1834 / 256 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

R Ot Er wn Aw en

9 n i Amd ir I E N

tung cin- und ausgehender Cerealien, dessen (on, während feiner Disfussicn in den Kanmeru, in unserm Artikcl XI1 vorläufige Erwäh- nung geschah. Statt aller bisherigen tarifuäßigen Zoll-Abgaben wer- den fünftig bei diesem Artikel nur diejenigen angewendet, welche dic nachstehende Tabelle besagt. Wo danach ein Verbot der Ein- oder Ausfuhr eintritt, werden die zur Zeit etwa in den Entrepots liegenden Cerealien gegen gehörige Sicherheit für seine Beobachtung entlassen. Contraventionen werden nicht nur gegen die Eigenthümer, sondern auch nach Wahl der Regierung gegen die Besißer verbotswidrig cir- fulirender Cerealien verfolgt, und mit einer Geldbuße geahndet, welche dem doppelten Betrage ihres Werthes gleich kömmt. Als Pretsregu- lirende Märkte, deren Durchschnitts-Merkurialen wöchentlich publizirt werden sollen, sind die Städte Arlon, Antwerpen, Brügge - Brüssel, Gent, Hasscit, Lüttich, Löwen, Namur, und Mons bezeichnet. Die

Anwendung eines höheren oder niederen Tarissaßes, eines Ein - oder | Ausgangsverbots wird jedeêmal 7 Tage nach desfallsiger Bekanntmachung | der Regiernng über die ihr zum Grunde liegenden wenigstens Iitägiaen | Dies Gesez soll vor dem 30. |

Resultate der Merkurialen geschehn. Juni 1837 ciner Revision unterworfen werden.

Tarif-Tabelle zum vorstehenden Gesa.

Gewicht Abgaben Gegensiand. oder Eingang. beim Transit. Gemaß. Ausgang. Weizen, wenndasHek- 1

toliter 24 Fr. cder dar- die 1000 Kilogr.

Uber ale Netto frei verboten 1Fr.50C. rocnn 20 Fr. u. unter 24 frei D l: 0: wenn 15 Fr. u. unter 20 T D 1: 20- wenn über 12 Fr. und

Unter 1 eas ae o 13 s S 2 s 1 - 30 - wenn 12 Fr. u. darunter ero O: No ggen, wenn d. Hek-

toliter 17 Fr. oder dar-

über gilt .…. srei verboten 1 - 50- renn 15 Fr. u. unter 17 frei D 1 O0: über 9 Fr. und unter 15 _— Io D s O0F über 7 Fr. und unter 9 —— A3 : 5 3 1s 20- wenn 7 Fr. u. darunter verboten D 0; Gerste (Spät-u. Früh-) A N D 1 50- Malz (gekeimte Gerste) _ I S —- 50 - BUPMetzen _— 6 E H : —-; 50 - Bohnen und Wicken 10 - 5 : —- 50- Ee _— 19 - H: —- M0 - Dae -— 11 - H es 50 - E i De rtanaue :

E die 100 Kilogr. S - B —- 50 - Brod, Zwieback,

Pfefferfuchen,

Mehl u. Mühlen-

produkte allerArt,

Kleie, Bode antehl von Karto fein u.

anderer Extratte, vegetabilisher Nahrungsstoffe . 15 - frei 10 - —- Faden- Uu. gektornte

Nudeln und Ma-

A ee a 4 frei 10 - —-

D C Ung Ct

Spelz oder Dünkel und Maugforn werden wie Weizen behandelt.

Alles Mehl und Müthlenproduktt if denselben Verboten unterwor- fen, wie die Körner, aus denen es herverging.

G d Korn in Aechren und Garben wird den Körnern gleich be- andelt.

Die Tara beim cingesackten Getraide wird auf 2 yCt. des Brutto- Gewichts bestimmt.

__ Das zu den Entrepots eingegangene Getraide ist bei etwaniger WWiederausfuhr frei von den Transit-Abgaben.

_ (Eine sonderbare Lücke findet sich in dieser, genau nach dem offi- ziellen Abdruck in Nr. 220 des M. B. wiedvergegebenen Tabelle: nan- lich die Abwesenheit aller und jeder Zolibestimmung beim Reggen für den Fall, daß sein Marktpreis gerade auf I Der Hektoliter stände.)

“Veber die Art uud Weise, wie die wöchentlichen Merkurialen der preisregulirenden Getraide - Markcpläßze im Ministerio des Junern zu- sammengestellt, und die danach nöthigen Bekoenntmachungen erlassen werden solien, verfügt nachträglich eine Königl. Ordonnanz vom 7ten August d. I. (M. B. Nr. 222.)

Unterm 31. Juli d J. ward das neue, gleichfalls schon in u Art. X]. vorläufig erwähnte Gesez über Verzollung auswärtiger Lein- wand 2c. publizirt. Es werden dadurch die bestchenden Tarifssäge gegen die der nachstehenden Tabelle vertauscht. Die dadurch nöthig werdetde Bestimmung des Feint;citsgrades gewisser Gewebe nach Fädenzahl wird vermöge cines, den Zelbehörden zu liefernden, Instruments bewerkstel- ligt werden: alle sonstigen Verifikationen geschehen nach den bisherigen Reglements. Den zur Einfuhr verifizirten Geweben wird das Resultat unentgeltlich aufgesiempelt. Von transitirenden muß nicht uur das Brutto -, sondern auch das Netirogewicht gehörig deklarirt werden, die 3Serpacung muß dauerhaft und plombirungs/ähig seyn, Verlezung der Piombeu verwirït Zahlung der doyvelten Eingangsrechte für die be- rrefseude Waare, unbeschadet der unter gewissen Umsiänden nach dem allgemeinen Zolloescz sons noch eintretenden Geldsirafe oder Con- fiscation.

