1834 / 309 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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senen Adresse ausgesprochenen Ansichten beipflihten könne, so stimme er doch in den drei. wichtigsten Punkten, nämlich in Be- tref} der Ausdehnung des Wahlrechts, der geheimen Abstimmung und der Abkärzung der Parlainente, damit überein und hoffe, diese Maßregeln würden recht bald durhgeseßt werden, wenn man, wie es in der Adresse versichert werde, siets mit Ruhe und Besonnenheit zu Werke gehe. Die Rede des Grafen wurde mit dem größten Beifall aufgenommen, und alis Lord Durham, umgeben von den Magistrats-Personen, sich nach dem Lokai be- gab, wo das Diner für ihn bereitet war, begrüßte man ihn von | allen Seiten mit freudigen Zurufungen. :

Gleichzeitig mit dem Expressen, den der Berichterstatter der Times mit Nachrichten Über den Empfang des Grafen Durham in Glaszow von diesem Ort absandte, und der die Stadt un Mitternacht verließ, als das Diner noch niht zu Ende war, hatten auch die Berichterstatter zweier anderen Londoner Zeitun- gen Expressen abgefertigt, deren Postchaise bei dem Dunkel der Nacht in einer Moorgegend an der Schottischen Gränze mit der seinigen in unfreundliche Berührung kam, so daß die Deich- seln zerbrachen. Der Erstere ließ slch aber dadurch nicht stôren, sondern wechselte im nächsten Posthause schnell die Pferde und cite durch Nebel und Sturm nach London, wo er schon heute frúß um 6 Uhr anlangte, während die beiden Anderen noch er- wartet werden.

Die Bank von England hat es bei der Konkurrenz der Pro- vinzial-Banken bereits für rathsam erachtet, ihre Zweigbank in Cxeter einzuziehen, und man glaubt, daß ihre in den nôrdlichen Grafschaften bestehenden Zweigbanken ihr bald noch weniger ein- bringen werden. : E

m Börsenbericht der Times heißt es: ¡Um Geldmarft cheint alles einen dauernd günstigen Anschein nehmen zu wollen. Die halbmonatliche Abrehnung in den auswärtigen Fonds ist sehr leiht von Statten gegangen, nachdem der Cours dersel- ben sich im Allgemeinen gebessert hat. Das Verfahren, welches die Dortugiesische Regierung eingeschlagen hat, um ihren Kre- dit an der hiesigen Börse zu befestigen, darf nicht unbeachtet ge- lassen werden, wenn es auch nur wäre, um den Kontrast aufzuzeigen, in demeszu dem Verfahren Spaniens steht, wo dieGrundsäße, welche ; den Kredit aufrecht erhalten, so bel verstanden werden, daß | man absichtlich auf Maßregeln zu sinnen scheint, um denselben ; aufs Spiel zu segen. Die Verpflichtung, die Anleihe von Porto | und diezu Terceira ausgegebenen Regentschafts- Obligationen zurge- hörigen Zeit abzuzahlen, war freilih für die Portugiesiiche Re- | aierung eine gebieterishe, aber diese Gewissenhaftigkeit und ; Dünkrlichkeit sind bei weit größeren und mächtigeren Staaten | jo seltene Eigenschaften, daß sie wohl einer rühmenden Anerken- | nung verdienen. Von noch größerer Einsicht aber zeugt unter den so eben bekannt gewordenen Finanz-Operationen dieser Re- | gierung die überaus wichtige Moßregel der Vernichtung der für verkaufte Nationalgütern in Portugal als Kaufpreis einge- | benden Schuldscheine; daß diese aus dem Umlauf gezogen wer- | den, is ein sicheres Zeichen von der festen Begründung des Por- | tugiesischen Finanz- Systems und von der Rechtlichkeit der Re- | gierung. Jn Folge "dessen sind auch die Portugiesischea Obliga- tionen an der hiesigen Börse bedeutend gestiegen. |

Der berühmte Reisende, Capitain Roß, ist vor einizen Ta- | aen eine ehclihe Verbindung eingegangen, woraus man schließen | |

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zu dúrfen glaubte, daß er keine neue Expedition mehr zu unter- men gedenke. n Der Birektór der Jtaliänischen Oper in Paris, Herr Se- verini, hat jeßt die Jtaliänische Oper in London gepachtet, nach- dem der bisherige Pächter der leßteren, Herr Laporte, Bankerott | gemacht hat, wodurch mehrere der von ihm engagirten Perso- | nen, unter andern auch die Demoiselles Elsner und Taglioni, einen Theil des ihnen zugesicherten Honorars einbüßten. : Aus den bei Llopd's angeschlagenen Listen ersieht man, daß während der Sturme in der vorigen Woche nicht weniger als 56 Schiffe an den Englischen und Holländischen Küsten theils untergegangen , theils gestrandet sind. Auch das Dampfschiff „„Sovereige‘/ ist bei der Ueberfahrt von Calais nach Dover am 93. d. von einem heftigen Sturm überfallen und westlih von Calais an den Strand Mes worden; man hosste jedoch, es | ieder flott machen zu können. i A R Simes liest man: „Laut Nachrichten aus Damas- : fus vom 17. August hat unfer General - Konsul in Syrien, Herr Farten, der sich in jener Stadt, die den Beinamen „die Heilige“ | führt, und in der sich bisher fein Ungläubiger hatte aufhalten dúrfen, niedergelassen , die feindseligen Gesinnungen der Einwoh- ner so sehr besänftigt, daß sle ihm zur Einrichtung eines rege máßigen Verkehrs zwischen Damaskus und Bagdad die Hände boten, wobei sle noch dazu sür ihre eigenen Briefe Porto zah- len wollen und sh fúr die Regelmäßigkeit der Expedition ver- ; antwortlich gemacht haben. Der Verkehr soll vermittelst Droe- | medaren stattfinden, die alle 14 Tage abgehen werden. Derr ( Farren is auch Agent der Ostindischen Compagnie, deren Jnter- esse er bei der Befdrderung dieses Unternehmens nicht außer

