1834 / 257 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Et M S C RIE RIIRE Sa Ma NE i L

m-r P A

min ici ict in A i eni i D n Mis mini

Bruder des Dot Carlos übertragen werdet, dieses Prinzen äl- tester Sohn aber Donna Maria ehelichen, und bis zur Groß- jährigkeit des jungen Prinzen Portugal unter einer von den Cortes zu bestimmenden Regentschaft bleiben soll. Dabei múß- ten auf der einen Seite Don Catlos, und auf der andern die Königin Christine Spanien, wenigstens bis zum Regierungés- Antritt des jungen Paares, verlassen und, wie Dom Miguel, im Auslande mit einem angemessenen Jahrgelde leben u. s. w.; die Spanischen Moderados dürften sich wohl gern ein solches Auskunftsmittel gefallen lassen, indem man sowohl der Königin als ihres gewaltsamen und eigenmächtigen Regimentes müde ist, und das Land sich in einem zweccklosen Bilde zu erschöpfen droht, der, wenn er auch in den nördlichen Provinzen unter- drückt werden sollte, wahrscheinlich anderwärts wieder ausbrechen wird. Auch scheinen die Exaltados allmälig ein Gewicht zu er- langen, welches die gegenwärtige Regierung schon umzustürzen droht, und zu revolutionnairen Uebertreibungen führen dürfte, die für ganz Europa verderblich werden könnten, und einen Wer- gleich zwischen den Christinos und Karlisten um so dringender nothwendig macht. Auch in Portugal würde die gemäßigte Par- tei einigermaßen beruhigt werden, wenn sie die junge Königin mit einem rechtgläubigen Spanischen Prinzen verbunden sähe. Jn Portugal, wo bekanntlich Dom Pedro fast einstimmig zum Regenten erhoben worden ist, scheint große Eintracht zwischen der Regierung und den Cortes zu herrschen, und es möchte bei- nahe scheinen, als wenn der völligen Beruhigung des Landes keine großen Hindernisse im Wege ständen; aber vielleicht ist diese Stille nur die Vorbotin eines um so heftigeren Sturmes. Die Nachrichten von mehreren unserer Westindischen Kolo- nieen, welche theils bis zum 6. August gehen, sind nicht sehr beruhigend hinsichtlich des friedlichen Uebertritts der Neger von der Sklaverei zu dem Stande freier Tageldhner, oder doch Lehr- linge. Doch wollen wir darum noch nit wegen eines glückli- chen Erfolges des großen Versuches verzweifeln. Es war jedoch Sr nicht möglich, den Zustand der Sklaverei länger zu be- aupten.

Schweden und Norwegen.

_Stockholm, 9. Sept. Se. Königl, Hoheit der Kron- prinz besuchte dieser Tage das Krankenhaus in der Siewertschen Kaserne, wo sih eben 82 Cholera-Kranke befanden. Se. Königl. Hoheit sprah mit mehreren Kranken und bezeugte den Aerzten und Direktoren der Anstalt seine Zufriedenheit über die darin vorgefundene Ordnung.

__ Der Reichstag ist zwar nicht prorogirt, hält aber jeßt, da ein großer Theil der Mitglieder, und unter ihnen Manche sogar ohne Urlaub, sih entfernt haben, nur unregelmäßige Si6bun- gen. Eine hiesige Zeitung meint, daß die Repräsentanten des Landes demselben ein besseres Beispiel geben sollten.

Der Reichstag hatte am 6ten d. M. den Revisions-Secre- tair Poignant zu seinem Syndikus ( Justitie-Ombudsman ) er- wählt; am folgenden Tage erkrankte jedoch Herr Poignant an der Cholera und gestern ist er zu vielseitigem Bedauern mit Tode abgegangen. Leider fährt diese Krankheit fort, sich immer mehr zu verbreiten, und in den leßten Tagen sind auch aus den höheren Kreisen der Gesellschaft mehrere Männer sowohl als Frauen davon ergriffen und hinweggerafft worden.

Es erkrankten hier an der Cholera: vom 5. zum 6. Sept. 356; vom 6. zum 7. Sept. 375; vom 7. zum 8. Sept. 403; vom 8ten bis heute früh um 8 Uhr 541. m Ganzen erkrank- ten bisher 3179 Personen, von denen 535 genesen und 1273 ge- storben sind.

Deut\chlan d

Kassel, 11. Sept. Jn der Si6ung der Stände-Ver- sammlung vom 10. Sept. wurde die Revision des Volkéschul- Gesetzes beendigt und dasselbe in geheimer Abstimmung mit 25 gegen 17 Stimmen angenommen. Es wurde dann die durch eingetretene Stimmengleichheit gestern unentschieden gebliebene Frage, ob in dem §. 10 des Gese -Entwurss über die Mili- tair - Gerichtsbarkeit sich auf den §. 7 dieses Gesekzes bezogen werden solle, durch eine heute vorgenommene zweite Abstim- mung verneint. Ferner wurde über den Bericht des Herrn von Goddáus, die Verwaltung der General-Brand-Kasse in den leßzt- verflossenen drei Jahren betressend , diskutirt und Beschlüsse ge- faße. Weiter wurden die Anträge des Herrn Scheffer auf Einziehung alles Einkommens von Nebenstellen, die Staats- diener versehen, die Normal-Gehalte genießen, nach einer lebhaf- ten Debatte genehmigt; von dem Landtags: Kommissar, Herrn Regierungs - Rath Koch, aber gegen die gefaßten Beschlüsse Na- mens der Staats: Regierung sofort Protest eingelegt. Auf den Bericht des Herrn Scheffer Über eine auf ein ständisches Ersu- chen, die Erweiterung der Appellations-Befugniß in Strafsachen betreffend, ertheilte Antwort der Staats - Regierung wurde be- \{lossen, auf dem gestellten Ersuchen zu beharren. - Nachdem so- dann noch verschiedene Petitionen und Reclamationen ihre Erle- digung gefunden hatten, wurde der Geseß-Entwurf über die Beitreibung der Staats-Einkünfte diskutirt und die einzelnen §§. desselben mit verschiedenen Modificationen angenommen.