Sat Sabel M Feinheitsgrad. ür eine Abgaben bein!

OQuan- Eing. Ausg. Transit. titar von

Gewebe von _ Flachs, Hanf oder Heede.

5 Faden Kette

von Weniger ae i im Raum von

und einschließlich alier

Segeltücher ohne Nück- 5 Millimeter 100 Kil. 10Fr. frei 25 C. icht auf Fadenzahl P [M 2— 8Fad incl, (d. 30 - id. id. S S S282 S e 12—16 - z U O id. L O D o SS=Z S s í 18-—20 S id. A0 ck t. id. S E (7, 20S0D, l daruber 10. 320 0, Id, zaßlt nach dem vor- Gekbleiclte, halbge- sehenden Reglément bleiclt: u. gedruckte atiderthalbfach die Leinwand für rohe Leinwand ausgeworsene Abgabe «2 (von weniger a!s 8 Faden 0 0 N d. É) - .. ¿ 8=-12 ise. E W215 12-186 - (0, 120 2 0, 0 S (0 2 O D S, L) - O D O O Und Dauer D A O O b Tilcheodecke und Tafel-Leinwand. Einlache umzebleichte ohne Unterschied der G (d 200 D (0, ¿e Doe O a, d Mle: 0 (i Danmatiene ohne Unterschied, ob roh 00e Ie i N d, 51747 10 id.

Batiste, Cambriks, Zwilliche, Wachs - und Tapeten-Leiuwand ver- bleiben den bis jeßt bestandezzen Tarifsäßen unterworfen.

Wle übrige vorstehend nicht benannte Gewebe von Flachs, Hanf oder Herde, rein eder vermischt, zahlen 10 pCt. ad ralorem als Ein-

| sollen darin von 5,561,2090,000 Reis auf 2,150,000,000, die der Königl.

1038

gangs - Abgabe , sind frei beim Ausgange und entrichten 25 C. per 100 Kilogr. als Transit-Gebühr.

Spanien.

Bedingungen, welche im Spanischen General - Konsulat zu Hamburg S auch in allea übrigen) zur E .nsicht des Publikums ofen iegen. _ Desgleichen ward für St. Jago de Cuba ein Entrepot bewil- ligt, auf gleichem Fuße wie das” von Havaia; es hat aber die Neali- sation dieser Bewilligung, wegen Mangel eines passenden Lokals, bis jeßr noch nicht stattfinden können.

Ñon den über die Reduction der Spanischen Staatëschuld bei den Cortes schwebenden, zum definitiv gesezgebenden Resultat bis jest nicht aclanogten Verhandlungen hat die Sr. Z. schon vielfach an andern Stellen ausführliche Rechenschaft gegeben.

) Französische Blätter loben die Oekonomie und Ein- fachheit des neuesten von der Regentschaft den versammelten Cortes Die Kosten des Kriegs - Ministeriums

| Portugal. | vorzulegenden Siaats-Budgets.

| Hofhaltung von 880,000,000 auf 160,000,000 Reis reduzirt, und die Einkünfte der eingezogenen geisilichen Güter auf eine sehr zwemäßige Weise für das Interesse der Steuerpflichtigen in Rechnung gestellt worden seyn. :

Nr. 6872 der Hamburger Börsenhalle-Zeitung enthëlt aus Brüs fel einen Artike! folgenden wesentlichen Änhaits: „Man erfahrt auf osfiziellem Wege, daß das die Waaren-Einfuhr in Portugal becreffende Defret vom 18. April d. J. schwerlich in Kraft treten werde; cs dürfre daher nützlich seyn, die jest wirklich stattfindenden Eiunfuhr- Tarifs-Säße nachbenannter Artikel aniugeben:

Schweinefleisch #0 pCt.

Gegerbte Kalbfelle 160 R.

Papier 30 pCt. :

Bohnen 100 R. p. Alq.

Schminkbohnen 200 R. :

Erbsen 15 pCt. bei einer Taxation von 360 R. pr. Alg.

U Tucher 3200 R. j

etnc 2 1900 - :

Mittel O (6 Covad. geringe - 600

Thee behâlt den alten Saß, darf aber nur in PVortugießschen Schiffen cingeführt iverden.

Der Ausfuhr -Zoll {für Portugiesische Produkte wird durchauL auf 1 pCt. ad valor. gesezt; doch is dies noch nicht auf allen Autfuhr- Piäten in Kraft.

Ueberhaupt ist aber alles Vorbesagte nur provisorisch, in Srwar- tung cines definitiven, mit Zustimmuäg der Cortes zu erlassenden Zoll- Gefeßes.‘ :

Jtalien. Rom. Die schon in unserm Artikel 1X (St. Ztg. Nr. 158) vörläufig erwähnte Römische Banf wird jest, dem Ver- nchmen nach, zur Ausführung kommen, und vielleicht in diesem Au- genblick schon ihre Geschäfte beoonnen haben. Framzösische Blätter be- haupten, daß sie mit einem Kapital von 2 Millionen Fr. baar fundirt (eyn und bis zum Werth von 5 Mill. Fr. Noten in Circulation seten würde. Man glaubt, die Päpstliche Regierung dürfte sie vortheilhaft für ihre Kredit - Operationen benutzen, und cine kürzlich stattgesundene 1 e Römischer Staats - Papiere wird dieser Aussicht zuge-

rieben.

