1834 / 303 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fîr die Versammlungen des Parlaments, sondevn bediente sich des üblichen Ausdrucks „unser besagtes Parlament zu Westmin- ster.“ Man glaubt daher auch, daß wenigstens für die nächste Zukunft der Plan des Sir Robert Smirke angenommen werden verd, welcher, dem Courier zufolge, daßin geht, von den noch (chenden Theilen der Parlaments-Gebäude das sogenannte gemalte

Zininer für die Pairs einzurichten, und das Oberhaus, dessen Wände stehen geblieben sind, mit einem Dache zu versehen, und |

zur Avsnahine der Mitglieder des Unterhauses in Stand zu ser zenz die anstoßenden Zimmer würden dann von dem Unterhause ais Aus\chuz. Zimmer benußt werden. Man glaubt, daß man mit dieser Einrichtung, deren Ausführung, wie es heißt, den Mald- und F- rit: Commissairen anvertraut ist, bis zum Anfang des nâchsten Februar, bis wohin dann das Parlament noch ferncr prorogirt werden würde, fertig sep kdune.

Der Albion erklärt das von dem Constitutionnel verdrei tit? Gerüe, a!s hâiten sich die Lords Minto und Lynduiik, dec Marquis von Lansdown und Sir Robert Peel deshalb in París versammelt, um über eine Veränderung des Britischen Kabinets zu berathchlaen, für im hdchsten Grade lächerlich.

Dem Herzoge von Wellington wurde am 2tfen ein großes Diner in Ramsgate geaeben, welches von mehreren Seiten als eine Demo ration der Konservativen verichrieen, von den Un: ternehmern selbst aber als eine Ehrenbezeugung bezeichnet wurde, die dem Heizoge als Vorsteher der fünf Häfcn dargebracht werde. Die Theilnehmer bestanden hauptsächlich aus Offizieren des Hee- res und der Floite und aus Geistlichen. Der Herzog von We!- sington benußte die Anwesenheit einiger Holländischer Offiziere, welche auf ihrer Reise nah Ostindien in den Hafen von Rams gate einzulaufen genöthigt gewesen waren, um die Hossnung aus- zusprechen, daß die unvehaglichen Verhältnisse, welche jelzt zwi- chen England und Holland, seinem Alliirten, obwalten, basd ihr Ende finden mnöchten.

Die Hof-Zeitung meldet jet die Ernennunz des Admi- rals Adam zu einem der Lords der Admiralität und des Herrn Dodson zum Königlichen Advokaten.

Die Untersuchung über die Ursache des Brandes wird noch eifrig in dem Geheimen Rathe, welcher sich zu diesem Zwecke täglich versammelt, fortzésest. Am 21sten hielten die Mitglie- der desselben eine Inspeciion der Brandstätte.

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die letzten Tage war man aligemein der Meinung, daz der Brand

ganz dur Zufall entstanden sey, und glaubte, daß dies auch durch die Untersuchung bestätigt werde, was auch der Globe

vorgestern durch folgenden Artikel zu bestätigen schien: „, Einige

Zeitungen haben auf eine Aussage besonderes Gewicht gelegt, die vor dem Geheimen Rath von den Herren Hall und Cooper, Ofen- Fabrikanten in Drurplane, abgeleot worden jeyn soll (ver: gleiche den Art. London im vorgestrigen Blatte der St. Z.)/

und gus welcher hervorgehen sollte, daß das Feuer, durch das

ie beiden Parlamentshäuser zersiórt wurden, angeleut gewejen Wir giauben zur Beruhigung des Publikums sagen zu m Ten, daß es, wie wir hôren, fast bis zur Getoiyheit erwiesen rein durch Zufall entstanden und durch Man- bei dem Verbrennen der alten Kerbhölzer in dem mir den Heizröhren des Oberhauses in Verbindung jtehen- aber, wo der Globe diesen Artikel enthielc, soll die Untersuchung durch die Ausfage eben jenes Herrn Cooper wieder cine andere Wen- Dersclve befand sich nämlich am {6ten, Feuer ausbrach, in Dudley, dort in einex Gesellschast, deren Theilnehmer er Uhr Abends gehört zu haden, daß das Ober- ! Da nun das Feuer an dte- Uhr Abends bemerkt wurde, so if es unmöglich, daß slch die Nachricit auf irgend einein der gewäh: Wege auf eine Entfernung von 119 Eng- li\chen Meilen in so kurzer Zeir verbreitet have, und die Wel- deren Brabsichtigung mai ulm noch genauer überzeugt zu werden, daß Herr Cooper sich nicht in dein Tage oder der Stunde irre, wurde der Conducteur der Landkutsche, mit welher Herr Ceoper von Dudley zurückzefom- Derselbe sagte aus, daÿ er am Freitaue, den 17ten, alsv an dem Tage nach dem Feuer, durch Dudley ge- fommen, aber während seines kurzen Aufenthalts daselb nichts Eine Confrontation mit dein Zeuw- gen Cooper konnte wegen Abwesenheit des Lesteren nicht vorge- nommen werdzn und iff zu worgen angc)cbt, tideß hat der Con- ducteur angegeben, daß er h schr wohl erinnere, ven Herrn habe die ganze Fahrt bis nach London mit ihm gemacht, er selbsi übrigens er- innere sich nit, irgend etwas von dem Feuer eher als bei seiner Man is auf die weitere Ermittelung der Aussage des Herrn Cooper um so mehr ge- spannt, da die übrigen Zeugen, welche vernommen wurden, und welche meist zu den Beamten und der Intendanischast der Par- lamentshäujer gehören, das Nichtvorhandenseyn einer gefährlichen Heiz-Meihode, welche man Anfangs für die Ursache des Feuers hielt, so ziemlich dargeihan haben. Die Brandslätte wird jet alimálig von den Ruinen gereinigt, und die unter denselben noch ( indey brachen doch noch vorgestern Morgens die Koklen, von denen gerade vor kurzem eine große Quantität zum Gebrauche des Parlaments aufgehäuft worden | war, in lichte Flammen aus, déren mächtig zu werden cinige

ley.

iiè, daß das Feuer gel acn Vorsicht

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den Ofen verantaßt worden ist.“ Noch an dem!\elben Tage

dung gen: mmen haben. dem Tage, an welchem hier das unv bi: hauptet, nantite, um 10 und Unterhaus niedergebrannt ley. sem Tage zuerst um 6

lichen Communications

muthung einer Brandfieftung,“ von ) in Birmingham unterrichtet gewesen wäre, lag schr nahe.

men war, vorgeladen.

von dem Feuer gehöre habe.

