1834 / 275 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

‘diern in Perth en, in welcher dieselben mit gänzlicher 2 hochverrätherischen Gesinnungen desavouiren, welche jener Brief

n zuschreibe, als sähen sie nämlich mit Freuden der nahe bevor- zonden Krisis in den Angelegenheiten Kanada's entgegen , de- | nde die Unabhängigkeit und Befreiung dieser Provinz von werde. versichern Ew. Majestät,“ heißt es in der Adresse weiter,

machvollen Herrschaft des Mutterlandes seyn

/ al ¡0 0B, welche

Unterthanen

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ten irgend einer bedeutenden Anzahl von Kolonisten gehegt wor- die glücfliche Verbindung zwischen dieser Provinz und

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Itang ,

Menschengeschlechts zum Schub gedient hat.

qróßemöglichen bürgerlichen und religidsen Freiheit, noch Geschlechter hindurch die unschäßbaren Segnungen der Britischen Verfassung zu würdigen und zu genießen wissen und, | vis je6t, loyale und ergebene Unterthanen der Britischen |

Prone bleiben werden.“

Der Pr. England, Bischof von Charleston, ist am Sonn- Die orf Chronicle berichtet, der ehrwürdige Prälat erfreue sich r besten Gesundheit und werde sih in den nächsten Tagen

{49 von Bristo! in seiner Vaterstadt Cork angekommen.

Bet

ver Liverpool nach Charleston in Süd - Karolina begeben, be: von einigen Ursulinerinnen aus Blackrok, die in der Näh: von Charleston ein Kloster ihres Ordens zu gründen be- | ( „Nach Organisirung dieses Jnstituts‘/, súgt das ge- nannte Blatt hinzu, „wird Dr. England, wie wir hören, nah Hayti gehen, um die ihm von dem heiligen Stuhl neuerdings nit erweiterten Vollmachten übertragenen Functionen eines Le- |

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1iertet iet

Hichttgen.

zaten daselbst zu versehen.“

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ficgen Vost-Umtes in Paris, um wegen der Versendung der | Das Porto fúr fremde itungen, welches in England bezahlt werden muß und eine be-

eitungen eine Uebereinkunft zu treffen.

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Uls 2 ala P jährlich

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ollen fich jährlich auf mehrere Tausende belaufen.

Die schon lange vorbereitete Expedition, welche vom Cap aus

don mictleren Theil von Asfcika zu durchforschen bestimme ist, vat im Zuli ihren Zug angetreten. An der Spihe steht ein

Smith, der den Plan mit der größten Sorgfalt und mit Benutzung der von den vielen früheren Reisenden gemachten Er- fahrungen entworfen hat.

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Aus dem Haag, 28. Sept. Se. Königl. Hoheit der |

einz Wilhelm Friedrich Heinrich ist von seiner See-Expedition zurücégefehrt und hat sich sogleich nach dem Loo begeben.

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Alcenburg, 30. September. Zur größten Betrübniß des Horroa lichen Hauses und sämmtlicher Unterthanen des Herzog- ums ist so exen die traurige Nachricht eingegangen, daß gestern Abend 10 Uhr unser Landesherr, Se. Durchlaucht der Herzog Friedrich ¿u Sachjen- Altenburg, in Folge einer Lungenlähmung auf dem Jagdschlosse zu Hummelshayn verschieden ist und so- mit eine 54 jährige gesegneur Regierung beschlossen hat.

Hier ist folgendes Patent erschienen. F

„Wir Fosevh von Gottes Gnaden Herzog zu Sachsen / ( Gseve und Berg, auch Engern und Westphalen, Landgraf in Thü-

ringen, Marfgraf zu Meißen, gefürsteter (Graf zu Henneberg, Graf |

{1 der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein 20 20 CNToieten nännialich Un‘ern Gruß und Unsere Landesfürstliche Gnade zuvor: Nachdem dur Gottes heiligen Rathschluß und Willen der Durch= lauchtiaîte H f : j

couverainer Herzog von Sachsen-Altenburg, Unseres vielgeliebten Baters Gnaden, von Seiner länger als funfzigiährigen wech-

5 eren LUliV

Annter Vater voritand, zu allgemeiner Betrübniß durch den Tod ent- Fen worden, durch Höchstdessen Ableben aber die Regierung des a ortoathumes Sachsen-Altenburg in dessen gesammten Gebietstheilen zmint allemin der Staats Crbfolge forterbenden Haus-Cigenthum nach

Rechte der Ecstgeburt auf uns Übergegangen ist; als erklären iermit feterlih den Antritt dieser Uns von der göttlichen Vör- egung anvertrauten Regierung und sind entschlossen, solche als an »ag von Uns mit vollzogene Grund-Geseß für das Herzogthum Al- tenburg vom 29. April 1831 U i wie von Uns zur Vollziehung des § 266 dieser Verfassungs Urkunde hierbei noch bxsonders erflärt und versichert wird. Wir versehen 1n3 demnach zu sämmtlichen Bürgern und Unterthanen in den Städten und guf ¿em Lande, zuy allen Vasallen und Dienern und Averhauvt allen Unsern Erblanden Angehörigen, welches Standes,

welcher Würde und welche Wesens sie immer seyn mögen , daß ite | 11ns für ihren rehtmäßigen und eitizigen Landesherren jo willig als |

ofichtmäßig erkennen, Uns unverbrüchliche Treue und unweigerli-

¿n Gehorsam leisten und in allen Stücken sih, wie es auten Unterthanen gegen ihre von Gott: verordnete Landes- Herrschaft eignet und gebühret, gegen Uns bezeigen wer- den, wogegen Wir thnen sammt und sonders den gebührenden Schuß zu leistew, ihrer Aller Beites auf alle Weise zu befördern,

uad nac) dem glorreichen Beispiele Unsecer erlauchten Ahnherren 213 guf Gerechtigkeit und Wohlwollen gestühßtes Regiment zu füh: ren für Unsere theuersie Regentenpfl:cht erachten werden. Uedorigens aben sämmtliche Landes-Kollegien und Behörden in Unserem Her- -atbume ihre Verrichtungen gebührend, nach den bestehenden Ge- chen und Einrichtungen, und nach ihren gegen Uns bereits er- neuerten oder demnächst zu erneuernden Amtöpflichten ohne einige ünterbrechung und Abänderung fernerhin fortzuseßen und hierin Unsern auf das Wohl Unserer geliebten iznterthanen gerichteten lan: desväterlichen Absichten nach bestem Vermögen aus gllen Kräften zu entsprechen. Gegeben Altenburg, den 29. Sepkemhber 1834. (L, S) Fosep h, Herzog zu Sachsen. E. v. Braun. Karl Christtan v Wuüstemann. Hermann.

