1834 / 277 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ist durch Ordonnanz vom 22sten v. M. auf zwei Englische Pfunde be- stimmt; dio Legitimation für den innern Verkehr geschieht, mittelst Abnahme des ersten Umschlages, durch Belegung des zweiten mit einen Kreuzbande, Verklebung der Enden desselben mit einem Streifen hal- birten Registerpapiers und Aufdrückung eines trockenen Zollstenmpels. -- Eine Zoll-Verordnung vorn 28sten v. M. bestimmt die Umschrift dieses Stempels: „„Cotons ‘filés étrangers, Ordonnance du 22. Août 1834“, und die Stempeb\ngögebühr vorläufig auf 10 C. für jedes Packet.

Durch Körägl. Ordonnanz vom 19ten v. M. wird der unterm 8. Juli d. J. @uf 75 C. pr. Kilogramm bestimmte Einfuhrzoll der Ge- würznäge! ein aus Französisch-Guyana auf 60 £. herabgesest. Ein Etr- fular *er Zoll-Verwaltung vom 27sten v. M. bemerkt, daß die Sten- gel vieses Gewürzes fortfahren, jeßt wie früher nur 4 der den Näge- Lin selbst auferlegten Abgabe zu entrichten. /

Die Zoll-Verwaltung hat ganz kürzlich entschieden, daß den frem- den Steinkohlen ein Anspruch auf Quast - Packhofsrechte (entrepôt fic- tif) zuzugestehen sey; auch sollen sie den, in der mit Ordonnanz von 9, Januar 1818 publicirten Liste verzeichneten Ballastgütern (mär- chandises d’encombrement) beigezählt werden.

Nach dem Schifsfahrts- Traktate mit England vom 26. Januar 1826 werden folche, als Europäisch angegebene Landbau- und Gewerbs-

rzeugnisse, welche man auch außerhalb Europa's erzielt, zum Ver- brauch in Frankreich nur auf ein formelles Certififat ihres Europäi- schen Ursprungs zugelassen. Dieses Certifikat, dessen Schwierigkeit und

Kostbarkeit häufige Klagen des Handelsstandes veranlaßt, isff jeßt von

der Zoll - Direction nachgelassen worden für die Artikel: Schmirgel

in Stücken, Bittersalz, Zink, Glätte, Soda, Blei und

Pottasche-Chromat; jedoch nur provisorisch, und 1edenfalls unter

der Vorausseßung, daß durch die betreffenden Schiffspapiere nicht ir-

gend ein Zweifel über wirklich Europäischen Ursprung der Waare sich

begründet finde. i

"Die (in unsern Artikel Nr 1) (St 3: Nr. 4d J) veveits als

Projekt erwähnte Eröffnung der Quarantaine - Ansialt zu Trompe- loux auf der Gironde, auch für die direkt aus der Levante und von den Küsten der Berberei kommende Schifffahrt, is jeßt durch Kö- nigl. Ordonnanz vom 11ten d. M. zur Ausführung gedichen.

Die zur Vorbereitung einer Regulirung der Handels - Verhältnisse zwischen Fraakreich und Belgien zu Paris niedergeseßte, aus Franzöfi- {hen und Belgischen Mitgliedern gemischte Kommission hält tägliche Sizungen, welchen die Minister des Handels und der äuswärtigen An- gelegenheiten häufig beiwohnen. Bis jeßt soll nur über den allgemei nen Charakter des zu befolgenden Sysiems diskutirt, und auch in die- ser Hinsicht ein genügendes Resultat noch nicht erzielt worden seyn. Es if von einem förmlichen Zoll-Verein zwischen Frankreich und Bel- gien die Rede gewesen; man glaubt jedoch, daß wesentliche Verschie- denheizen des Französischen und Belgischen Finanzsystems einer solchen Maßregel unübersteigliche Schwierigkeiten entgegenstellen dürften, und folglich das Resultat der Deliberationen und Unterhandlungen auf ge- gensecitige Tarif-Modification sich beschränken wird. Die Artikel, für welche Belgischer Seits eine bedeutende Verminderung der Französi- {chen Einfuhrzölle in Anspruch genommen wird, sind: lebendiges Vieh, Wolle, Tuch, rohe Leinwand, Flachs, Gußeisen und Steinkohlen: man erbietet sich dagegen zu verhältnißmäßiger Herabsezung der Belgischen Eingangsrechte auf Französische Weine und Branntweine.

__Die bedeutendsten Organe der öffentlichen Meinung Frankreichs beschäftigen sich lebhafter als je mit Neformations-Projekten des gegen- wärtigen Handels- und Zollsystems, und es ist kaum zu bezweifeln, daß in der nächsten Kammer -Session Wesentliches in dieser Hinsicht geschehen wird. Die Tendenz; der öffentlichen Meinung ist im Ganzen liberal, d. h. den Prohibitiv - Systemen ungünstig; doch fehlt es auch nicht an einzelnen Echo's sonderbarer Kasten - und Kotterie- Meinung, wie z. B. jene, von den Tagblättern veröfentliche, an die Kammern gerichtete Petition der Grundbesißer des Arrondissements von Nimes, worin u. a. behauptet wird, daß durch Frankreichs gegenwärtiges Zoll- S?stem noch bei weitem nicht genug für die Interessen des Grund- beii3es und der Landwirthschaft geschehe! Und dennoch kann bewiesen werden, daß jenes System alles in Franfreich fonsumirte Getraide um 4-5 Fr. pr. Hekroliten vertheuert, jedes Pfund Fleisch um 9—10 C., jedes Fuder H.lz um wenigstens 30 pCe. seines Preises, alle Jndustrie- Erzeugnisse verh..ltnißmäßig!!