Acht gelassen har.‘ Meder and e

_ Amsterdam, 1. Nov. Der Handel in Siaatöpapieren hat diese Woche nichts besonders Merkwürdiges dargeboten; der Um- 1 en ersten Tagen im Ganzen nicht von Belang, doch estern und vozaeftern war es wegen der Abrechnung ziemli leb- baft damit, ohne daß dies cben einen erheblichen Preiswechsel zur Folge hatte. Mit dm Getraide-Haudel war es gestern wieder sehr Lu Polnischer Weizett wurde nicht begehrt, rothe Sorten wurden zwar hdher gehalten, konitie!! jedoch nur die vorigen Course holen. Preußischer Roggen war wetiig zu Markte; brauner wurde eifrig ge- Ti und sind davon einige Partiecn zu etwas besserem P ‘ise abge- nommen. Futterhafer fand viel Begehr und wurde hbher bezahlt, andere Socten blieben dagegen unverändert. Die bedungenen Preise waren: für 128.129. 130pfünd. welßbuntenen Polnischen Weizen 295 Fl. nach Güte, für 132pfünd. Nosiocker Weizen. 180 Fr. / für 126pfünd. alten dito 162 Fl. für 123pfünd. Rheinischen Roggen 159 Fl., für 121. 122pfünd. Mecklenburger 140. 142 Zl. für 93p Und, feinen Friesishen Hafer 95 Fl., für 75.77. 81pfünd, Futterhafer 73. 75. 78 S1.

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MWelgqgtreh. rússel, 1. Nov. Der Moniteur meldet: „Herr Kauf- as u vorgestern von seiner Handels-Mission nah Spa- nien hr2rher zurückgekehrt. E y ; á träger zu Madrid bei, aber es ist noch nicht bestimmt, P sich in dieser’ Eigenschaft auf seinen Posten begeben wicd. Wäh- rend \cines Aufenthalts in Belgien wird, falls es nöthig seyn

sollte, ein anderer Agent, doch nur temporair und in rein poli- ;

i i ac” Madrid gesandt werden.“ s [O L ih , dem Phare zufolge, die Eröffnung der kathol:schen Universität zu Mecheln statt finden. Der Erzbischof w rd eine Messe lesen, worauf das Eröôf\nungs-Dekret publicirt

Er hehäit den Titel als Geschäfts:

u15 oon dem Rektor der Universität, Herrn Ram, eine Rede |

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Warschau, 2. ua Administrations-Rath hat ver- ordnet, - daß alle Art von Eigenthum der öffentlichen Hospitäler, es mag in Grundstücken, oder Häusern, oder sonstigen Gegen- ständen bestehen, von allen Steuern und Abgaben, mit Ausnahme der an die Feuer - Versicherungs - Kassen zu zahlenden, befreit seyn soll.

Aus Krakau wird gemeldet, daß am 23sen v. M. daselbst der Prósident des Ober - Gerichtshofes, Herr Franz Piekarski, mit Tode abgegangen ist.

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Kassel, 28, Okt. (Schw. Merk.) Die Ergebnisse un- seres lesten Landtags, der am 4 Oktober nach achtmonatlichem Beisammenseyn auf drei Monate vertagt worden, sind im Gan- zen nicht sehr bedeutend. Von den vielen noch rücständigen, zue Entwickelung und Ergänzung der Verfassung nothwendigen, organischen Geseßen ist keines zu Stande gebracht worden ; denn die von der Staats-Regierung vorgelegte Städte- und Gemeinde- Ordnung har bis jezr noch nicht die höchste Geneh- méizung erhalten, und man zweifeit, daß sie bei dem Wider- spruche, den die Standèécherren, welche bundesgeseßlich ihnen zustehende Vorrechte dure) dieselbe verlegt glauben, und mit

| ciner Berufung an den hohen Deutschen Bundestaz drohen, | gegen deren Verkündung geltend gemacht haben, vorerst über-

haupt erscheinen werde. Was die brigen, auf diesem Land- tage erlassenen, Geseve betrisst, welche meist Verbesserungen im Gerichtswesen bezwccken, in Ansehung deren erst die Erfahrung lehren wird, wie weit sie sich als wirkliche Verbesse- rungen bewähren, so muß man gestehen, daß sie von einer wohl- wollenden, mit Jntelligenz ausgerüsteten, Regierung (auch ohne ständische Mitwirfung) würden haben ertheilt werden können, wie denn auch turch den Beirath der Landstände wenig Wesent- liches in der unspcúnglihen Fassung derselben verändert worden ist, Die Haupt-Erwartung, welche man im Lande von dem neuen Landtage hegte, mit welchem eine neue Landtags - Periode die zweite seit dem Bestande der jezigen Verfassung er- ôffnet wurde, und der zugleich dazu berufen war, den Staats- Haushalt für die Dauer der zweiten Finanz-Periode zu ordnen,

| daß nämlich es demselben gelingen werde, ein Budget festzustellen,

in welchem die dffenclichen Ausgaben mit den öffentlichen Ein- nahmen in einem richtigen Verhältnisse stünden, und ein kfünfti- ges Deficit vermieden werde, ist nicht in Erfüllung gegangen.

Kassel, 2. Nov. Se. Hoheit der Kurprinz und Mit- regent haben den Staats - Minister von Mos von deim ihm übertragenen Ministerial-Departement der Justiz entbunden und dagegen zum Finanz- Minister ernannt, das Ministerial - Depar- tement der Zustiz aber dem Minister des Innern, Hassenpflug, Übertragen.

Der auf Wartegeld stehende Staats - Minister von Schenk zu Schweinsberg ist auf sein Ansuchen in den Ruhestand ver- scßt worden.

München, 2, Nov. Man liest in der Münchner po l.i- tischen Zeitung: „Ju „Korrespondenten von und für Deutschland‘ vom 16. Oktober, Nr. 289, macht der K. Kirchen- Rath Pr. Stephani bekannt, daß die Geschichte seiner Amts- suspension zum Druck bereit liege, und er noch eine Ministerial- Entscheidung seiner, gegen Ueberschreitung geistlicher Gewalt ein- gereichten, Klage erwarte, welche nun gewiß bald, und zwar auf eine, unsere evangelische Glgubens. Freiheit in Bayern künftig sichernde vnd alle Protestanten ersreuende Weise erfolgen werde. Wenn wir über die Verhältnisse des Herrn Dr. Stephani rich- tig beiehrt sind, so wurde derselbe aus Gründen, welche mit dem

