmen und die auf den 7ten d. M. vorbereitete Auéführung zu ge- nehmigen. Nach der Angabe und Anordnung des Regie- runos - Raths Scabell, war am Ende des großen Mit- telgaiges des vor dem Wallthor belegenen, seit mehreren Fahren zu einem lieblichen Park umgeschasfenen Schügzengart-ns, welchen nebsi den sonstigen Lokalitäten die Stadt- und Schüten- Gejellschaft sehr bereitwillig zur Ausführung der Feitlich!eit úber- lassen hatten, ein großes mit Festons und kolorirten Figuren ge- schmücétes Portal im Griechischen Stil erbaut, und statt der De-

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corâtionen der sich demselben unmittelbar anschließenden oben of- fenen Bühne, ein Garten im Jtaliänischen Stile mit einer das Ganze schließenden, von den Bäumen des Schüßengartens Üüber- ragten Laube von grünem Tanger, errichtet. Jn gehöriger Ent- fernung von derselben befand sich die reich verzierte Königliche

Loge. Eine große und breite Freitreppe, mit den {hönsten Oran- gerie-Bäumen, seltenen Blumen und Gewächsen beseßt, welche die Güte des Geheimen Kommerzien -Raths Krause zu Col- baß für diesen Abend überlassen hatte, führte zu der Loge. Der für die übrigen von den Ständen besonders einge- ladenen Gäste an und zu den Seiten der Königl. Loge bestimmte, durch eine Barriere bezeichnete ticfer liegende Raum, war mit Bänken beseßt und neben demselben befanden sih zwei Büffets mit Erfrishungen aller Art. Rechts von der Königl. Lege, in einiger Entfernung von den Garten-Anlagen, auf einer eine freie Aussicht gewährenden Wiese war nah einer vor einem Jahre an Ort und Stelle von dem Sohne des Regierungs - Raths Scabell, dem Regierungs - Conducteur L. Scabell, aufgenom- menen Zeichnung unter seiner speziellen Anleitung eine Ab- bildung der Engeléburg in Rom, mit dem kolossalen Stand- bilde des Erzengels Michael und zwar nach einem Maß- stabe von F der wirklihen Grdße errihter. Als Se. Majestät der König etwa um 6 Uhr Abends mit den höchsten Herrschaften des Königlichen Hauses eintrafen, wurden Die- selben an dem Portale des Schükenhauses von den Fesk- gebern und einer Anzahl junger, weiß gekleideter Damen empfzngen, von lebteren mit einer Anrede begrüßt und darauf zu der Loge geführt. Nachdem Se. Majestät und die höchsten Herrschaften sich ntedergelassen hatten, begann das Schauspiel mit einem die Festlichkeit des Tages bezeichnenden Prologe, wel- chem das mit einigen eingelegten Schwänken in Pommerscher Mundart gewärzte Vaudeville „Schülerschwänke oder die kleinen Wilddiebe ,‘/ recht brav aufgeführt von der aus Stettin eigens zu dem Zweck engagirten Gesellschaft des Schauspiel:Direktors Gerlach, folgte. Darauf zeigte der bekannte Jongleur Stärff seine Künste. Jn der nun folgenden Pause wurden einige Er- frishungen eingenommen. Mittlerweile trat die Dunkclhoeit ein ; da kündigte ein Kanonenschuß den Beginn des Feuerwerks an. Alles wandte sh dem Bilde der Engelsburg zu, hinter welcher piôdalich eine große Haupt- und 8 Neben-Sonnen strahlten, wäh- rend mehrfarbige Flammen die großen Linien der Architektur te- O Mit einem Male stiegen 2000 Schwärmer und ‘euchtkugeln in die Luft hinaus, ein Goldregen verbreitete sich über die ganze Burg, in welche gleiczeitig 2 zu beiden Seiten aufgestellte Cascaden von 45 Fuß Höhe ihre Feuerstrôme hinein- spieen; darauf wogte ein dunkles Wolkenmeer über, vor und neÿcn dem Ganzen, welches, durch 150 weiße und rothe bengalische Flammen durchkreuzt und unterbrochen, einen wunderbaren Ef- fekt mate. Den Schluß des Ganzen machte die Nachbildung des bekannten Schauspiels, welches in Rom Hohen Reisenden unter dem Namen der Feuergarbe (Girandola) auf der En- gelsburg gegeben wird. Auf einen Schlag stiegen über 1009 mit Leuchtkugeln, Fröschen, Sternen, Schwärmern 2c. gefüllte mehrfarbige Raketen, zum Theil 1700 2000 Fuß Loch, in die Luft und einige Minuten unter fortwährendem Kanonendonner, Zischen, Sprühen, Wogen der Flammen und Leuchten der zahl- losen Sterne Tageshelle verbreitend, und die Burg noch einmal in ihrer vollen Glorie zeigend, versank das Licht in der nun- mehr völlig eingetretenen Dunkelheit der Nacht. Se. Majestät der König, Allerhöchstihre Zufriedenheit mit der Anordnung des ganzen Festes bezeigend, verließen darauf den inzwischen glänzend illuminirten Garten, und fuhren in Begleitung der Höchsten Herrschaften von dem begeisterten Jubelrufe der unzähligen Zu- schauer begleitet nach der Stadt zurúckE, deren Häuser s{öôn er- leuchtet und hier und da mit passenden Transparent - Gemäl- den und Juschrifcen versehen waren. Es darf schließlich niht unerwähnt bleiben, daß auch nicht ein Unfall die ganze vom schönsfren Wetter begünstigte Festlichkeit stôrte, und daß eine musterhaft2 Ordnung unter den vielen Tausenden herrschte, wel- che theils auf, theils neben dem Schütenplalze versammelt wa- ren. Die verschiedenen Feverwerkskdrper hatte der rühmlichst bekannte Ober: Feuerwerker Böhm aus Berlin, und die Giran- dosa der Premizer- Lieutenant Lickfett von der zweiten Artillerie- Brigade angefertigt.“ :