Deodeh, 20 Sep (Leiptiger Zettung Die Sun und Jndustréie - Ausstellung auf der Brüßlschen Terrasse wurd wohl am 7ten Oft. geschlossen werden. Man erwartet den Besuch des Königs dort am Michaelistage. Es sind au nun 13 der Kunst - Ausstellung noch 95 Gegenstände zu den im ge- prucéten Verzeichnisse aufgeführten hinzugekommen. Aber den 1a Verzeichnisse benannten so sehnlih erwarteten Kunst - Gegen- (¿änden von den Sächsischen Künstlern in Rom, die bereits vor © Monaten von dort abgegangen sind, müssen auf dem Wegs unvwartete Hindernisse begegnet seyn. Sie sind nicht angekom- men. Was den Zuschauer am meisten anzieht, is ein sehr

Verschiedenheiten auch in den Gesinnungen Zhrer in Ober - Kanada in Bezug auf politische Ange- egenheiten von lokalem oder provinziellem Jnteresse stattfinden jen, weder jeßt, noch jemals die entfernteste Îdee von Sei-

Ben den wir als ein Theil des Staates einnehmen, dec (eit Jahrhunderten der bürgerlihen Freiheit des gejammten Wir sind úüber-

Zeit furzem befinden sich Kommissarien von Seiten des

ondere Einnahme fúr die unteren ‘Post-Beamten abgiebt, ist so

; unter anderem ein Französisches Blatt, welches in is mit Einschluß des Französischen Porto's nur 15 Fr. für 17s Quartal (‘ungefähr 12 Shilling 6 Pence) kostet, hier vier- mit 2 Pfund 9 Shill. 6 Pce. bezahlt werden muß. 5e Summen, welche den Beamten auf diese Weise zufließen,

Fülich |

Furs und Herr, Herr Friederich, Herzog zu Sachsen 2c. |

“f. vid legensvollen Regenten - Laufbayn abgerufen und Seinem Sorroglichen Hause und Lande, welchen Beiden Er als liebevoll ge-

gebunden zu üben und zu handhaben,

1116

in Gestalt einer Adresse an den König er- | kunstreih komponirtes, auf mühsamen Vorstudien begründe- Verachtung die | tes Schlachtgemälde

von dem

| Lieutenant Schneider. Wir befinden uns da auf

jeßt das Preußische Monument steht, herab. Russische Kavallerie stürmt zur Seite herbei. Adler. , ner Französischen Batterie Künstler.

der Lattermannischen Eisen: Fabrik bemerkt

Kassel, 30. September. ,_ gestern Stimmengleichheit eingetreten war, bejaht.

| gen des bisherigen Rekrutirungs-Geseßes abzulehnen.

heit ein. l , der Landtag heute nicht werde vertagt werden.

| anberaumt.

München, 27. Sept. Vorgestern verstarb

78sten Lebensjahre.

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| chenland abgegangen.

| der Donau liefert die von dem Königl. Bayerischen Ministerial- rathe Kleinschrod kürzlich herausgegebene Schrift unter anderm | folgende Angaben: Der neue Kanal zur Verbindung des Mains | mit der Donau wird einschließlich einer schiffbar zu machenden | Strecke der Altmúhl eine Länge von 2321 Meilen erhalten. Seine | Richtung ist vom Maine bei Bamberg im Thale der Regniz | hinauf über Forchheim und Erlangen, nah Fürth und Nürnberg. Von Nürnberg nah Wendelstein in das Thal der Schwarzach, | Und dann dieses Thal hinauf bis Neumarkt, in dessen Fläche | der hôchste zu Übersteigende Punkt 272 F. über dem Spiegel der Donau und 630 F. úber dem Spiegel des Mains liegt. Von | Neumarkt wendet der Kanal sich in das Thal der Sulz, bis er | bei Dietfurt die Altmúhl erreicht, und von dieser bis Kelheim an die Donau fortgeführt wird.

Darmstadt, 20. Sept. Bei der Abstimmung über das Kriegs Budget stellte die 2ce Kammer der Staats-Regierung unter Anderem folgende Desiderien: Auf alie über die Reserve gemachte Bemerkungen die geeignete Rücksicht zu nehmen und solche bei der hohen Bundes - Versammlung vorkommenden Falls zu ver- treten, auch offizielle Erfundigung darüber einzuziehen, ob in allen Deutschen Bundesstaaten in Bezug auf die Reserve prak- tisch dieselbe Auslegung gegeben werde und wie solche auf die gelindeste Weise fúr statthaft erachtet werden kônne; die Garde du Corps schon für die Bereithaltung im Frieden auf- zurechnen; bei der hohen Bundes - Versammlung wiederholt die Vereinigung der beiden Hessischen Kontingente in eine Divi- ' sion zur Sprache zu brinzen; die Montirungs- Tücher nur in inländischen Fabriken zu nehmen, wenn die Fabrikanten nicht auf | einem übermäßigen Preise beharren; den Kontrakt der Jnvaliden- * Anstalt mit dem Verleger ihrer literarischen Werke und alle dès- | fallsigen Verhältnisse zu einer Vorlage für den nächsten Landtag "zu prüfen; die Verpflichtung der Gemeinden und Kirchen zum Halten der Großh. Hessischen Zeitung aufzuheben und ftatt der- selben bloß ein allgemeines Jutelligenzblatt offiziell zu redigiren ; das Ministerium des Jnnern in den mit dem Verleger der Jn- | validen- Anstalt bestehenden Kontrakt eintreten und dagegen von ' seinem Etat jáhrl, 14,845 Fl. als den bisherigen 6jährigen Durch- \cchnitts-Ertrag dieses literarischen Verkehrs an die Jnvaliden- Kasse zahlen zu lassen; die Militair- Kirchen-Gemeinde mit der Civil- Gemeinde zu vereinigen und auf den Etat des Ministers des Innern zu übertragen und endlich prüfen zu lassen, ob nicht M die Militärschulen mit den Bürgerschulen zu vereinigen eyen. | Zur Erleichterung dec Truppen haben des Großherzogs | K, H. das zweite Feldmandver, zu welchem die Disposition für gestern gegeben war, auszusezen und das für morgen bestimmte | dritte und le6te lor andver heute zu halten befohlen. Vor

dem Anfange desselben hatten, wie jedes Jahr, Seine Le der Prinz Emil sämmtliche Offiziere der Großherzoglihen Trup- | pen, und während der Rast Se. K. H. der Großherzog sämmt- liche Stabs: Offiziere zum Frühstück zu laden geruht. Auch ver- ¡ willigten Se. K. H. wieder aus Jhrer Privat-Kasse für dieses Mandver sämmtlichen Offizieren Tagesdiäten und den Unterof: sizieren und Soldaten eine Tageslöhnung. —- Uebermorgen keh- ren die auswärtigen Regimenter nach ihren Garnisonen zurück R die einberufenen Beurlaubten werden alsbald wieder ent- assen.