_ Schuge, den die evangelische Lehr- und Glaubens Freiheit in

Bayern gesezlih geueßt, in gar keiner Verbindung stehen, durch allerhdch{tes Rejkript vom 8. Jar§ar d. J. des Dekanats ent- hoben, und zugleich das K. Ober: Konsistorium beauftragt, ihn von der Ausübung seiner pfarramtlichen Funktionen zu suspen- diren. Dem Herrn wr, Stephani wurde auf allerhöchsten Be- fehl eine Verantwortung abgefordert, und derselbe übergab ne- ben diescr Verantwortung eine Beschwerde. Ueber beide Akten- stúcke erstattete das K. Ober-Konsistorium Bericht, worauf die allerhôczste Entschließung zu erwarten steht. Diese Verhältnisse sollen dem Vernehmen nach die richtigen seyn.“

Stuttgart, 28. Okt. Als eine Merkwäürdigkeit dieses

Jahres wird angeführt, daß man hierher vollkommen reife

YWeintrauben gebrachyr hat, die im Pfarrgarten zu Suppingen auf der Höhe der Alp gewachsen sind. Es waren dies soge- nannte Clevner- und Traminer: Trauben, frúhreife Sorten, die sich besonders für ein fälteres Klima eignen.

Man schreibt aus Straßbarg: „Die Mühlhauser Han- dels-Kammer, welche es für gut gefunden hat, troß der entgegen- gese6ten Ansicht der Majorität der befragten Fabrikanten im Ober - Rhein - Departement , sich gegen die Abschaffung des Pro- hibitiv - Systems zu erêlären , und fo ein Ausnahms - Geseß zu billigen, in dem Augenblicke, in welchem beinahe alle Stimmen

von Handelsó-Freiheit und Handels-Verträgen ertdnen, bildet auf

diese Weije cine Kaste, von deren Existenz man wenig wußte, weil man nicht glauben fonnte, daß Männer, welche sich so eat- schieden der Sache der Fortschritte anzuschließen schienen, pld6- lich so auffallend zurücfireten würden. Wird durch die Oppo- sition der Handels - Kainmer cine Maßregel abgewendet werden, welche die Zeit und das Volk jo gebicterisch fordern? Mit Recht frägt ein Journal: „Sind jene un,„eheuern Lobpreisungen der Französischen Jndusrie, welche unlängst bei Gelegenheit der Aus- stellung ia Paris überall auepojaunt wurden, sind jene Decora- tionen, welche dafür ertheiit wurden, und das große Aufschen, welches rzan in der Welt machte, bloße Komöddien gewesen, da man jelzt erklärt, beim Aufheben des Verbot-Systewis und tros aller hohen Zôlle kônne die Französische Jndustrie die Konkur- renz nicht aushalten, und müsse zu Grunde gehen!“ Die Straßburger Handels - Kammer wird sich von einer andern _Seite zeigen, Man muß hier berüksichtigen, daß die Aufhebung , des Prohibitiv-Ge|eges súr unsere Stadt und ihren Handel von | großem Vortheile seyn muß. Beinahe allgemein man der _ Ansicht, daß zuerst die Einfuhr-Verbote der rohen Stoffe, beson- 1 ders des’ Eises, der Wolle aufgehoben, und die Herabsegung des Zolles für Steinkohlen 2c. ge}chehen, auch mit besonderer Vorsicht die Hôhe des Schub-Zolles sür Fabrikate bestimmt wer- den músse. Dann ist es Zeit, Handels: und Zoll. Verträge abzu- schließen, dann werden sie Überall Anklang finden, und dann kann man Reciprocität mit Rechte verlangen und erwarten.‘

Deter ei d

Die Agramer Zeitung theilt folgenden, von dem Kaiserl. | Oesterreichischen fommandirenden General in Jtalien Grafen von Radebkp an die sogenannten Gränzer (Gränz-Truppen) er-

la oi ara (P a Al aba l aci.

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Hauptquartier Valleggtio, 12. Oft. 1834. Fn huldreicher F s j aan der besonderen Verhältnisse der Gränzer haben L l e Mee Nee E e Majestät den Rúckmarsch von 6 Gränz-Bataillons allergnädigst qu. nige / Pünkte gégen 6 Q i / G 5 ‘8, zuordnen geruht. Jn Gemäßheit dieses Allerhdchsten Befehls tre s! irgend etnem SCYEN E RATOIMALENE SLigo, Bos

diese Truppen nunmehr ihren Marsch in die Heimath an. J /# ken zu lassen. Man ist aiso hier in nicht geringer Bestür- trenne mi {wer von so braven Truppen, die mir durch eing zung, und fürchtet eine ähnliche Katastrophe , wie im vori- Zeitraum von 4 Jahren ununterbrochen Beweise von Anbänglichk, gen Jahre, wenn nicht die Plane Jbrahims durch die neue an den geliebtesien Monarchen, Treue, Ergebenheit , Liebe für dq Schilderhebung der Syrier in Palästina durchkreuzt werden. Dienst und Diëciplin gegeben haben. Meine herzlichsten Wüns," Hay die ganze Bevölkerung, auch in den nödrdlihen Proviuzen für das Wohl eines jeden Einzelnen begleiren sie auf dem Heimwez, F Syriens, aufs höchste gegen die Aegyptier erbittert is, und je- Gränzee! der gute Geisi, der euch hier beseelte, wird euch 1E n Augenbli loszuschlagen droht, leidet keinen Zweifel; darauf Ct S A Da G A A R M cheint der Sultan hauptsächlich zu rechnen Kommt es also wacecre Soldaten un ânner von Ehre betragen habt, eben f j ; / O E . werdet ihr mit Eifer die Pflichten erfüllen , die N nun at der wischen Ibrahim und Reschid Pascha zu Feindseligkeiten, so heimathlichen Heerde erwarten Empfanget mein herzliches Leh, giebt es elnen Kampf auf Leben und Tod; denn bleiben die Ara- wohi, meinen Dank und volle Anerkennung eures braven und e, her Sieger, so môchte es um die Pforte mißlih ausschen, un- renhaften Benehmens. Graf Nadepkty/ F terliegen sie aber, fo hat das Reich Mehemeds ein Ende. Hier General der Kavallerie, Armee- Corp jeht es keinen Mittelweg mehr. Die fremden Dip!omaten bie-

i : Obver-Kommandant.“ P ten freilich Alles auf, um den Sultan friedlih zu immen, al-

