1834 / 306 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Plan zu eínem neuen Zolltarif liegt jeßt der General-Direction zur Berathung vor.“

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Konstantinopel, 7. Okt. Der Sultan hat sich in der verflossenen Woche nah Halki, einer der Prinzen - Jnseln (im Meere von Marmora ), begeben, um den Manövers der dort befindlichen Türkischen Kriegsschiffe beizuwohnen.

Die Pest fährt fort, allgemeinen Schrecken zu verbreiten. Die wohlhabenden Türken ziehen sih größtentheils aufs Land zurück, und die Kaufleute verlassen ihre Geschäfte, um ihr Le- den vor der drohenden Gefahr sicher zu stellen. Die vielen Sterbefälle, die sich Úberall, Bujukdere nicht ausgenommen, et- eignen , in Verbindung mit der eingetretenen üblen Witterung und Kälte, hemmen die Communicationen zwischen der Stadt und dem Lande, und verursachen einen Stillstand in den Ge háften.

Acappten.

Man schreibt (wie die Allgemeine Zeitung berichtet) aus Alexandrien: Die Schwierigkeiten des Besißzes von Sy- rien, der keineswegs sicher ist, und die immer drohende Erneue- rung der Feindseligkeiten gegen die Pforte sind ein großes Un- glúck für den Pascha, nicht sowohl wegen der direkten Gefahr, als weil sie seine Hülfsmittel so in Anspruch nehmen, daß er sich außer Stande sieht, seine andern Pläne auszuführen, welche weit wichtiger für ihn sind, als alle denfbaren Eroberungen, die er in Kleinasien machen könnte. Als man Jbrahim Pascha im lelzten Kriege fragte, wie weit ec zu gehen gedenke, antwortete er: „So weir man Arabisch versteht.‘ Dies ist der kürzeste und befte Ausdruck für das ganze System des Pascha's. Zu seiner Aus- führung ist ihm der Besiß des Theils der Arabischen Halbinsel, der noch unabhängig is, unentbehrlich, und er hatte gehosst nach der Beendigung des Syrischen Feldzugs seine längst gefaßten und oft unterbrochenen Pläne ausführen zu können. Er unternahm da- her seine Expedition gegen Mokka und Hodeida, allein die Noth- wendigkeit, neue Truppen nach Syrien zu chicken, machte, daß er anstatt seiner regelmäßigen Truppen Beduinen auf der Küste von Yemen gebrauchen mußte, welche allerdings Mokka und Ho- deida in seine Hände lieferten, aber als Haufen von Ruinen, entvôdl- fert und gánzlih verarmt. Seine ‘Plane gegen Arabien datiren von derm Augenblicke an, als er sich Herr von Aegppten sah. Setne Feldzúge gegen Mekka und die Wechabiten, und die Be- si6nahme von Damaskus machten ihn zum Herrn des nordwest-

(ichen Arabiens, aber im Südwesten regiert noch der main von Senna, und im Südosten der Jmam von Maskat. Die Unterwerfung des leßtern ist der schwierigste Theil der Plane des Pascha’s. Der Imam besißt eine Flotte von vier Fregatten and 6 kleinern Kriegschiffen, so wie 4 große Kauffahrteifahrer, deren jeder 22 Kanonen führen fann. Diese Seemacht ist welt stärker als jede, welche der Pascha im rothen Meere bilden édnnte. Dabei is das Land des Jmam vom innern Arabien durch Gebirge getrennt, welche sich leicht gegen eine Armee ver- theidigen ließen, welche nah dem Marsche dur die Wüste nur sehr geschwächt auf den Gränzen ankommen könnte. Der ge: genwärtige Imam, Seid Jbn Sultan, ist cin Mann von 60 Aghcen, stcht auf dem besten Fuße mit dem Jndischen Gouver- nemenc, und hat sich seit seiner Thronbesteigung als ein kluger und vorzchtiger Fürst gezeigt. Allein Mehemed Ali hat nie daran verzrveifelt sh tros dieser scheinbar unüberwindlichen Schwierigkeiten, Mas?ats zu bemächtigen, und hat seit langer Zeit dic innern Verhältnisse des Hofes von Maskat benutzt, sich Zort Verbindungen zu verschaffen, die ihn zu seinem Ziele füh- ren Éônnten. Zer ältere Bruder des Sinam, der vor ihm re- cierte, wurde im Jahre 1803 voti setnem Vetter Biddu Jbn Saaf, in der Hossnung, lich des Thrones zu bemächtigen, er- mordet; allein Seid bestieg den Thron und vertrieb Biddu, welcher sich zu den Feinden des Jmam, den Wechabiten von Drejah, lúchtete. Nach dem Falle dieser Stadt und des Wecha- vitiichen Reiches 1m Jahre 1821 {loß sich Biddu an die sieg- reichen Aegzyptier an, und blieb von dieser Zeit an in Korre- spondenz mit Fbrahim Pascha. Er besißt großen Einfluß in zen nôrdlichen und westlichen Provinzen der Staaten des Jmam, welche zum Theil in den Händen seiner Familie sind. Es herrscht eine Art von Feudal: Verfassung in Masfkat, und die meisten der aroßen Familien {ind friedlich gegen deu Jmam gesinnt, welcher » ¿n Tribut mit großer Strenge eintreibt, und auf diesen Ver- Záltnissen beruñt die Hoffnung des Paschas von Aegypten, fich er Ober- Herrschast von Maskat bi der ersten Gelegenheit zu ¿ omáchtigen. Der Besitz dieser Küste wúrde ihm nicht nur den Handel im Persischen Meerbusen uncerweefen, Fondern if ihm ‘eaentbehrli, um sih die Beduinenstämme des Innern unter- ra zu halten. Aber die Lage von Syrien hat für den Au- a¿enblick diese Plane unterbrochen.