Durch die im heute ausgegebenen 19. Stücke d:r Ge- ses Sammlung unter Nr. 1552 enthaltene Allerhdchste Kabincetss- Ordre werden der Minister des Krieges und der Minister des Innern und der Polizei nach ihrem Antrage ermächtigt, in sämmtlichen Garnisonstädten der Monarchie die Einrichtung zu tressen, daß die Ausmiethung der den Garnison - Mannschaften zu gewährenden Quartiere von den Compagnie - odex Eskadron- Chefs und den Orts - Servis - Behdroöecn nicot anders 1g: {assen werde, als wenn die Vermiether sich verpflichten, den ausgemie- theten Unteroffizieren und Soldaten einschläfrige Bettitellen herzugeben. Ausnahmen dürfen nur bei dringenden Verhältnis; jen eintreten.

Berliner Börse.

Deu 11. September 1334.

Amil, Fonds- und Geld-Cours-Zettel, (Preufs. Caur.) gu E At B MSDEV T0 E D S E 12e U E rets p

Zf. Brief Getd.\ ¡Zf. Brefeld. CAES I “URIPEL

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St.- Schuld -Sch. | 4 | 995 | 99 fGrofshz. Pas. do,! 4 | |1621 er. Engl. Anl. 18. 5 | | =— fpOstpr. Pfandbr. | 4 [101 “r Pr. Engl. Ani. 22,0 5 | | l’omm. do. A4 | -- [1065 Pr. Engl. Obl. 30 4 | S5 | 945 FKur- u. Neum. qa! 4 (1965 1065 Präm. Sch.d.Seeh.|— | 574 | 573 FSchlesische do. A4 106! | -- Kurm/Obs.m.1.C| 4 | 90 | = MRktC.dK.u. N —| 12 | Neum.Int. Sch. do.| 4 | 984 | #Z.-Sch. d. K.-n.N.| -— | 72

Berl. Stadt - Obl, | 4 | 995 | 991 _—

Kkönigsb, do. 4 | 985 | Holl. vollw, Duk. | 171 | LZlbiug. do, 45| 985 | Neue do! —| 185 | ] Danz. do. in Th.| | 375 | fjFriedriehsd’or . .|— | 132 | 134 Westpr. Pfandbr.| A [1063 [1001 FDiscouto . G

C8HES; A PEINCEEACHO (U POOR O I Mid "b Di VEA Wechsel-Cours.

| B: SEAMREDSA T ORA A RI E is S PreussCour.

Brief.| Geld.

AMSLENUOmI, „eo ooooo ofe 250 V1. |Kurz. {1414 U eon 250 FI. 2 M [1408 U o 300 Mk. [Kurz _—_ [1027 O C 300 Mk. |2 Mt. - 115115 E 1 LSt. |3 Mt. 6 B16 247 Pas es «200 Vere [2 Mt 812 | Mean O Ae O0 L 2e, _— [1047 A «o d ¿va 1000 2 Mt. 1033 Bela c 0s 100 Thl, |2 Mt. 997 | 99 O o aaa e ois ode d 100 Thl. [8 Tage [1034 [1627 V A e 100 Fl. 2 Mt. 1035 |1023 Petersburg... «« c 100 Rbl. |3 Woch, | 301 | Warschau E E E E) 600 Fl, M4 G ——

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 6. September. Niederl. wirkl. Schuld 51,7 58S do. 977. Kanz - Bill, 213, 410 Amort. 894. 355 714. Preuss. Prämien-Scheine —, do. 43 Anl. —, Span. 35. 38 243. Antwerpen, 5. September. Span. 52 334. 38 235. Zinsl. 114. Cortes 395. Bras. 742, Wien, 6 September. 58 Met. 9875 42 88,7, Bank-Áctien 1233. 1834 5455.