Oeffentliche Blätter berichten aus Wien vom K F lin er fühlt sh jet stärker, als je, und wird unter den obioal- Oft.: „Eben komme ich aus dem Prater, wo ich an Bord v tenden Umständen s{hwerlich nachgeben. Uebrigens lauten die Herrn Voigtländers Dampfwagen eine angenehme Spazierfah|W us Syrien eingehenden Berichte shauderhafr. Sie versichern, mitgemacht habe, um Ihren Lesern das Resultat zu beri die Ausschweifungen der Aegyptischen Truppen überstiegen alle ten. Dies war die erste Production eines auf gewöhnli Begrisse, sle schonten und achteten* nichts, und dürften ungestraft

Straßen gehenden Dampfwagens in Wien, oder vielmhW die händlihsten Thaten verüben. Es scheint fast, daß Jbra- in Deutschland, und verdiente darum gewiß die Aner! him Pascha sie aus Rachegefúhl anfeuert, die unglücklichen Sy- nung und das allgemeine Znteresse, welches die dabei (F pier systematisch auszusaugen und zu martern, um diesen allen großer Anzahi erschienenen Zuschauer an den Tag legt Much und Kraftgefüh! zu benehmen. Es is daher nicht zu ver-

Nachdem die Maschine des Wagens auf dem Plate vor dey Cirkus im Pratec geheizt worden , lief derselbe um die bestimm Stunde, von Herrn Voigtländer jeib| geleitet, in den Fah weg der Haupt- Allee ein, und auf demselben den Grad yy Geschwindigkeit im Laufe willkürllch wechseind, und einigem um das Stillsichen zu zeiaen, plöôblich anhaltend bis zuy

wundern, daß eine ungewöhnliche Aufregung herrscht, und wie ih shon gemeldet, die Jnsurrection durchaus’ nicht als erstickt zu betrachten ist. Nach den lebten Berichten zogen sich die Un- F zufriedenen hauptsächlih aegen Jerusalem hin, wo noch immer P hewafsnete Haufen das Feld behaupten. Der Drusenfürst joll i c) Mon seinen Leuten beinahe ganz verlossen seyn, und sehr bereuen, Rondel fort, machte dort eine kurze Schwenkzng und beweWsch in Jbrahims Lager begeben zu haben. Seine Schaar war sih auf dieselbe Art unter häufigen Zeichen des Beifalls ju Wshon früher durch Desertion auf 3000 Mann zusammengeschmol- rut. Tros des Umstandes, daß dec Weg frisch beschüttet un, (n, jegt soll sie kaum tausend Mann zählen. Uebrigens schreibt nur auf einer Seite ein wenig ausgefahren, aber auc) hi\man aus Smyrna , daß 4000 Mann frische Arabische Truppen lofer und darum feineswegs zu ciner solchen Fahrt besondeWhei Haleb erwartet würden.

geeignet war, gelang die Fahrt aufs vollftändigste, Gut hte

Wetter begünstigte und kein Unfail trúbte sle. Herr Voigt O E an O

länder lentie einmal absichtlich auf die am diehtesten beschüttet Nauplia, 10. Oft. Diese Woche wurde der Prozeß des Stelle des Weges ein, und fuhr auch dort mit Leichtigke! ehemaligen Gerichts-Präsidenten Polizoides verhandelt. Er war weiter, Die Leitung des Wagens, und die Kunst, demsyom Staats-Prokurator Herrn Masson wegen zweifacer Disziplis

ben jeden Grad von Schnelligkeit im Lause zu geben, kostet \par-Vergehen angeklagt, indem er sich bekanntlich geweigert hatte,

Herrn Voigtländer, wie ih, da ich unmittelbar neben ihn Wei dem Kolokotronishen Prozesse das Urtheil der Majorität saß, zu bemerken Gelegenheit hatte, wenig Anstrengung; bt e Richter zu unterzeichnen, und. bei der Verkündung desselben sonders leicht zu bewirken schien mir das Forte, Piano un" Gegenwärtig zu seyn. Ferner laucet die Anklage auf Verleßung Stillstehen. Dit einem kaum merklicchen Drucke seßte Hr. Voigt des Amtsgeheimnisses, und daß er durch sein Benehmen das lánder den im langsamsten Schritte gehenden Wagen plölih i Volk zu Unruhen provozirt haben sollte. Troß dem wurde er

nd sein Mitschuldiger Terzetti (ebenfalls ein früheres Mit-

so nellen Lauf, daß die den Wagen in den Seitenalleen b gleitenden Reiter im stärkiten Galopp kaum gleichen Schritt \Wlied des Ober- Gerichts) freigesprochen. Obgleich dadurch die Verurtheilung des Kolokotroni und des Plaputas nichts an

halten vermochten; eben so umgekehrt. Bei der Rückkehr empfin gen Hrn. Voigtländer von allen Seiten Glückwünsche un\Wihrer Kraft verliert, da sie durch die Majorität der Richter geschah, so hat doch nun die Minorität durh ein anderes

Bravo: Rufe, und es gdönnte ihm gewiß Jedermann dieset

Triumph, so wie die Einnahme von nicht weniger als fünfzehn Tribunal Zustimmung erhalten, worauf die Anhängèr jener

taujend ‘Personen, welche das Vergnügen dieser Produktion bei beiden Verurtheilten großes Gewicht legea, und eine Revision des Prozesscs damit zu begründen hofen. Während sie im Pe-

zuwohnen jeder mit 24 Kr. Konv. N. gern bezahle hatten, und in deren Bitte man au den Erzherzog Karl mit seiner Fami loponnes gegen diese Partei das Martial ; Gese in seiner gan- zen Strenge anwenden muß, werden hier unter den Augen der