Rufland. Die Zoll-Aemter sind angewiesen, nach den Tarifs-Ar- tifeln von Sirehbändern und Strohgeflechten nur die Bänder und Geflechte zuzulassen, melche bloß aus Stroh verfertigt sind, und im Allgemeinen für elle Scrohfabrikate auf einem Aufzug von Seide oder irgend einem andern Gespinn{, insofern sie nicht ganz verboten sud, nach den Tarifs - Artikeln von Strohhüten und Strohfabrikaten breiter als Bänder mit seidenem Außzug, zu 12 Rub. S. per Pfd. den Zoll zu erheben.

Durch Allerhöchsten Ukas com 13. Juli d. J. ist der Finanz-Mini- ster authorisirt worden, auf Grundlage des Manifestes vom 9. Januar d 3, (oeral Unsern Ae l n Nr 65 der Sf 903) die e Sér ie 127 Retcls-Seha-Villets in Umlauf ¡u seßen, mit dem Zinsenlauf

eich den übrigen vom 1. Februgr d. J.

Ni, 65 der St. Peterêburcer Handels-Zeitung enthält ausführlich den Allerhöchsien Ukas vont 114. Juai d. I., mit welchem für die Hal- tung der faufmännischen Bücher in Rußland eine neue Geseßgebung eingeführt wird. Die Verordnung besteht aus 25 §F., und es wird dadurch die Verpflichtung der Kaufleute zur Führung gewisser Bücher nach bestimmten Formei, in drei verschiedenen Abtheilungen , für den Greßhandel, gemischten Handel uüd Kleinhandel, verschicdenartig normirt.

Unterm ten d. M. ward ein von Sr. Maitestät bestätigter Schluß des Reichs - Raths publizirt, wonach künftig Ausländer, oder im Aus- lande si aufhaltende Russische Unterthanen, ihre von dort aus an Rustische Behörden zu richtende Bittschriften nicht mehr guf Russi- {hem Stempelpapier geschrieben einzureichen brauchen. Besißen solche Bittsteller bewegliches oder unbewegliches Eigenthum in Nußland, so sollen die geseßlichen Stempelgebühren daraus entnommen werden, an-

ernfalls aber ihnen erlassen seyn.

Dänemark. Ganz neuen Verordnungen zufolge, werden zu Tön- ningen abermals die aus Gegenden, wo die Cholera hert1scht, fommen- den Schiffe unter Observations - Quarantaine gestellc, und, insofern sie sogenannte giftsaugende Stoffe und Waaren geladen haben, an eine förmliche Reinigungs-Quarantaine verwiesen.

Deutschland. Die Publication und Ausführung des zwischen Hannover und Braunschweig geschlossenen Handels - und ZoU- Vertra- ges is in der Braunschweigschen Stände-Versammlung auf Schwie- rigkeiten gestoßen , und mit derselben einstweilen vertagt worden. Zu- gleich ward an 12ten d. M. zu Braunjchweig bekanut gemacht, daß der mit Hannover, wegen Anordnung eines gemcinschaftlichen Grenz- Zolls voni {remden Getraide, unterm 11. Juni 1823 geschlossene Ver- trag, auf Hannoverscher Seits geschehene Kündigung, vom 1. Öfrober d. J. ab außer Kraft tritt.

Niederlande. Die Königliche Regierung hat eine unterm F. Juni d. J. mit dem Russischen Kaiserreiche zur gegenseitigen Aufhebung der Abzugs-Steuer (jus detractus) abgeschlossene Uebereinkunft publi- zirt; desgleichen eine zweite über denselben Gegenstand mit dem Kö- nigreich Polen.

Belgien. Die Königliche Regierung hat den Zoll- Beamten Lannoy als ihren Handels-Agenten mit dem Auftrage nah Singa- pore gesendet, ihr über den Ostindischen Hande: alle den Belgischen Gewerbfleiß interessirenden Nachrichten zu verschaffen, auch ihn zu dem D mie geeigneten Instructionen der betreffenden Ministerien ver-

ehen lassen.

Die Belgische Heerstraßen - Polizei hat durch Königl. Verordnung vom sten d. M. einige Modificationen erfahrea, welche theilweise für den Frachthandel interessant seyn, und in Nr. 253 des Moniteur Belge nathgesehen werden können.

__ Spanien. Das gegen Einfuhr von Waffen und Kriegsbedürf- nissen in die rebellischen Nord-Provinzen erlassene Königl. Dekret Pi

Lp

1122

1) Es it gültig ffir den ganzen Küstenbereich vom Kap Fini re bis zur Mündung der Bidassoa; i O

2) es bezieht sih auf alle, völferrechtlih, zur Kriegs - Contrebande gerehneten Gegenstände ;]

3) es verordnet Beschlagnahme und Confiscation jedes Fahrzeuges, welches, mit solchen Gegenständen beladen , innerhalb 6 Meilen sich der besagten Küste nähern und der Ausschiffungs-Absicht ver- dächtig seyn wird. :

4) Die Königl. Land- und Seemacht soll die Ausführung eifrig zu handhaben angewiesen und in den Stand geseßt werden.

5) Die fremden Mächte werden auf diplomatischem Wege von dem Verbote in Kenntniß geseut, damit ihre etwa auf Contravenrio- nen zu betreffenden Unterthanen sich demnächst nicht mit der Unwissenheit iegal entschuldigen können.

