1834 / 297 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Noch kdnuen wir uns nicht versagen, zur Charakteristik der Düsseldorfer Landschaftsmalerei einen zweiten Vergleich anzubie- ten. Die Richtung, die wir hier gegenüberftellen, wird zwar von einem Deutschen, und sogar einem Berliner Künsiler, reprä- sentirt, dennoch knüpft sie sich an ältere und fremde Kunsi-Entwik- Ïelung an. Wir meinen zwei Landschaften von Elsasser (Nr. 164 und 167). Daß sie im Wesentlichen komponirt sind, sicht man thnen auf den ersten Blicé an, zugleich wird man fofort an Claude Lor- rain erinnert, den der junge Künsiler sich jeßt zum Vorbilde ge- nommen hat, ähnlich als wir neulich auf der Ausftellung des Kunst- Vereins ein Bild von ihm sahen, in welchem Porssin seiner Phan- tasie vorgeschwedt zu haben schien. Aber er war diesmal wohl noch glücklicher; und so äußerlich auch die Achnlichkeit schon ins Auge fällt, so läßt sich doch nicht verkennen, daß auch etwas von der landschaftlichen Poesie des großen Lothringers in unserm Maler wach geworden sey. Schon in der kleineren Landschaft fanden wir die hônen wohlthuenden Formen der Baumgipfel, die s{hönen, ge- neigten, kühn aufstrebenden Stämme, diese wollüstigen Ranken wte= der, ja es osfenbarte sich eine gewisse Schwärimerei sür die Heimlich- feit tiefer Schatten. Alles dies nun giebt uns die gioße Landschaft noch viel stärker und volltöniger. Welch ein Schwung der Phantasie in den harmonischen Formen dieses Üppigen Baumes, und wel ein üßer Schlummer gleichsam in dem Schatten dieser Kronen und Lauben! Jenes trauliche Paar, zur Laute singend, gerade da wo die Schatten sich am traulichsien {ließen und die Aussicht in den milden Abend am fköstilichsten is, gehört hierher, um die Abend- Entzückung mitzufühlen, die in der ganzen Gegend waltet Nicht minder schôn und anmuthig sind auch die Formen und Baumgruppen eincs Hügels drüben und die offene, friedliche Ferne. Der Ausdruck alles dessen if nicht iene Sympathie der wiréflichen Natur mit dem menschlichen Gemäth, sondern es ist eher eine Sehnsucht in paradiesische Gefilde. Die Megion dieser Land- schaft ilt weit mehr eine rein poetische, oder besser gesagt ideale, denn das Poetische darf auch die Düsseldorfer Richtung sich nicht nehmen lassen. Für leßtere aber zeichnet sch durch diese Zusam- menstellung allerdings eine Gränze, und es wird hier fühlbar, daß man auch bei landschaftlicher Composition si von der Empfinduag schôner, großartiger und poetischer Formen könne leiten lassen, wel- che gewiß an sich Charaërer und Gemüth nicht ausschließen. Zus cleih fann man sich hier niht vershweigen, daß bei den Dússel- dorfer Landschaftsmalern vielleicht der Unterschied zwischen Na- kurstudien und Bildern geringer is, als er seyn dürfte, und hierin licgt frcilih ein Hauptgrund jener ersiaunlichen Frucht- barkeit. Aber auch Elsassers Richtung is nicht ohne Gefahr: ie mehr sïe sich von der unmittelbaren Natur entfernt, um so mehr is ste der Manier ausgeseßt, und diese zeigt sich schon ießt in der Farbe, namentlich des Mittelgrundes, wo wir ein unangenehmes und unwahres Gelbgrün herrschen schen, was sich auch überdies nicht mit den Tönen der Ferne verbinden will. Allerdings darf einer idealen Landschaft auch cin mehr ideales Colorit zugestanden werden, wozu denn aber ganz vornehmlich gehören würde, daß es in fich wahr und harmonisch sey, und jedenfalls muß es sich doch Überall an die Wahrheit der Natur anknüpfen, je näher, um so besser. Beide Richtungen, die sich ießt so scharf gegenüber stehen, lassen gewiß eine Annäherung und auf verschiedenen Stufen eine Verschmelzung zu, die beiden nur vortheilhaft seyn kann. Wenn sie nicht ein Feld, das für Poesie der Landschaft so wesentlich ist, ganz von sich ausschließen wollen, so is den Oûsseldorfern gewtß zu wünschen, dag ste ihre Empfindung und ihr Auge auch auf schône und anmuthige Formén sowohl der Terrains in thren Linien, als auch der Vegetation in ihren größeren Gruppen und Profilen rihten möchten. Gr.

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Unt -MNachG ri ten.

Neuesïe Kacte von Deutschland nebst den angrän- enden Ländern; oder die Länder von der Loire bis zur Memel. Ein Blatt 322 Zoll lang und 24 Zoll hoh (im Maßstabe von 5454555) dargestellt und gestochen von Karl Jättnig, geographischem Kupferstecher. Subscriptions- Preis 2 Rihir. Preuß. Cour.

