1834 / 293 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 22 Oct 1834 18:00:01 GMT) scan diff

Herr Streek unterstüßte den Antrag und wär der Mei- nung, daß man sowohl das Kirchspiel als die Armen - Vorsteher und Direktoren beauftragen solle, sich jedem Versuch von Sei- ten der Armen-Kommissarien, sich in die Kirchspiels-Verwaltung einzumischen, aufs standhafteste zu widerseßen; die neue Armen- Bill hielt er für den Ausfluß eines Patronat Systems, nicht aber cines Systems zur E Verwaltung der Ausgaben. Nach ihm erhob sil Hetr Hibble und sagte: /

_1¡Fch würde mich fast fürchten, meine Meinung auszusprechen, wäre {ch nicht in dem Kirchspiel Marylebone. Gewiß wünsche ich nicht weniger, als irgend Femand, die Armen wohl versorgt zu st: hen; ich habe die leßien zehn Fahre meines Lebens nit philanthro- pischen Bestrebungen zugebracht, und es liegt mir am Herzen, daß den Armen ihre Rechte auch fernerhin bewahrt werden. Fcch glaube aber, daß die Armen - Bill die Juteressen des Armen fördern, nicht becinträchtigen wird. (Anhaltendes Murren.) Die Leiden des Ar- men haben sich selbs seit Elisabeths Zeiten fortwährend vermehrt Fm Wien Regierungsiahre Heinrichs VIIl. wurde das ersie Geseßz gegeben, welches zur Mildthätigkeit nôthigte, Jch behaupte, daß die 43e Akte Eltsabeths, wenn sie fernex befolgt wird, dem Armen kein Heil bring:n kaun. J gebe zu ; daß die Rechte ves Armen durch die Aristokratie breinträchtigt worden, daß die Bill über die Ab sonderung der Geneinde-Gründe großen Schaden gethan hat, und daß die Wohlfahrt der arbeitenden Klassen besonders durch die Ver- wandlung der kleinen Pachten in große sehr bengcchtheiligt worden ist , aber dies Alics kann jeßt nicht füglich wieder geändert werden. Went: man behauptet , daß diese Bill für die Kirchspiele in der Hauptüagdt nicht ndthig scy, so gebe ich das zu; aber bedarf man ih- rer nicht in den Ackerbau - Bezirken? Fch bitte die Versammiung, doch nicht zu glauben, daß es den Kommissarien darum zu thun ift den Armen der Unterstühßuttg zu berauben; es ist ja in der 27sen Klausel bestimmt, daß es in jedem Verein von Kirchspielen nach dieser Aîte zweien Friedensrichtern gesetzlich erlaubt seyn soll, nach threm Gutdünken für die Untersiüßung von alten und êranken Leuten auch außerhalb des Arbeitshauses zu sorgen. Wenn diese Bill grausam ist , so behaupte O Ote umen Vorsteher und Direktoren selbs in den lehten 18 Mona- ten schon nah dem Grundsagz derselben gehandelt haben. Daß die Regierung nah Patronat strebe, leugne ich; es befand sich in der Untersuchungs- Kommission nicht ein Einziger von der Seite der Negierung , der diese Bill den Ursprung verdankt. (Hôrt! und lange Ünterbrehung, indem die Vertagung der Debatte verlangt wird) Es ist nicht {hdn, mich auf solche Weise zu unterbrechen. Ich hâtte wünschen mdgen, daß den Orts- Behörden durch die neue Bill mehr Gewalt verliehen worden wäre; doch ih glaube, es if besser, daß die Veraniwortlichkeit anderswo ruht. Es stehen drei Männer an der Spiße der Kommission (Murren); dann is das Un- terhaus da, dem dieselben verantwortlich sind.// (Ein Mitglied: Ja, Herr Portman.)

Es wurde hierauf nochmals von mehreren Mitgliedern die Vertagung verlangt und durchgesebt, doch war es s{chon ziemlich spât, als die Versammlung unter großer Aufregung auseinan- derging.

Der Primas von Jrland und die ihm untergebene Geistk- lihfeit haben vor kurzem den Beschluß gefaßt, einen Fonds auf- zubringen, um für den Fall, daß von Seiten dec Zehntpflichtigen im November 1834 die alsdann fällige Rate verweigert würde, den Geistlichen das ihnen von ihren Kirchspielen gebührende Ein- kommen zu ersegzen; man hat 5pCt. von dem MNetto-Ertrage ih- rer respektiven Kirchspiele als den von den Geistlichen zu entrich- tenden Beitrag angenommen. Die anderen Beschlüsse dieser Geistlichkeit, welche gleichzeitig gefaßt wurden, dienen dem obigen bloß zur Unterstüßung und sprechen den festen Entschluß aus, die Wiedererlangung jenes Einkommens auf geselzlichem Wege durch: seßen zu wollen.

Der Albion bemerkt: „Die Nachricht von der Ernennung des Herrn Charles Philipps zum Staats-Prosekutor mit einem jährlichen Gehalt von 2000 Pfund fuhrte naturlich zu näheren Nachforschungen, und es hat sich gefunden, daß Herr Phillips es war, der dem Lord- Kanzler den neuen Plan zur Kriminal- Gerichtspflege angab, die Maßregeln zur Errichtung des neuen Gerichtshofes vorschlug und alle damit verknüpfte Details in Ordnung brachte.‘

Der Herzog von Cleveland hat dem Comité, welches sich in Newcastle gebildet hat, um dem Grafen Grey in seiner Graf- schaft ein Denkmal zu errichten, 100 Pfund als Beitrag übers- sandt, Die Subscription geht überhaupt sehr rasch von statten.

Als der Graf Durham am Sonntag vor acht Tagen in Dunkelds war, öôffnere ein Dieb die verborgenen Schlösser an dem Wagen desselben und stahl ein werthvolles Fernglas, eine Flasche mit Wein, einen Regenschirm, einen Stock, den der Lord vom Kaiser von Rußland zum Geschenk erhalten hatte, und mehrere andere Sachen von Werth. Nach einigen Tagen wurden jedoch, bei Hinwegräumung eines Heuhausens, die ge- stohlenen Sachen gefunden, und dem Eigenthümer wieder zu- gestellt.

