1834 / 302 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

__ Der Hannoversche Koff „Aurora“, von Bergen mit Stock fisch komm-nd, ift zu Callandsoog, der Hannoversche Koff „Lam vertus‘/, von Emden mit Hafer kommend, an der Holländischen Küste, und der Hannoversche Koff „Bernard Brons“/, ebenfalls von Emden mit Hafer kommend, an der Kiste des Texels ge sunken. Diese 3 Schiffe waren nach Antwerpen bestimmt.

Schweden und Norwegen.

__ Stockholm, 24. Okt. Der hier anwes:nde Fürst Ment- \hikof hat fat? täzlih die Ehre, an der Tafel der Königl. Fa- wilie zu speisen, bei welcher Gelegenheit sowohl JJ. MM. als S. K. H. der Kronprinz und der Graf Brahe ihre Russischen Ordenés Decorationen tragen. Vorgestera Abend wohnte der Fürst in der Kronprinzlichen Loze eiuer Aufführung der Oper Ryno bei, zu welcher bekanntlich der Kronprinz selbst einen Theil der Musik komponirt hat. Am nächsten Dienstage ivird dor Fürt, welcher General Gouverneur von Finnland ist, nach Helsinzfors zuri{cktehren.

Capitain Lindeberg hat nunmehr, nachdem er in Folge des Königlichen Amnestie: Dekretes das Gefänaniß verlaßen, wie derum seine frühere Beschäftigung als Mitarbeiter des „„Afton:- blads‘’ angetreten. |

Einer amtlichen Bekanntmachuna zufolge, sind im vorigen Jahre an den Schwedischen Küsten 45 Fahrzeuge, worunter 25 auslánd:sche, gestrandet. Davon haben 5, worunter 3 qurländi sche, durch die eigene Besabung ihre Ladungen zu bergen g? wußt; 40 (worunter 22 ausländische) konnten dies nur mit der von Küsten-Bewoßnern geleisteten Hülfe und 15 sind ganz un tergegangen S

Doe «„ Warschau, 26. Oft. Der hiesige Kurier meldet noch &Solgendes übrr die Feuersbronit zu Opatow: „Die uralte Stadt Opatow in der Wojewodschaft Sandomir iti n'chi mehr. Jn der Nacht vom 17ten auf den 18ten d, M, wurde sie von einem furchtbaren Brande hinweggerast. Das Feuer begann im west lichen Theile der St'dt. Leider wehte gerade ein farter Wind aus Westen, der die Flamme mit Bligesschnei!e über alle Ge bäude verbreitete, wozu ihm die Lage der Stadt, die ch von Südwest nach Nordost hinzieht und ganz aus Holz gebaut ist, sehr behölflih wer. Jn einem Augenblick standen 211 Hävser und mit Getraide angefüllte Scheunen in Brand. Aüe Hülfe war vergebens. Die Nachtzeit, der Mangel an Wasser, der Sturmwind, Alles hatte sich zum Untergange d'cer Statt ver- s{chworen, Die Einwohner konnten kaum ihr Leben reiten, und wur einige wenige Häuser zeugen noch von dem Ort, wo Opa- tow stand. Es it ein erschütternder Anblick, an 4000 Menschen bei dem herannaßenden Winter obdachlos und dem Hunger preis gegeben zu seßen. Nachbarliche Hülfe reicht hier ut hin; tas canze Publikurii muß Um Unterstügung ersucht werden,“ s folgt sodann noch eine Eræähnung derjenigen Suteb-jißer und B amten aus der Umgegend ven Opatow, die sich durch ihren Belffand und ihre Rettungë-Versuche bei der Feuercbrun{i ver:

züglich hervorgethan habèn,

Deuts land.

Hannover, Okt, Se. Königl. Hoh. der Vice-König Herzog von Cambridge, i vorgestern zu Monrbriiant wieder angefommen.

Leipzig, 19. Okt. Der Nürnberger Korre?pondent enthält nachstehenden Schlußbericht über ¿i? hiesige Bichaelis- Messe: „, Galanteriewaaren haben sich bis zum Schlusse der Messe in Nachfrage erhalten, und es ist sehr bedeurend und zu guten Preisen darin verkauft worden; auch hêrt man von den Verkäufern nicht eine Kiage über Mangel an Adsalz. Von „„Raufhwaaren““ befanden s große Vorräthe am Piatze, und diese sind aröiütenthells liegen geblieben An den Verkehr mit Hasenfällen schien später noch einiges Leben kommen zu wollen ; indessen es reate sch nur s{chwach und verlor sich bald in dem Mangel an Nachfrage. Sohl:Leder i! reißend abgegangen und bedeutenden Massen verkauft worden; auch haben wir keine Klage über \{chlechre Preise vernommen. Nach Juchten hat sich kein Begehr gezeige. Jn feinen Tuchen hat -der Verkehr sehr träge begonnen und {hon einige Tage nach dem Anfang der Messe ganz aufgehört, Wenn wir auch diesen Artikel wit der Zeit ganz auf den vereimsländischen Messen vermissen, so ift dies füc die Fabrikanten kein großes Unglück, da dieje dennoch vollauf zu thun haben, und thren Abs meisten- theils in direkten Bestellungen finden. Was die Englischen Manufaktur: Waaren betrisst, so haben wir schon erwähnt, daß die Lager: Jnhaber gleich Anfangs der Messe über gänzlichen Man- gcl an Absab an vereinsländische Käufer ackiagt haben; fle mein- ren, es lasse sih an diese nichté mrhr verkaufen, uno wollten her- ausgebracht haben, ganz Leipzig stecke voll von eingepaschter Waare. So viel isi gewiß, dap in Englischen wollenen und be- sonders baumwollenen Waaten für das Vereinsgebiei nicht be- friedigende Geschäfte geinacht worden sind, was auch wohl in der Konkurrenz liegen mag, die durch die vereinsländischen Fa- brifanten so bedeutend erweitert worden it. Bessern Abgang finden die Englischen Waaren nah dem Auslande, namentlich nach Frankfart a. M., nach Braunschweig, auch nach kleinen Braunschweigischen und Hannoverischen Stidten und Flecken, von denen nan nichr weiß, was sie damit machn, hauptiäci- lich aber nach den Europäischen O\t-Ländern, o daß die Ver- käufer sich wohl über den sonstigen \chlechten Gang des Ge- schäfts trôsten fönnren, wenn die ‘Preise bei dem Verkauf et: was weniger gedrückt gewesen wären. Nordische Produkte 1d nicht in Massen am Plate vorgekommen, und aler Vorrath ik weag-kfauft worden. Borsten sind vor einigen Tagen noch in nicht beträchtlihen Parthieen eingeführt worden und sogleich reißend abgegangen , eben so auch Roß: Haare, die leider nic in hinreichender Menge vorhanden waren. Seidene Waaren haben au diesmal Begehr gefunden; es is viel davon ver-

