1834 / 286 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dem näcisten Landtag vorgelegt werden.“ In der nôm-

n gestrigen Sigung der Stände, worin die Vertagung des Landtags verkündigt wurde, wurde der Stände: Versammlung ch amtlich erdfnet, daß die Staats-Regierung ihre Zustimmung ! der von jener vorgeschlagenen Ausgleichung wegen Fesistet- lng ves Ausgabe-Etats für das Kriegswesen ertheilt habe, w0o- e Summe von 719,000 Rehlr. dem Kriegs - Minister für

ie Hälfte der iavfenden Finanz- Periode zur Verfügung ge- r 12yn joll, für die zweite Hälfte der)elben aber nur die Summen 708,000 Rthlr., es sey denn, daß dur weitere ständische Berwilligung ein anderes verfügt werde. Jedoch wurde erklärt, daß die Staats-Regierung diesen ständischen Antrag nur unter der P edingung annehme, das sie dadurch nicht gehindert werde, ihren erpsiichtungen gegen den Deutschen Bund. treu nachzufommen. Der Präsident, Bürgermeister Schomberg, machte in die-

" lebten Sikzung des Landtags den Antrag, ständischer Seits de Kurprinzen Regenten die Theilnahme an dem Unfaile, der ‘e. H. durch den Sturz seines Pferdes bei einem Truppen-Ma- nöôvrr betrossen, zu bezeugen und die Freude an den Tag zu le- n, daß die Vorsehung den Prinzen jo sichtbar in Schuß ge-

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¿1 Berathung über dessen Abfassung keine Zeit übrig bleibe. “ie man vernimmt, ist der Prinz wegen der Beschädigung, die

c erlitten, genöthigt, kurze Zeit das Bett zu hüten.

Sigmaringen, 5. Okt. Unser Erbprinz wird mit Jhrer oheit der Prinzessin Josephine Friederike Luise, Markgräfin

"on Baden, zweiten Tochter Jhrer Königl. Hoheit der verwirt- wern Frau Großherzogin Stephanie von Baden und des ver- storbenen Großherzogs Karl Ludwig Friedri von Baden, sich vermählen. Die Vermählungs- Feier ist auf den 21sten d. M. i ¡e6t, und wird an diesem Tage in der Großherzogl. Resi-

denz ¿U Karlsruhe begangen werden.

Peimar, 11. Oft. Der hiesige Stadtrath hat der Wittwe

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und den beiden Sdhnen des Mannes, der bei dem lesten Bran- wáhrend er thätige Hülfe geleistet, das Leben verloren hat,

cine jihrlihe Pension ausgeseßt.

Gestern früh sind in Hochheim bei Gotha 12 Wohnhäuser

neo Seitengebáuden und Scheuern abgebrannt. R

Diesden l O Ce a) Dey 80. Oktober naht, und mit ihm dem bekannten Königl. Dekrete zufolge der Schluß der ersten constitutionnellen Stände- Versamm- az unsecs Vaterlandes. Hat sich auch in den leßtvergangenen Socen Die Thätigkeit der Kammern gleichsam verdoppelt, was dec Ergebnisse der fast täglih gehaltenen längern Sißungen dar- ihn, jo ist es doch vorauszusehen, daß bis zur fesigeselzten Zeit os Landtagsschlusses die noch vorliegenden Gegenstände nicht säammt-

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l: ux Erledigung gelangen können. Mit Berúcksichtigung der lan- - 2j Dauer des gegenwärtigen Landtags und eingedenk der unab- - eiósbgren Nothwendigkeit des Zeitgewinnens für die bevorstehen- èei! neues Organisationen und für die Vorarbeiten zum näch- {n Landtage wird nichtsdestoweniger die Regierung sich an den

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eininal festgesezten Termin halten. Dies scheint aus einem Er- las: des hohen Gesammt -Winisteriuums aufs neue hervorzuge- ; welcher unter dein gestrigen Datum an den Präsidenten

iten Kammer gerichtet woröen, worin dieser ersucht 1 die neuerlich vorgelegten Gese - Entwürfe úber Reprä- { nation der Land - Gemeinden, die Aufhebung der Bann- ite und die gewerblichen Verhälinisse nur insoweit zur Be- iun zu bringen, als dies ohne Zurücfse6ung der übrigen Gegenstände geschehen kann, bei welchen die Berathung ent- rever schon weit vorgeschritten is, oder welche sonst als vor ugsSweise dringend anzuschen sind. Die Berathung über

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den lebtgenannten Gegenstand, dée gewerblichen Verhältnisse, hatte hveits Vegonnen und bot die Aussicht auf sehr weitläufige Dis- f ionen dar, da nah einer zweitägigen lebhaften Debatte der e §6, durch ein mit starker Majorität angenommenes Amende- went alterirt wurde, welches den dem Geseßz-Entwurfe zu Grunde

(egten Prinzipien entgegensiand, indem es das Zunft - Verbie- tungoreccht aujgehoben wissen und die Zünste fortan nur als Pri- at-Bereine fortbestehen lassen wollte. Fast alle städtische Ub- aeurdneten erhoben s{ch, um von dem ihnen nach §. 129 der Ver- tasutngs-Urkunde zustehenden Zechte der Separat- Stimme Ge-

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auc zu machen.

Das vorgestrige Feuer in Auerbach brach Nachmiitaas nach 2 Uhr aus und hat in kurzer Zeit (bis Abends 9 Uhr) mehr als drei Viertheile des Städtchens in Asche gelegt. So viel man bis jeßt zu beurtheilen verinag, sind gegen 200 Häuser, und zivar die größten und s{önsten, darunter Kirche, geistliche

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1d Schul-Gebäude, Rathhaus, Post-Gebäude und die Woh-

nungen sämmtlicher Königl. Beamten, niedergebrannt. München, 7. Oft. (Nürnb. Korr.) Das Programm

unsers Oktober-Festes bleibt nun einmal Jahr aus Jahr ein un- verándert dasselbe: Vieh-Ausstellung, Preis: Vertheilung, Pferde- (nen, Vogel- und Scheibenschießen2c. ; stets dieselbe Bühne, viefe!be Scenerie, dieselben Mimen und Statisten. Das Ganze i 1e eine festliche Ceremonie, bei welcher cs Gewissens|[ache wäre,

auch nur einen Finger breit abzuweichen. Nur der Himmel und das Bier sind nicht so stereotyp, wie das magistratlicze Pro- gramm, und wir müssen daher dem Geschicke dankbar seyn, wenn der erstere uns heiter und gnädig zulächelt, und das leßtere we- 11 gstens nicht sauer und ungenießbar ist, Hinsichtlih des Wet- ters hat vas diesjährige Oktober-Fest unter den glücklichsten Au-