E E E E E R I-T R R er E L L L L A E E L.

Meteorologische Beobachtung. 1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends j Rach einmaliger 19, Septbr.j 6 Uhr. 2 Lo Y Beobachtung.

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Luftdruck. [333,4 s ’Par.|334, 9 s'Par.|336,3 s Par [Quellwärme 9,2 © R.

Luftwärme | 12,0 °R. | 16,9 °R. M A Thaupunkt |:10,1°R. | 6,1 °R. | 5,1 ° R. |Fluswärme 15,7 ©N, Dunsisättg.| 86 pCt. 42 pCt. | 69 pCt. sBodenwärme 14,8 ° R Wetter | halbheiter. | halbheiter. | halbheiter. f, e Wind... WSW. | WSW. | WSW. Plusdünst, 0/142 "N Wolkenzug | —— SW. INiederschlag 9.

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A Königlihe Schauspiele. Freitag, 12. Sept. Jin Opernhause: Fra Diavolo, komi he Oper in 3 Abth. , mit Tanz. Musik von Auber. (Dlle, Lugzer, Zerlina, ais Gastrolle. Dlle. Grünbaum: Pamella Koofkburn.)

_ Sonnabend, 13. Sept. Jm Schauspielhause: Die weiße Pikesche, Schwank in 1 Aft, vom Pr. C. Töpfer. Hierauf; Capricciosa, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum.

n Ronitgsadtisches Theater.

N Ne N Me bôse Ade Lumpacivagabundus, : Das liederliche Kleeblatt, Zauberpo it Ges i Akten. Muff von A. Múller. 9 N e

Wegen Krantzeit des Herrn Holzmiller kann die Oper: „Die Unbekannte‘/ nicht gegeben werden. Die bereits gekauften Bil; lets bleiben zur heuiigen Vorstellung gültig, oder kann der Bes trag dafür bis 6 Uhr Abends in Empfang genommen twerden.

Stadtschulcheißen-Sohn von Nürnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel: „Der jüngere Sohn“, von Ch. Birch- Pfeiffer.

Sonntag, 14. Sept. Zum erskenmale: Die Belagerung von Saragossa, oder: Pachter Feldéúmmnecls Hochzeitstag , Lust: spiel in 4 Atten, von Kozebue. e

P E ERR rer Terr T I D Fi C TA P Rem

Neueste NaGri Paris, 5. Sept. Bayonne vom 3. Sept.:

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¡Rodil hat die Tháler Erro, En-

weil er glaubte, Don Carlos zu finden, der an denselben Tagen durch Sorances und Araco! gekommen war und sich am lsten September zu Csarra aufhicit. Rodil hat den Mönchen in Nonceval die Weisung gegeben, das Kloster innerhalb vier Ta- gen zu räumen. Am 2. Sept. hat Rodil Lanz besekt und am Zten kam er wieder ins Thal Bajtan, wo sich neuer Schrecken verbreitete. Alles floh nah der Franzdfischen Gränze. Die Junta war zulest in Etchalar und Don Carlos zu Saldiez.' __ Ein hiesiges Blatt enthält Folgendes: „Heute Morgen hat sich hier das Gerücht verbreitet, daß ein am 29. Augu| Abends qus Madrid abgegangener Courier bier angekommen sey und den Text des Berichts der Finanz- Kommission, wie er am andern Tage der Ka1inmer vorgelegt werden sollte, mitgebracht habe. Jun diesem Berichte soil, wie man schon fiúher vermu- thete, darauf angetragen seyn, die Cortes - Anleihen vollständig, und die úbrigen auswärtigen Anteihen gar nicht anzuerkennen.“ (Es ist wahrscheinlich, daß am folgenèen Tage günstigere Ge- rüchte in Paris verbreitet waren. Vergl, das untenstehende Schreiben aus Frankfurt a. M.)

Das Journal des Débats erflärt in einem langen geo-

Navarra und Biscaya sich so in die Länge ziche. Färst Talleprand ist gestern nach seinem Schlosse Valençay abgercist; die Herzogin von Dino iff ihm schon voraucgegangen. Der Fúrft hatte kurz vor seiner Abreise noch eine lange Unter- redung mit dem Grafen Pozzo di Borgo.

Der Marschail Gérard befindet sch noch immer in demsel- ben Zustande; man färchtet, die Gicht werde in den Magen trete.