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el.

fauft worden und zu guten Preisen; auch die unúbertreffli hen Elberfelder Fabrikate haben ganz die ihnen gebüh:

rende Würdigung gefunden. Schlesische und Sächsische Lein- wand if in fleinen und großen Parthieen resp. zum Verbrau) in den Vereins-Ländern und zur Verschiffung nach außer - Euro- páischen Staaten abgegangen. Von den großen Massen, di? am Plage waren, dürfte wenig übrig geblieben seyn. Was wir oon den vereinsländischen wollenen und baunwollenen Waaren gesagt haben, nämlich: daß der Verkehr dar.n groß- artig sey, hat sich vollkommen bestätigt. Die ungeheuren Mas- sen Tuch zogen in mancherlei Schattirunzen dur die Straßen, tgeils auf den Schultern händfester Träger, theils auf Schiei- fen, wobei ein Elen und Treiben sich zeigte, wie bei einem Wettrennen, so daß man Veranlassung hatte, zu glauben, die Tuch-Fabr:cation sey pldblich verboten worden, und es müsse ein Feder sih auf Lebenszeit noch mit Tuch versorgen. Es war in

| ftändiefeit und Unabhänaigkeir des Richter - Amts.

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P der That gefährlich, in den Straßen der Stadt zu wandeln. Glücklicherweise währte die Gefahr nur einige Tage. Nach Ver- lauf derselben hatte sich die Tuchwuth gelegt, und zwar aus der einfahen Ursache, weil nichts mehr zu kaufen war. Wir sind versichert, daß manches Deutsche Herz über solchen Verkehr in- nige Freude empfinden wird, und wir freuen uns selbst darüber, indem wir nicht allein dem fleißigen Fabrikanten allen nur mdg- lichen Seen, sondern auch dem Oekonomen von aanzem Herzen den Vortheil wünschen, die mit vielem Aufwande unter mancher lei Sorgen erzielte Wolle aleich an die Fabrikanten absezen zu kön- nen y ohne in die Verlegenheit zu gerathen, Wucherern in die Schraubenhände zu fallen. Wieder eine Frucht des Zoll- Ber- i v Deucsche in dankbarer Verehrunz der hechherzigen Gründer desselben genießt! Sollte es Jemand von Interesse schen Weg die Tuchmassen genommen ha-

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ben, so kfônnen wir auch darüb-y Bescheid geben. Ein Theil ift nach Hamburg gegangen, ein Theil nach Braunschweig, ein Theil nach Frankfurt a. M, der lebte und stärkste aber nach Bayern, vonz wo aus wiederum ein Theilen nach der Schweiz abgeführt wird, Auch der Zahitaz i vorüber; ev ist glücklich abgelaufen, ivie fast imme wir freuen uns der Solidität der Leipziger

Kaufleute, di Der Spanische Esf-ktenhandel, der so viel Unglück gebracht, hat LETTTU c 4 v1 4 e M n, l A ch d op ofe + f Ï .- t Leipzig nicht berúhrt; doch sollen indirefc in lelter Zeit einige herbe Veriuste stattgefunden haben.“

Se, Maj. der König wird in der

von seiner Reise nah Jtalien zu-

Minden 2 D Mitte des künftizen L rücterivartet.

Die Münchener

inn ats S O0Nais3

politi? Zeitung enthlt folgende

Berichtigung: „Die durch mehr-:re hiesige Blätter verbreitete

Nachricht, als aehe der König! Bayerische Hauptmann, Derr Graf von Saporta, als Hofinar schall Sr, Majestát. des Kdónigs Otto nach Griechenland, if, wie wir aus zuverlässiger Quefle wissen, un? tchtig. Hexr Slkaf von Sapovta crhielt von Sr. Majestät dem Könige Örco von Griechenland die Einladun, die früher schon befizidete Stelle als Adjutant Sr. Majestät nach Herstellung seiner Gesundheit wieder anzutreten, und wird mit Genebmtgung Sr. Majiesár uns:res Alleranádigiten Königs in der geraunten Sigenichäfe nah Grieenland gehen.“

Was ôifentliche Dlâtrer von einer neuen Uniformiruna der Bayelischen Armee berichtet haben, wird im „Bayerijchen Volks- freund’ für unwahr erkiärt,

Bei den dutch die Königl. Artislerie zu München mit den neucn Batterie: Ges@œUzen von inländischem Eisen vorgenomm«e- nen Versuchen und ‘Proben sind bereits zwei schwere Sechs- pfünder - Kanonen in Stücke age)praungen, däher es scheint, daß die erforderliche HAtbatke.t mangele. Brei den ge: troffenen M b:sc)ádigt worden. |

nehßrere

Maßsregeln t! Niemand Nach Berichten aus Bayreuth vom 22. Oktobec ward die betriebjaine Stadt Wunsiedel am 2lsten zum größten Theil in Scbuti und Asche gelegt. Vorläufigen Anzeigen zufolge, slud mehr als. 310 Gebäude, worunter das Kdnizl. Rencamt, das Rathhgus, das Schulgebáude, das Brandenburgische Haus, die Apothéke u. \, w. ein Raub der Flammen geworden. Es sind ailein 150 gefüiüte Scheunen mit verbrannt, .