Frankfurt a. M., 29. Sept. Jhre Durchlaucht die ver- wittwete Frau Herzogin von Sachsen-Meiningen ist gestern un- ter dem Namen einer Gräfin von Rauenstein hier angekommen.

_ Folgendes ist im Drucke erschienen und bereits in Umlauf gejeKßt:

„Se. Kdnigl. Hoheit der Großherzog zu Hessen und bei Rhein ¿c 2e. 2c. haben zur Konsolidirung Höchstihrer Passiven in eine cinzige | Schuld die Unterzeichneten beauftragt, ein Anlehen von 2,375,000 | Gulden unter nachfolgenden Bedingungen zu negocitren: §. 1. Se. Königliche Hoheit stellen eine Haupt - Schuldverschreibung über ge- dachte Summe von Fl. 2,375,000 aus, und ermächtigen darin Höchst: ihre Kabinets: Schulden-Lilgungs-Kassa-Direction, diesen Betrag in 95,000 Stück Prämien-Scheine zu Fl. 25 von Nr. 1 bis Nr. 95,000 incl. auf den Grund dieser Haupt-Verbriefung zu vertheilen. §. 2. Die Einlösung der 95,000 Prämien-Scheine erfolat durch Bezahlung der laut nachstehendem Plane während 44 jährlichen Verloosungen hierauf fallenden Prämien, und zwar nach der Wahl der Fnhaber bei der Großherzoglichen Kabinets - Schulden - Tilgungs - Kassa in Darmstadt, oder bet den Unterzeichneten ohne den geringsten Abzug in Conventions-Münze 3 Monate nach jeder Verioosung. Frú- here Einldsung wird gegen Abzug von 42pCt. 1ährlichen Disconto vorbehalten. §5. 3, Se. Königliche Hoheit verpfänden zur Sicher-

geisireihen Bataillenmaler, einer | Anhöhe bei Tepliß während der so viel entscheidenden Schlacht

bei Kulm. Das Französische Heer wird von allen Seiten úberflúgelt. Noch debouchirr ein Theil des Kleistschen Corps,

das vom Nollendorfer Berge herbeigeeilt ist, bei Arbisau, wo Im Vorgrunde rúckt die Oesterreichische Division unter Colloredo in das Treffen. Ein Preußischer Offizier überbringt dem Könige den ersten eroberten Französischen Vor der Kapelle bei Kulm blißzt der Kanonendonner ei- Es if ein kräftiges effektvolles Bild. Einige schon angekündigte plastische Arbeiten aus Rietschels ¡tcerlande zu stôren; im Gegentheil sind wir stolz auf Schule sind erfreuliche Beweise von den Talenten der jungen In der Gewerbe-Ausstellung wurden besonders meh- rere neue Grab-Monumente aus der Gróflich Einsiedelschen und Ö | Bei leßtern ist die ¿cugt, daß die Bewohner von Ober-Kanada, sicher in dem Besiß | neue Schmelzung durch Dampf: und Luft-Apparate, wovon auch schon in Freiberg Proben gemacht worden sind, sehr interessant. In der heutigen Sißkung der Stände-Versammlung wurde die Frage: ob heute über das re- vidirte Rekrutirungs-Gesel berathen werden solle? über welche Bei der all-

gemeinen Diskussion über das Geseß stellte Hr. Eberhardt den | Antrag: die von der Staats-Regierung proponirten Abänderun- 3 Nach ei- | ner lebhaften Debatre trat über diesen Antrag Stimmen - Gleich- Herr Geheime-Rath Hassenpflug erklärte, daß nunmehr Herr Hahn be- richtete noch Úber den Bericht des lebten permanenten Aus\hus- | ses; der Druck des Berichts ward genchmigt, die Sigzung ge- | schlossen und eine zweite Sißung auf heute Nachmittag 2 Uhr

i ier der be- | kannte Historiker, Hofrath und ‘Professor Konrad Mannert, im

Bis jetzt sind bereits 4248 Griechische Freiwillige von allen Waffen-Gattungen vollständig ausgerüstet und exerzirt nach Grie-

Ueber die projektirte Kanal - Verbindung des Rheines mit

sielung der Anleihe generaliter Höchstibr sämmtliches Immohi liar- und Mobiliar - Vermögen und überweisen der Kabinets. Schulden - Tilgungs - Kassa insbesondere als Spezial - Hypothek von Hôchstihrer Tit. 11. Art. 7 der Verfassungs - Urkunde des Großher. zogthums auf die schuldenfreien, als Siena des Großherzoglichen H2uses anerkannten zwet Drittheile der Domainen radicirten Ci. vil-Liste, den Bezug einer jährlichen Rente von 80,000 Gulden j 24 Fl. Fuß in halbjährigen Naten zahlbar, auf so lange, als solche erforderlich seyn wird, um daraus die ndthigen Zahlungsmittel ay. zuschafen, welche zum Vollzug der planmäßigen Zahlungen erfor. dert werden. Sowohl der Haupt-Staats- Kassier als die Kabinets, Schulden-Tilgungs-Kassa-Direc:ion werden durch eidliche Re vers zu punktlicher Erfüllung aller se betreffender Stipulationen dieses Anlehens sich verpflichten. §. 4. Uuch haben S. H. der Erbgroß. herzog und S. H- der Prinz Karl zu Hessen durch besondere Urfun- den Höchstsich verbindlich gemacht , im Falle die Landes - Regierun auf sie Übergehen sollte, in die alsdann noch bestehenden aus diesem Anlehen herrührenden Verbindlichkeiten einzutreten, und dîeselheh nach Fnhalt der Haupt-Verbriefung als Selbsishuldner zu erfüllen Frankfurt a. M. 1834 M. A. v. Not h\child u. Söhne (Folgt hierauf der Plan dieses Anlehens.) C) u) H O

Zürich, 27. September. Die Züricher Zeitung ent hält folgende Anzeige: „Auf Veranlassung der Versuche, Deuy sche Handwerks - Gesellen gegen ihre Regierungen aufzureizen, welche bei mehreren Zusammcenkünften in dem Kanton Bern sejt einiger Zeit stattgefunden haben, werden alle als Handwerks, Gesellen arbeitenden oder auf der Wanderschaft begriffenen Kaiserl. Königl. Oesterreichischen Unterthanen von dem Unter zeichneten, erhaltener Weisung gemäß, hiermit aufgefordert, in nerhalb 8 Tagen den genannten Kanton Bern zu veclassen, und der Eintritt in denselben roird bis auf Weiteres- allen Oester: reichischen Handwerks-Gesellen, bei Vermeidung der geseßlichen Strafen wegen des Ungehorsams geaen die Befehle der Landes; Behörden, untersagt. Zürich, den 22. September 1834. Der Kaiserl. Königl. Oesterreichische Gesandte in der Schweiz, Graf von Bombelles“‘