Die im Vorfchenden angekündigte Karte, die auf Subscription erscheinen wixd und von der uns ein Probeblatt vorliegt, zeichlet ch durch Saudberkeit und Deutlichkeit des Stichs, so wie durch \chône Fllumination aus. Bei lebterer verdient vorzüglich der Er- wähnung, daß der Verfasser bei den kleinen Deuischen Staaten und den vielen Enflaven durcy éine zarte Farbeigebung das verwircende und für das Auge unangenehme Bild, welches so vicie Karten von Deutschland darbieten, zu vermciden gewußt hat. Die Karte isl hauptsächlich für den Geschäftömant bestimmt, und cs sind daher die Landstraßen vorzüglich hervorgehoben; namentlich markiren ch die Chausseen und die großen (ungebauten) Landstraßen schr gut. Die Straßen sind nämlich in drei Kiassen getheilt: Chausscen, große (ungebaute) Landstraßen und Hauptwege. Erstere sind durch zwei parallele Linien von unglcichec Stärke (eine Bezeichnungsart, die, wenn wir nicht irren, oon dem Verfasser zuerst angewandt wurde), die großen (ungebauten) Landstraßen durch zwet gleich starke Linien, und die Hauptwege durch einen einfachen Strich bezeichnet Als et- nen Fehler betrachten wir cs, daß die Kanäle in derselben We:se wie die Hauptwege angedeutet sind, so daß beide sh nicht gehdrig un- terscheiden. Besser wäre es gewesen, wenn der Verfasser für jene die auf den Militair-Karten gebräuchliche Bezeichnung durch fieine, auf der Kanal-Linie jenkcecht stehende Striche gewählt hätte. Roch cinige andere Mängel dürfen nicht unbemerkt bleiben. So ist z. B. die Schreibart „Schwäbische Alpen‘/ unseres Erachtens un- richtig, denn unter Alpen verficht man ein Hochgebirge, und in der Schwäbischen Alp if die Plateau - Form vorherrschend. Eben fo weicht die Schretbvarc einiger Namen, alz Znayn für Znaym, Pest c Dei, von ven Gebrale a U Bmg der Provinz Sachsen isi auf der Karte Seh. gewählt, während in den Erläuterungen auf dem unteren Rande der Karte 8a. angegeben i. Um der größeren Deutlichkeit willen hätte dev Verfasser füv die Provinz Sachsen ein bloßes 3. und für Schlesten cin 8ch. wäh- len sollen, da auch Salzburg durch 5a. bezeichnet wird. Der Titel endlich „, Karte von Deutschland und den angränzenden Ländern ‘/ il in sofern fals, als von den zum Deutschen Bunde gehörenden SDrovinzen Tyrol ,' Salzburg und Steiecmark, nur ein sehr kleiner ‘Theil auf der Karte vorhanden is. Es wäre vielleicht zweckmäßi- ger, den Titel der Karte umzuändern und sie „Karte vom Preußt- chen Staate nebsi den angränzenden Ländern ‘/ zu nennen, da auch Neuchatel guf derselben angegeben wird, also der Preußische Staat ganz vollständig if. - : ;

Die hier angeführten Mängel glaubten wir um so mehr rügen zu müsscn, als es, da der Druck ver Karte noch nicht ersolgt ist, dem Verfasser mdglich wäre , denselben wenigstens zum Theil abzu- helfen und so dem Publikuin ein Werk zu liefern, das im Uebs- rigen bei der Schönheit der Ausführung in Stich und Jllumination und hci dem ungemein billigen Preise mit Recht empfohlen werden fann.

* ú *

Von der in Nr. 76 der Staats - Zeitung angezeigten Mond- Karte dec Hercen Wilh. Beer und Mädler ift ießt die zweite Sec- tio (Nr. lil.) erschienen, die, mit demselben Fleiße wie die erste gearbeitet, einen noch größeren Fonds von neuen Wahrnehmungen und Erläuterungen darbietet, Fedem Selenographen wird mit die- sem Werke ein Hülfsmittel dargeboten, wie es bisher noch nicht porhanden wax, R.

A Ins D I-L EMNAZ idi CAERLEN E L

202

Preise der vier Haupt -Getraide- Arten

in den fúr die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat September 1834, nah einem monatlichen |

Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben

V Ui ¡VE: Li Si

Namen der Städte. Weizen | Roggen | Gersie | Hafer Namen der Städte. | Weizen | Kogge | Gerste | Hafer E U :