Cooper im Wazen gesehen zu haben; derselbe

Ankunft in Oxford gehört zu haben.

glimmende Asche eriischt;

Mühe kostete.

fahr befunden.

Dem Sprecher is während des Feuers ein kostbarer sitber- ner Deckel von einer Vase gestohlen worden; z vei Jungen bo- ten denselben, nachdem fic ihn breit geschlagen, etnein Goldschmidt zum Verkauf an; dicser hielt sie aver felt und úbergab fle der Polizei; sie haben jedoch bis jeßt den Diebjtahl noch nicht ein- gestanden, und behaupten, den Deckel auf dem Felde gefunden

zu haben.

Von den neun Personen, die bei dem lezten Brande be- bie (l eilt Getüern Nachmitte gs ver- unglüete noch ein Arbeiter in den Trümmern; er verlor bei dem Ziehen an einem Seil das Gleichgewicht, stürzte auf einen Bal-

{digt wurdet, befinden sich nur noch vier ini Hospical: anderen sind bersits geheilt entlassen.

ken und schlug si todt.

_ Vorgestern Nachmittags mußten auf höheren Befehl alle im Buecktngham- Paläst beschäftigte Axbeiwr denselben räumen,

Noch bis auf

Am 2isten wurde ein allgemeines Dank - Gebet für die Abwendung größerer Gefahr durch das Feuer abg: halten.

Bekanntlich hatten mehrere Zeitungen dem Lord Duncannon wegen seines angeblichen Benehmens während des Paclaments- Brandes großes Lob gespendet; jetzt. erflárt aber der Giobe, daß derselbe bei dem Feuer gar nit gegenwärtig gewesßen, in- dem er sich noch in Jrland befinde. Andererse:ts berichtet der Courier, daß es nicht Lord Frederik , sondern Lord Adolphus Fißclareuce gewesen sey, der sih bei dem Brande in Lebensge-

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weil sogleich eine Untersuchung ¿aber angestellt werden soll, 0b derselbe sich wohl zu den Parlamentsgeschäfcen eignen wúrde.

Der Liverpooler Standard schlägt vor, das Parlament, da die Gebäude desselben einmal abgebrannt seyen, lieber ganz von London weg zu veclegen und es so dem schädlichen Einfluß des Pôbels der Hauptstadt zu entzichen; man fônnte, meinte ev, die beiden neuen Häuser ctwa 6 oder 7 Englische Meilen nördlich von Windsor oder noch weiter nah dem Norden- zu, z. B. in Ox- ford, wo das Parlament schon in früherer Zeit Sißungen ge- halten, aufbaven lassen.

Gestera war in London das Gerücht im Umiauf, daß das Schloß zu Windsor in Flammen ehe, was sich jedoch als ganz ungegründet erwies.

Gestern hat in der Hauptstadt im Kirchspiel St. Georg cine Lersammlunzg stattgefunden, um uber ein Diner zu bera- then, welches die Tower - Bezirke dem Grafen Durham geben wollen.

Der Graf von Derby, von der Familie Stanley, ciner der ált: en in Großbritanien und der zweiten gräftichen auf der Liste der Pairs, der 60- Jahre lang das Amt eines Lord- Lieutenants der Grafschaft Lancatter bekleidet, ist in einem Alter von 82 Jah- ren auf seinem Lanosike Knowsley-Park mir Tode abgegangen. Er war der Vater des Lord Stanley, der im vorigen Jahre zum Pair erhoben wurde und nunmehr den Grafen: Titel erbt, Und der Großvater des ehemaligen Kolonial-Secretairs Herrn Stan- lcy, der nun den Lords-Titel erhält.

Herr William Robert Spencer, Sohn des verstorbenen Lords Charies Spencer und Nee des verterbenen Herzogs von Marlborough, ist in Paris mir Tode abgegangen. Seit seiner srühesten Jugend {tand er mit den ausgezeichnetsten Staatemän- nern und Gelehrten aller Länder in Verbindung, und seine glänzenden Fähigkciten , so wie seine gründliche klassische Bildung erregten allgemeine Bewunderung. Er war der Ver- fasser der bewundertsten und geistreichsten Uebersezung von Bür: gers „Lenore“ und mehrerer gelungener Original - Gedichte.

Jrländische Blätter enthalten folgendes Schreiben des Secretairs Herrn Littleton avs Dublin Castle vom 14. Okt. an den Geistlichen zu Kilmaliock, Herrn Jojeph Gabbet, welches der Globe ais sehr wichtig bezeichnet: „Mein Herr! Jch habe die Ehre, Jhnen den Empfanz Jhres Briefes vom 10ten d. M. anzuzeizen, worin Sie zu erfahrea wünschen, ob es die Absicht der Regierung sev, die Zucückzahlung der den Geistlichen auf die Zehnten vorgeshossenen Million Pfd. zu fordern; und wenn dies der Fall sey, ob Sie Nachioeisungen über das vorgeschossene Geld erkalten würden, und ob Sie das erste Fünftheil von den Gutsbesikern, deren Grundstücfe im Besig von Pêchtern sind, erheben könnten? Jn Betreff des vorge\chossenen Geldes kann ih Jhnen antworten, daß di? Parlamentsakte gebieterisch ifi und vollzogen wérden muß, und was die Nachweisungen Úber das vorgeschossene Geld betrifft, so is anzunehmen, daß diejent- gen, welche Vorschässe erhalten haben, auch derèn Summen ken- nen müssen, wovon am nächsten l. November 2-an die mit der Einzie- hung beauftragten Personen gezahlt werden muß, das von den- jenigen zu erheben i, die dem Zehnten - Vergleich unterworfen ind, Jeh- habe die Ehve: u. st, 044 E Je Littleton:

O’Connell hat wieder einen Brief an den Minisker des Jn- .

nern, Lord Duncannon, geschrieben, in welchem er die früher im Allgemeincn dem Ministertum gemachten Vorwürfe, wegen An: stellung von Personen mit orangtjèischen ‘Principien, nun im Einzelnen wiederholt und schließlich das ganze Ministerium für

verioren erflärt.