__ Genf, 25. Sept. Die gallikanishe homdopathische Gesell; schaft ist in Genf am 15. Sept. auf drei Tage zusammengette; ten 20 emde E On U Lon O Besoançon, Grenoble, Valence und Plombieres, aus dem Waadtlande, aus Freiburg und Savoyen, hatten sich mit denjenigen von Genf vereinigt. Das Lesen von Aufsäben und praktischen Bemerkun; gen, so wie die Untersuchung von geheilten Kranken ( die vor gestellt wurden ), füllten die Sitzungen aus. Der Ueberfluß die ser Materien war dergestalt groß, daß keine Zeit zu mündlichen Verhandlungen und Berathungen über die Praxis übrig blieb Das nächste Jahr versammelt sich die Gesellschaft in Paris.

Jtalten

Vencdig, 23. Sept. Jhre Maj. die verwittwete Königin von Neapel ist hier aus Mailand angekommen, und denkt, hier einige Tage zu verweilen, um sich die Merkwürdigkciten der Stadt zu besichtigen.

Nachrichten aus Alexandrien (über Smyrna vom 26. Aug.) zufolge, hat sich auch dort die Pest gezeigt, die zuerst am Bord eines Schiffes und bold darauf in mehreren Stadtvierteln aus: gebrochen ijt. Jn Syrien ist die Ruhe zwar wieder hergestellt, doch glaubt man nicht, daß sîe von langer Dauer seyn werde.

Sani

Cortes-Verhandlungen. Prokuradoren-Kamnzet. Sib6ung vom 18. September. Herr Polo y Monce, der zuerst das Wort nahm, hielt es für unmöglich, so abwei: chende Vorschläge, wie die des Ministeriums, der Majorität und der Minoritär der Finanz - Kommission, mit einander zu kombi- niren, und gab mit Hiusiche auf die auswärtige Schuld dem Gese Entwurf der Regierung den Vorzug, bestand jedoch dar- auf, daß die Minister der Kammer detaillirte Angaben über die Einkünfte und Ausgaben vorlegen müßten. Herr Garcia Ca: rasco befämpfte die von den Gegnern der Vorschläge, welche die Majorität der Kommission gemacht hatte, gebrauchten Argu- mente, wovon das eine aus der Politik, das andere aus dem Kredit der Nation geschöpft war, und entgegnete auf die Bx hauptung, daß die jeßige Regierung nur eine Fortsezung dir vorigen eilfjährigen Regierung sey, er begreife nicht, wie das jebige System, welches mit der Verlcihung von Bürgschaften für die Freiheit begonnen hätte, mit einem auf Jnquisition und Ker: ker gegründeten System vermengt werden könnte, und es sey eine Schmach für die Spanische Nation, zu sagen, daß das jebige System, gleich dem früheren, von hunderttausend fremden Ba- jonnetten unterstüßt werde. Herr Martinez de.la Rosa machte nohmals auf die unzähligen Schwierigkeiten aufmerksam, mit denen das Ministerium, als es seine Verwaltung begonnen, zu fämpfen gehabt, und seßte die traurige Lage auseinander, in ver sich der Schaß damals befunden habe. |

„Am. 26. Januar‘, sagte er, „belief sich das Defizit bereits auf 68 Millionen Fr. Die Regierung begann damit, die Finanz - Ver- waltung zu centralisiren und Reductionen vorzunehmen, aber diese adminijicativen Maßregeln reichten nicht hin, die ndthigen Fonds herbeizuschaffen Das Ministerium mußte also zu dem Kredit seine Zuflucht nehmen. Aber der Kredit ist keine Pflanze, die in einer Stunde aufschiesit. Er bedarf langer Pflege und Wartung, um blú- hend und produftiv zu werden. Mit Stolz und Vergnügen würde die Regierung, wenn es möglich geroesen wäre, eine Anleihe im Schoß der Nation negociirt haben, welches überdies noch den gros ßen Vortheil gehabt hätte, die kaufmänuische Klasse an das jeßige Sysiem zu fesseln. Jn mehreren Theilen des Kbnigreichs wurde der Versuch gemacht; aber nicht eine einzige Person meldete sich, und nachdem das Minisierium zwei Monate verloren hatte, mußte es sich am Ende doch wieder an einen auswärtigen Geldmarkt wen- den. Auch hier traf es auf unúberwindliche Schwierigkeiten. Es würde wohl Darleiher gefunden haben, hätte es die Garantirung der Anerkennung der Cortes-Unleihe auf sich nehmen können. Die- ser Verantwortlichkeit fonnte es sich aber nicht unterziehen, und ich war der Erste, der dagegen protestirte, Aller dieser Verlegenheiten ungeachtet, hielt es die Regierung für unumgänglich, eine Armee nach Portugal zu senden, und übernahm es auf ihre Verantwort- lichkeit, eine Anleihe von 50 Mill, Fr. zu machen, wobei ste jedoch dem Regentschafts- Rath die Wohl der angebotenen Bedingungen Uberliefi. Die Regterung erkennt cs aufrichtig an, daß ihr die edel- müthigsle Untersiüßung von den Herren Rothschild zu Paris und London zu Theil wurde, und daß sie es für vortheilhafter

hielt, die ihr gemachten Vorschläge anzunehmen , als eine Anleihe zu fontrahiren. Diese Herren waren die Zuflucht,

die wir fanden, und deren wir uns bedienten, um bis zu Fhrer sammenkunft die Bedúrjnisse des Augenbl;ck3 zu decken. Die Fh nen jeßt vorliegenden Vorschläge des. Ministeriums sind auf einé Grundlage balirt, die ich mit Zuversicht behaupten roerde, zumal da cin Theil der Kommission damit einverstanden is. Unsere Geg- ner haben gegen uns dieselhen Argumente vorgebracht, deren sich die despotische Regierung bediente, als sie Nlles, was während ver drei Jahre der corstitutionnellen Regierung geschehen war, für null und nichtig erklärte, denn sie wollen jeßt, daß Alles, was in den