Man hat berechnet, daß die Einnahme bei dem Musikfeste in Birmingham über 14,000 Pfd. betragen hat. Die Auffuüh- rung des „„David‘/ gab 2200 Pfd. und die des „„Messias‘/ mehr als 4200 Pfd.

Der bekannte Dichter und Schauspieler, Sheridan Knowles, ist am 5. Sept. glücklich in New-York angekommen. Er is in- deß, wegen der Krankheit der Mip Phillips, noch nicht auf dem Theater aufgetreten.

Die Times sagt: „Die liberalen Gunstbezeigungen, wel- he der Pascha von Aegypten unserem geistreichen Landéómann Herrn Galloway hauptsächlih für den Beistand, den derselbe bei den Bemühungen zur Erleichterung des für den Verkehr zwi- chen England und Jundien so unendlich vortheilhaften Transits durch Aegypten geleistet hat, zu Theil werden läßt, stehen in schmerzlichem Kontrast zu dem Benehmen unserer Regierung und der Osllindischen Compagnie, die sih uur dadurch ausge- zeihner haben, daß sie so wenig als möglich zur Beförderung jenes großen und nationalen Unternehmens thaten.“

In eben diesem Blatte liest man: ¿Der Tod Dom Pe- dro's, so betrúubend er für Portugal ist, kann in gewisser Hin- sicht für Brasilien als ein glückliches Ereigniß angesehen werden, insofern nämlich eine gewisse Brasilianische Partei, die, wenn auch nicht furhtbar durch ihre Stärke, doch beunruhigend we- gen ihrer Thätigkeit ist, durch das Ableben des Ex: Kaisers jeder Hoffnung beraubt wurde, den großen Zweck aller ihrer Umtriebe, die Rúckberufung Dom Pedro's auf den Brasilianischen Thron, zu erreichen. Ein solches Ereigniß hätte natürlih nur durch ei- nen Bürgerkrieg herbeigeführt werden können, Und die Aussicht auf die bloße Möglichkeit eines folhen mußte diejenigen Provinzen, welche wahrscheinlich der Schau- plas desselben gewesen wären, in einem Zustande fort- währender Unsicherheit und Aufregung schweben lassen. Ob nun aber unter einer so unbefestigten Regierung, wie die der Regentschaft ist, und bei dem Hinblick auf die Republiken, welche das Land von allen Seiten umgeben, nicht stündlich neue Factionen in Brasilien auftauchen und jeßt, da sie den Gedanken an eine Restauration Dom Pedro’'s fahren lassen müssen, aus onderen Ursachen und um qnderer Zweeke willen die Fahne der

Insurrection erheben werden, das isk eine andere Frage. Indeß ist es doh immer etwas werth, wenn man ein wenig Zeit ge- winnen und eine mißvergnügte Masse nöthigen kann, erst wieder auf einen neuen Plan zu sinnen, um ihre Absichten durch- zujelzen.“

Belgien.

Brüssel, 16 Oktbr. Jhre Majestät die Königin der Fran- zosen und die Prinzessinnen Marie und Clementine sind gestern Abend mit Befolge im Schlosse Laeken eingetroffen.

Lord Minto, bisheriger En-.lischer Gesandter am Preußi- schen Hofe, kam gestern tnit seiner Familie und einem zaßlrei- hen Gefolge in fünf Wagen hier an, um jich nach England zu

9, hat tan si im Theater von Lille, bei Gelegenheit des vierten Auftretens der Mlle. ® ulvault, so heftig gep"ügelt, | daß der Maire es verboten hat, im Theater hinführo mit Stôcken

zu erscheinen. Mo eaen

n den drei lezten Tagen ist hier Die Zahl aller Er:

Schweden Stockholm, 14. Oft. Keiner mehr an der Cholera verstorben. franften beträt nunmehr 7883, von denen 4414 genesen und 3275 gestorben slnd.

Warschau, l stern die Georgen -

Der Kaiserl. Russische von Tatischtsche|f, ist von

‘Am láten d. wurde in einer zahlreich versammeiten fürzlih verforben-n Prälaten

der Staats - Ausgaben schen Kirchen

vnd Schulen c. u.

E ada

Vermögens-Ct mit vom Jahre 1833 zu beginnen, damit der Schulen und Stiftungen fönne.‘“ Gegen diejen Antrag bemer der Prinz Johann, daß Gemeinde-Auschüsse zu solchem Be- | atholischen Kirche fremd seyen und daß daher die hier Antrage wegzulassen seyn dürf:

hufe der k { auf bezúglichen Worte aus dem ten; die erste Kammer war jedoch anderer Meinung. ließ sich der Bischof Mauer „Die Kammer hat zwar den Antrag unterstúßt, da muß ich aber Abänderung man sich demna führbar seyn wird. lischen Kirche hat fl sie hat, nach

mann folgendermaßen vernehmen: Sr. Königl. Hoheit nicht daß dasjenige, zu dessen ch nicht verstehen will, vôllig unaus- Innere der Verwaltung der katho- ch die Regierung nicht zu mischen, sondern ältern Kanonisten des juris ne quid delirimenli Eine ganz unerhdrte Neue- tholischen Kirchen-Gemeinden der beabsich- Solchen Bestimmungen wenn sie auch Ständen beschlossen worden sind nad Oberhaupt meiner Kir rn er ein guter Katholië Vorgeseßten, dem ich ge- an sih von keinem Be- daß keine fatholische Kir- mögen besibt.‘“/ te hierauf: „Was Herrn Bischofs Mauermann Regierung mein grdßtes Be- sprechen muß

der Erklärung der circa sacra, immer nur darauf zu sehen: captat respublica per ecclesiam. rung würde in den ka tigte Ausschuß seyn. von Regierung und kommen, dazu wird sich weder das noch ein Parochian, \ofe Ich habe einen höhern Uebrigens ist die Sache lange, da ih auf Ehre versichern fann, he Sachsens auch nur einen Pfennig Ver Der Staats-Minister Dry, die eben ge|chehenen Aeußerungen des so muß ih von Seiten der {ben erklären.

noch ich selbi, ist, verstehen. herchen muß.