_ Portugal. Folgendes is ein Auszug des am 12ten v. M. publi- zirten, mit dem 1sten k. M. in Kraft tretenden Reglements über das Lissaboner Entrepot. Dasselbe wird den anfommenden Schiffs - Capi- tains gleich beim ersten Besuche der Sanitäts - Beamten mitgetheilt, und muß bei Vermeidung sc¿werer Strafe und Ungelegenheit genau oon ihnen befolgt werden: i i:

Es muß gleich bei Ankunft Angabe geschehen, wenn der Capitain etwa noch ungewiß ist, ob er in Lissabon löschen will oder nicht ; des- gleichen über die etwa nach andern Häfen bestimmten Theile der La- dung. Von dem Augenblick an, wo der Capitain scinen Lootsen nimmt, befiudet er sch unter zollamtlicher Aufsicht; jede Widerseslich- feir oder Ungebühr gegen die Beamten wird strenge geahndet. Der Capitain muß zwei gleichlautende Manifeste haben. Diese erklären das Nöthige über Größe und Nationalität des Schiffes, so wie über den Abfahrts - Hafen. Sie enthalten die Namen der Ablader und Consig- natairs, Quantität und Qualität der geladenen Güter, verzeichnet mit Specification der Marken und Nummern am Rande. Sie müssen un- terzeichnet seyn vom Capitain, legalisirt vom Portugiesischen Konsul, oder, in Ermangelung eines solchen, von der Orts-Behörde. Bei An- kunft des ersten Register - Offizianten an Bord, übergiebt ihm der Ca- pitain Eins seiner Manifeste mit den Conoissements und anderen Schiffs-Dokumenten, außerdem eine eidliche Declaration und Nominal- Liste der Schifssmannschast und Passagiere, eine Liste ihrer Bagage, der Lebensmittel und Schifs-Objekte. Sind Waaren an Bord, welche, im Manifeste nicht verzeichnet, ctwa später oder unterweges eingenoti- men wurden, so wird darüber eine besondere Declaration abgegeben, mit Specification von Quantität, Qualität, Nummern, Marken aller Kolli , und Angabe aller davon etwa unterweges schon gelöschten und verkauften Gegenstände. Später werden bei der Douane feine nach- trägliche Declarationen mehr angenommen. Schiffe, die einmal den Hafen angelaufen, müssen, auch wenn sie nicht löschen, dennoch die Hafenkosten bezahlen.

Der noue Zoll-Tarif ist noch nicht definitiv publizirt. Einstweilen ¡ahlen Schweinfleisch, große Bohnen, weiße Bohnen, Erbsen, Papier und cinige andere Artikel noch den alten Zoll; Leinen und Baum- wollenzeuche, Tücher, Butter, Rindfleisch 2c. 15 pCt. ad val. unter ihrer National - Flagge anfommend und sclbige gehörig rechtfertigend; M pCt. Ob die Weizen -Einsuhr erlaubt seyn wird, is noch

etviP.

Mit dem 1. September sollte eigentlich das Paviergeld aufhören, und alle Zahlung in klingender Münze geleister werden. Es scheint jedoch, vorläufig die alte Zahlungsweise halb Papier- halb Metall- geld mit 109 pEt. Diskonto, wenn ganz in Metall geleistet, beibe- halten zu sepn. Gh

Berliner Börse, Den 4. Oktober 1834.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Prex/s. Cour.)

|Zf.iBrief|Getd.| IZf. Pricf Geld bm c r mr R f E V ACVSSNP E E N A St.- Schuld - Sch. | 4 | 993 | 99 f0stpr. Pfandbr. | 4 [1011 | Fc. Engl. Obl. 30 | 4 | 95? | 95! Pomm. do. A IOGS | Präm.Sch.d.Seeh.| | 587 | 584 IKur-u. Neum. do | 4 S e Kurm. Ohl. m.1 C. A4 | 9914| FSchlesische da. - 1052 Neum.lInt.Sch, do. 4 | 982 | WRkst C. d.K.-u, N. ! 72 E Berl, Stadt Ob 00 Sd N 2 Königsb. do. 4981| ——— | Klbiug. do, 42/ 982 | fHoll, vollw. Duk. i 177 -_ Danz. do. in Th.|— | 374 | -— Neue do. —| 185 | 18 Wexstpr. Pfandbr.| 4 (101 [1002 TFriedriehsd’or . . |— | 132 | 131! Grosshz. Pos. do.| 4 (1923 | Disconto... H - 3 | A 7 D, T4 í W ech sel-Cours. A A S B rief.| Geld. Ae 2D IKCUrNZ lli | 1407 U a 200 E 2 Me (1402 Hu. I 300 Mk. |Kaurz 1521 [152 M. 5 . 300 Mk. [2 Mt. 115112 O ao ea ea 1 LSt. |3 Mt. G2 S ooooo eo 300 Fr. |2 Mt. 5 jz E O N S A 150 FI, 2 Mt. 1031 —— N 6 «O O 2 Me 997 | U. S 100 Thl. |8 Tag 31 Veankfuei an. 100 Fi. 2 M lut A ee O Bei Ware 000 N Kurz | N

Hierauf: Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 14,} ten, von L, Angely.

Montag, 6. Okt. Der Hund des Aubri de Mont-Didier | oder: Der Wald bei Bondy, historisch romantisches Dramo in} 3 Abth., von Castelli. (Hr. Brand: Macaire, als Gast.)

Dienstag, 7. Okt. Der Kreuzritter in Aegypten, große vel roische Oper in 4 Aufzügen, nach dem Jaliänischen. Musik vom Königl. Hof-Kapellmei|ter Meyerbeer. (Herr Marschall, vom Î

Theater zu Lemberg: Adrian, als zweite Gastrolle.)