Toskana. Die vom I1sien v. M. ab siattgefundene Erhebung des Hafens von Livorno zum vollstandigen Freihafen ist bereits in Nr. 228 der St. Z. unter der Rubrik Florenz angezeigt worden.

K.

Berliner Börse.

Den 13. September 1834.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Prexfs. Cour.) U N: a0! R R U T Der s Cm NUR A TIV ey ERSTEZNO T TRPO E R S A S Gt Ff Brief Geld} |Zf Bricf. Geld.

St,- Schuld - Sch. | 4 | 991 | 99 fGrofshz los, do. 4 1025 Pr, Engl. Anl. 18/5 | | ch- fJOstpr. Pfandbr. | 4 [101 -

Pr. Engl. Anl. 22.1 5 | Fi’omm. do. | 4 1061 Pr. Kngl. Obl. 30 | 4 | 955 | 947 HKur- u. Neum. do.| 4 1695 [1064 Präm.Sch.d.Seeh.| —-| 5727 | 572 FSechlesische do. 4 6} | ICurin. Obl, m.1, C. 4 | 99 =— ERkst C. d.K.-u. N.[— | 72 | Neum.fnt. Sch. do.| 4 | 983 | fZ.-Sch.d.K.-u.N.| -—- | 72

Berl. Stadt - Obl.| 4 | 995 | 95

Königsb. do. 4 98) | Holl, vollw. Duk —- 175 | Elbing. do. 43 985 | Neue do. | 18% | 18

Danz. do. in Th.| - | 374 | —-- FFriedriehsd’or . .| Es Westpr. Pfandbr.| 4 | [1004 {Discono . 3 4

| WNP Q A3 M M T S7 D S 7 (PreufssCuur. Brief. eld.

Wechsel-Cours.

Amsterdam „...«.« O uz {1414 a ooo aan 20 U 2M [1407 Hn ai S 300 Mk. [kurz iD2T M O 2 Me 1517 [1516 od a s 1 LSt. |3 Mt. 6 20110 242 NANS aao aao od . 300 Fr. 2 Mt. 814 Me A 150 Fl. 2 Mt. -- {104} A 150 Fl. 2 Mt. 1035 Bea at 100 Thl. |2 Mt. 992 99 O ao 100 Thl. [8 Tage 1034 11627 Fraukfuect a. M WZ. ..... . 100 Fl. 2M 1031 Beer 100 Rbl. [38 Woch. | 30 Mars e. GUO D Kurz | Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8 Septen;ber. Niederl, wirkt, Schuld 51! 58 do. 977. Ausg. Schuld 1,

«anz- Bill 214 445 Amort. 894. 3,6 711 Kuss. (v. 1831 974 Preuss, Prämien Seueine 1012. do. 48 Ani. 975 Veaterr, 97i&. Do Span. 363. 35 255.

Hamburg, 11. September.

Oexcerr. 52 Metall. 993, 48 do. 89. Bank-Actieu 1250. Russ.- Engl. 101. Kuss Holl. 95). dlet, iu Hamb, Cert 465 Preuxs. Präm.-Scheine 1134 Poln. 1305 Dün, 714. Holl. 52 v3. 226 350 Span, 32 244. 48 431.

St. Petersburg, 5. September.

London 3 Mt. 1013, Hamburg 3 Mt. 955 Amst. 3 Mt. 54}- Paris 3 Mt. 1134. Silber-Kubel 358. 2in B. A. —.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 14. Sept. Jm Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von J. Meyerbeer. (Hr.

Puerto-Rico hat cin Entrepot erhalten unter |

Pôck: Bertram, als lebte Gasirole. Dlle. Lußer: Jsabelle, als

Gajtrolle.) i:

Preise der Pläse: Ein Platz in den Logen des ersten Ran: ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. i U

Jn Charlottenburg: Richard's Wanderleben, Lustspiel in 4 Abth, von G. Kettel. Hierauf: Der Plaßtregcn als Eheproky: rator, dramatisirte Anekdote in 2 Abih., von E. Raupach.

Montag, 15. Scpt. Jm Schauspiclhause : Don Catlos, Trau-r\piel in 5 Abch., von Schiller.

Dienstag, 16. Scpt. Jm Schauspielhause: Guten Morgen Vielliebhen! Lustspiel in 1 Aft, von A. v. Thale. Zierauf: Von Sieben die Häplichite, Lusispiel in 3 Abth. und einem Voy-

| spiele,- von L. Angely.

e:

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 14. von Saragossa, oder: ‘Pachter Feldfúmmels Hochzeitstag , Lust: spiel in 4 Akten, von Kozebue. Vorher: Der Dachdecker , ko: mische Geniälde in 5 Rahmen, von L. Angely.

Montag, 15. Sept. Die Unbetannte, romantische Oper in » Aftten, Musik von Bellini. Urlaubsreise zurüaekchrt, als Alaide wieder auftreten.)

Dienitag, !6. Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Ancely.

Noth, Posse in 1 Akt, von Bäuerle.

