1834 / 285 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

beit ciner subjektiven Empfindung zu sammeln sucht. Dies ist denn chen die gegenwärtige Erscheinung, aber wie ist ste eingetreten ?

Nicht ohne Zusammenhang mit dem allgemeinen Aufschwung Deutschen Geistes ging die Histortenmalerei bei den älteren Deutschen und Fraliänischen Meistern in die Schule, um hier eine härfere Formgebung und naive Charakteristik zu lernen; se hatte oicl Conventionnelles zu vergessen, und mußte sich erst von neuem in unbéefangenes Auge für die Natur erwerben. Diese durchgrei-

nde Lewderung der Ansicht und Praxis betraf gleichzeitig odex we- g sväter auch die Landschaft, und zwar ging man auch hier an in licbevolles und unermüdliches Studium des Details; man fing wieder an, gean zu zeichnen, worüber man freilich im ersten Eifer die Gefannitwirfung oft verlor, Lichtwirkungen aber fast absichtlich fallen Leß, weil diese es eben waren, welche zur Oberflächlichfeit nd Formlosigkeit abgelenkt hatten. Daneben nun erhob sich, gletch-

Tiefe des Deutschen Gemüths cine andere Richtung, welche jener raus en‘geacugeselzt war, und sie ergänzte. Ste kurz zu benen-

è nicht

leicht, Schiller aber, wenn er dics erlebt hâtte, würde

* Zweifel jene erstere. die naive, diese lehtere aber die sentimens- tale genannt haben, und wir - machen uns für diese vollkom- men deutli, wenn wir hier nur den Namen Friedrich nen- en. Wer hâtte nicht das cine oder andere seiner noch unlängst so

belichten Bilder gesehen: er liebt neblige Wintermorgen mit einem c)enzug/ verfallene Ruinen im Schnee , oder auch mit úÚberwou- der Vegetation, und sicher mit einem einsamen, nachdenklich

vertieften Wanderer, oder eine verlassene Gegend mit einem Kreuze, der dic Etinòde der arktischen Zone mit Trümmern eines Schiffs-

vracks zwischen Eisschollen. Als Gemeinsames hierin läßt sich e Absicht, auf die Empfindung zu wirken, gar nicht mehr ver- n, und zwar sind es meist elegische Empfindungen, die er

gt. Aulein diese #9 bestimmte Richtung ließ sich dennoch zu keiner Bolllommenheit erheben, und Friedrich selb wurde von set: ner Vorliebe für das Dede zu immer größerer Kargheit des Pin- rleitet; ex stellte Alles verschleiernde Nebel dar , und vollends

it dei cktud, womit er zu gegenwärtiger Ausstellung beisteuerte (Nr. 205)/-hat cr uns tue noch wenige Pinselstriche gegönnt. Auf diesem Wege nicht viel Inhalt und nachhaltîiges Fnteresse zu erwer- leider wäre so diese Richtung ausge orben, ehe sie sch noch

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Yulendet hâtte. Zum Glück fanden sich iúngere Kräfte, auf welche | e unbewnßt Ubecging, und welche gerade das besaßen, was Frie- drich fehte, cin tieferes und frisheres Studium der Natur. Wir

ier vielleicht noch den einen oder andern Namen nennen, gehen aber sogleich auf den Anführer der zahlreichen DÜsseldorfer Landschaftmaler Úber. Lessing, gleich groß in der Historie, wie in der Candichaft, ursprünglicher aber Landschaftsmaler , darf gewiß unter ù ier aufgestellten Gesichtspunkt betrachtet werden: er is nur ein energischerer Friedrich; er hat fortgeführt, was dieser begann; | Dies ergiebt sich leicht aus

tonnte!

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r hat geleistet, was dieser erstrebte. einer einfaszen Erinnerung an einige seiner hauptsächlichen Bilder. Das erie, womit er auftrat, damals noch nicht der Schadowschen Schule angehdrig, war der Kirchhof. Ein halbverfallener (Gottesacker mit ural!en Eichen, darüber eine trübe, schwere, melancholische Regen- lut, hintea ein fahler Berg ; aber ein krästiger Sonnen strahl trifft den cinen aufgerichteten , halbverwitterten Leichenstein: dies kommt

* Friedrichschen Anschauungsweise ganz nah, allein die malerische Ausührung war bei weitem fräftiger, ja binreißend. Um vollends Lessings Geißesverwandtjchaft mit Friedrich aufzufassen, muß man ch cinen Klofßierhof ins Gedächtniß rufen: den geschlossenen Hof mit den einzaschuciten Tannen, mit dem erstarrten WWasserstrahl am

Brunnen, mit den nachdenflich fißenden Stein-Figuren am Eingange, der Schnee cingedeckt hat, endlich mit dem Leichenzuge der

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Nonnen in dem Klosergange und hinten mit dem aufgesteliten Ka- | A Friedrich hâtte ganz so gedacht und empfunden haben fön- |

tafaif. nen, aber schwerlich wäre ihm cine so ergreifende Naturwahrheit ge- lungen, w&che nun ersi die Sympathie dieser Natur mit dem Vors- gange darin für das Gemüth recht bedeutungsvoll macht.