Königsberg e e Ce ie 46 Ls 327 S 20-5 17 Magdeburg R P P f 30 2 41s 2075 167 S 497x| 4075| 297/20 | Stendal .......... q 40 38 245 19 E M D U Den E h 3675| 3e 245! 1641 A tordhausen 4 4 Dle 2455| 165 Batten. 36 29 2125! 1414 | Mühlhausen L 4075| 30] 225) 155 MNeidenbug 52 28 N O A2 Da 4l 329,1 2275] 15x | Halle .. ° f Jor a9 2l-rs| 14185 c E 23 204 2 15 E A 80 25 20 O 55 O O S De Graun... 42 38 20 E | Min. I 4721 360 2454 188 D, 40 2 E D. 422 3317| 20 160 or 4 2 21 157, | Dortmund . . . «- O o 2621 197, c C cen 40 L 2 U Sau D E C E O A0 3E D Na 4 0 2 20 | Df... M O Q K 4977 9015 2021 29 R 0E L O7 19 #, D O 22 Wesel S 49 J Ls | 21s) 16 3 Brandenb 0 L 2 a6 e 3 25 A C 5B A A E ad ; 5 Ds 28 M rant a O 0. Q 2 18915 Man... O0 O) 20 30 24 Ander a 48 3 20 L | E 46 | D 2120 15 Sca 45 S D Ca Sr 34 è 1620 Stralsund 36 30 | 1775] 16 Kreuznah . q 4d 99 ZO S Kolberg O 428 3271s 25 5 17 Stinittern L e S 34 E 20 s it E Stolye C 0A 44s 30 i 23 s 10 is Koblenz Ce 4 I 2 d2 E 25 r 191 t Bietlau 7: [ Wr So 2 Bir A Gua 5 32 27 1955 A N 4 | L E a, 20%] 20% 1815| Durchschnitts-Preise | o 402) 30 | 2275| 20 der 10 Preußischen Städte f 45%) 3212| N11 17.5 Oi 5612] 37% 2825| Nx 5 Posenshen Städte 4012| U 2411 202 Did. 55 342] 24 22-9 Brandend. u. ‘Pom- | : S, U O B h merschen Städte . Gr: Sts 25751 195 C 485) 044 2675. 22 | 11 Schlesischen Städte 49 s 3014 20e! 205 Neiße e e a oe 0 a 42 371 26 s 207 | f 8 Sächstschen Städte 4072 | 32 L 29 i 3 16 Leobschús E 44, 00LLI 2575 O | á Westfäl. Städte “h 4625| 3477 29 5 19.4 Ma : Alis] 30; 26 2l7s - 14 Rheinischen Städte } 4928| 35/%| Wis] 195

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23. Oftober

Sonntag, 26. Okt. Ju Opernhause: Die Zaubersldt; | große Oper in 2 Abth., Musik von Mozart. (Mad. Fischer Achten, erste Sängerin des National - Theaters zu Frankfurt a.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens | M d Abends Nach einmaliger

1834. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

|_M.: Pamina, als Gastrolle.)

10 7 5 T Q (25 TTY telhai 50. A “(Ta f too p f « (

Luftdruck. . |328, 6 1 Par.{326, 3 4 ’Par./324, 9 6 Par Quellwärme 9,0 ° R. j m Schauspielß AUAE Jum ceritenmaie wiederholt: Der Luftwärme 8/2 2R| 6/59N. 1,2 R. : A j Hirsch, Schauspiel in 2 Abth. (nach dem Yuca di Sabbioneta), Thauvunkt| 1,4°R. 3,4 ° R. 2,0 05, Flußwärme 5,8 °R. | von C. Bluna. : Hierauf: Guten Morgen Vielliebchen! Lustspiel Dunsisättg.| 81 pEt. | 78 pCt. | 83 pCt. Bodenwärme 7,7 ° N. | in 1 Akt, von A. v. Thale. Und: Der Jurist und der Bauer, Wetter .….| heiter. Regen. Regel. sausdünft. 0,02 1" Rh. | Lustspiel in 2 Abth., von Rautenstrauch.

Wind A W. V. W. Iu N Montag, 27. Okt. Jm Schausoielhause: Capricciosa, Lust- Wolkenzu W. W. Niederschlag0,6 3 7 Rh. | spiel in 3 Abth. , von C. Blum. Hierauf: Der Geburtétag,

Divertissement in 1 Akt, von Hoguet. (Die Herren Carelle und Eckner werden hierin zum leztenmale tanzen.)

Se

On aae Sea Sonnabend, 25. Ott. Akten. Musik von Auber.

Berliner Börse.

Den 2á4, Oktober 1834.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

S C a R MB C L Gai

volo‘/ nicht gegeben werden. Die bereits verkaufcen Billets blei

ariimane F f a C2, ben zur heutigen Vorstellung gültig, oder kann der Betrag dafür See C me s nimm dis O Ubr Abends in Empfang genommen werden. O E 7 U S. Ne Mane 4 1007 I Sonntag, 26. Okt. Hinko, der Stadtschultheißen - Soht Pm Sb d Sool |…| S0 | E N Nin do 5 os 1061 von Núrnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel: Kurm. Obl. m. 1 C4 991 [Sehlesische ‘do.| 4 1052 „Der jüngere Sohn“, L Charlotte Birch - Pfeiffer. (Hei Neum.lnt. Sch. do.| 4 | 982 | IRkst C.d.K.-u. N! —| 72 s Karl Devrient, vom Hof-Theater zu Dresden: König Wenzeh Berl, Stadt - Obl. | 4 | 992 | FZ.-Sech. d, K.-uN.| | 72 | ! als zweite Gastrolle) _ : | Könizsb. do. 4 | 982 | E Montag, 27. Oft. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshaui Eibing. do, 45| 985 | fHoll, vollw. Duk. —-| 171 | | zu Terracina, fomishe Oper in Z Akten. Musik von Aub, Daaz. do, in Th.|—| 3745| } Neue do.|—| 185 | 18 (Dlle. Becéaer, vom Stadt- Theater zu Leipzig, neu engagirt g E E M or. |—| 135 | 137 | Mitglied dicser Bühne: Zerline, als erstes Debüt. Herr Ma arofshz, 108, do,| 4 | ¡102 S 3 4 hall, vom Theater zu Lemberg: Fra Diavolo, als fünfte Gas _—_—_— voile.) L E 0 Auswärtige Böôraen. G '