H 0440 0.

Berlin, 2. Nov. Heute frúß um 42 Uhr verschied hier- (eib, nah mehrwöchentlichen Unterleibsleiden an einem hinzu- aetretenen Nervenschlage , der Wirkliche Geheime Staats- und Finanz-Minister Herr Karl Georg Maassen. Die Verdienste des Verstorbenen, di? ich nicht auf den Staat allein beschrän: én, dem er dur Geburr und Dienstpilicht angehörte, sind so allaemein anerkannt, daß uns eine Erwähnung derselben hier um co úberslússiger scheint, als wir der Hoffnung Naum geben dür- en, spáter einen ausführlichen Nekrolog dieses hochgeschäßten Staatémannes liefern zu kdnnen.

Dem gestrigen Militair - Wochenblatte zufolge, ist der Commandeur des 11ten Husaren- Regiments, Oberst v. Glazer, als General(-Major mit Pension in den Ruhestand verselzt ivorden.

Der Herzog von Aremberg hat, wie Rheinische Blät- ¿er melden, in Anertennung der bei seiner diesjährigen Durchreise durch seine Standesherrschaft Recklinghausen ihm zu Theil ge- wordentea herzlichen Aufnahme, dem Krets-Landrath die Summe oon 1000 Rthlr. zu nüblicher Verwendung zustellen lassen. Biele Bedúrsftige sind Überdies unterstüßt worden, und allen al- ten Soldaten seines ehemaligen Lanziers-Regiments hat der Her- zog außerdem ein Geschenk auszahlen lassen. | * _- An Godesberg bei Bonn fand am 25sten v. M. die »v:tte General-Versammlung des Nieder - Rheinischen landwirth- chaftlizen Vereins unter dem Vorsiße des Freiherrn von Car- ap att. Verschiedene Feldfrüchte und Modelle von Acker: Ge- cthscha,ten waren in dem mit der Büste Sr. Majestät des Kd- mas geschnückten Versammlungs -Saale ausgelegt. Der Vor-

die Verhandlungen mit einer Rede, worin er die

gende ecbffnete Es : : Lide 468 Beretns schilderte und in Gemäßheit der Ge-

7 háfte:-Drdnung ette S ; j Besellschajr gab. Die Zahi oer Mitglieder ist auf mehr als 200 gesiie- gen und jiets finden neue Meldy,1gen zum Beitritte statt ; die landes-

Usbersicht von dem innern Zustande der

1242 herrliche Bestätigung ist erfolgt, und die Unte mae Behörden

zugesichert worden. An diesen Vortrag des Frhn. v.

gestellten Versuche, Verwendung als Körnerfrucht aufmerksam machte. die Zweckmäßigkeit einer einer solchen an; der Vorschlag wurde genehmigt.

worauf der Vorsizende die Verhandlungen chloß.

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Königliches Schauspiel.

Das nun dreimal mit immer gleichem Beifall aufgeführte, soge- nannte historische Schauspiel „Karl li// von Jultus Mansfeldt,-

verdieat in diesen Blättern wohl cine Betcachtung: denn einer Em -

pfehlung bedarf es nach der Wirkung, die es auf unser Publikum gemacht hat, nicht weiter. Diese Wirkung verdankt es aber nicht bloß Gesinnung der um den rechtmä- ßigen angestammten König versammelten, für ihn leidenden, aber in seinem Unglück ihre Anhänglichkeit nur desto kräftiger bewahrenden

der darin vorherrschenden guten

(Getreuen : elne Gesinnung, die in unserem Publikum einen allge-

meinen Anklang gefunden, die freudigsten Bewegungen hervorgebracht und darum allerdings in die Wagschale des Erfolgs etn bedeutendes Gewicht gelegt bat; sondern auch der so gut komponirten und Denn ohne dies dramatische

fombinirten Mittel zum Zwecke. ne dies ati Talent würde die noh so wohlgemeinte und selbit mit den eindring- lichsten Reden ausgeführte Fntention des Verfassers hdchstens die Wir-

fung cines Sermons, aber nicht diese lebhajte Bewegung hervor- gebracht haben. Es kann davon nicht die Frage scyn, ob der Werth des Talents nah dem moralischen Zweck gewürdlgt werden müsse ; ober ldblich ist es doch gewiß, wein das Talent zum guten Zweck

angewendet wird und sich dur die noch mchr erbärmlichen als

läche ‘lichen Manifeste gegen die sogenannte Servilität nicht abhal-

ten läßt, das ewig wahre Wort der Liebe und Treue und des bi- blischen Spruchs: „„Federmann sey unterthan der Obrigkeit, die Ge-

walt über ihn hat, in jungen Gemüthern immer frisch aufzuregen J Aller -

und in geprüften (G müthern immcr fesiec zu bewahren. dings ist ein Drama von dieser Art gegenwärtig ein zcitgemä-

ßes Wort; aber wir wollen dennoch darauf hier nit yesondere

Nücksicht nehmen, denn in jeder Zeit halt der Volksgeist scine Ebbe und Fluth Fndeß, weil in der Zeit der Neskauvakion Karls 11. der Englische