‘cien begonnen, der Himmel ist so rein und blau, die Sonne [0 mild und erquicêlih wärmend, daß unsere Erwartungen von der herbsilichen Oftoberzeit fast übertroffen wurden. Ein Glei-

«r Seellvertreter in leßter Instanz von einer - Entschei- 9 des Kriegs - Ministers abhängig gemacht würde; wonach fe:ner die Verabschiedung der im aktiven Dienste befind- lien Soldaten nah Abfluß ihrer verfassungsmäßigen Diensk- vi chtégfeit bis zur Einstellung der Rekruten in den Dienst aus- gesezr bleiben sollte; wonach endlich die Regierung zur Erlassung voi Berordnungen zur Ergänzung des Rekrutirungs:Gese6es er- n?áadhtigt werden jollte. Der Vorstand des Ministeriums des ner, Geheime Rath Hassenvflug, gab mit vieler Zuvorkom- veit zu verstehen, daß die Regietung auf den erwähnten drei érágen nicht bestehen wolle; es schien ihm hauptsäclicch um Zurücefe6ung der Altersklasse für die Militair - Pflichtiakeit (jun. Die Regierung hatte übrigens das Recht, die Vor- 0112 einer Revision des Rekrutirungs-Geseßes noch auf dicsem ae zu verlangen, da im §. 150 des Rekrutitungs Gesezes |

Jui 1832 ausdrúcklih verordnet war: „„Gegenwärti-

ges Gese oll mit Nücksicht auf die bei der Ausfüh- ring zu machenden Erfahrungen und in besonderer Hinsicht auf die Dauer der Dienstzeit im Frieden zur Revision

minen und grêßcres Unglück von ihm abgewendet habe. Da Dessen die Vertagung des Landtags eintrete und viele Stände- ¿tglieder unverzüglich ihre Rückreise anträten, so zeigte der Prásident an, daß er im Namen der Stände- Versammlung das fraglige Schreiben an Se. H. abfassen und erlassen werde, da

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Viete betreten bei der Gelegenheit zum erstenmale die Stadt, wo ihr König wohnt, und von der sie so viel Fabelhaftes und

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sie bilden auch den eigentlichen Reiz desselben.

toder des nächsten Jahres die Ver

(obung soll an dem nahen Namenstage des Kronprinzen erfolgen. Aus Rhein-Bayern berichtet die Speyerer Zeitung:

ten unseres Kreises beendigt seyn. Der Wein wird allem An- scheine nah dem von 1811 nicht nachstehen. Auch die Tabacés- Aerndte war sehr ergiebig, nicht so die des Getreides und der

Kartoffeln, Lebtere Produkte sind in verschiedenen Gegenden weit unter dem Betrag der Mitteljahre zurückgeblieben. Die Dampypfichiffahrr auf demn Öbecrrheine ward früher, als man dachte, durch den niedern Wasserstand unterbrochen, nämlich \chon vor

14 Tagen, fo daß dermalen vie Dampfic;ifse nur bis Manheim

gehen. Dem Vernehmen nach soll die Sache auf dein Oberrhein den Unternchmern noch keinen Gewinn abwerfen, indessen is es nicht zu bezweifeln, daß sich dieselbe auch in dieser Beziehung immer vortheilhafter gestalten werde. Bemerkenswerth ist, welche

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große Zahl Engländer seit der Einföährung der Dampfschifffahrt auf deu Rheine, dieje Gegenden besuchen. Auch die Enalische

Sprache beginnt in den Rheingegenden eine größere Ausdehnung ais je zu erlangen.‘

München, 8. Okr. Nachrichten aus Bamberg zufolge, ist

der Entschluß Sr. K. H. des Herzogs Wilhelm daselbst bekannt geworden, jeinen Hof zu verkieinern, seine Appanage bis zu 18,00) Fl. und den größten Theil feiner Dienerschaft Sr. Hoÿ. dem Herzog Max zu überlassen, d

Seit dein 30. Sept, war die Stadt Bamberg durch die

Meßgerzunfr in Spannung versest, welche ihre Abnehmer auf- forderte, sich auf mehrere Tage mit Fleisch zu versehen, weil sie wegen des vom Magistrat erhöhten Fleisch - Aufschlages nicht shlachten würden, was sie auch wirkli in Ausführung brach- ten, Die sämmtlichen Megzger der Stadt und Umgegend lie- ßen es auf Exccution ankommen; es wurden jedem zwei Jäger ins Haus gelegt und cine ansehnliche Strafe diktirt; zuuleich ließ nun der Magiîrat selb| \{lachten und Fleisch aushauen. Die Vêèebgerzunfe beharrte noch am 2, Oktober auf ihrer Widerseblichkeit, Zu! Mid rlegung des Geiüchts, als würden durch die zur Deckung der laufenden Ausgaben al- lerhôöchst genchmigte Erhöhung des bisherigen Fleisch: Aufschlags die Fleisch - Preise auf eine unverhältnßimäßige Höhe getrieben, machte der Magisirat bekannt, daß diese Erhöhung für einen Mast -Ochsen nur 1 Fl. 40 Kr, betrage, also das Pfund Rind- fleisch nur .um 1 Pf. vertheuert werde, und der Preis desselben sih auf 8 Kr. berechne u, s. w. Nun erst bequemte sich die Meßger-Zunsc zur Nachgiebigkeit, nachdem thr die große Éxecu- tions- Strafe, die sih pr, Mann auf 64 Fl. und im Ganzen auf 4000 Fl. belaufen haben würde, aus Gnade erlassen worden war, Bis zur gänzlichen Entscheidung schlachten nun die Me6- ger einen Monat lang nach der gegenwärtigen Aufschlags - Erhô- hung fort. :