Markt-Preise vom Getraide.

H 5 ; Frankfurt a. 3L, 21. Oktober. l Berlin, den 23. Oktober 1834.

Oesterr. 58 Metall. 100. 100,5. 42 903, 99011 212 533. Br Zu Lande: Weizen 2 Rtölr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlk 18 23. —. Bank-Actien 1515. 1513. Part. - Oblig, 1491, 1391, | 21 Sgr. 3 Pf, (s{chlechte Sorte) 1 Rthle. 17 Sgr. 6 Pf., au Loose zu 100 G. 208. Br. Preuss. Präm -Sch. 5». 582. do. 49 | 1 Rthlr. 15 Sgr.: Roggen 1 Rthlr. 14 Sgr, auch 1 Rthlr. 12 Sgt

Anl. 945. Bc. Holl. 55 Oblig. v. 1832 971. 97,7. Poln. Loose O

6 Pf.; große Gerste 1 Mtblr. 6 Sgr. 11 Pf, auch 1 Rehlr, 3 Sil 667. 5g Span, Rente 455. 457. 38 do. perp. 2714. 271. j

2 Pf.; leine Gerte 1 Rthir. 6 Sgr., auch 1 Nthlr: 3 Sgr. ; Hast 26 Sgr. 3 Pf, auch 21 Sgr. 3,Pf.; Erbsen 2 Rehlr. 15 Sar, au 1 Rthlr. 25 Sgr., (schlechte Sorte) 1 Kthlr. 21 Sgr. 3 Pf.; L sen 3 Rthlr., auch 2 Rthir. 22 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sd 7 Wispel 2) Scheffel.

U Wasser Weije Cuelge) 2 N 2a V O P Mir 20 Car uno I Ml 22 Ggr. 6 Dr: Mooden I Hn 13 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 8 S j

Hamburg, 22 Oktober,

OVestecr. 58 Metail. 1001, 42 do. 91. Bank-Actien 1262 Russ. Engl. 1024. Russ. Holl. 96. Met. in Hamb. Cert. 973. Preuss, Präm.-Scheine 117. Poln. 133. Dän. 731. Holl. 52 97. 218 511, Span. 3g 26. 46 48, :

gr. 9 Pf.; Hafer 25 Sgr, aud 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 2 Rthlr. sind 382 Wispel 11 Scheffel. Mittwoch, den 22. Oktober 1834,

Das Schock Stroh 6 Kthlr. 22 Sgr. 6 Pf, auch 5 Rthlt, L 15 Sgr. ; der Ceutner Heu 1 Rthly. 2 Sgr. 6 Pf. auch 15 Sgk. , fin cour. Branntwein-Preise 37 do, 28. Cortes 432, Ausg. Span, vom 17 dis 23. Sieber 15

Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pC Nichter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Kor!- Branntroein 26 Rthlr. 15 Sgr, auch 26 Rthlv. ; Kartoffel: Brannk- | roein D Rthlrx. 15 Sgr, auch 25 Rthlr.

Königliche Schauspiele. | Kartoffel-Preise

vom 16, bis 22. Oktober

_ Sonnabend, 25. Okt. Jm Schauspielhause: Die Nosen Der Scheffel 25 Sgr, A 15 S des Herrn von Malesherbes, ländlihes Geniälde in 1 Akt, von : Kobebue. Hierauf: Der Spiegel des Tausendschôn, Burleske E in 1 Akt, mit Gesang, von C. Blum. Und: Der Poltcrabend, Redacteur Cottel. komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. (Die Herren Carelle und Eckner, von der Ballet: Gesellschaft des Herrn Direktors Cassel, werden hierin tanzen.) i

Paris, 18. Oktober.

57 Rente pr. compt. 105. 70. fin cour. 105. 80. 38 pr. campt 78. 10. tin cour, 78. 20. 58 Neap, pr. compt. —, —. 95. 85. 53 Span. Rente 451, Schuld 123. Guebhbard —,

1834.

ata teen Be e CIOR ¿T C CIT E T S EER QUÈ S Kp Auwa ame t

Gedruc?i bei A. W. Hayn,

| Kath zu ernennen geruht.

" Privat-Docent Hr. Ambrosch.