Neueste Narren

per

Paris, 7. Sopt. den Besiern Span scr Renten ernannte Kominmijjion nach St.

Sept. Zum erstenmale: Die Belagerung

(Dlle. Hähnel wird, von ihrer |

Hierauf: Der Freund in der

Gestern Vormittags begab sich eine vou

Cloud, um dem Könige die mehrerwähnte Bittjichrist jener Fonds |

Inhaber zu überreichen. Der Kdnig ließ die Deputation s gleih vor und wurde von Herrn Cailleux in folgender Weis angeredet: „Sire, wir erscheincn im Namen aller Besißer Spanischer Kenten, die dur den verderblichen Plan des Gra fen von Toreno ins Elend gejiürzt worden sind, um Ew. Ma jestät zu bitien, ihnen Beistand und Schuß zu leihen, und sie gegen eine unwärdize Beraudung zu vertheidigen.

: ( ! : C Sire, 66 | giebr ein Gese der Ehre und der Rechtschasfenheit, welches die F.

ganze Gesellschafr beherrscht; die Staaten haben cben so wenig |

als die Privailcute das Recht, sich demselben zu entziehen. Schande und Ungiúck dem, der cs zu verl.-en wagt. Jnmitten der Ruhe und des Friedens, ohne die Foigen der fürchrerl'chen Verzweiflung zu bedenken, indie man sie stürzt, sh!ägt man ganz falt: blütig vor, rechtmäßigen Gläubigern das Jhrige zu entreißen, daë sie mit einem um jo gréßeren Vertrauen «rworben haben, als es auf der Spanischen Ehre beruhte, die so alt 1 wie die Welt; es ijt dies eine Beirüzerei, die man nicht ungestraft im Ange sicht des civilisirten Curopa’'s ausúben sollte; und es wird da- durch das noch kurzlich von Herrn Martinez de la Rosa erlas sene Manifejt Lügen gesirast. Sire, Ew. Majestät haben mit England, ‘Spanien und Poctugal ein.¿n Quadrupel- Vertrag ge- \chlo1sen; diescs Bündniy hat niche allein den Krieg oder die Vertheidigung eincs oder des andern Staates zum Zweck, es stellt auch während des Friciens eine wahrhafcre Solidarität zwischen den Bdikern fest. Kann Spanien bei diesem Zustand der Dinge aus eigener Machrvolikominenheit und ohne oie Zue stimmung f:iner Verbünd:ten gewaitchätige Maßregeln ergre1fen, die in dem Handel und Gewerbflezße Frankreichs eine allgemeine Um välzaig hervorbringen würden? Die Einmischung Ew. Maj. tann u..s allein vor cinem so:chen Unheile schützen; wir erflehen dieselbe mit der ganzen Energie des Unglücks und mit dem vollen Vertrauen, welches cen Franzosen die hohen Tugenden und die aUfzeblärte Weisheit des Monarchen, der fie regiert, e: nflôzen.“ Die Antworc des Königs wird von den Blättern nicht mit- gethcilt. alle Details in ieser ängeiegenheic nachdruckt ) bemerkt nut: „Der König, welcher die Kommissarien mit ungemetnem Wohlwol: len aufnahm, antwortete auf die Rede des Herrn Cailleux, er hoffe, daß der Plan d.s Herrn von Toreno Wodificationen erleidin |

würde, daß scin Botschaft.r energ.\he Reclamationen gemacht |

habe, und daß der Both.tafter Englands in demsclben Sinne gehandelt haben werde. ‘/ Diese Audienz beim Könige hat zu dem bedeutenden Sreigen der Spanischen Papiere an geßriger Bôrse Anlaß gegeben.

Die Regicrung hat gesiern keine Nachrichten von der Spa- nischen Gränze crhalten. Aus St. Sebattian, 1. Sept., werden Aus,úze einer Devische m tgetheiule, welche der Kommandant von Tolvja an den Gouverneur von St. Sebistian gerichtet hakt.

Der Messager (dem das Journal des Débats)

|

Hiernach war JZJaureguy am 27. Auzust zu Ste. Estevan. Rodil *

hatre sich von Lecumbery nach ¿lzcarate zu in Bewegung ge). btî. Lorenzo jollte mit zwet Divisionen zu Atgaun anfommen. Vier Ba caillone Navarrescr, die mt Zamalicarreguy bei Segura stan den, haben sich in zwei Co ps getrennt, wovon eins bei Zal duendo fainpirt, das andere nach Navarra marschirt ist. Tau- send Jusurgenten waren am 1. Sept. úber die Brücke von An doain gekommen, alle in der größten Erschöpfung, viele darun- ter verœundet und eilahmt.

Das Spanische Biart el Vapor vom 29. August giebt den Zuhalt der am 13. August zu London unterzeichneten vier Zu'!atz- ärtifel zum Quadrupel- ällianz-Vertrag. Frank. eich ver- \prichr Mapregeln, den Jnjurgenten die Zufuhr von Krieat-Be darf abzuschneiden z England verbindet sich, Waffen und Mani tion zu liefern und nöthigenfalls auch eine Fiotte zu stellen; Pozrtuagal will mitwiiken,

Frankfurt a. M., 10 Septbr. 1002. 110. proc. 905 905 22pcroc, 534% lproc. 237 Br, Bank; Actien 1512 1510 ‘part. - Oblig. 1381. 1381 Loose zu 100 Gulden 2063. Br. Preuß. Präm.-Sch. 567 564. do. 4proc. Anl. 932 Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 96. 6 Poln, Looje 654. Goj. óproc. Span. Rente 38. 374. Jproc. do, 26j. 265

Redacteur Cutéeéei.