Freiburg (im Breisgau), 6 Okt, Die hiesige Zei

tung enthält Folgendes: „Man vernimmt qus zuverlästiger Quelle, daß gegen einige Lehrer vnserer Universität von kirchli- cher Seite her neuerdings Angriffe geschehen sind. Nicht nur die ordentlichen Professoren der Moral- Theologie und des Kir- chenrechtes, sondern auch der außerordentliche Professor der bi: blishen Exegese sind in den Anklagestand versest. Es handelt sich jedoch keineswegs, wie es {einen möchte, um die Personen dieser Lehrer, sondern vielmehr um die Prinzipien - Frage: Sol! die theologische Fakultät zu Freiburg, welche bisher ihrer Stif- tung nach von den kirchlichen Stellen unabhängig war und mit der übrigen Universität ein ungetrenntes Ganzes ausmachte, nun-

mehr nicht nur von der Universität getrennt und zugleich der

ches läßt sich nicht vom Biere sagen; der heiße Sommer hat beinahe alle Quellen des edíen Gerstensaftes versiegen lassen, und die, welche noch fließen, haben ihre beste Kraft in der glü- henden Sonne verdampft. Jndeß in dem Staub und Gedränge auf der Theresienwiese vergißt man es gern, Gourmand zu seyn, und selbst unsere Trinker von Fah begeben sich für solche au- ßerordentliche Fälle freiwillig ihrer Kennerschaft. Was unser Oftober-Fest zu einem der interessantefen Volksfeste in Deusch- land macht, ist das eigenthümliche bævegte Treiben, das bunte, frohe Gewirr, welches son in den leßien Tagen vor dem Be- ginn der Feier die Thecesienwiese so wie die Straßen unserer

landesherrlichen Jurisdiction entzogen, sondern der bischöflichen Gewalt unterworfen werden 2‘

Is Ruhe der Provinzen nichts meßr zu besorgen ist, und

ganz und , ANINgen Us Me y eilitair eine ziemliche Macht darbietet, so

Maßregel unseren Finanzen sehr zu gute käme. Finanz- Verhältnisse so weit geregelt, daß M man hofft, das diesjährige Deficit werde ohne Anleihe gedecckt 1. Anerbietungen hierzu sollen hauptsächlih von Französi cen Häusern gemacht, von dem Tesoriere aber nicht gebilligt Ï Er treibt die Gelder der Regierung mit großer Strenge ein und füllt so die Kassen. Daneben sind noch andere Mittel von ihm in Vorschlag gebracht und ausgeführt worden, um das Fehlende zu erseßen. Werden jene Mittel auch von vielen Seiten hart genannt, so kann sich jener ‘Prälat doch, wenn er das | erf ausführt, rühmen, daß er den Staat von einein Banke- rotte gerettet, wohin es nah dem früheren Verfahren hätte kom- 1 Durch eine Verordnung hat er den Werth des | fremden Goldes bestimmt, wie dasse!be von den öffentlichen Kas- | Die Nachrichten, welche uns

F das Pâäpsktliche

: : F E ie erste Kammer der Stände Y i ¿U hoffen ,

{loß in der Sißung vom 8. d. in Betreff der Vorstellur Dr. W. Schulz wegen seiner Verhaftung und de angeordneten Untersuchung einfimmig, dem G zu geben und dem von der zweiten Kammer in dieser beschlossenen Amendement nicht beizutreten.

Daum tadt (1 Die D at der Tesoriere die

| worden jeyn. = Santa M, Il Dit Staats = EffeËten warei? Woche schr ansehnlich, die Sch nicht unvedeutend. Spanischen Papieren ; die Pariser 3Proc. Mente fand Käufer; ward viel gethan, sowohl pr. Kassa al erfuhr matt, daß die Spani{chen 8 pCt. gestiegea seyen. Course hoben s{ch um Posten Spaniscier hielten sich die Course ziemlich fest erwaczten utisere Syekulanten aus Paris die Kunde von dem starken Fall von 10 p Alle Haussters waren von pattischem S Augenbli war nichts Stunde gingen die Zproc sen nur kleine Posteit gemaczt wur bezahlt Und Ur 3proc. Rent die Muthlosigkeit zu und man bot den Fall der Syattischen Effekten , Agiotage darin, geriethen auch die schen Papiere in weichende Tendenz, bet jedem ungünstigen Bericht aus Fonds zum Falien gebracht werden. Metalliques und Fntegrale um 4 pCt. niedri Auch die audern wenige

Die Umsäße in all (n Laufe der heute schlie wankungen der Course abe Oktober war schon viel Gesud | Notirung fam günstig; die in Metaliiques, Actien und 5 auf Lieferung. ) Fonds zu Paris plò Nun wollte Niemand

bts 10 pEt. Dienstags Nente für fremde (

—— / : : N 2 2 Le gangbaren Stadt belevt. Jn sernein festlichen Puge drängt und schiebt sich das Landvolk aus nahen unò fernen Gauen Bayerns vor | den SEingängen der Königl. Residenz, der Glyptothek, der Sat-

el- Kaminer, der Köntgl. Wagen - Remtise, des zoologischen Mu- seums 2c., die heute der Schaulust vdllig preisgegeben sind. | men mússen. | abgeben, und d j . wurden namÿ _Nechttung realifirt : Srft an der Den aue, al

F n angenommen werden (e, ( el) | qus Neapel zukominen, bewetsen nun auch den Ungläubigsten, | was es mit der so viel besprochenen Constitution für ein Be- Ein Schreiben der Regierung an alle höheren Beamten der Provinzen widerlegt das Gerüche, als bestände die | Absicht, eine solche einzuführen, offiziell, und soll ausdrücklich sagen, daß der König es sih zur heiligsten Pfücht mache, den | Staat und seine Jnsiitutionen fo zu erhalten, wie er sie von s-inen | Vorfahren erhalten habe; alle Gerüchte hierüber scyen die Er- F findung bôswilliger Leute, welche dafür dem Arme der Gerech- | Spätere Nachrichten aus Neapel | melden viele Verhaftungen, welche auf Befehl des Ministers der | Justiz, Del Carretto, vorgenommen wurden. Unter diesen wird namentlih der Sohn des Grafen Camaldoli genannt, bekannt Laus der Zeit der Franzosen, wo Murat ihm diesen Titel, zu- ) gleich mit dem Kloster gleichen Namens, schenkte. Es heißt, daß diplomatische Verwendungen für die Verhafteten eingetreten ) seyen, worin dieselben als Verführte bezeichnec werden. Die ¡Verbindung des ‘Prinzen mit der Tochter des Königs der Fran- [zosen ist abgebrochen, und es scheint keine Aussicht , daß sich die Verhandlungen hierüber wieder werden anknüpfen lassen; wie denn auch aller Einfluß von Paris her aufgehört hat. “sagt, der Prinz von Capua werde sich mit einer Deutschen Prin- [zessin verbinden. Der reiste Fürst der Kirche, der Kardinal "Albani, Legat von Urbino und Pesaro, soll sehr krank danieder ‘liegen, so daß man |tündlich befürchtet, die Nachricht von sei- j Er hat sein 84stes Jahr zurück- gelegt, Und sich bisher einer beständigen Gesundheit erfreut.