Neueste Marion

Paris, 28. Sept. Reschid Bey, hat am Donnerstag, in Begleitung seines Dolmet chers und des nach London bestimmten Gesandten, Namik P, \cha, zu Se. Cloud beim Könige gespeist. Unter den Übrige Gästen bemerkte man mehrere Personen, die früher in Konstan tinopel gewesen sind, nämlich den General Guilleminot, den Az, E miral Hugon, Herrn von Langsdorf und Herrn von Laborde,

Das Journal des Débats theilt Úúber das Person; der gegenwärtig in Paris befindlichen Türkischen Gesandschai einige Details mit. Der Charakter aller Mitzlieder derselben soll sehr sanft, edel und würdevoll seyn. Das ministerielle Jour: nal schliezt diesen Artikel mit den Worten: „Die Reform hat begonnen; die Türken der neuen Gesandtschaft tragen unsere Uni formen, essen niht mehr mit den Fingern und trinken von yy serem Weine !‘/

Aus Madeira wird vom 30. August geschrieben, daß de Prinz von Joinville dort angekommen war. Nach einem Aufi enthalte von einigen Tagen daselbst, wollte der Prinz nach dey Kanarischen ZJnjeln, von da nach den Azoren und dann zurü nach Frankreich segeln.

Herr Rivet, ehemaliger Präfekt des Gard - Departements ist zum Kabinets: Direktor im Ministerium des Jnnern ernannt worden.

Durch Königliche Verordnungen sind sieben Präfekturen aw

Herr Guizot is auf seiner Reise nah Lisieux, welches ihn zu seinem Deputirten exnannt hatte, mit Ehrenbezeugungen über \hÜttet worden. 3 hielt er eine Rede, in welcher er das politische System der Re gierung gegen die Beschuldigutigen der Gegner desselben ver;

Qn vor kurzem in Havre erbautes Schiff hat aus Erkennt lichkeic für die wichtigen Verbesserungen, welche die nautische Wissenschaft dem Herrn Arago verdankt, den Namen „, Arago“ erhalten. Nach dem Echo du Nord vom 27sen, ist in Vitry und der Gemeinde Aiache St. Vaast die Cholera ausgebrochen. 5s geht das Gerücht, Dom Pedro habe schon sein Testa: ment gemacht. Ev wünscht, heißt es, daß seine skerblicye Hülle nach Brasilien, seinem Adoptiv - Vaterlande, gebracht werden möchte. i Der Moniteur meldet: „Vom Kriegéëschauplakße is keine Nachricht, außer über einige unbedeutende Märsche und Contre Mársche, die ohne Resultat von den beiden Heeren unternom- men worden, hier eingegangen. Am 23sten ijt der Prätendent durch das Thal Ulzama in das Borunda: Thol zurügekehrt, Jn Catalonien haben die Karlisten viele Intriguen angesponnen, de- ren Fäden jedoch glücklicher Weise fast alle von der Behörde auf: gefunden worden sind. Eine Verschwdrung, welche die Jnsur: girung Lerida's zum Zie hatte, ist encdeckt und der Haupt:Rhy

pen- Anzahl in die Gegend von Maanreza abgeschickt, Er hat bei Gelegenheit der (schon erwähnten) Hinrichtung Romagosa's,

um sie aufzufordern, die Wachsamkeit der Behörden, wie seit: her, zu unterstüßen und gegen die Pläne der blutdürjtigen Par- tei, welche Spanien verwüste, auf der Hut zu seyn. Proclamation zufolge, waren der Ex: General Romagosa det Pfarrer und der Amtmann von Selma durch den Komir,andan ten des Plaßes Jgualada in dem Augenblicke festgenomraen wor den, wo sie sich der Bevölkerung als eines Werkzeuges zur Aus führung ihrer Pläne zu bedienen beabsichtigten. Romagosa kam, F wie man glaubr, von Genua; 250 Unzen Gold, mehrere wih tige Papiere und Proclamationen wurden bei ihm gefunden, in F welchen er sich den Titel General-Lieutenant und Ober-Befehl haber Cataloniens ertheilte, Außer Romagosa wurden auch der | Pfarrer und der Amtmann von Selma er; hosen.“ | Jn einem von hiesigen Blättern mitgetheilten Sche E ben aus Madrid vom 20sen d. heißt es: „Der Krieg mit den

Karlisten hat schlechten Fortgang. Die Armee Rodil's ift demo

ralisirt. Die Repressalien sind von beiden Seiten blutig. Au

Auswärtige Börsen.

L arer an, 29 September,

Niederl. wirkl. Schuld 5112. 58 do. 9816, Ausg. Schul

5 : . . F F: G . Scliuld S Kanz - Bill. 22/%. 425 Amort. 902. 345 731 Russ. "98. Oere 981, Preuss. Präm. - Scheine 1035. do. 489 Anl, 982 Span, 36 32 2314. E

. Antwerpen, 28. September. Span. 53 375. 38 —. Cortes 41 Zins], —.

Königliche Schauspiele. | Sonntag, 5. Okt. Jm Opernhause: Die {dne Múllerin, | Oper in 2 Abth. Musik von Paesiello. Hierauf: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 Aft, von Hoguet. (Hr. Carelle, von der | Ballet:Gesellschaft des Herrn Direkior Cassel, wird hierin Fol: | gendes tanzen: 1) La Polichinelle. 2) Stelzentanz.)

Jm Schauspielhause: Die Vekenntnisse, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Der Pla6regen als Eheprokurator, dramatisirte Anekdote in 2 Abth., von E. Raupach.

__ Montag, 6. Oft. Jm Opernhause: Don Carlos, Trauer- spiel in 5 Abth., von Schiller. (Hr. Krüger wird in der Rolle des Marquis Posa wieder auftreten.)

Im Schauspielhause: 1) La première représenlation do: Salvoisy, on: L’amoureux de la Reine, drame hisforique | nouveau en 2 actes, par Scribe. 2) La Séparatiou, comédie en d ac!es.