lie bemerkte. Wie man vernimmt, wird Hr. Voigtländw noch einige Reisen mit seinem Wagen, vorerst nach Pesth, danFWegierung zwei Haupt- Begünstiger dieser Partei völlig frei ge- nach Prag und dem nördlichen Deutschland, unternehmen, esprochen. ie Regierung hat denselben Staats-Prokurator, wel- derselbe cine wirklich praktische Bestimmung erhält. ‘/ cher in dem Kolokotronischen Prozesse plaidirte, Hrn. Masson, talt it nah Navarin geschickt, um auch bei dem dortigen Kriegs» H : Gericht dieselbe Stelle einzunehmen, weil der doëtige Staats- Mantua, 24. Oft. Der Jufant Dom Miguel von Br\sProkurator, Hr. Souso, nachdem er fräher schon dem Krieags- ganza hat sich gestern von hier nach Modena begeben. Verichte aile A M R A in den Weg gelegt, sich 92 HE 9) D A A endlich frank gemeldet hat. : Rom, e N (Allg, Dg. „S6 Majestät des Könj genen gegebenen Aufklärungen den legten Peloponnesischen Auf- von Bayern har Rom gestern fruh verlassen, um Civitá Vecchi ( i ; ie E A zu besuchen, und die neuesten Aus zrabungen der etruskische Le nothwendig als die G gung 4s unteròrücêten Koloko- Gräber bei Corneto in Augenschein ¿u nehmen. Die Zeir, we ronischen Verschwörung betrachten muß, wie dies auch die Re- che der Monarch hier zubrachte, war ganz der Kunst und tej Hitkung nun zu thun scheint, so ist die Wahl des Hrn. Masson Bd : e A : S D Mine glückliche zu nennen, indem er mehr als jeder Andere in Wissenschaften geweiht. Häufig hatten unsere ersten Künsla e L Sab “ite ist : Z s das Glúck, ihn bei Besichtigung der Merkwürdigkeiten der Stad! Fel A Sa E (il, Und den ganzen Zusammen- zu begleiten, und manche Orte zu besuchen, wo der Kdnig als Kre pn am besten zu beurtheilen vermag. prinz manche frohe Stunden mit ihnen verlebt hatte. Für die W(F halla bestellten Se. Maj. mehrere Arbeiten bei den jüngeren Küns lern, andern verlichen Sie Pensionen, um ihre begonnenen Studie hier zu vollenden, und eine große Anzahl von Künstlern iourde mit Ihrem Besuche beehrt Der Papst will seinen Anfen halt in Castel Gondolfo abkürz:n, und fommt vielleicht heut noch zurück. Er hat mehreren Personen von Auszeichnung i! diesem Lustschlosse Audienz ertheut; unter Anderen auch déi Baron Rothschild. mit seinem Sohne. Die Anwesenheit dich Finanziers hat wieder das Gerúcht erneuert, als sey eine A leihe im Werke. Aus guter Quelle kann ich diesem widerspreche! Der Teforiere Monsignori Tosti har erklärt, wenn nicht auße? ordentliche Umsiände einträten, könne er für dieses Jahr diß Staats: Ausgaben mit der Einnahme decken. Es # i schiedenen Zweigen der Verwaltung, besonders bei dem F ilitai bedeutende Summen erspart werden. Auch sollen in Zukun auf Anordnung dieses Prälaten alle Gelder aus den Provinze

F n land.

Berlin, 6. Nov. Der Kaiserl. Russische Gesandte am iesigen Hofe, Herr von Ribeaupierre, gab heute in seiner Woh- ung ein glänzendes Déjeuner dansant, welhem Seine Ma- estát der König und Jhro Majestät die Kaiserin ron Rußland eizuwoßnen geruhten, und das auch die sómmtlichen Mitglieder der Königlichen Familie, so wie die hier anwesenden fremden dchsten Herrschaften mit Jhrer Gegenwart beehrten.

Man schreibt aus Malinedy unterm Z0sten v. M.: „Den Bewohnern dieser Stadt gereicht es, nicht bloß in gerech- Jer Theilnahme fúr ihren talentvollen Mitbürger Herrn J. N. WPonsart, jondern auch in freudiger Erinnerung an die vorjährige eglückende Anwesenheit Sr. Königl, Hoheit des Kronprinzen n ihrer Mitte, zur lebhaftesten Genugthuung, daß Herr Pon- art, nachdem ihm bereits für seine früheren lithographischen An- baar in die Central- Kasse fließen, und dürfen nicht mehr, w e pel A S E e enn 08 biéher, durch Wechsel Übermacht werden, wobei die Regierun" bi e Eer bte Vas Strie U Ae T oft in den Fall kam, mit vielen Papieren in der Kasse, in gr e fe ale Handschreiben Sr. nigl. Hoheit beglücke zer Geid- Verlegenheit cpn. Bet solchen Aus y i : j : E E E E Fand n A V R Ln „Jh habe mit dem g'éßten Vergnügen die so eben von wie ausländische Blätter geflissentlich berichten. Jch will nit hnen herausgegebenen beiden neuen Hefte Jhrer Erinne- h Abveds ellen, das leit Mainthés ? befei ua ente, un ungen an Rhein-Preußen empfangen; fie steßen den bei daß viel zu wünschen übrig bleibt; aber Widerlegung verdienc"|s| e a: würdig zur Seite, und gereichen

Gh tio ori » nth No T S s : z ( ; 8 €. A E Berichte nicht, da Jedermann sle leicht a!s abs" Fortsesung Jh1es schdnen Werks, und bin hr wrhlgeneigter lich gehäistig ertennt. Der Kardinal Siaats- Secretair V Sanés, (s S ber 1824 _—- A - netti leidet wieder am Podagra, und der Kardinal: Vikar Zur Ae Ioaes 0. A A q ; N lin dase Do S Haa Mas R (gez.) Friedrich Wilhelm, Kronprinz. soil in Palermo von einem Schlagfiusse getroffen worden jey An den n N ee in Vikar das Gerücht hatte schon zu voreilig seinen Tod verkündet. 2 Herrn J. N. Ponsart in Malmedy.

Ankona, 24. Okt. Vorgestern traf General Cubière| Fnnigst betrübt und mit gerechtem Schmerze betrauert das hie- wieder hier von Verona ein, wo er mit sehr vielen fremde

E E Md U den aroßen i schweren Verlust, fizieren den Uebungs- Mandvers der A eesWelchen dasselbe durch das leider zu früh erfolgte Ableben seines bie hat Auf der Rückreise L Pte Sis D Gee Bee O e Sedan

. u i v Z N H : e) -= = t «li « fommandirende Oesterreichische General in seiner Gegenwart di! ats- und Finanz-Ministers Herrn Maassen Excellenz, erlit- dortige Garnison.

Aen hat. e C / E F Bet der Tiefe seines Gemúths und dem Reichthum seines liebe- Gestern brachte eine bewaffnete Griechische Polakre ein H | j General und mehrere Bayerische Offiziere hierher. Bei ihr

rfüllten Herzens fand der Verewigte Genuß und Genugthuung in Abfahrt herrschte in Griechenland die vollkommenste Ruhe.

em Beruf unsers Vereins, helfen.