Bolfksgeilt so ganz außerordentlich bewegt wurde, die Parteien in

wahrhaft fanatischem, politischem und (laubens-Eifer einander ge- genüber stan. en, manche in Extremen sich überboten, was man nach dem heutigen Sprachgebrauch Ultra's nennen würde, {9 erhâlt denn auch in solcher Zeit die Treue gegen den an cstammten Fürsten ihren hôch- sten Glanz: man kann sagen, ihren Tulminations Punft Und in sofern hat d-r Verfasser guten Gruäd und Necht gehabt, die Hatnd- lung seines Schauspiels in jene hdchst bewegte Zeit zu legen, um durch bistorisch beglaubigte Namen und Thatsachen die gute Lehre seines Werks desio lebendiger und anschaulicher zu zeigen. In die- sem Berracht mdgen ihm denn die Verleßungen der historischen Treue nicht zu {wer angerechnet, vielleicht sogar entschuldigt werden. Denn selbst unser in den Geseßen des Drama’s zum Kancn, ja zum Evangelium gewordene Lessing hielt es für verzeihlih (versteht sih, nicht für erlaubt), die Chavaftere der Geschichte in einem anderen Lichte zu zeigen, wenn man nur poetische Kraft genug beweise, sie in der roillkürlih gestal- teten Welt so zu zeigen, daß sie zu dieser Welt gehören und weder mit sich selbs, noch mit dem, was dicse Welt für sie leidet und thut, nicit im Widerspruch sehen. Allerdings hat dann ter Dichker dem Dichter genug gethan: aher darum wird man ihn auch un so wentger, ie mehr man an seine fre’e Dichterkraft glaubt, vou dem Vorwurf losspreci cen, daß er sich freiwillig in historische Schraäken gefügt hat und se dennoch verleßt. Wir havin oben schon erwähnt, was dessinungeachtet zu seiner Entschuldigung gereichen kann; denn sonst it Freilich diese starke Verleßung der wahren Geschichte tin der Zeichnung des Charakters Karls des Zweiten und die Veränderung der Zeit und Begebenheiten faum zu entschuldigen. Bet weitem verzeihlicher {eint es uns übrigens zu seyn, den jungen König in Betracht seiner befanntet Sinulichkeit und, um es gelindestens zu sagen, libertinischen Lebens= weise (das in dem aëtigen Kustsplele „Heinrich des Fünften Fugend- jahre“ vorfommende Abcitteuer in einer gemeinen Schenke betraf nicht Heinrich V. von England, sondern eben Karl il. und seinen (Zünsiling Rochester) schonend darzustellen, als die Herzlosig- feit, die er in scinem späteren Leben ofenharte/, mit einer {olchen Charafkterißik, wie unser Diciter sie von ihm entwirft, zu vereinbaren; namentlich, daß- er bei des feinesweges ver- rótherischen, nur freimüthigen Russel's Todesurtheil nicht nur gleichgültig gegen alle LBitten um Gnade, selbs der in de- wußtloser Ohnmacht vor ihm hinsinfenden Gattin blieb - sondern sogar darüber höhnisch scherzte, als Ludwig Xi\. durch seinen (Ke- sandten fich (ür Russcls Begnadigung verwenden wollte, mit det Worten: „Fch will den Gejandten mt verhindern, heczukemmen ; nur Schade, daß Russels Kopf wcgmitrgeit wird, ehe er anlangt.‘ Auch khnnte man, sobald es auf historische Treue in einem Orama ankommt, zu Gunsten der V.rleßung derselben nicht mit Grund anführen, daß selbst Nero im Anfang seiner Regierung gut zu \cyn ten; den! nicht der Jüngliag Karl, sondern der rechtmäßige &hnig Karl, um den sich alle rechtliche Leute versammeln, soll bier vorgeführt erde. Die mit \chtvarem Fleiß geleistete mimische Harftellung unterstüßte das Werk des Dichters nicht allein, sondern hob es zum Theil sygar, namentlich vte treffliche Darstellung des Cdnigs Karl durch Herrn Devrient, des Windhamschen Thepagares durch Herrn Lemm und Mad. Schr, und des William durch Herrn Grua, Dem Fräuiein von Hagn (Eline fehlt es ohne Zweijel nicht an (Gefühl, aber an dem reinen unverzierten wahren Ausdrucck dcssel- ben: die Welt des Wihßhes, nicht die der Gefühle, am wenigsten dev tragischen , scheint für ihr Talent geschaffen zu seyn

-— 4

Meteorologische Beobachtung. Nach einmaliger

1834. Morgens | Nachmitt. Abends L Veo O U |. 2 U0r 10 Ur Beobachtung. Luftdrudk.. |333,- O Par. (335, 5 O Par.1336, « 9 Par [Quellwärme 8,8 °R. Luftwdrme| 85 ®R.| 8,7°®R. 6,3°R. :

Túauvunkt 6, a0 R. | 0 o. 4,5 9 R. Flufwärme A, 6 0 N. Dunfisättg.) 83 pCt. | 68 pCt. 86 pCt. Bodenwärme 6,6 L y . H i j / . ;

B e] Mai | bal pner. 4 Xuddünst. 0,034 Rb, Polfenzug | WNW -— Niederschlag 0, 0 4 2 Rh.

Auswärtige BOr’senu.

Amaterdam, 28 Oktober.

Niederl. wirkl. Schuld 526. 58g do. 99%. Ausg. Schuld 12,7 icanz-Bill. 237. 428 Amort. 915 345 744 Russ 985. OVesterr 981. Preuss. Präm.-Scheine 106 do. 42 Anl. 991. Span. 56 484. 38 295.

Antwerpen, 27, Oktober.

32 282 Guebhard 39. Zinsl. 133. London, 28. Oktober.

compt. 91. Belg. 1914.