Der Englische Oberst Caradoc, der am 26. Augu| dur Bayonne angekommen ist, kann den Muth, die Treue und die Standhastigkeit der Armee unter Rodil nicht genug rühmen. Aber auch die Insurgenten ercoulöin bevartlich namen(oie Be- {werden und Strapazen. dabei ganz zu Grunde; 80,000 Soldaten marschiren beständig hin und her und müssen von den Einwohnern genährt werden. Bei Lecumberri waren die Leichen von 25 Christinos (worunter zwei Öbersten) in ihren Uniformen auf der Landstraße ausge- set; die Insurgenten hatten die Unglücklichen gefangen genom- men und er\cho!ssen. Niemand durfte sie begraben.

Der National von 1834 is neuerdings aufgefordert worden, am i6ten d. M. vor dem Assisenhofe der Seine zu er- scheinen, angeflagt einer ohne Erfolg gebliebenen Aufreizung zum Umsturze der Regierung.

Heute {loß öproc. Rente pr. compt. 106. 30. sin cour. 196. 35. 9proc. pr. compt. 75. 10. fin cour. 75. 20. 5proc. Meap. pr. compt. 92, 20. fin. cour. 92. 35. 5proc. Span. Rente 302. 3proc. do, -222. Cortes 402. Ausg. Span. Schuld 10Z.,

Frankfurt, a. M., 8. Sept. Der Cours - Zettel hat die 5proc. Spanische Rente zu 331, die 3proc. zu 23 notirt; allein nah der Bôrse verbreitete sih das Gerücht, es sey ein Courier von Paris gekommen mit steigenden Coursen; mehrere angeschene Häuser kauften, und plößlich gingen 5proc. Spani- sche auf 3457 und nah und nah auf 35%, die 3proc. auf 24 à 25. Es wird sich zeigen, ob dies Bessergehen von Bestand seyn wird. i

Frankfurt a. M., 8. Septbr. Oesterr. 5proc. Meta. 9912 9914. proc. 895. 8917. 21proc. 53 L1proc. 231. Br. Bank - Actien 1502, 1500. Part. - Oblig. 1323. 1381. Loose zu 100 Gulden 2064. Br. Preuß. Präm.-Sch. 567. 562. do. 4p roc. Anl. 933. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 9512, 9511 §33oln. Loose 655, C5. S5proc. Span. Rente 332. 331. 3proc. do. 231. 23,

Redacteur Cottel.

Gedrucktt hei A. W. Hay.

Die Baskischen Provinzen gehen -

Auag. Schuld .…. | Russ. (v. 1831) 971, | Oeaterr. 975, 52 |

Neue Anleihe x, È

Sonnabend, 13. Sept. Auf vieles Begehren: Hinko, der |

Hhersten Grafen von

Das Journal de Paris meldet aus k

guy und Ronceval am 30, und 31. August durchsuchen lassen, |

graphzsch- strategi\chen Artikel, wie es komme, daß der Krieg in

dil diese drei Punkte und

S

Allgemeine

Berlin Sonnabend dey 13tea. September

taats-Zeitung.

|

Amtlihe Nachrichten. Noon des Tages

Se. Majestät der König haben dem General-Major von Kraft, Commandeur der 1sten Kavallerie-Brigade, den Rothen Adler-Orden L2ter Klasse mit Eichenlaub; dem General- Major von Brünnec, Commandeur der 1sten Jnfanterie-Brigade, dem Obersten von Auer, Chef des Generalstabes des {sten Armee-Corps, dem Obersten von Tießen, Commandeur des 1ten Dragoner - Regiments, dem Odecsien von Preußer, Commandeur des Zten Kürassier- Regiments, dem Intendanten

des 1sten Armee-Corps, de Rège, dem Obersten von Zie:

linsfi, Brigadier der 1sten Gendarmerie - Brigade, die Schleife zum Rothen Adler-Orden 3ter Klasse; dem General - Major von

Koschkull, Kommandant von Königsberg, dem General - Major

von Pfuel, Commandeur der 2ten Jnfanterie- Brigade, dem Hbersten von Dedenroth, Commandeur des ten Infanterie- Regiments, dem Oberst: Lieutenant von Below, Commandeur des 1sten Husaren - Regiments (genannt 1stes Leb - Husaren- Regiment), dem Oberst Lieutenant von Stückradt, vom 1sten, und dem Oberst -Lieut:nant von Frepsleben, vom 4tcn Loand- wehr- Regiment, den Rothen Adler-Orden 4ter Klasse; dem Kaniß, Commandeur der 1sea Land- und dem Oberffen von Cosel, Commandeur

wehr - Brigade , ) den St. Jehanrn.ter-Orden zu

der Nen Kavallerie-Brigade, verleihen geruht.