leßten zehn Fahren geschehen is, ebenfalis für ungültig erflärt

| So geht eine jede Partei, wenn sie Siegerint wird, e E die Besiegten zu C R P Wir “ind aber E meine Herren, weder Sieger noch Bestegte. Dtîe jeßige i ierung ist weder aus der Regierung , die so eben aufgehört hat, R aus der Constitution des Fahres 1812 hervorgegangen; sondern [f it nichts Anderes, als eine Reßaurirung der Geseße der Monar= hie (Großes Murren.) Und welchen Grund köanen wir unseren auswärtigen Gläubigern für die Nichtbezahlung ihrer Forderungen | ngeben ? Erklären die Spanischen Gesehe, daß iede Subsidie die 2 immung der Cortes haben müsse? //,--Aber wo sind diese Ge- e?“ werden die auswärtigen Gläubiger fragen, //-denn woir | rauchen mit ihnen und allen in der inneren Verfassung anderer aénder vorgegangenen Veränderungen nicht bekannt zu seyn ‘“/'’ | Diese Gesehe finden sich in feinem geschriebenen Codex vor, und ste ind außer Gebrauch gekommen , weil drei Fahrhunderte lang nicht danach verfahren worden ift.// 5 : Der Redner vertheidigte dann ‘sämmtliche Anleihen, die E Guebhardsche mit eingeschlossen, und {loß mit folgenden I or: (en: „Frankreich hat zwar bloß sreundschaftliche Vorsielungen u Gunsten seiner Unterthanen an uns ergehen lassen, wie es die | "Pflicht jeder Regierung ist, und England hat sich dem Wun})che | Franfreichs, daß alle Anleihen anerkannt werden möchten, ange- shlossen ein Krieg oder ein Bruch mit Frankreich ist alfo nicht j befürchten; aber es fragt sich nur, ob wir nichr einer edel- müthigen Nation, die uns so viel Beweise von Freundschaft ge: } eben und daher nicht erwarten konnte, daß fie das erste Opfer | eyn würde, gerecht werden müssen.“ Nachdem sich hierauf noch err Florenz Estrada für die Anerkennung der in England )fontrahirten Schuld, aber gegen die Französische, als eine Folge der Jnvasion von 1823, ausgesprochen und der Marquis von P Falces die Ansichten der Majorität der Kommission bekämpft, h jedoch vorbehalten hatte, nur in einen Theil der von der Regierung gemachten Vorschläge zu willigen, wurde die Debatte | pieder vertagt, | Sib6ung vom 19. Sepr. Die Diskussion über den To- | renoshen Gescl-Entwurf wurde wieder aufgenommen, und Herr Palafra wies zunächst den Ministern mehrere Irrthümer in | der Angabe des Defizits nach, das sich, seiner Meinung nach, nit so hoch stelle, als jene behauptet hátten; so führte er unter Anderem an, daß der Kriegs: Mintster den Bestand des Karabi-

nier-Corps auf 11,282 Mann angegeben habe, während es doch [nur 9027 Mann zähle; er rieth daher den Ministern, sich in hren Bureaus mit Personen zu versehen, auf deren Angaben ‘sie sich besser verlassen könnten. Da nun, meinte er, das Defi- | ie um viele WNillionen geringer sey, ais es veranschlagt worden, so wúrden die Minister- noch die Mittel haben, die Bedúrf- "nisse des Augenblicks zu decken, und sie sollten sich da- | her mit der Kontrahirung einer Anleihe wenigskens Zeit sassen und nichts übereilen. Der Redner gab dann seinerseits auch einige Wege an, auf denen die Regix- rung zu Gelde kommen föênnte; erstens, sagte er, solle sie die Pensionen der in Ruhestand versezten Beamten, die sehr un- gleich vertheilt seyen, reduziren und den Grundjaß annehmen, ) daß jeder Beamte, der mehr als 15,000 Realen Gehalt beziehe, | die Hálfte des Ueberschusses dem Staat zum Opfer darbringen } solle; dann solle die Päpstliche Bulle, welcher zufolge diz Geist- " lihfeit jährlich 30 Millionen Subsidien zu zahlen habe, während | se seit 1824 nur 10 Millionen jährlich gezahlt, wieder in Kraft geseht werden. Der Graf von Toreno bekämpfte die Ansich- ten des vorigen Redners und bezeichnete dessen Vorschläge als {ußerst gehässig. (Wir werden auf die Rede desselben noch ein- mal zurücffommen.} Nach ihm sprachen noch Herr Abargues fir den Vorschlag der Majorität der Kommission und Herr Donrecy für die Anerkennung der ganzen Schuld, worauf die Kammer si vertagte.

Sibung vom 20. September. Jn dieser Sißbung ‘ießen sich Herr Diaz Gonzales, ein Mitalied der Geiftlich- V feit, zu Gunsten des Plans der Majorität und Herr Vegar, ‘cin anderer Geistlicher, für den ministeriellen ‘Plan vernehmen, I Herr von Montewirgen richtete einige persönliche Angriffe E gegen den Grafen von Toreno, worauf dieser in einer langen * Rede antwortete, in der er zugleich nochmals die Vorzüglichkeit "des von der Regierung vorgeschlagenen ‘Plans darzuthun suchte. "Es wurde sodann beschlossen, die Debatte am folgenden Taae, P obgleich es ein Sonntag sey, fortzuseßen, und man hoffte, fle auch an diesem Tage zu Ende zu bringen. S

Nachstehendes is die kürzlih erwähnte merkwürdige Peti- tion der Profuradoren-Kammer wegen Wiedereinjebung der un- ter den frúheren Cortes angestellt gewesenen Beamten in ihre Aemter: E ;

„Die Prokuradoren des Reichs wenden sich an Ew. Maleslät E mit folgender Petition, welche einen Aït der Gerecztigkeit und bf- " fentlichen Konvenienz zum Gegenstande hat. Die dentlichen Be- “amten aus der constitutionnellen Epoche von 1820 bis 1823 opserten " der Nation ihre Fnteressen, thr Vermögen, ihre Familicn, die Ruhe P des Privatlebens, und selbst die Sicherheit ihrer Existenz, Die Ge- T fahren, womit die Männer bedroht waren, welche sich der Natio. E nal - Sache aufrichtig hingaben, s{chwäcchten nicht jene standhafte " Treue, die eine Tochter der Ueberzeugung und Gerechtigkett 11k. “Die Anürengungen und Arbeiten der Einen für die d entliche Sache, die Gefechte und Schreckeu des Todes, welche die Andern erdulde- Iten, und die traurige Zukunft, mit der Alle bedroht waren, konnten fie nicht verleiten von der Übernommcnen Pflicht, oder von dem E heiligen vor den Altären des Vateclandes geleisteten Etde avzuwct- chen. Die politischen Begebenheiten verwickelten sch zu einer P bestimmten Zeit iener Evoche, und ein trübes Vorzeichen ver- F fündete sich durch Abtrünnigkeit jeder Klasse, Und vorzüglich Îdurch die falschen Veriprechungen eines fremden Prinzen - der N ¡ugleich die Hoffnung, die Freiheit und die National- Unabhängia- Mfeit zerstörte Die Ehre, welche den Patriotismus reiner Männer L in seiner Treue bestärfte, erhtelt sich, und sie sahen sich gendthigt, V Gefängniß, Folter und grausame Verfolgungen in der Mitte ihrer “Ration, oder die harte Verbannung zu erdulden, zu welcher der Hof die Tyrannei und die Rachsucht einer fanatischen und wilden Par- Ü tei sie verdammte. Ew. Maj./ herufen zum Heile der Nation, de- ren Schicksal zu lenken, bemitleideten das Unglück tugendhafter Spa-