Die vor kurzem erwähnten Briefe vom Capitain Bak, welche der Königl. geographischen Gesellschaft zu Lon- don vorgelegt wurden, enthaiten Nachstehendes über diese Cxpe- dition: „Capitain Back und scine Begleiter befanden sich wohl, nur Auguñus, der Éoquimaux Dollinecscher, welcher Sir John Frankin auf ¡einen betden Reisen begleitete, is gestorben. W nter war außerordentlich enge und viele Eingeb.räe starben vor Hunger, indem es weder Wild noch Fische in dieser Einôde gab. Das einzige lebende Wesen, welches die Reisenden während dieses langen W.:nters sahen, war ein Rabe, der sie bei der Gra: bes\ille, die sie umgab, durch sein Krächzen in Schrecken sehte, bei ihrem Anblick jedoch sogleih dem Gebirge zueilte. Die Trockenheit der Atmosohäre ist so groß, d Capitain Back und seine Begleiter sich täglich die Hände mit Fett einreiben müssen, um das Aufsprin.en derselben zu verhüten. Jn Folge des Man- gels an Lebensmittein sind fie gendthigt gewesen, einen Theil ih- èes fúr die fernere Dieise bejstinimten ‘Proviants aufzuzehren, doch hoffte der Capitain Back mit Húlfe der Jndianer diesen Man- gel zu erseßen, auch hat die Hudsonsbay - Compagnie ihm Vor- ráthe von Lebensmitteln zugesandt. Die Nachricht von der Rück- kehr des Capitain Roß erregte große Freude.‘

Herr James Wortley hat den Globe zu der Erklärung er- mächtigt, daß er keinen Brief der Art geschrieben habe, wie die Times ihn aus dem Französischen Biatte „Charivari““ entlehne, um etner abueschmackten Behauptung des Constitutionnel zu wi- dersprechen.

Herr Cockerell is vorgestern von dem Direktoren - Hof der Ostrind:schen Compagnie zum Mitglied gewählt worden.

Vom 27. d. M. an geht die Poi zwischen England und Belgien viermal wöchentlich, während sie bis jegt ihren Weg nur zweimal in der Woche machte. -

Im Börfenbericht der Times liest man: „Mehrere der bedeutenderen Cortes Gläubiger haben, da sie zweifelten, daß durch eine êffentliche Versammlung etwas in ihrem Interesse würde avsgerichtet \verden kdnnen, eine Denkschrift an die Spa- nischen Prokuradorcn aufseßzen lassen und wollen Unterzeichnun- gen dazu in England, Frankreich, Holland und Deutschland \ammein. Die Denkschrift soll dann durch einen der Prokura; doren selb| der Kammer überreicht, von demseiben unterstüst und ihm die Agentur für die Cortes- Gläubiger übertragen werden. Es haben in London schon Mehrere diese Denkschrift unterzeichnet, wodurch) sle sih zuzleih zur Bestreitung der Un- kosten verpflichten, Die Cortes-Obligationen waren an der geüri- gen Börse etwas gesuchter und gingen, so wie auch die Portu- giesiihen, ein wenig in die Hdhe. Die zu St. Petersburg, Berlin und in anderen Hauptstädten fAitgelaoNi Fallissements erregten an der Stoct-Bôrse einige Bescrgniß und veranlaßten cin Fallen des Coníois.“/

Herr Anton Rothschild is mit einem finanziellen Auftrage des Chefs dieses Hau'ïes vorgestern úber Paris nach Madrid abgegangen.

Aus New-Foundland sind Zeitungen bis zum 30. Sep- tember hier eingegangen; es waren zu Harbour Grace, Carbo- near und in andern Theilen der Jnsel Gesundheits - Aemter er- richtet worden, und das Versammlungs - Haus hatte 500 Pfund bewilligt, um, wenn die Chelera die Kolonie heimsuchen sollte, die zu erwartenden Kosten zu decken; übrigens herrschte die größte Ruhe in der Kolonie.

Die Baumwollen - Aerndte in den südlichen Staaten der

Der

Nord-Amerikanischen Union soll durch Stürme, Ueberschwemmrn; v en und Ungeziefer sehr gelitten haben. In New-York hatte beim Abgange der lehten Nachrichten, zu Anfange diejes Mo: | nats, die Cholera aufgehört. Die New-Yorker Zeitungen eni: halten noch neuere Berichte aus Buenos-Ayres, als die obey f nitgetheilten, nämlich bis zum 10. August, roelchen zufolge bis f zur Einführung einer neucn Verfassung ein provisorischer Gou: F verneur ernannt werden soll. A Man hat Nachrichten aus Arequipa vom 1. Juni, welche F die Beendigung des Bürgerkrieges in Peru melden, indem Ga: | marra den B. fehl úber die Jasurgenten aufzegcben, die von hu y fommandirten Truppen der Treue gegen ihn enibunden und ih | nacz Cuzco zurückgezogen habe. : E

Uus Chili hat man Berichte vom 15, Juni. Der Kon: F greß war in St. Jago durch eine Rede des Präsidenten erôf ner worden, in welcher die Ratisicirung eines Handeis-Trakiates L mit Nord: Amerika und mit England als wahrscheinlich dargestellt wurde, - Zugleich enthält die Rede einice Angaben âber die Aus: | beute der Minen von Coquimbo, deren Reichthum so Úberaué f groß seyn soli, daß es nur an Arbeitern fehlte, um sie genugsam zu benußen, Die Ausbeute an S ilber hatte im lebten Jahr | mehr als 160,000 Mark fein überßiegen y

Die Berichte aus Buenos - Ayres reichen bis Ende F Jul:?’s, Die geseßgebende Versammlung hatte eine außerordent: iche Si6ung gehalten, um die Resignation des Präsidenten ent F gegen zu nehmen. Es entspann si dann eine lange Debatie, | in welcher auseinandergesckt wurde, daß bei dex \chckwierigen | Lage, in welcher der Staat sich befinde, die Beibehceltung des k General Rosas a!s Präsident allein Hülfe schaffen fdnne. Des: M wegen wurde eine Botschaft an ihn abgesendet, Um ihm anzu F zeigen, daß inan diese seine (zweite) Resignation nit entgegen: nehmen könne. Da sih aber der genannte General dadur nicht abhalten ließ, seine Weigerung zum drittenmal einzutei ven, so nahin das Repräsentanten - Haus dieselbe endlich an, | Der Oberst Corbelan war mit sieben Wagen, auf denen sich an hundert den Jiidianern wieder abaecnommene Gefangene befan den, zu Buenos- Ayres angekommen. Es wird auch gemeldet, daz inekünftige beständig eine Britische Fregatte bei den Fall: (lands: Änseln stationirt bleiben sollte.