‘Burmeister, Werder, Erdmann und George. ‘ben stattgefunden :

Der Maurer, komische Oper in 3M

Wegen eingetretener Hindernisse kann die Oper: „Fra Dia

Eingegatgi! F

O N[llgemeite

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7D 4 D vd, es C A 4 d Keonit ves e U j v V.

Se. Majestät der König haben dem Post-Direktor Reichelt

ju Neisse den Rothen Adler: Orden dritter Klasse zu verleihen

s erht. i: 5 E Lis ; J j - o Des Königs Majestät haben den bisherigen Regierungs- P 1ssessor von Brandenstein zu Meschede zurn Regierungs-

Der bisherige Ober - Landesgerichts : Referendarius Julius

# : y 5 S Es P , I Smidt zu Frankfurt ist zum Justiz-Kommissariuë bei der E Königlichen Gerichts - Kommission zu Tangermünde und den in

L inem Umkreise von drei Meilen belegenen Patrimonial-Gerichten bestellt worden.

L Bebanntmachung

Nachdem des Königs Majestät durch die Allerhöcste Kabi-

P nets- Ordre vom 9. September d. F. die am i. August gesche-

E hene Wahl des Professors Dr, Steffens zurn Rektor der hiesigen N Friedrich - Wilhelins - Universität für das nächste Universitätsjahr N Allergnädig| zu befätigen geruht hatten, geschah am 18ten d. Ï M, die statutenmäßige Uebergabe des Nektorats im Senats- Ÿ Saal des Universitäts-Gebäudes in Lnwesenheit sämmtlicher or- ' dentlichei: Professoren.

y Der abgehende Rektor, Professor Hof Prediger Dr. Strauß, E theilte zuerst die wichtigsten Ereignisse ves abgelaufenen Univer- Isitátsjahres mit. Durch den Tod hatte wäßrend desselben die N Universität verloren: die ordentlichen Professoren Hermbstädt, N Schlciermacher und Oitmanns und den Privat-Docenten D». B eker. Ausge!“hieden v3 der Universitär waren, auf ihr An- N suchen, die ordentlichen« Professoren Eichhorn und Biener; durch * Versebung und Annahme eines anderweitigen Rufs die außer- ordentlichen Professoren Plúcker, Phillips und ü'¿iton und der Zu ordentlichen Professoren wag- ren ernannt worden: in dex medizinishen Fakultät die bisheri- "gen außerordentlichen Professoren Heckêer und Jüngken; in der philosophischen Fakultät der bisherige außerordeniliche Proscssor Dr. Ranke. Zu außerordentlichen Professoren in der philoso- phischen Fakultät: die bisherigen Privat - Docenten Dokto- ren Theodor Hartig, Helwing, A. Erman und Magnus, und außerdem der Professor Dr. Poggendorf, der Dr. Meyen und der Oberlehrer Dr. Steiner. Zum Lektor der Holländischen Sprache der Dr. Schmiß. Habilitirt hatten sh in der theologi- chen Fakultät die Licentiaten Hasse, Bauer und Neumann; in

der juristischen Fakultät die Doktoren von Woringen und Kohlstocck;

in der medizinischen Fakultät der Dr. Mitscherlih, und in der philosophischen Fakultät die Doktoren Ambrosch, Schwarze, Schöll, Promotionen ha-

1) in der theologischen Fakultät 3 Licentiaten.

2) » » juristischen » 1 Doktor. 0) s modi » S7 » [ D philojopbiWen » 19 S

L Zusammen 106 Promotionen. ’Jmmatrikulirt wurden in dem abgelaufenen Universitäts-Jahre:

1) Studirende der Theologie . . . 278 2) » Me. 3993 3) » Mei 9 4) » » Philosophie . . 140

s in Summa . . . 952 Studirende. Die Gesammtzahl sämmtlicher immatrikulirten Studirenden be- trug im Winter-Semester 2001 und im Sommer-Semester 1863 Studirende. Zu den erfreulihsten Ereignissen, welche der Ver- sammlung mitgetheilt wurden, gehörte die durch die Gnade Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen in Gemeinschaft mit JJ. KK. HH. den Prinzen und ‘Prinzessinnen des Königl. Hauses ge- gründete Stiftung von 20 Freitischen für arme und würdige \ Studirende der hiesigen Universität. Diese wohlthätige Funda- ‘tion, welche besonders als ein Zeichen von dem hohen Wohl- Iwollen des Königl. Hauses für die hiesige Friedrich - Wilhelms- | Universität unschäßzbar if, hatte die leßtere verpflichtet, den höch- isten Stistern durch eine feierliche Deputation den ehrerbietigsten [Dank darzubringen, welcher von JJ. KK. HH. huldreichst an- ‘genommen wurde. Von dem vorgeordneten hohen Ministerium Ivar die Summe von 5186 Rthlr. zu außerordentlichen Unter- \stüßungen für 157 bedürftige Studirende angewendet "worden, dergestalt, daß mit Jnbegriff des von den stellvertretenden Kd- [higl, Regierungs - Bevollmächtigten vertheilten Fonds und den verschiedenen anderweitigen Unterstüßungémittein 10,912 Rtht{r. INande worden sind. Freitische genossen überhaupt 83 Stu- dirende. | Ganz besonders erfreulich für die Universität war am Schlusse diescs Universitäts - Jahres die von Sr. Majeskät dem dnige erfolgte Allergnädigste Bewilligung einer bedeutenden umme zur Justandsebung des scadhaft gewordenen Universi- tâts-Gebäudes. j