* Apr ane Emir aa A P E E E E P T TERE Bz BN ermme

Gedruckt bet A. W. Hayn.

Oesterr. 5proc. Metall, ®

Allgèmeine

tand:

eitung.

Amtliche Nachrichten. Sr on des Tages:

Dcrxr Dr. Meven is zum außerordentlihen Professor in der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität ernannt. Der bisherige Land- und Siadrgerichts- Assessor Koch ist um Justiz-Kommissarius bei dem Land; und Stadtgerichte zu ha und zugleih zum Notar im Bezirke des Ober - Landes- gerid;ts zu Hamm bestellt worden. Dm Mühlenbauwerkmeister W. Bernhardt zu Halle a. d. Saale t für den Zeiraum von Achr hintereinander fol- genden Jahren, vom | i. September d. J. an gerechnet und den ganzen Umfang d.s Staats, ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewie- sene Vorrichtung zum Enthüisen von Hülsenfrüchten, so weit dieselbe für neu und eigenthümlich erachtet worden, ertheilt worden.

Jm Bezirke der Königl. Regierung

zu Magdeburg is dec Prediger Alexander Mein- hard in Groß-Chüden zu dec erledigten evangelischen ersten Pfarrstelle in Betendorf berufen, ferner der Kandidat des ‘Pre- diatamis, Ludwig Fleischer, zum evangelschen Prediger in Bôhne, und der Kandidat Heinrich Schmidt zum evangeli sea Prediger in Beendorf und Schwanefeld ernannt wörden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirklicze Geheime Staats - und Kriegs - Minister, General Lieutenant Und Gene- ral: Adjutant, von Wibleben, von Ot O O N

Se. Excellenz der General der Kavallerie und kommandi- rende General des Vlllten Armee-Corps, von BVorstell, von Stargardt.

Se. Excellenz der Königl. Württembergische General - Lieu- tenant und General - Jnspecteur der Kavallerie, außerordentliche Gesandte und bevollinächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Bismarck, von Stuttgart.

Der Pair von England, Königl. Großbritanishe Geheime Rath, außerordentliche Gesandte und bevoUmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Minto, von Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. Ausl andi

Rußland.

St. Petersburg, 3. Sept. Das Königl. Preuß. Detaschement, aus 17 Offizieren und 38 Unteroffizieren Und Ge- meinen bestehend, welches die chrenvole Bestimmung erhalten hat, bei dec Enthúlung des unserm verewigten Kaiser Alexander errichteten Denkmals zugegen zu scyn, und zu dem Ende am 26. v. M. mit dem Dampfschiffe „Alexandra“ von Lübe abgegan: gen war, ist, nach einer zwar im Ganzen glücklichen, jedo durch widrige Winde und eine unterweges am Dampfkessel nothwendig gewordene Reparatur verzögerten Fahrt, am Zisten im besten Geiundheits - Zustande hiec eingetroffen und mit der herzlichsten Gastfreundschaft empfangen worden. Dem Offizier-Corps dieses Detaschements ist bereits die Ehre zu Theil geworden, JI- KK. MM,., so wie den übrigen Mitzliedern der Kaiserl. Familie vor- gestellt zu werden.

St. Petersburg, 6. Sept. Se. Majestät der Kaiser werden gleich nah dem Alexznder-Newsky-Feite eine Reise durch mehrere Provinzen des innern Reichs unternehmen, auf welcher Sie auch das in den Weiß, Russischen Gouverne- ments und bei Wilna kantonnirende erste Armee-Corps inspizi- rin dürften. Jhre Majestät die Kaiserin werden um dieselbe Zeit eine Reise nach Berlin zu einem mehrwöchenilichen Besuch dei Jhrem Erlauchten Vater antreten. Zwei Gegen{stände ziehen jektin unerer Kaiserstadt die allgemeine Aufmerk\samkeit auf sich und erfreuen sih zu allen Tagesstunden der z1hlreichsten Frequenz des Publikums; die beregte Alexander-Sáuie und Brâülloss's eincs vaterländish-n Kümilers meisterhaftes Tableau: „der lezte Tag in Pompeji.“ Erstere, auf dem Schloßplaße, prásen- tirt sich nun jeit dem Juni bis auf ihre Basis in ihrer ganzen kolossalen Größe und prachtvollen Auéführung unverhült den Blicken der sie unuaterbrochen umgebenden Zuschauer-Gruppen ; leateres befindet sich vorläufig in der Eremitage des Kaiserlichen Winter. Pala s, wo es in den letzten Wochen täglich für unser gebildetes Publikum ausgestellt war. -— Das in der Uingebung der Residenz auf Actien begründete, im vergangenen Frühjahre erst zur Vollendung gebrachte neue Etabl:ssement fiinstlicher Mi- neraiwasser hat sich im Laufe dieses Sommers, unter der Bes- günstigung einer anhaltend schönen und milden Witterung, einer sehr zahlreichen und brillanten Frequenz des Publikums zu er- freuen gehabt; selbst Jhre Kaiserlichen Majéftäten würdigten das: selbe ihrer wiederholten Besuche. Während der in den Meorgen- stunden abgehaltenen Brunnen-Kur 1pielte ununterbrochen die Mu- k des Garde Corps auf der an das Etabl:ssement gränzenden Wiese. Erit seit vorgestern hat sich eine kühlere Witterung bei uns einge- stellt und einige momentane Regenschauer haben den ausgetreck- necen Boden zu befeuchten begonnen; bis dahin hatte einen gan- zen Monat hindurch bei völlig heiterm und wolfenlosem Himmel eine unerträgliche Hiße täglich zwijchen 20— 24 Grad Réau- mur im Schatten —, die sich selbs in den Nachtstunden nur wenig minderte, mit anhaltender Dürre geherrsche. Man hegt