Hter, (Frankf. Journ.) Als Gegen- stand der Berathung bezeichnete heute die Tagesordnung der zweiten Kawmer den Antrag auf Sicherstellung der Selbst- Kaum war die Berathung durch den Großherzogl. Regierungs - Commissair, Geheinen Staatsrath Ny. Knapp, in einer lichtdollen Ent- wi: lung Über das Wesen und die Zwecke des NRichret - Amts, wie auch Uber die Tendenz des Antraas erdfsnet werden, als ein Borfail der bedaguerlichsten Art allen weiteren Verhandlungen plôßzlich ein Ende machte. Der Abgeerdnete von Gagern ging nämlich heute in setner parlamentarisc:en Kunsksprache so weit, daß er oie Staats Negterung etne Parte nannte, welche der Herr NRegierungs-Commisjair Knapp re- prásentire. Piéolich entstand die hefrigse Aufregung in der Verjammlung. Während die drei Herren Regierungs -Commis- saire sich von ihren Siten erhoben, -hôrte man von vielen Pläßen den Ruf zur Ordnung. Herr Knapp machte sofort die Erfiárung, daß der Abgeordnete von Gagern sowohl gegen scine Perjon, als gegen das Staats- Ministerium eine schwere Beleidigung ausgesprochen habe, und daß er daher an der Beratung keinen fernern Aniheil mehr nehmen könne. Da nun dr Präsident den Abgeordneten von Gagern nicht zur Ordnung verwies, wie mehrere Mitglieder der Kammer und uh der Herr Regierungs - Commissair selbt dringend ver- langt hatten, so verließen die Herren Knapp, Ecfhardt und Sretdenbach den Saa! Nunmehr enispann sich eine weit: läufize Diskussion datüter, ob der Abgeordnete von Gagern zur Ordnung verwiesen zu werden verdiene, Die Zulässigkeit dieser erathung war zuvor durch eine förmliche Abstimmung entschie- den worden. Der Auxeganz dieser Erörterung war Uunschwer vorauszuschen. Zuer\è suchte man das Beleidigende jenes Aus- drucs des Abgeordneten von Gagern durch etymelogische Be- merkungen wegzuraisonniren, und daun noch insbesondere darzu- thun, daß die von dem erwähnten Abgeordneten gebrauchte Phrase an und für fic) selb{è ivenig bedeute, ja bei näherer Zergliederung und bei Berücksichtigung des politischen Sprachgebrauchs in Eng- land und Frankceich sogar noch als constirutionnell angesehen werden kônne. Alles dieses und roch weit mehr wurde behaup- tet; man schien ganz den klaren Wort: Ausdruck der Gagernschen Phrase und bei Tou vergessen zu haben, in welchem dieselbe an den Regierungs-Commissair gerichtet wurde. WMehxere andere Abgeordnete, wie Graf Lehrbach, Goldmann, Hardy u. A, machten befonders darauf aufinerfsam, und erinnerten wie- derholt, daß der Prásident, zufolge Art. 18 der Geschäfts - Ord- nung, vervfitetet gewesen sep, den mehrerwähnten Redner zur Ordnung zu verweisen. Der Präfident bekannte zwar unum- unden, daß er durch den Ausdruck des Herrn von Gagern unangenehn affizirt worden sey, daß er aber gleihwohl nicht be

Darinstadt, 24.

fugt gewesen sey, voi dem ihm zustehenden Rechte Gebrauch zu

machen, bevor ez von dem Redner selbst eine erläuternde Bes-

| grisfs- Bestimmung úber die angefochtene Stelle vernommen habe.

Birflih gab von Gagern cine Erläurerung, und zwar in dem Sinne, wie vor ihm die Abg, Emmerling, Glaubrech u. A. be- reits gesprochen hatten. Jrach se:ner Theorie scheint es also zu genügen, hinterdrein zu erklären, daß man nicht habe beleidigen wollen, um allen Wei.terungen Über unbesonnene oder böswillige Aeußerungen vorzubeugen. Diese Art zv argumentiren ist in der That sehr bequem, kann aber unmöglich den Beifall der Staaté-Reaierung gewinnen, welche, eingedenk ihrer Würde und der hohen Wichtigkeit ihres Berufs, nur mit dem lebhaftesten Bedauern auf deraleichen Vorfälle in der zweiten Kammer, twvo- durch die Verhandlungen bes Landtages nur noch mehr in die Länge gezogen werden, herabblicken kann. Jedenfalls aber muß sie es als eine Grund-Bedingung aller serneren Unterhandlungen

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mit dieser Kammer ansehen, daß den Kommissarien, welche sie in deren ‘Mitte absendet, mit der gebührenden Achtung begeanet werde. Zulec6t faßte die Kammer noch den Beschluß, daß der Abg. v. Gagern wegen seiner Acußerung gegen den Negierungs: Commissair nicht zur Ordnung zu verweifen scy.

Darmstadt, 25. Oft. Jun der heutigen Si6ung der zweiten Kammer solite mit der zestern begonnenen Berathung, die Unabhängigkeit des Richter: Umtes betreffend, fortgefahren werde, Bald nach 9 Uhr war die Fzmmer versammelt. Man bemerkte sowohl auf den Gallerieen, als auch an den Schranken des Sibungs-Saales eine beträchtliche Zahl ven Zuschauern Der Prôsidene eröffnete der Kammer: „Wir werden die Fort sezung der aestrigen Berathunz cinen Augenblick verzôgern müs sen, da uns durch Se. Excellenz den Herrn Staats: Minister sogleich cine Crôffnung gemacht werden ivird.“ Sichtöar. wai die Spannung der Kammer und der Zuhörer. Um 102 Uhr (rat Se. Excellenz ein, begleitet von dem Geheimen Staats, Rathe, Freiherrn v. Lehmatin und dein Ministerial:Rathe, Hrn, v. Kuder, Se. Excellenz betrat die Tribune und verlas ein Alici hôchites Dekret, welches die Auflôdsung der gegen; wärtigen Stände ersammlung und die unverzüg liche Knordnuna von ncuen Wahlen verordnet. Nad Verlesung dieses Dekrets fügte der Minister noch die Worte (nzu! „Jch erkiáre hiermit die Stände-Versammlung des Groß,

