* gierung gezwungen worden seyen.
fand in Kent statt, zu Ehren der von dem Könige vor fünf Mo- naten auf eine Adresse der Bischdfe angeblich gehaltenen Rede, in der Se. Majestät der Kirche Schuß versprahen. Beide Versammlungen sollen jedoch in Bezug auf die Zahl ihrer Be- sucher sehr weit hinter den Erwartungen ihrer Anordner zurück- geblieben seyn. Ï O’Connell hat einen neuen Brief an das Jrländische Volk erlassen, in welchem er sh abermals einen Ministeriellen nennt, zugleich aber sih dagegen verwahrt, daß man die Ansichten des Lord - Kanzlers, welche dieser in seiner zu Jnverneß gehaltenen Rede kundgegeben hat , daß nämlich eher zu viel, als zu weng geschehen sey, nicht für die seinigen halten möge. Als Haupt; grund, warum er sich zu dem Ministerium geselle, giebt er an,
daß es die Pflicht der Volkspartei in Jrland sey, dem Ministe- |
rium feine Entschuldigung zu einer fortdauernden ungerechten Hinneigung zu der Orangisten - Partei zu lassen. Außer diesem Briefe theilen die Jrländischen Blätter noch ein Schreiben von Cobbett an O'Connell mit, in Erwiederung der Einladung, welche ihm von Leßsterem durch dessen Freund O’Dwyer zugekommen war. Bescheiden lehnt Cobbett darin die ihm von O'’Connell gemachten Lobsprüche von sich ab, indem er jedoch zugiebt, daß gute Absichten und eifrige Bemühungen, zu nüsen, bei Niemand in größerem Maße angetroffen werden kdnnen, als bei ihm. Zugleich findet er in dem Muthe und der Ausdauer O'Connelle die einzigen Ursachen alles dessen, was für Jriand bisher gesche- hen, und besonders davon, daß die Zwangs- Bill nicht in ihrer ursprünglichen harten Gestalt erneuert worden sey. Was die Ein- ladung O'Connells betrifft, ihn zu besuchen, so lehnt er sle ab, da dieser Besuch dem Volke nicht zu Nugen kommen, wohl aber ihn selb 10 oder 12 Tage auf seiner Reise zuräckhalten würde, die er nur, um sih einige ihm noch mangelnde Kenntnisse zu verschaffen und so seinen Konstituenten besser nützen zu fônnen, unternommen habe.
Endlich nach langem Harren ist von Seiten der Admirali- tát am 23\ten eine Bekanntinachung erschienen, durch welche die vom 1sten nächsten Monats an vorzunehmende Vertheilung der den Siegern von Navarin zuerkannten Belohnung verkündet wird. Die Offiziere, Matrosen und Soldaten sind in acht Klas sen getheilt; die erste besteht aus dem Admiral Codrington , der 7480 Pfd. Sterl. erhält; die Jndividuen der zweiten bekommen S der dritten 94 Pfd. 5 Sh. und der achten 1 Psd. 10 Sh.
Eine Anzeige der Direktoren der Ostindischen Compagnie verkündet die Anordnung einer regelmäßigen Post:-Communication von Bombay Úber die Landenge von Suez nah dem Mitrellän- dischen Meer. Das Dampfschiff „Lindsay‘/ wird gegen den 10. Febr. nächsten Jahres von Bombay nah Suez abgehen, wo dann ein von der Britischen Admiralität abzuordnendes Paket- Boot die Briefe in Empfang nehmen und nah England befdr- dern wird. Auch soll das Dampfschiff bei Suez so lange liegen bleiben, bis es die am 3. März von London aus abzusendende Post nach Bombay mitnehmen kann. -
Der Times zufolge, soll der Britische Konsul in Chili, «Herr Walpele, von der dortigen Regierung eine Art von Ver- sprechen, jedoch ohne bestimmte Verbindlichkeit, erhalten haben, daß von H an halbjährliche Zinsen von den Chilischen Obliga- rionen gezahlt werden sollten.
Spagnoletti, der Veteran der hiesigen Jtaliänischen Oper, ist am Dienstage, vom Schlage gerührt, mit Tode abgegangen.
An der hiesigen Börse war man heute sehr gespannt auf die Ankunft neuerer Nachrichten aus Madrid und hoffte, daß die Erwartungen der Jnhaber der Cortes - Obligationen in Er- füllung gehen würden. Einige Personen waren jedoch der ent- gegengeseßten Meinung, und diese Fonds schwankten daher sehr im Preise; obgleich man sich aber nicht wenig bemühte, sie her- abzudrücfen, so stiegen sie doch am Schluß der Börse von 531 wieder auf 532 bis 54. S
In Trinidad ist der Tag der Sklaven:Emancipation (der 1. August) nicht ruhig vorüber gegangen. Eine große Anzahl von Negern verließ ihre Arbeit und begab sich nach dem Haupt- ort Port d'Espagne vor das Haus des Gouverneurs, Sir Ge- orge Hill. Dieser hielt eine Anrede an den versammelten Hau- fen, worin er ihm die neuen Verhältnisse und das Günstige der- selben auseinanderse6te. Seine Vorstellungen wurden nicht nur nicht beachtet, sondern er selbst verhöhnt und verspottet. Auch am folgenden Tage waren die Straßen von müßigen Negern ge- drängt voll; man versuchte nochmals Vorstellungen, da aber diese so wenig, als eine Aufforderung, sich zu entfernen, etwas fruchteten, so erhielt das inzwischen versammelte Militair, beste- hend aus regulairen Truppen und der Miliz, den Befehl, die Straßen zu räumen. Dies geschah ohne Blutvergießen; 23 Ne- ger wurden aufgefangen, vor Gericht geführt und zu öôffentlicher édrperlicher Züchtigung verurtheilt, die auch sogleih an ihnen vollzogen wurde. Dessenungeachtet fanden sih auch noch an den folgenden Tagen zahlreiche Haufen mißvergnügter Neger ein, die sich jedoch bald entfernten, als sie von dem, was vorgegangen war, hörten. Am 7. August, bis zu welchem Tage die lebten Nach- richten reichten, befürchtete man keine Erneuerung der Ruhe- sidrungen.