Múller erwieder

Unbedingt wider behauptet, daß die Befugniß zu Anordnungen, , nicht in dem jure circa sacra ent- ezweifelt das Oberaufsichts- und vie in dem ersteren das che nicht ihrem Zwecke Nachtheil des

fremden über diese ich, wenn derselbe wie sie hier in Frage stehen Es faßt dasselbe unb das Schußzrecht Über die Kirche und i Recht, darüber zu wachen, daß die Kir und über ihre Gränzen zum was der Herr Bischof selbst in dem Aus- deitrimenti so hat sle, vermöge ugniß und die Pflicht auf sich, für das emnach auch fúr die Erhaltung und zweck- andenen äußern Mittel, deren sie Sorge zu tragen. wenn der Herr Bischof un- Seits solchen Be- sie auch von Regíie- ndem die katholische Geistlichkeit horsam gelobt habe und hierzu erinnert sich n- und Dienst-Eides, vom 19. Februar und daß er hier- seße bei der ihm aufgetra- Erinnert er sich nicht Urkunde geleisteten Eides ? Verpflichtungen erinnert, wie will er seine ? In die innern Ange- die Regierung nie mischen eistlichen dem Oberhaup- irchlichen Angelegen- des Staats und den Anordnungen Ich bitte, diese Ergegnung schofs, welche von dem ersten des Landes in öffentlicher Sißung der muß, möglichst voll- ebenfalls zur dffent- iht ohne die erforderliche Er- Mauermann erwiederte: Aeußerungen alle wohl überlegt. Urkunde erschien, hielt ich es als sie wegen der im §. 57 enthal- Kdnig die Staatsgewalt über die Jch erklärte damals meine Ansicht ( ih mich nicht hinter reservationes menta-

halten sey.

entfremde, Staats hinausgehe , der Staat fdnne darauf sehen, ne quid respublica capiat, zugiebt, enthasten ist: des lehteren, die Bef Wohl der Kirche, und d máßige Verwaltung der vorh bedarf, wovon jelzt die Rede 4ar, ßer ist aber meine Verwunderung, umwunden ausspricht, daß man katholischer ‘stimmungen feine Folge leisi rung und Ständen ausgingen, i ihrem geistlichen Oberhaupte Ge em Gewissen sich verbunden halte. denn der Herr Bischof n den er in Gemäßheit des §. 2. des Mandats 1827 in die Hände des Regenten a bei zu Beobachtung der La genen Verwaltung sich verp mehr des auf die Verfas} wenn er sich dieser eidlichen jeßigen Auslass legenheiten der katholischen Kirche wird sich und in solchen mögen die katholischen G te ihrer Kirche gehorchen ; heiten haben sie den Geseben der Regierung sich zu unterwerfen. auf die Aeußerungen des katholischen Geistlichen

Kammer gehört zu haben, ih schr bedauern ständig zum Protokolle zu nehnen, lichen Kenntniß komme, daß sie n wiederung geblieben sind. „Jch habe meine vorigen im Jahre 1831 die Verfassungs- rechtlicher Mann für tenen Bestimmungen: daß der Kirchen übe, zu bes und offen, wei

Noch grd- en werde, wenn icl,t des Unterthane

bgelegt hat,

slichtet hat? ut denselben vereinigen aber in andern k

Herrn Bi

‘1 Bischof

unmöglich,

les versteéen wollte. Da wurde mir mittelst Rescripts von de, Regierung die bestimmte Bersicherung ertheilt: „daß das ju circa sacra in Beziehung auf die katholische Kirche Sachsens auch nur nach katholischen Grundsäßen gehandthabt werden solle.“ Nur dann erst leitete ih den Eid auf die Verfassung. Jg war eher Christ, als Staats- Bürger, und daher geht mir da Gese, welches Christus mir gegeben : Du sollst Gott mehr gy horchen, als den Menschen! über Alles.“ Prinz Johany bemerkte: „Es herrscht hier wohl ein kleines Mißverständniß Daß der Regierung das Recht zusteht, sich Einsicht in das Vet: mögen der katholischen Kirchen zu verschaffen, kann gar feinen Zweifel unterliegen. Etwas anders verhält es sih aber, wen fich der Staat Einmischung erlaubt, und doch keine Beiträ liefert. Jn diesem Falle dürfte sich denn doch wohl ein Ein, schreiten nieht rechtfertigen lassen, und von dieser Seite nur he trachtet gewis der Herr Bischof die Sache, dessen Aeußeruny gewiß nicht so schroff gemeint seyn sollre, als sie sich au! nahm.// Bürgermeister Reiche-Eisenstuck sagte \chlie), li: „Dem Herrn Cultus - Minister muß man fj die so angemessene und energi)ch ausgesprochene Rüge des so hb gefährlichen, von dem Hertn Bischof geäußerten Grundsatzes si dankbar verpflichtet sühlen. Der Sächsische Staatsbürger, er sy einem Glauven zugethan, welchem er wolle, kennt nur eine

| König, den König von Sachsen. Vom Dogma abgeseßen, un | was das jus circa sacra angeht, kann kein Chef einer Kir | ber eincn Sachsen von auswärts her als Höôherer G, Der Fürst Statchalter besuchte ge- (vies is der je6!ge Name der Festung

walc im Lande haben, Wer aber Sächsischer Staatsbürger bl ben und den Schuß der Gesetze genießen will, der muß sich au

| der Staats. Verfassung und dem Geseß unterwerfen.“ Botschafter am Oesterreichischen Hofe, | hier nah Wien abgereist. er hiesigen Metropolitan-Kirche vor Volkómenge das Todtenamt für den dam ‘Paschkowitsch, der sich bei seinem Leben allzemeiner AÄchtung und Liebe erfreute, von dem Bischof Pawlowski abgehaiten. i D (2 G) e O

Dresden, 15. Okt. Bei den Verhandlungen der Sächsi- {en ersten Kammer über den Anschlag fam am 13. September in Hinsicht auf die katholi \. cin Antrag der zweiten Kammer zur Berathung, welcher lautete: „die katholische Geistlichkeit, walter der Kirchen-, Schul- und Stistungs- Angelegenheiten, möge an | gewiesen werden, vollständige, von einen Aus{chusse der katholischen | Gemeinde zu bealaubigende Rechnungen, unter Beifügung spezieller ats, am Schiusse jeves Jahres abzulegen und da- wahre Bedarf der úbeiseßen werden fie Se. Königl. Hoheit

Dieser Vorfall in der ersten Stände - Kammer hat dh Professor Krug in Leipzig Veranlassung gegeben, auf dy von der Kammer bereits abgewiejenen Antrag zurÜczuky