Aus Montevideo hat man hier Zeitungen vom 5. d. M erhalten, aus denen zu entnehmen is, daß dort noch fortwährend große Unordnung herrschte. Doch hosste man, daß die neueren Zet würfaiss: mit Brasilien, welches mit einem bewassneten Einfall unte F dem Oberst Benlos Gonzales drohte, auf freundschaftsliche Weise beigelegt werden wúrden. Es waren zu dem Zwecë Unterhand." lungen angeknüpft.

Die Regierung der Provinz Santa Fe hatt die erfreuliche Änzeige erhalien, daß ihrem Gouverneur im Fort E Anapore die Abgeordneten mehrerer Jndianer-Stämme das An erbicten gemachr hatten, sich ihrer Heri schaft unter gewissen Bu dinzungen zu unterwerfen. A

Niederland e -— Amsterdam, 28. Oft. Während der abgelaufenen Woche hat der Haädel in Staatspapieren, #0 weit er nämlich die Spanischen | betrifft, wieder cinen ruhigern Gang genommen, welches hauptsäd- y lich als eine Rúckwirkung der in Paris zur Verhütung des Spiele aux Zeit getroffenen Maßregeln angesehen werden darf. Die Preise sowohl der Perpetuellen als Cortes-Obligationen , variirten in Ver hältniß von früher nur um ein Geringes und standen gestern hei nahe so wie vor 8 Tagen nit Ausnahme der Cortes-Coupons, welch gestern pldylich einen Sprung von 175 guf 24pCt. gemacht habe! wril es hicß, daß für dieselben eine günstige Bestimmung angenom men worden scy. Die Holländischen Staatspapiere, welche wie des aus den júngsten Verhandlungen und Vorträgen in den Ge neralstgaten ersichtlichen nicht ungünstigen Zustandes der Fluanze etwas emporgekommen waren, sind durch ziemlich bedeutend: fü! ausländische Rechuung geschehene Realisationcn wieder cin wf gewichen: Russische und Oesterreichische Fonds haben diese Bewe gung mitgemacht, der Umsaß darin is aber nicht erheblich gewe sen. Am gestrigen Getraidemarkt wurde Polnischer Weizen in de \hônen Qualitäten hoch gehalten, für geringe Sorten findet sid stets wenig Begehr, dagegen zeigte sich für rothen Weizen eine aw? haltende Frage, selbst durch Spekulanten. Der Umsaß in Rogge war ziemlich lebhaft, indem sich viele Verbraucher zum Einfaufei drängten und bei Partieen -2 Fl. hdher anlegten; in Gerste fiel nicht vor und Hafer war preishaltend. Man hat bezahlt: für 130pfünd \schdnen bunten Polnischen Weizen 215 Fl, für 123pfünd. dito 194Fl für 128p{Únd. bunten 205 Fl., für 129pfünd. geringen dito 190 Fl für 1Bpfünd. rothen Königsberger 170 Fl., sür 132pfünd. Pommek hen 178 Fl., für 116. 120pfünd. alten Preußischen Roggen 142.19 Fi. , für 118pfünd. dito 145 Fl., für 120. 122pfünd. Preußische Pommerschen 142 . 148 Fl. , für 122pfünd. Rheinischen Rogge! 146 Fl., fúr 20pfünd. dicken Hafer 90 Fl., für 81pfünd. Dän schen 70 Fl.

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Kopenhagen, 25. Oktober. Jn der Kiöbenhavn P'ost liest man: „Die mit jedem Posttage einlaufenden Nad) richten von ständischen Wahlen außerhalb der Hauptstadt sin) fortwährend erfreulich , indem sie das erwachte Interesse deé Volks für diese allgemein wichtige Angelegenheit zeizen und z gleich auch in den meisten Fällen beweisen, wie richtig der g6 f sunde Volkssinn die Eigenschaften zu unterscheiden weiß, welch! vorzüglich von demjenigen zu verlangen sind, welcher mit Kraft und Würde die Stimme des Volks an den Thron bringen sol. Wirft man einen Blick auf die bereits geshehenen Wahlen, (0 dúrfte man finden, daß die bei weitem überwiegende Mehrhel derselben mit Umsicht getroffen und so zufriedenstellend sind, w die Umstände dies zulassen.“

Um die Wahlen für Kopenhagen vorzubereiten, werde! mehrere vorläufige Berathungen veranstaltet werden. Besondel! gespannt ist die Erwartung auf das Ergebniß einer Versamn! lung, welche ehestens stattfinden wird unter allen den Theilneh mern an einem Feste, welches in den legten drei Jahren, an} 28. Mai, als dem Tage, an dem die Verordnung über die Eit) fährung ciner. ständischen Verfassung erlassen wurde, gefeie!| worden. Die Aufforderung dazu ist von einigen der Präfidew ten jener Feierlichkeiten ausgegangen, und die gestrige Numm! des Fædrelandet enthält einen ausführlichen Artikel über dit e apigle Art, eine Kandidatur einzusuhren. Von 3!

ichtern der hier residirenden Gerichte sind nur 3, unter del 35 Advocaten nur 5, von den 73 Professoren der Université! nur 1 und von den 31 Predigern kein einziger wählbar.