Das Betragen und der Fleiß der hiesigen Studirenden wähß- rend ires Aufenthaltes auf der hiesigen Universität war im All- en regelmäßig, {0 daß hier im abgelaufenen Jahre keine

elegationen verhängt wurden,

Nach diesem beendigten Vortrage proklamirte der abgehende Rektor seinen Nachfolger, den Professor Steffens, zur Rektor der Universität, desgleichen die unterm 20. Sept. d. J. von [dem vorgesezten hohen Ministerium bestätigten Dekane, nämlich für die theologische Fakultät den Konsistorial-Nath Professor Nean- der, für die juristische Fakultät den Professor Heffter, für die medizinische Fakultät den Medizinal-Rath Professor Busch, und für die philosophische Fakufktät den Professor Dr, Jdeler. Hierauf wurden dem neuen Rektor voa seinem Vorgänger die Urkunden der Universität übergeben, und nach geschehener vorschristsmäßi- zer Eidesleistung die Junsignien und Attribute des Rektorats

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3 Ne Ard B R C R E E R A S O Es E É

überreicht. _ Unter der Leitung des neuen Rektors, Professors SWtessens, tonstituirt sich der neue Senat, welcher, nächst demsel- ben, seinem Vorgänger, dem rofessor Strauß, dem Universitäts- Richter und den vorgedachten vier Dekanen, aus nachstehenden Senatoren besteht: dem Geheimen Regierungs -Diath Professor Boeckh, dem Professor Osann, dem Professor À tarheinecke, dem Professor Gans und dem Professor Múller.

Angekommen: Se. Erlaucht der Graf Joseph zu Stolberg-Stolberg, von Stolberg,

P E ÚA Ler A E L E E A D L K I M A Li A nar H Ä N A di M M

Jy, è 5D, x u 4 D g b 0 x Q 2 2D a Âa v è As Þ 64 WTLTUNNS Mari ten,

A USTaNn D Ulan -_ St. Petersburg, 18. Oke. Se. Majestät der Kaiser haben dem General-Lieutenant Pankratie}, Präsidenten des in Warschau niedergescßten Ober-Kriminal-Gerichts, die Jusignien des St. Alexander-Newski-Ordens in Brillanten verlichen.

Die Nordische Biene entháli einen ausführlichen Be- richt úber die vom Fürsten von Warschau zu Wilna abgehal- tene Jtispection des 1. Jnfanterie- Corps, so wie Úber díe Ma- róver dieser Truppen, und die Feste, welche bei dieser Gelegen- heit in Wilna statifanden. Seir dem 20. Juli fingen die Trup- pen des 1. “emee-Corps an, sich bei Wilna zu versammeln, und bezogen, mir Ausnahme von drei Regimentern, die Lager, von denen die vorzüglichsten auf einer Cbene am Ufer der Wilia, nicht weit von der Brücke, welche die Stadt mit den Vorstädten verbindet, errichtet waren. Hier kampirten die Truppen unter gewöhnlichen Zelten; in den andern Lagern, welche etwa 12,000 Mann faßten, hatte man Baracken aus Stangen und Zweigen errichtet und mit Stroh gedeckt. Das Mate- rial hierzu, mehr als 309,000 Rubel an Wert, hatte die Stadt Wilna mit großer Bereitwilligkeit geliefert. Die Erfahrung hat gezeigt, daß diese Kampirungsart große Vor- theile darbietet, indem sie die Soldaten gegen die Hibe und die Veränderungen der Atmosxhäre {übt, und daß die Baracken mit geringen Kosten mehrere Jahre erhalten werden können. Seit dem 19, Juli wurden die Truppen täglich geübt, um sich auf die Revue vorzubereiten , und dex 3. Sept. , als Jahrestäg der Krônung JJ. KK. MM. und der 30. August, der Ge- burtstag S. K. H. des Großfürsten-Thronfolgers, wurden auf's Glänzendste gefeiert. Die Stadt vertheilte Lebensmittel und Branntwein an die Truppen, und die Belustigungen auf Kosten der Stadt und des kommandirenden Generals MNeidhardt, so wie die allgemeine Erleuchtung unterhielten die Soldaten wäh- rend dieser beiden Festtage. Der Feldmarschall kam am 23. September in Wilna an und mit dem folgenden Tage begann die Revue des ersten Corps, welches, mit Aus- luß der Offiziere, aus 30,981 Mann bestand. Am 25sten fand ein Scheibenschießen statt, dem der Fürst beiwohnte, welcher die Belohnungen an die geschicktesten SchÜzen vertheilte. Am 26sten führten die Truppen, in 2 Armee-Corps getheilt, das eine unter dem Befehl des General-Lieutenants Manderstern, das andere unter dem General - Lieutenant Schkurin ein Manöver vor dem Fürsten aus, der außerordentlich zufrieden damit zu seyn schien. Am 27sten reiste der Fürst ab und die Truppen fingen an, in ihre Garnisonen zurückzumarschiren. Zivei glänzende Bälle, der eine von dem General-Adjutanten, Fürsten Nikolaus Dolgoruky, Militair - Gouverneur von Wilna, der andere von dem Adel ge- geben, zeichneten die Anwesenheit des Fürsten in unserer Stadt aus. Der Commandeur des ersten Armee-Corps gab dem Für- sten ein großes Mahl im Lager unter einem Zelte, das von au- ßen das Arsschen einer Strohhütte zeigte, dessen innere Aus- s{chmüdckung aber, aus Waffen und militairischen Trophäen beste- hend, mit dem ausgesuchtesten Geschmack angeordnet war.