' men, daß man bei der Universität Leipzig eine kath isch - theologische Fakultät errichten môge. ‘Professor Kry

findet Aeußerungen, wie die des Bischofs Mauermann, ganz ty

| túrlich, so lange Sachsen genöthigt ist, nur ausländische ody * wenigstens im Auslande gebildete katholische Geistliche in seinn ' Schoß aufzunehmen; während man durch Errichtung der (q ' wáhnten Fakultät Kirchendiener gewinnen könnte, welche vat

lándisch gebi!det und gesinnt, mithin auch bereitwillig wär, geseslichen Beslimmungen, díe gemeinsam von Regierung un

Ständen beschlossen worden, alienthalben nachzukommen , wie |

ihr Eid auf die Verfassung fordert. Dresden, 17. Okt. Am 12ten d. M. verschied auf s

| nem Rittergute Ober-Lichtenau bei Lauban der Königl. Sächsish ! Ober - Stallmeister und Kämmerer, Wirkliche Geheime Rath,

Graf Vißzchum von Eckstädt, im 68sten Jahre seines Lebens, Freiberg hatte bereits allen Europäischen Staaten Bety leute, Hüitenteute und Mineralogen gebildet, oder doch auf Bu gehr gesendet; nur von der Türkei ließ sich das noch nicht lage Gegenwärtig werden aber dort drei Bergwerksverskändige fi die Dienste des Groß-Sultans und auch einige für den Fürst Milosch in Serbien gesucht. Gleichzeitig wünscht cine Minen Compagnie in Carolina in Nord-Amerlka einen solcken zur Vie gutachtung ihrer Unternehmungen auf Goldbergbau.

Weimar, 18. Okt. Die Ausstellung landwirthschaftlicht und gewerblicher Erzeugnisse hat hier am 15ten d. M. unt allgemeiner Theilnahme begonnen und giebt ein erfreuliche Zeugniß von den Fortschritten in diesen Zweigen bürgerliche Thätigkeit.

München, 14. Okt. (Schw. Merk.) Aus der Unter \uchung soll sich ergeben, daß die Gesellschaft der Haberfeldtrei ber 500 Mitglieder zählte, deren Jeder ein Schießgewehr besaß und unter denen sih viele Wildshützen befinden. Funfzig jung! Leute sind bereits verhaftet. Die jüngste militairische (Execution

wird noch Bestimmungen hervorrufen, um die Bursche im Ge} birge für imner zu entwaffnen, und ihre Keckheit überhaup|

herabzustimmen. Der Verfasser der vielen Brand-Drohbrieft die man seit einem halben Jahre in unserer Stadt gefunden befindet sich in der Frohnfeste in ériminalischer Untersuchung und soll, wie hiesige Blätter schreiben, ein P. M. M. aus Ÿ

eilihe und militairische Vorsichts Maßregeln hervorgerufen habet Len, von denen seiner Zeit berichtet worden ist. Der Di reftor der sámmtlichen Königl. Zeughäuser, Major Freiherr 1 Zoller, bringt bei unserer Artillerie ein von ihm erfundenes S! stem in Anwendung, nach welchem Hindernisse úberwunden wt

den sollen, die bisher noch von keiner Artillerie beseitigt werd

in. ‘ei rden v : Probemársche in die unw j 2 konnten. Bereits werden von hier Probdemärsche in die u R Malhe der Mähren versWdnere, Es führe den Titel:

samsten Gegenden gemacht, und nächstens sollen größere Mand vers in dem nahen Gebirge ausgeführt werden.

Múnchen, 15. Ot. Das Namensfest der regierend Königin wurde heute in allen Kirchen auf das Herzlichste 9 eiert. | In der hiesigen Zeitung liest man: „„JFhre Maj. || Königin hatten bereits am 29. Sept. Abends die Nachricht übt den todesgefährlichen Schlag-Anfall Jhres Durchlauchtigsten Het Vaters, des Herzogs von Sachsen-Altenburg, durch Éstafette

halten, und sendeten sogleich eine Estafette mit der Frage ab, E

Allerhdchstsie noch hosfen könnten, Jhren Vater am Leben | treffen. Jhre Maj. begaben Sich selbs unverzüglich auf | Reise, um ín der, dem Jagdschlosse Hummelsheim (wo der Ht! Herzog starb), näher gelegenen Kreis-Haupstadt V ürzburg Antwort schneller zu erhalten. Kaum zwei Stunden nach | Abreise Jhrer Königl. Maj. von Aschaffenburg traf ein Herzo)! Sachsen - Altenburgschher Kammerherr mit der Nachricht des dl 99. Sept. noch erfolgten Ablebens des Herzogs ein, und s{! sogleich seine Reise nach Würzburg fort, um dort Jhrer König Zeajestát das ihm von dem jeßt regierenden Herzoge anvertral! Schreiben zu überreichen. Jhre Königl. Maj. traten am nár lichen Tage noch ihre Rüczreise nach Aschaffendurg an, um dot in stiller Zurückgezogenheit bis zum 16ten zu verweilen, wo d lerhôchstdieselben nah München zurückkehren werden.“

Karlsruhe, 17. Okt. Das Großherzogliche Staats- un Regierungs-Blatt enthält folgende Verordnung:

„Leopold von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Het! von Zähringen. Wir geben anmit zu vernehmen: Offenkundig fil den in dem eidgenössischen Kanton Bern vorbereitete und geduld® Versammlungen voi Handwerks-Gesellen fortwährend statt, in (i hen die den Fürsten und den monarchischen Regierungs - For schuldige Achtung mittelst der rohesten und niedrigsten Aeußerun® und Handlungen vernichtet, und die Handwerks-Gesellen gegen ih Regierungen aufgeregt werden, um solche, gegründeten Vermuthu! gen nach, zugleich auch zu verbrecherischen Unternehmungen gebt! chen zu fönnen. Abgesehen davon, daß die Theilnahme an [d Versammlungen diese jungen Leute von ihrem Berufe, nämlich Ausbildung in ihrem Gewerbe, abzieht, auf der etnen Seite dies ben zu unndthigen Ausgaben verleitet, und auf der andern sie v0! Verdienst zurüchält und sie ndthiget , ihre Aeltern mit vermeid!