Sonntag, 5. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Der Wei: |

21. August d. J. enthält folgende wesen;liche Bestimmungen :

| Königstädtishes Theater. | |

berhasser, Lustspiel in 1 Ake, nach dem Franz., von L. Angely.

härten.

| großen Theils der Einwohner.

| 232, Bank-äctien 1532. 1530. "Part. Oblig, 1391, 13921

Anl. 95 Br. oll. 5proc. Obl, von 1832 97.1

ßer dem Grafen Via Manuel, Granden von Spanien, der ae | rade aht Tage, ehe er in die Hände derx Karlisten fiel i Stellung mit 20 Mann gegen sie unter dem Rufe: Es lebe Christine !‘/ und selbsi das Gewehr abfeuernd, vertheidigt hatte haben sie auch den Brigadier Viilacampo, Mitglied der Pro: furadoren- Kammcr, einen sehr geachteten und liberalen Mann, füsilire. Man glaubt, dies have zu einer geheimen Sibung Aw laß gegeben, in welcher die Prokuradoren unter dem Anstrich der F Königin ihre Mitwirkung zu außerordentlichen Maßregeln anzu | bieten, ihren Unwillen auf eine freilich verdeckte Weise geäuzert \ j Dieser Krieg, wenn er mit Gewalt geendigt werdcu soll, fordert nebt den Linien: Truppen, die jest dort operiren, 50,000 Mann National - Garden und die Uecbersiedelung cines

| er Et! Es ist fast vorauszusehen, daß man lieber zu einer fremden Äntervention und Occupation, als zu diesem Mittel seine Zufluche nehmen, oder daß der Krte ‘ohn ein verechendares Ende fortdauern wird,“ O

î e Oktober, Oesterr. 5prec. Metall. Aproc. 92 9115 91luroce ZW F :

prt, Ja 1€ =2PV0C, 934. Br. l1proc. 234 D ; R Looje zu 100 Gulden 2074. Br. Preuß. Präm. Sch. 53", 572. do, 4proc, O Do

Rente perp. 382. 381, gGZproc

ant M, 1 10012. 100i

(C25 9 456 P,

Loose 67. 654. do. 263. 262,

9proc,

Medacteur Cottel.

T ATTE RT CTETT: T vertre rir

Gedruckt hei A. W. Hayn.

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e E N E

Der Túrkische Gesandte, Mustaph, ff R

| welches enthält: unter

- ioerstelle in Grdningen dem Prediger und Rektor August ders besekzt worden. | digerstell 9 P

Bei dem ihm zu Ehren gegebenen Bankette F kommandirende General des Viilten Armee- Corps, von Bor-

theidigte. ;

| Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Thronfolgers, feierte zu-

delsführer erschossen worden. General Liauder hat eine große Trup: F nach der Krimm begeben.

welcher am 18ten in Jgualada bei Barcelona erschossen worden E Avinoff, Generalstabs - Chef der Flotte des Schwarzen Meeres, ist, eine Proclamation an die Bewohner Cataloniens erlassen, E der sich am folgenden Tage auf einem Dampfboot nach Nifkola- T jef begab.

Dieser | daselbst täglich an 350 Personen an der Pest starben, und daß die mei- Ï sen Häuser in Pera angesteckt waren. Ï reichischen Hospitals und der Dollmetscher

man sich um so weniger erklären konnte, als

| ren feine neuere Nachrichten im Publikum;

" nopel war Mustapha Groß-Referendar beim Divan ; seine Func-

litischen als administrativen Angelegenheiten zu machen, welche im Conseil des Großherrn zur Berathung kommen sollten. Er besißt

Preußische Staats

Nil tMeine

gamen erter t C E E L R AD

AmtliGe NaGricGten.

Kronit des Tages. ¿ute wird das 21ste Geses-Sammlungs-Stück ausgegeben,

Nr. 1558. die Allerhdchste Kabinets-Ordre vom 22. September d. J., betreffend die Regulirung des Gerichtsstan- des des Militairs in Neu-Vorpommern und Rügen ; die ministerielle Bekanntmachung von demselben Tage, wegen der den Schiffen des Kirchenstaats in den diesseitigen Häfen zugestandenen Abgaben - Gleich- stellung mit den inländischen Schiffen; und , 4560. die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 28sten desselben Monats, betreffend die Abänderung der §s. 3 und 4 des Weinsteuer-Gesetes vom 25. September 1820. Berlin, den 6. Oktober 1334. Debits-Comtoir der Gese6-Sammlung.

« 1559.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Magdeburg ist die erledigte evangelische zweite Pre-

Nebelung verliehen worden.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Kavallerie und

ell, und 5 / S f Der General-Major und Juspecteur der 3ten Artillerie-

nspection, von Bardeleben, nach Koblenz. Der General- Major und Commandeur der 6ten Landwehr-

Brigade, von Hedemann, nach Perleberg.

Zeitungs-Nachrichten. Lan o

Nano Odessa, 16. Sept. Am (llten d., als am Namenstage

gleich das Gymnasium Richelieu hierselbst den Schluß seines emischen Jahres.

E A O Warsdeu/ lihtete am 6ten Abends die An-

fer, um nah Sebastopol zu segeln; am Bord desselben befinden

sh der Ceremonienmeister des Kaiserlichen Hofes, Graf Zawa-

dowsti, und der General-Prokurator der heiligen Synode, Net-

| chajeff, die sich kurze Zeit hier aufgehalten hatten und sich jeßt

An Bord der Fregatte „„Enos‘/, die am bten d. M. von Sebastopol hier vor Anker ging, befand sich der Contre-Admiral

Aus Konstantinopel vom 1|en d. schreibt man, daß

Der Geistliche des Oester- 7 der Englischen Ge- sandtschaft, Herr Wood, waren ein Opfer der Krankheit gewor: den. Am 25sten v. M. hatte man in Konstantinopel ein leichtes Erd- beben verspürt. Das Brod war dort sehr knapp geworden, was noi) nicht einmal Aus Aegypten wa- man bemerkte ei- nige Bewegung unter den Tärkischen Truppen, und man versi- erte, daß sich das Französische und Englische Geschwader, aus 39 bis 35 Schiffen S bei Navarin befänden.