in dieser Beziehung die größten Besorgnisse für das zum Theil noch auf den F-ldern stehende Sommer-Getraide und Gemüse. Moskau ist zum 1weitenmal von einer Feuersbrunst heimge- sucht worden, die ader zum Glück nicht den Umfang der frü- Legtere entstand am 2sten vergangenen Mo-

hern gewann,

. Bt

Berlin, Montag den 15te« September ee N L Eee

nats um 8 Uhr Morgens und erreichte schon um 4 Uhr dessel- ben Nachmittags ihren gänzlichen Stillstand, nachdem sie in et: nem der belebteren und besseren S cadttheile, im Rogosch'schen, 150 Gebäude und eine Kirche in Trümmer verwandelt hatte. Zur schnellen Ausbreitung des Feuers tiug auch diesmal die vor- herrschende große Dürre das meiste bei, Uebrigens hatte sich auch die Witterung dert drei Monate hindurch Úberaus \chôna erhalten. D-.r anmuthize Ort Nefkueschnoje, Petrowsk mit sei: nen crzößzenden Schauspielen, Feuerwerêen Und aecrostatischen Vorsteiülungen, die Rennbahn auf dem Petrowskifchen Felde, die wilde Thierheue hinter der Barrière von Rogosch, die mit Musik begleiteten "Promenaden um Garten des Kremml und auf dem Twerschen Bouleward , vor allen aber der durch die Menge sei- ner interessanten Gegenstände die allgemeine Ausmerktjamkeit auf sich ziehende, den Besuchen des Pucl kums fceizestellte Garten des Herrn von Ostaschews‘y, der in seinem Raume einen Thier- garten, eine Eremitage, einen Minerven Tempel, mehrere länd- liche Hütten, ein in allen seinen Theilen überaus geschmackvoll und mit reicher Pracht ausgesührtes Jraliánisches Haus, eine Menge merkwürdiger Statuen und andere anzichende Gegen- itánde birgt, waren die von den Bewohnern Moskau's während der s{dnen Jahreszeit vorzugsweise bejuchten Oerter, in welchen sie einen |teten Wechsel der unterhaitenditen, der Jahreszeit ent- sprechenden Vergnügungen fanden. Aus Wilna schreibt man uns vom 16ten v. M. : „Jm Laufe des Juli herrschte bei unje- rer Kaufmannschaft eine ungewöhnliche Thätigkeit, Ein großes Militair - Lager, das um diese Zeit vor der Stadt sür mehrere Truppen - Corps errichtet ward , nöthigte die Kaufleute zur Anwendung besonderer Fürjorge, um verschiedenartige aaren : Vorräthe aus Riga und anderen Orten zu be: ziehen. Kolonial- Waaren wurden von ihnen für diesen Be- huf in den ansehnlichjten Quantitäten verschrieben. Feine Tuche 2c., vornehmlich aber Kriegs-Material, fanden bei ihnen den er- wün\chtesten Abgang. Bei Aukunft der Truppen stiegen anfäng- lich die Getraide - Preise, fielen aber bald wieder auf ihren frü- hern Preis.“ Âus China sind unserm Finanz-Ministerium kúrzlich von dem diesseitigen Gränz: Zoll-Aufjeher , Golächowsky, in Kjächta nachstehende interessante Objekte Úbersandt worden, die von einem nicht geringen Grade der Jndustrie der Chinesen zeugen und von dem Djargutschi (Gränz- Befehlshaber ) aus Peking dem Lehßtern zugestellt waren: Zehn Cocons von Stei denwúrmern , unter ihnen sieben weiße und drei gelbe, begleitet mit nachstehender Notiz des Dsargut)chi: „Man beschäftigt sich bei uns in Peking mit der Kultur der Seidenwürmzr nicht des Gewerbes wegen, sondern sie wird nur von wenigen vornehmen und reichen Chinesen allein der Lust «nd Neugier halber betrie ven. Das Klima und der Boden um Peking sind übrigens dem Fortkommen der Maulbeerbäume bei weitem nicht so aunstíg, als die súdlichen Gouvernements des Chinesischen Kaiser-Staats, in welchen die Kultur besagter Bäume, die Erhaltung und Pflege der Wärmer, nicht die Hälfte der Fürsorge als in Peking er: fordert; auch sind die aufgetragenen Farben unweit lebhafter und glanzvoller, als die in Peking gewonnenen.“ Zwirn aus einer bejondern Flachsart erzeugt, deren jeidenartige Weichheit , Feine und Stärke unsere Regierung zu dem Wunsch bewogen har, sie auch in unserm Klima heimisch zu machen. Jn dieser Beziehung find Anordnungen getroffen worden, Samen von dieser ‘Pflanze zu erhalten. Sie findet sich in Nord-:-China, vornehmlich in den Gouvernements Tscht - li, Baodin und Schan - kung, die nelzför- mig gestaltete Rinde cines Baumes, der in China Zsun heißt; die aus dieser Rinde verfertigten Stricke sind außerordentlich stark und von einer fast unzerstörbaren Dauer. Je länger sîe im Wasser liegen, desto stärker werden sie, wobei fle keinesweges gleich unserm Tauwerk in Theer getränkt u werden brauchen. Nach Kjächta kommen diese in China gefertigten Stricke mit um welche sie gebunden werden, in großer on China flicht man aus besagter Rinde eine Art Schuhe, mit denen man feuchte und sumpfige Oerter bequem passirt, auc) nah Mustern brodirte Teppiche, welche in den Al- leen der Gärten reicher und vornehmer Chinesen ausgebreitet werden , wenn sie bei Regenwetter spazieren gehen, endlich noch Fliegenwedel zur Verjagung der Jnjekten während feuchten Wet- ters. Diese Rinde gewähet auch heilsame Dienste in der Me- dicin. Die Chinesen pulverisiren fle zur Asche, schÚtten sie so in eine bestunmie Quantität Wassers und bedienen sich diejes Tranks mit wesentlihem Nußen gegen Sreinbeschwerden 2c. Fast alle Provinzen China's sind rait dieser nüslichen Baumgat- rung bedecét. Der Bauin besibt weder Früchte noch Blüthen, sondern vermehrt sich nur durch Ableger und Propfreijer. Auf denselben Wege erhalten wir einige interessante bis jebt noch wenig gekannte Notizen über den Chinesischen Handels-Be- trieb in den Russisch: Chinesischen Gränzorcen Kjächta und Mais madschin. „Leßteres, heißt es darin dem Russischen Kjäch: ta gerade gegenüberliegend, 1 der Chinesische Haupt-Handelsort \fúr Rupland und vom erjteren nur 230. Schritte entfernt. Zwi- schen beiden Orten ist die Reichs- Gränze zwischen Rußland und China gezogen. Zwar in einer Sandfläche erbaut, ist Maimad- schin docy ein sehr regelmäßiggs Städtchen, das gegen 170 Hâu- jer zählt. Hier wie in Kjächta widmet sich alles den Handels- Operationen, die vorzüglich für das Asiar:ische Rußland wichtig und ausgedehnt sind. Jn dieser Rücksicht sind auch fast alle