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Cortes-Verhandlungen. Prokuradoren-Kammer. i Herr Garcia Carasco nahm das Wort, um im Namen der Majorität der Finanz-Kommis- ‘son die neue Abfassung der Artikel, welche der Kommission zu- [rúckgesandt worden waren, mitzutheilen. nunmehr folgendermaßen lauten : ( ) welche gegenwärtig die auswärtige Schuld repräsentiren, sollen [binnen einem Jahre nah Promulgicung des gezenwärtigen Ge- se6es gegen neue Odligationen von demselben Nominal: Werthe und denselben Zinsen umgetauscht werden. Jahres verlieren diejenigen Obligationen , die nicht zur Umtau- | hung eingeliefert worden sind, die Zinsen, auf welche sie An- Die sogenannten Certifikate der ausgesekten Schuld bleiben in dem Zustande, in dem sie sich jebt befinden, und ihre Ziehungen werden nach wie vor stattfinden. / Die verfallenen und nicht bezahlten Zinsen der von 1820 bis [1823 fontrahirten Schulden werden in 40 Theilen in den 40 fahren vom 1. Januar 1835 bis 31. Dezember 1874 kapita- | lisirt werden, indem jedes Jahr eine Serie gezogen und dann in oprocent. Schuld verwandelt wird. , | diese Weise umgeschriebene Schuld wird jährlich 7 pCt. des Ka- itals zur Amortisirung ausgeseßt. P fremden Schuld, der creirt worden ist, um den Französischen Schaß und die Englischen Forderungen, kraft der Verträge vom g, Okt. und 30. Dez. 1828 zu befriedigen , soll keine Verände- ungen erleiden , und ift in feiner der vorstehenden Bestimmun- gen Der Finanz-Minister wird die Kommission oder die Koinmissionen ernennen, welche sich, dem Ven Artikel gemäß, mit der Liquidirung der Schuld beschäftigen sollen; auch wird er die nothwendigen Maßregeln anordnen, um die durch den Zten Artikel festgesetzte Umschreibung in London, Paris, Amsterdam und Antwerpen zu bewirken; und endlich vird er die zweckmäßzigiten und übereinsimmenden Verfall-Zeiten für die Zahlung der halbjährlichen Zinsen fesiseßen, indem er da- nit beginnt, die der Cortes-Bons am 1. Jan. 1335 zu zahlen.“/ Hierauf verlas der Marquis von Y : hung der aus ißm und dem Herrn Florez Estrada bestehenden Minorität, welche also lautete: 1 Mberzeugt sind, daß es die Absicht der Kammer war, daß die [Kommission den ihr zurúckgesandten ¿ten Artikel modifiziren, und iht an dessen Stelle die besondere Meinung der früheren Mi- Morität der Kommijsion seben sollte, so haben sie die Ehre, die olgende Veränderung vorzuschlagen: „Art. 6. Die g Mvártige Schuld wird fortan in aktive und passive Schuld ge- heilt werden; die aktive Schuld wird aus 2 und die passive aus F des Kapital-Betrages bestehen. Jn allem Uebrigen bis zum lten Artikel stimmen sie mit der Konimijsion übercin.““ Die Kammer verordnete den Druck und die Vertheilung der beiden erichte, und beschloß, am folgenden Tage sogleich die Diskussion

Die Diskussion úb Der Marquis von So-

| Wunderbares vernommen. Von Bergen und Almen sind Sen- nerinnen und die frischen Buedben niedergestiegen, und sie haben ihre schônsie Kuh mit Blumen und Bändern und der helltönen- den Glocke gescchmÜcckt; sie soll ihnen zum Fefe folgen, wo sie sicherlich einen Preis erlangen wird. Keck, ohne die geringite Befangenheir durchziehen fie unsere Straßen, und sind nicht wenig stolz darauf, daß die vornehmen Großstädter ihre Schritte hemmen, um dem rothwangigen Alpenmödchen, dem schlanken Burschen in seinem malerischen Kostüme, und der spiegelglatt gesäuberten Kuh mit dem melodishen Geläute nachzuschauen. An solchen lieblichen Staffagen ist unser Ofktober-Fest reich, und

Mittwochs - E | | wandniß hat. l pCt. Überbr chreck befallen, und fúr l n. In weniger als einer Vier SPpantschen von 50 auf 4#6!,

anzubringen.

* wurde wo Aliein gestern und heute deute nur 445 und 28. der vielmehr durch die sf D'csierreichischen und Holliy weil die Besorgniß herrs Parts dürften auch die soli So fam es, da

) tigkeit überliefert werden sollen.