Aschaffenburg, 8. Sept. (Nürnberger Korrespon- dent.) Se. Majestät der König war ein paar Tage unwohl, hat sich aber wieder so gestärkt, daß Allerhöchstderselbe vorgestern einer Jagd beiwohnte und gestern eine Wasserfahrt unternahm, wobei die Stadt, nebst Musik und Beleuchtung auch ein gelun- genes Wasserfeuerwerk veranstaltet hatte. Jn Rückscht der be- deutenden Kosten wollte Se. Majestät diese Feier ablehnen und gewährte die Erlaubniß nur nah ertheiltem Aufschlusse, daß be- reits alles dazu Gehörige vorräthig und angekauft sey. Noch in dieser oder anfangs der nächsten Woche wird der Königliche Staats - Minisier, Fürst von Wallerstein, hier eintresjsfen und ein paar Tage verweilen. Die unge- heuern Waldungen in hiesiger Gegend, wovon der Spessart den größren Urstock bildet, und die eine hôchst ergiebige Staats- Giundrente sind (man giebt den Kapitalwerth des Spessart mit Ein\chluß jener Theile, welche im Eigenthum von Privaten ste- hen, auf mehr als eine Million an), werden immer mehr in Ordnung gebracht, und den obern und niedern Forst-Behörden fehlt es diesfalls an Geschäften nit, da, wie man vernimmt, unter früherer Regierung die Behandlung bei Weitem laxer war. Die neuen Gränzberichtigungen, Absteinungen u. \. w. haben ungeheure Arbeit gemacht, weil dabei immer eine große Menge von Privatgerechtsamen, Servituten u. s. w. zu berücksichtigen waren und sind, die größtentheils genaue Liquidationen und ju- ridische Recherchen voraussezten. Die Kreis: Regierung arbeitet auch hier mit unermüdlicher Beharrlichkeit forr.

Spanien. Madrid, 30. August. Die der Prokuradoren - Kammer

10A

ist von deti Deputirten Antonio Gonzalez, Graf de las Navas, Firmin Caballero, Telesforo de Trueba Cosio, Cano Manuel y Chacon, Joaquim Maria Lopez, Garcia de Atocha, Visedo, Vil: lanueva, Miguel Chacon, Fernandez Blanco, Marcos Marin, Llanos, Garcia Carrasco unterzeichnet. Sie wurde in der Siz- zung vom 28sten verlesen. Der Eingang ist sehr lang, die Bitt- steller stüßen sich auf die unveräußerlichen Rechte der Mensch- heit und auf den Text alter Geseze der Monarchie. Die Bitt- schrift selbst lautet folgendermaßen: „Die Prokuradoren des Kö- nigreichs bitten Ew. Majestät, diejenigen Rechte anzuerkennen, welche in den folgenden Entwürfen enthalten sind: Art. 1. Die persönliche Freiheit wird gesichert; demnach kann kein Spanier gezwungen werden, etwas zu thun, was das Geseß nicht befiehlt. Art. 2. Alle Spanier kdnnen ihre Gedanken durch die Presse publiciren, ohne irgend eine vorläufige Censur, wobei sie sich aber den Geseßen unterwerfen müssen, die die Mißbräuche bestrafen. Art. 3. Kein Spanier kann verfolgt, verhaftet, oder aus seiner Woh- nung fortgeführt werden, außer in den von den Geseßzen angegebenen Fállen, und unterBeobachtung derFormen, welche dasselbe vorschreibt. Art. 4. Das Geset hat keine rückwirkende Kraft; kein Spanier fann von besonders dazu eingesebten Kommissionen gerichtet wer- den, sondern nur von den Gerichtéhdfen, welche vor der Zeit seines Vergehens bestanden. Art. 5. Das Haus jedes Spa- niers ist ein Asyl, welches nicht verlezt werden darf, außer in den von den Geseßen bestimmten Fällen. Art. 6. Alle Svyanier sind vor dem Geseße gleich; es {Úst, belohnt und bestraft auf gleiche Weise.

einen andern Unterschied, als den der Fähigkeit und des BVer- dienstes. Eben so sind sie alle auf gleiche Weise militairpslichtig. Art. 8. Alle Spanier sind auf gleiche Weise verpflichtet, nach Verhältniß ihres Vermögens die von den Cortes freiwillig vo- tirten Auflagen zu bezahlen. Art. 9. Das Eigenthum ift un- verle6lich und die Confiscation der Güter ist abgeschasst. Nichts- destoweniger bleibt das Eigenthum unterworfen : 1) den geseßlich auferlegten Strafen; 2) der Verpflichtung, dem Staate abgetreten zu werden, wenn irgend ein Gegenstand des öffentlichen Nußens es erheischt; aber unter der Bedingung einer vorläufigen, durch den Ausspruch von Schiedsrichtern festgeseßten Entschädigung Art. 10. Die Behörde oder der öffentliche Beamte, der die per- fönliche Freiheit und die Sicherheit des Eigenthums antastet, be- geht ein Verbrechen und is vor dem Geseße verantwortlich, Art. 11. Die Minister sind verantwortlich für Eingriffe in die Grund-Geseße, für die Verbrechen des Hochverraths und der Erpressung, und für Attentate auf die persönliche Freiheit und auf die Rechte des Eigenthumes. Art. 12. Die Stadt- Miliz soll in der ganzen Nation organisirt werden, und zwar nach den Reglements und Verordnungen, welche die Cortes erörtern und genehmigen werden.“

Die Finanz- Kommission sest ihre Arbeiten fort; aber es herrscht in ihrem Schoße eine solche Meinungs - Verschiedenheit, daß der Bericht noch nicht beendigt werden konnte, und vor Mittwoch nicht vorgelegt werden wird. Alles ist daher über die- sen Gegenstand noch Muthmaßung; jedoch so viel scheint ge- wiß, daß am Montage zwei Berichterstatter ernannt worden sind; die Wahl ist auf die Herren Carasco und Monte Virgen gefallen. Es waren nur 8 Mitglieder gegenwärtig, dies hinderte aber nicht, festzuseßen, daß die Cortes-Anleihe gänzlich anerkannt, die seit 1823 kontrahirten Anleihen dagegen gänzlich verworfen werden sollten. Diéser Entschluß wurde mit einer Mehrheit von 5 Stimmen gegen 3 gefaßt. Gestern aber waren sämmtliche Mitglieder anwesend , und es soll nach einer sehr lebhaften De- batte der obige Beschluß mit einer Mehrheit von einer Stimme wéeder verworfen worden seyn. Heute hat eine neue Versamm- lung stattgefunden, die aber gar kein Resultat lieferte.