äuser im Städtchen mit Buden und Magazinen angefüllt. Her Bevs kerung desselben st-hen mehrere Aeltejte, von den Chinesen Zehn- und Hundertmänner genanut die die Bevdl- ferung allemal nach ihrer abgelaufenen Dienstfrist aus ihrer eige- nen Muce wählr, vor. An den Stadtthoren angeschlagene Res gierungs- Anzeigen bringen ihre Iéamen zur allgemeinen Kunde. Auf diese Weie wird die ganze bürgerliche Polizei: Verwaltung in allen Städten und Dorsschasten China's gehandhabt. Stadt- und Dorf- Gemeinden zerfallen dort in Vereine von hundert, diese wieder von zehn Köpfen, ersteren stehen die Hundert-, leh- teren die Zehnmänner vor, welche beide die Bevölkerung aus ihrer Mitte erwählt. Die wenigsten den Gränzhandel über

den Theeballen, Menge.

Kjächta betreibenden Chinesen sind in Maimadschin persónlich an-

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E L tEN fs Wp ES G A T T R T E T La La A E n D pt Ea P Be E r E I L L E

wesend. Sie halten für diesen Behuf dort nach Maßgabe ihres Geschäfts - Umfanges einen, zwei, bisweilen auch drei Commis, denen sie das zum Handels: Umsaße erforderliche Kapital anver- trauen; statt eines Fixums erhalten diese gewisse Procente vom ganzen Jahrgewinn, welche die Chinesen Handelstheile nen- nen. Dieser Umstand erhielt bis jeßt unsere dortigen Kauf- leute in der irrigen Meinung, als ob die Chinesen ih- ren Handel in Compagnie betrieben, was aber teineswe- ges der Fall ist. Die Chinesischen Kaufleute pflegen den jährlichen Gewinn unter sich zu theilen, der ursprünglich für den Handels- Betrieb begründete Fonds bleibt aber im- mer unverlezt. Der Mehrtheil dec den Kjächtaschen Grânz- Handel betreibenden Chinesen kömmt aus dem Gouvernement Schan-Si. Dieser Handel wird nur in den drei Wintermona- ten: Dezember, Januar und Februar betrieben.“ Nichts nä- hert die Nationen wohl so sehr einander, als der Handel; nichts bewirkt schneller und zuverlässiger die Sitten - Milderuna, selbi der raubsüchtigsten und wildesten Völker, als Handels-Verbindun- gen mit ‘iviliftetels sie zähmen ihre Wildheit und bereiten sie allmälig zur Kultur vor. Die in den Felsklüften des Kaukasus e Tscherkessen und andere Bergvdlker : Stämme , so be- annt durch ihre steten raubsüchtigen Ueberfälle , fangen allmälig an, in Handels-Verbindungen mit den ihnen benachbarten Rus: sen zu treten. Zwar ist dieser Handel bis jeht noch unwictig, do darf man in derFolge hoffen, daß er zu gegenseitigem Vortheile bei- der Theileeine größere Ausdehnung gewinnen und einen unbezweifelt wichtigen Einfluß auf die Sitten der Bergvölker haben wird. Im vergangenen Jahre betrug der Utnsas im gegenseitigen Han- dels-Umtausch zwischen den Russen und Bergvölkern in der tem- porairen Quarantaine-Anstalt zu Anapa fast 14,000 Rub. Banco. Der von den ersten Ratbrtie Artikel war Lastvieh, von den leztern dagegen Linnen-: und Baumwollen-Zeuge, als: Nanking, Mitkal 2c. Jemehr die Russische Bevölkerung in Anapa zuneh- men wird, einen um so größern Umfang wird auch dieser Tausch- Handel gewinnen.