Nach der O beendigten Zählung der Einwohner vo! Kopenhagen, beträgt deren Zahl 119,292, so daß der Zuwacht} der Bevölkerung hier ungefähr in demselben Verhältnisse - steh, wie in dem übrigen civilisirten Theile von Europa. L

Zufolge eines amtlichen Berichts von der Jnsel Jsland/F sind daselbst im J. 1833 2523 Kinder geboren (wovon 2074 che} licher und 368 unehelicher Herkunft); die Zahl der Todten, it flusive 81 Todtgeborner, ist 1592 (hiervon starben bis zum 10.

hre 886), über 90 Jahre wurden 19 Individuen, über 100 ahre jedo feines alt; fopulirt wurden 455 Paare, Gleich falls}

sind auf den Farsder- Inseln 162 Menschen geboren, 62 gestorben und 42 Paar kopulirt. Hier wurde ein Mann über 100 Jahre alt, und- befanden sich nur Z Kinder unehelicher Herkunft. Welch ‘ein auffallender Unterschied der Sicttenreinheit aegen obige Jnsel! Die Bevölkerung dieser Inflelreihe hat sih seit dem J. 1829 um 451 Seelen vermehrt.

Früher wurde úber einige Auftritte berichtet, welche bei ei- «er ¿ufálligen Veranlassung auf Bornholm stattgefunden. Neuer- dings is eine ‘Proclamation in dieser Beziehung von dem Amt- maun Jespersen an die Einwohner erlassen worden.

D e u T O land. : Dresden, 26. Okt. Se. Königl. Majestät und des Prin-

zen Mitregenten Königl. HoHeit haben die Errichtung eines Kd- nigl. Sächsischen General: Konsulats fúr Griechenland, so wie die ¿nes Konsulats in Lissabon anzubefehlen und diesemnach den Banquier Franz Feraldi zu Meauplia zum Königlichen General- gonsu! in Griechenland und den Kaufmann Theodoro van Zels (er, Associe des Hauses T. und H. van Zeller, zum Königlichen Konsul. in Lissabon ernannt. Die vacante Stelle eines Kd- nial. Konsuls in Mexiko ift dem dortigen Kaufmann Wilhem de Drusina unter Beilegung des Titels eines Kdnigl. General-

Consuls úbertragen worden.

Leipzig, 27. Okt. Gestern wurde hier der Grundstein zu der Deutschen Buchhändler-Börse gelegt; zu einem Gebäude, das ein Verein Deutscher Buchhändler, durch das weise Zusammen- wirken von Regierung und Sötänden unterstüst, für einen Zweig der Gesammtthätigkeit der Ièation errichtet. Die Ordnung die- jer wahrhaft nationalen, von einem unsrer ersten Buchhändler, Herrn Barth, speziell geleiteten Feierlichkeit, welche in angemes- sener, altherkömmlicher, wÜrdevoller Oeffentlichkeit die innige Verbindung des Deutschen Buchhandels mit der Wohlfahrt und dem Ruhme der Nation, fo wie mit der Kultur-Geschichte übec- havpt bezeichnen sollte, war folgende: Aus dem großen Hôörsale der theologischen Fakultät, dem derzeitigen Börsen - Lokale des Deutschen Buchhändier-Börsen-Vereines, bewegte sich der Zug durch das Hauptthor des Paulinums mehrere Straßen entlang, über den großen Nikolai-Kirchhof nach dem Bauplaße. Den von 26 Ehrenfüh- rern, deren Schärpen die Landesfarben sámmtlicher Deutscher Bundesstaaten darstellten, BGegleiteten Zug bildeten paarweise : 2 Anfúhrer; das Musik - Corps; die die Bauaufsicht führenden Mitglieder des Verwaltungs - Aus \chusses; die Maurer-Gesellen, ihre bekränzten Gewerkzeichen tragend; der Bau - Conducteur und der Steinhauer-Meister ; die Zimmer-Gesellen, ebenfalls mit den bekränzten Zeichen Vorsikende des Verwaltutigs - Ausschusses, geführt von 2 Mit- ¿liedern des Leipziger Buchhandels - Gremiums; 2 Mitglie- der des Verwaltungs - Ausschusses, welche die für den Grund- fein bestimmten Einlagen trugen; der derzeitige Vorfißende des Deutschen Börsen - Vereins, geführt von 2 Mitaliedern des Leipziger Buchhandels-Sremiums; der Königl. Regierungs- Fommissarius, geführt von den beiden Vorstands- Mitgliedern des Deutschen Börjen - Vereins; der Rektor der liniversitát, geführt von 2 Mitgliedern ves Leipziger Buchhandel-Gremiums ; “der derzeitige Vorsizende des Stadt-Magistrats, geführt von 2 Mitgliedern des Leipziger Buchhandel-Gremiums; Stabs-Offi- ziere der Garnifon und der Koinmunal-Garde ; die Konsuln der auswärtigen Mächte; die Königl Behörden ; die Universität ; der Stadt-Magistrat; das Stadtgericht; die Geistlichen der verschie- denen Konfessionen ; die Rektoren und Direktoren der Schulen ; das Kollegium ‘der Stadtverordneten; die Kramermeister, Hand- (ungs - Deputirten und Börsen: Vorstcher , nebsk ihren Konsulen- : die Ober - Aeltesten und Beisiser der Buchdrucker - Jn- die Deputirren Des Leipziger Buchhandels - Gre- nebst ihren Kon fulenten; die auswärtigen Buch- das Leipziger WBuchhandels - Gremium; die Buch-

N

nung z miumé , händler;

handlungs-Prokuristen und Gehülfen, aus deren Mitte die {hon j Eine von Eichenlaub |

erwähnten Ehrenführer gewählt waren. errichtete Ehrenpforte öffnete den geräumigen und mit Laub: Ge- winden geschmückten Bauplatz, welcher, durch cinen erhöhten Bo- den von Brettern bequem gcheeobnet, die große festliche Versamm- lung aufaahm. Der freie ‘Plaß vor der alien Stadikirche war von Menschen bedeckt; felbit die Gallerie oven auf dem Nicolai- Thurme von Zuschauern erfüllt. Herr Superintendent Groß- mann, so wie der Buchhändter Herr Fr. Fleischer und der Buch- händler Herr Enslin aus Serlin hielten an der Baustelle \sedr zweckmäßige und ergre:fende Anreden.