_ Madrid, 30. August. (Times.) Darf man den zahl- reichen Depeschen des Generals Rodil und anderer Offiziere, die in der Gaceta erscheinen, Glauben schenken, so sind die Trup- pen der Königin seit aht Tagen in eifriger Verfolgung des Prätendenten begriffen, wogegen sie, nah Privat - Nachrichten, von Zumalacarreguy eingeschlossen und ohne alle Verbindung mit einander sind. Man darf freilich hierbei nicht außer Acht lassen, daß der Kriegs-Minister in der Verbreitung von Nach- richten durch die Hof-Zeitung schr vorsichtig ist, und was im Geringsten nachtheilig für die Sache der Königin lautet, darf nicht aufgenommen werden. So wird z. B. der Ueberfall, wel: hen Baron Carondelet erfahren, obgleich er, außer der Gefan- gennehmung des jungen Via-Manuel, von keinen weiteren üblen Folgen war, so leiht berührt, daß denjenigen, welche nit auf andere Weise darüber Nachricht erhalten haben, das Ganze un- verständlich ist. Dagegen wird der Umstand, daß Don Carlos auf seiner Flucht vom Pferde gefallen sey und sich stark am Kopfe beschädigt habe, schr ausführlich erzählt.

Die Proceres-Karamer hält in diesem Augenblicke eine Siz- zung. An der Tagesordnung is die Berichterstattung des Aus- \{usses über den Entwurf des Gesetzes zur ewigen Ausschließung des Don Carlos und seiner Familie von der Thronfolge. Der Bericht, von Don Garcia Herreros verfaßt, war ein bloßes Echo des ministeriellen Entwurfs, indem er die Aufzählung der Um- stände, welche die Ausschließung bedingen und die daraus gezo- gene Folgerung, daß fein Jnfant von Spanien seinem Könige ungehorsam seyn dürfe, wörtlich wiedergiebt. Es wurde noch hinzugefügt, daß das Eigenthum und die vermeintlichen Rechte des Prinzen die Natur eines Mayorazgo (Majorates) hâtten und daß durh den Vater, als das Haupt seiner Linie, die ganze Nachkommenschafe unfähig zur Nachfolge geworden sey. Nach Vorlesung des Berichts trug der Marquis de las Amarillas dar- auf an, daß auch die Meínung des Reagentschafts- Rathes hier- über der Kammer mitgetheilt werde. Der Berichterstatter er- wiederte, daß dies Dokument sich noch in den Händen der Re- gierung befinde, worauf der Marquis de las Amarillas verlangte, daß man sich deshalb im Namen der Kammer an die Minister wenden müsse, und daß es, wenn man es erhalten habe, zugleich mit dem Bertcht gedruckt werden solle. Dieser Antrag wurde vom General Casa Farria unterstúßt und ohne Abstimmung an- genommen. Von den Ministern waren Martinez de la Rosa, der Graf von Toreno und Moscoso de Altamira zugegen. Die Discussion wurde auf den nächsten Mittwoch festgeseßt.

In der Sibung der Prokuradoren-Kammer vom 30. Aug. wurde die Abschaffung der Abgabe des heiligen Jakob diskutirt. Die Minister hatten dem Hauptpunkte, dem Aufhdren der Ab- gabe, beigestimmt, aber die Opposition verlangte, daß auch die Rückstände erlassen werden soliten. Bei der Abstimmung ergab sich eine Majorität von 14 zu Gunsten des Ministeriums, in- dem 50 für den ministeriellen Entwurf und 36. dagegen stimmten.

Die Times theilt eine Reihe von Briefen eines Man- nes, welcher den General Rodil auf seinen Hin- und Herzügen

vorgelegte Bittschrife in Bezug auf eine Erklärung der Rechte

e V Art. 7. Alle Spanier haben gleiche Ansprüche | auf Anstellung im Miklitair- und Civil- Dienste, ohne irgend |

Biscaya vom 17ten v. M., aus Villa- Real in Guipuzcoa voy 19ten v. M., endlich aus Lizaro im Ulzama- Thale vom 25st v. M. datirt. Sie entwerfen eine lebhafte Schilderung von de, F seltsamen Art und Weise, wie der Krieg in jenen Berg - Gegen, den geführt wird. Ueberall auf dem platten Lande und in de, Éleineren Land-Städten, als Marquina, Oñate, Segara, wurd, Don Carlos mit dem lautesten Volfs-Jubel empfangen. Seine erste Frage bei seiner Ankunft war, wie viele Mönchs - un) Nonnen - Klöster man im Orte zähle. Er steigt sogleich von Pferde, begiebt sich in die Kirche und wirft sich vor dern Alt! der Jungfrau nitder. Umgekehrt, wo die Truppen der Königih cinrücken, finden sie Thir und Fenster geschlossen. Alles sieht verdde aus und nirgends isf Auskunft Über die Bewegungen der Karli sten zu erhalten, nter diesen Umständen sucht Rodil die By! völkerung dur Schrecken zu zügeln, Eine besondere Rache if! gegen das Klester zu Aranzazu, welches von 109 Franziskanet| bewohnt war, ausgeübt worden. Hier lebten die srommen Yj,| ter wie in einem Palaste, von allen Ueppigkeiten des Lebens um/| geben; hier aber war auch das Centrum der Jnsurvrection, tw Wein und Speisen an die Insurgenten ver:heilt wurden, wo m! Pulver-Vorräthe anhäufte, Waffen shmiedete und Kriegs: Räthe! hielt. Gegen 70 Mönche waren ausgezogen, um sich den Kat listen anzuschließen; einige dreißig der älteren Brüder waren zy rücfgebléeben. Am Abend des 17ten v. M. mußten sie das ms ive Gebäude, welches hôchst romantisch in der Veitte von Bey! gen gelegen if, räumen. Sie nahmen die gottesdienstlichen G4 fáße mit und trugen die Bildsäule der heil. Jungfrau auf den Schu tern hinweg. Nun wurde das Kloster angezündet und brannt die ganze Nacht hindurch, und weithin konnte man die Flam men evblicken. Die Soldaten zogen die Fässer aus den Kellet| und sabten sich an dem Weine der frommen Väter, während| diese auf der Anhdhe in feierlicher Prozession eine Traut Hymne sangen. Don Carlos wird úbrigens so scharf verfolgt, daß er keine Stunde Ruhe genießt; am L24sten v. M. soll « mic dem Pferde gestärzt seyn und sich stark verleßt haben; doeh" hôrte er an demselben Tage Messe in der Waldung auf den] Gipfel eines Berges. Die Desertion nahm wegen des großa| Mangels an Lebensmitteln unter den Karlisten überhand, und man hoffte daher auf eine baldige Beendigung des Bürgerkrie| ges, eine bekanntlih nur zu oft getäushte Hossnung. :