Frankrei.

Paris, 7. Sept. Der König arbeitete gestern in Saint- Cloud mit dem Großsiegelbewahrer und begab sich darauf nah Versailles. S

Das heutige Bulletin über den Gesundheits :- Zustand des Marschalls Gérard lautet: „Der Marschall is noch immer sehr leidend; die Nacht ist schleht gewesen; die Schmerzen verdoppeln sich immer bei Nacht. Am Tage hat er mehr Ruhe.‘/

Die (gestern erwähnte) Bittschrift der hiesigen Juhaber Spanischer Renten an den König lautet folgendermaßen: „Sire, Zwanzigtausend Französische Familien, die ihr Geld in Spanis \chen ‘Papieren angelegt haben und durch das Verderben, wels ches ihnen droht, zur Verzweiflung gebracht worden sind, kom- men mit Vertrauen, Jhnen ihre Lage auseinander zu seßen und ißre Wünsche vorzutragen. Das Gesetz, welches für den Pri- vatmann gilt, muß auch für den Staat gelten ; die Ehre ist Al- (en Pflicht, eine Regierung hat so wenig das Recht, dawider zu handeln, als der unbedeutendste Privatmann; wie läßt es sich daher begreifen, daß in den ersten Tagen einer neuen Regieruna» während des Friedens, inmitten der thr dargebotenen Reichthü- mer Europa's, ein Ministerium es wagen konnte, einen Banke- rott vorzuschlagen? Gegen wen handelt es feindlih, gegen die Auslánder, die es beraubt, oder gegen die Nation , die es ent- ehren will? Wenn Spanien glaubt, daß es sich úber die ur- sprüunglichen Agenten seiner finanziellen Operationen zu be- klagen habe, so môge es dieselben direkt angreifen, die Tribunale werden über sie richten; aber hat man das Recht, Andere zu betrügen, weil man selb betrogen worden ist ? Sire, als Sie den Quadrupel - Allianz- Traktat zur öffentlichen Kenntniß brachten, glaubten wir, darin die Bekräpcigung unserer Rechte zu erblicken; wir mußten dies um so cher glauben, als es uns schien, daß Spanien fortan mit Zuversicht jene verfas- sunasmáßige Bahn betreten könne, deren Macht in der Recht- lichkeit besteht. Wer hätte es auch voraussehen können, daß eine mit Frankreich verbündete Regierung es si gleichsam zur Aufgabe machen würde, Französischen Unterthanen zu schaden? Sire, seyen Sie unser Schuß, unsere Zuflucht; Jhr Beistand allein kann uns vor einem fürchterlichen Unglück bewahren, wir erflehen ihn als eine Gnade, wir werden ihn als eine Wohlthat annehmen. Wir sind 2c. (Folgen 3000 Unterschriften. 7“

Auf außerordentlichem Wege sind hier Briefe uno Zeitun- gen aus Madrid bis zum 30. August eingegangen. In der Prokuradoren - Kammer hatte die revolutionnaire Partei immer noch ein entschiedenes Uebergewicht, und, dem Minifterium zum Trote, gelang es ihr, sehr energische Motionen zu Gunsten der Preßfreiheit, der persdnlichen Freiheit , der Gleichheit vor dem Gesetze 1c. durchzuseßen. Die Finanz - Kommission hatte ihren Bericht noch nicht beendigt, indeß glaubte man, daß sie ihn in wenigen Tagen abstatten würde.

Den neuesten Nachrichten aus Bayonne zufolge, dauern die Haussuchungen daselbst fort. Neuerdings sind die Wch- nungen der Herren von Lalande und Saubot, von denen man vermuthete, daß sie mit dem Banquier Jauge in Korrespondenz gestanden, durchsucht worden. i :

Der Courrier français will wissen, daß vorläufig Herr von Bearn als Geschäftsträger nah Neapel gehen würde, in- dem der Baron Billing als solcher abberufen worden sey und der General Sebastiani den Gesandtschaftsposten daselbst wahr- scheinlich gar nicht antreten werde.

In den westlihen Provinzen soll im nächsten Frühjahr das Militair bei dem Bau der neuen Heerstraßen beschäftigt wers- den. Der Temps lobt die Minister des Krieges und des Jn- nern , daß sie sih endlich zu dieser Maßregel entschlossen hätten.

Der Rath beim Kdnigl. Gerichtshofe zu Amiens, Herr Dutrone, hat den Auftrag erhalten, sich nah Algier zu begeben, um den Zustand des dortigen dffentlichen Unterrichts zu unter- suchen und der Regierung Vorschläge zur Verbesserung desselben

zu machen.