Hier schließen s{ch denn unmittelbax Lejiings ijich'ge Werke an, und ¡war zunächst cine aanz verwanète Winterlondschajt (Nr. 475), diein gewissem Sinne als die Fortbildung i1ener früheren zu betrachten ist; S chnee-Land{chaft, auch ein Wintermorgen, auch beschneite Tannen, auch Bilder des Todes, aber doch wie anders! Dort hat- ten wir einen gesclossenen Klosterhof, hier befinden wir uns im Freien auf einem Fciedhofe, vor einer Kapelle, in welcher das bren- tende Licht die vocgehende F:Úhmesse erkennen läßt. Kräftige Tan- nen und Kicfern sehen vor dem alten, cinfach aber stark gemauerten Gotteshause, seitwärts dfnet sich ein kleiner Blick ins Freie, Feld und Hügel liegen verschneit und noch in blauer Dämmerung, wäh-

S í ur N EGE auci) Cie

rend hinter schweren grauen Nebeln sich die Morgenrdthe dure fämvf Aber vor uns trifft schon ein leichter licblicher Morgen- rahl den Schnee, und blauer färben sih die Schatten. Ein Kar-

uciitermdnch hat hier ein frisches Grab gegraben, die gefrorene Erde ; geschüttet, er ist mit sciner Arbeit fertig, und, geübt auf aten, hängt er seinen wehmüthigen Betrachtungen nach, mit so bestimmten Ausdruck, daß wir thm die Worte unterlegen „So legen wir “Dich Bruder unter die Erde, und so wer- alle nach cinander Dir folgen.-/ Dagegen aber welche j ier in der Beleuchtung, und, im Gegensaß der Hinfällig- feit des Menschen, welche üppige Naturkraft dieser immergrünen Wie sämmig stehen diese Tannen da, wie gedrungen sind die Zweige der Kiefer, und wie Úppig der dichte Nadelwuchs, der auf dem Daéhe cingeschucit isi. Es ist hier allerdings auch ein senti- mentales Element, allein dabei eine so kräftige und frische Natur, daß wir un3 tit einer ganz andern Sphäre zu befinden scheinen, und vandtschaft mit Friedrich ganz vergessen könnten. Sine zweite Landschaft desselben Meisters (Nr. 472.) steht, ob- wohl dem unmittelbaren Anblick nach durchaus verschieden, doch der Empfindungsweise nach auf gleicher Reihe und hat sehr viel AN'hnliches. Wir haben wieder Morgendämmerung, aber es ist Som-= m.// und vor uns liegt cine GebirgSgegend ; man schaut einen mit einzelnen Buchen bewachsenen Bergrücken hinauf auf eine Höhe, auf dezn cin altes Schloß mit spizen Thdurmdächern in die Mor- genlujt erhedtz; seitwärts sieht man zwischen den Bergen eine Schlucht

Baume!

lls aus dem Schoße der ernster gestimmten Zeit, und ganz aus der |

|

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| fleht auf einem Hügel, úber den die Fahrstraße führt ein breites Thal, das hinten von Hdhen unischlossen isl; tnn tet sich cine Stadt aus, mit ihren dampfenden Essen und mit lichen Feuern : zugleich aber glaubt man ette beginnende erkennen. Jn der ganzen Natur es dabei so frostig und unheim- und mit wahrem Herbüschaner scheint ein frischer Wi schweren Regenwolken von den leuchtenden Abendhimmel fortzu- | wehen, dessen trübrother Saum sih nur noch s{hmal über den be- Fm Vorgrunde nichts als ein fleiner }

En:

entlang, in net fich die

verdeckten Monstranz daher, oder aus dem Schloß zu kommen.

Oelung so eben ertheilt und betet nur noch für die Seele des Hin- Ein Lichtstrahli trifft

überschlummernden.

es bricht ia dahinten der Morgen #o Ein großer Zauber liegt über dieser durch und dur mit Empfindung Empfindung, was fte aber auci) thun wúrde, vielleicht nur weniger deutlich, wenn man

blúhenden Stauden am Fußwege gemalt und sie spricht wieder zur noch eben #o jene Staffage ganz wegließe. Das dritte Werk (Nr. 474) utid

lich,

schatteten Bergen lagert. durftiger

Dingen noch unabhängig; er liegt gleichsam in dieser Luft,

4

er liegt wieder in der echtkünsilerishen Empfindung des Gan- Wort zu lethen, aber fie if darum

zen. Es ist schwer, ihr ein

stellt uns cinen Herbstabend dar, auch hier fehlt in dem Ganzen das Melancholt)che niht. Man

Baum mit herbsilich gefärbten i nzelne | Raben eingekauert sien, rets an der Straße im verdorrten Gesträuch | einige verwitterte aus rohem Stein gehguene Grabkreuze. Dennoch | | scheint der stacfe Eindruck, den die Landschaft macht, von diesen

nicht weniger bestimmt da, und

ner Musik: theils sehnsüchtig -

theils auch trôstlih und mitsühlend Es scheint in allen / | N Wonne in Wehmuth, wie Ossian die |

nes Freundes. [ etwas zu liegen von zener Liebe nennt.

Zuleßt kommen wir auf das grdßte Werk des Künsilers (Nr. | wir werden hier in ein Gebirge von Quader - Sandstein erbebt es sich wie eine mächtige Festung. Walten; wir sehen, wie durch Ab- | jene Felsthürme so senkrecht her-

473); führt, und vor uns erheb sehen hier die Natur in threm brdckelung und Verwitterung sich ausgestellt haben, während um

enggebaute Geb i der Felsen sich eingenistet hat- Himmel spiegelt sich darin,

Regenwolken umziehen den Himmel, il i sich schon cinförmigen und traurigen Sandstein - Bildungen. Windbewegung zu seyn, welche den | Regen nicht fallen läßt; ganz gemächlich sehen wir noch den Bauer |

und zwei Mädchen ruhen ihre Last auf

in der hdhern Luft scheint eine

auf seinem Klepper reiten , dem baufälligen ist diese Stajage -

in dem Schacht der Natur, Fleiß bis auf alles Kleinste! ger alz geißülos, allein man heit des Vortrags wünschen,

Fm Allgemeinen aber legen wir besonders auf diese Landschaft eine |

Wicht gkeit sür den Entwvickelungsgang , weil ste nämlich zu zeigen

wie der Künsiler, in dem die Natur immer Überwiegender

jener speziellen Empfindsamfeit ents

fernt, ohne doch bei scinen Compositionen eite A Auffas- b;

scheint /

wird, sih je mehr und mehr von

sung zu verlieren.

thren der herabgefallene Sand und Schutt gehäuft hat, schon mit spärlicher Vegetation bewachsen. Wie unwirthlic se Ki [baut der Natur, und wie gern kehrt das Gewüth von hier in das kleine | Gebirgs - Dörfchen ein, das hinter dem Hügel dicht am Fuß | Vorn cin windsiller Teich : nichts vom |

sondern nur die Pfeiler jener Felsmauern.