Der Morning Herald giebt Folgendes als den Ju halt einer Depesche von einem Dirigenten des Karlistischen Co" mité's in Paris an Herrn Cruz, Minister des Don Carlos, und verbürgt sich für die Echtheit desselben: „Jch hoffe, daß Sie von Jhrem lesten Unfalle völlig wiederhergestellt sind und daj der „Hertr‘/ nicht lange Jhrer wichtigen Dienste entbehren wird, + Seine hiesigen Freunde sind sehr thätig, allein bis jest, ich muß gestehen, noch ohne großen Erfolg. Bitten Sie den „, Herrn“, daß er dem Visconde De... ., welcher unermüdlih is, Voll machten s{chicke, denn wenn nach seinem Beglaubigungs- Schreiben | gefragt wird, so ist er in Verlegenheit, was er vorzeigen soll, Sie müssen kein Geld von der Anleihe erwarten, welche Herr Haber jest negociirt ich s{châme mih, wenn ich daran denke, daß sie solchen Händen anvertraut worden ist, Mehrere angese: | hene Personen werden Summen dazu beitragen. Unterdeß sende ich Jhnen 100,000 Fr., welche der würdige Visconde De vouges{ossen hat Das Conte (f eee nt Di griff, ein kleines scnellsegelndes Schif} zu kaufen, un 2500 bis 3000 Gewehre darauf einzuschiffen. Jch hoffe, wir f werden es erhalten. Aber ich bitte Sie, vor allen Dingen, va dem „Herrn“ Vollmachten für uns, daß wir in scinem Namen | handeln, zu Úbersenden, denn weder Alcudia noch Labrador wol:

len irgend einen Schritt thun, aus Furcht, sich zu compromitti: | WBicomte 00, du Glas de" Und ¡0/7 haven bis jelzt die diplomatischen Angelegenheiten besorat, ohne zu wis | sen, ob zur Zufriedenheit des „Herrn“ oder nicht. Jch küsse die Hand des „Herrn“ und bitte Sie, denselben meiner Treue und unbegrämzten Ergebenheit zu versichern.““

Nachstehendes ist (nach Englischen Blättern) der Bericht eines vornehmen Karlisten, der vor kurzem einige Zeit bei Den Carlos verweilte. „Der König (Don Carlos) hat jebt | 24 Bazaillone, jedes im Durchschnitte 890 Mann stark, im Felde, | die gut organisirt und ihrer Sache in der That enthusiastisch ergeben | sind. Sie sind jedoch nicht alle gut gekleidet und, was ich noch mehr bedaure, nicht alle gut bewafsnet. Könnte Don Carlos 25,000 Gewehre erhalten, so wäre er in 14 Tagen in Madrid. Db gleich ih, wegen der Schwierigkeit, ihm Waffen und Munitict zuzuführen, feine große Hoffnungen für einen endlichen Erfolg hege, so bin ich doh überzeugt, daß der Kampf noch sehr lange währen kann. Ucberall in den Baskischen Provinzen ist seine Sache populair. Jn jeder Stadt, in jedem Dorfe, œo er si zeigt, drängt sich das Volk herbei, um ihn zu begrüßen und F seine Kniee zu umfassen. Hätten sie nur Waffen, ih wieder hole es; aber dies ist fast unmdglih, denn die Gränze ijt so dicht mit Französischen Soldaten besckt, daß si: einander zuru fen föônnen. Es kann daher wenig oder gar nichts in Spanien eingebracht werden.“/

S 0 C H Le S2C0U

Doe u gal

Lissabon, 23. August. Die beiden Kammern ha- ben ihre Sizungen begonnen. Jn beiden wurden bither mit Portugiesischer Weitläuftigkeit nur eigentliche Nebendinge behan- delt, und diese Verhandlungen bieten bloß in sofern ein Inter: | esse dar, als in der Pairs - Kammer, zu deren Präsidenten der | Regent den Herzog v. Palmella ernannt hat, sich eine bestimmte | Opposition der Mehrheit gegen das jezige Ministerium ankün- f digte; und als in der Deputirten - Kammer sich gleichfalls eine F entschiedene Gegen - Partei dieses Ministeriums kundgab. Die f Anhänger der Palmellaschen Partei triumphiren in dem Gedan: | ken des nahen Falls ihrer Gegner; diese Hoffnung dürfce indeß, F wenigstens súr jeßt, noch voreilig seyn. Die Regentschafts: | Frage muß binnen wenigen Tagen entschieden werden, V und es ist vorherzusehen, daß die Macht der Umstände | die Stimmen aller Parteien auf Dom Pedro vereinigen, | und diescr fasi einstimmig gewählt werden wird *), Das | System des jeßigen Ministeriums fálle aber durchaus | mit den persönlichen Ansichten und Plänen Dom Pedro's zw | sammen, und ist in diesen begründet, Einmal anerkannter Re: | gent für die Dauer mehrerer Jahre, werden Rücksichten auf | den Spender der Plóße und Gnaden, nach denen man in Por- | tugal zu jagen befonders gewohnt is, voraussichtlich manche | Stimme in der Deputirten-Kammer zu dem Regierungs-Systeme F hinüberziehen. Die dreizehn Mitglieder starke Pairs-Kammer bietet aber eigentlich, in ihrer jeßigen Gestalt, nur einen Rah- men dar, den die Regentschaft, sobald sie einmal konstituirt ist, sich und zwar in einem Sinne auszufüllen beeilen wird, der ihr