e i C E C S Zeit gemeldeten Nachrichten in Betreff der Unterhandlungen wes: gen Vermählung der Königin Donna Maria mit dem Herzog August von Leuchtenberg bestätigen sich. Der Herzog ist vor ei: nigen Tagen von hier in sein Fürstenthum Eichstädt abgereist. Die Herzogin Mutter, welche sih gegenwärtig bei Jhrer Maj. der verwittweten Königin Karo!ine in dem nahen Tegernsee be- findet, erhielt gestern einen Courier aus Paris. Bereits spricht man in diesen Tagen des Oktoberfestes von den außerordentlichen Vorkehrungen, welche eingeleitet werden soilen, um das Ofcober- fest im nächsten Jahre prächtizer zu begehen, als es je wäh- rend seines 24jährigen Bestehens geschah. Zwei glückliche Ereig- nisse in unserem Közigl. Hause werden das künftige Natio- nalfest noch besonders auszeihnen, welches im Jahre 1810 zu Ehren der Vermähiung des damaligen Kronprinzen, nunmeh- rigen Königs, begrundet wurde. Es wird nämlich atn 12. Okt. 1855 die silberne Hochzeit des Königl. Paares in den bis dahin auch im Jnnern vollendeten Räumen des herrlichen Königshaues feierlich begangen toerden. Zu gleicher Zeit wird auch auf der Theresien-Wiese die Theresien- Burg fertig dastehen, zu der be reits der gehörige Plaß ausa1eiteckt ij. Um dieses Fest noch ausgezeichnelter zu gestalten, soll auc, wie verlautet, am 12. Of- - mhsung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen mit der Prinzessin Therese, Tochter des Erz: herzogs Karl voa Desterreicz, vor sich gehen. Der Kronprinz be- sindet sich fortwährend bei der Kaiserl. Familie und wird vor dem Ende dieses Monats nicht hicher zurückkehren. Die Ver-

ß wir hey ger notirten, als y v couranten Papi, sche, {lossen etwas flau Nur für Augsbur e M S sxonto - Papier ist y Auf Prolongation is zu 35 pCt. willig G

Anfang der Woche. als Prenßische, Bayerische und Darmfstädt Jm Wechsel- Geschäft roar wentg Ver Berlin und Hamburg blich etwas ‘Frage. 27 pCt. zu placiren. i

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Wien, 4. noch immer in Brünn. Angoulème bewohnt seit eintaen Tagen die wird ader in kurzem nach Prag zurückkehren. nôver der Armee unter den Italten werden heute beginnen. Sremde haben sih nach Verona begeben, um die beizuwohnen. Sie werden auf einer Ausdehnung zwanzig Meilen gehalten, Und solle f nicht blos in Evolutionen zu üben ne N Stalten tft fremden Offiziere,

ajesiât vertveila ie Herzogin voi Kaiserliche Burg, Die großen Mz als Radetzëy i} ausgezeichnet sen Uebungei} von mehr al} n dazu dienen, die Truppen - jondern auch abzußhärten, sen in Europa; all zu sehen, stimmen ohlgeubte Truppen fin © auf den Ausgang des Krieges in Cs scheint, daß die Lage der Armee So schreidt man aus Jtalien, Interesse an den Angelegenheiten Vönigin ist daher noch von keiner nt worden, und wenn es wahr ist, ¿nale versichern, daß General Sebg- Anerkennung zu betrei i. Indessen is es nicht des Grafen Sebastiani hier ehr wohl in Paris, wie der fährt man wenig täolich z1, und der | Der Vice-König soll die leßten Ereignisse selbs Ein:

Königl. Hoheit d

e l "nem Hinscheiden zu erhalten. DBDef:hlen des Gener

Sißung vom 29. Sept.

ir etne der schóôn Gelegendzeit hatten, darin überein, daß man nicht leit so woh den dürfte, Man wird hier auf d | Spanien immer oespannter. der Könizin fehr bedenklici wo man bekanntlich großes Jute Spaniens nimmt. i liänischen Regierung anerkat wie die Französischen Fou stiani nah Meapil gehr, um dort diese ben, so dürfte dies vergebene Ÿ wahrscheinlich, daß die Sendung

durch motivirt sey, denn man weiß Hof zu Neapel denkt. Aus Et freuliches.

Diese Artikel follten

„Art. 3. Alle Obligationen,

Nach Verlauf eines

¿Die Weinlese wird in diesem Augenblicke fast an allen Punk- spruch hatten.

úe seyn.

Alexandrien er Die Bedrückungen nehmen Mangel an Geld wird immer fühlbarer.

auch sehr übler Laune seyn, und fluß auf seine Gesundheit achabt Man schreibt aus Konstantinopel vom 23, ¿Die Unterhandlungen mit gesammr s!spendirt. drien, wohin ein Beamt Pascha Über j drücken, theils eigentlich in Aegypten aussieht. die Zeit mit Festen. einigen Tagen ihren ihrem Landsibe. aile Anwesenden sehr herablassend gewe| laut Über die glückliche Wendung der Meinung dahin ausgedrückt haben, d rechnung für das Osmanische ‘erde, um, fo viel es seine Kráfte et

Art, 5. Fur die ganze auf |

Der Theil der September: den sremden Botschaftern sind ins erwartet Nachrichten aus Alexan: Beat _geichice worden ist, um theils dem ie Vorfàlle in Syrien das Bedauern des Sul aber auch um zu erforschen, wie es Einstweilen vertreibt man sich chZochter des Sultans gab vor ein glänzendes Fest auf iperst frôhlih und gegen Er soll si Dinge geäußert Und seine ß jeßt erst eine neue Zeit: und er die Ruhe 5 ‘lauben, die Civi: ) Gott anvertrauten Völker zu befördern. Im Handel ist wieder einiges Leben bemerkbar, D jedoch alle Cornmunicationcn nachgelassen hat, i

gen mit eingeschlossen.

Water zu Ehren Der Sultan

onte-Vitrgen die Mei-

Reich beginne ,

a die Unterzeichneten Die Pest macht N altouen schwer, und ob sie gleich etwas 9 rasst sle doch nech zahlreiche Opfer hin.“

c} w e i D

en Ueberschwemmungen, dur ntbäler fo furchtbar heimgesucht uit, haben auc) man- : 5e Nationalsinn wurde welc;cs die Cidgenossen betroffen, vielfach

Regierungen ordneten

Die in det

Die ganze aus-

‘de an jenem Gewittertage des 27. hes Gute oehabr, Der Seweiceriscl

durch das Ungit

V _ allgemeine Liebes: M Stadt Zürich am eidgenös: Eoleuer betrug aïlein úder 10,500 _auch die Schweizeri vet, vie seit Usteri's Tode ent- ogeachtete Kaspar Zellweger in and rief die einzelnen ÁÄbthei- Die Revolution hat der schöôniten Art gespal- ungeachtet ia ihnen oft mehr s in den seitherigen ver die Zeit wieder zu auch _voi entfernt liegenden politischen nze!nen Sphären der Thätigkeit freundlich

Steuern im Land sischen Beitage veranstaltete Bei dieser ( sche gemeinnüßige schlafen Rar. Trogen f|ellte si lungen des glvoze mehrere solche gesellige Verbindun: auseinander cidgenöjssischer Sinn sich entw Volks: Vereinen. fominen, wo fich Le1 Ansichten doch in begegnen.

varüber zu eröffnen.