chenUnterstüßungs-Gesucheti zur Last zu fallen, werden ihnen Grund- ' he eingeprägt, deren Verwerflichkeit sie nah dem Stand ihrer | Bildung nicht einsehen und deren verderbliche Folgen sie nicht peurtheilen kdnnen , der Achtung bestehender Verfassungen und | dem Gehorsam gegen die Gesehe wird Hoÿyn gesprochen / und ven Handwerkern der unglückliche Wahn beigebracht , daß es | für sie noch andere Wege und Mittel zur Befdrderung und Siche- ' rung thres zeitlichen Fortkommens gebe, als Geschiklichkeit in ih- cem Gewerbe, Fleiß und Sparsamkeit. Endlich droht die nur zu

J wahrscheinliche Gefahr, daß die Handwerks - Gesellen diese Grund-

| he und Ansichten später in thre Heimgth zurückbringen , und sol- | he zu threm und zum Verderben der bürgerlichen Gesellschaft Üben und verbreiten möchten, Da Wir nun nicht dulden können, daß die junge? Handwerker Unseres Landes in derartigen Versammlun- gen für jeßt und für die Zukunft verführt und verdorben werden, 0 finden Wir Uns dringend aufgefordert, bis auf gut findende Aen- | derung zu verordnen, wie folgt: 1) Das Wandern Badischer Handwerks-Gesellen in den Kanton Vern is von nun an untecsagt. Unsere auswärtigen Gesandten nd alle inländischen Polizei-Behdrden werden angewiesen, bei Vi- rung der Pâsse und Wanderbücher inländischer Handwerker in diese ' Yrféunden die Bemerkung einzutragen, daß das Wandern in den Kan- | jon Bern untersagt sey. Das nämliche it bei künftiger Aussteliung | von Pässen und Wanderbücheru zu beobachten. : N Alle in dem Kanton Bern befindlichen Badischen Handwerks- | Gesellen haben denselben innerhalb 14 Tagen, von Verkündigung | dieser Verordnung an gerechnet, zu verlassen. I 3) Derientge, welcher dieser Unserer Verordnung entgegenhan- | delt, also a) in den Kanton Bern künftig wandert, b) der gus sei- * nem Paß oder Wanderbuche oder auf irgend eine andere Weise Über- | führt werden kann, daß er sih nah dem vorerwähnten Termin in 5 dem Kanton Bern gufgehalten habe, darf ein Fahr lang, von dem E Zeitpunft an gerechnet, an welchem er sich zur Meister-Annahme mel- I det, nicht als Meister aufgenommen twerden. x) Unser Ministerium des Fnnern wird ermächtigt , diese Ver- | ordnung auch gegen andere Kantone in der Schweiz und gegen alle | andere Staaten, in welchen ähnliche Versammlungen und Vereine | yon Handwerkern offenkundig geduldet werden, zur Anwendung zu

* bringen. ; | Schließlich ermahnen wir alle Aeltern und Vormünder, deren © Sbhne oder Pflegebefohlene sich im Kanton Bern befinden, solche } von dieser Verordnung zu Vermeidung des ihnen zugehenden Nach= * theils in Kenntniß zu seßen, und solche an uweisen, diesen Kanton ' sogleich zu verlassen. Gegeben zu Karlsruhe in Unserm Groß- | herzogl. Staats-Ministerium, 9. Oft. 1834. ' Leo O

| —— Frankfurt a. M., 18. Oft. Jm Laufe dieser Woche ' war eine Art Stillstand eingetreten in dem Geschäft mit Staats- | Papieren. Die Umsäße in den Oesterreichischen und Holländischen * Fonds blieben sehr beschränkt; es war nur geringe Kauflust zu be- | merken, weshalb sich die Course flau stellten und auch um i à 2, pCf. | jurückgingen. Obschon von Wien und Amsterdam keine ungünsti- | gen Berichte eingekommen waren , behauptete sich dennoch die weci-

Ÿ hende Tendenz, weil die kleineren Spekulanten den Geldmarkt nicht N mehr so abondant fanden, als diese Zeit her. Es sind ansehnliche © Summen Comptanten nach den Rheingegenden verschickt worden, wodurch der Zinsfuß für Prolongationen auf 4x pCt., der Disconto

| auf 37 pCt. in die Höhe getrieben wurde. Auch in Spanischen Pa- | pieren war diese Woche Über der Handel von geringem Belang; die * Variationen in den Coursen derselben blieben, im Verhältniß gegen

| früher, sehr unbedeutend. Es waren mehrere Aufträge zum Anschaf-

| fen von auswärts am Plaße, wodurch die Preise gehalten, ia geho- | ben wurden. Die unverzinsliche Spanische Schuld war begehrt; man zahlte die von Englischer Emission mit 117%. Jn Preußischen

râmien- Scheinen ward wegen der nahen Ziehung wenig gethan.

uf ultimo Oftober bot man 59 Rthlr. dafür. Das neue Darm- sädtsche Lotterie-Anlehen is schon fa ganz vergriffen : fremde Kom- | missionen konnten nur mit Mühe zu 945 effektuirt werden: die Con- dition dabei war, Lieferung einen Monat nach dem Erscheinen. Fn allen anderen Effekten war nur weniz zu thun, dieselben behauy- teten sich fest auf dem Cours von leßter Woche. Im Wechsel-

| Beschäft einiges Leben: Augsburg, Hamburg, London und Wien hiel- ten sich stark begehrt. Die übrigen Devisen zu haben und zu lassen.

Oesterrei ch. Wien, 7. Okt. (Nürnb. Korr.) Man versichert mit

| Bestimmtheit, daß der Brandstister von Wienerisch-Neustadt | entdeckt, gefänglich eingebracht, und bereits seines Verbrechens | geständig ey. Es soll ein verabschiedeter Soldat von Langenau

7 D » E Í 5 d V seyn, der um so mehr gravirt sey, als seine Briefe manche pol Jnfanterie, Namens Brossek, seyn.

Jn unserer Augustiner- Hofkirche wurden bei einem nächt- | lihen Einbruche einige kostbare werthvolle Gegenstände entwen- | det, die Opferstôcke erbrochen und ausgeleert u. st. w. Der Dieb, mit seiner Beute nicht zufrieden, machte der Kirche in derselben Nacht einen zweiten Besuch, wurde aber diesmal auf | der That ertappt.