1D E T2 S SETREE A E

gegen Don Carlos begleitet, mit. Sie sind aus Ochandio in

tis D) Ci Nachrichten aus Lissabon zufolge, is dies bekannt- ä 1) auch hereits geschehen.

darin eine kompakté Majorität sichert. Ueberdies herrscht keiné Gleichheit der Grundsäke bei der Opposition in der jeßigen Pairs, so wie bei derjenigen in der Deputirten-Kammer. Die erstere verficht eigentlich das Interesse der Fidalguia, als Cor- poration, und sucht für selbige die Leitung der Staats-Geschäfte, die sie früher besaß, wieder zu gewinnen. Den Kern dcr Opposition in der Deputirten-Kammer bilden aber die Abgeord- neten von Porto, die wenigstens eben so sehr als das jebige Ministerium zu demokratisch - republikanischen Ideen sich hinnei- gen, und dasselbe eigentlich nur aus Privat - Feindschaft befäm- pfen, welche in Reibungen ihren Grund hat, die noch von dem Zeitpunkte der Belagerung jener Stadt herrühren, wo die Mis- nister Dom Pedros, während der Krise des Winters von 18 2 bis 1833, sîh zu manchen herben und durchgreifenden Maßre- geln veranlaßt sahen, die die Bevölkerung ihnen später nach- trug. Zu allen diesen kommt, daß eine Art von National- Meinung in Portugal, mit Recht oder Unrecht muß dahin ge- stellt bleiben, dem Herzoge von Palmella, bei aller seiner aliges mein anerkannten dip{omatischen Gewandtheit und Kentniß der Europäischen Politik, eine besondere Geschicklichkeit für die innere Staats:-Verwaltung abspricht, und ihn des Mepotismus 1zd einer zugroßen Vorliebe für die Fidalguia deschuidigt. So wie der ganzen Partei, die ihm anhânat, der Vorwurf gemacht wird, daß sie während der lelzten Regierungs - Jahre Johann's V. und der Regentschaft Maria Jsaöella's, wo siz die Gewalt in Händen hatte, gegen den Krebs -Schaden eines bedeutenden jährlichen Defizits kein anderes Heilmittel, als sich immer wiederholende Anleihen anzuwenden wußte. Silva Carvalho dagegen gilt bei vielen Personen, die sons seine politisc)en Grundsäße nicht thei- len, wenn auch für einen eigenmächtigen, doch im Verhältnisse u seinen Landsleuten, fúr einen festen und guten Verivalter, der vielleicht in das Chaos der Finanz-Verwaltung Portugals Ord- nung zu bringen im Stande wäre. Ob diese Meinung begrün- det ist, wird die Folge lehren, aber fie roirkt jedenfalls für den Augenbli den ‘Plänen der Palmella’schen Partei entgegen, die nur dann Hoffnung ans Ruder zu gelangen gewinnen dürfte, wenn die Person des Souverains sie begün tigte, oder unvorher- gesehene Umstände die Regierung ndrhigten, sich ganz in die Arme Englands zu werfen, Nichts dürsre jene Pläne mehr als dec Tod Dom Pedro’'s zu befêrdern geeignet seyn, der allerdings seit längerer Zeit kränkele. Judeß befindet sich dieser Prinz ge- rade in den kráftig\sten Jahren des Lebens, wo eine gute Körper- Constitution , wie die seinige, manchen Angrissen zu widertchen pflegt. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Nord-Amerikanishe Blätter enthalten folgende Be- richte über neuerdings vorgefallene Unruhen in den Vereinigten Staaten: „Seit einigen Tagen hatte sich in Charlestown (jen- seits des Flusses bei Boston) und der Umgegend das grundloje Gerücht verbreitet, daß cin junges Mädchen, welches sich in dem Kloster der Ursulinerinnen als Novize befand, verschwunden jey. In Folge dieses Gerächtes entand eine große Aufregung in Charlestown und es wurde gedroht, das Kloster anzuzünden. Am Montag, 28. Juli, Abends um 19 Uhr versammelte sich ein Volkshaufe (wie man sagt, an 4000 Personen) mit brennenden Theertonnen und Fackeln vor dem Kloster und zündeten es an, so daß die Bewohnerinnen desselben (12 Nonnen und 57 Schü- lerinnen, leßteren meist evangelishen Glaubens und zum Theil noch sehr jung) kaum Zeit hatten, durch den Garten zu entslie- hen. Die schnell aus Boston herbeeilenden Feuerspriben wurden von dem Pöbel verhindert, sich den brennenden Gebäuden zu nähern und so wurden das Hauptgebäude, die Kapelle, die Ne- bvengebäude und das Gärtnerhaus völlig zerfödre. Sämmtliche Theilnehmer an dem Aufstande waren verkteidet und hatten sich, zum Theil nah Art der Indianer, das Gesicht bemalt. Die Nonnen und diejenigen ihrer Schülerinnen, deren Angehörige nicht in der Nähe wohnen, sind bei den barmherzigen Schwe- stern untergebracht. Gestern Abend befürchtete man neue Unruhen, indem sich die Nachricht verbreitete, daß die Jrländischen Arbei- ter, welhe bei den Eisenbahnen beschäftigt sind, auf dem Wege nah der Stadt seyen, um gemeinschaftlih mit ihren Jrlän- dischen Brüdern die Beleidigung zu rächen, welche ihnen durch Zerstórung des Klosters zu Charlestown zugefügt sey. Es kamen allerdings gestern Abend mehrere hundert Arbeiter in die Stadt, aber es sind durchaus keine Unruhen vorgefallen. Man verdankt dies vorzüglich dem katholischen Bischof Fenwick, der durch seine weisen Müregelii die Arbeiter von jeder Gewaltthätigkeit ab- hielt. Sämmtliche leihte Jnfanterie war in der Nacht unter den Waffen und erhielt scharfe Patronen, und Hunderte von angesehenen Bürgern waren bereit, die Civil- und Militair-Be- hôrden zu unterstüken. Die Aufregung unter den Katholiken war gestern so groß, daß der erwähnte Bischof Fenwik es für nôthig hielt, sie am Nachmittag in der Kirche zu versammeln, wo er sie in einer verständigen Rede zur Ruhe ermahnte, und er verdient fúr sein Benehmen bei dieser Gelegenheit den wärm- sten Dank seiner protestantischen Mitbürger. Der Werth der am Montag Abend zu Charlestown zerstörten Gebäude wird auf 20,000 Dollars geshäzt. Das Ameublement des Haupt- Gebäudes war elegant und kostbar, es befanden sih da- selbst zehn bis zwölf Pianofortes, worunter ausgezeichnete Jn- strumente, drei Harfen, von denen eine 500 Dollars kostet, und fünf Guitarren. Die Bewohnerinnen haben nur das gerettet, womit sie bei der Flucht bekleidet waren.’ Aus einem Brief, den der Bischof Fenwick am 31, Juli an den Vater der jungen Nonne, deren angebliches Verschwinden die Zerstörung des Klo- sters zur Folge hatte, rieb, ergiebt sich, daß sie in einem An- falle von Wahnsinn das Kloster verließ, aber glücklich zurückge- bracht wurde und jest geistig und körperlich in der Besserung ist. Die Angabe, daß die Verwandten derselben sie im Kloster gesucht und nicht gefunden hätten, ist durchaus falsch.