Span, 5g 47. Cortes —,

Cous, 35 pr. Cortes. 574. 35

arnap knüpfte der General - Direktor Professor Kaufmann aus Bonn verschie- dene Bemerkungen Über die Bedürfnisse der Niederrheinischen Landwirthschaft an. Hiernächst erfolgte der Bericht über die an- ( wobei Herr Kausmann u. A. auf die große Wichtigkeit des Mais-Baues sowohl zur Grünfutterung, wie zur Nach einigen anderen sachgemäßen Vorträgen, wies der General- Direktor auf Niederrheinischen landwirthschaftlichen Ausstellung hin und trug bei der Gesellschaft auf die Cinrichtung Schließlich erfolgte eine Abstimmung über den Ort der künftigen, am ersten Sonnabend im Monat März k. J. abzuhaltenden General-Ver: sammlung; die Mehrzahl entschied sich wieder für Godesberg,

Bolì. 212 525. 58 984. Port. 844. Engl. Russ, Columb. 31. Mex. 4058, Griech. 33. Wien, 28 Oktober. 52 Met. 997. 48 9155. Bank-Actien 12614.

1834 5502

Königliche Schauspiele.

Montag, 3. Nov. Jm Schauspielhause: Schauspiel in 5 Abth., von A. W. JFffland. 7 u A f Im Opernhaufe : 2 Abth., mit Tanz. Musik von Mozart. (Mad. Fi : ten : Donna Anna, als Gastrolle.) : CNMgA, R A

Knigstädtisches Theater. Montag, 3. Nov. Zum erstenmale: Marienburg, Schauspiel in 5 Akten, von Kratter.

die Bühne betreten.)

Die Viliêts zum Parterre und zur Gallerie werden zw

Montags Vorstellung im Billet -Verkquss Büreau verkauft. Dienstag, 4. Ièov. hen von Marienburg.

Neueste NaGrit G ten. Paris, 27 Oft.

Botschafter, Graf Pozzo di Borgo, „und der fürzlih aus Jrtalinf hierher zurücfgekehrte Präsident des Rechnungehofes, Herr Bar Ÿ

the, von dem Könige empfangen. Gestern Mittag hatte der zuy Brasilianischen Gesandten in Paris ernannte Commandeur Moy tinho de Lima eine Privat: Audienz beim Köônige, in welcher y f Majestät sein Kreditiv in der gedachten Eigenschaft über reichte.

Der Montteur beschränkt sch heute auf folgende dur aus unerhebiche Nachrichten aus dem nörolichen Spanien: „„Die Ankunst einer Kolonne von den Truppen der Königin ha Elisondo entiett. fortgesest. itdren. Von Bitbao hat er sich zurückgezogen. fand er sich in Ceanuri. Die Affaire bei Abarzurza ist nod durch nichts besiättar worden.“ j

Ein in Bordeaux erscheinend-5 legitimistisches Blatt wil

wissen, daß der Pfarrer Merino sich in der Nähe von Burgo eines fúr die Truvpen der KSniin in Navarra bestimmten Geld Transports von 3 Millionen Zieaien bemächtigt habe.

Die heutigen Blätter geven einen Auszug aus der Sibung der Spanischen Proceves- Kammer vom t8, Oktober,

in jo weit man sich in derselben mit dem Finanz-Plane beschäf"

tigte. Ueber den iîten Artikel des (ausführlich in Nv. 291 de St. Z. unter der Rubrik Spanien gegebenen) Geseßz-Entwur fes wurde Paragraph für Paragraph abgeßimmt, und der Passu

„mit Ausnahme der Guebhardschen (Anleihe) gestrichen, F

jo daß diese Schuld, gleich allen brigen, zu F als verzinélih und zu 4 als unverzinslich anerkannt wird. Die Artikel 2 bis 5 gingen ohne Weiteres durh. Dem 6ten Artikel wurde folgen:

der Zusas angehängt: „Dieser Theil der passiven Schuld ol

alljährlich und 12 Jahre hinter einander vom 1. Januar 1838

an, in die Kategorie der aktiven Schuld eintreten, unbeschade F sonstiger Versügungen, die etwa noch in dem Interesse der po tid

siven Schuld getroffen werden möchten.“ Die Artifel 7 b

13 gaben zu feiner Debatte Anlaß und wurden oh: Weiteres genehmigt. Die Gazette de France versicht de

obigen Zusaß 10, daß die gesammte passive Schuld (von bei Nealen) vom 1. Januar 1838 ab jähr und scchmälh

(laufig 2,270,022,333) zu einem Zwölstheile in die aktive erntreten soll sonach auf den Französischen Botschafter in Madrid, daß er il seinex telegraphischen Depesche b!oß von den Zinsen der Cortes-Bons gesprochen habe. sicht unrichtig zu scyn. Der 6te Artikel des Geseh - En wurfes lautet wörtlih aljo: „Die passve Schuld tikel erwößnten Schulden. ten Anleihen, so wie die Prämien:Scheine, werden mit Oblig tionen der passiven Schuld abgetragen. Die passive Schu trägt feine Zinsen. Man wird späterhin für ihre successi Tilgung und Abzahlung Sorge tragen.‘ hier nun der obige Zusaß anreihßen soll, uicht recht klar; indessen scheint aus den Worten: „Dieser Thei der passiven Schuld‘, womit der Zusatz anhebt, doch o vi hervorzugchen, daß es nicht die Absicht der Proceres - Kamin! war, die gesammte passive Schuld in der obgedachten Gei in die aktive eintreten zu lassen.

Die Revistg cépañola vom 18ten meldet, daß der Geriera! Marquis von Rodil, von der derwittweten Königin die cewünsckt Erlaubniß erhalten habe, sich ausschließlich mit der Wiederher

stellung seiner durch anhaltende Strapazen sehr geschwächt

Gesundheit zu beschäftigen.