Der Königliche Hof legt Sonnabend den 13ten d. M. die Trauer für Jhre Hoheit die Herzogin Louise von Würt- temberg, geb. Prinzessin von Stolberg - Gedern, aus 3 Tage an.

Berlin, den 11. September 1334. i m

(gez.) von Buch, Ober- Ceremonienimeister.

N nz eige

Die Kunst:Ausstellung in den Sälen des Akademie-Gebäu- des uuter den Linden wird am Sonntage den 14. September, wie dies bereits bekannt gemacht worden, Morgens 11 Uhr ih- ren Anfang nehmen, und in den Wochentagen von 10 bis 5 Uhr, Sonntags von 11 Uhr an gedfsnet seyn.

Berlin, den 11. September 1834.

Königliche Akademie der Künste. Dr. G. Schadow, Direktor.

Angekommen: Se, Excellenz der General-Lieutenant und Chef des Generalstabes der Armee, Krauseneck, und 5

Der General-Major à la Suite Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, von Mansurof, von Stettin.

Der Kammerherr, außerordentlihe Gesandte und bevoll- mächtigte Minister bei Sr. Majestät dem Könige der Belgier,

von Arnim, von Stargard.

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Zeitungs-Nachrichten. U A n

FSvantre

Paris, 6. Sept. Der König kam vorgestern Mittag zur Stadt, arbeitete zunächst nach einander mit den Ministern der Marine, des dffentlichen Unterrichts, der auswärtigen Angelegen- heiten und des Jnnern, hielt sodann einen einstündigen Mini- ster-Rath und kehrte gegen 5 Uhr nah Saint - Cloud zurück. Der Herzog von Nemours stattete dem Marschall Gérard einen

Besuch ab, und reiste um 42 Uhr, begleitet von seinen beiden

Adjutanten, dem General Colbert und dem Obersten Boyer, nah dem Lager von Luneville ab. Gestern hatte der Graf Pozzo di Borgo in Saint-Cloud eine Audienz beim Könige.

An die Stelle des zum Erzbischof von Besançon beförder- ten Herrn Mathieu hat der König durch eine Verordnung vom 2, August den Pfarrer von Gien (Departement des Loiret), Abbé Parisis, zum Bischof von Langres ernannt.

Das Gerücht von einer zu bewilligenden Amnestie für alle politische Vergehen erhält sich.

Eine von den ministeriellen Blättern mitgetheilte tele- graphische Depesche aus Bayonne vom gestrigen Tage meldet, daß Rodil aufs neue in Elisondo eingerückt sey, daß er diesen Pla6 nunmehr definitiv besest halten und befestigen. wolle, und daß er zugleich auch Urdach und Vera eingenommen habe, Das Journal des Débats macht zu dieser Mittheilung folgende Bemerkung: „Von Roncesvalles und den an Arago- nien gränzenden Thälern zurückgekehrt, scheint der General Re- dil je6t einige Punkte des Bastan-Thales für längere Zeit durch starke Detaschements beseßen zu wollen. Die in der obigen Depesche aufgeführten Orte liegen alle drei im Bastan - Thale. Urdach, oberhalb Elisondo, is das leßte Spanische Dorf auf dem Wege von Bayonne nah Pampelona. Das Städtchen Vera an der Bidassoa liegt eine Stunde von der Gränze und drei Stunden von Jrun. Befestigt der General Ro- läßt er in denselben stehende Garnisonen, so ist dies für ihn ein trefflihes Mittel, den Karlisten den friedlichen Besi des Bastan- Thales zu ent- reißen und den Hauptschlüssel der Gränze für sich selbst zu ge- winnen. Freilih werden die Karlisten noch immer Streifzüge in die Gebirgsschluchten und nah dem Thale selbst unternehmen können; doch wird es ihnen fast unmöglich werden, ihre Be- dürfnisse aus Frankreich zu beziehen, während Rodil künftig bei weitem bequemer, als Úber das bloße Jrun, Alles, was er für seine Armee braucht, bei uns wird ankaufen lassen können. Könnte der Spanische Heerführer noch die rein militairische ‘Po- sition von San- Estevan, zwischen Elisondo und Vera, beseßen