Grillparzer hat unsere Hofbühne mit einem neuen Produkt

| „Der Traum, ein Leben‘“, und der größte Theil der Handlung gehôrt einem Träumenden an. Das Stück enthält neben aus- gezeichneten Vorzügen auch erhebliche Mängel und wird, wie | dieses Verfassers Erstlingswerk, die Ahnfrau, manche kritische Feder in Bewegung seßen. Es hat aber, bei der blühendsten Diction, der frappanten Effekte so viele, is so reichlich mit Kostümes und Decorationen ausgestattet und wird so vollendet dargestellt, daß es auf lange Zeit unser Repertoir zu bereichern verspricht.

Eine praktische Rechenmaschine, welche seit einigen Tagen dfentlih gezeigt wird, löst jedes Rechnungs-Exempel, ohne Aus- nahme, leicht, schnell und faßlih. Jedermann kann die mannig- fachsten Rechnungs-Beispiele mit Schnelle und Richtigkeit prak- tisch bearbeiten, und die Maschine ist daher besonders für den Geschäftsmann eine «ben so interessante als wichtige Erscheinung.

SWWer

Zürich, 14. Okt. Der Königl. Preußische Geschäftsträ- ger, Herr von Olfers, traf dieser Tage aus Deutschland wieder in der Schweiz ein.

In der Lombardei ist, wie die Bündener Zeitung mel- det, ein altes Înterdikt gegen auswärtige Erziehungs- Anstalten erneuert und bereits durch Rüúckbérufung einiger in Bünden ge- vesenen Knaben aus der Lombardei vollzogen worden. Die Vündener Zeitung erwähnt gerüchtweise, auch der ganzen arbei-

N Klasse werde der Eintritt in die Schweiz verweigert erden.

Wali en.

Florenz, 10. Okt. Der Königl. Schwedische General- Konsul, Graf Jakob Gräberg von Hemss, hate vor einigen

| Tagen die Ehre, Sr. K. K. Hoheit dem Großherzog ein Exem-

plar seines geographischen und statistischen Werkes ber das Kai- serthum Marokko zu Überreichen. Se. K. K. Hoheit hat dem gelehrten Verfasser , als Beweis der höchsten Anerkennung, eine kostbare goldene mit dem Namenszuge des Großherzogs in Bril- lanten versehene Tabatière einhändigen lassen.

In Bologna hat man am ten d. M. ein sehr heftiges

Erdbeben verspürt, das seine Richtung von Ost-Nord-Ost nach

Li S

West-Súd-West genommen und ungefähr aht Sekunden ge- dauert hat. Außer einizen Schornsteinen und Verzierungen alter Gebäude, die dadurch herunter fielen, hat die Stadt keinen be- kannt gewordenen Schaden erlitten.

Das Deutiche Werk des Herrn Gustav Nicolai: „Jtalien, wie es wirklich ist// hat bereits in der Venezianischen Zei- tung eine sehr beißende und srenge Kritik gefunden.

Rom, 8. Okt. Se. Maj. der König von Bayern traf, nach einem achttägigen Aufenthalte zu Ascagnano, einem Land- gute der Familie Florenzi bei Perugia, gestern Nachmittags un- ter dem Junkoanito eines Grafen von Augsburg zu Rom ein, und machte am folgenden Morgen dem Papst im Quirinal- Palaste einen Besuch. :

Sanne

Madrider Zeitungen vom 7ten und Briefen vom K8ten zufolge, i der Antrag, welcher Don Carlos und seine Nachkom men vom Spanischen Thron ausschließt und für immer aus dem Königreiche verbannt, in der Prokuradoren-Kammer am 7ten einstimmig angenommen worden. Viele zweifeln noch, ob die Kammer der Proceres das Finanm-Gescz ohne cinige Modifica- tionen in Bezug auf die Reduction der Schuld und die Annul- lirung der Guebhardschen Anleihe annehmen wird. Mehrere Zeitungen mißbilligen dos Verfahren der Prokuradoren-Katnmer.

Die Revista macht folgenden, an den Minister des Jn- nern am áten erlassenen Kdnial. Befehl bekannt: „Der helden- müthige Widerstand der Bewohner des Thales Gariezo und der Stadt Villarcayo gegen die Angrisse der Jnsurgenten würde, obgleich Jhre Majestät denjenigen, welche sich durch ihren Muth und ihre Treue besonders auszeichneten, schon Beweise ihres Wohlwollens gegeben hat, nicht hinreichend belohnt seyn, wenn sie nicht diese Anerkennung auf sämmtliche lvyale Einwohner ausdehnte. Nachdem Jhre Majestät erfahren, daß die Jnsur- genten für den ihnen zugefügten Verlust sich auf eine schändliche Weise durch Feuer, Plunderung und Zerstörung gerächt haben, und daß diese barbarischen Handlungen viele Familien des Ob- dachs und aller Subsistenzmittel beraubt haben, so hat dieselbe befohlen, daß diese Verluste sogleih auf Kosten derjenigen, wel- che die Urheber und Theilnehmer gewesen sind, ersezt werden sollen. Daher haben die Civil -Gouverneure von Burgos und Santander eine hinreihende Entschädigung von den Besizungen der Insurgenten in Bigcaya, Alava, Guipuzcoa und Navarra zu erheben. Die Königl. Kommissarien werden dernnach ein Inventarium von dem Eigenthum derselben sowohl in den Städten, als auf dem Lande aufnehmen und sich ihrer Einkünfte und Erzeugnisse be- mächtigen und den Familien der Insurgenten nur das zu ihrer Erhaltung Nothwendige lassen. Hiervon sollen die Bewohner von Gariezo und Villarcayo sogleich entschädigt und das Uebrig- bleibende zurückgelegt werden, um in der Folge diejenigen treuen Unterthanen Ihrer Majestät zu unterstüßen, welche etwa noch durch die Verwüstungen der Rebellen Schaden leiden sollten.“