Die Nachricht von der án dem Sitaats-Gefäranisse des Mori St. Michel stattgehabten Feuersbrunst bestätigt sich, Das Feu

brach am 221ten bends zwischen 9 und 10 Uhr aus und ha! das ganze Gebäude in Asche gelegt. ein Mensch dabei ums Leben gekommen.

Ein gewisser Wattebaut, der sich vor einiger Zeit mit eine

seiney ehemaligen besten Freunde, Namens Lethuillier, ohne; Zeu} gen duellirt, und Letzteren verrätherischer Weise (noch ehe die Dut! T: lanten ihre Stellungen eingenommen) durch cinen Schuß, der h! U des Augenlichts beraubt, zu Boden gejireckt hatte, ist, nachdem Lethuillier ihn dieserhalb des Mordes angeklagt, von dem hies E gen Assisenhofe zu zehnjähriger Rektlusion ohne Ausstellung an f

Pranger verurtheilt worden.

Heute schloß 5proc. Rente 105. 90. 5proc. Neap. 95. 85. 95proc. Span. perp. 464. Cortes 432. Cortes - Coup. 214. Guebhard 411.

Frankfurt a. M., 30 Oktober. 100. proc. 912 917 L21proc. 534 Br.

Zproc.

100.1

100 Gulden 2082. Br. Preuß. Prám. Sch. 585 986. do. 4pro(. Anl. 943 Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 97,7. 97 ¡x

Redacteur Cottel.

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Gedruckt vel U. W. Hayn

1064. Bran, al,

Neue Anleihe , È

Die Advokaten, |

Don Juan, Oper j

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Das Mädchen von d j ; Z (Madam Crelinger, Königl. Hofschauspielerin : Natalie, als Gastrolle. Dlle ; Bertha Stich wird in der Rolle der Chatinka zum erstenmqk'

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Oesterr. 5proc. Metal. 1proc. 237. 232 Bank-Acten 1517. 1515 Part. Oblig. 1394. 138i Loofe ¡F

Poln. Loose 674. 6627. 5proc. Span. Rente 454. 457. proc, do. perp. F 204..974. V

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Staats-Zeitung.

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AmtliGe NaGriPten., Loni des TAges Se. Majestät der König haben dem Königlich Bayerischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherrn von Gi}e, den Rothen Adler-Orden erster Klasse zu verleihen geruht. Heute wird das 22ste Stück der Gese - Sammlung ausge- geben, welches enthält: unter i Nr. 1561. das Gese wegen näherer Bestimmung der Rechte der Fideikommiß-Anwarte in denjenigen Theilen der Rhein-Provinz, welche bei Auflösung der fremden Herrschaft zum Großherzogthum Berg gehört ha- bén, Vou 23, AUgU t d, D: i / 1562. die- Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 14. Septem- ber d. J., betressend die Subhastation von Berg- und Hütten-Werken und von Berg-Antheilen nach der Verordnung vom 4. März d. J.; und , die Allerhöchste Kabinets-Ordre voin 21. Oktober d. J. wegen fernerer Anwendbarkeit der Zoll-Erhebungs-Roile vom 30. Október 1831 Das Sa O: Berlin, den 4. November 1834. Debits-Comtoir der Gesez-Sammlung.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Königsberg ist der bisherige Pfarrer in Sonnenborn, Wilhelm Stosnowsfki, zum evangelischen Pfarrer in Qued- nau ernannt worden.

.- -- -

Zeitungs-RNachri@ht Uan

Tante

La F T

Paris, 27. Okt. “) Vorgestern wurden der Kaiserl. Russische Botschafter, Graf Pozzo di Borgo, und der kürzlich aus Jtalien hierher zurückgekehrte Präsident des Rechnungshofes, Herr Bar- Gestern Mittag hatte der zum Brasilianischen Gesandten in Paris ernannte Commandeur Mou- tinho de Lima eine Privat-Audienz beim Könige, in welcher er Sr. Maj. sein Kreditiv in der gedachten Eigenschaft überreichte. ¿Drei Minister sollten und einige Tage daselbst mit Man hatte Herrn Thiers als Freund des Hauses, Herrn von Rigny als Repräfentant der Diplomatie, und Herrn Guizot als s{dnen Geist eingeladen. Alles war zur Abreise vorbereitet; da sh aber die Schwierig- keiten der Amnestie- Frage dur die Erörterungen der Presse, durch die entschiedene Meinung des Herrn Dupin, und beson- ders durch die Beharrlichkeit des Marschalls Gérard vermehrt hatien, so mußte man auf die seit mehreren Tagen verabredete Vergnügungs-Partie verzichten, um sich mit ernsteren Angelegen- Von Anfang an hatte der Marschall Gérard die Frage bestimmt und deutlich gestellt; er hatte erklärt, daß er gegen jeinen Willen, und bloß um das Ministerium aus der Verlegenheit zu ziehen, in die es durch den Austritt i getreten sey; er fügte hinzu, daß man ihm damals versprochen habe, eine ¡u bewilligen, eine Maß- regel, welche er dazu geetgnet glaubte, die Gemüther zu versöh- nen. Der Marschall hat lange Zeit geduldig auf die Erfullung dieses Versprecheus gewartet; da es sich aber nicht verwirklichte, und da er sich im Gegentheil überzeugte, daß seine Kollegen keine Îr nothivendig Einige Journale be- glauben nicht, daß das richtig ist; er har im Gegentheil den andern Mit- gliedern des Kabinettes erklärt, daß er bereit sey, wie bisher im Conseil zu bleiben, um keine neue Verlegenheiten herbeizuführen ; aber er hat zu gleicher Zeit darauf gedrungen, daß die Bedin- gung, unter welcher er in die gegenwärtige Verwaltung einge- Die Sophisten des Ministe- haben vergeblich ihre ganze Rhetorik erschôpft, um die Unzweckmäßigkeit und Ungeselz- lichkeit der Maßregel mit ihm zu erörtern; der Marschall ist klug genug gewesen, sih nicht in soiche Disku}sionen einzulassen; er

the, von dem Könige empfangen.