E Sigung voin 30 Septeimnbe Vas Finanz - Gesel wurde fortgesegt. Der Meruelas (Mitglied der Kommission) suchte die Vortheile dar- thun, welche für Spanien aus der Annah.¿e des Entwurfs êr Kommission in seiner gegenwärtigen Gesialt erwac, sen wür- Nen, und die Nothwendigkeit, den dentlichen Kredit zu verbes- fern. Der Marquis von Monte-Virgen machte da: Vie schwierige Lage aufmerksam, worin sih die Nation befinden Wurde, wenn sie alle Anleihen bezahlen solle. di | Ner den gegenwärtigen Entwurf der Kommission an, so habe die egierung am 17. Januar 1835 eine Summe von 400 Mill, ealen nur als Zinjen zu bezahlen und er frage, ob dies mödg- Er stimne gegen den Entwurf der Kommission. H Varcia de Carasco stimmte ür den Gesez-Entwurf der Ma- rität, indem erx bemerkte, daß er früher allerdings ande- Ner Meinung gewesen sey, da jedoch die Kammer den ersken Ar- ltcl des Gejelz-Entwurfs verworfen und die ganze Schuld an- tikannt habe, so músse auch Alles bezahlt werden; ebenso 1 Finanz - Minister Herr Llano

Zelegenheit crwachte sellschaft wie

ß an ibre Spibe 1 n ZSereins

ielt hatte, a Nehme die Kam-

Nun \cheint al

JItali(i

Rom, 28. Sept. (Allgemeine Z iguel von Genrua zurück m in dem von ihm gemietheten Palaste ab. erwartete Entfernung der Französisch welche in der le manchen Hindernissen unter von Seiten

eitung.) Gestern früh ieder hier ein und stieg Die so lange {on en Besatzung aus Ankona, egt wurde, scheint noch worfen zu sepn, da, wie man be- t zu Bedingungen in diesem Augenblicfe fúr

traf Dom

Meinung, me ihm bewilligt werden müsse. Khavarry bemerkte, daß der Entwurf der Regierung ihm von Âllen der vernúnftigste scheine, denn wenn eine Nation ihre Ould nicht ganz bezahlen könne, so solle sie wenigstens einen

zten Zeit wieder anger Verlangte Sum

Frankreichs

unzulässige

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Theil davon abtragen. Die Billigkeit erlaube nicht, die Frem- den völlig zu befriedigen und die Einheimischen aanz zu úberge- hen, und die Anerkennung einer Schuld müsse die aller übri- gen nach sh ziehen. Er trete daher auf die Seite der Mino- rität, deren Entwurf der einzig annehmbare sey, indem derselbe die Theilung der Schuld in eitie aktive und passive vorschlage. Herr Santafé sagte, die Kommission habe den von der Kam- mer erhaltenen Auftrag nicht erfüllt. Der Artikel sey ihr zu- rücfgesandt, um ihn zu modifiziren, nicht aber durch einen ande- ren zu ersczen. Mehrere Redner hätten behauptet, daß gezahlt werden müsse, weil eine Schuld vorhanden sey. Es handle sich jedo hier nur daru, ob es môöglich sey, das Ganze oder nur einen Theil zu zahlen. Das Wort Bankerott kônne man nicht auf einen Schuldner anwenden , der seinen Gläubigern einen Vergleich uach Verhältnis seiner Mit- tel anbiete. Der Bankerott sey im Gegentheil unverineidlich, wenn die Kammer den Entwurf der Kommission annehme. Hier- auf zahm der Graf von Toreno das Wort und sagte: ¡Je weiter die Diskussion fortschreitet, um \o mehr zeigt sich die Nüslichkeit des Vorschlags der Regierung. Anfanas war man allgemein bemüht, ihn zu bekämpfen; kaum zwei oder drei De- putirte nahmen das Wort zu seiner Vertheidigungz jeßt rühmt dagegen ein jeder die Weisheit des Eniwurfs der Regierung. Aber diese Apologie kommt in einem Augenblick, wo die Frage so fomplicirt i, daß die Regierung unmöglich ihren Entwurf wieder aufnehmen kann. Die Reaierung billigt den Vor- \chiag der Majorität der Kommission, weil sie vermit- telst der Konvertirung aht bis zehn Monate gewinnt, in welcher Zeit le keine Zinsen zu zahlen braucht: Die Regierung wünscht sehr die Konvertiruna, weil sie die Zah- lung der auswärtigen Schuld so weit als möglich hinausgescho- ben schen möchte, und da die innere Schuld auf gleichen Fuß mit jener gestellt is, so kann sih Niemand beklagen. Die innere Schuld wird eines Vortheils genießen, den die auswärtige nicht hat, denn es ist schon davon die Rede gewesen, die National- Güter zur Bezahlung derselben zu verwenden. Die Spanier müssen zu den Staatsiasten beitragen; dies if nicht mit den Fremden der Fall.» Man hat von Amerika gesprochen, aber das gehört Hier nicht her. Glaubt man etwa, baß der für Amerika vorgeschlagene Vertrag eine vortheilhafte Wirkung hervorbringen wird? Die Kannner vergesse nicht, daß die Cortes-Scheine, \o- bald der erste Entwurf der Majorität der Kommission an der Bôrse von London bekannt wurde, bedeutend fielen, weil dieser Entwurf das Prinzip der Moralität verleßte. Aus diesen an- gegebenen Rücksichten gebe ich meinen Entwurf auf und nehme den der Majorität der Kommission an, weil die Regierung, wenn dieser Entwurf einmal zum Staats,Geseß ge- worden ist, viel leichter eine Anleiße wird fontraßiren können, als wenn die entgegengesetzte Meinung triumphirt hätte.‘ Nach dieser Rede fundigte der Präsident die Beendigung der Diskussion an. Die Kammer stimmte darauf iber den 1en Arti- kel des Entwurfs der Majorität ab, der mit 57 gegen 41 Stim- men verworfen wurde. Sieben Deputirte stiminken nicht mir. Der von der Minorität vorgeschlagene Artikel wurde dagegen (wie bereits aus der Nachschrift zum vorgestrigen Blatte der Staats Zeitung bekannt ist) angenommen und die Sibzung ge- chlossen.