Brücken: Geländer. welche aber gar nicht minder beiträgt , das auch hier vorhandene Gemüthsleben, wenn auch mit keiner fingerzeigen- | den Bedeutsamkeit, zu unterfiüßen. Aber durchweg welches Graben |

und welcher liebevolle, unermüdliche | Diese Ausführlic keit ist nichts weni- | sollte doch schon mehr Freiheit und Keck- wenigstens soviel, daß das Gefühl der Müúhsamkeir vershwände, welches sich hier allerdings schon meldet.

wie nah Herd und Heimath, , wie die stumme Gegenwart et-

lich erscheinen diese Kolossalbauten |

1154

welcher die Dämmerung noch veriveilt; aber hinten df- Aussicht auf die schon beleuchtete Ebene mit einem ge- s{hlängelten Fluß; die Nachtwolken fliehen seitwärts vor dem frischcn Hauch des Morgens. Und wie belebt Lessing diese Lan | ( dem ein Knabe mit der noch brennenden Laterne solgt, schreitet mit der er scheint zu cinem Kranken zu gehen,

Königlihe Schauspiele,

Montag, 13. Oft. 1 Trauerspiel in 4 Abth., von A. Müllner. Í

In Potsdam: Lúge und Wahrheit, Original-Lustspiel in 4 Abth. Hierauf: Le mari de la veuve, comédie nouvelle ey 1 acte. par Mad. Gay. e i e

Dienstag, 14. Oft. Jm Schauspielhause: Die beiden Brit cen, Lustspiel in 5 Abth., von C. Blum. Hierauf: Die Lotterie: listen, Lustspiel in 2 Abth., von Klähr. i

Mittwoch, 15. Okt. Jm Opernhause: Zur Feier des Höch sten Geburtéfestes Sr. Königl. Hoh. des Kronprinzen: Rede gedichtet von A. Mäller, gesprochen von Hun: Grua. Hierauf: Zum erstenmale: Drakäna, die Schlangen-Königin, Zauber: Ope mit Tanz in 3 Abth., von Meynert. Musik von Wolfram.

Landschaft ? Ein Priester,

Er hat dort vielleicht die leßte

scin fahles Haupt und heiter und hofnungsvoll an. Landschaft ; sie if bis auf die

und blickt in inmitten hret- heimath- Feuersbrunft zu

deville en 1 acte. 2) Le Mantead, ou: Le réve du Mari, eo. médie en 1 acte et en vers. par Ándrieux. 93) La premity représentalion de: Le code ct l’amour, vaudeville en 1 ach par MML Merle et Simonin. :

O | ¿Königstädtisches Theater. Montag, 13. Oft. Oper in 3 Akten, von K. von Holtci. Musik von Franz Glist, Dienstag, 14. Okt. Zum leßtenmale: Der Hund des Aubri de Mont-Didier, oder: Der Wald bei Bondy, historisch-roman; tisches Drama in 3 Abth., von Castelli. (Hr. Brand: Maire,

| als Gast.)

Blättern, in dem einzelne |

furzum

E TET

Neueste Nati.

Paris, 6. Oft.

i durch den Telegraphen die nachstehende Depesche aus Va | ponue vom 5ten d. M. Morgens 6 Uhr hier eingegangen: *)

„Madrid, den 30. Septembe,

Der Französische Botschafter am Spanischen Hofe q den Minister der auswärtigen Angelegenheiten,

Die Prokuradoren - Kammer hat in ihrer heutigen Sibut,

|

j

1

|

die Wirkung is wie die ei- | |

diesen Lessingischen Landschaften |

ge- j M |

j | Fuß sich in s{chräger Bösch çuß 1th tn s{chräger L ung | : ; j : 2 ; ; A a M “o | in eine aktive und eine pasitve, in dem Verhältnisse von zwi | Drittheilen für die aktive und von einem Drittheile für di

| passive Schuld genehmigt.“ !

F | Kammer der Finanz-Bericht abgejktattet wurd A ; | Kal! Finanz-* g et wurde. ihre Schatten {chwärzen die an | j a, S :

V A A = d R aus 2 Mitgliedern, nämlich den Herren Florez Ejtrada und Mon

tevirgen. Gleichwohl wurde der Antrag dieser Leßteren anze

Wie einfach und anspruchslos | dahin, die gesammte auswärtige Schuld anzuerkennen, und di

zu ziehen.

| drid vom 30. Sept. eingeganzene Nachricht von dem Tode Dom | Pedro’s war an der heutigen Börje angeschlagen.

j Der neue Gouverneur von Algier, Graf Drouet d’Erlon ist am 26. Seps. mit dem Civil-Jntendanten und seinem ganz übrigen Gefolge dort angekommen. Viele der Einwohner e pfingen ihn am Landungs. Plaze und begleiteten ihn im Triump bis zu seiner Wohnung.

Herr Carrel ijè gestern Morgen gefänglih eingezogen wo!

Meteorologische Beokbiachtung.

den, um seine Strafe abzusizen. gens, daß das gestrige Blatt des „„ National’ wegen des dari

| fekten in Beschlag genommen worden stcy.

1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 11. Ottoberi 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Lnftdruck.. (337,27 Par. /337,7 4 Par.1338,44 O Quellwärme 9,5 ® R. |

ftwärme a N| 11/9 2M. N 5 U ái ° N. V N. 4,8 N. Flußwärme 11,2 ® R. | Dunfisättg f pCt. 55 yCt. e e 11/5 2 N.

ter .….| halbheiter heiter. albheiter. ; S

Si a h I, NW. NW. 1Iusdünst. 0/1 12 Rh. Wolkenzug! NW. [niedercdlag 0.