Der Courrièr français jagt: die Reise nach Valencay machen, dem Herzoge von Orleans zubringen.

heiten zu beschäftigen. des Marschalls Souir gerathen war, ins Kabinet

Amnestie fúr alle politische Vergeheu

Lust hatten, ihr Wort zu halten, so hat er es f gehalten, sie neuerdings dazu aufzufordern. haupten , daß er seine Entlassung eingereicht habe; wir

treten sey, pünktlich erfüllt werde. riums, die Herren Thiers und Guizot,

hat mit der ihm eigenen Einfachheit und Geradtheit erwiedert, daß man nicht versprechen, oder daß man sein Wort haíten ‘ímnestie das Resultat einer Kdnigl. Verordnung oder ‘eines legislativen Aktes wäre, wenn sie nur überhaupt bewilligt würde. So steht die Frage, und heute oder morgen wird sie bestimmt zur Entscheidung kemen.“

Dex Moniteur beschränkt sich heute auf folgende durch- aus dem nôrdlichen Spanien: „Die Ankunfc einer Kolonne von den Truppen der Königin hat Fn Plencia werden die Befestigungs- Arbeiten Don Carlos hat sich vergeblich bemúht, dieselben zu Am 20sten be- Die Affaire bei Abarzurza ist noch

müsse; ihm sey es gleich, ob die

aus unerheblihe Nachrichten

Elisondo entze(zt. fortgesest. stdren. Von Bilbao hat er sich zurückgezogen. fañd er sich in Ceanuri. durch nichts bestätigt worden.“

Ein hiesiges Blatt meint, es streife ans Lächerliche, daß die hiesigen ministeriellen Zeitungen sich noch immer bemühten, während man aus Bor- chon seit mehreren Tagen sehr bestimmte

das Gefecht bei Abarzuza zu lcugnen,

deaux und Bayonne | Details darüber habe.

Ein in Bordeaux erscheinendes legitimistisches Blatt will

*) Verschiedene der in diesem Artikel enthaltenen Nachrichten haben unseren hiesigen Lesern noch gestern in der Nachschrift ge-

gehen werden können.

BWoeorlin, Die

(SPG L “Le C E Ld E C T Ee L Pad F AELIROIM: PIEET S V A 2B A L R SARUDE! PCIDSI O M L E.

CE E I L A R D S A M A O A I E P OEN L C R M A E S O A E A E:

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wissen, daß der Pfarrer Merino sih in der Nähe von Burgos eines fúr die Truppen der Königin in Navarra bestimmten Geld- Transports von Z Millionen Realen bemächtigt habe.

Der Jndicateur vom 24, Okt. theilt folgende Nachrich- ten von der Spanischen Gränze mit: „Der Präâtendent hat sich Bilbao genähert. Am {8ten war er mit den Bataillonen von Alava und Guipuzcoa im Thale Aratia. Zur námlichen Zeit standen die Jnsurgenten Biscayas zu Guernica. Am 16ten war Jaureguy zu Vergara und der General Jriarte zu Mon- dragon. Am 19ten wurden die Insurgenten unter den Befehlen des Chefs Jnturiza durch eine starke, heimlich aus San Sebastian aufgebrohene Kolonne angegr:fffen ; sie scheinen viele Leute verlo- ren zu haben. Am nämlichen Tage haben die Karlisken, benach-

richtiget, daß man sie angreifen würde, sich von Oyarzun nach |

Es isk gewiß, daß Zumalacarreguy wie- der úber den Ebro vorgegangen ist. Die Karlisten versichern, seine Armee zähle jest 10 bis 12,000 Mann, Eine solche Be- rechnung ist wohl übertrieben. Dies ist der nämliche Fall mit den Nachrichten, welche die Faction verbreitet. Kleine Banden zeigen sich fortwährend in den Provinzen Catalonien und Va- lencia, allein sie werden eben so geschwind geschlagen, als sie sich gebildet haben, Der Bischof von Modonedo in Galizien ist von der Königin aufgefordert worden, sih zu ihr zu begeben. Die politischen Meinungen dieses Prálaten sind sehr verdächtig. Man versichert, er werde sh, wie der Bischof von Leon , zu Don Carlos begeben.‘ In den hiesigen Blättern liest man nachstehenden : „Tagesbefehl der Pyrenäáen-Division.

Der kommandirende General-Lieutenant hat die bestimmte Kunde erhalten, daß es einem mit wichtigen Aufträgen versehe- nen Abgeordneten des Pariser Karlisten - Comité’s, dem Baron von Bergen, gelungen ist, die Wachsamkeit der Gränz-Beamten zu ¿âuschen und úber Sarre nah Spanien zu gelangen. Dem General-Lieutenant liegt viel daran, daß der Auftrag dieses Jn- dividuums nicht durch dessen Rückkehr in Erfüllung gehe, und er empfiehlt daher die größte Aufmerksamkeit auf der ganzen Gränzlinie, damit der von Bergen, wenn er nah Frankreich zu- rúcfkehren will, aufgefangen werde. Jm Verhaftungsfalle joll er nach Bayoune vor den General - Lieutenant geführt werden. Abschrift des gegenwärtigen Tagesbefehls ist allen Gránz-Polizei- Commissairen und allen Kantonnements-Chefs zuzufertigen. Gegeben im Hauptquartier zu Lacarre, 21. Okt. 1834.