Die Jnsurrection der Bergbewohner in China war unter- drückt worden. An 100 der Empdrer wurden getödtet und ge- en 50 derselben gefangen genommen. Diese gaben vor, daß île von dem Orts-Gouverneur zur Opposition gegen die Re-
In einigen Chinesischen Pro- oinzen herrschte noch immer große Hungersnoth.
Zeitungen aus Canton vom 2. April melden, daß der Reis eine reiche Aerndte versprach; der Handel war aber noch immer im Stocken,
Aus: New-York sind Zeitungen bis zum 25. August hier eingegangen, denen zufolge die Cholera daselbst im Abnehmen war. Diese Zeitungen enthalten auch Nachrichten aus Mexiko vom 23. Juli. Die Stadt Puebla schien noch nicht úber zu seyn ; sie hatte 2 Millionen Dollars für die ihr zugesügten Be- \chädigungen gefordert und drei Kommissarien zur Unterhandlung mit dem Präsidenten nach Mexiko gesandt, aber ohne Erfolg. Es soll daher am 1. August ein Courier die Nachricht nach Ve- racruz gebracht haben, daß noch nichts abgemacht sey. Es stand daher auch mit dem Handel noch sehr shleht. Sobald die An- gelegenheiten im Innern geordnet seyn würden, sollte eine Con- ducta nach der Küste abgehen. Jun eben jenen Blättern wird aus Neu- Orleans gemeldet: „Mit dem Schooner „„Privilegio“‘ erhalten wir aus Campeche die Nachricht, daß bei dieser Stadt eine Schlacht zwischen den Anhängern des absolutistisch gesinnten Santana und den Republikanern von Merida vorgefallen und zum Nachtheil der Leßteren abgelaufen sep, die bei dieser Gelegenheit 200 Mann an Todten und Verwundeten verloren.“
Die Zeitungen aus Valparaiso gehen bis zum 21. April. ‘Der einzige wichtige Artikel ist folgender; „Es war am 2, März zu Areguipa niche bekannt, wie weit sich Gamarra zu-
1108 mit einer ansehnlichen Teuppenmasse bis jenseit Pasco vorgedrun- gen sey. General Nieto hat in Arequipa ein Corps von 3000 Mann Juyfanterie und 800 Mann Kavallerie organisirt. Pri- vatbriefe melden, daß diese Truppen gut disziplinirt und vöôllig geeignet sind, Gamarra oder scinem Stellvertreter, San Roman, kräftigen Widerstand zu leisten. Man erwartete, daß Lebterer, dessen Truppen bei Cuzko und Puno stehen, Arequipa angreifen werde. Jn Folge dieses Zustandes der Dinge is der Handel gelähmt und alles Vertrauen hat aufgehört.
Niederlande Aus dem Haag, 25. Sept. Das Journal de la Have | enthält ein demselben von Herrn Moris von Haber mitgetheil- tes Dekree von Don Carlos, datirt aus dem Königl. Palaste zu | Guernica vom 7. Sept., worin derselbe erklärt, daß er alle von | König Ferdinand V1. bis zum 6. Oktober 1832 abgeschlossenen | Anleihen vollständig anerkenne und die nöthigen Maßregeln zur Befriedigung der Gläubiger anordnen werde, sobald er, im Be- | sive der Königlichen Hauptstadt, in allen seinen Rechten wteder
eingeseßt levn wurde,
Herr Overmeer Visscher, der Verfasser eines shä6baren Werkes úber Japan, hat von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland einen kostbaren mit Diamanten besezten Ring zum Geschenk erhalten. :
Bei dem großen Musikfeste, das am nächsten Monat hier stattfinden soll, erwartet man auch Herrn Meyerbeer, der seins Oper „Robert der Teufel‘/ selbst dirigiren dürfte.
Dea nd
Frankfurt a. M., 24. Sept. Der K. K. Oesterreichische Geschäftöträger bei der freiey Stadt Frankfurt 2c. und Chef der Bundes- Kanzlei, Frhr. von Handel, ist gegen Ende voriger Woche wieder auf seinem hiesigen Posten eingetroffen. Man will daraus den Schluß ziehen, daß der Bundes - Präsidial : Ge- sandte, Graf von Münch:Bellinghausen, nun auch bald hier ein treffen werde.
— — Frankfurt a. M., 27. Sept. Es war im Laufe dieser Woche sehr lebhaft im Papierhandel. Die meisten Effeften erfuhren cine Preis-Erhóhung; namentlich war dies der Fall mit den 4proc. Metalliques, welche im Ganzen um 44 à È pCt. stiegen; Bank-Ac- tien gingen um 11 Fl. pro Stuck besser und Fntegrcale um Fz vCt. —- Die Umsäße in diesen drei Fonds-Gattungen waren beträchtlich: Privat-Personen, Kapitalisten und Geschäftsleute traten als Käufer auf, und die Életneren Spekulanten zeigten ebenfalls viele Thätigkeit, um so mehr, als von Paris, Wien und Amsterdam fast täglich güns sitge Bôrsen- Nachrichten eingingen. Dabei waren die effektiven Stücke mangelnd und die Zahl der Abgeber wurde kleiner. Das baare Geld hielt sich abondant; Prolongationen waren zu 35 à 32 pCt. gern zu machen Der Handel in Spanischen Effekten war, ob= schon deren Notirung stark variirte, nicht sehr ansehnlich, was noch darin gethan wurde, war meist für auswärtige Rechnung. Sämmt- liche Preußische Staats - Papiere waren gesucht; es fanden sich aber nur wenige Abgeber. Auch sind stets die Lotterie-Effekten begehrt geblieben und darum hdher gegangen. Es fam der Plan zu einer neuen Darmsiädtschen Lotterie - Anleihe, vom Hause Rothschild ne- goziirt, an die Börse; — es werden, wie man vernimmt, 95,000 Loose zu 25 Fl ausgegeben und in 44 jährlichen Verloosungen wie- der abbezahlt; die Gewinne sind ziemlich bedeutend. Der Sub- scripttons-Preis ist 94 pCt., wozu bereits ansehnliche Posten genom- men sind. Jm Wechsel-Geschäft ging wenig um; Augsburg, Ham- burg, Berlin und Leipzig blieben am begehrtesten. Diskonto - Pa- pier wurde in namhaften Beträgen zu 25 à 23 pCt. angebracht. — Nachschrift. Heute, am Sonnabend, war es still îm Handel. Nur fär 4proc. Met. und Fntegrale blieb etwas Frage, Spanische Fonds waren offerirt.