Meiningen, 19. Oke. (Leipz, Ztg.) Unsere Thüringer Wald:-Bewohner befinden kich sett dem Anschlusse an den Deut- hen Zoll-Verband viel besser, ais früher. Seit langer Zeit weiß man keinen so lebhaften Waarenzug, als er jegt stattfindet, und die Landes Produkte gehen unglaublih gut ab. Aile Manufak- turen und Fabr:ken, unter dieser: besonders die Glas - Fabriken, sind im stärksten Betriebe. Nie wurden Schiefertafein und Schieferariffel so verlangt, wie jeßt; ja man rechnet, daß von lebteren täglich 7 900,000 Stück gefertigt werden. Doch hat man den starken Absatz diefer Artikel weniger deim Zoll-Anschluß ¡u verdanken, als vielmehr dem bedeutend erweiterten Elementar- Unterricht in Feankreich, England und in Amerika. Täglich mehren sich in diesen Ländern, und in geringerem Naßstabe auch in Deutschland selbst, die Wolks-Schutien, und die Einführung der Thüringischen Schicfertafeln is dabei fast allcemein. Dies if jedoh auch für ferne Gegenden möglich, da bióher bei dem Fabrikanten ein Schock fertiger Tafeln 14, 16 bis 18 Gr., 1000 Stûck Griffel aber Z bis 4 Gr. fosteten. In einem einzigen Forste, in welchem im Jahre 1800 29 Klafter Holz zu Tafel- ráhmen avögegeben wurden, hat man im laufenden Jahre- 237 Klafter zu gleichem Behufe verkauft. Die Stadt Sonnen- berg hebt sich auf cine auffallende Weise; es steigt ein schônes Haus neben dem andern empor, und Handlungen, die sonst mit { oder 2 Dienern ihre Ge}ïchäfte führen konnten, brauchen jelzt deren 6 bis 8 und selbft LO.- '

Göttingen, 24. Okt. Am gestrigen Tage verlor unsere Universität einen ihrer ältesten Lehrer, Herrn Hofrath Tychsen, Professor der Diplomatik, im 77. Jahre seines Alters.

Hamburg, 29. Okt. Heute endlich erhalten wir die di- refte Londoner Post vom 24îen d. M. Die Post vom 21sten war zwar mit dem Dampfichis von London abgegangen, ist aber noch nicht hier eingetroffen. DBeunruhigend lauten in dieser Be- iehung Berichte, die vom 27\ten d. M. aus Jgehoe (von dem

esiger eines Gutes in Déttmarschen) eingegangen sind. Bei dem srchterlihen Sturm, der um jene Zeit wüthete, waren dort námlih mehrere Schiffétrümmer, unter anderen auch ein Rad und andere wahrscheinli zu einem Dampfboot gehörige Vorrichtungen an den Strand getrieben. Auch von anderen zwischen Hull und dem Kontinent fahrenden Dampfbdöten ist man ohne Nachricht.

Man schreibt aus Helgoland vom 24. Oft.: „Das Kd- pigl. Englische Dampf\chif} „„Lightning““, Capitain Allen, von

| von Montfort bei seiner

ihres Gewerkes geshmückt; dann der

Nachbarschaft haben nun

1231 der Ostsee kommend, das auf unserer Rhede Schuß gesucht hatte, wurde von seinen Ankern losgerissen, und ist diesen Mor- gen nah der Elbe steuernd gesehen worden. Es litt Mangel an Steinkohlen, war aber kurz vorher, ehe es losriß, mit so viel versorgt worden, daß es bis Curhaven kommen fonnte. In der vorigen Nacht wuchs der Nord- West- Sturm zu einem förmlichen Orkan an.“

Múnchen, 25. Okt. Heute Vormittag traf Se. Durchl. der Herzog August von Leuchtenberg hier ein. Tags vorher war der Secretair des Portugiesischen Departements der aus- wärtigen Angelegenhciten, Ritter Bayarò, über London und Frankfurt a. M. als Courier hier angelangt; er überbringt dem Herrn Herzog den ihm von dem Kaiser Don Pedro vermach- ten Degen.

In Stuttgart. starb“ am 24. Oft. der . D Ordens-Kanzler Graf von Winzingerode, Lebensjahre.

Durch Ministerial-Reskript vom 20. Oktober ist die für die Industrie - Ausstellung angeordnete Königl. Kommission ermách- tigt worden, für diejenigen Gegenstände, die nicht ohnehin an- gekauft, jedoch einer Prámie oder ehrenvollen Erwähnung wÜr- dig gefunden würden, die Kosten der Rückfracht zu úbernehmen.

Am 20iken d. M. hat geseßlich das Winter-Semester unserer Universität begonnen; doch werden die Vorlesungen schwerlich wohl vor dem 16. November erdsnet werden. Die Examina der von den inländischen gelehrten Schulen zu unserer Univer- sitat überzehenden Studirenden, die Prüfungen, welche zum Be-

Staats-Minister in seinem 82sten

| hufe von Semestral- und Abgangs-Zeugnissen, so mie fúr die zur

Befähigung um Lyceal- Professuren sh bewerbenden Kandidaten von sämmtlichen Fakultäten angeordnet sind, manche von Seiten des akademischen Senats zu tresfende Einrichtungen und Abän- derungen nehmen gegenwättig den größtèn Theil unseres Pro- fessoren: Personals in Anspruch, Schelling, der im verflossenen Semester den ersten Thetl seiner Vorlesungen ber Philosophie der Mythologie vor einem zahlreichen Auditorium beendet hat, wird für diesen Winter Philosophie der Offenbarung vortragen, wozu die erstgenannten Vorlesungen als einleitend und vorberei- tend betrachtet werden können.

Stuttgart, 26. Okt. Das Regierungsblatt enthält die amtliche Berichtigung , daß deu? jungen Prinzen Hieronymus kürzlich erfolaten Ernennung zum Haupt- mann das Prôdikat „Königl. Hoheit ‘/ beigelegt worden scy, während es nur „Durchlaucht“ hätte heißen follen.

Karlsruhe, 26. Oft. Seine Königliche Hoheit der Groß- herzog, die Großherzogliche Familie und die hier -anwesenden hohen Gäste haben geîern einem vom Minister des Großher- zoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherrn von Türkheim, zur Feier der Vermählung des Erbprinzen und der Erb - Prinzessin von Hohenzollern Sigmaringen gegebenen Balle Ce O Se. Durchlaucht der First von Hohenzol- lern- Sigmaringen hat an diesem Feste nzcht mehr Theil genom-

* men, da derselbe Mittags von hier aógereist war, um in seine

Residenz zurückukehren.