(gez.) Graf Harisp e.‘

Die heutigen Zeitungen geben einen Auszug aus der Si6ung der Spanischen Proceres- Kammer vom 18. Oftober, ín jo weit man sih in derfelbe mit dem Finanz-Plane beschäf- tigte. Ueber den 1sten Artikel des (ausführlich in Nr. 291 der St. Z. unter der Rubrik Spanien gegebenen) Gesc6-Entwur- fes wurde Paragraph für Paragraph abgestimmt, und der Passus „mit Ausnahme der Guebhardschen (‘Anleihe )‘/ gestrichen, so daß diese Schuld, gleich allen übrigen, zu 5 als verzinslich und zu *- als unverzinslich anerkannt wird. Die Artikel 2 bis 5 gingen ohne Weiteres durch. Dem bten Artikel wurde folgen- der Zusatz angehängt: „Dieser Theil der passiven Schuld soll alljährlich und 12 Jahre hinter einander vom 1. Januar 1838 an, in die Kategorie der aktiven Schuld eintreten, unbeschadet sonstiger Verfügungen, die etwa noch in dem Interesse der pas: siven Schuld getroffen werden möchtén.““ Die Artikel 7 bis 13 gaben zu keiner Debatte Anlaß und wurden ohne Weiteres genehmigt. Die Gazette de France versteht den obigen Zusaß jo, daß die gesammte passive Schuld (von bei- (äufig 2,270,022,3334 Realen) vom 1. Januar 1838 ab jährlich zu einem Zwölftheiie in die oftive eintreten solle, und |chmäht sonach auf den Franzöfischen Botschafter in Madrid, daß er in seiner telegraphischen Depesche bloß von den Zinsen der Cortes-Bons gesprochen habe. Jundessen scheint diese An- sicht unrichtig zu seyn. Der 6te Artikel des Geseb - Ent- wurses lauter wörtlich alss: ¿„ Die passive Schuld besteht aus dem nicht in aktive verwandelten Theile der im Iten Ars tikel erwähnten Schulden. Die rückständigen Zinsen der als ten Anleihen, so wie die Prämien-Scheine, werden mit Obliga- tionen der passiven Schulo abgetragen. Die passive Schuld trägt feine Zinsen. Man wird späterhin für ihre successive

Alabar zurückgezogen.

Tilgung und Abzahlung Sorge tragen. In wie weit sich hier nun der obige Zusaß anreihen foll , ist freilich

uicht recht klar ; indessen scheint aus den Worten: „Dieser Theil der passiven Schuld ‘“, womit der Zusa anhebt, doch so viel hervorzugehen , daß es nicht die Absicht der Proceres - Kammer war, die gesammte passive Schuld in der obgedachten Weise in die aktive eintreten zu lassen. (Nichtsdestoweniger betrachiet auch die Times vom 28sen die Sache in derselben Weise wie die Gazette. Einen Auszug aus ben Debatten der Proceres- Kammer Úber diesen Gegenstand geben wir weiter unten unter der Rubrik Spanien.)

Der Courrier franzais hatte vor einigen Tagen ange- zeigt, daß der Königliche Gerichtshof zu Caen und die von ihm resjortirenden Tribunäle nächstens über eine Masse von Prozes- sen, die von mehr als 300 Gemeinden der Normandie gegen die Familie Orleans angestellt worden, und wobei es sich um meh- rere von Ludwig Philipp und seiner Schwester reklamirte Kom- munal-Gúter zum Gesammtwerthe von 10 12 Millionen Fres. handele , zu entscheiden haben würden. Hierauf erwiedert heute Herr Oudard, der Verwalter der Privat - Besibungen des Kd- nigs, dáß diese Angabe auf einem Irrthum beruhe, indem der König sowohl als die Prinzessin Adelaïde ihren Ansprüchen auf jene Güter schon längst unbedingt entsagt härten.

Die Revista española vom 18ten meldet, daß der General, Marquis von Rodil, von der verwittweten Königin die gewünschte Erlaubniß erhalten habe, sich ausschließlich mit der Wiederher- stellung seiner durch anhaltende Strapazen sehr geshwächten Gesundheit zu beschäftigen.

Das gestern hier verbreitete Gerücht von der Zerstôrung des Staats-Gefängnisses auf dem Mont St. Michel durch eine

große Feuersbrunst hat sich bestätigt. Das Feuer brach am 22.

nstag den 4e N avember

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Abends zwischen 9 und 10 Uhr bei einem heftigen Winde in der Strohhut - Fabrik aus und konnte erst am folgenden “Morgen, nachdem ziemlich das ganze Gebäude tin Asche gelegt war, ge- lô\cht werden. „Die Veranlassung des Brandes‘, \o \chreibr man unterm 23sten von dort, „ist bis jeßt noch nicht zu ermit- teln gewesen; angelegt scheint das Feuer indessen nicht gewesen {U seyn. Die politischen Gefangenen, die man, um sie nicht ver- brennen zu lassen, in Freiheit seßen mußte, haben fich derselben nur bedient, um beim Löschen des Feuers behülflich zu seyn, und ihnen verdankt man die Erhaltung einiger weniger Zimmer; iß- rem Beispiele folgten auch die übrigen Gefangenen. Sie sollen

| je6t alle nah Beaulieu (Jndre und Loire?) gebracht werden,

und werden in diesem Augenblicke von etwa 100 National-Gar- disten bewacht. Ueberdies is die Garnison von Granville und die Stadt-Miliz von Avranches kommandirt worden. Einer der Wächter hat bei dem Brande durch einen unglülichen Fall das Leben eingebüßt.“

Die kürzlich verstorbene Mad. Renouard de Saint Loup hat dem Spital der Blinden von Chartres einen Meierhof, des- sen Werth mehr als 500,000 Fr. beträgt, und den Spitälern der Charité 4000 Fr. vermacht.