Ç aufgelöst.“

herzoothums Hessen Darmstadt, 26. Okt. Das heute erschienene

rungeblatt enthält folgendes Großherzogl. Cdift:

„Ludwig l, von Gottes Gnaden Großherzog von Hessen und hei Nüein 1e. Wir haben auf den Grund der Artikel 62, 64 und 65 der Ver- fassungz-Urkunde dez Großherzogthuins verordnet und verordnen wie i Die dermalige Versammlung der Stände des Grofher- zogthunms ift aufgeldf und die Wirksamkeit jeder der beideti Kammern der Landstände hdrt, mit der Verkündigung dieses Edifis 1 densel ben, auf. Art. 2. Alle Rechte der in Beziehung auf deu seen Landtag stattgefundenen Wahlen sind erloschen. Art. 3. Cs solien unv:tzuglich neue Wahlen für die zwocite Kammer der Landsfänade ies Großherzogthums angeordnet werden... Art. 4. Unser Ministeriuni des JFunern und der Justiz is mit der Vollziehung dieses Ediktes beaurtragk. Urfundblich Unserer eigenhändigen Unterschrift und des beigedruckten Staatsslegels.

Figenheciin, 24. Oktober 1834.

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Sa E Ga M 22 E Sue Gute eal fann behaupten, daß der bei weitem größte Theil der Bewohner Franfkfuris den Änschluß an den. Deutschen Zoll: Verein unter billigen Bedingungen wünscht, und selbst die bedeutende Anzahl der Konsumenten is ihm nicht entgegen. Jn dieser Nichtung sind auch die Urwahlen , die seit mehreren Tagen geendet, aus: gefaüen. Die bei weitem bedeutende Mehrzahl der 75 Wahl he: ren is dem Zoll-Anschluß zugethan und wird gewiß nur folche Männer in den geseßgebenden Körper wählen, von denen sie überzeugt i, daß fe entfernt von allem Einseitigen glei ce Geännungen hegen. Die Liberalen waren bei den Urwahlen sehr geschäftig , allein sie hatten diesmal eine vollständige Nie derlage erlitten. És ist deswegen nicht gesagt, daß alle Opposi tion aus dem im Nov. d. A. zusamnmentretenden gesetzgebenden Körper verdrängt bleiben werde, was nicht zu wünschen wäre, da sonst der ge)eßagebende Körper den Kredit seiner Selbjsistän digkeit verlieren würde. Aber es wird wenigstens keine systemt tische Opposition ¡tattfinden, die in jedem constitutionnellen Staate nur Aergerlichkeiten und kostbare Zeit: Verschwendung bei den stándischen Debaiten verursacht. Das Geschrei úber Wahl: Un tiiebe is diesmal verstuinmt, da aller Vorivand dazu genoumeu ist. Früher. stimmten die niedern Angestellten, als Polizel Diener c. in der ersen Abtheilung und datüber entstand viel: fach Klage, weil man vermuthen woilte, sie seyen bei ben Wah: len von ihren Vorgeseßten mißbraucht worden. Jelzt siiminen sie in der dritten Abtheilung, wohin die Händwerker u. \. w. gehören , die ihnen in der Regel eben nicht hold sind, und den noch fiel das Ergebniß der Wahlen, wie schon bemerkt, keines weges zu Gunsten der Liberalen aus. Aber es kann nicht ge leugnet werden, daß bei den Ur:vahlen große Lauheit vorherrschte, denn es skünnte kaum der vierte Theil unserer sämmétlichen Bürgerschaft. Wie es mit dem Zoll - Anschluß Nassau's an den großen Zoll-Verband steht, kann man nicht genau erfahren: wohlunterrihtete Personen behaupren, daß dièses Herzogthum sich nun, da die Unterhandlungen mit Frankfurt so weit gedie hen, auch beeilen werde, mit der Entwerfung seiner Propositio: nen zu Ende zu kommen und die Unterhandlungen anzuknüpfen. So viel is gewiß, daß der Beauftragte Nassau’'s in der Zoll Anschlußïache, bei Abjassung der Propositionen, zum Theil auf die Frankfurts basire. Den 1. Nov. d. J. wird das in dem Frankfurter Orte Bornheim und dem Kurhessischen Srädtchen Bockenheim garnisonirende Bataillon des 40sten Preuß. Jnfan terie-Reziments von eiicm Bataillon des 35sten abgeldst. Die Bewohner des nahen Homburg erfreuten sich diesen Sommer der längeren Anwesenheit des regierenden Landgrafen und der verwittweten Landgräfin, welche hohen Herrschaften sehr oft un- sere Stadt besuczen. Wie man hört, wird der Herr Landgraf nächstens nach Luxemburg abreisen, die verwittwete Frau Land gräfin aber einen Theil des Winrers in Homburg noch zubrin gen und später nach Hannover gehen.

Sranfsutt a M, 27 Oft Der KK. Oesterveich BU)! deótags: Prásidial Gesandte, Graf von Müúnch-Belinghausen, ift aus Wien hier angekommen, E

Destedrel 0.

Wien, 25. Okt. Die heutige Wiener Zeitung meldet die Ernennung des General Majors, Freiherrn Piret de Bohait, zum Festungs - Kommandanten in Mainz.

Die Ottoinanische Pforte hat der Kaiserl. Königl. Jatet/ nunciatur in Konstantinopel offiziell angezeigt, daß jeßt die Blo' kade von Samos, wo die Nuhe ohne Blutvergießen hergestellt worden, aufgehoben und der Handel mit dieser Jnsel wiedet freigegeben sey.