“nen nach einein verabredeten Plane vorgehen zu lassen, um Navarra

| Nachdem das Journal des Debats in seiner Nummer | vom 23. August (S. Nr. 240 der Staats-Zeit.) die Operatio- nen in Navarra und den Baékischen Provinzen in der Zeit vom 1sten bis 19. August S giebt es nunmehr eine Fortsezung dieser Uebersicht, die ihrem wesentlihen Jnhalte nah also lautet: „Nachdem die Jnsurgenten mit ihrer Expe- dition nach Biscaya gescheitert, und sich genöthigt gesehen, die Küste, wo sie das Anlanden von Wafsen und Munitions - Vor- räthen beshüßen wollten, wieder zu verlassen, kehrten sie über Oñate nach Navarra zurück, und Don Carlos sowohl als die Junta, faßten wieder im Bastan- Thale und zwar in San-Este- | van und in Elisondo Posto, von wo sie am 8. August beim Er- scheinen des Vortrabes Nodils entfiohen waren. An den Ta- gen des 21sten, 22sten und 23. August war Don Carlos im Ba- stan-Thale. Rodil und Jaureguy ihrerseits kamen am 21sten auf der Rúckkehr von Biscaya in Tolosa an, wo nunmehr neue Dis- positionen getroffen wurden. Man beschloß, die verschiedenen Kolon-

von den Karlisien zu säubern, und Lestere auf die Gränzen von Aragonien zu werfen. Demgemäß seßten die Kolonnen sich am 2sten in Marsch, um die ihnen angewiesenen Stellungen ein- zunchmen. Dies dauerte bis zum 26en. Am 27sten drangen die Truppen auf drei verschiedenen Punkten in das Bastan- Thal cin, ohne irgend auf den Feind zu stoßen. Schon am 24sten hatte nämlich Don Carlos die Französische Gränze um- gangen, um Úber die Alduden nach Engui zu gelangen, und am 26ïten befand er tih in Roncesvalles. Mittlerweile seßte Zu- malacarreguy, der an der Expedition nach Biscaya keinen Theil genommen hatte, seine Operationen fort. Am 18ten stand er im Ulzama- Thale, und am 19Iten machte er einen Ueberfall quer durch die Kantonnirungs- Quartiere der Generale Carondelet und Anteo in der Gegend von Larrion; das hierüber publicirte Karlistische Bulletin ist ziemlih wahescheinlih, wenn gleich die Details úbertrieben seyn mögen. Es scheint, daß Zumalacarreguy mit einigen Kern: Truppen cinen Transport von Offizieren und Re- fruten überrumpelte, die aus Castilien kamen, um sh unter der Bedeckung jener beiden Generale nah Pampelona zu begeben. Die Kartisten tddteten viele dieser Unglücklichen und nahmen ih- nen ihre Maulthiere und ihr Gepäck ab. Dies beweist indessen, daß hier nicht von einem Gefechte, sondern von einem bloßen coup-de-main die Rede war. Nach dieser kühnen Expedition marschirte Zumalacarreguy nah den Thälern von Erro und Ron-

cesvalles, sey es nun, daß er gezwungen war, diesen Weg einzu- schlagen, oder daß er es freiwillig that, um sich bei Oleron über die Französische Gränze Munition zu verschaffen. Vom 22. bis 25sten blieb er in diesen Thälern, wohin er, nahdem er Pam- pelona umgangen, úber Aoiz gelangte. Aber auch die Rodil- \chen Kolonnen marschirten auf Roncesvalles, nachdem sie das Bastan - Thal gesäubert hatten. Gleichzeitig rückte der Oberst Barrena aus Pampelona nach Lumbier an der Gränze von Aragonien vor, wo er sich mit dem Brigadier Linares in Verbindung seste. Leßterer war am 26. bei Roncal angekommen, und Barrena ging nunmehr seinerseits auf Ron- cesvalles vor. Hierdurch wurde Ober- Aragonien den Karlisten von Navarra verschlossen, während Rodil's Truppen sie in den Thälern von Erro und Roncesvalles, wo sie am 30. eintrafen, aufiuchten. Don Carlos und Zumalacarreguy hatten aber diese Thäler bereits verlassen, um nach Navarra zurückzukehren. Don Carlos kam am 30. durch Araiz, an einer Schlucht, die das Ul- zama-Thal mit dem Bastan-Thal verbindet, und von hier begab er sich nach Saldias zwischen San -Estevan und dem hohen Gebirge von Erazum. Rodil verließ sogleich wieder die dstli- hen Thäler, um den Karlisten zu foigen und kehrte über Lanz nach dem Bastan - Thale zuruck, Nirgends aber wartete der Feind ihn ab, während derselbe eben so wenig seine Absichten auf Ober- Aragonien erreichen konnte. Die Bayonner Briefe sprechen von einer Waffenthat, von der wir zur Zeit noch nicht wissen, ob sie gegründet ist oder nicht: Zumalacarreguy soll nah einem forcirten Marsche von mehr als 20 Spanischen Lieues in 36 Stunden zu Alegria bei Tolosa auf der großen Landstraße eine Kolonne der Truppen der Königin überfallen und mehrere Hundert derselben nah einem blutigen Kampfe nie- dergemacht haben. Wir erwarten noch die Bestätigung dieser Nachricht, obgleich es durchaus nicht unglaubwürdig is, daß Zumalacarreguy sih sehr rasch zwischen die Kolonnen Rodil's von dem Erro- Thale nah Toloja begeben konnte. Hiernach stehen die Sachen jeßt also: Die Karlisten, zu Anfang des Mo- nats aus Biscaya verdrángt, haben nah Navarra zurückkehren mússen, und nachdem ihnen eine von hier aus nach Aragonien unternommene Expedition mißglúckt, haben sie aufs neue umkeh- ren müssen. Mittlerweile aber wird das Land gänzlich erschöpft und leidet in gleichem Maße von beiden Theilen. ‘‘