Der General Fournier d’Albe ist vor einigen Tagen im 65 Jahre seines Alters in Paris gestorben. Es war derselbe, der im Jahre 1814 die Festung Küstrin nach 14monatlicher Be- lagerung úbergab.

Ein gewisser Wattebaut, der sich vor einiger Zeit mit einen seiner ehemaligen besten Freunde, Namens Lethuillier, ohne Zeu- gen duellirt, und Lebteren verrätherischer Meise (noch ehe die Duel- lanten ihre Stellungen eingenommen) durch einen Schuß, der ißn des Augenlichts beraubt, zu Boden gestreckt hatte, ist, nachdem Lethuillier ihn dieserhalb des Mordes angeklagt, von dem hiesi- gen Assisenhofe zu zehnjähriger Rekiusion ohne Ausstellung an: Pranger verurtheilt worden.

Äm 23sten Abends versammelten die Ritter des Tetapler- Ordens sich wieder in ihrem gewöhnlichen Lokal, um zum An- denken Dom Pedro's, Ehrenritters des Ordens, cine Todtenfeict

zu halten. Die Trauerrede hielt der Groß-Prior, Ritter Cham- peaux. Der Admiral Sidney Smith, ebenfalls Mitglied des

Ordens, wohnte dieser Ceremonie bei. Er legte auf das Ceno- taphium die Jnsignien des Thurm- und Schwerdt - Ordens nie- der, der ihm durh den Vater Dom Pedro's verliehen worden war. Mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps waren zu- gegen.

In einem hiesigen Blatte liest man: „Seit ungefähr 14 Tagen findet ein ungewöhnlich lebhafter Courier-Wechsel zwi- schen Paris und Alexandrien und Konstantinopel statt. Man hat in dieser kurzen Zeit 4 Depeschen über Toulon und 3 úber Wien abgehen lassen. Es scheint in der That, daß sich die An- gelegenheiten im Orient immer mehr verwickelin. Wenn man einem über Griechenland eingegangenen Schreiben Glauben schen- ken darf, so hat Kioulahi von der Türkischen Regierung Befehl erhalten, sich an der Spiße von 35,000 Mann in Bewegung zu seßen; außerdem haben 10,000 Mann Truppen Konstantinopel verlassen. Alle diese Truppen schlagen den Weg nah Syrien ein.“

Großbritanien und Jrland.

London, 28. Okt. Der Fürst Talleyrand wird, dem Globe zufolge, zum 20sten November in London zurück er- wartet.

Der Globe versichert, daß das Gerücht von der Ernen- nung des Sir Stratford Canning zum Gesandten in Brüssel ungegründet sey.

Der an Befehlshaber der Britischen Seemacht in den Ost- indischen Gewässern ernannte Contre-Admiral Sir T. B. Capel ist am 25sten auf dem „„Winchester‘/ von 52 Kanonen nach sei- ner Bestimmung abgegangen.

Der Oberst C. J. Napier ist zum Gouverneur der neuen Niederlassung an der Súdküste von Australien ernannt worden. Der Courier glaubt, daß derselbe zu diesem Amte sehr fähig sey, befürchtet aber, daß bei der ersten Anlegung der Kolonie un- verbesserlihe Fehler vorgefallen seyen. Jn der heutigen Hof- Zeitung erwartet man die Namen der Commissaire zu finden, welche dazu bestimmt sind, die Kolonisirungs- Kommission für Súd-Australien zu bilden. Es sind ihrer acht an der Zahl.

Der Morning - Herald wiederholt das Gerücht, daß E zum Oberstatthalter von Jndien ernannt wor- Den E:

Der Marquis von Douro und sein Freund Herr Charles Channing, die den Kontinent bereisen, gedenken St. Petersburg, Berlin, Dresden und andere bedeutende Städte Deutschlands der n nah zu besuchen und im Januar wieder hier zurück u seyn.

; Die verwitwete Herzogin von Newcastle ist in einem Alter von 75 Jahren dieser Taae mit Tode abgegangen.

In Bezug auf die Bestimmung des Lokals für die nächste Versammlung des Parlaments sinden sich außer den örtlichen Schwierigkeiten nun auch noch rehtlihe vor. Die Meinungen \ämmtlicher Rechtsgelehrten stimmen nämli darin überein, daß das Parlament an keinem andern Ort als in Westminster zusam- menberufen werden könne, obgleih das Parlament seibst, wenn es einmal dort zusammengekommen sey, das Recht habe, für seine Zusammenkünfte irgend einen beliebigen anderen Ort zu bestim- men. Man glaubt daher um so mehr, wie es auch der Globe ganz bestimmt versichert, und wie es aus den an den Trümmern bereits begonnenen Arbeiten noch deutlicher hervorzuleuchten cheint, daß der von Herrn Robert Smirke vorgeschlagene Plan beibehalten werden und die nächste Versammlung in den noch übrigen Lokalen, so gut es geht, gehalten werden wird, da es eines Theils am zweckmäßigsten scheint, die Wünsche des Parla- ments selbst Úber den neuen Bau zu vernehmen, und da man anderentheils bei näherer Untersuchung die Einrichtung des Pala- stes von Pinlico als nicht zu diesem Zweck geeignet befunden hat.

Einige Blätter ödehaupten, Herr Cooper, der vor dem Ge- heimen Rath ausgesagt hat, er habe schon an dem Abende, an