S U eugen der anspruchslosen Hingebung, mit welcher derselbe seine

hâtigkeit von den wichtiesten Staats- Geschäften zu den Arbeiten

an Reschid Pascha der Befehl ergangen, augenblicklich feindlid {der lebendigen Menschenfreundlichkeit und der herzlichen Theilnahme

gegen Jörahim zu verfahren, wenn er ein Truppen - Corptf delche er dabei bethätigte, der aiatbédiilen Leitung, mis De

diesseits des Flusses Seikan, an dem bekanntlich Adana lieg! Wer derselbe das Ganze wie die Einzelnheiten unserer Zwecke um-

unverschuldet zurückgekommenen rechtschaf}enen Bürgern zu Konstantinopel, 11. Okt. (Allg. Ztg.) Es ist berei Wn unserm Wirkungskreise wendete, des schlichten, reinen Sinnes, avafiTtallau Cases Meno as eman Hal Qua h iss

Jch nehme wahrhaften Antheil au j

1257 | Es folgen ihm die stillen Thränen des Dankes geretteter Bür- ger, und im ganzen Umfange unsers Kreises hohe Verehrung, Dank- barfeit und Liebe. Berlin, den 5. November 1834. Die Direction des Bürger - Rettungs - Fnstituts. Klein. Beeliß. Langerhans. Knoblauch.

Literarishe Nachrichten.

Zeitschrift sür die Kriminal-Rechtspflege.

Supplementband. Abtheilung 1. Herausgegeben von Pr, J. E. H iibig. Berlin 1835, bei Dúmmler.

Dieses Heft einer nicht bloß im juristischen Publikum verbret- teten Zeitschrift enthält eine Geschichte der Stra7-Geseßgebung und des Strafrechts der Brandenburgisch - Preußischen Lande von Herrn Professor Abegg in Breslau, welche, wic der Herr Herausgeber in dem Vorwort mit Recht sich ausdcückt, ¡cine lángfi gefühlte Lücke in der Geschichte unserer Gescßgebung ausj{üllt und ais eine shäß- bare Bereicherung der vaterländischen Literatur auf eine kurze An- zeige in diesen Blättern Anspruch hat, wiewohl die genauere WÜr- digung andern Orten vorbehalten bleiben mut.

__ Wenn der Vers. seine Arbeit einen Versuch nennt, so kann si dies nur darauf beziehen, daß er sich cinem bisher ganz unbearveite- ten Gegenstande zugewendet hat, wobei denn freilich, zumal wegen großer Oûrftigkeit der zugänglichen Quellen, welche sich fast ganz auf das befannte Corpus constitutiouum Marchicarum beschränken, mannigfache Nachträge, Ergänzungen und Berichtigungen nicht gus- bleiben können , ja es steht zu erwarten, daß ganz neuc Seiten die- ser interessanten Materie sich ergeben werden, weun die ältern Aften der Wissenschaft aufgeschlossen würden. Dir innere Rechtsgeschichte des sechzehnten und fichzehnten Jahrhunderts hat an sich große Lük- ken; eine Geschichte des Strafreczts in Deutschland if überhaupt noch fast gar nicht bearbeitet, und der Faden, an dem die Carolioa mit der heutigen Praxis zusammenhängt, wird kaum hiex und da dem verfolgenden Auge sichtbar. Gleichwohl kann es einen historisch wichtigeren Stoff nicht geben, weil in dem Kriminalrcecht, wte jedes Menschenalter es sich bildet, ein großer Töeil des innersten Wesens dieser Zeit - Periode niedergelegt ist: in der Art, wie ein Zeitalter sich dem Verbrechen gegenüber verhält, in der moralisch religidsen Würdigung des Verbrechens Überhaupt, in der Ansicht Über Wil- lens - Freiheit oder Unfceiheit der Verbrecher, in der Zahl und Beschaffenheit der Verbrechen, in der Härte der Strafen und in so vielen anderer, dem Kriminalrecht angehdrigen Stücken muß das eigenste, innerfle Wesen einer jeden Zeit sich herauskehren und deren Auffassung wird daher eine eben so shwierize als erheb- liche Aufgabe der Rechtsgeschichte bleiben. Daß das Strafwesen der Preußischen Länder in der Geschichte des Kriminalrechts eine {chr wichtige Rolle spiele, ergiebt sich schon auz der Weisheit und Kraft der Regenten, welche von jeher diesem Zweige der Geschzebung viele Aufmerksamkeit gewidmet haden, und das Verdienst des Verf., das vorhandene Material zu einer besondern Geschichte des Preuß. Kriminalrechts zusammenzustellen , ist um so größer, als er durch zwar sparsame, ader treffende und lebrreiche Bemerkungen auf die Ansichten der Zeit, selbsi auf die persöntiichen Eigenschaften der Für- sten, kurz auf die innere Wurzel hindeutet, welcher die einzelnen Geseße entsprossen stnd.

Das âltere Keiminalwesen im Brandenburgischen bis zum 16ten Jahrhundert hat der Verfasser Úbergangen, weil dabei von einer eigenthümlichen Behandluäg der Verbrechen in der Gesehgebung noch nit die Rede seyn kann. Die erste Periode beginnt also mit der Aufnaÿßme der peinlichen Geeichts- Ordnung Kaijer Carls des öten, welche, wie die Geschichte der Reception des römischen Rechts und der Uceberwindung des alten Sachsenrchts im Allgemeinen, noch sehr in Dunkel gehüllt isi. Das wichtigste dabei ist, daß der Schdffenstuhl zu Brandenburg der Ort wurde, von welchem Kri- minal - Urtheile fai ausschließlich ausgingen; leider find Rechts- Denkmale dieses Gerichtshofes entweder nicht vorhanden oder ver- borgen. Später trat die Universität zu Frankfurt an der Oder hinzu, deren juristische Fakultät viele Criminal- Urtheile fällte, und hier wird natürlich eine wissenschaftliche Behandlung sich zuerst geltend

Erffer

j gemacht haben, deren Einwirkung freilich auch so lange schwer nach- Da man nach den vorn den Gefans- | : i ( 1 | den Gründen fkfaum irgendwo zu finden sind.