Madrid, 39. Sept. Gestern is hier eine Karlistische Verschwörung entdec worden, und es haben in Folge dessen

mehrere Verhaftungen stattgefunden. Die wichtigste ist die ei-

nes gewissen Pavon, dem Don Carlos das Amt eines Capitains von Neu- Castilien übertragen hatte. Man hat in seiner Woh- nung das desfallsige Patent des Jnfanten, so wi? inehrere Ak- tenstücke von großem Interesse gefunden. Die Verhaftung ift in der Toledo-Straße, die fast nur von Karlisten bewohnt wird, erfolgt.

Jin Observador vom 29fen liest man Folgendes: „Gestern, als am Sonntage, war die National-Miliz auf Befehl des Ge- neral- Capitains versammelt. Lit Vergnügen zeigen wir an, daß die Milizen mit der neuen Organijation und mit den Ver- fügungen des Generals Quesada sehr zufrieden sind, Der Ge- neral wird sich dagegen auch seinerseits Überzeugt haben, und fich täglich mehr Überzeugen , welche Dienste er sich von einem Corps, das aus angesessenen, und wegen ihrer Licbe zum Vater- lande bekannten Männern besteht, ver)prehen darf, sobald man sie nur so behandelt, wie sie es verdienen, Der einzige Lohn, den sie verlangen, i, daß man zu ihrem aesunden Sinne, zu ihrem Patriotismus, zu ihrer Liebe für Ordnung und Gesete, Vertrauen habe. Schon jet können wir dem General Quejada prophezeien, daz es ihm nuninehr gelingen wird, eine glänzende Miliz zut organisiren, mit deren Hülfe er in Madrid jedweder Verschwörung wird die Spiße bieten können.“

GliieMWenland

Nauplia, 6. Sept. Nachdem Se, Majestät der König vor cinigen Tagen jeinen Sommer-Aufenthalt in Argos verlassen und sein Schloß in der hiesgen Stadt wieder bezogen hatte, trat er heute orgen feine Zeise über Epidauros nah Athen an, wo er drei Tage verweilen und dann Rume-lien besuchen wird, Die Minister des Innern und des Kriegs begleiten Se. Majestät bis nach Athen, Graf Armansperg und Staatsrath Dobell gingen vorgestern guf der Englischen Fregatte „Wadag- gascar‘” ebenfalls daßin ab. General Heideck ist krank, und die Aerzte haben es ihm untersagt, die Rasse zu machen, da ohne- dies gegenwärtig in Aihen sehr viele Fiebei kranke ch befinden. Die Haupt-Chefs des Pelovonnesischen Aufstandes sind, bis auf Einen, Namens Mitro Petrova, sämmtlich gefangen. Sie wuür- den von den Landleuten den Palikaren-Chefs ausgelieferr. Man kann daßer den Aufruhr als gänzlich beendigt betrachten. Die völlige Amnestie für Alle, welche an den Unruhen in der Maina Theil genommen, is nun im Reaierunasblatt velannt gemacht.

An Albanien waren große Unruhen ausgebrochen. Der bc- rüchtigte Tasil-Buzi, früher im Dienste Mehmed Alis, stand an der Spike der Insurgenten. Die Rebellen hatten anfangs einige Siege gegen die Truppen des Großherrn erfochten; wie man aber je6t hôrt, follen sie gänzlich geschlagen seyu, und der Aufruhr sein Ende erreicht haben. Es is nun zu befürchten, daß sich einige von diesen zerstreuten Haufen als Räuberbanden nach Griechenland werfen, wie dies schon öfters geschehen ist. Die Regierung hat daher Vorkehrungs-Maßregeln getroffen.

Die Verhältnisse zwischen Griechenland und der Pforte ha- ben endlich eine gunstige Wendung genommen. Der Griechische Gesandte in Konstantinopel hat bekanntlich seine Antritts - Au- dienz gehabt, und ist nun den Diplomaten der übrigen Staaten aleichgestellt. -

Herr Bois le Comte, welchen die Französische Regierung

mit einer besonderen Sendung nach dem Oriente geschickt hat, |

befindet sich seit einigen Tagen hier, und begiebt sich von hier wieder zurück nach Frankreich.

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Nauplia: „Wir fangen endlich an, uns wieder zu erkennen in der neuen Lage, welche durh den Wechsel in der Regentschaft gegründet wurde. Daß es hohe Zeit war, einzulenken, sieht hier Jedermann. Die Verschwörung gegen die Majorität und ihr System, augenblick- lich gehemmt durch die Maßregeln gegen die Waffen-Häuptlinge, hatte sich nur in desto tieferes Dunkel gezogen, und umfaßte den ganzen Peloponnes, Nauplia nicht ausgeschlossen, ohne daß die Majorität, die ganz versunken war in die Wirren des Kolokotroni- schen Prozesses, davon weitere Kunde nahm oder gewann. Beim Aus- bruch der Bewegung rechnete man auf allgemeinen Beifall und großen Zulauf von Seiten Aller, welche das weitverbreitete MißvergnüÜ- gen theilten. Der Genius von Hellas trat dazwischen; wenige Tage vor dem zum Ausbruche bestimmten Termin kam jener Wechsel, und als die Hißigen und ein Theil der Führer dessen- ungeachtet losbrachen, fanden sie nicht mehr die Stimmung, die Gesinnung, die Bereitwilligkeit, auf welche sie früher rechnen durften. „Wir wollen warten, hieß es, was weiter geschieht, jeßt kommt eine neue Periode der Regentschaft, der Mann, auf den tvir immer vertrauten, hat nun die Macht in den Händen Es ziemt, daß wir erst erfahren, wie er ste braucht, und folgt auf die Veränderung der Personen die Veränderung des Systems, warum sollen wir die Waffen ergreifen, um zu erkämpfen, was sich uns von selbst darbietet ?“/ So blieb die Partei, welcher es auf ihre besondern egoistishen Absichten und Pläne ankan, isolirt und auf ihre Mittel beschränkt, die neue Regierung aber ent- hüllte durch Einberufung der bis dahin zerstäubten , verfolgten,