Aus den vom Departement des auswärtigen Handels in Russischer Sprache herausgegebenen tabellarischen allgemeinen Uebersichten des Russischen Handels im Jahre 1833 erhellt, daß die Ausfuhr nach der Asiatischen Türkei, nach Persien, Chiwa, der Kirgisensteppe, der Bucharei, nach Kokant, China und ver- schiedenen andern Orten si überhaupt auf 7,949,185 Rubel belief. Die Einfuhr von denselben Ländern und von Taschkent betrug 23,113,701 Rubel an Werth. Der Werth der ein- und ausgeführt-n Waaren während des Jahres 1833 nach den ein- zelnen Ländern belief sich auf folgende Summen in Bank-Assig- nationen:

Ausfuhr. Einfuhr. Asiatische Türkei für Rubel . 363,473 726,077 De 2,960,580 7,419,763 Ca 513,176 544,042 S 4,029,338 4,064,663 U, S 11/4/888 S E —- 50,075 R 1,009,861 958,370 O Do26041 Beorschiedene Otte... ..…. 267,964 49,279

Die Unternehmung der Diligencen zwischen hier und Mos- éau ist in dem lezten Geschäftsjahre so einträglich gewesen, daß den Actionairen eine Dividende von 30 pCt. ausgezahlt wer- den fonnte. Um die Einrichtung noch gemeinnüßiger zu machen, sollen die Fahrpreise jeßt herabgeseßt werden.

Die kleinen Violinspieier, Gebrüder Eichhorn, geben jekt, nachdem sie bereits in Mitau und Riga an leßterem Orte acht Mal mit vielem Beifall aufgetreten, Konzerte in Dorpat.

P olen

Warschau, 21. Okt. Der Administrations, Rath des Kd- nigreihs Polen hat Hrn. Alexander Engelke auf sein Verlangen

Preußische Staats-Zeitung.

Derlin, Sonntgg den 26 Oktober

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des bis jest von ihm bekleideten Amts eines evangelischen Kon- sistorial-Raths entbunden.

Gesiern nah 9 Uhr Abends brach in Nowolipie Feuer aus, wodurch mehrere Gebäude zerstört wurden.

Frankrei.

Paris, 18. Okt. Der Kriegs-Minister, Marschall Gérard, hat an die Commandeu”re der Militair - Divisionen nachstehendes Rundschreiben erlassen: „General, am 10. Juli d. J., in dem Augenblicke, wo die Herren General-Junsvektoren der Jnfantcrcie und Kavallerie im Begriff waren, ihre Operationen zu begin::en, sah mein Vorgänger f genöthigt, den Cormmandeuren der Wti- litair-Divisionen den Befchl zugehen zu lassen, alle Corps-Chefs, die sich auf Urlaub befanden, sogleich zurückzuberufen, wenn sich nicht wohlerwresene Krankheits-Gründe dem widerseßten. Kaum ist die Inspection eines Theils jener Regimenter beendigt, als auch schon die meisten Obersten wieder um Urlaub einkommen. So häufige Abwesenheiten müssen dem Dienste schaden, und i begreife nicht, wie Corps-Chefs wänschen können, sich gleich nach beendigter Jnspection zu entfernen, da sie sih doeh dann eben eifrig damit beschäftigen sollten, die Unvollklommenheiten und Unregelmäßigkeiten, welche ihnen der General-Jnspektor angedeu- tet hat, zu beseitigen. Jch begreife nicht, wie sie die Wichtig- keit cines Kommandos und den Umfang ihrer Verantwortlichkeit so gering s{häßen können, um Anderen eine solche Sorge zu überlassen. Außerdem überrascht es mich, wie leicht es ihnen oft wird, ihr Gesuch ohne triftige Gründe durch die über ihnen stehenden Generale unterstüßt zu schen. Es ist mein fester Wille, diesen Mißbräuchen, die bei vielen Gelegenheiten vom größten Nachtheile seyn können , ein Ende zu machen, und ih habe da- her beschlossen , den Corps - Chefs fortan nur Urlaube zu erthei- len, wenn die Gesuche durch gute Gründe unterstüßt werden, und wenn das Resultat der Jnspectionen und die Berichte der kommandirenden Generale auf das Bestimmteste darthun, daß der Zustand des Regimentes eine solche Abwesenheit gestattet.‘