Die Karlsruher Zeitung macht auf die Schisfsmühlen bei Plittersdorf und bei Pforzheim aufmerksam, weil fie wünscht, daß noch mehrere errichtet wecden mögen, um dem in trockéenen Sommern so fühlbaren Mehlmnangel von Karlsruhe und Umge- gend abzuhelfen.

Mainz, 25. Okt. Se. Kdnigl, Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen, Gouverneur unscrer Bundes- Festung, is heute Abend nah 6 Uhr, unter dem Donner der Kanonen, in unserer Stadt angekommen.

Jta lit en:

Die Uebungs - Manöver in unserer aufgehört, und die Truppen fehren in ihre Garnisonen zurúck. Das Lager bestand überhaupt aus 57 Bataillonen Jnfanterie, 24 Eskadrons Kavallerie und 138 Stück Geschüs. :

Neapel, 10. Okt. Die Gazette de France enthält ein Schreiben des Präsidenten des Neapolitanischen Minister:Raths, datirt Neapel den 12. Sept., in welchem ie Angaben fremder Blätter über den König von Neapel, wonach er einerseits mit einer großen Europáishen Macht einen neuen Bund abzuschiie- ßen beabsichtige, andererjeits die Regierungsform zu ändern und cine alle Grundfesten des Staats erschütternde anzunehmen geneigt wäre, für ungegründet erklärt werden. Die änhäng- lichkeit des für die ihm géwordenen Wohlthaten dankbaren Vol- fes an seinen jungen, großmüthigen König mache, heißc es in jenem Dokumente weiter, für immer die verzweifelten An trengungen der Neuerer zu Schatiden, wie dies die allgemein herrschende Ruhe beweise. Jeder jehe mit tiefsten Unwillen auf jene frevlerischen Versuche von Ruhestdrern, welche frú- here \chmerzhafte Ereignisse wieder herbeizuführen bestiunmt seyen. Se. Majestät wache, obwohl virirauend auf Jhre Unterthanen, beständig über die Versuche der Revolution; naire, und erkläre zu diesem Zwecke -die obengenannten än; gaben der Zeitungéschreiber, weiche zum Zivecke haben könnten, Zhre geliebten Unterthanen boshaft zu verführen, für unrich- tig, damit die Leßteren nicht auf jolche lügnerischen Einflüste- rungen hdrer und vor den täuschenden Bestrebungen der ‘Pro- pagandiften geschüßt werden. Eifersúchtig auf das Gk und die Unabbängigfeit scincr Völker, wende der König ohne Un- terlaß alle Mittel an, um sie în d:m Genusse jener kostbaren Schâlze zu erhaiten, trolz aler Kunstgriffe des Liberaliémus und der politischen Stürme, die angränzende und eutfernte Län- der in Unruhe ver}jebten. Se. Majestät seyen unabänderlich entschlossen, die monarchische Verfassung Ihrer Staaten in der Reinheit, wie si: Jhnen von Fhren erhabenen Vorfahren über- lefert worden, zu erhaiten, da sie die einzige sey, welche der Grund und das Palladium des wahren Glückes seyn könne. In Folge dessen werden Se. Majestát, vor jeder politischen Ver- änderung in Jhren Staaten zurückschaudernd, fráftig alle durch die Vorsehung in Jhre Hände gelegten Mittel gegen eine solche Veränderung anwenden, und da Ihre Staaten am áußerjten Ende Europa's lägen, fern von allen politischen Reibungen, welche je unter den großen Mächten entstehen fönnten, so cr- klärten Se. Majestät, daß Sie denselben gänzlich fremd bleiben würden, mit Allen in Frieden levend, mit Allen, wie gegenwär- tig, durch die Bande der voilkommensten Eintracht, eines guten Einverständnisses und aufrichtiger Freundschaft vereinigt. „Se. Majestät‘’, so schließt das Schreiben, „Haben mir befohlen, diese Erklärung durch ein an alle Jntendanten und General - Proku- ratoren zu richtendes Rundschreiben öffentlich zu machen, damit die Behörden dieselbe in ihren respektiven Provinzen, wo die Umstände es erfordern, bekannt machen. ‘“

Verona, 19. Oft.

S panieti.

Madrid, 17. Oft. Die Prokuradoren-Katnmer hat in ih- rer Sißzung vom 16. mit bedeutender Majorität die Petition zur Wiederherstellung der von der constitutionnellen Regierung verliehenen Aemter und Würden angenommen. Die Herren Martinez de la Rosa und Toreno stimmten mit der Majorität. Die Rev ista meldet, daß das Königl. Statut am 24. Fuli mit großer Feierlichkeit in Porto Rico, wo man mit. der ahl der Deputirten zu den Cortes beschäftigt war, publizirt wurde.

Die Budgets der verschiedenen Minister belaufen sich be- fanntlih auf die Summe von 900 Millionen Realen. Gut un- terrichtete Personen sind jeßt der Meinuna, daß die Regierung faum auf eine Einnahme von 600 Millionen Realen rechne fônne. Dies wúrde also ein Defizit von 300 Millionen Reaïca ergeben

Moldau Und Wall ahe i.

Jassy, 11. Sept. Am 7ten d. M. hatte die Salbung des regierenden Fürsten der Moldau mit allem dec Heiligkeit vnd Wichtigkeit dieses religidsen und politischen Aktes angemesse- nen Pomp statt. Die mit den Vorbereitungen und der Aus- führung des Ceremonials und der Festlichkeiten der Salbung beauftragte Kommission hatte aus jeder Bezirksstadt ein Paar Tauben kommen lassen, welche im Augenblick der Salbung mit Zetteln losgelassen wurden, worauf man in Moldauischer Spra- che folgende Strophe las: „Die Taube brachte im Alterthum der Arche Noah eine erwünschte Nachricht; heute Mittag von Jassy abgegangën, durchsegle ich die Lüfte und bringe Euch eine nicht minder angenehme Nachricht: daß der Fürst Michael #o eben am 26. August 1834 die Salbung empfangen hat.“ Am Abend diejes feierlichen Tages und der beiden folgenden Tage war die Stadt prachtvoll beleuchtet. Feste und Belustigungen aller Art schlossen diese Ceremonie.