Heute {loß Zproc. cour. 105. 85. proc. pr. compt. 78. —. Rente 461 Zproc. do. 29. Cortes 46. 122, Guebhard 233.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 7. Oktober. 58 do. 997.

Niederl. wirkl. Schuld 3283.

(anz - Bill. 23, 412 Amort. 911. 8328 74 Russ. 987. OVesterr. i 2 2 / E E e. Prim.-Scheine 10. e 984. M 52 48. | Br. Bank-Actien 1531. 1529. Parc.-Oblig. 140. 1395 Loose (F 37 294- 100 Gulden 203. Br. Preuß. Präm.-S. 587, 584. do. 414 Antwerpen, 6 Oktober. Anl. 942. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 97!1. 97%, Po Span. 52 33. §38 36. Guebhard 29. Zinsì, 144. Cortes §3 | Loose 67. 662, 5proc. Span. Rente perp. 465. 465. pr LonDdou, 7. Üktober. do. 285. 282. Cous, 32 pr. compt. 904. Belg. 1014. Cortes. 594. 35 §ds 832. | 5 r ———— - Holl. 218 524. 5g 98. Port. 824. Engl. Russ. 105%. bras. 77% | Redacteur Cottel. Columb. 321, Mex. 414. Griech. 35. Wien, 7. Oktober. Ri S Met. 997 482 —, Banuk- Actien —. Neue Anleihe v. Gedruckt bei A. W. Hayn.

1834 550

furt, die in sorern einer Berichtiguitg bedarf, als jene nicht am 6ten, sondern bereits am Iten

fei war. Frankfurt a. M., 9. Oktober. 912, 2proc. 537. Br.

y A Ausg. Schuld lxs- 1002. 1002. Aproc. 917

E E L L A D L R E R E E E REE E ——ERE E m:

T4 f E E A LEIZE DRA E A [C EBAE 2

ou j

Befanntmachungen.

Subhastations-Patent.

¿tion gestellr, nund der Bietungs-Termin if auf : den 13 December d S | angeselzt icarden.

verden demnach Kaufliebhaber aufgefordert, in Termine, Vornuttags um 10 Uhr, vor dem

n Heren Ober-Landeógerichts-Asscssor Sieke |, enmweder in Person, oder durch legitimirte Mandbararien zu erscheinen und ihre Gebote zu ver- laut baren.

iv Lar?, nah welcher der Werth von Kontken Litt. A. 8438 Thlr. 27 sgr. und von Kontken Litt. B. 10,631 Thir. 25 sar. 8 pf. beträgt, und der neuesie Hy- verhefen- Sein sind jederzeit in der hiesigen Regi- (tatur cinusezen, Besondere Kaufbedingungen sind { jeßt nichr aufagesteut, dalberr v. Noftiz Jackowéki oder dessen ver Erbnehmer oder dietenigen, welche (on i chre getreien sind, werben hiermit zu den obigen Termine vargeladen um ihre Gerechtsame hoi Ter bevorstehenden Veräußerung wahrzunehmen, imidriaonfalls se u gewártigen haben, daß bei ihrem Wucbleiben dem Meistbietenden nicht nux der Zuschlag

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dedich

ligemeiner A

ertheilt, sondern avch nach aerichtliher Erlegung des Kaussillings die Löschung der sämmtlichen eingetra- | 0 L t genen wie auch der leer ausgehenden Forderungen und a Stuhmschen landrätblicen Kreise belegene |;war der leztern, ohue daß es der Production der Jn- 11e Gie Kourfey No. 31. Lit. A. und B., is zur| strumente bedarf, werde verfügt werden. Marienwerder, den 6. Mai 1834. Koöduigl. Preuß. Ober-Landesgericht.

V) Uu U

Der gerichtliche Theilungs-Receÿß übek den Nach- laß des George Ernst von Koethen vom 29. Funi 1763 nebst beigefügter landschaftlicher Recognition |missarien Preuße und : g georacht vom 31. Januar 1765, aus welchen auf dem im werden, anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls Arnsrwoaldeschen Kreise belegenen Nittergute Crampe dieselben ( sub Rubr, Ll, Nr. 1 des Hypothekenbuchs ein Lehn- fragliche Dokument und das Lehnsstamm-Kapital der fiamm von 1136 Thlr. 5 Pf. fúr die Gebrüder Bal-|1136 Tblr. 5 Pf. | evden-, thasar Joachim und George Bogislao von Koethen dern ihnen damit auch ein ewiges Stillschweigen cingetragen steht, is verloren gegangen. Antrag der Lehnsfolger, nämlih der Sdhne des desselben Erni George von Koethen

1) Ernst Friedrich Wilhelm

2) George Carl Friedrich Ludwig

3) Friedrich Heinrich Eduard Bogislaus Franz Gotthilf Theodor Heinrich und ») Friedrich Aletander Franz Julius Kreuzwens

nzeiger

für d Gebrüdern von Koethen werden daher alle diejenigen, und dessen welche als Eigenthümer, Cessfonartet, 0D j ) N L sonstige Briefs-Fnhaber Ansprüche an das vorbeschrie- unter die Erben verthei!t werden soll, so wird de | Lehnstamm - Kapital der hierdurch den unbetannten (Släubigern mit d i |

sich nf drei Monaten bet 1M

Auf den auferlegt,

4

bene Dokument oder das 1 : j G , 1136 Thlr. 5 Pf. zu haben vermeinen, hierdurch auf- merken befannt gemacht, daß ste, wenn sie gefordert , diese Ansprüche innerhalb dreter Monate und spätestens in dem vor dem Deputirten Referen- darius v. d. Heyden, auf

Vormittags 10 Uhr , auf dem hiesigen Ober-Landes- gerichte anstehenden Termin entweder persönlich oder (durch zulässige Bevollmächtigte, wozu die Justizkom-|__

R A [he a E) R vit :! L IRAD A

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ie Preußis

Bit

hen Staaten.