New-Yorker Blätter vom 15. August melden, daß die Cholera von Neuem daselbst ausgebrochen ist, doch ist die Zahl der Erkrankungsfälle nur gering.

Aus Ober-Kanada gehen Nachrichten ein úber cin furchtbares Unglück, welches sich in Toronto bei einer politischen Versamm- lung in der Halle úber dem Markthause am 30. Juli durch den Einsturz der Gallerie ereignete. Mehrere Personen verloren das Leben und eine große Anzahl wurde verwundet.

Brasilién.

Der Correio official vom 24. Juli enthält Nachstchen- des aus Rio-:Janeiro: „Ein Circular von dem Kriegs-Minister an die Präsidenten aller Provinzen sagt, daß, bei dem ungeheu- ren Belauf der fremden und einheimischen Schuld Brasiliens, der Zustand der Finanzen nur durch die strengste Oekonomie ver- bessert werden könne, und daß er daher von der Regentschaft im Namen des Kaisers beaufcragt sey, die strengste Sparsamkeit zu empfehlen, und damit, was namentlich das Kriegs: Departement betreffe, die Ausgaben der Provinzen die gegenwärtig gestatteten

1045

Sutnmen niht noch äbersteigen. Eine Depesche von St. Manoel de Carvalho Paes de Andrade aus Recife de Pernam- buco vom 19. Juni berichtet dem Minister des Jnnern, daß er am isten aus dem Lager bei Limeiras angekommen sey und daß er den Zustand der Dinge so verlassen habe, daß der Krieg so- bald als möglich beendigt werden könne. Die Provinz ist ruhig,

Depeschen aus Alagoas vom 22. Juni melden gleichfalls, daß diese Provinz der Ruhe genießt, und daß der fortdauernd glück- liche Erfolg unserer Waffen gegen die Räuber von Jacuipe und Panellas cine schnelle Beendigung dieses verderblichen Krieges verspricht, Auch die Provinz Minas ist, zufolge einer Depesche aus Ouro PYreto vom 5. Juli, fortwährend ruhig.‘

Unterm 26. Juni hat der Justiz-Minister nachstehende De- pesche aus Bahia von Senhor J. J. Pinheiro de Vaësconcellos erhalten: „Senhor! Jch bitte um die Erlaubniß, Ew. Excellenz melden zu dürfen, daß ich am 24. Mai auf ein Schiss Beschlag legen ließ, das mehrere Tage sih theils vor der Barre dieser Stadt, cheils an der Küste mit 230 neuen Sklaven aufhielt. Ich handelte hierbei, wie Sic aus den beiliegenden Dokumenten ersehen werden, ganz den Geseßen gemäß; aber dessenungeachtet fúrchte ih, daß unser langsames Kriminal- Verfahren am Ende wieder zu dem Resultate führen werde, daß die Beschlagnahme für ungerecht crklärt wird und Alles dein Capitain wieder zu erstatten sey u. \. w. Es if in der That eine Schande für die Nation, daß sie in dergleichen Fällen die Uebertretung eines un- serer wichtigsten Geseke nicht besirafen kann. Regierungs- Palast zu Bahia, 26. Juni.”

Cd

Berlin, 15. Sept. Heute Mittag um 2 Uhr verstarb hierselbst an völliger Entkräftung nach zurückgelegtem 87sten Le- vensjahre der Veteran der Berliner Aerzte, der als Mensch wie als tief erfahrener Heilkönstler gleich hoh geachtete Geheime Rath Dr. Heim. Sein Ende war so sanft, wie es ein Leben verdiente, das länger als 60 Jahre hindurch der leidenden Menschheit gewidmet war, und durch eine Heiterkeit der Seele und Wärme des Gefühls, eine Anspruchslosigteit und Uneigen- nüßigfeit veredelt ward, die dem Verstorbenen ein bleibendes Denkmal unter seinen Mitbürgern versprechen.