nier, und wollten mit allem Zartgefühle eines hochschlagenden Her- "jens die Thränen unzähliger Familien trocknen, und die Leiden der "Patrioten, welche Musier an Bürger-Tugenden und Kriegëmuth " waren, erleichtern. Jn Spanien gewannen Ew. Majestät Unitertha- nen den Trost, welchen das Mitgefühl ihrer Brüder thnen în den _Kerkern reichen konnte, und im Auslande, erhielten sie den Schuh ‘aufgeflärter Regierungen und die allgemeine Achtung der Fremden. Ew. Majestät konnten weder weniger aufgeklärter, noch den GBe- | fühlen der Gerechtigkeit und Großmuth weniger zugänglich seyn, Vals die Monarchen anderer Nationen, und deshalb dfneten Sie [den Verfolgten und Geächteten, welche nach Verkündigung der Am- E nestie in den Schoß ihres Vaterlandes zurückkehrten, ein Thor. " Die Nation nahm diese großmüthige Entschließung Ew. Mai. mit Beifall auf; aber die Amnestie genügt den dentlichen Wünschen E noch nicht, denn mag man sie als Verzeihung oder Vergessenheit Ï detrachten die Beamten aus jener Epoche bleiben mît dem Schand-

fleck eines eingebildeten Verbrechens behaftet, der ihnen die Bahn F adschneidet, auf welcher sie mit Ehre und Treue dienten. Gerechtig- Y keit und Politik schrieben ein anderes Verfahren gegen Männer vor, F welche, der dentlichen Achtung würdig, entschlossen sind, Alles für

1117

das allgemeine Beste der Nation und die Legitimität des Thrones auf- zuopfern. Die Profucadoren des Reichs sind von dem Rechte Úberzeugt,- roelches die Beamten aus der constitutionuellen Epoche veranlaßt, stch Über die Vergessenheit und Vernachlässigung, dammt , zu beflagen; ste erbitten keine Belohnungen , die zwar sehr

zu der man sie ver-

gerecht seyn würden; sie beschränken sich einzig darauf, ihre Dienste in der Laufbahn, welche sie ausfüllten, zu leisien, oder daß man ih- nen die Klasse von Aemtern, Ehrenstellen und Aus,eichnungen, welche sie von der Gnade des Königs erhielten, wieder einräume.

Die dffentliche Meinung sagt, daß die Beamten, welche sich nicht

durch Verbrechen oder Vernachlässigung ihrer Pflicht, des Ver-

trauens unwücdig machten, welches man in sie seßte, auch nicht

verdienen, der Aemter, welche sie bekleideten, entscßt zu werden.

Die Regierungen, deren Wahlspruch Gerechtigkett ist, seen keinen

Beamten ab ohne Urtheil und Recht, und die Staatsdiener aus ie-

ne! Epoche, weit entfernt, dem Vaterlande scilecht gedient zu haben,

gewannen vielmehr Ansprüche guf die dfentlicze Achtung. Ein Aft

der Billigkeit kann die Folgen, welche das gegen diese Beamten beob-

achtete Verfahren veranlaßt hat, wiedec gut machen : sie sind keines-

wegs schleaäzteren Gehalts, als die, welche die Regterung als den uns

veglückenden Fnftitutionen abgeneigt bei Seite geseßt hat, und deë-

halb mÜssen ste wenigstens in eine ähnliche Kategorie gestelli wwer-

den. Die Dienste der Einen waren der Sache der Fretheit gewid-

met, während die meisten von denen, welche jeßt von thren Aem-

tern suspendirt sind, sich dec Regierung Ew Maiestät feindlich ge-

zeigt haben, dessenungeachtet errreucn fîïch diese des Ansehns und

des Genusses ihrer Ehrenzeichen und Vensionen als Dispontble s), während die Andern nichts erhalten und nichts genie

Wie groß würde der Unterschied zwischen den Diensten seyn, wenn man sie auf der Waage der Gerechtigkeit wägen wollte! Dessenungeachtet wünschen die Prokuradoren nicht, Klassen aufzuopfern, oder Haß und Erbitterung zu erregen; im Ge- gentheil, sie fireben darnach, daß die Spanier, Sdhne dessel- ben Vaterlandes, fich Über cine freie Verschmelzung der Prinzipien verständigen, und die traurigen Fnteressen, welche uns getheilt hiel- ten, für immer vergessen; deshalb bitten sie, daß man Gleichheit einführe, und den Beamten aus der constitutionnellen Epoche die Pensionen oder den Gehalt ihrer Klasse beilege, und daß die Re- gierung sih für diesen Aft der Gerechtigkeit erkläre, und dabei dem Beispiele anderer Nationen folge; auf diese Weise werden viele aus ciner Lage, die an Elcnd und Verzweiflung gränzt- und andere aus etner traurigen und \{chmachvollen Stellung gezogen werden, und die wohlthätige Hand Ew. Majestät segnen. "Die dffentliche Convenienz is bei dieser Maßregel nicht weniger interessirt, als die Gerechtigkeit, und Ew. Ma- jestät können siets auf die Männer rechnen, welche sh aus (Beundsaß, oder aus Dankbarkeit, für den Thron Ero. erlauchten Tochter aufopfern werden. Die Sache der Nation ist glÜcklicher Weise mit der des Thrones identisch, und diese roird durch die Pa- triotcn aufrecht erhalten, welche bei einem freien politischen Glau- bensbefenntniß eher zu erben, als den Triumph der Usurpation zu dulden wissen werden. Die Vertheidigung der auf das Haupt Ew. erlauchten Tochter geseßten Krone ist der Wahlspruch aller Spanier, die sich einer gerehten Sache hingegeben haben, und alle Anßren- gungen der Unwissenheit , des Fanatismus oder der Treulosigkeit werden an dem treuen Schilde der erprobten Vorkämpfer der Fret- heit abprallen. Unterdessen müßen diejenigen Beamten, welche für Undanfkbarkeit und Verrath Gehait empfangen, um unser Land mit Blut zu beflecken und zu konspiriren, dic dentlichen Stellen niederlegen, damit se mit Männern von Pat-iotiomus und Fähtgkeit beseht werden ; so wird der dffentliche Geist wteder belebt werden, die schwankenden Leute werden Athem scchèvfen, die Kraft des Thrones wird unwider- siehlich seyn, und das National- Vertrauen si befesiigen. Die Re- gierung if keinesweges rúcésichtlich der Verfügung Über diese Aem- ter, Grade und Ehrenftellen beschränkt, denn ste bleibt Schiedsrich- terin, und behâlt die Befugniß, dieientaen zu beseßen, welche e für gut findet; aber mittlerweile werden jene Beamten nicht mehr die Zurückseßung erletden, welche ihre 1eßige Lage #o sehr verbittert, und man wird andern von einer aufgeklärten Politik zu vermeiden- den Folgen vorbeugen; in Betracht dessen bitten die Prokuradoren des Reicos ehrfurchtsvoll, Ew. Maj. wollen geruhen, den Entwurf nachstehenden Dekrets zu genehmigen. Art. 1. AUe Aemter, Grade, búrgerliche, militairische und kirchliche Ehrensiellen, die durch Königl Dekrete vom 7. März 1820 «um 30 1823 ertheilt sind, werden für gültig erklärt. Art. 2 Die dfentrlichen Beamten aller Klassen, welche ein Königliches Patent haben, sollen diejenige An- cientetät genießen, welche thnen durch ivre Ernennung während der conssitutionnellen Epoche zukommt. Art. 3. Regterung wird, fraft ihrer Befugnisse, diese Beamten entweder für dieponible {«e- . oder für im aëftiven Dienste angestellte erklären, und vom Datum dieses Dekretes zu rechnen, soll ihnen der Gehalt ausgezahlt werden, welcher ihnen gemäß der Königlichen Verordnungen, die in Kraft sind, oder künftig für die benannten Klassen von Beamten gelten werden, zukommt. Madrid, 26. Augusi 1834. (Unterz) Miguel Chacon. Andreas (Barcia Car-