Pfand - oder Wittwe Milhelmine Charlotte, gebornen Hôöber,

mit ihren Forderungen btunen [melden , nach erfolgter Theilung des an jeden einzelnen Erben für scinen Anthe! 1835, halten fönnen. | Neuwedell , den 26. Septbr. 1834. Oa Bug ge T

e. S L T BEEERE R EEME E

Nachlasses

den 12 Jgnugxr

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Martins in Vorschlag gebracht| : : Vorlesungen für Hand Im bevorstehenden Winterhalbjaghre werden, dul

uns veranlaßt, faßliche Vorträge für Handwetts

und zwar úber Geometrie von dem Herrn Dit

tor Klôden und über Physik und C

mit ihren ctwanigen Ansprüchen an das

nicht nux präcludirt werden, son-

das Dokument amortisirt und mit Löschung im Hypothekenbuch verfahren werden wied. Frankfurt a. O. , den 12. Septbr. 1834. Kdnigl. Preuß. Ober-Landesgericht.

Nieder- Wallsiraße Nr. 12, gehalten werden. werter, welche geneigt sind, daran Theil zu 4 fönnen das Nähere daselbst bei dem Schuldiel! Trossin erfahren, und wollen sich in der

Hâlfte dieses Monats melden.

Bekanntmachung. Da der Nachlaß des am 4.

verxitorbenen Crbpächters Friedrich chule.

Stephan Sperling

Im Schauspielhause: Die Schul,

Im Schauspielhause: 1) Rabelais, ou: Le bon curé, vay E

Des Adlers Hor, romantisch-komist, F

Gestern Mittag um 1 Uhr 43 Minute

gegen das Gutachten ihrer Kommission, die Theilung der Schu)

Auf dem Wege der Post hat man hier Nachrichten auff Madrid vom 2)\tea, an welchem Taze in der Prokuradoren} Die Majoritiff der Kommission bestand diesmal aus 7, die Minorität aber nuff

| nommen. Der Vorschlag dec Majorität lautece im Wesentlich}

| jeßigen Obligationen gegen neue einzutauschen, die rúcftändizen} Zinjen der Cortes-Bons aber zu fapicalijiren, das Kapital in 40 Serien zu theilen, und jedes Jahr eine Serie durch das Loo

Die gleichfalls mit dem Bayonner Telegraphen aus Ma

Die Gazette meldet übri}

enthalcenen Schreibens des Herrn Carrel an den Polizei: Pri

Rente pr. compt. 105. 65. tin cour. 78. 1 5proc. Neap. pr. compt. 95. 25. fin. cour. 95. 50. 5proc. Spr Ausg Span. Su

*3 Man ve:gleiche hiermit unsere gestrige Mittheilung aus Few | Bepesd!

Mittags in Paris eingetr}

Oesterr. 5proc. Metal 1proc. 25

am 13. October 1831 hier verstorbe M dic

(

werker. F

hemic v

dem Herrn Ver. Köhler im Gewerb - Schule f nehm}

erftd j

Juli 1825 hierselb|| Curatorium der Fete Broughamscch"}

Preußi\ch

Allem eilite

UAmtlt@e NaGri Gen. Kronik des Tages

Des Königs Majestät haben gerußt, den Banquier G il- quin zu Trier als Prásidenten des dortigen Handelsgerichts zu hestätigen.

Dem Vermessungs- Revisor Nernst zu Stralsund is unter dem 12. Oktober 1834 ein vom Tage der Ausfertigung Acht htn- ter einander folgende Jahre und für den ganzen Umfang des Preußischen Staats gültiges Patent

auf ein der Harfe öhnliches Saiten-Jnstrument in der

durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zu-

sanmensezung, so weit solche für neu und eigenthum-

lich erachtet ist, ertheilt worden.

Jm Bezirke der Königl. Regierung zu Königsberg is der Predigtamts- Kandidat Leopold Mäller zum zweiten Prediger der evangelischen Kirche zu Bar- tenstein ernannt worden; u Köslin ist der Kandidat Heidemann als Prediger zu Freist

angestellt worden.

Angekommen: Der Königl. Griechische außerordentliche Gesandte und bevollinächtizte Minister am Königl. Bayerischen Hofe, Fürst Maurokordato, von Munchen.

Se. Erlaucht dex Graf Ludwig zu Erbah-Schönberg, von Stolberg.

R A R a R M LSEE

E E L E Ae

Zeitungs-Nachrichten. A u la n d.

Srantcei M.

Paris, 6. Okt. Nachrichten aus Fontainebleau zu- folge, machten der König und die Königl. Familie vorgestern Mittag eine Spazierfahrt dur den dortigen Wald. Lord und Laoy Granville befanden sich im Wagen des Königs.

Man spricht heute einmal wieder von einer Ministerial-Ver- ánderung. Der Baron Mounier, heißt es, würde Minister des Innern werden; Herr Cousin Nemister des öffentlichen Unter- richts; Herr von Broglie wúrde wieder die auswärtigen Ange- legenheiten, und Herr von Rigny wieder das See-Ministerium übernehmen Drieje Veränderung, fügt manu hinzu, würde gleich nach der Rúckkehr des Königs von Fontainebleau stattfinden.