zuweisen bleiben wird, als Kriminal - Erkenntnisse aus der Zeit mit L Die zahlreichen Städte- Chroniken der Marë enthalten viele Specialien Úber vorcoe- fallene Verbrechen und deren Bestrafung, allcin so nüßlich deren Zusammenstellung zur Kenntniß der damaligen Praxis seyn würde, so ti doch für die Wissenschaft des Kriminal - Rechts eite erhebliche Ausbeute nicht zu gewinnen, weil die Gründe der Urtheile nicht adgedruckt snd. Die Gesehgebung beschäftigte ch" im 16ten Fahr- hundert wenig mit dem Criminal-Recht ; was die Landtags - Ab- schiede darüber enthaiten, hat der Verfasser zusammengestelit, wo- bei indessen von Nanmers Brandenburgische Urkunden: Sammlung manchen Nachtrag gewährt bätte Erst mit der Landes- Ordnung zu Ende des sechzehnten Jahrhunderts wird ein Fortschritt gegen die Carolina sschtbar; einzelne Verbrechen, ¿. B. Diebstahl, bet zu- nehmendem Verkehr, Ehebruch und Gott sldsterung, durch den Ett- flusßi der Reformation, werden hervorgehoben, insbesondere wird auf den Kriminal -Prozefß eingewirkt, wiewohl damals auf den Dörfern sich das âltere Verfahren noch aufrecht erhielt, und die Einwirkung des römischen Nechts nur in den Städten sehx bemerkltéch wurde. Die erfte Periode schließt der Versasser mit dem Regierungs- Antritt König Friedrih Wilhelm des Erften. Allein der Wende- punkt dieser Periode und gewissermaßen des ganzen neueren Krimi- nal -Rechts if gewiß das Ende des dreißigidbrizen Kriegs. Nicht nur, daß seitdem die fcühere Gewaltsamfeit in dei Verbrechen mehr verschwindet (der Aöschnitt: von Febden und derselben Strafe

e.

| kommt in bey Geseßen nicht mehr vor, siatt seiner treten im sieh-

zehnten Fahrh!undert die Duell - Mandate ein) und dagegen der aut- gebildetere Verkehr feinere Verbrechen, z. B. den Betrug, mehr und mehr weckt und somit in der Geseßgebung eine polizeiliche Seite hervorruft, welche dem fröheren Recht in dieser Weise nicht be- kannt war, so entstand auch mit der Einrichtuag von Straf- und Gefangen - Anstalten scit dee Regicrung des groß:n Kurfürsten eine durchaus neue Strafweise in den Criminal- Recht, welche für die ganze Gesialting besselven vestimmend gewesen isi. Mit dem Aufkommen der Straf - Anftalten hat die Praxis, dle Gesebgebung, man êann sagen, "die Theorie der Strafe selbst, sîch total verändert, und den Mangel solcher Anstalten muß mati wohl im Auge be- halten, wenn man das Strafrecht einer frúyeren Zeit richtig shâbßen will. ] : : en die. zweite Periode, welche der Vetf. mit dem Regierungs: Antritt Friedrichs des Großen schließt, fällt die Vublication der Kri- minal - Ordnung von 1717, mi der sich der Verf. mit Recht aus- führlich beschäfttgt und welche ais ein in jeder Hinficht (auch we- gen der M einyeit der Sprache, ln der es verfaßt i) ausgezeich netes Geseß ein ruhmliches Andenken in der Geschichte der Preuß. Ge- seßgebung verdient. Metkwärdig if cs, daß in ders-lben von der Tortur gewissermaßen entschuldigend gcsagt wied: man lasse es het derselben als bet dem bisher üblichen und durch die Meicisgesete fesigeseßten Mittel die Wahrheit zu erforschen, annoch ferner be- wenden; gewisse, einer früheren Zeit fremde feinere Unterscheidun= gen bet dem f. g. Thatdestaude des Verbrechens , besonders aber der Eintritt der Aerzte und Urznei-Wisseuschaft, z. B. bet der Lethali- tät der Wund. n (gegen welche die Gesehgebung sich anfangs siräubte S. 90), sind eben so viele Merkzeichen alimälig veränderter Ansicht. Als wesentliche Fortschritte sind anzusehen : das Zurücktreten des At= flageprozesses, die Einrichtung von Kriminal-Kollegien, wobei cigene Beamte die Wirksamkeit der Schdfenstühle und Universitäten allmd- lig verdrängten, die Einführung ordentlicher Appcilation und lan- desherrlicher Conftrmation, und viele ähnliche Dinge. Auch die hervortretende, scit dem Ende des vorigen Fahrhunderts aber wie- der verschwindendo Michtiakoit has aläiua Vak Aa d

Die Kriminal-Ordnung von 1717 und die Preuß. vot 1721 {rei

ben úbrigens noch kein bestimmtes Maaß bei der Gefängnißstrafe vor, was man jeßt als ein Hauptsiúck dex Kriminal - Geseßgebung ansieht; in dem Gese von 1721 wird zuerst die Zaubecei als Uti- ding und nur von dem Gesichtspunkte der Gotteslästerung aus be- trachtet und manche Geseye aus der Zeit König Friedrich Wilhelm des Erften, z. B. über die Hausdiebstähle, hatten ganz spezielle Ver- anlassungen, deren Anführung interessant genug gewesen wäre. Sehr erfreulich aber ift zu lesen, was der Verf. bet dieser Gelegenheit (S. 75. 105) mit Wahrheit bemerkt, daß man oft für Willkür halte roas nur von einer lebendigen Ueberzeugung ausgegangen if, daß es eine von Gott auferlegte, unmittelvare Fürstenpfliht sey, das Recht im Lande aufrecht zu erhalten.