Desterrei G.
Wien, 26. Sept. Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin nebst Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge Ludwig sind am 23sten d. Nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr im erwünsch- testen Wohlseyn von Olmüs wieder in Brünn eingetroffen. Die heutige Wiener Zeitung enthält den Bericht der Staatsschulden - Tilgungs - Kommission über die Resultate des Semesters vom 1. November 1833 bis zum 30. April 1834. Es geht daraus unter Anderem Nachstehendes hervor : Die Einnahmen haben betragen : an dem anfänglihen Kassen - Reste . .. 25,041 Fl. 48 Kr. an Kausschillingen für Staatsgüter und P A 4,165,706 » 493 »
an zurück erhaitenen Kapitalien an den übrigen gewöhnlichen Einkünften
e Or NA R VURMNH E L B P A L rine E H She nit id IA 04
: Zusammen . . 5,272,760 Fl. 452 Kr. Die Ausgaben haben dagegen betragen 5,123,393 » 31 » N e E nl rUHEE co iur rttis Ott act M E E C0 S N M R
und der schließliche Kassen-Rest bestand in 149,367 Fl. 142 Kr. Die gesammten Einlösungen, welche der Tilgungs-Fonds
aus eigener Baarschoft bewirkt hat, betragen : an in Conventions-Münze verzinslichen
Obligationen 194,545,993 Fl, 522 K
t x L 7 Lo e O Q 0e) I D, G I,
an in Cinlôsungs. Scheinen verzinslichen i Ï Dgat E 719/9457308 » 302 »
an anderen Öbligationen 12335/6012 » 95.» R IIETI N G E T5 . 286,826,914 Fl. 472 Kr. 190,780,958 » As »
9 0 00
: Zusammen . wozu ein Geld - Aufwand von erforderlich war.
Preßburg, 23. Sept. Schon am 15ten d. hat auf hd- here Anordnung zu Pest, und am 18ten zu Ofen die Weinleje Doe __ Se. Königl. Hoheit der regierende Herzog von Modena, sammt Gemahlin und Kindern, sind am 13ten d. Abends in Oedenburg eingetroffen, haben daselbst Úbernachtet, und sind am folgenden Morgen nah Höchsk-Jhrem Familiengute Sárvár im Cisenburger Komitat abgereist, E
06 00
Sant
Cortes: Verhandlungen. Profuradoren-Kammer,
S igung vom 17. Sept. Der Kriegs-Minister erhob sich uvörderst, um der Kammer in Folge dessen, was am vorigen age über die Nord-Armee gesagt worden war, einige Aufschlüsse zu ertheilen und auf die Behauptung, daß man keines Geldes mehr bedürfe, um der Insurrection ein Ende zu machen, und daß mehrere Generale geschlagen worden seyen, zu antworten. Er kônne versichern, sagte er, daß nicht mehrere, sondern nur ein einziger General dieses Unglück gehabt, und daß. die Regie- rung Alles gethan habe, was in ihrer Macht stände, indem sie ihm das Kommando abgenommen und eine gerichtliche Untersu- hung über sein Benehmen habe einleiten lassen. Daß der Krieg ohne neue Geld-Bewilligungen nicht wirksam fortgeführt werden könne, sey klar wie der Tag; ja, die Regierung werde aus Mangel an Geld sogar verhindert, Offiziere nach dem Norden zu See aaf weil es ihr an den Mitteln fehle, ihnen die ¿aube eld-Löhnung zu gewähren ; man solle bedenken, daß, wenn die Armee auch 120,000
7ûckgezogen habe, dagegen wußte man, daß der Genergl Miller
iverden músse, die Städte und Festungen beseßt zu halten und
zu deen; es bedürfe eben nur des Geldes, um die Armee ay den gehörigen Fuß zu bringen, und als den besten Beweis von
auf 30,000 Mann zu erhöhen, so sehr dies auch vonndthen wäre. Jn Betreff des Krieges im Norden war der Redner dez Meinung, daß er als ein Occupations-Krieg betrachtet werdey
wenn es den Cortes also ernstiich darum zu thun sey, dieses Zie
unterhalten und die Stadt-Milizen gehöôrig zu equipiren. R. Carasco meinte dagegen, der Kriegs-Minister habe keine Ur;
dere, versorgt sep, und das ganze Defizit, welches sich in seinem Departement ergebe, belaufe t auf nicht mehr als 120,000 Pfund. Was die Behauptung betreffe, daß nur eine einzige Niederlage und Ueberrumpelung stattgefunden hätte, so müsse er vielmehr versichern, daß der bewußte General nicht einmal, son; dern achtmal geschlagen worden sey, und in Madrid nehme jest sogar ein General einen hohen Posten ein, der doch sein Unfähigkeit, mit den Karlisten in den vier Provinzen fertig zu werden, zur Genüge erwiesen habe. Er hielt es für einen großen Fehler der Regterung, daß sie die Stadt-Miliz nicht ordentlich organisire, und behauptete, daß die Empörung nur darum eine solche Ausdehnung habe gewinnen können, weil die Regierung sich so lässig benehme, hätte man die Urtheilssprüche die über die Bösgesinnten gefällt worden , vollzogen und den Karlisten niht Verzeihung angedeihen lassen, so würde die An: surrection längst unterdrückt seyn; sey es doch sogar bekannt, daß zwei Drittheile der jesigen öffentlichen Beamten geheime Anhänger der Sache des Don Carlos wären. Nachdem Herr Martinez de la Rosa noch gesagt hatte, daß es nicht seine Schuld sey, wenn die Kammer nicht das zur Krieg: führung nöthige Geld bewillige, denn er habe wenige Tage nach der Zusammenkunft der Cortes die Forderungen aug- einandergeset, die das Land erheische, wurde zur Abstimmung darüber geschritten, ob die von dem Kriegs - Minister abgegebe- nen Erklärungen hinreichend erdrtert seyen, und man die De- batte über die eigentliche Frage wieder aufnehmen solle; es er- gaben sich 56 Stimmen für und 55 gegen die Wiederaufnahme der ursprünglichen Diskussion, also nur eine Majorität von ei ner einzigen Stimme. Herr Gonzales, der nun das Wort nahm, erklärte sich gegen den Gedanken, eine Anleihe zu nego; ztiren. Er sagte, das Land biete hinreichende Hülfsquellen dar um den jekicen Schwierigkeiten zu begegnen. Erstens solle man allen Einwohnern gleich hohe Steuern auflegen, und dann sey die Kirche da, die im Jahre 1820 im Stande ge: wesen, 30 Millionen Realen beizusteuern, während sie je6t erst 10 Millionen hergegeben habe, obgleich sie, seiner Meinung O N gut die frühere Summe ershwingen könnte; ja, er telt es