SLanktrei s

Paris, 28. Sept. Durch eine Königl. Verordnung vom B. d, sind die Statuten dreier neuen Assekuranz -Compagnieen, nämlich einer See-, ciner Lebens- und einer Feuer-Versicherungs- Gesellschasr zu Paris genehmigt worden.

Das Journal des Débats giebt über das Personal der in Paris angekommenen Türkischen Ambassade folgende Datails: „Mustapha Reschid -Bey, der Chef der Mission, hat den Titel eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mini- ' sters bei Sr. Maj. dem Könige der Franzosen. Jn Konstanti

fremdes Getraide aufgekauft worden war.

tionen bestanden darin, Berichte uber alle diejenigen, sowohl po-

den Ruf eines sehr gescheidten und unbestechlichen Mannes. Er kennt alle Orientalischen, aber keine der Europäischen Sprachen. Mustapha Reschid-Bey mag ungefähr 38 Jahr alc seyn; er ist klein, aber hat {dne, außerordentlich sanfte Zügez er grüßt häu- figund mit einer Art von Demuth. Er trägt die Civil-Uniform seines Landes die, bis auf die rotheMúgte, ein ganzEuropäisches Anschen hat. Mustapha-Reschid: Bey hat amFreitag in St. Cloud beim Könige gespeist, der ihn mit einer gan besondernAuszeichnung empfangen hat. Der Gesandte war von seinem Dolimetscher und von Namik PAlga, dem Gesandten der Pforte in London, begleitet. Die- er Leßtere spricht mit auffallender Leichtigkeit und mit vielem Geiste die Französische Sprache; er trägt die Türkische Generals- Uniform, welche sich von der Civil - Kleidung Mustapha’'s nur durch einen größern Reichthum der Stickerci, und durch zwei große goldene Epaulettes auszeichnet, die eher den Preußischen als den unsrigen nachgebildet scheinen. Namik- Pascha is ziem- lich groß, seine Züge sind edel, seine Haltung ist stolz, und kán- digt eine gewisse Zuversihc an, die seinem Kollegen fehlt. Der Dollmetscher ist schea ein bejahrter Mann, mit weißem Barte, und einem ernsten, aber sanften Gesichte. Er ist ein Gelehrter, wenigstens in Konstantinopel; er ist Direktor des dorti-

Borlin. Monta

g den ien Ofkkfober

namentlich Französisch. Nach dem Diner beim Könige brachte er mehr als eine Stunde damit zu, die Gemälde und Merk- wúrdigkeiten aller Art, welche die Säle Sr. Maj. schmücken, zu betrachten; die Porzellan - Malereien, die Bildhauer - Arbeiten in Alabaster, und besonders der prächtige Mosaik - Tisch, welcher das Schild des Achilles vorstellt, zogen seine Aufmerksamkeit auf sich, und er drückte seine Bewunderung mit einer Art poetischer Begeisterung aus. Der Sohn des Dollmetschers war ebenfalls eingeladen. Es is ein merkwürdig s{chdnes Kind von 11 Jah- ren, und spricht das Französische rein und ohne Accent. —- Se. Maj. hatten die Aufmerksamkeit gehabt, mehrere unserer Mit- bürger, die in Konstantinopel gewescn waren, wit zur Tafel zu ziehen. Man bemerkte unter denselben den General Guillemi- not, den Admiral Hugon, Herrn Jouannin, Dollmetscher des Königs, Herrn von Langsdorff, Herrn von St Aulaire, Herrn de la Laborde u. \. w. Alle diese Herren unterhielten sich entwe- der direft oder durch Dollmetscher mit den Türkischen Gesand- ten. Die Regierung beschäftigt sich in diesem Augenblicke damit, ein Hotel für die Türkische Gesandschaft aufzusuchen ; das ist nicht mehr als bislig. Die Türkische Regierung sorgt ihrerseits ebenfalls für die Wohnung unserer Gesand- ten. Aber wir hoffen, daß unsere Minister das Geseß der Reciprocität nicht strenge ausüben werden ; denn sonsk würde sich Mustapha - Reschid-Bey mit einem der elendesten Gasthdfe der Hauptstadt behelfen müssen.“

Die (gestern unter dea Neuesten Nachrichten erwähnte) Procla- mation des Generals Llauder lautet etwa folgendermaßen: „Der Plaß-Kommandant von Jgualada benachrichtiget mich durch ein Schreiben vom gestrigen Datum, um halb 7 Uhr Abends, daß der ehemalige General Romagosa, der Pfarrer uud der Amt- mann von Selma in dem Augenblick ergriffen worden sind, wo sie darauf rechneten, sich des Volkes dieses loyalen Fürstenthums als eines Werkzeugs für die Ausführung ihrer fluchwärdigen Pläne zu bedienen. Der erstere kommt, wie man glaubt, von Genua und hatte sich erst vor kurzem ausgeschiffe; man hat bei ihm 250 Unzen Gold, und mehrere wichtige Papiere und Proclamationen in Beschlag genommen, worin er sich den Titel eines General - Lieutenants und Ober - Befehlsha- bers von Catalonien fúr den Prätendenten beilegt. Dieser Rebell wird heute die Strafe erleiden, die er nach den Gesekßen, die er übertreten, verdient hat. Jch beeile mich, dieses Ereig- niß den getreuen Bewohnern des Fürstenthums Catalonien an- zuzeigen, damit sie, wie früher, die Wachsamkeit der Behörden unterstüßen, und gegen die Pläne der abschéulichen und blut- dürftigen Faction, die unser Vaterland verheert, auf ihrer Hut seyn tónnen. Catalonier! Auf Euch, auf Eure Ergebenheit, auf Eure Treue rechne ich, um den Thron unserer rechtmäßigen Königin Donna Jsabella 11, zu vertheidigen.