Triest, 16, Okr. Das Schiff „, Tamigi‘/, Capitain Spl terih, worauf sich die von dem Württembergischen naturwissen schaftlichen Reise- Vereine ausgesendeten Herren Schimper und Dr. Wüst nah Alexandrien eingeschisst hatcen, ist an der Küste der Jonischen Insel Cephalonia gescheiter. Die Mannj\chaft und die Passagiere sollen aber glücklicherweise gerettet worden seyn. Dieses Unglück trug sich schon am 24. Sept. zu. Da wir aber schon einige Zeit ohne direkte Verbindung mit den Jo- nischen Jnseln sind, so erhielten wir die Nachricht über Ankona durch den Agenten des Triester Lloyds in Korfu, dem sie dur) das Jonische Dampfboot zugekommen waren; nähere Utnstände sind uns nöch nicht bekannt, auch weiß man noch nit, ob die Herren ihre Geräthschaften wieder erhalten haben oder nicht, im entgegengeschten Falle würden sie wohl genöthigt seyn, wieder

hher zurückzukehren, da die Schiffs -Geleg 4 Alexandrien ohnehin sehr selten ift.

Jtalien.

N Turin, 18. Oft. l: Majore Capel und its ernannt.

Spanien.

Y Cortes-Verhandlungen. Profura Feuna-vom 13. Oftober. N der Diskusfion des Gesetzes über die Zula ÎCivil- und Militair-Aemtern. } Annahme dieses Vorschlages und zeigte d

de, j; h Syantern gebührten h amer dadurch verunehrt würde, wenn F jedene br waltung j mdes Joch brächten. h Petition in ( verlesen, welcher Ober - Befehlshaber

bemächtigten und die Nation Da die Kammer ei

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ay fann Land -

der

Rice: Kdnig y

ies Zweiges der Verwaltung seyn, welches ten oder seine Verdienste um den Staat N nicht, auf den Antrag des Königs, durch

ertragen wünschten.“ Dieser Artikel wurd Debatte angenommen.

Ver kann Befehlshaber einer

(haft is,’ Der è nd einen militairischen Rang,

bft ist. Auch soimnmen.

inem Zweige der Verwaltung zugelassen

horausgesclzt, daß nichts Nachtheiliges über Ÿ Jn der Sißung vom láten nahm die chlag zur Abschaffung

Noto de St. Jago de Cuba.

E Madrid, 15. Ott elte \ch am 13. Oktober zur Manz: Kommission und seßte die 48ten fest.

Jn einem von Franzdfischen Blä M gestern Madrid vom 15. Oktober heißt es:

der Hauptstadt fommen zu wollen.

dchte, findet große Hindernisse. schild als Herr Ardoin haben gesucht, den

Personen versichern,

wal, jeßt bemerke, daß er sh von der neuen Auleihe zurüziehe. von 61) Millionen Realen it die Opposition gerathen und hat heute eine darin übereinfam, daß das

‘einführen wolle. "tin durch Belege

Valle und Moscoso zur Folge haben. Wie

E Herrn Gil de la Cuadra als den

F vat Gerre genannt.

" allmdlig auf ganz Madrid ausdehnen.“ Dort gal

Der Morning Herald meldet Nachstehendes aus Lis\a- bon vom 11. Okt.: „Ueber die Unruhen in Val de Pereira, welche von einigen Englischen Blättern falsch dargestellt worden snd, habe ih von cinem Augenzeugen Folgendes erfahren.

jur Entwassnung der Meuterer abgesandten Infanterie und Artillerie), standen unter

sin Lucotte, der früher Kommandant von Peniche war

itó dem Dienste zurückgezogen hatte, jeßt ling den s{chwierigen Auftrag erhielt,

intwaffnen.

fine Landsleute, worin er unter Galgen errichtet,

Klinge springen, wenn

iederlegten und sich auf Discretion ergäben. Blut vergossen. den Major des Regiments

Bataillon des Obersten Char-

gleich und es wurde nicht ein Tropfen 1s nicht gegründet, daß die Meuterer getddtet haben. Das Belgische lier, 1200 Mann stark, mit 140 Lanciers ken, welches jeßt in Alemtejo steht, ist das das die Regierung im Dienste behalten

Corps würden jezt auch sehr gern bleiben, Regierung ihnen den höchsten Sold, den Recht fordern kdnnen, zahlen kann und wi

Se Majestät der König haben die Ge- Bruno di Cussanio zu General -Lieute-

Die Kammer beschäftigte sich Herr Lrueba widerseßte sich

| daraus entstehen würden, wenn es Ausländern geliattet diejenigen Ehren und Vortheile zu genießen, welche allein Er behauptete, daß der Name der

n hohen und wichtigen Aemter der Civil- und Militair-

Berathung zu ziehen, so wurde der erste Ar- folgendermaßen lautet:

S, Kavallerie oder Jnfanterie der Könjglichen Garde, weder noch General-Capitain in einer Provinz oder einer ‘lonie, weder Gesandter, noh Staats-Secretair, P iglied der hohen Gerichtshdfe oder General - Direêtor irgend

S. naturalifirt worden ist. Dies gilt für jeden Ausländer, dem E Minister etwa irgend cines der oben genannten Aemter zu

Ebenso der zweite Artikel: „Kein Frem- Spanischen Division oder Brigade, Der einer Flotte, oder Kommandant einer Festung seyn, oder in r Königlichen Garde dienen, wenn er nicht 25 Jahre in wirk-

em Dienste gewesen ist, wobei der Unabhängigkeits- Krieg und der Feldzug von 1823 mitgerechnet werden, prausgesezt, daß sein politisches und militairisches Leben unta-

Der dritte Artikel lautet: „Kein Fremder kann ir- von dem eines Bataillons-Chefs ließlich, bis zu dem eines Seconde - Lieutenants erhalten, enn ex niht 15 Jahre ín der Land- oder Seemacht gedient Gt, und seine politische und militairische Aufführung untadel- dieser Artikel, so wie der vierte, wurden ange- Jn leßterem heißt es: „Kein Fremder kann durch die nennung des Königs zu irzepd einem Civil -Amte in irgend werden, h nicht 25 Jahre in Spanien aufgehalten, A:heirathet und Kinder hat, ode? 10 Jáhre. in der Armee diente,

der Abgabe auf dem Kanal von Arago- hien mit einer Majoritär von 68 gegen 10 Stimmen an; eben Ÿ die Artikel 5 und 6 des Gesetzes fur die Abschaffung des