jogar für angemessen, daß man ihr die Bezahlun j RüEtánde für die lesten 11 Jahre nicht afk R Vus die Gehalte der öffentlichen Beamten, meinte der Redner, múß- ten angerührt werden. Er sprach sich mit Hinsicht auf die Schuld zu Gunsten des Berichts der Majorität aus. Die Fran- zösischen Anleihen, sagte er, seyen auf betrügerische Weise abge- schlossen worden, und es würde die schreiendste Ungerechtigkeit gegen das Land seyn, sie abzahlen zu wollen; es sey gar keine Gefahr, daß die jegige Französische Regierung in die- ser Hinsicht irgend eine Reclamation erheben würde, denn eben die Männer, welche jest das Französische Ministe- rium bildeten, seyen es gewesen, die am lautesten gegen jene Anleihen geeifert hätten, als dieselben fontrahirt worden, indem sie gesagt, es seyen nur Sklavenketten, die man dem Lande auf: lege; der König der Franzosen zumal würde der Lette seyn, der die Anerkennung der Anleihen von Spanien forderte, denn es sey allgemein befannt, wie heftig er im Jahre 1823 gegen die Expedition des Herzogs von Angoulème protestirt habe. Hier- auf entgegnete der Graf von Toreno: „Der Vorschlag des lesten Redners in Betreff der Abzahlung der Staatsschulden mag sehr gut seyn, aber woher sollen wir fúr die jeßigen drin- genden Bedürfnisse Geld erhalten? Was Frankreichs Ansicht betrifft, so ist es zu spät, Vermuthungen außzustellen, da in der That von eben den Männern, auf welche Herr Ca: rasco anspielte , in diesem Augenblick bei dec Regierung der Königin in Betreff der Französischen Schuld energische Vorstellungen gemacht werden und selbst das Englische Ministe- rium der Regierung dringend anempfohlen hat, den Plan dec Majorität der Kommission nicht anzunehmen, ohne den Forde- rungen Frankreichs die größte Berücksichtigung zu zollen.“ Hr Aguerre Soliarte unterstú6te den Bericht des Ministeriums. Er behauptete, die im Jahre 1823 gemachte Anleihe sey vollkom: men gejegmäßig gewesen, und möchte sie auch einen Ursprung gehabt haben, welchen sie wolle, so sey immer Ferdinand der rechtmäßige König, und folglich Alles, was er gethan, gesetzlich gewejen, wenn es auch noch so sehr zu mißbilligen wäre. Der Redner war auch der Meinung, daß die Kammer sogleich die von dem Finanz-Minister verlangte Anleihe bewilligen müsse. Ja, er gina noch weiter und sagte, da er nah angestellten Berechnungen ge: funden habe, daß 30 Millionen Realen mehr als die von dem Grafen Toreno geforderten 400 die Krone in den Stand sesen würden, alle ihre Verpflichtungen zu erfüllen, so würde er auch diesen Zuschuß noch gern bewilligt sehen, und er glaube, jeder Profurador würde, so wie er, mit Freuden ein Opfer bringen wenn es sich um die Bewahrung von Spantens alter Ehre und Würde handle. „, Wenn der Grundsaß angenommen wird“, \o {loß der Redner seinen Vortrag, „daß irgend eine Handlung der Regierung Ferdinands VII. ungeseslich gewesen jey, so würde die Thronfolge selbst und Alles, was er in dieser und in anderen Bes ziehungen angeordnet hat, null und nichtig seyn ; furz, es würde dann der jebigen Regierung anallen Antecedenzien fehlen.“ Der General Lerano empfahl der Kammer an, daß ste alle Pensionen, die nur aus Furcht und nicht als Lohn für Dienstleistungen bewi! ligt worden, zurücknehmen möge; auch er war der Meinung daß der Kirche die Abzahlung der Staats-Schulden auferlegt werden solle, weil sie reich genug dazu sey. Der Graf de las Navas meinte, die Guebhardsche Anleihe müsse jedenfalls über Bord geworfen werden, und glaubte, daß Spaniens guter Name in Europa dadurch nicht leiden würde, wenn man mit einer, wie er behauptete, auf fraudulente Weise kontrahirten Anleihe kurzen Prozeß mache. Ferner schlug er vor, daß die Einkünfte des Herzogs von Lucca, die derselbe als ein Prinz von Geblüt genieße, fassirt werden sollten, da dieser Fürst es nit für angemessen befunden habe, Jsabella 1. anzuerken- nen. Auch die Einkünfte des verstorbenen Prinzen von Geblür,
Mann stark sey, doch ein großer Theil derselben dazu verwandt
Don Antonio, der mit der Prinzessin von Beira vermählt war,
| oollte d ñ is Cadix und : i i E wissen. : 5 ; das Land von Coruña bis Cadix und von Barcelona bis Almeirg h wis n. Hie Morning Chroncile enthält folgende Nachrichten f aus Madrid vora 17. September: der Verlegenheit der Regierung könne er anführen, daß sie nic | I PA y n A 4 einmal die Mittel habe, die Rekruten-Compagnieen von 12,006 h General Rodil abgenommen und-Mina üÜbertraoen wird, und mit besserem Erfolge werden betrieben werden. — Der Franzd- | sische Gesandte zu
müsse und nur durch numerische Kräfte beendigt werden könne, E zug a “ ster sind zu erreichen, so müßten sie der Regierung die Mittel verleihen, | in den aufrührerischen Provinzen eine hinreihende Armee zu E Herr |
sah, sih über den Mangel an Geid zu beschweren, denn sein, | eigenen Berichte zeigten, daß er fast mit allem dem, was er for, È
Namen England verließen, oder das Gese über den Eintritt in
| terthanen in ihre Heimath zu senden, was die Konsuln zu Porto rung
i Namen und Rang Aller offiziell hätte angeben müssen, worauf sie unfehlbar avs der Liste der Britischen Armee und der Ma- " rine gestrichen worden wären, wie es mit den Admiralen Sar- * torius und Napier der Fall gewesen ist, die beide ihre Anstel- sungen als Capitaine in England verloren, und ' schten auf Beförderung vernichtet sahen. | | ' verlangte ein Marine- Offizier den Schuß des Britischen Ge-
sandten z als er jedo, 1 l i ' Î p seine Meinung fragte, \o gab ihm dieser den Rath, jeden
' sind ohne einen
men Eindruck hervorbringen und dem Interesse der Portugiesi- Auch '
er Redner eingezogen und zum Staatsdienst verwandt Die Debatte wurde darauf wiederum vertagt.