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Cosio. Garcia de Atocha. Fernando de Butron. Mateo Belmonte. Alvarez Sotomayoc. Antonio Mautilla äm 1Z3ten d, M. wurde diese Petition zur Discussion ge-

stellt; sie hatte aber bei der leßten Redaction solche Aenderungen erlitten, daß die Kammer sich entschied, sie noch einmal an die Kommissionen zurückzuschicken,

Französische Blätter enthalten solgende Privat-Mit- theilung aus Madrid vom 20, Septeraber: „Es würde schwie: rig seyn, vorherzusehcn, was unserer wartet, aber das Eine if leicht einzusehen, daß im Allgemeinen eine Revolution uns be- vorsteht, Während auf der einen Seite die Opposition die Re- gierung zu üÜberwältigen droßt, v!rmehren auf der anderen Seite Don Carlos und seine Partei ihre Anstrengungen, sie zu vernichten, und wenn auch die Fortschritte derselben nicht rasch sind, so ist doch wenigstens auch gewi), daß die Trupven Ro- dil's nicht vorrúken. Diese peinlihe Ungewißheit macht unsere Lage furchtbar, Die Sißungen der Prokuradoren: Kammer sind noch immer sehr súrmi!ch. Es scheint gewiß zu sepn, daß die Kam- mer den Vorschlag der Majorität der Fommission verwerfen wird; doch láßt sich durchaus nicht vorhersehen, was se an dessen Stelle cen will; es würde indeß nicht überraschen, wenn der Plan der Minoriräc mit einigen geringen Aenderungen die Ober- hand gewinnen solite. Morgen wird sich jedoch Alles auftlären, denn es ist wahrscheinlich, daß die Kammer an diesem Tage zur Abstimmung schreiten wird, Der Schaß is leer und die Kam- mer scheint wenig geneigt, ihn zu fällen. So groß is unser je6ziger Geldmangel, daß es nicht übertrieben is, wenn man fagt, daß es absolur unmöglich wäre, die Dividenden der 3 procentigen Rente, weiche am 1. Oktober fällig sind, zu Paris zu zahlen, wozu etwa Millionen Fr.’ erforderlich scyn würden. Die Re- gierung flopft bei diesem furchtbaren Geld-Mangel an alle Thú- ren, aber sie sind sämmtlich für sie verschlossen. Hr. Ardoin ift der einzige Kapitalist, welcher dem Schate helfen könnte, da Hr. Rothschild der Regierung gewiß nichts leihen wird, bis ihm die zur Zahlung der Dividenden der perpetuellen Rente vorgeschos jenen Summen zurückgezahlt worden sind. der nur zu gewissen Schicksals, welches die Jnhaber der 323 Rente bedrohr, währt die Speculationswuih fort, indem es nicht an Personen fehlt, welche die allgemeine Bestürzung zu ihrem Bor- theil benußen. Die Nation wird eini ihre Namen kennen ler- nen und sie werden einen traurigen Beweis von der dffentlichen Verderbtheit geben. Ein Soldat von der Stadt - Miliz, in

Zl

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völliger Uniform, rief gestern in einem Wirthshause: „Es lebe

Ungeachtet des lei |

Karl V.! worauf zwei seiner Kameraden über ihn herstürzten, ihn tüchtigdurchprügelten und ihm die Uniform vom Leibe rissen. Die- ser Vorfall zog eine große Volksmenge herbei, die durch eine Patrouille zerstreut wurde. Man erwartet hier zwei Personen von Be- deutung, die Herren Arguelles und Mauguin, deren Sendungen sehr verschiedener Art sind. (Nach Franzdsishen Blättern wird Herr Mauguin wohl niht nach Spanien gehen.) Es ist fast eine gänzlihe Stockung in unseren Fonds. Die Minister ver- sammeln sih jeden Abend nah den Sibungen und die ministe: riellen Deputirten halten Zusammenkünfte. Die Finanz- Frage ist der Gegenstand aller dieser Versammlungen. Man hat be- merft, daß die Gesandten Frankreihs und Englands seit einigett Tagen ihre gewöhnlichen Verbindungen mit der Regierung fast ganz abgebrochen haben.““