Die dritte Periode beginnt mit dem Negierungs-Antritt Frie- drich des Großen. Fn ihr macht sich die vieibesprochene Sentimen- talität der leßten Hälfte des vorigen Fahrhunderts geltend, welche, indem sie freilich den gerechten Ernst verdrängte, mit dem die feuhere Zeit fich dem Verbrechen gegenüber gesielt hatte, doch un- streitig zu vielen wesentlichen Verbesserungen des Strafrorsens Veran» lassung gab. Gleich bei seinem Regierungs-Antritt schaffteder König die Folter ab, worüber die Kabinets - Befehle hier ausführlich mitge- theilt sind und in denen au der Keim des Prinzivs der außeror dentlichen Strafe, dieser Eigenthümlichkeit des Preußischen Krim na! - Rechts, zu erkennen ist, weil die außerordentliche Strafe, zu- nächst fafi unbemerkt, an die Stelle der Folter trat. Fm Uebrigen bielt sich der Kdnig, seiner Weise nach, an das Herkömmliche und war besonders gegen Verbrechen, welche mit Gewalt an Personen verknüpft waren, gerechterweise schr sireng; even so wenig duldete ex laxe Grundsäße, welche seitdem sich nur zu sehr geltend gemacht baben und wonach (S. 162) ein Verbrecher, um ihn der Strafe zu entziehen, „melancholisch gémacht‘/ wurde. Bei cinigen Verbrechen, j B. dem Kindermorde, kam man auf die Fdee, sie durch gewisse egislative Maßregeln zuy verhüten (welcher Begriff einer VerbÜ- tung dem früheren Recht ganz fremd ift), besonders aber machte sich die veränderte Richtung der Zeit in der Milderung der qualt- fizirten Todessirafen geltend, an deren Härte die frühere Zeit keinen Anstoß genommen hatte, wogegen andererseits die vielen Accise- rafen als neue Erscheinung im Gebiete des Kriminal - Rechts auf kamen. Jm Ganzen bestand, wie der Verfasser S. 163 sehr richtig bemerkt, die Güte des Preußischen Strafwesens damals weniger in den sich stets mehr häufenden Geseßen, als in der scharfen Aufsicht und befiändigen Kontrolle, welche sich von Oben, von-dem Könige selb| her, Über das ganze Kriminal-BVerfahren verbreitete und wor Uber der Verfasser aus des Prof. Preuß Urkunden - Sammlungen viele Details beigebracht hat.

Doch Zeit und Ort verbieten uns, in den Geist dieser Abhand- und wweîter einzudringen und hervorzuheben, was in der vierten Periode úber die neue Strnf- Geseßgebung des allgemeinen Land- rechts und über die Kriminal - Ordnung von 1805 (gewiß eins der mufterhaftesien Gesebe) gesagt wird; wir müssen ader {ließlich dem Verfasser noch dafür besonderen Dank zollen, daß er seinen Fleiß der vaterländischen Rechts-Geschichte zugewendet hat, welcher bisher Universitäts-Lehrer selten Aufmerksamkeit zu \{chenken pflegten

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Meteorologische Beobachtung.

A T. A D wt 0d PAAA A R

1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 5. Novbr.| 6 Uhr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. | Beobachtung. |

Luftdruck. 337,1 4 Par. 335,66 ‘Par. 334, s 3 "Par [Queltwärme 8,6 °R

Luftwärme| 7,7°R.| 12,5°R, | 11,1°R

Thaupunkt N 82 N 7,49 N. I5lußwärtne 6,0 ® R Dunstsättg., 78 pCt. 71 pCt. | 75 vCt. P 7,1 R. E “) Va beiter. | dee: Eiudtan Mol M Wolkenzug | E W. | —— IMNiederschlag 0,

Rerliner Börse. Den 6. November 1834.

Atl, Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (freæwf:. Cour.)

P STI S Se CGUREL C S: O N U ZC: 1 ASTIE RIG P F E ROVEL R Wer R A Dr Brief 6reld. i

St.- Schnid-Seh. | 4 | 997 | 99

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i Oatpr. Pfandbr. | 4 [1002 | bc. Engl. Obl. 30. 4 | 955 | 951 Pomm. do. A 106 Präm. Sch.d.Seeh.| | 601 | 593 Fur- u. Neum do.) A100] Kurm. Obi. m, C4 à | 991 JISchlesische do.| 4 [1062 1955 Aeuin. Int. Sch. do,| 4 | 982 FIRket.U. d.lK.-u, Nl ! 731 | Berl. Stadt - Obl. | 4 | 992 | IZ.-Seh. d. K.-u.N.! —| 734 | Königsb. do, | 41982 | [54 | | Elbing. do. 4%| 982 | JHoll, vollw. Duk.| - | 178 | Danz. do. in Th, 374 Neue do,.|— | 18% |‘1T8 Wezstor. Vfandbr.| 4 [101 FFriedriehsâ'’or . . | 132 | 132 Groiehz, Pos. do.| 4 | -— [1021 fDisconuto | 8 A I C T I CSdE Dr tDE E E E C T T S T S ENSINTE R (1E Ma (A |PreussCour

W echsel-Cours., E | Brief. eid

C E E L Fe AmsterdaMm 200 L [ICUNZ. {i [140 S 250 Fl. 12 Mt. l 11408 Ha 390 Mk. |Kurz S [1522 E U 2 Me i [1312 C 1 LSi 12 Mi [6-241 6 248 K 200 Er 2 Mi | 892 | 80’; A O M 20e O Mur 150 Pi [2 ME [1051 E I00 T 12 Mt | 99. L A a S 100 Thl, 8 Tage | 1/1021 Bran a E Wee. 100 Fi. |2 dit, (1032 [103 Doe 106 Rbi, [3 Woch. | 302 i Warschau 90 F! : A a O e Auswärtige Bra Amuterdam, 1. November. F . . "3 á I Niederl, wirkl. Schuld 52, 50 do, 992. 40,2, Schuld - Kanz-Bill, 2317. 443 Amort. 912. 348 745, Russ. 982, QOesterr 98x. Preuss, Präm.-Scheine —. do. 4g Ánt, —, Sagan. 473 39 99 O 27 “S A nt wWernen, 21 lt! 0

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pan, 58 47 38 284. Guebhard 38. N T Tas, 782

do. Coup. 254. Belg. 99. Oesterr. 1013. Neap, 89.

Hamburg, 4 November. Eng). Russ. 1022. Hope in Cert. 971. 118. Poln. 1332. 58. Schatz-Obl. —.

Zins], 143, Cortes 45

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Kong S maufpt.ele

Freitag, 7. Nov. Im Opernhause : Zum erfenttig!o: "Jer Aufruhr im Serail, Ballet in 3 Abih., von V I. Balletmeister der großen Oper zu Paris, Mut

Labarre. Die Ouvertüre is vom Königl. Kammer - Nusitus Herrmann Schmidt. Vorher: Konzert: 1) Adagio und Rondo für die Klarinette, von F. A. Kummer, vorgetraaen von dem e sen Klagrinettisken der Königl. Sächsischen Kapelle Hrn J (5 Kotte. 2) Variationen für Pianoforte, komponirt von Kalkbren; ner, vorgetragen von Herrn Bock. 3) Schweizer - Variationen für die Klarinette, von W. Wieprecht, vorgetragen von Herrn

Ta toni,

von M Fch«

J: G. Kotte.