„Man zweifelt in Madrid nicht mehr daran - daß das Kommando der Nord- Armee dem
man hegt große Hoffnungen, daß die öffentlichen Angelegenheiten
Madrid hat sehr starke Vorstellungen in Be- ug auf die Französischen Forderungen gemacht und die Mini- daher in der größten Verlegenheit; aber es wird s{chwie- rig seyn, den Widerwillen der Prokuradoren - Kammer zu über-
winden.“ Do ga
Der Morning Herald enthält nachsiehendes ‘Privat- Schreiben aus Lissabon vom 23. Sept. : „Jch habe erfahren, | daß der Britische Gesandte in Lissabon von seiner Regierung nicht ermächtigt ist, diejenigen Offiziere und Soldaten als Bri: tische Unterthanen anzuerkennen, welche entweder unter falschen
fcemde Kriegsdienste verlekzten. Und daran hat er sehr. recht ge- than, denn hätte er sie als Britische Unterthanen anerkannt, so würde er England oder sih selbst keine geringe Kosten dadurch aufgebürdet haben, mehrere Tausende unglücklicher Britischer Un-
und Lissabon auf ausdrücklichen Befehl der Britischen Regie: u thun verweigert haben. Aus Rücksicht gegen die Offi- ziere hat Se. Herrlichkeit eine direkte Verhandlung darüber mit der Portugiesischen Regierung vermieden, weil er in diesem Falle
ihre Aus- Vor einigen Tagen
wie man ihm gerathen, einen Juristen
Gedanken daran fahren zu lassen, worauf er seine Absicht aufs gab. Mehrere Privatleute und vielleicht niht wenig Offiziere, j regelmäßigen Kontrakt in den Portugiesischen Dienst getreten. Einige haben ihre Verpflichtung nicht erfüllt, Andere wurden wegen militairischer Vergehen verhaftet, und unter diesen eine ziemliche Anzahl wegen Anklagen, die ihre ei genen Offiziere gegen sie erhoben haben, ohne daß der strenge Buchstabe des Gesetzes gegen sie in Anwendung gebracht wor- den wäre. Soweit Privat - Vorstellungen zu ihren Gun- sen wirken können, hat Lord Howard de Walden, der ihre Lage, so wie die Unmöglichkeit, wegen seines offiziellen Cha- rafters ihnen thätigen Beistand zu leisten, aufrichtig bedauert, wiederholt den Kriegs- und Finanz-Minister dringend ersucht, ohne Verzug die Forderungen zu befriedigen, da die. Ungerech- tigkeit einer solchen Behandlung in England einen unangeneh-
{hen Regierung nachtheiliger seyn würde, als die in Rede sststte- hende Summe; um so mehr, da ein einziger Tag von den Dien- | fen des Generals Bacon vor Vallongo, Lissabon, Leiria oder | Almoster von größerem Werthe für die Sache der Königin ist, | als alle Forderungen seiner Offiziere und Soldaten. Ein Er- eigniß hat, wirksamer als Alles, die Regierung von der Nothwendigkeit Überzeugt, die Forderungen ihrer fremden Trup- | pen soglei zu befriedigen, nämlich die Quasi- Verschwörung | des ersten Französischen Bataillons vom ersten Regiment, welche am vorigen Sonnabend in der Kaserne derselben in Val de Pe- reira ausbrach. Sie drohten, den Kriegs-Minister zu erschießen und sich selbst mit bewaffneter Hand aus der Bank von Lissabon bezahlt zu machen. Zwei Portugiesische Jäger-Bataillone, weiche veordert wurden , den Aufstand zu unterdrücken, weigerten sich, auf ihre Wasfen-Gefährten zu feuern, ein Beispiel, das, wie man vermuthet, Nachahmung finden wird, Dies Bataillon ist seit- dem in seiner Kaserne ohne Offiziere geblieben, und der Major Mellinet soll sih an Bord der Französischen Kriegsbrigg „le Cui- rassier ‘/ geflüchtet haben. Heute Mittag wurden die Französi- hen Soldaten in Böôten von dem Arsenal auf die zu ihrer Ueberfahrt nah Frankreich gemietheten Transport - Schiffe ge-
1109
Adlern, und den Stadt-Fahnen geschmückt waren, und an wel-
ches sich ein mit Festons verzierter Säulengang anschloß. Hier war es, wo J. M. die Kaiserin von den Magistrats - Personen und der zahlreih versammelten Menge ehrfurhtsvoll begrüßt wurden.