Barcelona, den 18. Sept. 18334. (ae Lauber

Ein anderer Tagesbefehl Llauder's zeigt an, daß die Auf- rúhrer in der Umgegend von Tolosa mit Verlust bis zum Gipfel der Gebirge verfolgt werden seyen. Mariano Vidal, einer ihrer Chess, ward ergriffen und erschossen. Auch zu Santa- Coloma hat man den Pedro Moros, Chef eines Jusurgenten - Hau- fens, der sich zu Brunola, Bezirk Gerona, gebildet hatte, erschossen. Der General-Capitain Llauder hat den Castiliani- chen Adel, unter dem Namen eines Marquis de Vall de Ribas, zum Andenken eines durch ihn an dissem Orte im J 1813 Uber die Französischen Truppen erfochtenen Sieges erhalten.

In einem Schreiben aus Bayonne vom 23sten d. heißt es: „Als am 17ten die Karlisten vor der Passage erschienen, wollten sich 5 Christinos, die sich am südlichen Ufer befanden, an Bord der Englischen Kriegs-Brigg „le Ringdove‘/, Capitain Lapideze, flüchten; dieser weigerte sich aber, ste Q wenn sle nicht die Waffen streckten. Dies geschah. er nám- lie Capitain hat dem Gouverneur von San Sebastian erklärt, er habe von seiner Regierung den Befehl erhalten, den Spani- hen Behörden anzuzeigen, daß seine Anwesenheit an ihren Kü- sten nur den Zweck habe, die Engländer und ihr Eigenthum zu hüben. Wir verbürgen diese Thatsache. Das Kriegsschiff „Sappho“/ hat ebenfalls Befehl erhalten, sich nicht in die Ange- legenheiten der Königin und des Don Carlos zu mischen, son- dern bloß alle Schisfe, die an der Küste erschienen, zu untersuchen, und nur die Waffen, die sich an Bord derselben befinden möch- ten, in Beschlag zu nehmen. Der „Ringdove“/ ist am 18ten in Folge einer aus Lendon durch die Brigg ¡„„Colombine‘/ erhalte- nen Depesche nach Santander abgesegelt, wo er bleiben wird, bis er weitere Befehle von seinem Admiral, der sih im Tajo befin- det, erhált. Die Brigg „„Castor‘’, die man an der Küste Bis- cayas erwartet, wird das Kommando der Englischen Schiffe in jenen Gewässern übernehmen.“

Aus St. Sebastian schrcibt man, daß ein Fregatten-Capi- tain von dort nach Bordeaux abgereist sey, um bei dem für Rechnung der Spanischen Regierung daselbst stattfindenden Bau mehrerer Briggs die Aufsicht zu führen.

err von Chateaubriand hat ein Schreiben an den Cour- rier français gerichtet, um demselben einige Aufschlüsse über die bevorstehende Aufsúßrung seiner Trazddie „Moßes‘/ auf dem Theater von Versailles zu geben, Das Ganze läuft darauf hin- aus, daß Herr von Chateaubriand bescheidenerweise die Auffüh- rung seines Stückes verweigert, daß der Direktor, Herr Car- mouche aber erklärt hat, sich daran nicht kehren zu wollen, in- dem das Stück gedruckt sey, und daß nun Herr von Chateau- briand dem Publikum anzeigt, daß er deshalb keinen Prozeß anfangen, sondern nur das Publikum überzeugen wolle, daß er sich der Aufführung widerseßt habe und für den Erfolg nicht einstehen könne.

Heute ijt in dem hiesigen Byvchhandel eine Uebersezung von Michael Beer's Tragöôdie „Struensee‘/ erschienen.

Das Ballet der großen Oper beschäftigt unser Publikum jeßt fast eben so schr, als die Spanischen Angelegenheiten. Auch dort hat man sih in zwei Parteien getheilt, deren eine „Fanny Etsler‘/, die andere „Marie Taglioni/‘/ zum Feldgeschrei haben.

- Zeitung.

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Furore aufgenommen worden, so suchte man andererseits das erste Auftreten der Dlle, Taglioni nah ihrer Krankheit noch) glänzender zu machen. Der Messager berichtet darüber wdört- lich folgendermaßen: „Bei dem Empfange der Dlle. Taglioni konnte man niht mehr von Zuruf, von Beifall u. #. w, sprechen; es war ein Regen von Blumen, von Bouquets, welche von al: len Seiten zu den Füßen der Königin der Sylphiden und des Tanzes niederfielen. Die Damen in den Logen rissen sich alle Blumen ab, die sie an der Brust oder auf den Hüten trugen, und ich sah den Augenblick kommen, wo einige von ihnen ihre Hüte mit aufs Theater werfen würden, weil es ihnen nit gleich gelingen wollte, die Blumen herunterzureißen. Es war ein all gemeines Entzücken und eine allgemeine Rührung, ih bin nit sicher davor, daß nicht manches schône Auge einige Thautropf-i auf die Blumen hat fallen lassen.“

Oro otitanien und Jrlanod:

London, 30. September. Der Herzog von Sussex besin- det sich jest zum Besuch bei Herrn Wildman in der Grafschaft Northampton. Se. Kdnigl. Hoheit erfreut sich der bestea Ge- sundheit und klagt auch nicht mehr so sehr über Schwäche der Augen. Der Herzog von Gloucester ist in Hull zum Besuch bei Sir C. Constable.