Man versichert, daß das d'plomatische Corps sich viel mit der Vermählung Donua Maria's beschäfcige und daß diese An- gelegenheit im Schlosse zu Fontainebleau häufig besprochen wor- den sey. Der Botschafter einer feemden Macht soil keinen An- stand genommen haben, den Namen Dom Miguel’'s auszuspre- hen, indem diefer alle Jnteressen vereinte und das Wohl Por-

tugals auf einer unerichütcerl wen Grundlage sihere. Mehreze Couriere sind von Fontainebleau nach Lissabon abgegangen. gegang

Uebereinstimmend sazt man, England, Frankreich und mehrere an- dere Mächte suchteau den Herzog von Leuchtenberg zu beseitigen, da er weder Europa noch Porcugal irgend eine Familten-Bürg- haft bringe

In Bezug auf die in neuester Zeit cingegangenen Nachrich- ten aus Madrid, und die Wirkung, die sie an der Pariser Börse hervorgebracht h ben, liest man in einem hiesigen Blatte Fol: gendes: „Die Z5proc. Span sche Rente sand hier am 2. Oft. ál!, am 3. Oft. 431, und am 4. Okt. 565. Die Zproc. Rente: n O 2 am s O S2, Unda 4 DEE JOPOE Ine den Coupon). Die erstere ist also in zwei Tagen um beinahe 15 pCt., die leßtere um mehr als 8 pCt. hinaufgegangen. Ohne Zweifel ist an ètescm plöhzlichen Steigen der Spanischen Fonds der Umstand Schuld gewejen, daz man auf Piivat: Wegen aus Paris erfahren, die Ftnanz-Kommi'sion werd», und zwar dies- mal mit großer Majorirár, auf die Verzinsung der ganzen auswärtigen Schuld (mit Ausnahme der Guebhardschen Un- l'ihe) antragen. Bevor indessen unsere Spekulanten auf den Grund diejer Nachricht die Fonds jo ungeheuer in die Höhe trieben, hätten sie erwägen soilen, was Herr von Toreno in der Sibung der Prokuradoren vom 26. September ausdrücklich ertlárt harte, daß námlih, nachdem das Guebhardsche Anlehen verworfen worden, er bei seinem ursprünglichen Plane, die Schld zur cinen Hälfte in eine aktive und zur andern in eine passive zu verwandeln, niht mehr stehen bleiben könne, da es son|t mir der Kontrahitung der neuen Anietihe schlecht aussehen würde, daß er sich vielmehr der Minorität der Fi- nanz-Kommission nähern müsse, und von diefer er- warte, daß sie auch ihm Zugeständnissemachen werde. Daß aus dieser Erklärung nicht die Absicht der Regierung her- vorleuchtete, die gesammte auswärtige Schuld als eine ver- zinsliche anzuerkennen, springt in die Augen, und es ließ sich demnah wohl erwarten, daß, wenn gleich die Majorität der Fi- nanz: Kommission aus Motiven, die wir hier unerörtert lassen wollen, auf eine integrale Verzinsung antragen möchte, die Majorität der ganzen Kammer, bei ihrer bekannten Denkungs- weise, und nach der oberwähnten Aeußerung des Ministers, \hwerlich auf einen solchen Antrag eingehen , und sonach noch mehr bewilligen würde, als die Regierung seibst zu verlangen schien. Jene Erklärung des Herrn von Toreno scheint indessen hier ganz unbe- achtet geblieben zu seyn, und so ist denn die gestrige Nachricht, daß die Profuradoren-Kammer nur F der Schuld verzinsen, das andere 2 aber ausseßen wolle, unseren Börsen-Männern so un- erwartet gekommen, daß die Fonds gleih wieder um resp. 10 u. 7 pCt. gewichen, und hiccdurh neuerdings bedeutende Verluste herbeigeführt worden sind. Wir halten dieses Beispiel von dem unsinnigen und verderblichen Treiben an hiesiger Bdrse für ganz

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dazu geeignet, dem vernünsftigeren Theile des Publikums über cie damit getknúpfien Gefahren die Augen zu öffnen.“

Der National sagt in Bezug auf die leßte von Madrid eingeganaene telearaphische Depesche: „Die Majorität der Fis nanz: Kommission hatte vorgeschlagen, die Zinsen aller anerkann- ten«auswártigen Anleihen ganz zu bezahien. Die durch die Kammer bewerktstelligte Reduction ändert die ganze Oekonomie der Finanz: Pläne, die auf der gänzlichen Zahlung der Zinsen be- rußten. Jn der Sißung am 27. Sept. harten die Argumente der Herren Toreno, Garcia Carasco und Crespo de Tejada, welche für die gänzliche Zahíung stimmten, bloß die Nothwen- digkeit, eine neue Anleihe auszugeben, zur Basis, so daß Spa- nien, hätte es nicht nöthig gehabt, Geld zu lethen, nichts oder fast gar nichts bezahit haben wúrde. Dies verspricht für die Zukunft. Man versichert, die Englischen Banquiers hätten sich gegen die Regierung erboten, die Anleihe von 400 Mill. Realen zum Preise von 70 Fr. für 5pCt. zu nehmen. Nimmt man an, daß dies der neue Cours der 5pCt. seyn werde, so wúrde die passive Schuld ungefähr 8 bis 9pCt. gleich stehen. Dann wär- den die zwei Drittel in aftiver Schuld 467 repräsentiren und das Drittel in passiver Schuld 3 Fe. gleich kommen. Die Cor- tes-Obligationen und die Perpet. 5 oCt. gelten mithin 49 (wenn man von dem Cours von 70 Fr. für die neue Anleihe ausgeht). Nach der nämlichen Basis steht die 3 procent. Rente 3 Fünfteln dieser Summe, das heißt 292 gleich.‘

Es scheint jest gewiß, daß das Syndikat der Wechsel-Mäfkler Maßregeln ergreifen werde, um dem rasenden Spiel in Spani- schen Papieren Schranken zu sesen. Man glaubr, daß den ver- eidigten Mékiern die Zeitkäufe in Spanischen Fonds unter- sagt werden würden. Schon jeßt weigern sich viele dieser Mäfk- ler, Spanische Papiere anders als gegen baares Geld zu kaufen oder zu vertaufen. i

Im Jndicateur Bordelais liest man: „Rodil hat am 26sten das Kommando der Armee abgegeben, welche- provisorisch vnter den Befehlen des General Manso gestellt worden ist. Jn Vittoria und San Sebastian haben sich einige Cholera-Fälle ge- zeigt. Die Sanicäts-Kommission von Jrun läßt an der Mün- dung der Bidassoa ein bewassnetes Fahrzeug kreuzen, um alle von Bilbao und San Sebajtian kommende Schisse zur Abhal- tung einer Quarantaine nach Bayonne zu weisen.‘