Die Kammer der Proceres versam- Anhdrung des Berichts der Fi- Diskussion desselben auf den

in der Naczschrifr {chon erwähnten) Schreiben aus „Die Königin befindet h noch immer im Pardo und scheint noch nieht sobald nad) Zwischen ihr und Don Francióco soll einige Spannung herrschen. Die Anieihe, wel- 6e die Regierung gern zum 15. oder 20. November abschließen Sowohl Herr Lionel v. Roth- Kontrakt zu erhalten. er Erstere soll die beiten Aussichten haben. ( die Anleihe anders als zu 70 pCt abgeschlossen wird. Einige daß Herr Ricardo, der Repräsentar.t des Herrn Ardoin, welcher sehr vertraut mit dem Finanz-Minister ' diese Vertraulichkeit abnehme, weshalb

Versammlung gehalten, worin man Deficit aus den Budgets verschwin- den wúrde, wenn die Regierung wirklich ein Ersparungésystem Man «laubt, daß die Opposition ihre Ansich- unterstüßen und der Kammer vorlegen wird. | Dies wird wahrscheinli) die Resignation der Herren Zarco del

F Arguelles Minister des Jnnern iverden, doch Nachfolger Moscoso's. "das Kriegs-Departement werden die Namen de Valdes und Al- Der neue Präfekt, Ponrejos, läßt die Seiten der Straßen mit breiten Steinen belegen und will dies

dem Befehl des Ober-

700) S800 : Nachdem er die Kaserne hatte umzingeln lassen, ing er allein in dieselbe hinein und hielt eine kräftige Rede an anderem sagte, sie hätten ¿wei um ihn und den Kriegs - hingen, sle möchten es versuchen; sie wären jedoch von einer iberlegenen Macht umzingelt und múßten sämmtlich d sie niht in fünf Minuten ihre Waffen

will.

enheit von Jonien

doten-Kamme r. sung der Fremden

ie Nachtheile, wel-

remde sich der ver-

dadurch unter ein nsimmig entschied,

„Kein Fcem-

oder Seemacht,

Königl. Rath, auch seine Fähig-

seyn mdgen, wenn ein besonderes Ge-

e nach einer kurzen

im Falle er eine Syanierin

ihn bekannt ist.‘ Kammer den Vor-

ttern mitgetheilten

Man zweifelt,

Ueber das Deficit in große Aufregung

es heißt, wird Herr bezeichnen Andere

Für

Die Truppen (Kavallerie, und sich

von der Regie- Meuterer zu

aber

Minister daran zu über die

Dies geschah so- Auch ist

und einigen Feldstük- einzige fremde Corps, Einige andere

da sie sehen, daß die sie nur irgend mit

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holten Unruhen haben bewirkt, daß jeder Gedanke daran ausgze- geben worden i|, ja, es ist sogar shwierig für einen fremden Soldaten, der von seinem Corps entlassen worden und in Lissa- bon Beschäftigung sucht, die Erlgubniß zum Aufenthalte daselbs zu erhalten. Von allen Mitgliedern des Ministeriums is der Unter-Staats-Secretair des Justiz-Departements, Rodigro Ma- galhaes, der einzige Redner, welcher der Oppositions-Partei ge- wachsen ist; denn Carvalho handelt nur und spricht selten, Freire spricht zwar gut, versteht aber keine Debatte zu führev, und die Macht des Herzogs von Palmella besteht gewiß nicht in seiner Redekunst.‘/

Konstantinopel, 23. Sept. (Ti ) Die Englische | Flotte hat Vurla am 10ten d. verlasse ) Tag auf der See kreuzen, dat ¡et

in aber wieder an plaß zurückkehren und bis zur Ankunft des ge Monats von London erwarteten Dampfboots dor der Französischen Flotte verlautet noch nichts, niemals größere Stockung, als je6t; 1 ì

káufe geschehen, sondern es iff zu erhalten. Wegen des großen Mangels a der Menge Papiergeld, die am Markt if

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einen heftigen Stoß t i h von 98 at Smyrna gar auf 91 heruntergegargen. Gegen den B51! wenn neue Ankäufe für die Europäischen }

den, wird wohl wieder steigen. quiers der rkischen Münze getrofferten dem Handel einen wichtigen Diensi pldblichen Schwankungen, denen

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Bechfel-Cours untern orfei : in Folge threr Kon-

ist, Einhalt thun. Man «laubt, daz dersel trolle nicht mehr auf läncecle Zeit über 98 steigen und gewiß niemals al pari mit dem Wetth der Gold- uad Silber-Münzen des Reichs zu stechen kommen wird. Die Perser, welche seit der Plünderung der Karawane durch die Kurden nicht im Stande gewesen sind, irgend erwas von thren Schuiden abzuzadlen, ha: ben den Kredit, den sie son{ auf dein

eldinarft. hatten, gänz- lih verloren. Mehrere Griechische Handelshäuser sind dadurch in die grdüte Verlegenheit aesezr. Von den Kaufleuten, die sich auf die Messe zu Balykesser begeben haben, find schon einige zurückgekehrt. Nach ihren Aussagen soil dieselbe schiechter als gewöhnlich ausgefallen seyn, Uus Sprien haben wir keine neuere Nachrichten, denn die abges mackten Gerüchte, die der Korrespon- dent des Journal de Smyrne von Rhodus aus verbreitet, können uns nicht als solche gelten. Die hiesige Regierung sendet fort- während Munitionen nach Konieh. Wie ih hôre, hat eine von

Im Senat der Union widersezte er sich beständig der Zerstörung der alten Bank der Vereinigten Staaten und war später ein unveränderlicher Freund des jeßigen Instituts. Da er so lange dem Finanz-Departement

Wahl und Gegner des Herrn AdamséE.

die Nothwendigkeit mit zehnfacher Ge- Bank gebieten

vorzestanden hatte, so kannte er sehr wohl einer solchen Bank, cine Nothwendigkeit, die wait zurückkehren und die Errichtung einer neuen wúrde, wenn die jeßige zerstört werden sollte.“ i:

Die hiesigen Zeitungen beschäftigen fich noch immer mit dem Streit wegen der Bank - Angelegenheit, zu dem jeßt ein neuer Jncidenzpunkt hinzugekommen ist. Die Vereinigten Staaten sind namentlich Inhaber von Bank-Actien zum Belauf 1 ] ir diese Summe, wie ein Recht auf Zins: Vergütung Als nun ain r Secretair des Schab- Amtes diese Zinsen ur

na einziehen wollte, erhielt er von den Antwort, daß davon erst der an die Bank fúr Schaden - Ersaß, Unkosten und Jnteressen den müsse, welche durch einen von dem Secretair mtes auf die Französische Regierung gezogenen, vo1

weaecn der bekannten Nicht- Anerkennung der Nord- nischen Schuld zurükgewicsenen Wechsel entstanden eyen. er Präfident in Folge dieses Bescheides für Maßregela ¡reifen wird, ist noch nicht bekannt.

von 7 Millionen Dollars und haben also f

jeder Acttonatr,

7 «

A

Inland

Berlin, 30. Ofr. Der General der Kavallerie und kom- tuandirende General des 8ten Armee-Corps, Herr von Borstell, hielt, wie man aus Achen schreibt, am 25sten d. M. große Parade úber die in’ dieser Stadt garnisonirenden Truppen, be- stehend aus der ¿ten Schügen - Abtheilung und dem 1sten Ba- taillon des Z4sten Jnfanterie-Regiments, dessen Kriegs-Reserven entlassen worden, und am 27sten den Rückmarsch in ihre Hei- math aatreten sollten.

Der Verein zur Besserung sittlih verwahrloster Kinder u Köslin hat kürzlih den 5ten Jahres - Bericht über seine

tsamfkeit während des Verwaltungs-Jahres vom 1. Juli v. I.

¿ S ej D

bis dahin d. J. erstattet. Das Resultat ist im Ganzen ein de- friedigendes zu nennen, da ven sämmtlichen Knaben auch nicht

einer zu einer bedeutenden Klage Anlaß gegeben hat. Von den 7 aufgenommen gewesenen Knaben find 2 entlassen und hei Hand- werkern in die Lehre gegeben, dagegen wurden 2 neue Knaben ivieder aufgenommen. Der Gesundheits-Zustand war so vorzüg- lich, daÿ während des ganzen Jahres nur 27 Sgr. 9 Pf. für Arzneien auszugeben nôthig waren. Die Einnahme betrug an bagren Beiträgen , Zinsen von Kapitalien , Naturalien , einen

Redschid Meh:ued Pascha an den Divan eingereichte Note, wo- rin dieser General mit großer Klarheit und Scharssichtigkeit die günstigen und ungünstigen Aussichten für die Armee des Sul- tans im Fail einer Erneuerung der Feindseligkeiten mit Aegyp- ten auseinanderseßt, tiefen Eindruck auf den Sultan gemacht. Redschid Mehmed Pascha sucht in dieser Note den Divan zu der schließlichen Ueberzeugung zu bringen, daß man auf die Er- haltung des Friedens bedacht seyn müsse. Es wird versichert, die Armee solle den Winter zu Konieh zubrinaen, und wenn ja die Feindseligkeiten sich erneuern sollten, jo wurde es nicht vor dem Frühjahr geschehen. Die Pest richtet hier noch immer be- trúbende Verheerunzaen an.

Es is aste Gewohnheit, daß im Monat NRedscheb eines jeden Jahres die erhabene Pilger-Karawane von Konstantinopel aufbrichr. Da nun die Zeit des diesjährigen Auszugs nicht mehr fern ist, und die Anschaffung der Reijz - Bedúrfnisse scion jebt die Anstellung eines Emin's (Chefs der Karawane) erfordert, ho hat Seine Hoheit dem bisherigen Mutesellim von Brussa Amt úbertragen. Die erlediate Mutesellim- Stelle is dem vor- | jährigen Emin der Pilger, Ahmed Aga, anvertraut worden.

Lee

Gri ecwMeniano

In einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus Nauplia vom 27. Sept. heißt es unter Anderem: „Die En? pôrung in der Morea ist gänzlich unterdrückt, und alle Rädels- führer sind verhaftet, aber noch nicht verhört. WVean glaubt, daß durch ihre Aussagen eine Menge von Personen tompromitiirt werden dúrfren, worunter sich mehrere befänden, denen die Re- gierung ganz besonderes Vertrauen ge\chenk;7 habe. Es wird nur noch auf die Berichte der Unrersuchungs-Kommisslon ae! tet, deren Präsident Herr Zaimis ist. Cin Königlicher Befehl hat den 1. (12,) Dezember als den Tag für die Verseßung der Regierung nach Athen festgeseur Mit dem Bau des dortigen Palastes wird nicht eher begonnen werden, als b

is Herr Klenßze nach Bayern zurückgekehrt seyn und dem König Ludwig feinen deófalisigen Plan vorgelegt haven wird. Einstweilen joli das Haus des Herrn Kondosiovlo für den Fônig eingerichtet wer- den. Für die Wiederherstellung des Parthenon hat die Regie- rung die Sumtne von 72,000 Drachmen bewilligt, Unter au- deren Dingen, welche dem Könige, als er jenen Einzug auf dem

Parthenon hielt, von den Demogeronten überreicht wur- de, befand sich auch eine Eule, die \chönt!te, die man in der Gegend hatte auffinden können, ais der Vogel, welcher

von Alters her das Wahrzeichen der Stadt Athen war. Cine Geselischaft Franzosen hat es unternommen, einen ganzen Pla in der neuen Stadt zu bebauen, wenn ihr die Regierung den Grund und Boden zum wohlfeilfen Preise Überlassen woilte, und man isk in diesen Vorschlag eingegangen. Jn der le Zeit ist nur ein bedeutendes Fndividuum verhaftet worden, näm- lich Spiliades, der unter Capodistrigs Minister des Snnern war. Der Graf Andrea Metaxa, der vor einiger Zeit verhaftet wurde,

ist bis auf weitere Befehle nach Marseille geöbracht ivorden. In dem diplomatischen Personal herrscht große Beweroung. Schekip Efendi is als außerordentlicher Gesandter der Pforte vor cini- gen Tagen mit Gefolge von Konstantinopel angelangt; wie lang

er hier bleiben wird, weiß ran niht. Der Russische Gesandte, Herr Katakasi, ist in Begleitung seiner Familie hierher zurúück- gekehrt. Das Personai der Engli\chen Gesandtschafr hat fich durch die Ankunft des Herrn Waller, und das der Französischen

durch die Ankunft des Hertn von Monthofon, Sohnes des gleichnamigen Generals, vermehrt. Herr Bois le Comte, der