Noth Preis gegebenen National-Miliz, und durch andere damit in Verbindung stehende Maßregeln gleiher Natur, in welchem Geiste sie verfahren wolle. Darum ward der unter drohenden Auspizien begonnene Aufruhr in wenigen Wochen nie- dergeworfen. Hellas erkannte sich, sah an der Spite der Ge- schäfte seine Männer, in ihren Vorkehrungen sein Streben und die Achtung seiner Wünsche, und sank in tiefere Ruhe zurü, als seit langer Zeit. Die Hoffnungen der Gutgesinnten zu stär- fen, ward bald darauf eine Untersuchungs-Kommission eingeseßt, mit dem Auftrage, die Gründe und Ursachen des Mißvergnü- gens und der Verwirrung zu erforschen, und die zur Hebung desselben zweckdienlichen Maßregeln vorzuschlagen. Wenn man an der Spike der Geschäfte fortdauernd Koletti, den Chef der nationalen Meinung und Gesinnung erblickt, so erregt es Zufrie- denheit, daß derselbe an die Spitze jener wichtigen Kommission seinen alten Gegner Zaimi berief, zum Zeichen, daß Beide auf- richtig für den König und die neue Ordnung vereinigt sind, und daß er ihm den durch Gesinnung und Sachkenntniß ausgezeich- neten Rumelioten-General Baltinos nebst andern Ehrenmännern zu Gehülfen gab. Von dieser Kommission dürfen Sie zunächst eine wahre Darstellung der Lage, der Beschwerden, der Wünsche und Bedärfnisse von Griechenland erwarten, und diese werden dann nicht mehr bloße Wünsche bleiben.“

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Mea p ten

j Französische Blätter enthalten nachstehenden Brief aus | Kahira vom 1. Sept.: „Kürzlich ist hier eine neue Zeitung in

| | Arabischer, Türkischer und Französischer Sprache erschienen und |

wird vorzüglich für den Handel von Wichtigkeit seyn. Außer hiesigen und auswärtigen Neuigkeiten, enthält sie den Preis- Courant aller Ein- und Ausfuhr- Artikel, so wie die Verordnun- gen, welche sh auf die Schifffahrt auf dem Mittelländischen Und Rothen Meere, so wie auf den Aegyptischen, Arabischen und Syrischen Handel beziehen. Der Moniteur Egyptien hat aufgehört zu erscheinen. Der Pascha hatte die Gegenstände, ! welche dies Blatt aufnehmen durfte, so sehr beschränkt, daß es ! zu völliger Unbede:itendheit herabgesunken war. Es soil si in Alexandrien eine Gesellschaft zur Herausgabe einer anderen Zei- tung gebildet und Mehmed Ali die Erlaubniß dazu gegeben ha- ben; da dies jedoch nur unter denselben Bedingungen wic beim , Moniteur geschehen ist, so steht zu befürchten, daß dies , Blatt keinen besseren Fortgang haben wird. Die Stellung des Vice-Königs is zu precair und er hat zu viel Gründe, den Sul- tan zu versöhnen (obgleich er im Geheimen daran arbeitet, ihn zu stúrzen), als daß er einer Zeitung gestatten könne, eine Farbe anzunehmen, die im Entferntesten beleidigend wäre. Man darf j sich nicht verhehlen, daß Aegypten, wenn nicht völlig erschöpft, wenigstens sehr verarmt is, Mehmed Ali sah sich genöthigt, von aïlen Hülfsquellen, welche das Land darbot, Gebrauch zu machen, um seine Entwürfe für die Unabhängigkeit und Civili- jation ausführen und zugleich der Pforte wirksam widerstehen zu können. Jn der That ist das Land, seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Aegypten und der Pforte in einem beständigen Zustande des Leidens, was eine natürliche Folge seiner neuen Stel- lung ist. Der lebte Aufstand in Syrien, und die drohende Aufregung in Yemen haben jedoch den Vice-König mit ernsten Betrachtungen erfüllt. Er sángt an, einzusehen, daß es Zeit sey, dem Volke denjenigen Wohlstand wieder zu geben, welchen seine gigantischen Pläne zer- stört haben. Er beabsichtit, seinen Unterthanen s{chübzende Jn- stitutionen zu geben, die Abgaben herabzuseßen und das Volk von der despotischen Herrschaft der Beamten, die auf Kosten desselben leben, zu befreien. Man versichert, daß er eine Kom- mission ernannt hat, welche die wirksamsten Mittel angeben solle, um diese Mißbräuche abzustellen und dem Landvolke den ruhigen Genuß der Früchte seiner Arbeit zu sichern. Wird Aegypten gut angebaut und geschickc regiert, so vermag es, alle Bedürfnisse der Regierung zu befriedigen, und Mehmed Ali kann, ohne zu drückenden Auflagen zu schreiten, seine Armee auf einem Ach- tung gebietenden Fuße erhalten, den Tribut an seinen Ober- herrn zahlen, alle Ausgaben seines Hofes bestreiten und noch ausgedehnte Werke für das allgemeine Beste ausführen. Der Pascha will ein großes wissenschaftliches Jnfstitut, nach Arc der Deut- schen Universitäten, errichten. Die Haupt- Moschee zu Kahira besikt schon ein sehr gutes Gymnafium, das täglich sich verbessert. És wrd daselbst außer der Arabischen, Lärkischen, Franzöfischen und Jtaliänischen Sprache noch Mathematik, Geographie, Ge- schiczte und Zeichnen gelehrt. Neben jeder Zisterne in der Stadt

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ist eine Freischule errichte. Zu Abu Zabel, drei Meilen von

/ Kahira, isst ene medizinische Schule unter Leitung eines Fran- | zojen, Clot Bey, eines ausgezeichneten Arztes, dessen Bemúhun- | gen mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt worden sind.“

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Mert Vera-Cruz, 1. Aug. Die Stadt Puebla hat sich am

22. Juli wirklich den Truppen Santana's ergeben, und es is | somit die Revolution oder vielmehr Contre-Revolution zu Gun- | sten des Klerus und der Kirche vollkommen gelungen. Mehrere

Srädte und Garnisonen haben sich nicht nur ausdrücklich gegen

| alle kirchliche Reformen, sondern auch gegen die Duldung irgend

einer andern Religion, außer der Römisch-Katholischen, ausge- sprochen.