Aus San Sebastian schreibt man vom 30. Sept. : „Wir sind Zeugen einer Strenge gegen die Franciskaner- Mönche ge- wesen, die einen allgemeinen Tumult hätte veranlassen können. Diese Mönche waren vielleicht di? einzigen, die keinen Theil an den politischen Angelegenhciten nähmen, was ihnen die Achtung aller Einwohner erwarb. Aber unglücklicherweise zwang Gene- ral Rodil sie, bei einer seiner Brand- und Verseßungs - Maßre- geln, 18 Mönche aus dem Kloster von Tolosa aufzunehmen, die er, als verdächtig des Einverständnisses mit den Karlisten, aus ihrem Kloster vertrieben hatte. Sobald dieselben dort ankamen, wollten die übrigen mit ihnen nichts gemein haben und beschränk- ten sich immer mehr auf die Aueübung ihrer Pflichten. Jun- deß seßten sih in einer Nacht die Neuangekommenen in den Kopf, daß man sie ermorden wolle, und sie entwischten, um sich den Karlisten wieder anzuschließen. Die alten Mönche statteten von dieser Flut Bericht ab und seßten ruhig die Ausübung ihrer frommen Pslichten fort, sich sehr glücklich shäßend, von ihren Gästen befcetit zu seyn. Aber vorgestern theilte man ihnen einen Befehl des Gouverneurs des Pilases mit, sich bereit zu halten, an Bord eines Spanischen Schisses nach Cadix abzureis- sen. Die ungläl!chen Greise erinnerten sih gleich des im Jahre 1823 durch den General Alex. O’Donnel an andern Priestern verúbten schrecklichen Atcentats, die man unter dem Vorwande, nach einem andern Orte gebracht zu werden, auf eine unbarm- herzize Weise ertränkte. Sie erklärten daher ihren unerschütter-

lichen Entschluß, keinen Fuß auf ein Spanisches Schiff zu sez-

zen, jedo seyen sie entschlossen, den, obgleich unverdienten Be: fehlen der Regierung zu cehorchen, vorauszesebt, daß man sie auf ein Englisches Schi} bringe, was auch gestern unter vieler Vorsicht statthatte, denn ein großer Theil der Einwohner und vorzüalih Frauen äußerten laut und drohend ihren Unwillen über diese Maßregel.‘

In der Sentinelle de la Meuse liest man: „Das Zeuahaus von Met isk eines der geräumigsten und \{dnsten, die Frankreich besizt; nichts übertrifft seinen großen Saal, worin Waffen, Flinten, Säbel, Pistolen für 150,000 Mann Kavalle: rie und Infanterie in einer bewunderungswerthen Ordnung auf- gestellt sind. Man bemerkc in diesem Saale ein Stúck, das man die Amusette des Marschalls von Sachsen nennt, eine Art Wallfl:nte von einer großen Schußweite (sie soll eine halb- pfúndige Kugel über 4000 Schritte treiben), auf einer Lassette liegend. Jn den weiten Hdfen zählt man die Bomben, Hau- biz - und Kanonenkugeln zu Hunderttausenden, und Kanonen, Haubißzen und Materialien sind in ungeheurer Anzahl vor- handen.“‘ ;

Aus Algier meldet man vom 26. September: „General Drouet, unser neuer Gouverneur, is heute in Begleitung des Civil- Intendanten und aller andern mit ihm abgereisten ‘Perso- nen hier angekommen. Ein großer Theil der Einwohner hatte sich nah dem Hafen begeben, empsing die Ankdmmlinge mit Musik, und bezleitete sie zum Hotel des Gouverneurs. Alle Läden blieben geschlossen, und jeder Einwohner feierte diesen Tag s einen Fesitag, der ihm eine glücklichere Zukunft hof- en läßt.“

h Der Bon Sens erzählt Folgendes: „Die zu ihrer Zeit berühmte Schauspielerin Mlle. Bourgoin hinterließ nach ihrem Tode ihrem natürlichen Sohne ein Vermögen von einer Million Fr. Dieser Sohn, welcher ihren Namen führte, leitete eine Zeitlang ein Korrespondenz - Bureau, welches unter der Firma Bresson und Bourgoin‘/ die Provinzen und das Ausland mit Zeitungs-Notizen versorgte. Er gab dieses Geschäft auf, nach- dem er durch den Tod seiner Mutter in eine bessere Lage ver- se6t worden war; diese verspricht aber jeßt noch weit glänzen- der zu werden, und zwar durch folgenden Umstand. er

(aats-Zeitung.

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jeßige S panische Finanz-Minister, Graf von Toreno, lebte während seiner Verbannung in Frankreih auf einem #\hr

großen Fuße, so daß seine aus Spanien mitgebrachten Geldmittel nicht lange ausreichten; er sah sih daher genöthigt, zu fremden Börsen seine Zuflucht zu nchmen. Jn dieser Ver- legenheit wandte er sich an Mlle. Bourgoin, die er genau kannte, und diese {oß ihm mit größter Uneigennüsiakeit 100,000 Fr. vor. Herr von Toreno hat jet alle seine Gúter in Spanien wieder erhalten, so daß er sich gegenwärtig im Besilze eines Vere mögens von 7 bis 8 Millionen Fr. bcfindet. Trobz dieses schnel: len Glücköwechsels hat er den Dienst nicht vergessen, den ihm Mlle. Bourgoin einst geleistet, und er will ihr jeßt seine Dank- barkeit dadurch zu erkennen geben, daß er ihren Sohn zum Uni- versal-Erben einjeut ‘“

Dlle. Therese Elsler hat nun auch auf dem hiesigen Opern- Theater, und zwar in einem Pas de Deux mit ihrer Schwester, debútirt, und ist mit großem Beifall aufgenommen worden. Die Kritifer gestehen ihr sogar noch eine größere Korrektheit im Tanze zu, als ihrer Schwester Fanny, wogegen sie wiederholt erklären, daß Fanny Elsler, hinsichtlich der Zierlichkeit und Feinheit ihrer Pas , gegenwärtig unbedingt als die erste Tänzerin betrachtet werden müsse.