Di Dm O U S u MOrDIbaUIsen be: stehende Frauen - Verein zur Unterstütung hülfsbedürftiger Ar- men der Stadt hat jet von dem ersten Jaßre seiner Wirksam- keit dfentliche Rechnung abgelegt. Danach hat der Verein in dem Jahre vom 1. Juli 1823 zwei dffentliche Ausstellungen und Verloosungen geschmackvoller weiblicher Arbeiten, theilweise an- gefertigt von den Damen des Vereins, veranstaltet und aus jenen Arbeiten und den Geldbeiträgen von 132 andern Mitglie- dern die Summe von 545 Rthlr. gewonnen, wovon am 18ten Oktober v. J. 16 chrisilihe und israelitische Kinder beiderlei Geschlechts, und zu Ostern d. J. 15 weibliche und 16 männliche Konfirmanden, vorher aber chon am 8. Januar d. J. 200 arme Mädchen und Knaben mit den nörhigsten Kleidungsstücken ver- sehen worden sind. Die hierdurch veranlaßten Kosten haben 369 Rthlr. betragen, so daß bei der Kasse ein Bestand von 176 Rthlr. verblieben ist. i

Im Betriebe der Fabrication herrscht zur Zeit in den Fabrikstädten Burg, Aschersleben und Salzwedel des Regierungs-Bezirks Magdeburg die erfreulichste Lebhaftigkeit. Die Bestellungen in Burg sind sehr beträchtlich und Seitens der Fabrikanten kaum zu befriedigen. Es stehen damit kaum die vorráthigen Wollbestände im Verhältniß, so daß rohe Wolle sehr gesucht bleibt und Aussicht vorhanden ist, daß Wolle aller Gattungen auf längere Zeit bei höheren Preisen sich erhalten werde.

In der Provinz Sachsen sind im laufenden Jahre 17 Remonte- Märkte abgehalten, 1855 Pferde auf denselben ge- stellt und von diesen 178 Pferde gekauft worden. Der Durch: \chnittspreis war 90 Rthlr. sür das Pferd.

Meteorologische Beobachtung. 1834. Morgens | Nachmitt. | Abends | Rach einmaliger I Co U U O uhr. _ Beobachtung.

e SIEAR E M D APEIEE S A1 II 1 SARIA â Md E T C Ga T A D 0A R (o Ms Aa C A S B

Quellwärme 9,1 © R.

A T N

Luftdruck.… [340,94 Par.|340,/ 9 3 Par.|340, 6 7 Par.

11€ 6,8 ° R. 12,9 ° N. 8M

A 3,7 °R. | 2,3 °R, | 5,0 ° R. Elfwärme 14/6 ° R,

Dunñisättg. 73 Cr 13 pCt. 80 pCt. Bodenwärme 14,2 ®°R.

De A O | Hg srutvind, 0,606” M | N | tiederschlag 0.

Wolkenzug !

Berliner DBorse. Den 15. September 1834. Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

: F ¡Brief N D i ——— ¡Art ane ¿ati dil PRCEICTTO Per

A e DE

St.- Schuld - Sch. A | 991 | 99 fGrofshz. Pos. do.| 4 | 1025 Pr. Engl. Anl. 18 5 | #Ostpr. Pfandbr. | 4 [101 Pr. Engl. Anl. 22/1 5 | fHH’omm. do. 4 | [1063 Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 951 | 95 fKur-u, Neum. do.| 4 [1064 [1065 Präm.Sch.d.Seech.| | 58 | 571 fSchlesische do. 4 [1063 | Kurm. Obl. m.1.C.| 4 | 99 IRkst C.d.K.-u. N —| 72 | Neum.Int.Sch. do.| 4 | 982 | 1Z.-Sch.d.K-uN.|—| 72 | Berl. Stadt-Obl. A4 | 995 | G

Königsb, do. A | 984 | Holl. vollw. Duk.|—| 175 | Elbing, do, 41| 985 | Neue do.! —| 185 | 18 Danz. do. in Th.| | 375 | [Friedriehsd’or . . |—| 134 | 137 Westpr. Pfandbr.| 4 | [1005 Disconto... ¡3 À

Auswärtige Börsen. ; Amsterdam, 10. September.

Niederl, wirkl. Schuld 512 s do. 98. Ausg. Schuld 1. anz - Bill. 221, 412 Amort. §95, 318 725 Russ. (v. 1831) 973. Preuss. Prämien - Scheine 102, do, 49 Aul —. Oesterr. 98. 55 Span, 3915. 356 27x.

Antwerpen, 9. September.

30 26. Zins!. 124. Cortes 405. Wien, 10 Septembec.

40 881, Bank- Actieu 1234,

Span. 58 39, Coup. 204.

52 Met. 985. Neue Anleihe v. 1834 5471.

Gontalihe Sau piel Dienstag, 16. Sept. Jm Schauspielhause: Die buchstäb- liche Auslegung der Geselze, Lustspiel in 1 Akt, von Bröômel. Hierauf: Von Sieben die Häßlichste, Lustspiel in 3 Abth. und einem Vorspiele, von L. Angely. Mittwoch, 17. Sept. Jm Opernhause: Auf Begehren: Fra Diavolo, komische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber. (Dlle. Lutzer, welche die Partie der Zerline ausführt,

wird im dritten Akte eine eingelegte Arie von Donizetti singen.)

Freitag, 19. Sepk. Jm Opernhause. Zum erstenmale: Der Zigeuner, romantische Oper in 4 Abth. , mit Tanz, von E, Devrient. Musik von W. Taubert.

N ntgaladtishes Theater. Dienstag, 16. Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Hierauf: Der Freund in der Noth, Posse in 1 Akt, von Bäuerle. Mittwoch, 17. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Die Belagerung von Saragossa, oder: Pachter Feldkümmels Hoch- zeitstag, Lustspiel in 4 Akten, von Koßebue. Vorher: Küänstler- A Die moderne Galathe, Lustspiel in 1 Akt, von F.

. Seidel.

Neueste NaGrióten

Paris, 9. Sept. Der Herzog von Orleans is gestern Abend nah dem Lager von Compiègne zurückgekehrt. Am Mor- gen Me Tages stattete ec dem Marschall Gérard einen Be- such ab.