Jn einem Schreiben aus Bayonne vom 2ten d. heißt es: „Jn diesem Augenblick verbreitet sich die Nachricht von der gänzlichen Niederlage zweier Bataillone Navarresen, die von Sagastibelza befehligt wurden. Wenn die Nachricht wahr ist, so wäre sie von um so größerem Werth, als man gestern die of- fizielle Anzeige von dem Verluste eines Bataillons der Christi- nos, welche ohne Führer in das Desfilé von Bidhavien einge drungen waren, erhalten hat.“

Ein hiesiges Journal enthält Folgendes: „Wir erfah- ren, daß die verwittwete Königin von Spanien, als sie die Ra- tification der Zusaß-Artikel zu dem Quadrupel-Vertrage absandte, eine Note hinzugefügt hat, in welcher gesagt wird, daß sie, ob- gleich sie jene Arcikel ohne Vorbehalt ratifizirt habe, doch nicht glaube, fúr den Augenblick einer Jntervention der Portugiesi- chen Truppen benöthigt zu seyn, und daß sie überhaupt nur im äußersten Nothfalle zum Beistande einer fremden Armee ihre Zuflucht nehmen werde. Jn demselben Sinne soll die Königin auf das ihr von Dom Pedro direkt gemachte Anerbieten, 5 bis 6000 Mann Portugi-sisher Truppen in Spanien einrücken zu lassen, geantwortet haben.“

An der gestrigen Börse war das Gerücht verbreitet, daß

und ¿gen lassen, so wärde der Feind im Bastan- Thale und an d». Bidassoa keinen einzigen Haltpunkt mehr haben.“/

die Französishe Regierung der Spanischen Geld- Vorschüsse zu

machen willens sey. „Man, hat‘/, sagt der Temps, „dieses Gerücht zu benußen gesucht, und einige Personen haben dasselbe dahin ausgedehnt, daß unsere Regierung sih erboten hätte, die nôthigen Fonds zur Bezahlung der am 1. Okt. fälligen Zinsen herzugeben, die, obgleih von unbedeutendem Betrage, doch den Spanischen Schagz in Verlegenheit seßen könnten. Bis jeßt ist indeß nur an einer Thatsache etwas Wahres; daß nämlich eine Summe von ungefähr 350,000 Fr. nach Bayonne gesandt wor- den ist, und zwar durch einen Banguier, der sih, aus Dankbar- feit für die durch den Fall der Spanischen Papiere gewonnenen bedeutenden Summen, für das Schicksal der Spanischen Regie- rung und des Spanischen Ministeriums zu interessiren scheint. Man weiß indeß, daß er in dieser Sache nur den Namen her- giebt. Jenes der Armee Rodil's bestimmte Geld konnte demsel- hen von Bayonne aus wegen der Schwierigkeit der Verbindun- gen nur in kleinen Summen zugeschickt werden, und wird dem bei den Truppen der Königin herrshenden Mangel nur {wach abhelfen. Die Neuigkeitskrämer wollen indeß wissen, daß dies nur der Anfang der Ausführung einer Convention sey, dur welche festgeseßt werde, daß auf dieselbe Weise eine monatliche Subvention so lange gezahlt werden solle, bis die Insurrection in den nördlichen Provinzen vollständig gedämpft sey.“

Die Spanische 5proc. Rente ist an der heutigen Börse um 42 pCt. und die Z3proc. um 24 pCt. hdher als gestern notirt wor- den. Wodurch dieses pld6lihe Steigen verursacht worden , er- giebt sich aus den heutigen Zeitungen nicht.

Heute, am 6. Sept. , versammeln sich in 5 Departements die Wahl-Kollegien, um neue Deputirten an die Stelle derer zu ernennen, deren Wahl durch die Kammer annullirt worden ist; es waren dies die Herren Vigier, Bastard, Guizard, von Pon- tevès und Berryer.