—- Se. Majestät dér Kaiser von Rußland haben bei Gele- genheit der Einweihung der Alexander-Säule das nachstehende Handschreiben an Se. Königl. Hoheit den Prinzen Wilhelm, Sohn Sr. Majestät des Königs, erlassen : Monsieur mon Cousiíin et très cher Beaufrère: les senli- mens d’amitié dont S. M. le Roi, Votre Auguste Père, me donne conslamment les prenves les plus aslectueuses. vien- nent de VempiiT 100 de mes vOCuUS Les DIOS Cs La
solemnité du jour consacré & la mémoire de mon frère ten- drement aimé, fen lEmpereur Alexandre, réunil aux pieds du monument, élevé à Sa gloire, les soldats des deux Armées, qui en furent les témoins, Appelés à représentler digne- ment au milleu de nous lélite de la Prusze. les vétérans
| Choisis Pav 9. M. le Roi, atlestent aux yeux de VEurope en-
ere, la fraternité d’armes que les deux Souverains ont fon- dée enlre leurs penples et que la divine Providenece a daigné bénir, en leur accordant en commnn des souvenirs ineffagça- bles de gloire nationale. — V, A. R. Elle- même les irouve gravés dans Son coeur. car les premiers jours qu’Elle a con- Sacrés au Service de Son pays. ont élé signalés par des com- bats de cette mémorable époque. — C’est à ce titre que Vo- tre Auguste Père,. ajoutaul un nouveau prix aux molifs de reconnaissance que je Lui dois, Vous a confié le commande- ment des braves que l’Armée Rusée est heureuse aujourd’hui de recevoir en frères. -—— Voulaml signaler cet é¿événement par n lémoignage de l’attachement fraternel que je Vous ai voué, je désire voir V, A. R. décorée de lordre de Si, Ma e Ole que e Vous adresse ci-joint, — sa devise qu’il porte: „mérite, fhonneur et gloire*, a c0on- stamment été la Vôtre. Quelle Vous rappele ans cesse la solemnité de ce jour et laffection inaltérable que je Vous consacrerai à Jamais.
Je me plais à Vous en renouveler lassurance bien sin- cère, ainsì que celle de la considération la plus distinguée avec laquelle je suis
Monsieur mon Cousin et très cher Beaufsrère B : de Voire Allesse Royale
| M, Pétersbourg. le tendrement afleclionné Beaufrère
i 30. Août et Conusin
le ———— 1834. 14SEC. (signé) Nècolas.*)
Rath nähere Mittheilung über diese Feier behalten wir uns vor.
Kandidaten in Aemter gebracht.
den Seminarien erst entlassene Seminaristen.
Seminaristen soglei in Thätigkeit kamen,
vor gleicher Noth zu bewahren.
— Am heutigen Tage beging der Chef des Militair: Medi- zinalwesens, erste General-Stabs- Arzt der Armee und zweite Leibarzt Sr. Majestät des Königs, Geheime Ober- Medizinal- Dr. von Wiebel, sein 50 jähriges Dienst-Jubiläum. Eine
— In der Provinz Schlesien sind im Jahre 1833 im geistlichen und Schulfache folgende Veränderungen vorgekommen : Bei der evangelischen Geistlichkeit wurden 6 Superintenden- ten: und 55 geistliche Stellen beseßt und bei dieser Besezung 33 Bei der katholischen Geist- lichkeit wurden 3 Erzpriester ernannt und 60 Pfarr: Benefizien vergeben, Bei den evangelischen Schulstellen wurden 90 wirk- liche Schullehrer und 47 Schul- Adjuvanten theils durch Ver- sebung, theils neu angestelle; unter den Leßteren waren 42 aus
Eben so wurden bei den fatholishen Schulen 121 wirkliche und 93 Hülfsleh- rer angestelle, wobei 68 aus den beiden Seminarien getretene
— Die zahlreichen Feuersbrünste, von denen unter anderen Provinzen der Preußischen Monarchie in diesem Jahre auch der Regierungs - Bezirk Marienwerder vetrofsen worden ist, und die dabei erlangte Ueberzeugung, daß noch immer nur eine sehr geringe Zahl von Gebäuden jenes Departements gegen Feuersgefahr versichert ist, so daß die Bewohner der zerstörten Gebäude gewöhnlih in das drückendste Elend gerathen, haben die dortige Königl. Regierung neuerdings veranlaßt, jeden Haus- Eigenthümer , der es bisher noch unterlassen, zur ungesäumten Versicherung seines Besikthums aufzufordern, um si dadurch Es wird zugleich hinzugefügt, daß fortan Niemand mehr bei Beschädigungen durch Feuer auf
Literarishe Nachrichten. Preußen, oder die Ausbildung etner verständigen Ré- form. So lantet der Titel einer hier vor kurzem bei G. Eichler erschienenen Schrift, die eine Ueberseßung eittes von einem Englän- der geschriebenen (man nennt den berühmten Bulwer als Verfasser), in Blakwoods Edinburg Magazine enthaltenen Auffaßtzes ist. Schon darum , daß sich hier-ein Engländer, der in einem vorzugsweise #0- genannten freien Lande und unter einem freien Volîe geboren, un- ter einer Verfassung , die Fahrhunderte lang als Muster für andere Staaten gegolten hat, úber einen Staat und die Verwaltung eines Staates ausspricht „ dessen Formen man nicht zu den sogenann= ten freien zu zählen pflegt, muß die Neugierde der Leser erregen Uber wenn man die Schrift gelesen und gefunden hat, daß thr Ver- fasser in der That ein freigesinnter, dabei aber ein wohlunterrichte- ter — kleine Frrthümer in einzelnen historischen und personellen Umständen verschlagen nichts — verständiger Mann ist, so wird man auch wohl mehr als die bloße Neugierde befriedigt finden. Fn einer so bewegten, auf der einen Seite alle Leidenschaften aufregen- den, auf