Wir erwarten den ß 41 zurück.

nach Aegyvten gehen soll, is noch immer hier. König täglich von seiner Reise nah Rumelten Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 3, Okt. Vor etwa vierzehn Tagen is Herr H. Crawford, ehemaliger Secretair des Schaßamts, auf einer Rundreise, die er als Mitglied des Ober-Gerichtöhofes von Geor: gien machte, mit Tode abgegangen. Ein hiesiges Blatt sagt von ihm: ,„ Herr Crawford begann scine Lauföahn als Schul- lehrer. Er hatte ein sehr heftiges Temperament, besaß aber auch ausgezeichnete Geistes-Fähigkeiten. Durch eigene Anstrengungen s{hwang er sich zu hohen Aemtern empor. Im Jahre 1824

ll; allein ihre wieder-

war ev einer der demokratischen Kandidaten bei der Präsidenten-

Ben

Geldwerth von 794 Rthlr. und die Ausgabe 470 Rthlr., so daß | am 1. Juli d. J. ein Bestand von 324 Rthlr. verblieb, der frei- li mit den zu erwartenden jährlichen Beiträgen noch nicht aus- reicht, um die Anstalt zu der beabsichtigten Erziehungs - Anstalt | für arme, der Verwahrlosung ausgeseßte Kinder des Regierungs- Bezirks Köslin zu erweitern.

R C At dra

Nach dem Wunsche der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe bringen wir die nachstehende Bekanntmachung hiermit zur öffentlichen Kenntniß:

Befanntmachung.

Die Wilnasche Gouvernements-Liquidations-Komnmission hat nach dem Erlaß ihrer fruheren Publicationen ausführliche Bes nachrichtiaungen ber mehrere Personen des hiesigen Gouverne- ments erhalten, deren beweglihes und unbeweglichhes Vermögen für Theilnahme an dem Aufruhr in Polen definitiv konfiszirt worden i|, und indem sie das Namens - Verzeichniß derselben hier unten beifügt und zugleich die in früheren Bekanntmachun- gen dieser Kommission irrthümlich angegebenen Namen verschie- dener Personen berichtigt, macht sie auf den Grund der am 28. uni 1832 Allerhöchst bestätigten Jnstruction Folgendes hiermit. offentlich bekannt:

{) Daß die Kreditoren der untengenannten ehemaligen Guts- besizer, ohne den Ablauf der Termine zur Befriedigung ihrer ‘esp. Forderungen abzuwarten, sofort ihre Ansprüche dieser Kom- mission einzureichen haben, und zwar diejenigen, welche in Ruß- land und dem Königreich Polen wohnen, innerhalb 6 Monaten, diejenigen aber, welche sich im Auslande befinden, spätestens bine nen 12 Monaten, gerechnet von dem Tage des Erscheinens derx ersten gedruckten Publication in einer der öffentlichen Zeitungen 6oider Russischen Hauptstädte, in einer der Warschauer Zeitun- gen oder dem Litthauischen Courier, wobei noch bemerkt wird, daß. nur diejenigen unbesirittenen und nicht durch Pfandrecht gesicherten Schuid-Dokumente in die allgemeine Schuidenmasse- als zur Befriedigung geeignet, aufgenominen werden können, welche bis zum Anfange des Aufruhrs in Rußland ausgefertigt Do diejenigen aber, welhe im Königreich Polen oder im Auslande ausgefertigt wurden, werden gänzlich abgewiesen welden.

2) Haben sowohl Privat - Personen, als Kirchen, Klöster, Lehr: und Wohlthätigkeits-Anstalten , so wie die Kollegien allge- meiner Fürsorge, ihre Anforderungen an gedachte fonfiszirte GÜ- ter innerhalb 6 Monaten anzumelden.

3) Die Schuldner der ehemaligen Gutsbesiser, deren Zah- (unas-Verbindlichkeit bereits eingetreten ist, haben sofort die schul dige Zahlung zu leisten, die übrtgen aber binnen dem festgeseßz- ten Terinine von 6 Monaten ihre Schuld - Verpflichrung dieser Kommission anzuzeigen. :

4) Ulle diejenigen, welche von den ehemaligen Gutsbesizern vegliches Vermögen, Kapitalien, oder was immer für Dokus- ente, oder sonst denselben zugehdrige Kredit-Billets und Oblis gationen in Händen haben , sollen solche sämmtlich in dem Zeit- traum von 6 Monaten ebenfalis dieser Kommission einreichen, und derjelben zugleich von allen, auf diesen Gütern zu Gunsten der früheren Eigenthümer haftenden Gerechtsamen Anzeige machen.

5) Die Gouvernements - Confiscations-Kommissionen, die Kameralhôfe und übrigen Behörden und Obrigkeiten haben, im gleichen Zeitraum von 6 Monaten, dieser Kommission zu berich- ten von allen ihnen bekannt gewordenen Schulden der früheren Besitzer dieser konfiszirten Güter, von den von ihnen ekwirkten Zahlungen und noch zu erhebenden Geldern, so wie von deren Forderungen an verschiedene Privat-Personen und Behörden, de- ren beweglichem und unbeweglichem Vermögen, thnen zugehdris- gen Kredit- Billets und Obligationen, und von ihren etwanigen Nukungsorechten auf Kron - oder Privat-Güter.

6) Die Gerichts-Behörden sollen ungesäumt von allen bei ihnen wegen Schuldforderungen an die gedachten Gutsbesißer anhängigen Prozessen Anzeige machen, so wie von den angeme(ls deten Forderungen derselben ‘an Privat-Personen oder Behörden, mit Bemerkung des wahrscheinlichen Belaufs und der Dokumente, auf welchen sie beruhen.

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