Vor einiger Zeit enthielt das „Journal de Rouen““ eine Korrespondenz - Mittheilung aus Paris, worin der Minister des Innern, Herr Thiers , beschuldigt wurde, daß er stark in den Fonds spekulire, und sich hierzu der in den telegraphischen De- peschen enthaltenen Nachrichten bediene. Das Journal de

Paris gerieth über diese Mittheilung in Feuer und erklärte ch im Namen des Herrn Thiers beauftragt, den Einsender

derselben als einen boshaften Verleunader zu bezeihnen. Darauf enthält heute ein hiesiges Blatt solgendes Schreiben an Herrn Thiers: „Herr Minister! Jch bin der anonyme Korre- spondent des Journal de Rouen, und erkläre Jhnen solches hiere mit. Das ., quos ego‘, welches in Jhrem Namen von Leu- ten geschleudert wird, die sh Ihre Freunde nennen, und die seit mehreren Tagen erklären, daß, wenn Sie den Elenden gekannt, der sich erlaubt, Jhren Ruf anzutasten- Sie ihn schon aufgefordert haben würden, Jhnen Genugthuung zu geben, gestattet mir nicht länger, mein Jnkognito zu behaup- ten. Jch stehe, Herr Minister, ganz zu Jhren Befehlen. (gez.) Eduard Degouve-Denuncques.”

Der Messager widerspricht der von Englischen Blättern gegebenen, und aus diesen in den Moniteur übergegangenen Nachricht, daß Herr Arago die Reise nah London und Edin- burg auf Kosten der Regierung mache. Das obengenannte Blatt fügt hinzu, daß Herr Arago zu der Reise von der Re- gierung weder aufgefordert worden sey, noch eine Unterstüßung irgend einer Art erhalten habe. Wenn er also Verbesserungen aus den astronomischen Jnstituten Englands nach Frankreich mit- bringe, so thue er dies ganz auf eigene Kosten.

Ueber die Ankunft des Herrn Carrel in England wird von einem hiesigen Journale in folgender Weise berichtet: „Herr Armand Carrel konnte sich in Dieppe einschiffen, ohne von der Französischen Polizei beunruhigt zu werden, ein in unserer Zeit fast wunderbarer Umstand; aber in Southampton angekommen, forderte man ihm seinen Paß ab. Auf die Antwort des Herrn Carrel, daß er keinen habe, wurde ihm erwiedert, daß, wenn man von einem Lande in ein anderes reise, es doch wenigstens der Vorsicht angemessen sey, sh mit einem Passe zu versehen. ,, ¡Wenn ih aber‘/‘/, entgegnete Herr Carrel, „„„bei meiner Abreise aus Frankreich Gründe gehabt hätte, keinen Paß zu neh- men?‘ „Darf ih dann wenigstens um Jhren Namen bitten?//// sagte der Beamte. ¡Ih heiße Armand Carrel, und bin Haupt-Redacteur des National‘/‘/, Und sogleich entstand eine große Bewegung unter den Passagieren, die die Ueberfahrt mit Herrn Carrel gemacht hatten, ohne ihn zu ken- nen. Man umringte ihn, man wünschte ihm Glück, und der Englische Beamte erklärte Herrn Carrel, daß sein Name hinreiche, um ungehindert durch ganz England reisen zu können.“

Der neue Prozeß des General-Prokurators gegen den Na- tional von 1834 fállt um so mehr auf, als der inkriminirte Artikel nichts Anders enthält, als was jenes republikanische Blatt seit der Juli-Revolution hon wenigstens hundertmal gesagt hat. Die Stelle des Artikels, auf die sh die Anklage wahrscheinlich gründet, lautet folgendermaßen: „Wir haben uns nicht für Republikaner erklärt, um mit dem monarchischen Prinzip zu un- terhandeln, auf seine Verbesserung zu hoffen, oder an seine Dauer zu zählen, Wir spielen nicht die jämmerliche Komödie, deren Schauspieler seit langer Zeit ausgepfisfen worden sind. Wir wollen die Monarchie weder in der Theorie noch in der Praxis. Was die Mittel zu ihrem Umsturze betrifst, so stellen wir das der freien Erörterung oben an, weil es jeden Tag, jeden Augenblick angew?ndet werden kann, und weil es ein nah langen Kämpfen erobertes Recht is, Wenn es andere schnellere und wirksamere Mittel giebt, so haben wir doch diesel- ben nicht in Händen, und es geziemt uns nicht, sie hervorzurus fen oder zu leiten.“ :

Morgen finden hier die ersten diesjährigen Pferde - Rennen statt. Es -sind 27 Pferde dazu angemeldet worden.

Den neuesten Nachrichten aus Toulon gige, glaubte man dort, daß das nach der Levante bestimmte Geschwader nunmeßr bald die Hyerischen Jnseln verlassen und nach dem Orte seiner Bestimmung absegeln würde. Die Brigg „le Voltigeur‘/ hat

bereits in dex Nacht vom Z3ten zum ten die Anker gelichtet ;