der andern Feden, der fich niht für kovflos hält (und wer hält sich dafür? ), zu einem stimmfähigen Wortführer über das Wohl der Staaten und des ganzen Menschengeschlechts anlockenden Zeit ist es freilich kaum zu hoffen, daß ein ruhiges, versiändiges Wort Eingang finde und deherzigt werde. Was Gdthe schon vor ¿0 Fahren in ciner ebenfalls aufgeregten Zeit \chrieb Reden schwanken so leicht herüber, wenn Viele Sprechen und Jeder nur sih im eigenen Worte, sogar auch Rur fich selbs| m Worte vernimmt, das der andere sagt Mit den Büchern ist es nicht anders, es liest nur ein Feder Aus dem Buche \ich heraus. — Ganz vergebins firebsi Du daher durch Schriften, des Menschen Schon entschiedenen Hang und freie Neigung zu wenden mdchte freilich gegenwärtig in etnem noch grdßeren Umfange wahr, und der eitle, ungelehrige Eigendünkel vielleicht noch siärker, wenig- stens kecker seyn; aber auhch der Zusaß, den Göthe jenen Zeilen beifúgte, dürfte, ießt wie damals, alte und neue Freunde ansprechen - Doch bestärken kannst Du wohl den Leser in seiner Gesinnung, und wär’ er noch neu, Fn dieses ihn tauchen und jenes. Fn diesem Sinne ist iene Schrift verfaßt; die Leidenschaften , die Ideale der Phantasie, die bloße Begriss- und Schulweisheit haben den Menschen von der sichern Bahn der Erfahrung abgelei tet; Jeder, der mit redlicher Gesinnung das Talent, gut zu screi- ben, verbindet, erwirbt sich daher ein Verdienst, wenn er den Aus- schweifungen der oft nur im Dienst der Leidenschaften arbeitenden Phantasie und den Subtilitäten der Dialektik des Versiandes, oder den schönen Fdealen redlicher Enthusiasten, denen keine menschliche Weisheit und Macht Realitdät geben kann, entgegenstrebr und die Verbesserungen der bürgerlichen Gesellschaft nur auf dem Wege und in den Mitteln der Erfahrung sucht und findet. Aber nicht nur belehren und befestigen, sondern auc) erheben wird den Freund des Vaterlandes die in Rede stehende Schrift, und nur detten möchte sie unwillkommen und unerfreulich seyn, denen das Wasser zu ih- rem Fischen nie trübe genug seyn kann; und in jedem Falle liefert fie durch ind ersorechiide Thatsachen den Beweis, daß e2 einem Staat auch ohne die modernen Formen wohl gelingen kanu, das Heil der bürgerlichen Gesellschaft fortschreitend zu begründen und zu befördern. —— — Auswärtige Börsen. Amsterdam, 26. September.
Schuld 52, 52 do. 8E. Ausg. Schuld 1
Niederl, wirkl
Kanz-Bill. 225. 418 Amort. 902, 318 731. Russ. 98. Oesterr 981. Preuss, Präm, - Scheine —. do, 4g Anl, 975 Span. 37112, 35 257- Ántwerpen, 25. September. Span. 52 374. 35 25. Cortes 41 Zins! 105. Londou, 26. September. Cons. 38 pr. compt. 905. Belg. 100. 993. Span. 537. 32 26 Holl. 238 515. 58 100. Port. 814. Engl. Russ. 1044. Gras, 783
Mex. 413i. Griech. 3314. Wien, 26 September. 42 90, Bank - Actien 12623.
Columb. 32,
55 Met. 997. Neue Anleihe «
1834 5533
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 2. Okt. Jm Opernhause: Die Zauberflöte, große Oper in 2 Abth. Musik von Mozart,
Am Schauspielhause: Pour l’ouverture du théâtre fran çais: 1) Michel Perrin, ou: L'espion sans le savoir. vaude- ville en 2 actes, par Melesville. 2) La première représenta- tion de: Le mari de la veuve, ¿omédie nouvelle en 1 acte et en prose, par Mad. Gai,
Königstädtisches Theater.
Donnerftag, 2. Okt. Der Maurer, komische Oper in Z At: ten. Musik von Auber. (Dlle. Burghardt, vom K. K. Hof-
l fifiras und die Stadtverordneten von Potsdam hatten, mit hd-
brahe. Auch die Lanciers wurden heute abgelohnt, indem die a U fremde Hülfs-Truppen entlassen will. Die Offi- ziere der Schottischen Füsiliere erhielten am Donnerstag ihre sämmt- (ichen Forderungen bis zum 1. Januar; die Soldaten müssen jedoch noch warten. Die Offiziere erhielten Wechsel, nach drei Monaten in London zahlbar und sie verlangen nun den Mehr- Vetrag der Britischen gegen die Portugiesische On n einem andern Schreiben aus Lissabon vom 13. heißt
es: „Dom Pedro's Gesundheitszustand, von dem in diesem Au- enblick die innere Ruhe des Landes abhängt, hat sich gebessert. ie Aerzte sind über die Natur seiner Krankheit nicht einig, und man sagt, daß er an der Leber und den Lungen leide und die Wassersucht habe, Das Bülletin vom 13ten meldet zwar, daß Se. Kaiserl. Majestät sich fortwährend bessere; allein man fürchtet, daß diese Besserung nicht von Dauer seyn mdchte. Der Umstand jedoch, daß noch von keiner Regent)chaft gesprochen wird, giebt noch Hoffnung, daß die Gefahr nicht so groß ist, wie man fürchtet. Die Frage wegen der Vermählung der Köôni- gin mit einem fremden Prinzen ift gestern in der Pairs-Kammer nah heftigen Debatten durch eine bedeutende Majorität auf die- selbe Weise wie in der Deputirten-Kammer entschieden worden, daß nämlich fúr diesen Fall das Geses zu Gunsten eines frem- den Prinzen verändert wird, dessen Wahl dem Regenten über- lassen bleibt. Dieser fremde Prinz is, wie wir hdôren, der Bru- der der Herzogin von Braganza, zu dessen Ueberschiffung das Dampfboot „„ Royal Tar ‘/ nach Antwerpen abzugehen im Be-
griff ist.‘
H
F n land.