Griecmhenland.

Nauplia, 20. Sept. (Allg. Ztg.) Der Präsident der Regentschafc und Hr. Staatsrath v. Kobell sind von Athen wie- der hier eingetroffen. Es ist nun bereits durch eine Ordonnanz erklärt, daß bis zum 1. Jan. 1835 der Regierungssib6 nach Athen verlegt seyn soll. Am 1. Dez. toird der Umzug beginnen. Es sind bereits alle Häuser für Se. Maj. den König, die Regent- schaft, das diplomatische Corps, die Minister und Ministerien bestimmt. Die Athenienser wollen sich mit cinem Hauszinse von 15 pCt. des Werths der Häuser begnügen, was bei dem hier zw Lande üblichen hohen Zinsfuße durchaus nicht zu viel ist. Se. Maj. der König wird vorerst das Haus des Hrn. Kantostavlo bewohnen. Nach einem neuerdings hier verbreiteten Gerächte soll der junge Monarch den Anfang des Baues seiner Stallungen bis zu seiner Zurückkunft aus Rumelien verschoben haben. In dem neuen Plane von Athen hat, wie versiczert wird, Hr. v. Kienze große Veränderungen vorgenommen. Daß die Einwohner von Nauplia sehr besturzt sind über die so nahe bevorstehende Verle- guag der Regierung, versteht sich von selb|t, besonders trifft da- durch die Haus - Eigenthümer ein harter Schlag. Die älteren zwar fönnen sich zufrieden geben, da sie größtentheils weit mehr Miethe bezogen haben, als ¡hnen ihre Häuser gekostet. Diejeni- gen aber, welche jeßt erst zu bauen begonnen, und darauf speku- lirt haben, daß die Regierung noch einige Jahre hier bleiben werde, kommen in bedeutende Verluste, besonders da noch fürz- lih die Häuser - Pläße sehr theuer hier verkauft worden sind. Da das Terrain der hiesigen Stadt wegen der Festung sehr be- schränkt ist, so hat man neuerlich eine Reihe Häuser im Meere zu bauen begonnen, wozu die Eigenthümer den Meereëgrund um hohe Preise von der Regierung gekauft haven. General Heideck ist bereits wieder von seiner Krankheit hergestellt, dage- gen befindet sch der Herr Präsident dev Regentschaft noch im- mer unpäßlich. Man arbeitet je6t fark am neuen Zoll-Tarif. Nach hier eingelaufenen Nachrichten ist, wie Sie wohl {on direkt aus Konstantinopel wissen werden, der- Patriarch Kon- stantinus von Konstantinopel vom Sultan abgeseßt, und eis nem andern seine Stelle Übergeben worden, ohne daß der Sul- tan die heilige Synode, wie sonst üblich, darum lefragt hätte. (Die Tárkische Zeitung hat bekanntlich) das Gegentheil ge- meldet.) Der neue Patriarch soll keine so lobenéwerthe Eigen- schafcen besisen, welche ihn zu dieser wichtigen Stelle empfehlen fönnten. Durch solche Schritte rechtfertigt sich um so mehr das Verfahren der hiesigen Regierung, welche der Griechischen Na- tionalkirche ihre Unabhängigkeit von dem Patriarchen von Kon- stantinopel verschafft hat. Diese Maßregel ist so heilsam, so wohlthätig, und so durchaus national, . dap das Andenken jener Mánner, welche sie mit Krafc und Ern| durchzeseßt haben, ewig dankbar in den Herzen aller vaterländise) gesinnten Gries chen fortleben wird. Jn ganz Griechenland ist der Gesunds- heitszustand sehr befriedigend, dennoch hat man auf den Joni- schen Jnseln eine Quarantaine von 25 Tagen gegen Guiechen- land angeordnet, obwohl die Pest im. Smyrna ganz aufgehört har, und in Konstantinopel sehr im Abnehmen if.

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Berlin, 31. Okt. Bei der hiesigen Friedrich - Wilhelms- Universität haben im verflossenen Sommer-Semester überhaupt 52 Promotionen stattgefunden , und zwar in der medizinischen Fakultät 43, und in der philosophischen 9. Unter diesen leßtern war eine Bonoris cansa.

Die im vorigen Jahre durch die Fürsorge des Herrn Geh. Staats-Ministers Frhrn. von Altenstein Exc. ins Leben gerufene „praktische Unterrichts-Anstalt für Staats-Arzneikunde‘/ die erste dieser Art in der Preußischen Monarchie gedeiht, nach dem so eben von ihrem Dirigenten, Geh. Medizinal-Dathe, Prof. Dr. Wagner, mitgetheilten ersten dentlichen Jahres - Bericht, auf sehr erfreu- liche Weise. An der hier ertheilten Unterweisung in genauer und richtiger Vollziehung der gerichtlich - medizinischen und poli- zeilich-ärztlichen Untersuchungen in formeller und materieller Hin- icht nahinen in diesem ersten Jahre 63 Praktikanten Theil. Die Anzahl der wirklich vorgekommenen und zum Unterricht benuß- ten gerichtlich - medizinischen Untersuchungen betrug 253, und war 217 Untersuchungen an lebenden Personen aus der Stadt- Praxis des Vorstehers, 32 an Todten (gerichtliche Obduetionen) und 4 chemische an leblojsen Substanzen. Von den Untersuchun- gen bei den Lebenden betrafen 183 den körperlichen und 34 den Gemüúüths- Zustand; unter leßteren befanden sich 27 Civil- und 7 Kriminalfálle. Jn dem qu, Jahres - Berichte werden sámmt- liche gerichtlich-medizinische Fälle auf sehr instruktive Weise durch- gegangen, viele für das Recht und die Wissenschaft ergiebige Bemerkungen aus der großen theoretischen und praktischen Er- fahrung des Berichterstatters hinzugefügt, sodann die übrigen, im verflossenen Jahre vorgenommenen Arbeiten in zweckmäßiger Kürze aufgeführt und der thätige Beistand des als Chemiker sehr

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