Der Herzog von Broglie wird heute von seinem Ausfluge nah Deutschland in Paris zurückerwartet. Im Journal de Paris liest man: finitiv Herr des ganzen Bastan - Thales. Er hat die ver- schiedenen Punkte der Gränze und insbesondere Elifondo beseben lassen. An diesem lezteren Orte läßt er Werke auffüh- ren, welche denselben gegen eine Rückkehr der Jnsurgenten zu vertheidigen gestatten werden. Er hat eine Besaßung dort zu- rúckgelaßen. Er verfolgt Don Carlos in Biscaya. Die Kar- listen scheinen sehr niedergeschlagen zu seyn. Zumalacarreguy ist in Amescoea. Es heißt, daß er in dem nämlichen Treffen ver- wundet worden ist, in welchem auch Lorenzo es wurde. Dieses Treffen is das vom Zten, dessen Ruhm die beiden Theile sich uzuschreiben gesucht haben, und in dem, wie es jetzt gewiß ist, Rodil den Vortheil gehabt hat.“ :

Die Gazette de France macht zu dieser Mittheilung folgende Bemerkungen: ,„Die meisten Nachrichten, welche die Regierung als telegraphische Depesche giebt, sind nichts als Aus- züge aus der Korrespondenz der in Bayonne und Bordeaux er- scheinenden liberalen Blätter. Zwar erhält die Regierung Be- rihte des Generals Harispe; sie hütet sich indessen wohl, sie be- fannt zu machen. Unsere Korrespondenz aus Spanien ist heute ausgeblieben. Man versichert uns, daß die Bayonner Briefe hier auf der Post zurückbehalten worden sind; wir kön- nen indessen unmöglich glauben, daß das Brief-Geheimniß so ofen verlest werden sollte. Jn einem andern Artikel sagt das gedachte Blatt, es bestätige sich, daß zwei Bataillone Chri- stinos zu dem Jnsurgenten - Chef Carnicer übergegangen seyen, und daß Lebterer die Milizen Ober-Cataloniens entwassnet hade.

Der Jndicateur de Bordeaux vom bten d. theilt mit, daß sih die Auflôsung der insurgirten Guipuzcoanischen Batail- lone vdllig bestätige. Vergebens hätten die Anführer derselben Alles angewendet, einige Flüchtlinge zurückzuhalten. Ohne Waf- fen, Schuhe und Brod, hätten es diese Fnsurgenten für besser gefunden, in die Mitte ihrer Familien zurückzukehren. Das Erscheinen von Bourmont (Sohn) in Spanien hat sich noch nicht bestätiat. Die Junta von Navarra hält sich noch in den Gebirgen auf, die ihr zum Schlupfwinkel dienen. Don Carlos is von einem wohlbewafsneten Bataillon umgeben. Auch diesen Soldaten fehlt es an Lebensmitteln und Pulver , so daß ihre Anführer nicht auf sie zu zählen wagen. Jn Bordeaux find dur einen Polizei-Commissair 1500 für Don Carlos be- stimmte Flinten, welche schon auf einem Küstenfahrer eingeschifst waren, weggenommen worden. e

General Mina is von Bayonne nach Cambo zurückgekehrt. Sein Gesundheits-Zustand hat sich etwas gebessert.

Das heutige Blatt des Charivari ist heute auf der Posk und in den Bureaus des Journals mit Beschlag belegt worden. Der inkriminirte Artikel ist ein angebliches Schreiben der Schau- spielerin Ae an den Herzog von Orleans, worin sie ihn auf eine wißige Art darüber zur Rede stellt, daß er einem seiner Pferde den Namen „Dejazet‘/ gegeben habe. Auch Dlle. Des jazet hat den Spaß ernsthaft aufgenommen, und erklärt in ei- nem an die öffentlichen Blätter gerichteten Schreiben, daß jener Brief nicht von ihr sey, und daß sie den Verfasser gerichtlich belangen werde.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 104. 25. fin cour. 104. 30. (ohne den Coup.) 3proc. pr. compt. 75. 80. fin cour. 75. 90. S5proc. Neap. pr. compt. 92, 80. fin. cour, 92. 90. 5proc. Span. Rente 361. Z3proc. do. 264. Cortes 425. Ausg. Span. Schuld 112.

Madríd, 1. Sept. Jn der heutigen Sißung der Prokuradoren-Kammer wurde die Erörterung über die Petition in Bezug auf die Erklärung der Rechte (s. oben den Artikel Madrid) erdf\ner. Nachdem sih mehrere Deputicte theils für, theils gegen die Annahme jener Petition erklärt hatten, bestieg ein Minister die Rednerbühne, hielt eine ausführliche Rede úber den vorliegenden Gegensiand, und verlangte am Schlusse derselben die Verwerfung der Bittschrift in ihrer gegenwärtigen Gestalt. Die Kammer entschied darauf durh 73 Stimmen ge- gen 36, daß über die Bittschrift abgestimmt werden solle, und nahm darauf die Bittschrift selbst mit 71 gegen 38 Stimmen an. Dieses Resultat veranlaßte eine ungemeine Bewegung im Saale. Der Präsident hob sogleich die Sißung auf. Nachschrift. Die Minister haben sich unmittelbar nah der Sißung der Prokuradoren - Kammer versammelt ; es scheint gewiß, daß sie sich bisher besiändig über die Zahl ihrer Änhänger in der Kammer getäuscht haben, und daß die große Majorität für die Vorschläge der revolutionnairen Par- tei ihnen im hôchsten Grade unerwartet gewesen ist. Man zweifelt nicht, daß dieses ernste Ereigniß in diesem Augenblick Gegenstand ihrer Berathungen ist, und Gerüchte aller Arc cir- fuliren bereits im Publikum. Mit Gewißheit weiß man nur, daß eine Depesche an die Königin-Regentin abgegangen ist, und daß die Minister noch versammelt sind. Es is mehr als wahr- scheinlih, daß sie ihre Entlassung einreichen werden, wenn es nicht hon geschehen ist, und daß Herr Toreno an die Spitze der dffentlichen Angelegenheiten treten wird. Herr Martinez de la Rosa wurde am Schlusse der Sißung von einer leichten Un-

ichkeit befallen. | E N a. M., 12. Septbr. Oesterr. 5proc. Metall. 997. 993. áproc. 907. 904. 2zproc. 534. Br. 1proc. 23. Br. Bank - Actien 1506. 1504. Part. - Oblig. 1382. 1384. Loose zu 100 Gulden 2064. Br. Preuß. Präm.-Sch. 564. 564. do. 4proc. Anl. 94. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 95¡7. 9514. Poln. Loose 654. 654. 5proc. Span. Rente 36. 354. Iproc. do. 247. 24g

Odi E de;

“Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W-. Hay.