Berlin, 1. Okt. Nachdem Jhre Majestät die Kaiserin von Rußland vorgestern Jhrer Königl. Hoheit der Frau Prin- zessin Louise, Wittwe des verstorbenen Fürsten Anton Radziwill, in Freienwalde einen Besuch abgestattet, haben Sich Aller- hôchstdieselben gestern mit der Großfürstin Maria Kaiserl. Hoh.
nach otobain begeben. Jhre Kaiserl. Maj. gelangten um 1 Uhr Nachmittags auf dem dasigen Stadtgebiet über die neue
Glienicker Brücke, deren Bau eben erst vollendet worden, so. daß sie von Allerhdchstdenselben zuerst befahren ward, an. Der Ma-
erer Genehmigung, jenseits der Brücke auf der Gränze des städtischen Gebiets einen Ehrenbogen errichtet, der aus einem 34 Fuß hohen Portale besland, dessen Fronten mit dem Namens-
irgend eine Unterstüßung von Seiten des Staats rechnen dürfe, infofern er es versäumt habe, jener ‘Pflicht zu genügen,
*) Dieses Schreiben würde in der Ueberseßung also lauten: „„Mein Herr Vetter und sehr werther Schwager: die freund- schaftlichen Gesinnungen, von denen Se. Maj. der Köntg, Fhr er- habener Vater, Mir unausgeseßt die liebreichsten Beweise giebt, haben eben wieder einen Meiner theuersten Wünsche erfüllt. Die Feter des dem Andenken Meines zärtlich geliebten Bruders, des verewigten Kaisers Alexander, gewidmeten Tages vereinigt am Fuße des zu seinem Ruhme errichteten Monuments diejenigen Soldaten beider Heere, welche Zeugen dieses Ruhmes waren. Die von Sr. Mazj. dem Könige gewäblten Veteranen , die dazu berufen sind, den Kern der Preußischen Monarchie unter uns würdig zu repräsentiren, geben Zeugniß in den Augen des gesammten Europa, von der Waf- fen - Brüderschaft, welche beide Souveraine zwischen ihren Völkern gestiftet haben und welche die göttliche Vorsehung gnädig gesegnet hat, tndem sle ihnen gemeinschaftlih unvergängliche Erinnerungen des National-Ruhmes verlteh. Ewr. K. H. selb} sind diese Erinne- rungen ins Herz gegraben, denn die ersten Tage, die Sie dem Dienste Fhres Landes widmeten, wurden durch Kämpfe jener denkwürdi- gen Epoche bezeichnet. Aus diesem Grunde hat auch Fhr erhabe- ner Vater das Kommando der Tapferen, die das Russische Heer sich glücklich {häßt, heute als Brüder zu empfangen, Fhnen übertra- gen und auf diese Weise der Erfenntlichkeit, die Fch ihm schuldi bin, einen neuen Beweggrund geliehen. Da Jch dieses Ereigniß durch einen Beweis Meiner Fhnen gewidmeten brüderlichen An- hänglichkeit bezeichnen will, so wünsche Jch, Ew. K. H. mit dem St. Wladimir-Ortden 1ster Klasse, den Fch Jhnen hiermit Übersende, geshmückt zu sehen. Der Wahlspruch, den er trägt: „Verdten s, Ehre und Ruhm“, if von jeher der Jhrige gewesen. Möge er Sie stets an die Feier dieses Tages und an die unveränderliche Zu- neigung mahnen, die Jch Jhnen immer widmen werde. Mit Ver- nügen wiederhole Jch Jhnen hiermit diese gewiß aufrichtige Zu- sicherung, so wie diejenige der ausgezeichnetsten Hochachtung, wo-
mit Fch bin, : n Mein Herr Vetter und sehr See O
wr. K. H. freundschaftlich ergenpiner Schwager und Vetter (gez) Nikolaus.
30. August
—— 1834. St Petersburg , den 1E
-— mre O B H R taa ere
Operntheater zu Wien , neu engagirtes Mitglied dieser Bühne : Henriette, als erstes Debüt.) «1ER G C S R A B R R R O R T I E E E L 4 T R au n eir
Meueltte Nai len.
Paris, 25. Sept. Der König kam gestern Mittag mie der Königin und den Prinzessinnen Marie und Clementine zur Stadt, um mit den Ministern der Finanzen, des Krieaes, des Bel und der auswärtigen Angelegenheiten zu arbeiten.
ieser leßtere Minister hat gestern Abend in Privat-Angelegen- heiten (wie“nan behauptet, zu seiner Vermählung) eine Reise nach Belgien angetreten; er wird nur 8 — 10 Tage abwe- send seyn. E
Der Herzog Decazes hatte gestern eine lange Privat-Audienz beim Könige.
Das diplomatische Corps ist eingeladen worden, dem Könige nah Fontainebleau zu folgen. |
Der Graf Molé hat das Amt eines vierten Vice-Präsiden- ten der Pairs-Kammer abgelehnt. Man glaubt jest, daß der Graf Siméon diese Stelle erhalten werde. E
Der General Sebastiani tritt heute seine Reise nach Neapel an.
In Villefranche (Departement des Rhône) if an die Stelle des Herrn Sauzet, der für Lyon optirt hatte, der ministerielle Kandidat Herr Laurent Humblot; in Beaumont (Departement der Sarthe) statt des ausgeschiedenen Herrn Chevalier, der Kan- didat der Opposition, Herr Buon, und in Rochefort (Departe- ment der niedern Charente) statt des Vice-Admirals Grivel, des sen Wahl von der Kammer annullirt worden ist, der Kandidat der Opposition Herr Audry- de- Puyraveau, Lebterer jedech nur mit einer Majorirát von einer einzigen Stimme, zum Devutirten gewählt worden.
Heute Morgen ist der Minister Rath Hon bei guter Zeit in den Tuilerieen versammelt gewesen und hat bis 2 Uhr Mit- tags fonferirt. Man glaubt, daß in dieser Session wichtige Maßregeln in Bezug auf Spanien erörtert worden sind. i
_ Der Temps meldet als ein Börsen-Gerücht, daß die Spa. nische Prokuradoren-Kammer sowohl den Finanz-Plan Toreno's, als den der Majorität der Kommission verworfen habe, daß aber auch dem Plane der Minorität kein besseres Schicksal bevorstche, und daß die Kammer wahrscheinlich eine ganz neue Combinatiozi in Vorschlag bringen werde.
Der Moniteur. enthält in seinem heutigen Blatte folgende
zuge À. F, den Königl. Preuß. und Kaiserl. Russ. Wappen und
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Nachrichten von der Spanischen Gränze: „Ein gewisser