Im Temps liest man: „Es ‘ird seit einiger Zeit mit Erstaunen ein sehr heftiger Ton in der Englischen ‘Presse be- merkt. Die Blätter, welche gewöhnlich am gemäßigsten sind, ent- halten die leidenschaftlichsten Angrisse auf die Spanische Regie- rung und auf die unsrige. Einige neuerliche Thatsachen köntiten vielleicht dazu dienen , diese veränderte Stimmung zu erklären. Die National-Repräsentation in Spanien, welche anfänglich ge- neigt schien, das Englische Publikum durch vollständige Aner- kennung der Cortes-Anleihen vorzugsweise zu berücksichtigen, hat plôslich durch die Reduction um ein Drittel das ganze Vere dienst ihrer früheren Geneigtheit verloren. Man würde es sich in London sehr gern haben gefallen lassen, daß die Französischen Inhaber Spanischer Papiere niht zum Vollen befriedigt wor- den wären, vorausgeseßt, daß in London das Gegentheil stattge- funden hätte. Der MNational-Stolz hätte bei diesem Vorzuge eben so gut seine Rechnung gefunden, als das pecuniaire Jn- teresse. Die Prokuradoren haben aber anders entschieden, und nun bleibt die Londoner Börse den Spanischen Anleihen vers- schlossen, und die Journale schmähen auf den Minister Toreno, den sie früher als den besten Freund des Englischen Publikums feierten. Was uns betrisst, so mússen wir den Grund zu der unge- wöhnlichen Aufregung gegen uns im Orient suchen. Die Pforte hat in Uebereinstimmung mit der Französischen Politik dem Kampfe ein Etide gemacht, in welchem Tripolis zum Schlachtfelde zwi- schen dem Französischen und Englischen Einflusse diente. Man weiß, daß zwei Kompetenten, der Onkel und der Neffe, sich um das in Rede stehende Paschalik stritten; der eine wurde von dem Französischen, der andere von dem Engiischen Agenten un- terstúst. Als Schiedsrichter und in seiner Eigenschaft als Ober- haupt des Osmanischen Stammes, hat nun endlich der Sultan den Kandidaten Frankreichs anerkennen und einseßen lassen, ohne daß die entgegengeseßte Partei es gewagt hätte, jener obersten Entscheidung den geringjien Widerstand zu leisten. Wenn man diesem Umstande die neue Organisation Algiers und die nun- mehr erfolgte cffizielle und unwiderrufliche Besiznahme dieser Kolonie hinzufügt, so findet man unsers Erachtens leicht die Ursache der üblen Laune, welche sich plöblih auf der andern Seite des Kanals kund gegeben hat.“

In Bezug auf den (gestern mitgetheilten) Artikel des Joute nal des Débats bemerkt der National: „Das doctrinaire Journal widmet heute dcm Lobe des Generals Rodil einen stra- tegischen Artikel, in welchem alle seine Märsche und Gegen- mársche auf das Ausführlichste wiederholt werden, und der dazu dienen soll, die große Thätigkeit jenes Generals während seines Oberbefehls in Navarra darzuthun. Für die Ehre Rodil's wäre es besser gewesen, wenn das Journal des Débats Mittel gefun- den hátte, seine übereilte Flucht, als er erfuhr, daß ihm ein Nachfolger gegeben worden, zu rechtfertigen; so aber bleibt es unverzeihlich, daß er seiner verlesten Eigenliebe seinen Ruf, seine Pflicht und den Erfolg einer Sache, der er den Sieg ver- sprochen hatte, opfern konnte. Wenn der General Cordova nicht so großmüthig gewesen wäre, das Kommando, welches ihm nach den Rechten der Anciennetät gebührte, dem General Lorenzo ab- zutreten , so würde sih die Armee der Königin bis zur Ankunft Mina’s in zwei gewissermaßen feindselige Lager getheilt haben. Was den dem General Rodil ertheilten Lobspruh der Thätig- keit betrifft, so kann es den Ruhm eines Generals nicht fdrdern, wenn er sich ohne Plan und ohne bestimmten Zweck bewegt, wenn er seine Truppen: unnüzerweise ermüdet, und sich mit ei- nem Feinde herumjagt, der das Laufen noch besser versteht, als er, Das Resultat der Bewegungen und nicht die Bewegungen selbst sind es, die einen Feldzug entscheiden und einem General Chre bringen.“

Ueber die große Strenge, mit welcher der Krieg im ndrdli- chen Spanien geführt wird, berichtet ein Privat-Schreiben aus den Alduden vom 1lten d. Folgendes: „Ein Maulthiertrei- ber aus dem Dorfe Silveti, der reichste Eigenthümer des Tha- les Erro, war auf Befehl Zumalacarreguy's verhaftet worden, weil er zu Pampelona Kohlen verkauft hatte, obgleich es durch