Großbritanien und Jrland.

London, 7. Oft. Der Spanische Geschäftsträger, Ritter Jabat, hat der hiesigen Regierung angezeigt, daß die Nocrd- Spanischen Küsten in Blokadestand erklärt worden seyen, weiche Anzeige auch bereits unterm Zten d. in der Hof-Zeitung c: schienen ist. i

Bei der Ankunft des Türkischen Gesandten, Namik Pascha, in Dover stieß das Französische Dampfschiff, welches ihn von Frankreich überschisste, weil es gerade Ebbe war und der Cavi- tain einen falschen Cours steuerte, auf den Grund. Da das Schiff erst bei der nächsten Fluth Hoffnung hatte, loszukommen, der Gesandte aber seine Ankunft in London so wenig a!s mnôg- lih zu verzögern wünschte, so stieg er in eins der Bôte, welche vom Strande abgestoßen waren, um dem Fahrzeuge Beistand zu leisten. Seine Begleiter und sein Wagen wurden auf gleiche Weise glücklih ans Land gebraht. Namik Pascha wurde bei der Landung mit 15 Kanonenschüssen begrußt und reiste sogleich nach London ab. E

Der Hampshire Telegraph meldet aus Portsmouth, daß der „„Malabar‘/ von 74 Kanonen, Capitain Sir W. A. Montague, der im Begriff stand, nach Lissabon abzugehen, und Vorräthe nach jener Station bereits eingenonmen hatte, plôt lih und unerwartet den Befehl erhalten habe, zu dem Geschwa- der im Mittelländischen Meere zu stoßen, wohin das Linienschiff ¡„Revenge“/, ebenfalls von der Station im Tajo, beordert wor- den ist. Der „Malabar‘/ ist bereits am 1sten d. M. unter Se- gel gegangen.

Der Examiner enthält Nachstehendes über das in Lon- don seit einigen Jahren bestehende Polizei - Jnstitut: „Man fürchtete früher, daß die Polizei der Englischen Freiheit gefäßr- lich werden könne, und bedachte nicht, daß eine stehende Armee gehalten wird, und daß drei Regimenter derselben mchr als hin- reichend sind, um die shlehten Absichten sämmtlicher Coniabler in London zu vereiteln. Man hat den Aufstand zu Colbatÿ Fields zum Beweise der größeren Grausamkeit der Polizei an- aefúhrt, allein man vergleiche damit das blutige Schausptel der Yeomanry am 19. August 1819 zu Manchester, so wie den Auf- stand zu Chatham, wo die Acteurs nicht Leute in blauen Rôk- fen mit Stäben, sondern in rothen Rêcken, mit Bajonetten be- waffnet, waren. Wir fürchten weder von blauen, noch von rothen Röcken, weder von Stscken, noch Bajonetten etwas sür die Freiheit. Alle diese Werkzeuge sind vom Gelde abhängia, und da dies bei uns unter der öffentlihen Kontrolle steht, so hegen wir keine Furcht. Ein Wort des Unterhauses, nämlich die Verweigerung der Geld-Bewilligung, vernichtet die Armen, und von dem Arm der exekutiven Gewalt ist wenig zu fürchten, da seine Muskeln ihre Nahrung aus den Depositarien der Vo!ké: gewalt s{höpfen. Wir wollen nicht das Gute, welches uns e:1 Jnstitut zu jeder Stunde bieten kann, einer unbestimmten und nicht wadrscheinlihen Gefahr aufopfern. Das Volk hat si; durch die lange Dauer einer s{chlechten Verwaltung gen öhnt, die Regierung als einen Feind zu betrachten, der beständig be- reit sey, Unglück anzurichten, und dem man keine scharfe Waff-n anvertrauen dürfe, allein bei unserer jeßigen Negierung liegt es nur an uns, wenn wir nicht dauernde und vernünfcige Fortschritte machen. Die Freiheit, für die wir gekämpft haben und noch kämpfen, ist nicht eine Freiheit der Wildniz und d-r Wüste, sondern die Freiheit , welche in der Sicherheit der P r- son und des Eigenthums besteht. Vor Errichtung der Polizei gab es nur eine Freiheit für Diebe; am hellen Tage und mitren in der Hauptstadt wurden Räubereien verübt, und in der Nacht die Reisenden mit Knitteln zu Boden geschlagen und, während sie ohne Besinnung waren, ausgeplündert. Wurde ein Verbre hen begangen, so war nirgends ein Constabler aufzutreiden, und wurde endlich einer gefunden, so hatten die Verbrecher sich längst davon gemacht. Jebt findet man Überall Polizei, aber ung'ück- licherweise ist das, was sie kenntlich macht, die berüchtigte Uni: form. Ein verständiges Volk sollte sich dohch über dergleichen Vorurtheile hinwegseßzen.““

O'Connell hat abermals einen Brief über die Verhältnisse Jrlands erlassen und spricht in diesem von den Zehnten. Auch hier wieder fann er nicht umhin, ehe er zu den Vorschlägen übergeht, die er zu machen beabsichtigt, sich weitläuftig über die grausamen und harten Geseße auszulassen, durch die man bieher die Ruhe Jrlands zu erzwingen versucht habe. Er stellt dieser Art der Beruhigung eine zweite entgegen, tvelche darin bestehe, daß man Gerechtigkeit úbe; und wolle man diesen Weg einschlagen, \o sey das Erste, was man zu thun habe, daß man die Zehnten gänzlich aufhebe. Während nun die übrigen Blätter, je nah ihren besondern An- sichten über die in Rede stehende Angelegenheit, sich mehr odcr

weniger ausführlich über die weitläuftigen Vorschläge des Heren