In einem von Französischen Blättern mitgetheilten Schreiben aus Madrid vom 8. Ofër. heißt es: „Die Zeitun- gen, welche bei dieser Gelegenheit ziemlich treue Echo's der öf fentlichen Meinung sind, fangen an, die Entscheidung der ‘Pro- furadoren-Kammer in Betresf der auswärtigen Schuld ganz of- fen zu tadeln. Sie fürchten, daß die Bekanntwerdung derselben in Paris und London ein unúbersteiglihes Hinderniß für eine neue Anleihe, deren die Spanische Negierung so sehr bedarf, seyn wird. Jn der That ist es kurios, um nicht ein anderes Wort zu gebrauchen, wenn die Regierung zu den fremden Kapitalisten sagt: „„,„Wir sind Euch Geld s{uldig, wir annulliren oder redu- ciren Eure Forderungen ; jedoch bitten wir Euch, uns zur Er- haltung unserer Existenz mit noch mehr Geld zu versehen.“ ‘/ Das gemeine Verfahren in Betresf der Guebhardschen Anleihe erregt den Unwillen aller rechtlichen Leute. Handlungen der Rache, von einem aufgeregten Volke begangen, sind zu verzei hen, aber ein unschuldiges Voll eine durchaus gesebliche Hand- lung (denn die 2 Millionen der Guebhards - Anleihe wurden Ferdinand VII. während der unumschränkten Ausübung seiner Souverainetät vorgeschossen) entgelten zu lassen, ist ein höchst empörendes Verfahren, um so mehr, da alle späteren unter der- selben Autorität kontrahirte Anleihen ancrkannt sind. Es heißt, daß die Finanz:-Kommission der ‘Proceres geneigt ist, das in der Prokuradoren-Kammer durchgegangene Gesel zu modificiren, die ganze Schuld anzuerkennen und die Negierung mit hinlänglichen Mitteln zu versehen, um die Dividenden zahlen zu können. Der Graf von Toreno wünscht nichts lieber, aber er fürchtet, die Prokuradoren wrden einem solchen Amendement nicht beistimmen. Es ist indeß möglich, daß, ehe die Kommission der Proceres ih- ren Bericht abitattet, Briefe aus Paris und London eintreffen und eine Veränderung in den Gesinnungen der Prokuradoren hervorbringen. Die Petition für die Veränderung des Regle- ments der Prokuradoren -Kamtmer is nach dem Wunsche der Minister von dieser Kammer verworfen worden. Der Wankel- muth dieser Versammlung verhindert jede Muthmaßung. Gestern wurde Herr Galeino in der Kammer aufgenommen, obgleich seine Dokumente sehr mangelhaft waren, und ungeachtet aller Bemühungen der Minister und ihrer Anhänger. Jn Ma- drid, Valladolid und Toledo sind viele Personen, als Theilneh- mer an einer Verschwörung, die durch alle diese Provinzen verzveigt ist, verhaftet worden. Diese Verschwdrungen werden so \chlecht geleitet, daß sie unmözlich von Erfolg seyn können. Die Karlistische Partei mag zahlreich seyn, aber es fehlt ihr an Geschicklichkeit und Energie. Sie is sich ihrer Niederlage bewußt, aber sie will es nicht eingestchen, obgleich jedes glüliche Ereig- niß dies immer deutlicher macht.‘/

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Bordeaux: „Es kommen in allen Städten des südlichen Frankreichs zahl- reiche Spanische Auswanderer von allen Farben an, welche nicht die Cholera allein vertrieben hat, sondern das Vorgefüh! eines gese6losen Zustandes, welcher in Spanien furchtbarer werden

und länger dauern wird, als irgend anderswo. Hier in Bor- deaux war eine der ersten Personen, die ih sah, Herr Zea Ber-

mudez, der gerade dem neben mir wohnenden Herzog von Mon-

telano einen Besuch abstattete. Für gewöhnlich verweilt Herr von Zea Bermudez etwas näher der Spanischen Gränze zu in Pau. Wie es hier heißt, hatte Herr von Zea gewünscht, nach Paris zu reisen, theils um sich mit den Ministern der nordi- schen Mächte, welche ihm wohl wollen, zu besprechen, theils auch, um dem Französischen Kabinette, dessen Instructionen ihm frü- herhin bekanntlich zur Richtschnur dienten, über gewisse Punkte mündliche Erklärungen zu geben. Vielleicht hat die Besorgniß, bei dem jebigen Spanischen Ministerium durch eine solche Zu- sammenkunft Anstoß zu geben, die höchste Behörde bewogen, bis jebt Herrn Zea Bermudez einen Paß nach Paris zu verweigern. Madame Zumalacarreguy hat hier Logis bestellt, jedoch nur auf wenige Tage, da man, wie es heißt, sie angewiesen hat, ihren Aufenthalt von den Ufern der Garonne nach denen der Loire,

d, h. nah Blois, zu verlegen. Die Polizei is auf der ganzen? Straße von Paris hierher äußerst thätig; man wird häufig von Gendarmen angehalten, denen man die Pässe wenn sie in fremden Sprachen ausgestellt sind, niehts verstehe vorzeigen muß. Jun Poitiers sah ih vorgestern zwei Spani\che eigen aus der Diligence arretirt wurden hen Pässen, und gehörten zu den Kar \chickt worden.

(von denen sie,

n: BEST S R M Hi mi mae 97 T

Offiziere, die beim Ausf Sie reisten mit Holl listen, welche von Cuxhaven aus zurüge gens erhält man hier über die Lage der Dinge in Madrid fast feine andern Nachrichten, als über Paris. Die direkte Commu- nication von Bayonne aus über Vittoria ist gänzlich unterbrochen. um nach Madrid zu gelangen, entweder úber Per- pignan und Barcelona gehen, oder, w ron aus auf Maulthieren über die Pyrenäen Saragossa reicen. Herr Scott, bisher Secretair bei der Engli- hen Botschaft in Madrid, den ich hier traf, war auf dieser on vter Räubern ausgeplündert worden. en Spaizier aus den Baskischen Pro- ruppen allein zu unterd Latiid auf lang (ôsser unò Klöster zu Königin die Eisen- heils Privat:-Eigenthum sind e Andacht die esse führt, um sie

ie die Couriere, von Vie- úber Jaca bis

Straße vor kurzem Die hieher ausgewandert vinzen sind darüber einig, daß es den Königlichen T licht gelingen werde, den dortigen Aufstand Eben so gewiß sind sie aber auch, daß ihr ; i Nicht zufcieden, Scl verbrennen, zerstört man jeßt im hütten, welche in Biscaya größtent Gewöhnlich benugzen die Einwohner der Dörfer und Flecken in die Y

Nach eben eingehenden Nachrichten wäre ihnen in Jrun beinahe gelungen. Das Bastanthal haben Elisondo, wo die Cholera e bis auf das verschanzte Kloster la Miseri- Rodil soll sich nah Logroïo zu hinziehen, und der General-Gouverneur von Pampelona, Graf Armildez de To- ledo, dort an der Cholera gestorben seyn. Die Spanische NRe- gierung läßt hier 12 bis 14 Schiffe mittlern Ranges, Briggs und Brigantinen bauen.“

SUC b e.