Persien Eine in der Times enthaltene Privat- Mittheilung aus Konstantinopel vom 27. August giebt folgenden Auszug aus einem Schreiben aus Tabriz vom 1. August: „„Moßamed Mirsa, Sohn des verstorbenen Abbas Mirsa, wurde an dem Tage, wo er aus Chorasan in Teheran ankam, von dem alten Schah zum Thron: Erben ernannt. Es is auffallend, daß von al: len Söhnen und Enkeln des Königs (die sich auf 800—900 be- laufen) Mohamed Mirsa der einzige von entschiedenem Charak- rer ist. Er soll wahrheitliebend, rehtshafen, aufrichtig und nicht bigottjepn. Er verschließt sich nicht in seinem Harem, hat sogar nur dret Frauen und will auch diese Zahl noch verringern. Er scheint seine Sol- daten zu lieben, und bemüht zu sepn, das Landvolk vor Unterdrückung zu schüßen. Sein Minister (von dessen Kraft und Klugheit das Interesse des Prinzen völlig aözuhängen scheint) ist ein ge: schiter Mann und so gut, wie dies Land ihn nur haben fann; außer=em ist aber Niemand um den Prinzen, auf den er sich verlassen fönnte. Die Armee hat seit ungefähr drei Jahren, feinen Sold erhalten und der Scha6 is, wie ih glaube, leer. Alle seine Verwandte sind ihm entgegen und selbst seine Brú- der gehdren zu seinen thätigsten Feinden. Zwei der lebtcren hat er vor einigen Tagen als Gefangene nach Ardabil geschit. Der eine, Tehandschir Mirsa, plunderte den Distrikt Beiazeid und der andere, Chosrew Mirsa, entfloh aus Chorasan./

Ala

Berlin, 3. Okt. Jhre Majestät die Kaiserin von Rußland ha: ben Allergnädigst geruht, dem Hofrath Dr. Fr. Förster für den Allerhöchstihnen gewidmeten, ersten Band der „Lebens: und Reaie- rungs Geschichte Friedrich Wilhelms 1.‘ einen Brillant-Ring “ofs Zeichen des Allerhöchsten Wohlwollens zustellen zu lassen.

__— Das 7te Kürassier- und das 10te Husaren-Regiment die an den bei Berlin stattgehabten Herbst-Manövers Th eil nommen hatten, sind am 1. d. M. auf der Rückehr nach ihren Standquartieren durch Magdeburg gckommen, auch sind da- selbst wieder das Garde-Landwehr-Bataillon, so wie das 26 und 27. Infanterie-Regiment eingerückt. He Am 20-0 Mi eo un S Ubr bad i Lei Dan Groß-Briesen bei Trebnis im Reg. Bez. Breslau in einer Scheune Feuer aus, welches bei der herrschenden Dürre so ras um sich grif}, daß in kurzer Zeit das herrschaftliche Wohnhaus sammt allen Wirthschafts-Gebäuden in Flammen stand “und mehreres Vieh, so wie die Futter- und Getraide-Bestände und sämmtliche Aergeräthschaften vom Feuer verzehrt wurden. Das Traurigste bei diesem Brande is, daß der Gutsbesizer P Hauptmann von Fehrentheil, dur den Einsturz eines GGUL des seinen Tod in den Flammen fand. : j - In der Provinz Schlesien sind in den beiden Jah--e 1852 und [533 der Zahi{ nach ziemlich gleiche, in B O den Folgen aber sehr verschiedene Brandschäden votarforitnen Jm Jahre 1832 ereigneten sich 476, im Zahre 1833 453 Drände. Jm ersteren Jahre wurden dabei in den Städten 230 und auf dem Lande 2073, zusammen aljo 2103 Gebäude fee Art, worunter 1190 Ställe, Scheunen und Schuppen zerstört Kirchen waren darunter nicht; von dffentlichen Gebäuden Manne nur ein einziges in den Städten und 18 auf dem Lande ab. Jm Jahre 1833 dagegen Hte das Feuer in Städten 6% und auf dem Lande 1608, überhaupt also 2302 Gebäude worun- ter zwar 1219 Ställe, Scheunen und Schuppen , aber A J Kirchen in Städten und 3 Kirchen auf dem Lande, so wie 22 öffentliche Gebäude. Von den zerstörten Gebäuden waren ¿m Jahre 1832 1585, im Jahre 1833 1725 grdßtentheils bei pre vinziellen Societäten versichert , welche im Jahre 1832 206.286 Rthlr., im Jahre 1833 aber 362/676 Rthlr. Brand-Bonificat E nen zahlen mußten. E

ea RUERE Flamm

Ausstellung auf der Königl. Akademie der Rüúnste

__ Sonntag den 28. Sept. wurde ein neues Zimmer viel des Schônen und Ueberraschenden bot sich darin dem Eingange gegenüber sah man ein großes Bild, Wand einnimmt, in der That von einer Grdße, wie 1m bei uns N ähnliches geschen hat, und durfen wir melden, daß sein Kunsiwerth mit der Grdüe nicht aus - Verhältniß steht Es hat Herrn Professor D L U und stellt Christus vor Pilatus dar. Dieses Bild unterscheidet di gegenwärtige Ausstellung von früheren, und giebt ihr eine ne: Farbe. Pilatus ißt in einem Marmorsessel zu Gericht linken Seite des Bildes, nach der Mitte hin, dehnt \ich itz Erhdhung, mit Stufen nach dem Vorgrunde abfaliend : für die Parteien aus (was die Bibel das Hochvflaser O Christus der Angeklagte, umgeben von seinen 2 umher auf den Stufen das Volk; rechts einige Beeibe it Einder: links zwei Mohren; hier fißt auch Sobatnes Roch Moi me e im Bilde den Hohenpriester der Juden, auf cinem Traase}el L get, er zerreist seine Kleider: gegenüber, hinter dem Sessel des Pila: tus, erblickt man neben Opferflammen einen Rdmischen a s nen Lictoren und andere Repräsentanten der Römischen E R, c d I N : » : S Eh 2E Gturen im Mittelgrunde stnd lebensgroß, im Vorgrunde sind ‘se __ Bei so vielen Figuren und o belebten, ; Theil gewalt; Stellungen is doch durch eine geschickte Bertdeilung der ct erreicht, daß s die Gruvpen sondern und überschaulic) dg N es is eine gewisse Symmetrie in der Anordnung, welch- E kas zen Ruhe giebt; zu beiden Seiten des Bildes erheben ih M San pen hdher und nähern s\{ tem Vorgrunde; in ver Mitt- I freier Raum , welcher das Auge einladet, auf d ¿p ‘Bui s A, Mittelgrunde zu verweilen. Und offenbar ist diefer Duell dee A des, mit der meisten Liebe und dem meistea Gelingen gemalt. B Ee Aa E ver verschiedenen leidenschaft- ih bewegten Juden-Physiognomieett, welche den Heiland | durch einander rufen. Mit deklamatorischer Stimme spricht v Eine; allein das inl nicht die Stimme des Herzens: er sch int ein Pharisäer zu seyn. Andere {prechen aus tieferm Gand

gedffnct, und dar. Gleich Ss S!

vas die ganze an noch faum zu großer Freude

elne neue auf der i geringer cin Podeft ner nennt); hier äUnfklägern, rings

scheint der

en heutige Glaube der Väter gefährdet. Be=