Lord John Russell hat sich gestern nach Pansanger , dem Landsiß des Grafen Cowper, begeben.

Der Königlich Niederländische Bevollmächtigte, Herr De- del, ist vor einigen Tagen nach dem Haag abgegangen, und sein Neffe, der Gesandte, wird in nächster Woche ebenfalls eine Reise antreten.

Dem Vernehmen nach, wird Graf Matuszewicz nächstens von hier nach St. Petersburg abreisen.

Der Hannoversche Gesandte, Baron Ompteda, is gester mit seiner Familie vom Kontinent in Dover angekommen.

Bei der gestern stattgehabten Lord-Mayor-Wahl für London wurde fast einstimmig Herr H. Winchester, ein Messerschraied, zum Lord-Mayor erwählt.

Am 26sten wurde eine geheime Versammlung der Direkto- ren der Ostindischen Compagnie gehalten, um die Wahl dcs Nachfolgers von Lord Bentink, der bekanntlih als Genera!- Gouverneur von Indien resignirt hat, vorzunehmen. Es heißt, daß Sir C. Theophilus Metcalfe, jest Präsident von Agra, der für den Fall des Todes oder der Abwesenheit des General- Gouverneurs zu dessen Stellvertreter ernannt ist, provisorisch oder, wie Andere wollen, definitiv dazu berufen worden ist. Der Beschluß der Versammlung wird erft nach erfolgter Zustimmung von Seiten der Ostindischen Kontrolle zur offiziellen Kunde fommen.

Ein Besuch, den der Lord Kanzler auf seiner leßten Reise der Stadt Hull abstattete, hat den dortigen Zeitungen zu lebhaf- ten Diskussionen Anlaß gegeben. Se. Herrlichkeit kam, wie es scheint, ganz unerwartet in jener Stadt an, und da er durch ei- nen Zufall sich genöthigt sah, einige Stunden länger daselbst zu verweilen, als er beabsichtigt hatte, so ging er, Arm in Arm mit dem Redacteur eines der dort erscheinenden Blätter, den er aus früherer Zeit kannte, um die Merkwürdigkeiten des Orts in Augenschein zu nehmen. Die anderen Zeitungs:Redacteure wa- ren sehr eifersüchtig auf diese einem ihrer Kollegen erwiesene Auszeichnung und richteten aus Rache die boshaftesten Ausfälle gegen den Lord-Kanzler und seinen Freund; Leßterer antwortete darauf wieder in seiner Zeitung mit einem heftigen Artikel, und so entspann sich ein Streit zwischen den Huller Blättern, der noch fortdauert.

Gestern früh wurde Sir Charles Pepys als „Masker of ihe rolls” vereidigt.

Die Freunde des Grafen Grey in Newcastle und dessen Umgegend haben eine Subscription- zur Errichtung einer Sta- tue des Grafen in dieser Grafschaft, wo er geboren ist, erdffnet, um seine großen Verdienste um den Staat zu verewigen.

In Glasgow haben sich wieder mehrere Cholera - alle gezeigt. ;

E Aus Portugal sind sehr wichtige Nachrichten hier einge- gangen; schon am Sonnabend meldete die Times in einer zwei- ken Ausgabe ihres Blattes Folgendes: „Wir erhalten so eben Mittags) durch einen Courier aus Falmouth Nachrichten aus A vom 21sten d. M. Man glaubte niht, daß Dom Pedro den Tag überleben werde. Die Cortes hatten, um alle Schwierigkeiten, welche der Tod des Kaisers verursachen könn- ten, aus dem Wege zu räumen, die junge Königin für ma- jorenn erklärt, worauf dieselbe dem Herzog von Palmella den Auftrag ertheilte, eine neue Verwaltung zu bilden und in derselben das Ministerium der atr 0 Angelegenheiten felbst zu übernehmen. Herr Carvalho wird Finanz-Minister bleiben, Herr Freire aber, welcher jeßt Kriegs-Minister ist, das Marine- Ministerium übernehmen. Wie es heißt, werden auch die Her: zôge von Terceira und Valença, so wie der Graf von Villa Real, in das neue Kabinet eintreten. Man hat die neue Bildung des Ministeriums mit allgemeiner Zufriedenheit in Lissabon aufge: nommen. Dom Pedro zeigt den größten Muth und volikom- mene Ergebung und sieht seinem herannahenden Ende mit Ruhe entgegen. Er hat noch alle seine Geistesfähigkeiten vollkommen und spricht sich viel über die Staats - Ange: legenheiten aus. Er hat alle Obersten und einen Sol: daten von jedem der in Lissabon garnisonnirenden Regimenter zu sh kommen lassen und sie gebeten, allen ihren Kameraden den Dank zu äußern, den er für die von ihnen geleisteten Dienste fühle; dann hat er ihnen ein rührendes Lebewohl gesagt, welches sie übernommen haben, dem ganzen Heere zu überbringen.“ Die gestrigen und heutigen Zeitungen brachten detaillirtere Nach- richten úber diese wichtigen Begebenheiten, ohne jedoch dem Obi- gen etwas besonders Neues hinzuzufügen. (Vergl. den Artikel Portugal.) Gestern hatte sih zwar an der hiesigen Börse das Gerücht verbreitet, daß die Nachricht von dem Tode Dom PPe-

gen Gymnasiums; er spricht mehrere Europäische Sprachen, und

War die erstere ‘jener beiden Tänzerinnen mit einem wahren

dro’s gn sey, indeß fand sich, daß das einzige später noch von Lissabon angekommene Schifs, die „City of Edinburgh“,