Konstantinopel, 12. Sept. Nachrichten aus der Türkischen Zeitung Tekw imi Wekáji:

„Das Sandschak Musch (im Türkischen Armenien ) wird schon seit längerer Zeit nur ausgezeich zur Verwaltung übergeben. nung daselbst seit einiger Zeit gestört worden. gelegenheiten des genannten Sandscha leise zu bringen und den Bewohnern schaffen, hat Se. Hoheit der Sultan von Siwas, Reschid Pascha, auch die Verw zu übertragen geruht.“

„Wenn Griechische und

Namen der Karlisten die Zeit, wo di

zu überfallen. dieses am 4. sie in diesen Tagen wieder beseßt. herrscht, ha cordía inne.

Wir entlehnen noch folgende

net verdienten Mirmirans tet ist die gute Ord- Um nun die An- echte Ge-

Dessenungea

ks wieder ins r Ruhe und Sicherheit zu dem jeßigen Statthalter altung von Musch

Armenische Kirchen oder jüdische Synagogen durch irgend einen Zufall zerstört oder verLrannt werden, so pflegt der Sultan auf gesekmäßiges Ansuchen der Raja’s die Wiederaufbauung derselben zu gestatten. nun diesmal von Orten, die der Großherr seines gnä standes würdig erachtet, verschiedene Suppliken dieser Art an den Musfti gesendet worden, so hat Se. Hochwürden diejenigen Suppliken, auf welche das Geses Anwendung findet, von den übrigen ausgesondert, und Sr. Hoheit zeigt, daß das Geseß die in denselben erflehte ZBiederaufbauung mehrerer Kirchen gestatte, worauf der Großherr den Wünschen der Bittsteller durch ein erhabenes Edikt nachgekommen ist.‘ „Die Bekleidung der Kaaba und der heilige Vorhang an Thüre werden bekanntlich in jedem Jahre erneuert, wel- r der gesegneten Stadt Mekka So oft die große Pilgerfahrt nach Mekka vor sich geht, wird Eines dieser heiligen Stücke an den Sultan ge empfing, bei Gelegenheit der großen Pilgerfahrt im vergangenen Jahre, der Chef (Emin) der Karawane, Ahmed Agha, von Sei- ten des jeßigen Emir's der Stadt Mekka, den heiligen Vorhang als Geschenk für den Großherrn. vorigen Monats zu Seutari anlangte, wurde er, zuerst auf reich- geschmückter Gondel, und, vom Thore Baghtscha Kapu an in {chônen Wagen, in festlihen Zuge nach dem Serai gelei- tet, wo die Großwürdenträger ihn ehrerbietig empfingen, und Abdallah Efendi, Prediger an der Moschee des Abu Ejub ßari, in fommem Gebete langes Leben sür den Sultan und gerung seines Ruhmes und seiner Herrli Emin, sein Kiahja, der Dragoman von Mekfa und Medina, und der oben genannte Imam Abdallaßh wurden mit Ehren- Kleidern beschenkt.‘

Nachdenì digsten Bei-

V8 E C. E A A M E A Tr E

tai E

in einem Fetwa ange-

ches ruhmvolle Amt dem Emi

sendet. So

E R E

Als der Emin am 23sten des

chkeit erflehte.

Aegypten

In einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus Alexandrien vom 10. Sept. heißt es: „Es ist Jbrahim Pa- scha gelungen, den leßten der rebellischen Scheiks, Achmed el Kassem, gefangen zu nehmen, und soll derselbe hierher geschickt werden, um, wie man hofft, über die Anstifter des Aufstandes Eröffnungen zu machen, aus denen der Pascha einen neuen Vor wand zu“ entnehmen gedenkt, das Joch der Pforte abzuschütteln, ein Schritt, den er, wie ih glaube, in kurzem zu thun entjchlof- Der Pascha hat dem Jngenieur Herrn Galloway den Rang eines Bey verliehen und ihm außerdem noch viele V von Vertrauen und Achtung gegeben. erste Engländer, dem diese Auszeichnung zu Theil wird. Rang eines Bey kômmt dem eines Obersten gleich, der über 4000 Mann zu befehlen hat, und es ist damit eine jährliche Re- venue von 12,000 Pfund verbunden. Beys if gestern in der Kriegsbrigg „, Phönix “/ von hier nach Malta abgesegelt, und gedenkt von da ihre Reise nach England fortzuseßen, wo Herr Galloway ein Jahr lang bleiben will.“

Herr Galloway ist der

Die Familie des neuen

F n(@nd.

Berlin, 21. Okt. Jm gestrigen Blatte der St.-Z. ist über die am 16ten d. M,, als am Tage nach dem Geburtsfeste Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, in Querfurth stattgehabte musikalische Eine ähnliche Feier wurde am i5ten, als an dem gedachten hohen Geburtsfeste selbst, in Bunz- Gegen 300 Schulmänner aus der Nähe und Ferne hatten sich zu diesem ersten dortigen Gesangfeste einge- funden, und eine große Anzahl von Fremden aus der ganzen Umgegend war dazu herbeigeströômt. \ der evangelischen Kirche statt und bestand aus 9 Gesangéstücken, die von den anwesenden Schullehrern und Kantoren, so wie dem wohlgeübten Chore der Sewminaristen auf das lobenswertheste Am Schlusse hielt noch der Pastor Fricke eine Rede an die Versammlung, in der er auch auf den woh ({- thätigen Zweck des Festes aufmerksam machte, und die den Erfolg hatte, daß an den Kirchthüren 85 Rthlr für die Abgs brannten Schlesiens gesammelt wurden.

Aufführung berichtet worden.

lau begangen.

Die Aufführung fand in

vorgetragen wurden.